Mädchensozialarbeit vor Ort

Praxisbeispiele und Geschichten

Die Angebote der Mädchensozialarbeit sind ganzheitlich, zielgruppen- und lebensweltorientiert, präventiv und parteilich für Mädchen*. Sie finden statt in allen Handlungsfeldern der Jugendsozialarbeit.

Wesentliche Aspekte der Mädchensozialarbeit sind der Blick auf die spezifischen Lebenslagen von Mädchen* und jungen Frauen*, der Einsatz für ihre Interessen und Belange und die Förderung Teilhabegerechtigkeit für Mädchen und junge Frauen.

In der Mädchensozialarbeit wird das Methodenspektrum der Jugendsozialarbeit unter besonderer Beachtung der mädchen*spezifischen Belange eingesetzt.

Eine Geschichte aus der Fachpraxis:

Susanna L. berichtet:

Ihre aus Italien kommende Familie lebt seit 25 Jahren in Deutschland. Sie ist das zweite von vier Kindern, ein älterer Bruder, zwei jüngere Schwestern. Außer ihr spricht in der Familie niemand fließend Deutsch. Sie bekommt von Anfang an ein hohes Pflichtgefühl gegenüber der Familie vermittelt. Ihre Mutter geht putzen. Bereits ab dem elften Lebensjahr wird Susanna in alle anfallenden Aufgaben zu Hause eingebunden. Ihre Hausaufgaben stehen zunehmend hinter den Pflichten zu Hause zurück. Sie hat keine Zeit zum Lernen, keine Zeit für die Entwicklung eigener Fähigkeiten außerhalb von Kinderbetreuung und Haushalt. Während der zwei Schwangerschaften der Mutter übernimmt Susanna neben dem Haushalt noch die beiden Putzstellen der Mutter (morgens vor der Schule zwei Stunden, nachmittags/abends zwei weitere Stunden). Ihr großer Bruder ist regelmäßig arbeitslos, lebt zu Hause, ‚lässt’ arbeiten und kümmert sich um sein Wohlergehen. Außer gelegentlicher Hausaufgabenbetreuung bleibt für andere Angebote im Mädchentreff keine Zeit, kein Ferienprogramm ist möglich, für Freizeitangebote hat Susanna keine Zeit. Nach der Schule durchläuft sie einen höchst schwierigen Weg der Ausbildung, macht viele Praktika und Qualifizierungsmaßnamen. Ihre Familie nimmt keine Rücksicht auf Prüfungen oder Ausbildungszeiten. Wenn bei Behörden, Ämtern, Banken etc. Termine anstehen, muss sie grundsätzlich mit – egal zu welcher Uhrzeit diese Termine sind. Susanna hat heute keinen qualifizierten Berufsabschluss, darf nicht zu Hause ausziehen und ein eigenes Leben führen.

Aufgezeichnet von Christiane Giersen, Vorständin der BAG EJSA

Lebensplanung/ Bildung/ Übergang von Schule in den Beruf

SINA – Soziale Integration Neue Arbeit, Diakonisches Werk Hannover gGmbH

Als kirchlich soziale Einrichtung der Jugendberufshilfe berät, qualifiziert und bildet SINA junge Menschen -vorrangig junge Frauen mit und ohne Kind- aus. Bei SINA wird anders gelernt, so spannend wie im richtigen Berufsleben und mit einer sehr persönlichen Betreuung, die Rücksicht auf unterschiedliche Lebensbedingungen nimmt. Berufliches Fachwissen, praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten sind die Schwerpunkte unserer Angebote:

Jugendwerkstatt Büroservice
Für junge Frauen von  18 bis unter 27 Jahren, die sich auf eine Ausbildung vorbereiten oder Berufspraxis erlangen möchten. Die Teilnahme an der Jugendwerkstatt bietet die fachliche Qualifizierung in einer guten Mischung aus Praxis und Theorie in den Bereichen Mediengestaltung und Büromanagement. Ziele sind die Vermittlung von grundlegenden beruflichen Kenntnissen, Berufliche Orientierung und Berufswegeplanung, Sozialpädagogische Begleitung, Bewerbungstraining und individuelles Integrationscoaching.

TaF – Teilzeitausbildung
Teilzeitausbildung für junge Frauen mit Kind im Projekt TaF in Kooperation mit Betrieben und Berufsschulen. Vorbereitung und Vermittlung in eine Teilzeitausbildung im ersten Arbeitsmarkt. Durchgängige Begleitung während der gesamten Ausbildungsdauer durch Lernbegleitung und Prüfungsvorbereitung, Sozialpädagogische Begleitung sowie flexible Kinderbetreuung. TaF ist in allen Ausbildungsberufen im dualen System möglich.

BaE – Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (integrativ)
Junge Frauen machen eine Berufsausbildung bei SINA in den dualen Ausbildungsberufen Kauffrau für Büromanagement oder Mediengestalterin Digital und Print mit sozialpädagogischer Unterstützung. Ziel ist es einen anerkannten IHK-Abschluss zu erlangen. Im Idealfall wird die Ausbildung ab dem 2. Ausbildungsjahr in einem Betrieb des ersten Arbeitsmarktes fortgesetzt.

Step by Step - Beratung für geflüchtete Frauen
Das Beratungsangebot von SINA unterstützt geflüchtete Frauen bei der Vorbereitung auf die Arbeitsmarktintegration. In einem individuellen Einzelcoaching wird der Plan für einen gelingenden Zugang zum Arbeitsmarkt erarbeitet.

