2022/4 BAG EJSA-Infobrief

Die BAG EJSA hat die systemische Perspektive auf die Herausforderungen der Einwanderungsgesellschaft für die Arbeitsfelder der Jugendsozialarbeit im Fokus. Sie betont, dass junge Migrant*innen unabhängig von familiärem Zuwanderungshintergrund oder eigener Migrationserfahrung in erster Linie junge Menschen sind. Sie müssen Herausforderungen des Jugendalters bewältigen, wie sie im 15. Kinder- und Jugendbericht beschrieben wurden: Qualifizierung, Verselbständigung und Selbstpositionierung. Der Erwerb einer neuen Sprache, der Seiteneinstieg in das unbekannte Schul- und Ausbildungssystem, der Erhalt eines sicheren Status, aber auch die Erfahrungen mit einer restriktiven Gesetzgebung und strukturellem Rassismus in Behörden und anderen Institutionen prägen das Aufwachsen dieser jungen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen in Deutschland leben.

Vor diesem Hintergrund begrüßt die BAG EJSA die Vielzahl migrationspolitisch relevanter Vorhaben im Koalitionsvertrag, die auch die Zielgruppen der Jugendsozialarbeit betreffen.
Folgende Themen sind dabei aus Sicht der BAG EJSA prioritär zu bearbeiten:

1. Bleiberecht für gut integrierte junge Menschen bis 27 Jahre verlängern (§25a AufenthG)
2. Chancenaufenthalt
3. Ausbildungsaufenthaltserlaubnis
4. Familiennachzug/Geschwisternachzug
5. Keine Abschiebehaft für Kinder und Jugendliche
6. Flächendeckendes, bedarfsgerechtes Angebot von Jugendintegrationskursen für 12-27jährige
7. Erleichterte Einbürgerung

Die vollständigen Empfehlungen finden Sie auf unserer Webseite unter dem Link: Empfehlungen an die Bundesregierung

Die BAG EJSA hat gemeinsam mit der Diakonie Deutschland die Möglichkeit zur Stellungnahme im Rahmen der Verbändebeteiligung genutzt. Der vorliegende Gesetzentwurf zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts stellt ein „Vorpaket“ zu dem geplanten umfangreicheren Gesetzentwurf zu den migrationspolitischen Zielen des Koalitionsvertrages dar.

Die Diakonie begrüßt in hohem Maß, dass mit der Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts eine wichtige Regelungslücke geschlossen wird. […] Der Gesetzentwurf bleibt […] hinter den Erwartungen an eine neue, progressive Migrationspolitik zurück. Die […] Signale des Koalitionsvertrages für einen Aufbruch in einen migrationspolitischen Paradigmenwechsel spiegeln sich im vorliegenden Gesetzentwurf zum großen Teil nicht wider. Die Richtung stimmt, aber es wird nicht beherzt genug vorangeschritten, um wirklich große Resultate zu erzeugen. […]

Abzulehnen sind die Verschärfungen im Ausweisungs- und Abschiebungshaftrecht. Die Gesetzesbegründung belegt aus Sicht der Diakonie nicht ausreichend, dass derzeit die Länge der Abschiebungshaft nicht ausreicht, um Personen abzuschieben und warum es erforderlich ist, den Maßstab für eine Ausweisung von anerkannten Geflüchteten und subsidiär Geschützten massiv abzusenken. Derartige gesetzgeberische Notwendigkeiten im Rahmen der angekündigten “Rückkehroffensive” sind nicht ersichtlich.

Die vollständige Stellungnahme lesen Sie unter "Stellungnahme der Diakonie Deutschland zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts" .

Am 29. Juni wurden die Ergebnisse der aktuellen aej-Jugendstudie in einem Pressegespräch der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Publikation „Islam- und muslim*innenfeindliche Einstellungen bei jungen Menschen und die Rolle von Religiosität, Kontakt und politischer Orientierung: eine empirische Studie“ von Olga Janzen unter Mitarbeit von Petra-Angela Ahrens und Onna Buchholt kann kostenfrei als gedruckte Ausgabe über die aej-Geschäftsstelle bezogen werden. Es fallen für Sie lediglich Versandkosten an.

