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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
2025/IV BAG EJSA Gender_News_(Aug.)

Editorial

Lieber Leser*innen,

auch die vierten Gender News am Ende der bundestagssitzungsfreien und Sommerferien-Zeit wird wieder geprägt durch intersektionale Perspektiven sowie handlungsfeldübergreifende Ansätze der Jugendsozialarbeit. - Denn häufig verstärken sich unterschiedliche, dabei oft koinzidierende Diskriminierungsformen gegenseitig. Und diskriminierungskritische, gendersensible und geschlechtergerechte JSA, als Antwort darauf, ist eine Querschnittsaufgabe, von der wiederum spezifisch die Mädchen*sozialarbeit ‘nur‘ einen wichtigen Baustein darstellt. 

Wieder finden sich daher in den unterschiedlichen Kategorien – bei Fortbildungen, Veranstaltungen, Aktionen, Positionen, Informationen, Publikationen, weiteren Medien – verschiedenste Termine, Hinweise, Anregungen, Materialien, Projekte, Aufrufe, Studien sowie aktuelle Entwicklungen und Nachrichten rund um die Themen und Stichworte Geschlechtergerechtigkeit, Feminismus, Gewaltschutz, Gendersensibilität (bspw. auch spezifisch in der Jungen*arbeit), Jugendgesundheit, Umgang mit digitalen Medien, klischeefreie Jugendberufshilfe, Inklusion, Kinderarmut und prekäre Lebenslagen, Demokratieförderung, Vielfalt, Migration und Integration, Rassismuskritik u.a.m.

In der Kategorie Politik dreht sich dieses Mal Vieles um die Verhandlungen des Bundeshaushalts für 2026. – Als Rahmen hierfür gilt: Erst einmal wird die Haushaltsausschuss-Bereinigungssitzung für den Haushalt 2025 am 4.9. stattfinden und die abschließenden Beratungen im Bundestag vom 15.-18.9. 
Die Beratungen für den Bundeshaushalt 2026 beginnen dann am 23.9. in 1. Lesung. 
Der Etat des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) (Einzelplan 17) wird voraussichtlich am 15.10. im Haushaltsausschuss abschließend beraten. Die dortige Bereinigungssitzung ist sodann für den 13.11. terminiert und die letzten Beratungen sollen vom 25.-28.11. stattfinden.
Hierbei für die JSA relevant: Im Kabinettsentwurf für den Haushalt 2026 sind für den EP17/ das BMBFSFJ 14,71 Mrd. € vorgesehen (knapp 500 Mio. € mehr als 2025). Dabei soll der Kinder- und Jugendplan (KJP) – als der bundeszentralen Finanzierungsgrundlage der Kinder- u. Jugendhilfe – um 7.549 Mio. € aufgestockt werden (rund 3% mehr als in 2025). Doch für den Topf „Jugendsozialarbeit und Integration“ (aus dem u.a. auch die JMD-Programme finanziert werden) gibt es lediglich 1.887 Mio. € zusätzlich. Und wer davon profitieren wird, ist - wie immer - im Entwurf nicht erkenntlich.

Weiterhin anzumerken ist mit Blick auf das neu zusammengesetzte BMBFSFJ, dass interne Umstrukturierungen noch nicht abgeschlossen zu sein scheinen und es weiterhin nicht final fest steht, welche Abteilungen und Arbeitsfelder aus dem alten Bildungs-Forschungsministerium in das neue Bildungs-Familien-Jugendministerium umziehen. - Dennoch deuten sich bei der aktuellen Arbeit des Hauses bereits gewisse Fokusverschiebungen hin zu Bildungsthemen an. Und da sich entsprechend des Ministeriumszuschnitts auch der des Bundestagsausschusses (AfBFSFJ) gestaltet, gehören ihm nun auch zahlreiche frühere Bildungspolitiker*innen an. Wie dies Themensetzungen, Debatten und Diskurse verändern wird und wie stark KJH, J(S)A, Schulsozialarbeit, JMD-Arbeit etc. künftig neben bildungspolitischen Themen eine Rolle spielen werden, bleibt abzuwarten. …
 
Doch zunächst wünsche ich allen Leser*innen eine möglichst schöne Rest-Sommerzeit 
und eine interessante, anregende und auch speziell für ihre Praxis hilfreiche Lektüre!