Außerdem erleichtert die Betreuung der Kinder in der Kindertagesstätte Amandarienchen den Frauen den Einstieg in das Berufsleben. Die kleine KITA Amandarienchen bietet 10 Plätze für Kinder von 1-3 Jahren.

SINA – Diakonisches Werk Hannover gGmbH
Nordfelder Reihe 23
30159 Hannover
Tel.: 0511 330 996-0
E-Mail: infodontospamme@gowaway.sina-hannover.de
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Leben Lernen e.V, Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen

Die Beratungsstelle in Berlin berät Mädchen ab 12 Jahren, junge Frauen und junge Mütter, wenn sie: 

  • Lern-, Schul- und Arbeitsplatzprobleme haben
  • bei der Berufsfindung oder Ausbildungsplatzsuche Unterstützung wollen
  • gemobbt werden
  • Schwierigkeiten zu Hause haben
  • Psychoterror oder Gewalt zu Hause erleben
  • aus dem Elternhaus ausziehen müssen/wollen
  • Probleme mit Freund oder Freundin haben
  • unter Liebeskummer leiden
  • Fragen zur Homosexualität (lesbisch-sein) klären wollen
  • Fragen zur Sexualität und Verhütung haben
  • gegen ihren Willen unangenehm angeschaut oder angefasst, sexuell missbraucht oder vergewaltigt wurden
  • zwischen zwei Kulturen stehen und sich daraus Probleme ergeben
  • an einer Essstörung leiden
  • Angst haben
  • Fragen zu Schwangerschaft und Geburt haben
  • Unterstützung bei Fragen zur Kinderpflege und Erziehung benötigen
  • unsicher sind, wie es weitergehen soll
  • Suizidgedanken haben

Es werden auch Angehörige, Bezugspersonen und professionell Helfende beraten.

Leben Lernen e.V. Geschäftsstelle
Eberstrasse 76 10827 Berlin
Fon 030 - 612 93 141
FAX 030 - 787 14 362

Fon 030 - 612 93 141
Fax 030 - 787 14 362
E-Mail
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Eine Ausbildung für Klaudia

Als Klaudia in unser Projekt kommt, ist sie 20 Jahre alt und hat drei Jahre Erfahrungen im Gepäck mit Ausbildungsversuchen, Praktika und berufsvorbereitenden Bildungs- und Orientierungsmaßnahmen. Drei Jahre voller Erfahrungen, Zeit zum Reifen sowie Scheitern und Frustration. Klaudia kommt in unser Projekt, weil sie endlich eine Ausbildung machen möchte. Ihr Berufswunsch ist „Verkäuferin“. Das Jobcenter U25 meldet sie deshalb bei uns im Projekt an.

Klaudia wohnt mit ihrer Mutter, ihren zwei jüngeren Zwillingsschwestern und ihrer Großmutter zusammen. Ihre Mutter geht putzen, ihre Schwestern absolvieren eine begleitete Ausbildung für lerneingeschränkte Menschen, ihre Großmutter hat gesundheitliche Probleme. Klaudia hat kein eigenes Zimmer, kann sich nicht zurückziehen, ist immer wieder gefordert, sich um ihre Großmutter zu kümmern und ggfs. den Notarzt zu rufen, wenn ihre Mutter bei der Arbeit ist. Sie begleitet ihre Mutter immer wieder zu Terminen, um für sie zu übersetzen. Sie übernimmt viel Verantwortung zu Hause und für ihre Familie, stabilisiert.

Wir unterstützen Klaudia bei der Erstellung von professionellen Bewerbungsunterlagen sowie bei der Suche nach einem Praktikumsplatz als Verkäuferin in einem potentiellen Ausbildungsbetrieb. Ihr Wunsch, im Textilbereich eine Ausbildung zu absolvieren, erfüllt sich nicht. Sie ist jedoch bereit, in einem Möbelhaus ein Praktikum zu absolvieren und überzeugt, so dass sie dort ihre Ausbildung beginnen kann. Aufgrund von Fehlzeiten endet die Kooperation mit diesem Ausbildungsbetrieb nach kurzer Zeit. Dank der Projektstruktur läuft der Ausbildungsvertrag weiter, so dass es neben einem Bruch der Kooperation auch eine Kontinuität gibt, die durch diese Krise hindurchträgt.

Bei der Suche nach einem weiteren Kooperationsbetrieb bewirbt sich Klaudia im Lebensmittelbereich und bekommt eine zweite Chance. Sie kann ihre Ausbildung weiter führen. Ihr Einsatzbereich ist im Bereich Obst/ Gemüse, was ihr körperlich viel Anstrengung und Durchhaltevermögen abverlangt.

Die Verantwortung, die Klaudia zu Hause übernimmt, führt weiterhin zu Fehlzeiten in der Ausbildung. Und es stellt sich durch eine medizinische Untersuchung heraus, dass Klaudia an einer chronischen Erkrankung leidet, die ihre Leistungsfähigkeit einschränkt. Dennoch gelingt es ihr, ihre Fehlzeiten zu halbieren.

Im weiteren Verlauf der Ausbildung berichtet sie von Konflikten zu Hause, mit ihren Schwestern, die sie u.a. wegen ihres Übergewichtes verletzen und entwerten, von der Gefahr, wegen Mietschulden die Wohnung zu verlieren, sich immer wieder um ihre Großmutter kümmern zu müssen. Anforderungen und Erwartungen durch die Familie, Folgen von Armut und emotionale Belastungen führen zu erhöhten Fehlzeiten in der Ausbildung, diese zu weiteren Konflikten im Ausbildungsbetrieb.

