Die BAG EJSA im Gespräch mit Heidi Reichinnek (Die LINKE)

27.04.2023

Die BAG EJSA im Gespräch mit Heidi Reichinnek (Die LINKE)

Mädchen* und Frauen*förderung bleiben notwendig

Heidi Reichinnek, Peggy Strahl, Christine Lohn (von links nach rechts)

Am 27. April trafen Christine Lohn und Peggy Strahl die Abgeordnete Heidi Reichinneck (Die LINKE) zu einem Austausch zu Mädchen*- und Frauen*politischen Fragestellungen. Es war das zweite Gespräch mit der Abgeordneten seit Beginn der Legislatur. Darüber hinaus war Frau Reichinneck als frauenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion an der Fachkonferenz „Ohne Wenn und Aber: Mädchen und junge Frauen auf die politische Agenda!“ der BAG EJSA am 1. März 2023 beteiligt.

Die BAG EJSA thematisierte im folgenden Austausch ihre grundsätzlichen Anfragen an die Gleichstellungspolitik der aktuellen Bundesregierung und machte deutlich, dass ohne Mädchen*- und Frauen*förderung ein großer Teil der Bevölkerung weiter strukturell benachteiligt ist. Mit Verweis auf die Inhalte der o.g. Fachkonferenz wurde die Notwendigkeit einer regehaften Infrastrukturförderung für geschlechtersensible Jugendsozialarbeit betont. Gleichzeitig ist problemfokussierte Projektarbeit dann nötig, wenn die Bedarfe auf örtlicher Ebene über eine die Angebote einer belastbaren Infrastruktur hinausgehen. Hier muss der Bund seiner Anregungsfunktion nachkommen und gleichzeitig seine Steuerungsfunktion mit Blick auf die Verantwortlichkeiten der anderen föderalen Ebenen wahrnehmen.

Für die Abgeordnete ist es wichtig, mit Blick auf die Belange von Mädchen und jungen Frauen eine gute Verbindung zwischen Kinder-, Jugend- und Frauenpolitik herzustellen. Mit Blick auf migrationspolitische Aspekte verweist sie auf Gökay Akbulut, die das Thema in der Fraktion verantwortet.

Im Verlauf des Gesprächs wird die Notwendigkeit gendersensibler Pädagogik fokussiert. Hier sieht die Abgeordnete große Defizite in den Ausbildungsgängen sowohl für Erzieher*innen als auch für Sozialarbeitende. Da der Bund hier keine Verantwortung hat, ist hierzu in der Bundespolitik schwer zu agieren. Im Rahmen einer Anfrage an den wissenschaftlichen Dienst des Bundestags wäre es aber möglich, zumindest eine Datenbasis zu schaffen zu der Frage, inwieweit die Curricula in Erzieher*innenausbildungen und in den Studiengängen Sozialer Arbeit das Thema vorkommt. Es wird vereinbart, dass Peggy Strahl im Nachgang des Gesprächs entsprechende Fragestellungen an das Büro Reichinneck sendet.

Heidi Reichinneck spricht noch das Bundesprogramm „Mental Health Coaches“ an und kritisiert, dass hierzu von Seiten des BMFSFJ viel medial, aber wenig konkret kommuniziert wird. Christine Lohn berichtet zum aktuellen Stand der Planungen für das Programm und sagt zu, die Abgeordnete zu den weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten sowie ihr Informationen zu Standorten in Niedersachsen zu senden.

Das wertschätzende Gespräch zwischen Heidi Reichinneck und der BAG EJSA soll auf Wunsch beider Seiten regelmäßig fortgeführt werden, gerne auch zusammen mit jungen Menschen .