Jugendmigrationsdienste zeigen im Bundestag ihre Wirkung

13.03.2024

Teilhabe ermöglichen, Fachkräfte gewinnen, Demokratie stärken: Jugendmigrationsdienste zeigen im Bundestag ihre Wirkung

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Beim Parlamentarischen Frühstück im März wurde deutlich: Die Jugendmigrationsdienste (JMD) stärken junge Menschen mit Migrationsbiografie – und die deutsche Gesellschaft.

Die Bundestagsabgeordneten Schahina Gambir (Bündnis 90/Die Grünen) und Hakan Demir (SPD) waren Schirmpat*innen der Veranstaltung im Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestags.

An Thementischen vertieften sich Parlamentarier*innen verschiedener Parteien sowie Gäste aus Bundesjugendministerium und Bundeskanzleramt in Gespräche mit Fachkräften der Jugendmigrationsdienste. Schwerpunkt des diesjährigen Austauschs waren drei zentrale Wirkungsbereiche der JMD: „Teilhabe ermöglichen“, „Fachkräfte gewinnen“ und „Demokratie stärken“.

Jugendmigrationsdienste ermöglichen Teilhabe

Junge Menschen mit Migrationsgeschichte profitieren vom Engagement der rund 500 Jugendmigrationsdienste bundesweit. Allein im letzten Jahr wurden über 130.000 Jugendliche und junge Erwachsene aus 180 Nationen beraten und begleitet. Die JMD helfen bei der Suche nach Integrations- und Sprachkursen, Praktikums- und Ausbildungsplätzen, der Anerkennung von Abschlüssen und der Kommunikation mit Behörden. Auch bei persönlichen Problemen stehen sie jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren zur Seite. All das legt den Grundstein für eine umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Es ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration.

Jugendmigrationsdienste bringen Fachkräfte und Firmen zusammen

Ob interkulturelles Assessment Center, Bewerbungswerkstatt oder Talentlabor: Die Angebote der JMD zu Berufsorientierung, Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche sind vielfältig.

Jugendmigrationsdienste stärken die Demokratie – durch niedrigschwellige Beteiligungsformate

Selbstbestimmte Teilhabe und Perspektiven für die Zukunft sind das Fundament, auf dem ein demokratisches Selbstverständnis aufbauen kann. Hier setzen die Jugendmigrationsdienste mit Gruppenangeboten wie dem Identity Podcast an. Einen eigenen Podcast aufzunehmen und über die Themen zu sprechen, die sie beschäftigen: Das sprach beim JMD Ortenaukreis/Kehl viele Jugendliche an. JMD-Mitarbeiter Felix Neumann lud sie ein, ihre eigenen Themen mitzubringen. Heraus kam ein 12-teiliger Podcast über Schule, Integration und Deutschland – mitten aus der Lebenswelt der jungen Macher*innen, persönlich und politisch. 2023 wurde er mit dem Integrationspreis Ortenau ausgezeichnet.

Seit 2015 entwickelt der dortige JMD Gruppenangebote zur Förderung der demokratischen Teilhabe von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte. Die Palette reicht von niedrigschwelligen Umfragen über Musik-, Podcast- und Videoformate bis zu U18- und Migrant*innenwahlen oder einem internationalen Jugendbeirat. „Es ist die Sonderkompetenz der JMD, junge Menschen zu erreichen – auch solche, die nicht in deutschen Schulen sozialisiert sind und die nicht die Routine haben, sich zu beteiligen und kritisch zu sein“, sagt Felix Neumann. Er war in der Vergangenheit auch für das JMD-Programm Respekt Coaches tätig, das an Schulen zu mehr Toleranz, Demokratie und dem Abbau von Vorurteilen beiträgt.

Mit guten Argumenten in die Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2025

Die Jugendmigrationsdienste schaffen Perspektiven für junge Menschen – und für die Gesellschaft. Sich für sie einzusetzen, lohnt sich. Mit dieser Botschaft verabschiedeten die Schirmpat*innen und JMD-Vertreter*innen ihre zahlreichen politischen Gäste.

Deren Unterstützung brauchen die Jugendmigrationsdienste und die jungen Menschen mehr denn je. Bei den Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2024 konnten drastische Mittelkürzungen und ein vorzeitiges Ende des JMD-Programms Respekt Coaches nur mit großem Einsatz abgewendet werden. Auch für 2025 stehen harte Verhandlungen in Aussicht. Die JMD und ihre politischen Partner*innen sind dafür gut gerüstet.

Den vollständigen Bericht zum Parlamentarischen Frühstück finden Sie auf der Webseite der Jugendmigrationsdienste.

(Copyright aller Fotos auf dieser Seite: Servicebüro Jugendmigrationsdienste)