Über folgenden Link können Sie die Broschüre als Printversion bestellen: Bestellung aej Jugendstudie

Das Diakonie Netzwerk Europa ist mit einer Kick-Off-Veranstaltung vom 17. bis 18. Mai 2022 in Berlin gestartet. Unter den 47 Teilnehmenden waren neben Landes- und Fachverbänden auch ca. 20 diakonische Unternehmen und Träger.
In dem Netzwerk soll ein Austausch zu EU-Förderprogrammen und -Politiken stattfinden. Fokus ist zunächst der European Green Deal und das Ziel der Diakonie in Deutschland, bis 2035 klimaneutral zu werden. Eine politische Podiumsdiskussion zum Green Deal mit Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg, MdB Dr. Ottilie Klein, MdB Chantal Kopf und Maria Loheide kann online nachverfolgt werden.

Die BAG EJSA arbeitet von Beginn an in dem Netzwerk mit, insbesondere, um die Perspektiven der jungen Menschen und der Jugendsozialarbeit in das Netzwerk einzubringen.

Über 100 Menschen haben am 30.06.2022 in der Nürnberger Jugendkirche LUX der Evangelischen Jugendsozialarbeit in Bayern (ejsa) zu ihrem 75-jährigen Bestehen gratuliert.

Beim Rückblick auf die Zeit seit der Gründung am 01.10.1947 machte Geschäftsführer Klaus Umbach deutlich, dass die Ideen und Ziele damals und heute sehr ähnlich sind.

Alle Grußworte - aus dem Bayerischen Jugendministerium (StMAS), vom Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, von der Präsidentin des Diakonischen Werks Bayern Dr. Sabine Weingärtner und andere mehr - betonten einhellig das Spezifische der evangelischen Jugendsozialarbeit, dass dort „persönliche und öffentliche Orientierung“ geboten werde und eine Lebensperspektive und Kraftquellen für das persönliche Leben vermittelt würden. Abschließend versicherten Diakonie Bayern und Landeskirchenamt der ELKB mit einem Blick in die Zukunft der ejsa Bayern ihre Verbundenheit.

Lesen Sie mehr unter dem Link: ejsa Bayern ist 75 Jahre

Der Festakt zum Jubiläum des Vereins für Internationale Jugendarbeit (vij) wurde am 24. Juni in Oberursel begangen. Aus diesem Anlass hat der Verein eine kleine Jubiläumsbroschüre herausgegeben, die sowohl die Geschichte des Vereins als auch die aktuelle Arbeit und die Herausforderungen für die Zukunft vorstellt.

Für die BAG EJSA würdigt Hans Steimle im Grußwort die Arbeit des vij. Er schätzt die Expertise des Vereins in der Mädchen*sozialarbiet, im Jugendwohnen, in der beruflichen Bildung und in der internationalen Arbeit. Damit bereichert der Verein auch die BAG EJSA.

Die vollständigen Infos finden Sie auf der Jubiläumsseite des Vereins unter dem Link: 140 Jahre vij

Die Haushaltsplanung 2023 und die inhaltliche Debatte des geplanten Selbstbestimmungsgesetzes, das noch für das Jahr 2022 erwartet wird und das sogenannte Transsexuellengesetz (TSG) ablösen soll, standen im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen der BAG EJSA und MdB Ulrike Bahr (SPD, Vorsitzende des Familienausschusses) am 23. Juni 2022 im Deutschen Bundestag.

Ein Ergebnis des Gesprächs ist, dass die Referentin der BAG EJSA, Dr. Katharina Jacke, aufgrund ihrer Expertise im Themenfeld der legislativen und medizinischen Prozesse von Transitionsverfahren als Expertin für die Fraktions-AG sowie für mögliche Anhörungen zum Gesetzgebungsprozess für die SPD gelistet wurde. 