In gemeinsamen Gesprächen mit Klaudia und dem Ausbildungsbetrieb kommen die gesundheitliche und soziale Situation zur Sprache, beide Seiten lernen Verständnis füreinander zu entwickeln und trotz allem „dabei“ zu bleiben, die Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten. Nicht unwichtig ist in dieser Situation die tragfähige Kooperation zwischen der Geschäftsführung des Ausbildungsbetriebes und der Ausbildungsbegleiterin.

Schulisch wird Klaudia im Rahmen einer wöchentlichen Nachhilfe im Projekt unterstützt, bis hin zur Prüfungsvorbereitung. Hier kann sie auch Unterrichtsstoff nachholen und sich mit ihrer Ausbildungsbegleiterin regelmäßig austauschen und Unterstützung holen. Klaudia traut sich im schulischen Bereich nicht wirklich viel zu und so sind wiederholte Ermutigung und regelmäßige konkrete Unterstützung wichtig. Klaudia absolviert die Ausbildung erfolgreich und entschließt sich durch die Ermutigungen dazu, das dritte Ausbildungsjahr dranzuhängen, um ihre Vollausbildung zur „Kauffrau im Einzelhandel“ abzuschließen.

Das dritte Ausbildungsjahr fordert ihr in ganz eigener Weise nochmals Ausdauer, hohe Frustrationstoleranz und sehr viel Kraft ab, auch wenn sie im Kooperationsbetrieb durch einen Einsatzbereich entlastet wird, der sie körperlich weniger fordert. Die schulischen Anforderungen steigen an, im familiären Bereich gibt es viele Veränderungen. Eine ihrer Schwestern wird Mutter und lebt mit Kind und Vater mit in der Wohnung, so dass die Wohnverhältnisse noch enger werden, wenige Wochen vor der Abschlussprüfung verstirbt ihre Großmutter, die für sie eine wichtige Bezugsperson war.

Die Abschlussprüfung schafft sie teilweise, so dass das dritte Ausbildungsjahr um sechs Monate verlängert wird. Wir kämpfen erfolgreich darum, dass der Ausbildungsbetrieb mit im Boot bleibt und Klaudia sammelt alle Kräfte zusammen, diese Zeit mit wenigen Fehltagen zu bewerkstelligen und weiterhin an sich selbst zu glauben.

Nach dreieinhalb Jahren hält Klaudia stolz ihr IHK-Zertifikat „Kauffrau im Einzelhandel“ in Händen und verfügt über einen qualifizierten Berufsabschluss.

Aufgezeichnet von Sylvia Reichle, 18.04.2019
Beauftragte für Mädchen*arbeit
Tel.: 0711 722335-11 / E-Mail

eva Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V., Büchsenstraße 34/36, 70174 Stuttgart
E-Mail
Homepage
 

Alice* Werkstatt Darmstadt

Seit 1996 verfügt der Sozialkritische Arbeitskreis Darmstadt (SKA e.V.) - der alle seine Angebote grundsätzlich geschlechterbewusst und gendersensibel gestaltet - über eine vollausgestattete Holz-, Metall- und Glaswerkstatt, in der bis 2016 nur mit Mädchen* gearbeitet wurde. Das folgende Konzept der Alice*Werkstatt greift die Prinzipien des ehemaligen SKA MädchenwerkstattTreffs zur Förderung von Mädchen* auf und arbeitet weiterhin in geschlechtergetrennten Gruppen (im Verhältnis 2/1 zu Gunsten von Mädchen*), so dass sowohl Mädchen* wie Jungen* ihre Potentiale entfalten und ausleben können. In kleinen Gruppen werden die Kinder und Jugendlichen von handwerklich und pädagogisch doppelqualifiziertem, langjährig arbeitserfahrenem Fachpersonal an die Arbeit in einer Werkstatt herangeführt und eingewiesen in die Regeln zur Unfallverhütung, sachgemäße Bedienung von professionellen Maschinen und Werkzeugen,verantwortliches Handeln durch Übernahme von Verantwortung in Bezug auf die eigene und die Arbeit anderer sowie das  Hineinwachsen in Mentor*innenrollen für Anfänger*innen in der Werkstatt. Durch eine möglichst längerfristige und regelmäßige Teilnahme am Werkstattangebot sowie durch den individuellen Zuschnitt der Bearbeitungstechniken auf die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Jugendlichen, erwachsen viele Möglichkeiten, diese in ihren ganz persönlichen Bedarfen zu stärken und sie darin zu unterstützen, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen und auszubauen.

Alice*Werkstatt
Alicenstraße 23 (Hinterhof)
64293 Darmstadt.
Tel.:  06151 8633 291 / Fax.: 06151 8633 162
Mail: alice@ska-darmstadt.de
Homepage: www.ska-darmstadt.de
Aktuelle Angebote: www.padlet.com/alice302

 

Ausbildungsatelier La Silhouette

Das Atelier La Silhouette bietet bis zu 16 jungen Frauen die Möglichkeit einer dreijährigen Ausbildung sowie zu psychosozialer Stabilisierung und nachhaltiger Existenzsicherung. Ein interdisziplinäres Team aus Schneidermeisterinnen und Pädagoginnen qualifiziert und begleitet durch die Ausbildung und bietet über ein Netzwerk im Anschluss an die Ausbildung sowohl weitere Hilfestellung als auch berufliche Fortentwicklung an.

Atelier La Silhouette
Pariser Str. 13
81667 München
Telefon Atelier: (089) 44 70 103
Telefon Büro: (089) 68 86 138
Fax: (089) 68 86 382
E-Mail
Homepage
 

LiSA (Land in Sicht Ausbildungsprojekt e.V.)

