Die BAG EJSA im Gespräch mit Truels Reichardt (SPD)

15.08.2025

Die BAG EJSA im Gespräch mit Truels Reichardt (SPD)

Partnerschaftliche Zusammenarbeit und bürokratische Hürden

Dem Termin vorangegangen war die Sommerreise der BAG EJSA, die ihren Abschluss in Husum gefunden hatte. Hier wurde deutlich, wie wichtig das Angebot der Schulsozialarbeit, das von der Kommune verbindlich finanziert und in Kooperation von Schule und Diakonischem Werk Husum umgesetzt wird, für die jungen Menschen in Husum ist. Christine Lohn warb zu Beginn des Gespräches dafür, die Situation in Husum als Beispiel guter partnerschaftlicher Zusammenarbeit von Kommune, Schule und Träger der Schulsozialarbeit im Interesse der jungen Menschen auf Bundesebene zu kommunizieren. Würden alle Kommunen sich so für die Schulsozialarbeit engagieren (können) wie Husum, könnte dieses Handlungsfeld deutschlandweit jungen Menschen als stabile soziale Infrastruktur zur Verfügung stehen. 

Wiebke Krause stellte die Arbeit im Programm Jugendmigrationsdienste vor und betonte, dass hier in Verantwortung des Bundes eine wichtige Ressource für die Bildung, Begleitung und Förderung junger Migrant*innen zur Verfügung steht. Sie warb beim Truels Reichardt dafür, sich in seiner Fraktion für das Fortbestehen und die auskömmliche Finanzierung einzusetzen. Christine Lohn ergänzte, es sei tragisch, dass die JMD-Programme als Teil des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) in den derzeit vorliegenden Kabinettsbeschlüssen für die Bundeshaushalte 2025/2026 nicht ausreichend gefördert würden. Der Abgeordnete wies darauf hin, dass mit der Aufnahme einer Steigerung und Dynamisierung des KJP in den Koalitionsvertrag eine Grundlage gelegt worden sei, die es nun umzusetzen gelte. Dafür setze sich seine Fraktion ein. 

Im folgenden thematisierte die BAG EJSA die wachsenden Herausforderungen in der Programmbewirtschaftung durch eine ausufernde Bürokratie bei gleichzeitig sinkender Bereitschaft der Verwaltungsmitarbeiter*innen des Bundes, ihren Auftrag im Interesse für die Träger handhabbar zu gestalten. Christine Lohn und Wiebke Krause warben bei dem Abgeordneten dafür, als Mitglied des Familienausschusses dieses Problem im Gespräch mit der Ministerin zu thematisieren und auf Verbesserung hinzuwirken. Es sei schwierig genug, die Träger in den Programmen zu halten, wenn permanente Unsicherheit über die Finanzierung bestehe. Wenn zusätzlich noch ständig neue, schärfere Auslegungen der KJP-Richtlinien die Arbeit weiter erschwerten sei es eine Frage der Zeit, bis die Träger sich aus Bundesprogrammen verabschieden würden. Das sei weder im Interesse der Träger noch in dem der jungen Menschen, die von diesen Angeboten profitieren. Aus Sicht der BAG EJSA ist es wünschenswert, wenn die oben beschriebene partnerschaftliche Zusammenarbeit auch (wieder) bei der Bewirtschaftung von Bundesprogrammen zur Anwendung kommen würde. 

Der Abgeordnete bedankte sich für den informativen Austausch und sagte zu, die angesprochenen Probleme mit in die Fraktion zu nehmen.