Kompass – kompetent beraten im Jugendmigrationsdienst

Was bedeutet gute Beratung für Mitarbeitende in den JMD?

Vom 19. bis 21. Juni fand diesjährige Fachtagung der evangelischen Jugendmigrationsdienste (JMD) in Kooperation mit dem Stephansstift Hannover statt. Unter dem Titel "Kompass auf (Um-)Wegen - kompetent beraten im JMD" erhielten rund 120 JMD-Mitarbeitende Impulse für ihre Beratungspraxis.

Prof. Dr. Alla Koval

In ihrem einführenden Vortrag rief Prof. Dr. Alla Koval (Evangelische Hochschule Berlin) die theoretischen Grundlagen sozialpädagogischer Beratung in Erinnerung. Inhalte der Workshops waren unter anderem die Beratungsbeziehung unter Berücksichtigung inter- und transkultureller Aspekte, die Beratung traumatisierter Geflüchteter, das Beraten mit eigener Migrationsgeschichte und die jugendspezifische Ausgestaltung von Beratung.

Durch den Austausch untereinander sollte ein gemeinsames Grundverständnis zur Beratung in den Jugendmigrationsdiensten hergestellt werden. Langjährige JMD-Mitarbeitende konnten während der Tagung ihr Selbstverständnis und ihre Erfahrungen in der Einzelfallbegleitung an neue Kolleg*innen weitergeben. Als wesentliche Aspekte benannten sie die fachliche Kompetenz und ein gutes Netzwerk, Geduld und Beharrlichkeit, aber auch die notwendige Unterstützung durch den Träger, z.B. durch Supervision. Mit den Rahmenbedingungen müsse man irgendwie klarkommen und das Beste daraus machen. Ein Freund-Feind-Denken im Umgang mit Behörden sei nicht hilfreich für die Arbeit.

Prof. Dr. Simon Göbel

Den Schlusspunkt der Fachtagung bildete der Vortrag „Beratung zwischen Anspruch und migrationspolitischer Realität“ von Prof. Dr. Simon Goebel (Hochschule Augsburg).

Die volle Zustimmung der Teilnehmer*innen bekam sein Fazit: „Soziale Arbeit muss unbequem und politisch sein. Beratung muss solidarisch sein.“
 

 

Die Teilnehmer*innen der Tagung