LiSA e.V. bietet die Berufsfelder Bootsbau und Tischlerei an. Hier haben junge Menschen die Möglichkeit in dem gewählten Berufsfeld erste Erfahrungen zu sammeln, fehlendes schulisches Wissen aufzuarbeiten und eine endgültige Entscheidung über ihren weiteren beruflichen Werdegang zu treffen. Im Werkstattbereich werden fachpraktische Grundkenntnisse und Fertigkeiten bei der Ver- und Bearbeitung von Holz, Kunststoff und Metall vermittelt. Begleitend wird Stütz- und Förderunterricht angeboten, in dem vor allem Wissenslücken aus der allgemein bildenden Schule geschlossen werden können. Im Hinblick auf eine handwerkliche Ausbildung wird besondere Aufmerksamkeit auf die Verbesserung der mathematisch-naturwissenschaftlichen und sprachlichen Kompetenzen gelegt. Dabei wird auf  eine enge Verzahnung von Werkstattarbeit und Förderunterricht geachtet.

LiSA bietet außerdem eine sozialpädagogische Begleitung. Die jungen Menschen werden bei der Bewältigung von Problemen im Lebensumfeld, bei der Gewöhnung an eine Tagesstruktur, bei der Entwicklung von Motivation und der Fähigkeit zur Selbsteinschätzung unterstützt. Der ganze Mensch mit seinen Stärken und Fähigkeiten steht im Mittelpunkt. Entsprechend der individuellen Voraussetzungen der jungen Menschen dauern die Berufsorientierung sowie Berufsvorbereitung 6-12 Monate. Der Einstieg ist jederzeit möglich. Beides kann auch in Teilzeit erfolgen.

LiSA e.V.
Colditzstr. 28, Bau 6, 1. UG
12099 Berlin
Tel.: (030) 53 60 39 0
E-Mail
Website
 

Migration/ Heiratsmigration/ Au-Pairs/ Flucht

ROSA-Wohnen für junge Frauen mit Migrationshintergrund

Das Wohnprojekt ROSA nimmt bundesweit junge Migrantinnen auf, die Schutz suchen, weil sie von Zwangsheirat und so genannter "Gewalt im Namen der Ehre" durch ihre Familien bedroht sind.
Die jungen Frauen haben oft schon einen langen Leidensweg hinter sich: Sie sind von ihren Familien missbraucht und misshandelt worden, werden verfolgt oder sind von Zwangsheirat bedroht. Sie dürfen sich nicht frei bewegen und nicht zur Schule gehen. In manchen Fällen planen die Familien, die jungen Frauen in das Herkunftsland der Eltern zurückzubringen.

Kontakt: ROSA-Wohnen für junge Frauen mit Migrationshintergrund, Postfach 40 10 67, 70410 Stuttgart. Tel.: 0711 53 98 25,/ Fax: 0711  505 53 66, E-Mail, Homepage.

Mädchen-Wohngruppe Amali für unbegleitete Mädchen mit Fluchterfahrung

Das Jugendwohnheim Glockenhof des vij Nürnberg e.V. unterhält die heilpädagogische Mädchen-WG Amali für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Acht junge Frauen im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren, deren bisheriger Lebensverlauf durch Verfolgung, Unterdrückung und Flucht gekennzeichnet war, finden hier einen geschützten Wohnraum und intensive Unterstützung auf dem Weg in ein selbständiges Leben. Aufgenommen werden die Mädchen und jungen Frauen im Rahmen der Hilfen zur Erziehung nach §27 SGB VIII in Verbindung mit §§ 34, 35a und 41 SGB VIII.
Aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichsten Erfahrungen kommen die Mädchen in der Wohngruppe an. Angenommen durch ein qualifiziertes Betreuerteam aus Sozialpädagoginnen, Erzieherinnen, Diplompädagoginnen und einem psychologischen Fachdienst lernen sie in einer Gemeinschaft zu leben und zu lernen und werden auf ihrem individuellen Weg gefördert und begleitet. Den jungen Frauen wird neben Hilfen zur Alltagsbewältigung, sprachlicher und kultureller Integration auch eine aktive Freizeitgestaltung, Unterstützung in Schule und beruflicher Orientierung sowie Bearbeitung mädchen- und frauenspezifischer Themen, die sich besonders aus deren traumatischen Erlebnissen ergeben.

Kontakt: Jugendwohnheim Glockenhof, Glockenhofstr. 14, 90478 Nürnberg, Tel: 0911 9444511, Fax: 0911 9444519, E-Mail: geschaeftsstelledontospamme@gowaway.vij-nuernberg.de, Homepage.

Beratungsstelle Yasemin für junge Migrantinnen

YASEMIN - ein weiteres Angebot der Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. (eva) - ist eine Beratungsstelle für junge Migrantinnen zwischen 12 und 27 Jahren, die Schwierigkeiten mit ihrer Familie, mit ihren Verwandten und mit ihrem sozialen Umfeld haben. Die Mädchen und jungen Frauen befinden sich in einer Konfliktsituation, deren Ursache im traditionellen und kulturellen Hintergrund ihrer Familie liegt. Sie sind von einer Zwangsheirat bedroht oder schon zwangsverheiratet worden. Die Beratungsstelle YASEMIN unterstützt und berät nicht nur die Betroffenen, sondern auch vertraute Dritte der jungen Frauen: Freundinnen, Lehrerinnen u.a.
Die Beratungsstelle bietet zusätzlich in ganz Baden-Württemberg Präventionsveranstaltungen für Schüler*innen ab der 7. Klasse sowie Azubis an. Möglich sind auch Informationsveranstaltungen für Behördenmitarbeitende, Lehrpersonal sowie Ausbildende, die Kontakt zu jungen Menschen haben.

