„Der Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf aus der Perspektive von jungen queeren Menschen“

24.10.2023

„Der Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf aus der Perspektive von jungen queeren Menschen“, Professorin Dr.in Jasmin Brück

Professorin Dr. in Jasmin Brück von der IU Internationalen Hochschule Würzburg hielt am 24. Oktober 2023 einen Online-Vortrag zum Thema „Der Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf aus der Perspektive von jungen queeren Menschen“. Insgesamt nahmen
36 Personen daran teil.

Verschiedene Studien (vgl. u. a. Krell 2021; Timmermanns et al. 2017) belegen, dass queere Menschen in Deutschland unterschiedliche Erfahrungen machen, die von Anerkennung bis hin zu Ausgrenzungen, Benachteiligungen und unterschiedlichen Gewaltformen reichen. Deutlich dabei wird, dass die Situation queerer Menschen in gesicherten Lebenslagen häufiger ins Blickfeld dieser Forschungen gerückt wird. Die Situation von jungen queeren Menschen in prekären Lebenslagen findet hierbei kaum bis keine Erwähnung.

Die Studie „Jung, queer und im Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf“ von Prof. Dr.in Jasmin Brück greift diese Ausgangslage auf und spezifiziert eine Perspektive auf junge queere Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Das Erkenntnisinteresse richtet sich insbesondere auf die Wahrnehmungen und Erfahrungen junger queerer Menschen hinsichtlich struktureller Disparitäten in unterschiedlichen Bildungsangeboten des beruflichen Ausbildungssystems.

In Ihrem Vortrag hat Prof.in Dr.in Jasmin Brück entlang verschiedener Interviewsequenzen die Situation junger queerer Menschen im Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf vorgestellt. Insbesondere Diskriminierungsverhältnisse hinsichtlich geschlechtlicher und sexueller Vielfalt sowie klassenbezogener Benachteiligung aufgrund verzögerter Bildungszugängen und -abschlüssen sowie prekärer Beschäftigungsaussichten wurden ins Zentrum gerückt.

Ihr ist wichtig, dass der fachlich verantwortungsvolle Umgang nicht nur bei Anlässen (situativer Ansatz) beginnt, sondern sollte konzeptionell und reflektiert in die Organisation eingebettet sein. Es können Ungerechtigkeitsprozesse deutlich gemacht werden z. B. bei den unterschiedlichen Zugängen zu Bildung. Wichtig ist, dass ein starkes Bewusstsein über die eigene Position da ist. Es eine klare positive Haltung zu Queer als Selbstverständlichkeit gibt und Bedürfnisse anerkannt werden.

Fachkräfte sollten ins Verstehen kommen. Welche Themen, welche Bedürfnisse haben die jungen Menschen? Passe ich mich als Fachkraft auch an die aktuellen Themen an, ist queer überhaupt noch ein aktueller Begriff, den die jungen Menschen benutzen? Wir sollten in der Diskussion mit den jungen Menschen bleiben, sie ernst nehmen und sie nicht in die eine oder andere Richtung pushen.