Demokratie stärken in Jugendwelten

15.03.2023

Demokratie stärken in Jugendwelten – Handlungsstrategien in der Auseinandersetzung mit rechts

Ingo Grastorf beim Grußwort

„Diakonie und Kirche haben besondere Verantwortung bei diesem Thema – christliche Grundwerte stehen in diametralem Gegensatz zur extremen Rechten und zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Teile der extremen Rechten – vor allem der Rechtspopulismus und die „Neue“ Rechte versuchen, das Christentum für ihre politischen Zwecke zu vereinnahmen, auch deshalb ist es wichtig, dass kirchliche Organisationen sich klar positionieren“, betonte Ingo Grastorf, Vorstand der BAG EJSA und Leiter des Zentrums Engagement, Demokratie und Zivilgesellschaft der Diakonie Deutschland gleich zu Beginn der Veranstaltung in seinem Grußwort.

Über 70 Fachkräfte aus Kirche, Diakonie, Jugendarbeit, politischer Bildung, Jugendsozialarbeit, aber auch von Polizei und Wirtschaft aus ganz Deutschland haben sich am 7. und 8.3.2023 im Erfurter Augustinerkloster ausgetauscht, vernetzt und gegenseitig gestärkt. Sie trafen sich zur Tagung unter der Überschrift „Demokratie stärken in Jugendwelten – Handlungsstrategien in der Auseinandersetzung mit rechts“, die eine Kooperationsveranstaltung von BAG EJSA, BAG K+R, et, BAKD und Diakonie Deutschland war.

Alexander Häusler referiert

Alexander Häusler von der Hochschule Düsseldorf beschrieb das Zunehmen rechter Aktivitäten in Zeiten der Krise und stellte die Herausbildung neuer „Mischszenen“ dar. Gleichzeitig warnte er vor einer neuen rassistischen Welle und betonte die Notwendigkeit von Bedarfs- und Problemanalysen professioneller Akteur*innen.

Bei der anschließenden Gesprächsrunde diskutierten verschiedene lokale und regionale Akteur*innen aus der Beratungs-, Bildungs- und Jugendarbeit die Herausforderungen in Thüringen und berichteten sehr anschaulich, woher sie für sich Kraft schöpfen.

In Workshops wurden einzelne jugendrelevante Einflussbereiche rechter Akteur*innen untersucht, z.B. Naturschutz, Kampfsport, Musik und Social Media. Am internationalen Frauentag zeigte Ruth Heß vom Studienzentrum der EKD zu Genderfragen die Wurzeln von Anti-Gender im Raum der Kirche auf. Weitere Workshops beschäftigten sich mit dem Umgang mit antifeministischen Positionen, christlicher Antisemitismuskritik sowie mit Gegenstrategien migrantisch-gelesener junger Menschen in Ostdeutschland.

Die Tagung in Erfurt war die dritte Kooperationsveranstaltung der BAG EJSA zu diesem Themenkomplex. Dass sie live stattfinden konnte, wurde von den Teilnehmenden, die aus ganz Deutschland angereist waren, sehr geschätzt.