MdB Ulrike Bahr beim JMD Aktionstag in Augsburg

15.09.2022

MdB Ulrike Bahr - ein gern gesehener Gast im Cafe Tür an Tür beim JMD Aktionstag in Augsburg

Im Café ‚Tür an Tür‘ hat Ulrike Bahr am 15.9.2022 den Ratsuchenden und den Fachkräften der Jugendmigrationsdienste sehr aufmerksam zugehört und versprochen, ihre Botschaften mit ins Parlament zu nehmen.

„Heute ist der Internationale Tag der Demokratie“ betont MdB Ulrike Bahr, SPD, bei ihrem Besuch im Café in ihrem Augsburger Wahlkreis am 15.9.2022.  Die Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag war zu Gast beim Aktionstag der Augsburger Jugendmigrationsdiesnte (JMD), zu dem die beiden Augsburger JMD in evangelischer und katholischer Trägerschaft eingeladen hatten. Ina Felsner (invia Bayern) und Verena Keilberth (ejsa Bayern) von der Landesebene begrüßten die Runde aus Fachkräften der JMD und des Respekt Coach-Programms sowie die Vertreterinnen der Landes- und Bundesebene. Im Mittelpunkt des zweistündigen Austauschs standen drei junge Ratsuchende der JMD, die stellvertretend für viele zugewanderte junge Menschen die Bedeutung der JMD für ihre Lebenssituation dargestellten.

„Als ich 2014 hier ankam, fühlte ich mich ‚wie neugeboren‘“, umschreibt Mahamed die Orientierungslosigkeit zu Beginn. „Der JMD steht mir zu Seite und hilft mir, Lösungen zu finden.“ Er findet es wichtig, dass junge Menschen die Chance bekommen, zu zeigen, was sie können. Anastassija, dieses Jahr aus der Ukraine gekommen, findet es schwierig, ohne Beratung alles richtig und pünktlich zu machen. Der JMD nimmt Ängste, wenn es um das Ausfüllen von Formularen oder die Wohnungssuche geht. Für die 19-jährige Ukrainerin, die in ihrer Heimat bereits ein Elektrotechnikstudium begonnen hat, steht fest: „Wir können immer zum JMD kommen und alles schaffen“. Naima, 24, stammt aus Somalia und lebt seit acht Jahren in Deutschland. Dass sie trotz hervorragender Sprachkenntnisse auf die Unterstützung des JMD bei Behördenangelegenheiten angewiesen ist, zeigt, dass viele Formulare in einfache Sprache übersetzt werden müssten. Gemeinsam mit ihrer JMD-Beraterin hat sie sich dieses Projekt vorgenommen. Mit ihren Kenntnissen von Deutschland unterstützt sie selbst viele Freunde und gibt ihr Wissen im Umgang mit der Bürokratie weiter. Als sie nach der Geburt ihrer Tochter viele Behördenanfragen umgehend klären musste, um ihre Existenz zu sichern, war sie froh, dass der Jugendmigrationsdienst ihr immer noch zur Seite steht.

Aus den Berichten der jungen Menschen wird deutlich, wie schwierig und anstrengend das Leben für junge Menschen ist, die hier in Deutschland einen Neuanfang machen– in Bezug auf Sprache, Aufenthalt, Existenzsicherung, Schule und Ausbildung.  Die JMD begleiten, beraten und unterstützen junge Menschen von 12-27 Jahre in diesem Integrationsprozess. Geschlossene Behörden und der Bürokratiedschungel machen ihnen seit Corona diese Aufgabe nicht leichter.

Dass die JMD während der gesamten Pandemie immer für die Ratsuchenden da waren, weiß auch Ulrike Bahr, die über verschiedene Gespräche und Vor-Ort-Besuche die Arbeit der JMD und der Respekt Coaches kennengelernt hat.  Sie kennt die aktuell schwierige Haushaltslage und den Haushaltsentwurf, in dem aktuell 8 Millionen Euro für die Jugendmigrationsdienste und 15 Millionen für das Respekt Coach-Programm fehlen. Bis zur Haushaltssitzung im November gilt es, noch viele Abgeordnete der Ampelkoalition und der Opposition von der Bedeutung dieses Bundesprogramms zu überzeugen.

Judith Jünger von der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit betont am Ende: „Wir machen keine Lobbyarbeit für mehr Geld, sondern für die Zukunftschancen dieser jungen Menschen. Die Jugendsozialarbeit macht sich auf Bundesebene anwaltschaftlich stark für das JMD und das RC-Programm. Vor Ort unterstützen die Einrichtungen der Jugendsozialarbeit junge Menschen, selbst für sich zu sprechen. Die Beteiligung von JMD-Ratsuchenden bei JMD-Jugendtalks, bayerischen Jugendkonferenzen und dem heutigen Aktionstag zeigt, dass Partizipation und Empowerment in den Augsburger JMD ernst genommen wird.“