Expert*innen-Gespräch des Kooperationsverbundes Schulsozialarbeit „Fachkräftemangel in der Schulsozialarbeit“

30.06.2023

„Fachkräftemangel in der Schulsozialarbeit“

Expert*innen-Gespräch des Kooperationsverbundes Schulsozialarbeit

Am 21. Juni diskutierte der Kooperationsverbund Schulsozialarbeit in einem kleinen Kreis ausgewählter Expert*innen darüber, welche Strategien es zur Bewältigung des Fachkräftemangels in der Schulsozialarbeit gibt.

Zwei Inputs aus der Wissenschaft schufen die Grundlage für die inhaltliche Debatte:

  • Katharina Kopp von der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik bei der TU Dortmund und beim DJI stellte zunächst die Datenlage dar. Demnach gab es 2020 ca. an jeder vierten Schule in Deutschland Schulsozialarbeit und auf eine Vollzeitstelle kamen 1.300 junge Menschen. Jedoch bilden die zu Grunde liegenden Zahlen nur die Stellen ab, die von den Jugendämter 2020 erfasst wurden.
  • Prof. Dr. Kathrin Schneiders von der Hochschule Koblenz stellte anschließend empirische Befunde zur Fachkräfte-Situation in der Sozialen Arbeit im Allgemeinen und die möglichen Ursachen für den Fachkräftemangel vor. So zeigt sich, dass eine hohe Diskrepanz von Erwartungen an den Beruf und der erlebten Realität zu schnellen Ausstiegen aus der Arbeit führt. Insgesamt tragen sich ca. 40% der Beschäftigten in der Sozialen Arbeit mit Wechselabsichten.

Die eingeladenen Expert*innen stellten im Anschluss dar; wie sie den Fachkräftemangel in Ihrem Wirkungsbereich wahrnehmen und wie sie die Situation mit Perspektive auf die Schulsozialarbeit einschätzen. Konsens bestand darin, dass die Ausbildungskapazitäten in der Sozialen Arbeit erhöht werden müssen, der Gefahr einer Dequalifizierung gemeinsam entgegenzutreten ist, die Trägervielfalt sinnvoll ist und alle Akteur*innen der Sozialen Arbeit zusammen agieren müssen. Ebenso gilt es zu erforschen, wie es gelingen kann, die Zufriedenheit der Fachkräfte zu erhöhen. Auftrag der Hochschulen ist, den Studierenden die nötige Stärkung und Klarheit für die Anforderungen der alltäglichen Praxis mit auf den Weg zu geben.