Die BAG EJSA im Gespräch mit Anke Hennig (SPD)
Mädchen*- und Frauen*politische Fragestellungen
Am 20. April trafen Christine Lohn und Peggy Strahl die Abgeordnete Anke Hennig (SPD) zu einem Online-Austausch zu Mädchen*- und Frauen*politischen Fragestellungen.
In einem kurzen Exkurs zu ihrer Arbeit in der entsprechenden Arbeitsgruppe der SPD-Fraktion gab die Abgeordnete ihrem Wunsch Ausdruck, dass die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz in dieser Legislatur gelingen möge.
Die BAG EJSA thematisierte im Gespräch ihre grundsätzlichen Anfragen an die Gleichstellungspolitik der aktuellen Bundesregierung und machte deutlich, dass ohne Mädchen*- und Frauen*förderung ein großer Teil der Bevölkerung weiter strukturell benachteiligt ist.
Mit Verweis auf das verbandliche Positionspapier „Mädchen* und junge Frauen* ohne Wenn und Aber auf die politische Agenda!“ stellte Peggy Strahl die Herausforderungen für die politische Arbeit des Verbandes dar: Es gibt weder eine belastbare Datenbasis, um die Stellschrauben für den Abbau stereotyper Sozialisationsprozesse und die Bedarfe von Mädchen* in ihren vielfältigen Lebenswelten zu erkennen, noch verfügt die bundeszentrale Infrastruktur der Verbände regelhaft über Beauftragte für die Belange von Mädchen* und jungen Frauen*. Die politische Arbeit für die Belange von Mädchen* und jungen Frauen* wird überwiegend ehrenamtlich geleistet. Es fehlt die Schlagkraft, die durch eine Infrastrukturförderung möglich machen kann. Dadurch treten Mädchen*themen in den Hintergrund.
Anke Hennig fragte nach, wie die Bundespolitik hier im Rahmen ihrer Steuerungs- und Anregungsfunktion aktiv werden könnte. Die BAG EJSA verwies auf die Erfahrungen des Bundesprogramms Mädchen*arbeit, im Rahmen dessen durch Infrastrukturförderung auf allen föderalen Ebenen (benachteiligte) Mädchen sichtbar gemacht werden konnten. Hier könnte der Bund ein neues Programm auflegen. Darüber hinaus hält es die BAG EJSA für notwendig, dass ein Forschungsprogramm aufgelegt wird, um eine belastbare Datenbasis zu schaffen.
Im Austausch wurden zudem die Themen Folgen der Coronapandemie auf Mädchen* und junge FLINTA und Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit angerissen.
Das wertschätzende Gespräch zwischen Anke Hennig und der BAG EJSA soll auf Wunsch beider Seiten regelmäßig fortgeführt werden.