Weitere Informationen zum Gespräch finden Sie auf unserer Webseite unter dem Link: Gespräch mit MdB Bahr .

Mindestens ein Film zur Vorbereitung der Bundesjugendkonferenz 2022 ist bereits in Arbeit. Im JMDiQ in Berlin werden im Rahmen des Gruppenangebotes „Chill and speak up!“ am 27. Juli Videofilme für die Bundesjugendkonferenz gedreht. Die Jugendlichen erhalten dabei von professionellen Filmemacher*innen Unterstützung. Die Themen und Inhalte werden in einem gemeinsamen Prozess vor Ort entwickelt.

Ein paar Worte zum Hintergrund dieses Vorhabens: Wie kann es besser gelingen, auch die Zielgruppen der Jugendsozialarbeit in die Jugendbeteiligungsformate der Bundesregierung einzubeziehen? Dieser Frage geht die BAG EJSA schon seit Jahren nach und hat dafür einige Formate entwickelt und Erfahrungen gesammelt. Angeregt durch Judith Jünger (BAG EJSA) und Birgit Beierling (DPWV) ist der Vorschlag der Beteiligung der jungen Menschen über kleine Handy-Videos entstanden.  Zur diesjährigen Bundesjugendkonferenz gibt es nun die Möglichkeit, dass sich junge Menschen alleine oder in Gruppen mit Videofilmen einbringen. Alle Einrichtungen der Jugendsozialarbeit sind aufgerufen, sich zu beteiligen und junge Menschen dafür zu gewinnen.

Alle Infos zur Bundesjugendkonferenz sind unter dem folgenden Link zu finden: Bundesjugendkonferenz 2022
Die Infos für das Einreichen der Videobotschaften finden Sie unter dem Link Videobotschaften für die Bundesjugendkonferenz. Die eingegangenen Filme werden im August veröffentlicht.

Die Austauschplattform Jugendpolitikberatung.einfach.machen trifft sich zum fachlichen Austausch über die Möglichkeiten der Beteiligung junger Menschen aus der Jugendsozialarbeit in politischen Prozessen am 26. September 2022 von 13.30 bis 15:30 Uhr. Ein Inhalt des Treffens wird die Vorstellung des Projektes "Jugendpolitikberatung"durch die Leuphana Universität Lüneburg sein. Die Universität führt dieses im Auftrag des Bundesjugendministeriums durch. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter folgendem Link auf der Webseite der Universität: Projekt Jugendpolitikberatung

Die Dokumentation der Tagung „Junge Menschen erreichen – Beziehungen gestalten“ am 12. Mai 2022 ist nun erschienen. Die Tagung stand unter den Leitfragen:

• Was muss die Jugendsozialarbeit tun, um mit ihren Angeboten erreichbar zu sein für die jungen Menschen?
• Wie kann sie selbst die jungen Menschen erreichen?
• Wie werden Beziehungen gestaltet?

Prof. Dr. Maria Busche-Baumann von der HAWK Hildesheim startete mit ihrem Impulsvortrag, der die häufig gehörte Aussage schulvermeidender junger Menschen „Und morgen geh‘ ich wieder hin“ zum Titel hatte. Sie beleuchtete darin die Kernprobleme und aktuellen Herausforderungen im Kontext von Schulabsentismus.
Daran anknüpfend ging Prof. Dr. Andreas Kirchner, Katholische Stiftungshochschule München, der Frage nach, wie Erreichbarkeit hergestellt werden kann. Sind es die jungen Menschen, die schwer erreichbar sind oder sind es die Institutionen oder beides? Im Vortrag "Erreichbarkeit - Beziehung - methodische Anforderungen" warb er dafür, den jungen Menschen in wachsamer Sorge zu begegnen und aufmerksam zu sein für günstige Interventionszeitpunkte.
Bezogen auf den digitalen Raum konkretisierten diesen Ansatz Vincent Timm und Prof. Dr. Maria Busche-Baumann (beide HAWK Hildesheim) mit dem Input „Wir müssen da sein, wo die Kids sind. Digitale Zugänge eröffnen und Möglichkeitsräume erkunden in der Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit“. Dabei stellten sie die Online-Plattform Re:Go vor, die junge Menschen in ihren Lebenswelten erreichen will. Sie stellt barrierearm, anonym sowie datenschutzkonform Informationen bereit und ermöglicht Kommunikation.