Über Feedback und weitergehende Hinweise freue ich mich immer sehr! 
Wie auch über Weiterempfehlungen der Gender News. 
(-> Link zur Newsletter-Abo-Anmeldung zur Weitergabe)

Herzliche Grüße
Christiane Weidner

BAG EJSA-Referentin für Mädchen*sozialarbeit, geschlechtersensible JSA, Gender Mainstreaming, LGBTQIA+-Fragen sowie die Koordinierung der verbandlichen Lobbyarbeit

Inhalt

1. Politik (Bundestag, -rat, -regierung, -ministerien)

Schutz von Opfern häuslicher Gewalt

Bund unterstützt Ausbau von Kita-Infrastruktur u. -Qualität

Sozialstaatskommission eingesetzt

Bundeslagebild sexuelle Gewalt an Kindern u. Jugendlichen

Fachkräftegewinnung in der Bildung

Aktionsplan gegen Arbeitsausbeutung

Digitalisierung an Schulen

Haushaltsentwurf 2026

Etat 2026 Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Etat 2026 des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Frauen, Senioren und Jugend

Bundesministerin Prien zum Etat des BMBFSFJ 2026

Etat 2026 des Bundesgesundheitsministeriums

Etat 2026 des Bundesinnenministeriums

Kinderkommission zum Internationalen Tag der Jugend am 12.8.25

Förderung des das Bundesprogramms „Demokratie leben!" in 2024

Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen

Förderung muslimischer Wohlfahrtsorganisationen

Bundesrat nimmt zum Haushaltsentwurf Stellung

Förderverfahren „Demokratie leben!“ erläutert

Informationen zu weiblicher Genitalverstümmelung in Deutschland

Förderung von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung bei jungen Menschen

Bundesprogramm JOBvision: Mehr Chancen für Azubis& Mittelstand

Bundesregierung gibt Auskunft zu Mobbing-Prävention

Bundeszuwendungen an jüdische Hochschuleinrichtungen

Länderanteil am Infrastruktur-Sondervermögen & Verschuldungsspielraum

Gesetzentwurf des Bundesrats zur Ganztagesbetreuung

Beauftragter gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma

Fortführung des Fonds Sexueller (Kindes)missbrauch

Bericht zur Situation unbegleiteter Minderjähriger

Straf- und Gewalttaten junger Menschen/ an Schulen

Einreisen aufgrund humanitärer Aufnahmeprogramme

Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Cannabis

BMBFSFJ: Kommission zur Umsetzung der Entgelttransparenzrichtlinie

Statistiken zur Arbeitsmarktpolitik, Job-Turbo, Reform der Grundsicherung

Kinderkommission des Bundestages nimmt ihre Arbeit auf

Bundesregierung prüft Regelung zum Kinderkrankengeld

Prostituiertenschutz/ Gesetzes-Evaluation

Gesetz zur Stärkung d. Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern&Jugendl. in Kraft

Etat 2025 des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Frauen, Senioren und Jugend

Etat 2025 Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Etat 2025 des Bundesgesundheitsministeriums

Bundesweite Initiative Trau dich! - Prävention v. sexualisierter Gewalt gegen Kinder

GFMK macht deutlich: Eine starke Demokratie braucht Gleichstellung

Etat 2025: Sondervermögen Infrastruktur u. Klimaneutralität

Gewaltschutz und Gleichberechtigung queerer Menschen

12. Aktionstag zur Bekämpfung von strafbaren Hasspostings

Bedarfsanalyse zur Prävention geschlechtsspezif. u. häuslicher Gewalt

2. Positionen& Informationen

Einführung von Schulfach Medienkompetenz gefordert

Aussetzung des Familiennachzugs verletzt das Recht auf Familie

Mehr Einsatz gegen Diskriminierung von Menschen mit Behinderung gefordert

Soziale Medien& psych. Gesundheit v. KiJu - Handlungsempfehlungen

Internationaler Tag der Jugend 2025

Sprachverbote gehen völlig an der gesellschaftlichen Realität vorbei!

Diakonie zum Haushaltsentwurf 2026: Keine klare Linie im sozialen Bereich.

Anerkennung aller Arbeit von Frauen gefordert

Druck von Antifeministen darf nicht nachgegeben werden!