Pressekontakt: Büchsenstraße 34/36, 70174 Stuttgart. / Ansprechpartnerinnen/ YASEMIN Beraterinnen: Tel.: 0711 65869526, Fax: 0711 65869528, E-Mail:infodontospamme@gowaway.eva-yasemin.de, Homepage.

Frauen Informations Zentrum (FIZ) - Fachberatungsstelle für Migrantinnen zu Fragen von Ehe, Trennung, Scheidung und Aufenthaltsrecht

Das FIZ bietet psychosoziale Beratung für Heiratsmigrantinnen und für Mädchen und Frauen, die Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung (§ 232 StGB) ausgesetzt waren. Die Mitarbeiterinnen sind Ansprechpartnerinnen für Ämter, Behörden, Polizei, Beratungsstellen, Nichtregierungsorganisationen. Das FIZ leistet Öffentlichkeits- und Bewusstseinsarbeit sowie politische Lobby-Arbeit.
Das FIZ ist ein Angebot des Verein für Internationale Jugendarbeit e.V. (VIJ), der im Verbund mit der Diakonie steht.

Kontakt: Moserstraße 10, 70182 Stuttgart. Tel: 0711 239 41 24, Fax: 0711 239 41 16. Mehr Informationen.

Angebote für Mädchen & junge Frauen im Jugendmigrationsdienst Gemeindediakonie Lübeck

Die Beratungsstelle jmd richtet sich an alle Geschlechter. Durch eine nur für diese Zielgruppe abgestellte, bewusst mit einer weiblichen Fachkraft besetzte Stelle wird jedoch auch spezifisch ein Fokus auf die Beratung und Unterstützung von Mädchen* und junge Frauen* mit Migrationshintergrund gelegt.
Um künftig den Zugang für Mädchen* und junge Frauen * zu erleichtern und sie noch gezielter zu erreichen, werden gegenwärtig zudem neue Konzepte - u.a. für Gruppenangebote - erarbeitet.

Kontakt: Jugendmigrationsdienst Gemeindediakonie Lübeck, Mühlentorplatz 1, 23552 Lübeck, Tel. 0451-61 320 111, Homepage.

Internationales Mädchenzentrum Gladbeck-Brauck

Das Internationale Mädchenzentrum besteht seit 1984 als Interkulturelle Freizeit- und Bildungseinrichtung in Gladbeck-Brauck. Die vielfältigen Angebote richten sich an Mädchen ab dem Grundschulalter sowie an Frauen. Träger des Internationalen Mädchenzentrums ist der Verein "Internationales Mädchenzentrum Gladbeck e.V.".
Im Mädchenzentrum werden schon seit Jahren Modellprojekte entwickelt. Neben vielen anderen wird auch Väterarbeit gemacht, da Mädchen* oft im Erstkontakt nur über die Väter erreicht werden. Seit 2010 ist das Mädchenzentrum Standort Integrationsagentur in NRW.

Kontakt: Internationales Mädchenzentrum Gladbeck-Brauck, Horsterstr. 341 b, 45968 Gladbeck-Brauck, Tel.: 02043-207390, Homepage.

Internationales Mädchen- und Frauenzentrum der EJSA Hof

Das Zentrum ist eine Anlaufstelle für Frauen und Mädchen. Hier werden Sprachkurse mit Kinderbetreuung ebenso angeboten wie Rechtsberatung oder Begegnungen mit deutschen Frauen.
Hintergrund: Die Evangelische Jugendbildungsarbeit Hof (EJBA) versteht sich als Ansprechpartner für alle Jugendlichen, Fachkräfte und ehrenamtlich Tätigen im Bereich der Jugendarbeit für die Belange der Partizipation, Projektgestaltung und Umsetzung verschiedenster Formate der gesellschaftspolitischen Jugendbildung. Evangelischen Jugendbildungsarbeit im Bereich der gesellschaftspolitischen Jugendbildung richtet sich vorrangig an junge Menschen, die von sozialer Benachteiligung betroffen und in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind.
Die EJBA koopertiert eng mit dem Internationalen Mädchen- und Frauenzentrum der EJSA Hof e.V.. In diesem Zusammenhang werden Projekte, Bildungsveranstaltungen und interkulturelle Begegnungen realisiert. Darüber hinaus besteht ein weit verzweigtes Netzwerk zu verschiedensten Akteuren und Institutionen in den Bereichen Migration, Bildung, Jugendarbeit.

Kontakt: EJSA Hof, Landwehrstr. 38, 95028 Hof, Tel: 09281 34 12, E-Mail, Homepage.

Vermittlung & Begleitung von Au-Pairs durch den Verein für internationale Jugendarbeit

Der Bundesverein für internationale Jugendarbeit (vij) vermittelt und begleitet Au-pair-Aufenthalte, outgoing (Deutsche ins europäische Ausland) und incoming (Vermittlung und Betreuung der ausländischen Au-pairs in Deutschland) mit 23 Beratungsstellen bundesweit. Durch Kooperation mit gemeinnützigen, überwiegend kirchlichen Organisationen in den Herkunftsländern der Au-pairs (derzeit Ukraine, Russland, Belarus) wurden Beratungsstrukturen aufgebaut, um junge Frauen im Vorfeld präventiv zu beraten (Prävention vor Menschenhandel). Geschönte Vorstellungen vom goldenen Leben in Westeuropa, unseriöse Agenturen in den Herkunftsländern und der Migrationsdruck führen dazu, dass junge Menschen mit falschen Vorstellungen nach Deutschland kommen. Die Beratung im Vorfeld informiert seriös über die Möglichkeiten und Grenzen in Deutschland zu arbeiten und zeigt mit Au-pair über den vij einen sicheren Weg auf.