Die Präsentationen zu den Vorträgen, Materialien aus den Barcamp-Sessions und weitere Informationen zum Thema finden Sie in der Tagungsdokumentation.

Diese Tagung wird das Thema "Sozialraumorientierung" vertiefen und den Blick auf die Lebenswelten der jungen Menschen, auch außerhalb von Schule, lenken.

Insgesamt soll die Tagung Begriffe und Rollenverständnisse klären, Möglichkeiten und Grenzen der Schulsozialarbeit aufzeigen, die Frage der Kooperation und der Netzwerkarbeit ansprechen und die Rolle und Aufgaben der Träger und der Schulen benennen.

Neben Referaten und Inputs wird es Raum für Diskussionen und fachlichen Austausch sowohl im Plenum als auch in Kleingruppen geben.

Weitere Informationen zur Tagung und die Anmeldung finden Sie auf unserer Webseite unter dem Link: Schulsozialarbeit im Sozialraum.

Konkrete Hilfestellungen, subjektiv sinnvoll empfundene Angebote, eine wertschätzende Beziehungsebene und eine sozialpädagogische Herangehensweise können die Annahme und die Erreichbarkeit von Institutionen und Angeboten fördern. Umgekehrt kann beispielsweise das im SGB II stärker ausgeprägte Spannungsverhältnis zwischen Beratungs- und Kontrollfunktion den Aufbau einer positiven Arbeitsbeziehung behindern und belasten. Des Weiteren können komplexe Zuständigkeiten im Behördendschungel sowie komplizierte und lange Antragsverfahren die berufliche und soziale Integration von hilfesuchenden jungen Menschen gefährden.

Herausforderungen für junge Menschen in besonderen Lebenslagen im Übergang Schule - Beruf  standen am 7. Juli im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung am Campus Schwerin. Lisa Steinberg diskutierte mit Bachelor-Studierenden der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) und Prof. Nguyen die Fragen: Wer ist schwer zu erreichen? Junge Menschen oder die Angebote und Institutionen?

Die Vortragsfolien finden Sie unter dem Link: Vortrag schwer zu erreichen.
Kontakt: Lisa Steinberg

Das Koordinationsteam (Evangelische Hochschule Ludwigsburg, BAG Evangelische Jugendsozialarbeit, LAG Mädchen*politik BW, Evangelische Gesellschaft Stuttgart) des Weiterbildungsstudiums CAS „Mädchen*(sozial)arbeit“ veranstaltet in Kooperation mit den Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Ludwigsburg sowie der Hochschule in Ludwigsburg am 1. Dezember 2022 einen digitalen Fachtag zum Thema „Istanbul-Konvention und Mädchen*(sozial)arbeit“.

Den Hauptvortrag „Geschlechtsspezifische Gewalt in Zeiten der Digitalisierung“ wird Prof.in Dr.in Nivedita Prasad halten. Zudem gibt es Workshops mit verschieden thematischen Schwerpunkten: soziale Medien, Sexarbeit, Zwangsheirat, Trauma-sensible Arbeit mit Mädchen* mit Flucht- und Migrationshintergrund. In allen Beiträgen stehen die Mädchen*(sozial)arbeit und der Bezug zur Istanbul-Konvention im Vordergrund.

Anmeldungen sind online ab Oktober 2022 auf der Webseite der BAG EJSA möglich. Die laufend aktualisierten Infos finden Sie unter dem Link: Fachtag Istanbul-Konvention und Mädchen*(sozial)arbeit.