Bündnis ruft zu Stärkung des Sozialstaats für eine sichere Zukunft auf

BjK-Impulspapier zu den aktuellen Herausforderungen der KJH

LAG Autonome Mädchenhäuser/ feminist. M*arbeit: Stärkung der Präventionsarbeit

3. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen / Hinweise

21.-28.9. Interkulturelle Woche 2025

29.9.-3.10. Aktionstage der Migrationsfachdienste (MBE und JMD)

Kov JSA Umfrage zum Startchancen-Programm

AGJ-Ausschreibung: Deutscher KJH-Preis 2026

Ausschreibung Anne-Klein-Frauenpreis 2026

Ausschreibung BW: Mariane-Kraut-Frauen*förderpreis

Befragung: Gesundheit u. Wohlbefinden von Schwangeren in Beruf, Studium, Ausbildung

Projekt-Förderaufruf: Prävention der Überschuldung junger Menschen in BW

Förderungen in BW: „Wertstätten der Demokratie“ von Jugendgruppen/ „lokal vernetzen – demokratisch handeln“

Förderprogramm: Gegen Rechtsextremismus u. Antifeminismus

MINT-Frauen als Mentorinnen gesucht

LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW sucht Kooperationspartner*innen

Online-Seminare für Jugendl.: gegen Fremdenfeindlichkeit in social media

Wanderausstellung "Gleichberechtigung im Grundgesetz"

Zivilgesellschaftl. Fachstelle zur Identifizierung u. Umsetzung besonderer Schutzbedarfe

Interaktiver Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche

Schulwettbewerb: Mädchen gegen HPV stärken (Raum Neckar-Alb u. Böblingen)

