Isolation beenden, Ankommen fördern, faire Asylverfahren sicherstellen!
AnkER-Zentren abschaffen!

Aufruf für eine zukunftsweisende Erstaufnahme
von Asylsuchenden in Deutschland.

Seit August 2018 werden in Deutschland für die Aufnahme von Flüchtlingen so genannte Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückkehr-Zentren – kurz: AnkER-Zentren – und vergleichbare Einrichtungen geschaffen.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) zieht gemeinsam mit rund 65 bundes- und landesweiten Wohlfahrtsverbänden, Menschenrechts- und Flüchtlings- organisationen in einem gemeinsamen Aufruf eine deutliche Bilanz:

„Das Konzept der AnkER-Zentren ist gescheitert.“ Das Ziel, Asylverfahren substantiell zu beschleunigen, wurde nicht erreicht – und das, obwohl Asylverfahren aus AnkER-Einrichtungen priorisiert behandelt werden. Das Konzept führt zudem vielfach zu Isolation, Entrechtung und Ausgrenzung. Die Menschen verlieren dort wertvolle Zeit für die Integration, können kaum Kontakte nach außen haben, dürfen neun Monate lang nicht arbeiten, haben nur beschränkte Möglichkeiten, um sich zu bilden und werden durch die frühe Konfrontation mit der möglichen Rückkehr verunsichert.

„Das Aufnahmeverfahren und die Bedingungen in den AnkER-Zentren verletzten damit die Würde und die Rechte der Menschen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen und anderen besonders Schutzbedürftigen“. „Statt in unseren Kommunen gut anzukommen und sich einzufinden, leben viele der geflüchteten Menschen ohne Privatsphäre in Massenunterkünften und ihrer Eigeninitiative und Selbsthilfe sind enge Grenzen gesetzt. Die Isolation erschwert den Kontakt zu Ehrenamtlichen, Beratungsstellen und Rechtsanwält*innen.“

Die BAG EJSA fordert daher in einem breiten breiten zivilgesellschaftliches Bündnis – u.a. gemeinsam mit PRO ASYL, der Diakonie Deutschland, dem Deutscher Caritasverband, Paritätischer Gesamtverband, AWO Bundesverband und Amnesty International – AnkER-Zentren und vergleichbare Einrichtungen in Deutschland abzuschaffen, die Verweildauer der Geflüchteten in Erstaufnahmeeinrichtungen deutlich auf wenige Wochen zu begrenzen und eine zukunftsweisende Erstaufnahme von Asylsuchenden in Deutschland zu organisieren.