Der Fachtag findet am 01.12.2022 von 11:00 bis 17:00 Uhr online statt.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Katharina Jacke .

Am 24.5.2022 veranstaltete die BAG EJSA den Fachtag "Junge Menschen in prekären Lebenslagen" unter Beteiligung von Politik, Fachebene und betroffenen jungen Menschen.

Stefan Gabriel, der als Sozialarbeiter der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen (ÖfG) mit jungen Menschen arbeitet, führte exemplarisch in das Thema ein und definierte den Begriff "prekär" am konkreten Beispiel seiner Stadt.
Für Momo - The Voice of disconnected Youth berichteten Angelique Hipke, Dennis Josef Waijda, Deniz Günacar und Dilvin Gonschorek von ihren Erfahrungen, in unterschiedlichen Regionen Deutschlands unter prekären Bedingungen zu leben. Sie beschrieben anschaulich die vielfältigen Hürden, die junge Menschen vor allem im Umgang mit Ämtern und Behörden bewältigen müssen, um zu ihrem Recht zu kommen.
Phillipp Löffler (Diakonie Württemberg) stellte mit seinem Vortrag "Marginalisierte und schwer erreichbare Jugendliche und junge Erwachsene und Weiterentwicklungsbedarfe der Jugendsozialarbeit am Beispiel Baden-Württemberg" die Ergebnisse einer Studie vor, für die mehrere Jahre in diesem Bundesland geforscht wurde.
Der Fachtag voller anregender Impulse endete mit einer Podiumsdiskussion, an der neben Philipp Löffler und den jungen Menschen von Momo die Bundestagsabgeordnete Misbah Khan (Bündnis 90/Die Grünen) teilnahm. Sie berichtete von den Vorhaben der Bundesregierung zur Überwindung prekärer Lebenslagen bei Kindern und Jugendlichen und diskutierte lebhaft mit den jungen Menschen.

Weitere Informationen zum Fachtag finden Sie unter dem Link Fachtag "Junge Menschen in prekären Lebenslagen" oder erhalten Sie bei Andreas Länge.

Nach zwei Jahren Online-Treffen fand im Mai die jährliche Mitgliederversammlung des YES Forums in Viareggio (Italien) statt.  Die Höhepunkte der Veranstaltung waren die erneuten Begegnungsmöglichkeiten, das Feiern des 20. Geburtstags des YES Forums und das Nachdenken über ein inklusiveres und mehr Beteiligung ermöglichendes Europa.

50 Teilnehmer*innen aus 14 Organisationen und 11 Ländern ließen die Entwicklungen und Herausforderungen der letzten Jahre Revue passieren und planten neue Projekte und Kooperationen. Verschiedene Inputs und Diskussionen fokussierten auf die Themen der Europäischen Sozialrechte, Inklusion und Beschäftigung junger Menschen u. a. m. Für junge Menschen gab es gleichzeitig das Angebot, sich untereinander zu treffen, um ihre Ideen und Erfahrungen auszutauschen.  

Bei drei Ausstellungseröffnungen von YOUNIWORTH im ersten Halbjahr dieses Jahres war Judith Jünger von der BAG EJSA Geschäftsstelle für einen Impulsvortrag zu Gast.

In den evangelischen JMD-Standorten Aulendorf, Herford und Biberach verdeutlichte sie mit dem „Koffervortrag“ anhand verschiedener Gegenstände aus Koffern, Plastiktüten und einem JMD-Beutel die Komplexität von Migration und Integration. Damit stellte sie anschaulich die Aufgaben dar, die Deutschland als Land mit Migrationshintergrund im globalen Kontext zu meistern hat, was die zugewanderten jungen Menschen im Gepäck haben und welche Antworten die Jugendmigrationsdienste auf diese Herausforderungen finden.