Förderprogramm zu Kinder- u. Jugendrechten

Gender- / Antifeminismus-begegnen-Mediathek

"Feministisch verbündet"-Newsletter

Projekt/ Studie: länderübergreifende Untersuchung von „Anti-Gender“-Politiken

Blog für Fach-& Lehrkräfte in der sexuellen Bildung

Selbsteinschätzungstest Medienkompetenz für Fachkräfte

Selbsttests zur Mediennutzung für junge Menschen

Neuer Fachinformationsdienst Geschlechterforschung / Gender Studies

Bündnis für Gleichstellung – #unverhandelbar

4. Fort- & Weiterbildungen, Workshops, Seminare

28.8. Online-FoBi zu strategischem Netzwerken für Gleichstellungsbeauftragte

2.-3.9. Dortmund: Klassismus-sensible Jungen*arbeit

3.-4.9. Paderborn: Umgang mit suchtkranken Menschen

4.9. Online: Gadjé-Rassismus& Co

4.9. Hannover: Konfliktmanagement für Gleichstellungsbeauftragte

6.-7.9. Vlotho: Prävention u. Empowerment für die kulturelle Arbeit mit Jungen*

9.9. Online: Das Allg. Gleichbehandlungsgesetz in KJH-Einrichtungen

10.9. Essen: Klassismus u. Pädagogik – machtkritische FoBi

ab 10.9. FoBi: Haltung zeigen in digitalen Räumen

11.9. Online: Equal Care u. gleichberechtigte Elternschaft

13.9. Online: Geschlechtliche Vielfalt in der KJH

16./23.9. Essen: Anti-Bias-FoBi

17.9. Stuttgart: Sexuelle u. geschlechtl. Vielfalt in der Arbeit mit KJu

18.9. Online: Mutterschaft und Feminismus

ab 18.9. Online-Grundlagenschulung Jugendhilfe-, Asyl- u. Aufenthaltsrecht

23.9. Online: Politische Bildung in der Arbeitswelt

23.9. Online: geschlechterreflektierende Jungen*arbeit zu Männlichkeit_en& Radikalisierung

ab 23.9. regionale Workshops: Klimaanpassung in soz. Einrichtungen

ab 23.9. Online-FoBi-Reihe: Sexuelle Bildung bereits in der Kita

24.9. Online: Allgem. Gleichbehandlungsgesetz für Gleichstellungsbeauftragte

24.9. Online: Diskriminierungsrisiken für geflüchtete KiJu/ Interventionen

25.9. Online: Veranstaltungsreihe „Vereinbarkeit kompakt“ u.a. für Frauenbeauftragte

25.9. Online: Kritische pädagog. Reflektion v. Männlichkeiten& u. patriarchalen Strukturen

30.9.-1.10. Bonn: Gleichstellungsorientierte Arbeit mit jungen Männern

6.10. Online: Fördermittelakquise für inklusive KiJu-Arbeits-Projekte

6.10. Stuttgart: Fachkräfte-FoBi: Methoden gegen Hass u. Desinformation im Netz

ab 7.10. Essen: Blended-Learning FoBi-Reihe diskriminierungssensible JA

8.10. Stuttgart: Mädchen*Arbeit mit intersektional feministischer Perspektive

ab 9.10. Essen: Prävention zw. antimuslim. Rassismus& islamist. Extremismus

10.10. Magdeburg: FoBi Geschlechtervielfalt sensibel und inkulsiv begegnen

10.10. Online: wertschätzende Sprache im Umgang mit mehrgewichtigen Personen

10.10. Stuttgart: Inklusive Jungen*arbeit

15./16.10. online: Bildungsarbeit zu Geschlechterverhältnissen (geschlechtl.& sex. Vielfalt)

16.10. Stuttgat: Mental Health - Psych. Belastungen/ Pubertät

17.10. Online: JSA/M*SA und Umgang mit Traumata

20.10. Online: Sex. Bildung mit der ZG schwule u. bisexuelle Männer*

20.-21.10 Hannover: Fachberatungskompetenz für Gleichstellungsbeauftragte

21.-22.10. Bonn: Training zur multidisziplinären Opferarbeit

24.10. Online: kommunalpolitische Mädchen*beteiligung

30.10. Online: Jungen*arbeit + Rassismuskritik & Kritisches Weißsein

3.11. Online: Klassismus & Verknüpfung mit anderen -ismen

4.-5.11. Gültstein: Grundlagen einer zeitgemäßen Jungen*arbeit

5.11. Stendal: Rassismus Sensibilisierung von Jungen*

11.11. Dachau: Sexismus pädagogisch begegnen

18.11. Online: PÖ-Arbeit diversitätssensibel u. inklusiv

20.11. Online: Förderung der Gesundheitskompetenz von Jungen*

24.11. Online: Fachkräfte-FoBi: Umgang mit Rassismus u. Antisemitismus

ab 25.11. Karlsruhe: Jungen*arbeit - Rückfallprävention sexualisierte Gewalt

26.-27.11. Hohenwart: Konflikte on-&offline konstruktiv bewältigen (KiJu-Arbeit)

27.11. Online: Adultismus u. Queerfeindlichkeit

28.11. KI kritisch& verantwortungsvoll nutzen (Gender, Vielfalt, Macht)

9./10.12. Essen: Gender- u. diversitätssensible Sprache

Weitere FoBi LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW (Sept.-Dez.)

ab 21.1.26 Mücheln: QualifizierungsKurs Jungen*arbeit

5. Fachtagungen, Konferenzen, Vorträge & andere Veranstaltungen

29.8. Digitales Dialogforum: (Anti-)Feminismus in der KJH

1./15./29.9. online: Veranstaltungsreihe: Streit um Gender, Queer + Co (EKD)

1.-2.9. Hannover: mobile.schule Tagung

2.9. Börde: Film gegen häusliche Gewalt

2.9. Darmstadt: Evangel. Frauen in Hessen u. Nassau: Katharina-Zell-Preis

3.9. Online: Antidemokrat. Realitäten in der feminist. Mädchen*arbeit

3.9. Magdeburg: Lesung Jungen*arbeit

4.-5.9. Schwerte: bpb: Einsamkeit als Demokratie-Herausforderung/ Fachforum polit. Bildung in ländl. Räumen

6.9. Halle (Saale): Fachtag zur Landesfrauenrätekonferenz ST zu: Antifeminismus

6.-7.9. Detmold: Projekt für Jungen* zu Männlichkeitsbildern in digitalen Medien

8.9. Online: Gewaltschutz als Menschenrecht im digitalen Zeitalter

8.9. Berlin/online: Podium: Rechte Geschichtsmythen - gegenw. Herausforderung

14.-18.9. Münster: Naturzeit & Persönlichkeitsentwicklung für queere Jugendl.