Kontakt: Verein für internationale Jugendarbeit Bundesverein e.V. (vij), Glockenhofstr. 14, 90478 Nürnberg, Tel. +49 711 518858-75. Homepage, spezifische Info-Seite.

Menschenhandel

„Weißt du, wieso du hier bist?“, fragte der Mann vor mir.
„Ich bin mir sicher, du wirst es mir gleich sagen“, antwortete ich.
„Ganz einfach, weil deine Eltern dich nicht mehr wollten“, redete er weiter und ich sah ihn fragend an.
„Sie haben dich zum Verkauf angeboten, nur dass wir das für sie machen werden“, erklärte er mir.
„Und wieso sollte mich das stören? Ich hab es doch provoziert“, erwiderte ich.
„Ja, aber wir sind nicht irgendwelche Verkäufer, wir sind Sklavenhändler“, erklärte er weiter.
Meine Augen weiteten sich. „W-Was? Sklavenhändler?“, fragte ich geschockt.
Nach der ganzen Erklärung zerrte er mich vom Stuhl hoch und sperrte mich im Keller in eine Zelle. Er meinte noch irgendwas von 'Umziehen' und 'so viel zu tun'.
Hinter mir hörte ich eine Stimme; ein Junge; er war in meinem Alter, also 16 oder 17 Jahre alt. Wir beide redeten, bis wir von der sich öffnenden Tür unterbrochen wurden.
„Du da, mitkommen!“ kam ein Befehl an mich.
Ich stand langsam auf und wurde von einem Mann in Handschellen gelegt, damit ich nicht wegrannte.
„Hier haben wir die Nummer 5068, sie ist 16 Jahre und steht für alles offen. Wir fangen bei dem Gebot 20 000€ an.“
Ich hörte nicht mehr zu bis er fragte: „400 000€, noch weitere Gebote? Nein? Zum 1., zum 2. zum 3. und verkauft an den Mann C085.“
Ich stand geschockt da, das kann er doch nicht machen, dachte ich mir… 

Bericht von Lilli Weber (Schülerin einer 9. Klasse)

Peer-to-Peer Unterstützung zum Aufbau von Vertrauen, (Selbst)Sicherheit & Selbstwirksamkeit

Das Fraueninformationszentrums (FIZ) des Vereins für Internationale Jugendarbeit e.V. (VIJ) Landesverein Württemberg in Stuttgart entwickelte ein Multiplikatorinnen-Peer Support-Projekt, in dessen Rahmen ehemals selbst von Menschenhandel betroffene Frauen aus West-Zentralafrika zu Multiplikatorinnen ausgebildet werden, um aktuell betroffenen Frauen (Peers) niedrigschwellige Beratung und Unterstützung bieten zu können. Im Fokus steht dabei der Ansatz des Empowerments zur Entwicklung von (Selbst)Sicherheit, Vertrauen und Handlungsfähigkeit. Die Projektergebnisse lassen sich auch auf andere Zielgruppen, z.B. im Fluchtkontext, übertragen.

Kontakt& mehr Informationen: FIZ, Moserstraße 1, 70182 Stuttgart. Tel: 0711 - 239 41 24 / Fax: 0711 - 239 41+16. Homepage.

Gewalt- und Missbrauch

KOBRA - Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Der Verein KOBRA e.V. ist Träger einer Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die von sexueller Gewalt betroffen sind. Der Verein wurde 1988 gegründet, ist als mildtätig anerkannt und Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg.
KOBRA e.V. wird für seine Leistungen im Bereich der Jugendhilfe von der Stadt Stuttgart bezuschusst. Der Vereinszweck liegt in der Trägerschaft von Einrichtungen und Aufgaben, die zum Ziel haben, sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken.

Kontakt& mehr Informationen: KOBRA e.V., Hölderlinstr. 20, 70174 Stuttgart. Tel. 0711 - 162970 / Fax. 0711 - 1629717. Homepage.

Medienbildung

Mittlerweile ist in der Breite der Trägerlandschaft die Erkenntnis angekommen, dass die Arbeit mit Medien und Medienbildung im Allgemeinen ein Querschnitttsthema darstellt und somit eine Aufgabe, die in allen Handlungsfeldern der Jugendsozialarbeit mitzudenken ist.
So finden sich häufig nicht (mehr) explizit so benannte Angebote, doch mitunter trägerinterne Arbeitsgruppen/ Fachkreise und/ oder einzelne Mitarbeiter*innen, die medienpädagogisch geschult sind (oder  gezielt weitergebildet werden) und dafür die Verantwortung tragen, das Thema in den eigenen Angeboten zu verankern sowie auch als Ansprechpartner*in für die jungen Menschen zur Verfügung zu stehen.

girlspace – Medientreff für Mädchen und junge Frauen

Das girlspace war eine medienpädagogische Einrichtung speziell für Mädchen und junge Frauen. Grundlegendes Ziel der Arbeit war es, den Teilnehmerinnen der Angebote einen kreativen, reflektierten und selbstgesteuerten Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln und Themen anzubieten, die ihren Bedürfnissen und Lebenssituationen entsprachen. Nach über 20 Jahren beendete das durch die Stadt Köln geförderte Projekt leider im Juni 2022 seine Arbeit.

Mehr Informationen: alte Homepage.