Die Impulse aus dem Koffer lösten bei den MdBs in Aulendorf, beim Jugendhilfeausschuss in Herford und auch bei den Peer-Guides von YOUNIWORTH in Biberach nachdenkliche Reaktionen aus und sorgten im Anschluss für angeregte Diskussionen.

Beim nächsten „Kacheltalk“ am 22. September von 9:30 bis 11:00 Uhr berichten JMD-Fachkräfte von ihren Erfahrungen zum Thema Online-Beratung. Darüber hinaus werden Erkenntnisse aus dem Projekt JMD Digital vorgestellt, unter anderem mit einem kurzen Beitrag der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojekts (TU Nürnberg.)
Das Online-Format wird trägergruppenübergreifend angeboten. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Die Zugangsinformationen werden zeitnah im JMD-Portal veröffentlicht.

Weitere Informationen bei Judith Jünger und Vera Mayr.

Der positive Blick auf eine bunte und vielfältige Gesellschaft hat lange Zeit das Selbstverständnis der JMD bestimmt. Durch die zunehmende Sensibilität für Rassismuserfahrungen der von den JMD begleiteten jungen Menschen hat sich die Perspektive in den letzten Jahren verändert. Der selbstkritische Tagungstitel soll darauf aufmerksam machen, dass der Fokus auf Vielfalt zur Dethematisierung von Rassismus und Ungleichheitsverhältnissen beiträgt. „Schön bunt“ ist eine Utopie, die gesellschaftlich nicht eingelöst wird.

Im März 2021 wurde die Aufgabe der Stärkung und Unterstützung junger Menschen bei der Aufarbeitung und Überwindung eigener Diskriminierungserfahrungen in die Grundsätze für die JMD aufgenommen. Ergänzend haben die Trägerverbände ein Selbstverständnispapier „Diskriminierungskritisches Professionsverständnis im JMD“ erarbeitet. Damit stellt sich jetzt die Frage der konkreten Umsetzung in den JMD.

Bei dieser Fachtagung soll zunächst Grundlagen-Wissen vermittelt werden, die anschließenden Workshops sollen einerseits zur Sensibilisierung beitragen, andererseits konkrete Möglichkeiten aufzeigen, sich im JMD stärker gegen Rassismus zu engagieren.

Die Tagung findet am 25. und 26. Oktober in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Frankfurt in deren Räumen statt. Eingeladen sind vorrangig Mitarbeiter*innen der Jugendmigrationsdienste.

Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie auf unserer Webseite unter dem Link: Alles so schön bunt hier.

Anmeldeschluss ist am 18. August!

Die Fortbildung Minosia Labyrinth ist ein zweitägiges Bildungsrollenspiel zum Thema Flucht/Migration. Die Methode lässt die Teilnehmenden in die Fußstapfen von Migrant*innen oder z. B. bürokratischen Entscheidungsträger*innen treten, um weit entfernte Erfahrungen näher zu uns zu holen. Die anschließende pädagogische Auswertung fördert Empathie und Verständnis für die von Migration betroffenen Menschen und zeigt Handlungsmöglichkeiten auf. Die Bildungsmethode bietet einen mehrdimensionalen Ansatz zur Reflexion von Privilegien, Vorurteilen und Stereotypen.
Entwickelt wurde das Live Action Role Playing (LARP) von solar e.V. gemeinsam mit Personen mit Fluchterfahrung https://www.minosia.eu/. Die Fortbildung wird von einem gemischten Team von solar e.V. durchgeführt. Vorab werden die Teilnehmer*innen befragt, so dass die Rollen sensibel verteilt werden.

Die Bundesakademie für Kirche und Diakonie ist veranstaltende Kooperationspartnerin, die Fortbildung wird gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hessen.

Die Fortbildung findet am 2. und 3. November 2022 in Kassel statt

Weitere Informationen finden Sie unter: Tagung Minosia

Die zweite Folge der Podcastreihe ist veröffentlicht. Sie beschäftigt sich mit virtuellen Lern- und Erfahrungswelten und klärt dabei die Fragen:

• Was versteht man eigentlich unter einer virtuellen Welt?
• Was ist das Ziel der virtuellen Welt?
• Wie sieht die Umsetzung aus?

