Die BAG EJSA im Gespräch mit Leni Breymaier (SPD)

22.11.2024

Die BAG EJSA im Gespräch mit Leni Breymaier (SPD)

Mental Health Coaches

Leni Breymaier (SPD), Mitglied es Bundestags, und Uwe Grallath und Claudia Seibold von der BAG EJSA trafen sich am 22.11.2024 in Stuttgart, um das Programm Mental Health Coaches (MHC) vorzustellen und über seine Zukunft zu sprechen.

Nach einer kurzen Information über die BAG EJSA durch Claudia Seibold stellte Uwe Grallath das Projekt MHC vor und ging auf die positiven Ergebnisse der Evaluation ein. Auf Nachfrage von Leni Breymaier beschrieb er kurz, welche konkreten Angebote die MHC vorhalten: Sie klären zuerst über Mentale Gesundheit auf, bevor im zweiten Schritt Bedarfe abgefragt werden. Danach arbeiten sie, in der Regel mit einer Klasse im Rahmen eines Gruppenangebots, zu einem konkreten Thema.

Ein wesentlicher Mehrwert des Programms ist, dass die Schüler*innen sich durch den regelmäßigen Kontakt öffnen und so ihre Probleme bzw. Sorgen ansprechen können. Die MHC machen Angebote, in denen die jungen Menschen, wie sie mit Problemen umgehen können. Z. B. lernen sie in kleinen Übungen Bewältigungsstrategien kennen. Als Angebot der Primärprävention verweisen die MHC bei konkreten Problemen auf entsprechende Beratungsstellen oder andere Hilfen. Deshalb sind Kenntnisse der Hilfestrukturen im regionalen Umfeld für die MHC essenziell.

Die Finanzierung des MHC-Programms ist mit seiner halbjährlichen Finanzierung besonders herausfordernd für die Mitarbeiter*innen, Träger und auch die Kooperationsschulen. Leni Breymaier sagt zu, dass sie die Problemanzeige in ihre Strukturen mitnimmt, um zu sensibilisieren, und wird die BAG EJSA auf dem Laufenden halten.

Das Programm zeigt deutlich, dass Schulen heute aufgrund der vielfältigen und komplexen Herausforderungen auf multiprofessionelle Teams angewiesen sind.

Leni Breymaier berichtet von ihren Erfahrungen im Ausland, wo Projekte häufig von kommunaler Ebene ausgehen und somit eine höhere Akzeptanz erreicht wird. In Deutschland werden Projekte hingegen oft top-down realisiert, was auf Landesebene und in der Kommune für Vorbehalte sorgt. Leni Breymaier weist daraufhin, dass die künftige Regierung neue eigene Schwerpunkte setzen und neue Projekte initiieren wird, weshalb aus ihrer Sicht für die BAG EJSA auch der Dialog mit anderen Parteien wichtig sei.

Auf Nachfrage von Leni Breymaier beschreibt Uwe Grallath den Austausch zwischen den und mit den MHC-Fachkräften: es gibt innerhalb der evangelischen Trägergruppe regelmäßig digitale Austauschtreffen, zusätzlich finden trägerübergreifend halbjährliche Veranstaltungen in Präsenz statt.

Leni Breymaier bittet um Rückmeldung, welche Themen bei jungen Menschen besonders relevant sind. Sie selbst zeigt sich über Pornokonsum junger Menschen besorgt und welche Auswirkungen er auf die jungen Menschen und das Geschlechterverhältnis hat. Sie engagiert sich für eine Verpflichtung der Betreiber sozialer Medien für einen besseren Kinder- und Jugendschutz und gegen Falschinformation. Mediennutzung und ihre Auswirkungen sind für junge Menschen ein omnipräsentes Thema und spielen auch in der MHC-Arbeit eine große Rolle.

Zum Abschluss verabreden Leni Breymaier und die BAG EJSA, sich wechselseitig über wichtige Themen auszutauschen und in Kontakt zu bleiben. Alle Beteiligten am Gespräch betonten die sehr große Relevanz des Themas Jugend. Gleichzeitig muss Politik das aber auch transportieren, damit junge Menschen diese Bedeutung auch mitbekommen.