Herausforderung Schulabsentismus - Erkenntnisse aus Handlungsansätzen der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit

Was können Schulsozialarbeit und Jugendsozialarbeit beitragen, um Schulabsentismus zu reduzieren? Dieser Leitfrage stellten sich knapp 300 Teilnehmende aus Praxis und Wissenschaft bei der Online-Tagung am 27.03.2025.
Im einführenden wissenschaftlichen Impuls stellte Prof. Dr. Thorsten Bührmann, MSH Medical School Hamburg, eine Auswahl digitaler Instrumente vor, die für die Berufsorientierung in der Arbeit mit Jugendlichen, die schwierige Startbedingungen haben, entwickelt wurden. Der Vortrag bot Diskussionsanstöße zu der Frage, welche Handlungsansätze sich hieraus für die Arbeit mit schulabsenten jungen Menschen ableiten lassen. Die Präsentation dazu finden Sie rechts im Downloadbereich.
In sechs Foren gaben Praktiker*innen Einblicke in die Praxis der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit und erarbeiteten mit den Teilnehmenden Gelingensbedingungen. (Die Präsentationen dazu finden Sie rechts im Downloadbereich.) Als zentrale Gelingensbedingungen wurden identifiziert:
- Junge Menschen wollen gesehen und gehört werden.
- Der Aufbau guter Beziehungen zwischen Fachkräften und jungen Menschen ist das A und O.
- Es braucht standardisierte Abläufe an allen Schulen, die verbindlich und multiprofessionell umgesetzt werden.
- Perspektiven bieten, z.B. durch lebensweltnahe, frühzeitige, berufliche Orientierung.
Die Teilnehmer*innen fordern, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit von bildungspolitisch Verantwortlichen erhält, systematisch erfasst wird sowie Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit ausgebaut werden.
Die Tagung war gleichzeitig der Auftakt zum IN VIA-Projekt „Schule – ohne mich!? Neue Entwicklungen und Handlungsanforderungen bei Schulabsentismus“, das bis Ende 2026 Befunde zum Thema Schulabsentismus und bündelt mit dem Ziel einen Leitfaden für Fachkräfte zu entwickeln und Handlungsanforderungen an die jugend- sowie bildungspolitisch Verantwortlichen zu erarbeiten. Im Laufe des Jahres wird es drei Online-Veranstaltungen zu einzelnen Facetten des Themas Schulabsentismus geben.
Die Foren
Forum 1: Präventive Ansätze aus der Schulsozialarbeit
Silvija Duranec, Schulsozialarbeit, Mittelschule am Echardinger Grünstreifen &
Marija Ceh-Topoglu, Schulsozialarbeit, Sonderpädagogisches Förderzentrum München Mitte 4
Forum 2: Prävention und frühzeitige Intervention der Sozialen Arbeit
Anne Schentz & Patricia Füllner, Schulprojekt Kompass, Schulverein Wirbelwind e.V., Rostock
Forum 3: Individuelle, flexible Begleitung am Ort Schule
Silke Junge, Schulwerkstatt Anklam/Lubmin, CJD Nord
Forum 4: Schulexterner Lernort mit pädagogischer Begleitung
Wibke Knoche & Laura Gawlik, Schulprojekt 2te Chance, IN VIA Unna
Forum 5: Alternative Angebote bei Schulvermeidung – Lernen individuell
Lorenz Egner, Sonderpädagoge B.A., roven und Schule – alternatives Angebot bei Schulvermeidung &
Forum 6: Praxis statt Klassenraum
Bernd Eßlinger, Projektleiter „FachWerk“ &
Myriam Schotzki, Förderpädagogin „FachWerk, Werk-statt-Schule e.V., Hannover
Erkenntnisse aus den Handlungsansätzen

Tagungsdokumentation
Eine vollständige Dokumentation der Tagung wird erstellt und zeitnah hier veröffentlicht.