Die Reihe wurde im Rahmen des Projekts „JMD digital - virtuelle Beratungsstrukturen für ländliche Räume“ entwickelt. Auf lebendige Art und Weise gibt der Podcast Einblick ins Projekt "JMD Digital" und diskutiert auch über das Projekt hinaus die Themen Digital Streetwork, Online-Beratung, virtuelle Lern- und Erfahrungswelten und Öffentlichkeitsarbeit.

Sie finden die Podcastreihe dort, wo Sie Podcasts auch sonst finden und bei uns auf der Webseite unter folgendem Link: Podcast JMD Digital

Das Merz Magazin, ein Fachmagazin zur Medienpädagogik, hat im Rahmen einer Reihe zur digitalen Jugendarbeit einen Podcast über das Projekt "JMD Digital" veröffentlicht. Im Podcast stellt Vera Mayr, als Vertreterin für das Projekt, das Konzept, die Inhalte und die verschiedenen Bausteine vor.

In diesem Podcast geht es darum, wie die Jugendmigrationsdienste (JMD) die Digitalisierung angehen. Im Fokus steht dabei das Projekt "JMD digital - virtuelle Beratungsstrukturen für ländliche Räume" als ein Beispiel. Besonders steht die virtuelle Lern- und Erfahrungswelt, die im Projekt entwickelt wird, im Fokus. Außerdem geht es um die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in den JMD und welche Wünsche sie für die Entwicklung in der Zukunft haben.

Sie finden diese Podcastreihe auf der Webseite der Merzzeitschrift unter dem Link: Podacst digitale Jugendarbeit und überall, wo es Podcasts gibt.

Die Arbeitshilfen „Nachhaltigkeit in der Sozialraumarbeit“ und „Öffentlichkeitsarbeit in der Sozialraumarbeit“ wurden im Modellprojekt „Jugendmigrationsdienst im Quartier“ entwickelt. Sie sollen die sozialraumorientierte Arbeit in den Jugendmigrationsdiensten und der Jugendsozialarbeit im Alltag unterstützen. Die Arbeitshilfen greifen dabei auf die Erkenntnisse und Erfahrungen, die im Modellvorhaben „JMD im Quartier“ (JMD-iQ) gemacht wurden, zurück und sind von Praktikerinnen und Praktikern verfasst worden, die im Modellvorhaben JMD-iQ zahlreiche Ansätze ausprobiert haben.

Download unter dem Link: Materialien JMDiQ

Die JMD-Ausstellung YOUNIWORTH bietet ein neues Spielerlebnis. Besucher*innen können sich in die Rolle von zwei Charakteren begeben und einen Tag in deren Leben „erleben“. Im Spiel wechseln sie zwischen digitalem und analogem Erlebnis. Konkret bedeutet das, in einer Web-App Entscheidungen für die Charaktere zu treffen wie etwa: Wo beantrage ich einen Personalausweis? Auf dem Stadt-Wimmelbild der Station müssen sich die Spielenden orientieren und Suchfragen aus dem Web-Spiel beantworten.

Sind Sie neugierig geworden und wollen eventuell selbst einmal die neue Station kennenlernen? Vom 6.09. bis 15.09. gibt es die Gelegenheit, YOUNIWORTH in Eppingen zu besuchen. Wo? Im Bürgerhaus Schwanen, Wer? Weitere Infos zu der Veranstaltung gibt es beim JMD Heilbronn.

Wer gerne 2023 die mobile Ausstellung YOUNIWORTH buchen oder weitere Infos bekommen möchte, meldet sich bitte bei Julia Bühler, JMD-Servicebüro (Tel. 0228/95968-25).

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website der Ausstellung YOUNIWORTH oder beim 360°-Rundgang per Mausklick durch YOUNIWORTH. Bei diesem Rundgang können Sie einige Aktionen der Ausstellung ausprobieren. 

