Dialog auf Augenhöhe - Bundestagsabgeordnete Markus Kurth (B90/Die Grünen) folgte einer Einladung ins CJD Bildungswerk Dortmund

22.09.2021

Dialog auf Augenhöhe - Bundestagsabgeordnete Markus Kurth (B90/Die Grünen) folgte einer Einladung ins CJD Bildungswerk Dortmund

22.09.2021 Der Bundestagsabgeordnete Markus Kurth (B90/Die Grünen) traf bei seinem Besuch des Berufsbildungswerks Dortmund (BBW) des Christlichen Jugenddorfwerks (CJD) auf vier gut vorbereitete junge Menschen. Er folgte einer gemeinsamen Einladung der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA), des CJD sowie der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL).

Die jungen Erwachsenen zeigten im Gespräch nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch Fachwissen und diskutierten auf Augenhöhe mit dem erfahrenen Parlamentarier. Über Themen wie Sozialpolitik, Plastikmüll, Benzinpreise, Rehabilitation bei psychischen Erkrankungen oder auch Verspätungen von Zügen der Deutschen Bahn: Markus Kurth stand den jungen Menschen über zwei Stunden Rede und Antwort.

Sebastian E., der im CJD Dortmund zum Verkäufer ausgebildet wird, macht sich Sorgen wegen der steigenden Benzinkosten und befürchtet, dass sich Menschen mit kleinen Einkommen den Weg zur Arbeit nicht mehr leisten können. Markus Kurth erklärte das Konzept des so genannten Energiegeldes, nach dem jede Bürgerin und jeder Bürger pro Jahr einen bestimmten Betrag rückerstattet bekommen würde. Er skizziert zudem die Idee von CO2-Kontingenten, die er kritisch sieht.

In diesem Zusammenhang thematisierte Markus Kurth auch den Verzicht auf Inlandsflüge. Lena H., Auszubildende im Bereich Lagerlogistik, wünschte sich schlagfertig dann aber auch Züge, die nicht so oft ausfallen oder Verspätung haben. Markus Kurth, der noch nie ein Auto besessen hat und dementsprechend häufig mit der Bahn unterwegs ist, kann den Wunsch nachvollziehen: „Ich habe auch schon manches Mal auf Bahnsteigen gelitten.“

Rebecca W. erinnerte an die hohen und unbürokratischen Hilfen für Unternehmen wie die Lufthansa, die diese während der Pandemie erhalten haben. Die Auszubildende im Bereich Verkauf kritisierte, dass das Thema Luftfilter in Schulen dagegen bis heute noch nicht richtig gelöst worden ist.

Bei den Themen, mit denen sich die jungen Menschen auseinandersetzen, spielt der eigene Alltag eine wichtige Rolle. So leiteten sich viele Fragen aus der eigenen Biografie ab. Thorsten H., der im BBW eine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration absolviert, beschäftigt sich aus persönlicher Betroffenheit mit der Bürokratie. Er erläuterte, dass es ein großes Problem darstellt, wenn Hilfen nach der Feststellung eines Reha-Status oft verzögert starten, so dass es umso länger dauert wieder in eine Normalität zurückzufinden.

Abschließend kam noch das große Thema Umweltschutz zur Sprache. Lena H. fragte Markus Kurth nach Alternativen zu Plastik: „Früher ging es doch auch ohne Plastik. Warum heute nicht?“ Er verwies darauf, dass beispielsweise Hanf oder aber der komplette Verzicht auf Verpackungen eine Lösung sein könnte.

Markus Kurth räumte ein, dass es im Austausch zwischen der Jugend und der Politik Defizite gibt. Gerade deswegen empfindet er solche Gespräche wie das im CJD BBW Dortmund als Bereicherung und Schritt in die richtige Richtung. Er ermunterte die jungen Erwachsenen, auch nach der Wahl weiterhin Politikerinnen und Politiker aller Ebenen einzuladen - Kommune, Land, Bund und Europa – um etwaige Berührungsängste abzubauen. Mechtild Ronge versprach, ihn beim Wort zu nehmen und verwies auf die feste Verankerung der politischen Bildung im CJD.

Petra Densborn, Vorstandsmitglied des CJD sowie der BAG EJSA; Tim Rietzke, Diakonie RWL; und Andreas Länge, BAG EJSA, verfolgten die lebhafte Talkrunde und beteiligten sich am Gespräch.

Die vier jungen Erwachsenen waren von Anja Werner, Mitarbeiterin im Lernort Wohnen des Berufsbildungswerkes, im Rahmen der politischen Bildung, ein Kompetenzfeld in der Persönlichkeitsentwicklung, auf diesen Politiktalk vorbereitet worden. „Im Vorfeld des Termins haben wir uns mit den Themen eingehend auseinandergesetzt und dabei sehr interessante Diskussionen geführt.“ Im Vorfeld waren alle etwas aufgeregt, doch laut Anja Werner hatte sich dies schnell gelegt: „Die vier jungen Erwachsenen haben sich wohlgefühlt, fühlten sich ernst genommen und konnten so ihre Nervosität schnell ablegen.“

Markus Kurth hatte sich für den Termin viel Zeit genommen und wurde nicht müde mit den Auszubildenden zu diskutieren. Er verabschiedete sich bei ihnen mit dem Angebot, im Gespräch zu bleiben und gab ihnen noch auf den Weg den Satz mit: „Nutzt eure Chance, gestaltet Gesellschaft, geht wählen.“