15.9. Online: Rechtl. Grundlagen für Sex. Bildung in Jugend- u. Freizeitenarbeit

16.9. Buchvorstellung, Diskussion, Ausstellung: Frauen im geteilten DEU

17.9. Berlin/hybrid: Dialogforum: Sorgearbeit fair teilen

18.9. Berlin: Fachtag Macht& Geschlecht (Social Media& antidemokrat. Polarisierung)

18.9. Online: DigiMINT-Transferveranstalt. – Digitalisierung Chance für Frauen in MINT

18./19.9. Halle: Rassismuskritische Jungen*arbeit in der KJH

18./19.9. Berlin: Gleichstellungspolit. Chancen&Herausforderungen in Strukturwandelregionen

19.9. Online: bpb-Fachtag: Rechtsextremismus im Gaming (& Handbuch)

20.9. Dortmund: Empathie stärken - Armut, Rassismus, Gendergerechtigkeit im Fokus

23.9. Berlin: Bundesweiter Netzwerktag Berufswahl-SIEGEL

23.9. Dresden: Sensbibler Umgang in Kult. Bildung& JA mit sex.&geschlechtl. Vielfalt

24.-26. Mannheim: Internat. Fachtagung zu Bildungs- u. Berufsberatung

25.9. Online: MINTcafé Gender

25.9. Online-Webinar: Jugendaustausch mit UK – Förderinformationen für dt. Träger

26.9. Online: Vernetzungstreffen MINTA nach Flucht

26.-28.9. Berlin: Profeministischer Kongress

ab 28.9. Bielefeld: Gesegnete& heilsame Gespräche gegen Rassismus

29.-30.9. Bad Urach: Trans*, Nicht-Binarität u. politische& historische Bildung

30.9. Online-Gesprächsrunde zur Situation geflüchteter junger Menschen

30.9. Stuttgart: Fachtag: Jugendliche als Ausübende sexualisierter Gewalt

2.10. Fachtag: Arbeit mit Jungen als Betroffene sexualisierter Gewalt

2.10. Nürnberg: Symposium: Jugendliche, MINT und Making

7.-8.10. Leipzig: KJH für junge Menschen in prekären Lebenslagen

6.-8.10. Hofgeismar: BuMF-Herbsttagung

8.10. Online: Digitales Aufwachsen begleiten - altersgerechter Schutz i.d. KJH

9.10. Stuttgart: Vernetzungstreffen Inklusive Mädchen*arbeit

9.10. München: Männlichkeitsvorstellungen als Faktor für gesellschaftl. Radikalisierung

9.10./13.11. Berlin: Dissens Salon - Umkämpfte Geschlechterpolitiken

13.10. Karlsruhe: Austausch der AK Jungen*arbeit BW (Gewaltprävention)

15.10. Schwäbisch Hall: Fachtag: Sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen.

16.10. Berlin: Mental Health weiterdenken – Was junge Menschen stärkt

17.10. Berlin: Antifeminismus u. Provinzialität (Demokratiearbeit)

20.-22.10. Münster: Jahrestagung Flüchtlingsarbeit

22.10. Stuttgart: Sexuelle Bildung u. Prävention per App für HzE-Einrichtungen

23.10. Bochum: Frauen-Arbeit-Widerstand. Streiks als feminist. Kampfmittel

23.10. Bregenz: Internat. Fachtagung: Jungen*Männer-Gleichstellung

29./30.10. FF(M): Jungen*arbeit - Caring Masculinities - Beziehungsarbeit

31.10. Dortmund: Forum Demokratie.Gender.Vielfalt

4.&11.11. Online: Fachtagung zu Menschenhandel

11.11. FF(M): Netzwerktreffen digitale Jungen-& Männerberatung

12.11. Stuttgart: Fachtag: Jugendliche Liebes- u. Lebenswelten

13.11. Freiburg/online: Fachforum Mädchen*arbeit: Beziehungen vielfältig leben&Grenzen setzen / M*, trans, inter&nicht-binäre Jugendl.

26.11. Mannheim: Fachtag: Jungen*arbeit praktisch intersektional gestalten

27.11. Online: Fachtag: Gewaltschutz in den Hilfen zur Erziehung

28.11. Heidelberg: Fachtag: Gewalt gegen Jungen u. Männer als Gesundheitsrisiko

2.12. Nürnberg: Auftrag der JSA mit Blick auf tradierte Geschlechterbilder

6. Publikationen

Jugend-Check: Wehrdienst-Modernisierungsgesetz

Jugend-Check: GEAS-Anpassungsgesetz (21. LP)

bpb - APuZ "Inklusion"

Studie zur Arbeitsmarktintegration Langzeitarbeitsloser

Policy Brief: Konfliktthema Aufteilung von Hausarbeit in Beziehungen

Schularbeitsheft gegen Sexismus

Zwangsheirat - Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte& Sozialarbeiter*innen