Selbstbild/ Gesundheit

Seele sucht...
Es ist oft nicht leicht man selbst zu sein, doch die Fantasie, deine Freunde, die Freude, der Mut und die Liebe - das ist alles DEIN.
Wenn du hörst in dich ganz tief, dann weißt du was alles lief. Fang an, an dich selbst zu glauben, und lass dir nicht von der Angst den Mut rauben.
Du bist sehr stark - sogar bis ins letzte Stück Mark!
Glaube mir, ich vertraue dir.
Wir werden dich alle unterstützen, und dich vor der Dunkelheit schützen.
Wir bringen dich ins Licht, deine Schwächen stören uns nicht.
Wir alle helfen Dir, aber bitte rede mit mir.

Gedicht von Stella Brodmann (Schülerin einer Regelschule, 9. Klasse)

afra - Berufsbezogene Jugendhilfe / Diakonie Hasenbergl e.V.

afra ist ein Projekt der Jugendwerkstatt Junge Arbeit der Diakonie Hasenbergl e.V., einer Einrichtung der berufsbezogenen Jugendhilfe. Afra bietet jungen Frauen* und Männern* mit besonderem Förderbedarf je spezifisch und individuell bedarfsgerecht: Profiling, Ausbildung, Bedarfsgerechte ausbildungsbegleitende Förderung und Unterstützung, individuell zugeschnittene Unterstützungsangebote beim Erlernen der schulischen und fachlichen Ausbildungsinhalte, individuelle persönliche Begleitung und Unterstützung, Unterstützung bei der Vermittlung in Arbeit- und Nachbetreuung. - Somit unterstützen und begleiten die Pädagog*innen und Fachkräfte die Zielgruppen bei der Ausbildungsplatzsuche und während der Ausbildung in einem Verbundunternehmen.
afra hält zudem ein Angebot für die Verbundbetriebe bereit: Abklärung und Herstellung der Ausbildungsberechtigung, Ermittlung der jeweiligen Ausbildungsanforderungen und passgenaue Besetzung der Ausbildungsstellen, Abschluss des Ausbildungsvertrages und Übernahme eines Großteils der Ausbildungsvergütung, Übernahme des Ausbildungsmanagements während der gesamten Ausbildungsdauer sowie Vermittlung bei Konflikten mit der Auszubildenden.

Kontakt: afra - Junge Arbeit / Diakonie Hasenbergl e.V., Schleißheimerstraße 523, 80933 München. Tel: 089 - 37 00 38 20 / Fax: 089 - 37 00 38 38. Homepage-Eintrag afra / Junge Arbeit Jugendwerkstatt ,

LebenLernen e.V. - Mädchen& Mutter-Kind-Wohnen sowie Beratung in Berlin

Nach Auflösung des diakonischen Mädchenheimes in der Hauptstraße in Berlin Schöneberg in 1979 übernahmen die damaligen Mitarbeiterinnen die bestehenden Heimplätze und entwickelten daraus ein Projekt für intensivbetreutes Mädchenwohnen. In dem damals völlig neuen, einzigartigen Konzept wurde erstmalig in Berlin ein betreutes Zweierwohnen realisiert. Neu war der Schwerpunkt auf die geschlechtsspezifische Pädagogik, mit einem hohen Maß an Mitbestimmung sowohl für Klientinnen als auch für Mitarbeiterinnen. In diesem Jahr wurde dann auch der Trägerverein Leben Lernen mit der Zielsetzung gegründet, die Lebenssituation von Mädchen und jungen Frauen grundlegend zu verbessern, ihnen Wege zur Selbstständigkeit aufzuzeigen und ihnen eine positive Identifikation mit ihrer Rolle als Frau zu vermitteln. Seit dieser Zeit hat sich der Verein mit seinen Einrichtungen zu einem wichtigen Bestandteil des Jugendhilfeangebotes in Berlin etabliert. Er ist Mitglied des Fachverbandes Evangelische Erziehungshilfen (Fej) im Dachverband des Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg und umfasst heutzutage die Angebote:
- Betreutes Mädchenwohnen: Wohnprojekt mit individuellem Beratungs- und Betreuungsangebot für Mädchen und junge Frauen ab 15 Jahren... [mehr]
- Mutter-Kind-Wohnen in Kreuzberg: für Mütter und Schwangere ab 16 Jahren mit internem Kinderbereich und intensivem Betreuungssetting. [mehr]
- Mutter-Kind-Wohnen in Schöneberg: für Schwangere und junge Mütter mit einem oder zwei Kindern. [mehr]
- Beratungstelle: für Mädchen ab 12 Jahren, junge Frauen* und junge Mütter* - kostenlos, freiwillig und anonym; mit Einzel-, E-Mail-, Auszugs- und Fachkräfteberatung sowie Gruppenangeboten. [s.o. / hier]

LebenLernen berät und unterstützt Schwangere/Mütter u.a. bei:

  • der Vorbereitung auf die Geburt (Einrichtung des Kinderzimmers, Suche nach einem Krankenhaus und einer Hebamme)
  • der Entwicklung einer liebevollen und stabilen Beziehung zwischen Mutter und Kind
  • Fragen zur Entwicklungsphasen und zur Erziehung ihres Kindes
  • der Suche nach einem Betreuungsplatz in der Kindertagesstätte oder Tagesmutter
  • der Strukturierung und Organisation des Alltages mit Kind
  • Partnerschaftsfragen und -konflikten
  • der Sicherstellung sozialrechtlicher Ansprüche und Einteilung der Finanzen, ggf. Schuldnerberatung
  • der Herausarbeitung der Fähigkeiten und Stärken der Mutter
  • Arbeiten mit dem sozialen Umfeld und/oder der Herkunftsfamilie

Das Wohl des Kindes zu sichern und eine Gefährdung zu verhindern, ist Kernstück der Arbeit. Das besondere Augenmerk liegt auf dem Aufbau und der Stärkung einer stabilen Mutter-Kind-Beziehung. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Entwicklung einer schulischen und/oder beruflichen Perspektive. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass unsere Frauen bei Auszug aus der Einrichtung selbstständig für sich und ihr Kind sorgen können und ihre gesellschaftliche Teilhabe gesichert ist oder dass zumindest die Schritte auf dem Weg zu dieser Selbstständigkeit eingeleitet sind.