Der Internetauftritt der Jugendmigrationsdienste: jugendmigrationsdienste.de präsentiert sich in einer neuen Aufmachung. Das Portal ist neu strukturiert, mit vielen Bildern möglichst anschaulich gestaltet und übersichtlicher geworden. Zusammen mit einer Agentur hat das Servicebüro Jugendmigrationsdienste den Webauftritt überarbeitet.

Das Portal ist eine wichtige Anlaufstelle für alle, die sich über die Arbeit der rund 500 Jugendmigrationsdienste in Deutschland informieren wollen. Ratsuchende junge Menschen, Ehrenamtliche und andere Fachkräfte finden hier eine Übersicht aller Jugendmigrationsdienste mit deren Angeboten und Ansprechpersonen.

Am 31.05.2022 veröffentlichte der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit „druckfrisch“ die  Stellungnahme zur Neukonzeption des Fachkonzeptes für Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen – BvB, § 51 ff. SGB III

Das neue Fachkonzept für die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) löst die aus dem Jahr 2012 stammenden Richtlinien ab und entwickelt sie zeitgemäß weiter. So ist etwa eine erweiterte Vermittlung von IT- und Medienkompetenzen vorgesehen. Neu ist die Einteilung in Förderzielbereiche mit verschiedenen Förder- und Qualifizierungssequenzen. Sie können für die jungen Teilnehmenden individuell und flexibel zusammengestellt werden. Ferner kann auch auf die Aufnahme einer schulischen Berufsausbildung vorbereitet werden. Die Regelförderdauer kann künftig bis zu zwölf Monate betragen.
Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit begrüßt die Flexibilität, die das neue Fachkonzept ermöglicht und fordert eine konsequente teilnehmer*innenorientierte und jugendgerechte Ausgestaltung. Auch muss das Fachkonzept im Hinblick auf eine inklusive Ausrichtung kontinuierlich überprüft werden. Eine besondere Bedeutung kommt der Kompetenzfeststellung zu, die der Verbund ausdrücklich begrüßt. Jedoch werden ausreichend Ressourcen für die Vermittlung digitaler Kompetenzen eingefordert und auf die neuen Möglichkeiten zur Teilnahme in Teilzeit verwiesen.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie unter dem Link Stellungnahme BVB.

Im „druckfrisch“ vom 1. Juli befasst sich der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit mit dem Gesetz zur Aussetzung der Hartz IV-Sanktionen „Sanktionsmoratorium“. Sanktionen für Bezieher*innen von Leistungen nach SGB II sollen ein Jahr lang ausgesetzt werden.

Die im Gesetz verankerten Maßnahmen gehen jedoch nicht weit genug, um betroffene junge Menschen auch tatsächlich zu erreichen. Die immer noch möglichen Sanktionen sind kontraproduktiv. Stattdessen werden ausreichende und individuelle Unterstützungsangebote benötigt. So sei die aktuelle Herausforderung, Instrumente der Förderung und Anreize für die soziale und berufliche Integration junger Menschen zu entwickeln.

Lesen Sie den gesamten Text des „druckfrisch“ unter dem Link druckfrisch Sanktionen .

Welche Themen im Kooperationsverbund derzeit schwerpunktmäßig bearbeitet werden, ist auf der Webseite des Kooperationsverbunds nachzulesen. Diese werden unter der Überschrift „Themen“ vorgestellt.

Aktuell sind dies:

• Inklusive Berufsausbildung fördern
• Psychosoziale Gesundheitsförderung
• Schulbezogene Jugendsozialarbeit
• Chancengerechtigkeit und Demokratiebildung
• Junge Menschen in prekären Lebenslagen
• Jugendsozialarbeit baut Brücken
• Rechtskreisübergreifende Förderung

Zur Webseite des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit gelangen Sie über den Link Jugendsozialarbeit .

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

verantwortlich für den Info-Brief: Claudia Seibold

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