Fachzeitschrift Offene Jugendarbeit (1. Armut / 2. Jungen*arbeit)

BEM–Betrifft Mädchen: bildung ist! politisch

Dt. Frauenrat: Handreichung: Argumente gegen Antifeminismus

MenEngage Alliance - working with men& boys for gender equality

LAG Jungen*- & Männer*arbeit BW: Broschüre „AHA! Jungen*arbeit kurz erklärt.“

Fachzeitschrift der Aktion Jugendschutz: zu Kinder- u. Jugendgesundheit

Dunkelfeldstudie zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder u. Jugendliche

Studie: Ausbildungsqualität stärken durch fachl.& sozialpädagog. Begleitung

Buch: Wenn die letzte Frau den Raum verlässt (Strategien für Gleichberechtigung)

Buch: Männlichkeitsforschung

Buch: Weltgeschichte der Queerness

Buch: Geschlecht im Kontext Schule

Buch zum Internat. Frauentag: Das Recht auf gleiche Rechte

Evaluation der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte

Bericht: Psychosoziale Versorgung geflüchteter Menschen

Buch über Gender, Macht und Sex

Bestandsaufnahme: Queere Jugendarbeit in Wissenschaft u. Forschung

Organisierte Transfeindlichkeit. Konzepte, Akteur*innen, Narrative, Gegen-/Strategien

Methodenkoffer gegen Einsamkeit - für die Jugendarbeit

7. Weitere Meldungen/ Presse / Medien

Kino-Film über Teenager-Mütter u. ihren Lebensweg

Magazin Geschlechtersensible Pädagogik (Aug.)

Willkommensgefühl von Geflüchteten zurückgegangen

Evaluation des Selbstbestimmungsgesetzes

Petition: zu künftiger Strafbarkeit von Voyeur-Aufnahmen in NRW

Koalitionsstreit - SPD: Sozialstaat nicht kaputt machen

[Audio] Gleichstellung & fragile Maskulinität - Interview Bundesforums Männer

Initiative Klischeefrei-Newsletter

Zusammenwirken von Adultismus u. Antimuslim. Rassismus gegenüber KiJu

Artikel: Rolle, Sexualität u. Hausfrauendasein von Frauen vor 50 Jahren

Social Media: Christfluencer*innen, Tradwives, Anti-Feminismus, Konservatismus, rechtes Gedankengut

Gleichstellungsgesetze vor Gericht: 40 Jahre Rechtsprechung im Überblick

[Audio] #SkinnyTok - Immer mehr Mädchen entwickeln Essstörungen

bpb: zu Jugendstrafrecht, mehrsprachigen Kitas, Inklusion, Desinformation, Gendern, Demokratie

DeZIM Analysen, Studien u.ä. zu Rassismus, Diskriminierung, Integration

Medienpreis: Film „Nichts was uns passiert“ (Gewalt/ Geschlechtergerechtigkeit)

Zukünftige Herausforderungen u. Trends im Bereich der Geschlechtergleichstellung

[Audio] Radikalisierung - Rechtsextreme Denkmuster bei Jugendlichen on- wie offline

Internationaler Tag gegen Menschenhandel

IAB: In familienfreundlichen Betrieben nehmen Väter häufiger Elternzeit

Interview zu inklusiver Jungen*arbeit

BumF: Situation UmA, Familiennachzug, GEAS, (J)SA mit jungen Geflüchteten/Teilhabe

bpb [Video/ Buch]: Rechtsextremismus in Games

Wie Gleichstellung auch Jungen u. Männer erreichen kann

Analyse: Schule und Bildung (gegen eine Migrationsquote)

Veranstaltungsbericht: Neurodiversität aus weibl. Perspektive. Wissenschaft + JSA-Praxis.

Buch: Unter allen Umständen frei - Revolutionärer Feminismus

Diakonie zu: Pflegeversicherung, Bürgergeld, GEAS-Anpassungsgesetz, 20 Jahre MBE

Animationsfilm: Respekt stoppt Sexismus!