Kontakt: Leben Lernen e.V., Geschäftsstelle: Ebersstr. 76, 10827 Berlin, Tel.: 030 612 93 141 / Fax: 030 787 14 362, E-Mail: kontaktdontospamme@gowaway.lebenlernenberlin.de, Homepage.

LAGAYA Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen e.V. Stuttgart

Der Stuttgarter Verein LAGAYA bietet seit mittlerweile 40 Jahren Begleitung für Mädchen* und Frauen* mit Drogenproblemen sowie deren Angehörige auf ihrem Weg in ein suchtfreies Leben an. Suchtmittelabhängige oder -gefährdete Mädchen* und Frauen* finden in den ambulanten Einrichtungen Mädchen.Sucht.Auswege und der Frauen-Sucht-Beratungsstelle Hilfe und Unterstützung. Ebenso bieten beide Einrichtungen ein vielfältiges Beratungs- und Präventionsangebot für Angehörige und Multiplikator*innen.
Frauen*, die eine intensivere Unterstützung in ihrem Alltag brauchen und von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, finden in den Einrichtungen des betreuten Wohnens MARA, WILMA und KAIRA eine umfassende pädagogisch-therapeutische Begleitung.
Das Angebot, das Betroffenen eine reelle Chance zum Ausstieg und Neuanfang bietet, startete als Pioneer-Projekt.

Kontakt: LAGAYA e.V., Neckarstraße 227, 70190 Stuttgart. Tel.: 0711 640 54 90, E-Mail: kontaktdontospamme@gowaway.lagaya.de, Homepage.

Marginalisierung/ Auf der Straße leben

Trebe Café Düsseldorf

Das Trebe Cafe der Diakonie Düsseldorf ist ein niederschwelliges Kontakt- und Beratungsangebot der Diakonie in Düsseldorf. Zielgruppe sind Mädchen und junge Frauen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben bzw. obdachlos sind.

Die Anlaufstelle, ein geräumiges Cafe, ist an mehreren Tagen in der Woche geöffnet. Hier ist unter anderem Gelegenheit zum Duschen oder Waschen von Kleidung. Für medizinische Versorgung ist auch gesorgt. Warme Mahlzeiten, Getränke und Kondome sowie Spritzentausch komplettieren die existentielle Grundversorgung. Für Frauen, die zu einem kurzfristigen, aber festen Zeitpunkt in eine andere Jugendhilfemaßnahme wechseln können, gibt es ein Überbrückungsapartment. Freiwillige Beratungsangebote und Informationen über Hepatitis oder HIV, sowie Begleitungen und Unterstützung bei Hilfeplangesprächen (Jugendamt), Sozialhilfeanträgen oder Gerichtsverhandlungen vervollständigen das vielseitige Angebot. Freizeitaktivitäten wie z.B. Malen oder Bildhauern ermöglichen einen weiteren ungezwungenen Aufbau von Beziehungen und eröffnen den Frauen andere Bereiche, um sich selbst positiv wahrzunehmen.

Die Mitarbeiterinnen führen auch Präventionsveranstaltungen an Haupt- und Sonderschulen, sowie an weiterführenden Schulen durch, bzw. bieten sie Fortbildungen für MultiplikatorInnen an.

Kontakt: Trebe Café, Kölner Str. 148, 40227 Düsseldorf. Tel.: 0211 6015331/3, Fax: 0211 60187852, E-Mail (Teamleitung): maria.peixotodontospamme@gowaway.diakonie-duesseldorf.de, Homepage.

Prostitution

Dortmunder Mitternachtsmission e.V.

Die Dortmunder Mitternachtsmission e.V. unterhält seit fast einem Jahrhundert eine Beratungsstelle für Prostituierte und Opfer von Menschenhandel. Frauen und Mädchen, die der Prostitution nachgehen, Aussteigerinnen und Opfern von Menschenhandel bietet die Mitternachtsmission psychosoziale Hilfe, Beratung und neuen Lebensmut.

Zielsetzungen und Aufgaben sind:

  • Kontakt herzustellen und Vertrauen aufzubauen
  • Mut zu machen, sich aus der Prostitution neue Perspektiven zu erarbeiten
  • Hilfeangebote zu organisieren und durchzuführen

Hilfe kann darin bestehen:

  • die Mädchen in Notfällen sofort mit Nahrung, Getränken, Medikamenten, Verbandszeug, Hygieneartikeln und Kleidung zu versorgen.
  • Mädchen, die von Zuhältern bedroht werden, schnell und sicher unterzubringen
  • Mädchen, die den Ausstieg wagen, solange es notwendig ist, zu begleiten.

Kontakt: Dortmunder Mitternachtsmission e.V., Dudenstraße 2-4, 44137 Düsseldorf. Tel.: 0231 144491, Fax: 0231 145887, E-Mail: mitternachtsmissiondontospamme@gowaway.gmx.de, Homepage.