Audio&Video-Empfehlungen der LAG J*-M*arbeit BW

Artikel, Interviews, intersektionale Analysen rund um Antifeminismus, reproduktive Gerechtigkeit, Rechtspopulismus

Leitfaden Klischeefreie Praktikumsgestaltung

Doku [Video] Online-Diskussion zum Selbstbestimmungsgesetz/ Transfeindlichkeit

Bundestagswahl-Analyse: Wahlverhalten - Polarisierung zwischen den Geschlechtern

[Video] Jugendbildungspreis BW: Kurzfilm über aus der Ukraine geflüchtetes Mädchen

Kampagne gegen geschlechtsspezifische digitale Gewalt

Politiker*innen-Befragung: Standpunkt zum Thema: Sexualpädagogik & sex. Bildung

Parteiübergreifender Impuls für messbare Bildungsziele

DJI zu psych. Belastungen im Kindes- u. Jugendalter

Infos& Material zum Thema Vielfalts-/ Regenbogenkompetenz

8. Stellenanzeigen

Berlin, Freiburg o. remote: IN VIA Projektleitung Schulabsentismus

Berlin: Aufbau Fachinformationsdienst Gender Studies

Essen: Bildungsreferent*in FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW

NI& NRW: freiberufliche Trainer*innen als Schulcoaches (m/w/d)

Salzgitter: Koordinatorin der Istanbul-Konvention; mehrere Sozialarbeiter*innen

Stuttgart: LAG Mobile Jugendarbeit / Streetwork: Sozialpädagog. Fachkraft

Stuttgart: LAG M* BW: Honorarkraft

Wuppertal: Nebenberufl. Redaktionsleitung Zeitschrift Betrifft Mädchen* LAG M*A NRW

1. Politik (Bundestag, -rat, -regierung, -ministerien)

Schutz von Opfern häuslicher Gewalt

[25.8.] Das Bundesjustizministerium will Opfer von häuslicher Gewalt besser schützen. Gewalttäter sollen künftig verpflichtet werden können, elektronische Fußfesseln zu tragen und an Anti-Gewalt-Trainings teilzunehmen. Dies geht aus einem Gesetzentwurf hervor, den Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) am 25.8. vorlegte. Die Fußfessel soll Annäherungsverbote wirksamer durchsetzen: Bedrohte Personen würden elektronisch gewarnt, sobald sich der Täter nähere, erklärte das Ministe.rium.
"Unser Staat muss mehr tun gegen häusliche Gewalt, wir müssen insbesondere Frauen besser schützen" erklärte Ministerin Hubig. Die SPD-Politikerin verwies auf gute Erfahrungen, die Spanien mit elektronischen Fußfesseln gemacht habe. "Elektronische Fußfesseln können Leben retten", erklärte Hubig. Es sei "an der Zeit, dass wir dieses Instrument auch in Deutschland flächendeckend einsetzen, um insbesondere Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen".

Nach Angaben des Ministeriums wird alle paar Minuten in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner angegriffen. Beinahe jeden zweiten Tag töte ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin. "Wir dürfen uns an diese brutale Gewalt nicht gewöhnen", mahnte Hubig.
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Familiengerichte Gewalttäter "in Hochrisikofällen" zum Tragen einer elektronischen Fußfessel verpflichten können. Dadurch solle sichergestellt werden, "dass sich ein Gewalttäter der von ihm bedrohten Person nicht unbemerkt in verbotener Weise annähern kann", erklärte das Ministerium. "Nähert sich der Gewalttäter der bedrohten Person in verbotener Weise, soll auch die bedrohte Person unmittelbar davon erfahren können."

Familiengerichte sollen zudem die Möglichkeit bekommen, Gewalttäter zur Teilnahme an Anti-Gewalt-Trainings zu verpflichten. "Den Tätern sollen Lösungswege aufgezeigt werden, Konflikte künftig gewaltfrei zu lösen", erklärte das Ministerium. Weitere Neuerungen betreffen höhere Strafen für Verstöße gegen Gewaltschutzanordnungen sowie die Möglichkeit für Familiengerichte, Auskünfte aus dem Waffenregister einzuholen.

Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland hat nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) im vergangenen Jahr mit fast 266.000 erfassten Betroffenen einen neuen Höchststand erreicht. [25.& 23.8. Stern, 23.8. Tagesschau, Dlf, Welt]

Bund unterstützt Ausbau von Kita-Infrastruktur u. -Qualität

[21.8.] BMBFSFJ-PM: Weiterhin hoher Bedarf an Kindertagesbetreuung, trotz sinkender Geburtenzahlen  - Bund investiert rund 3,8 Milliarden in den Ausbau der Angebote:
Die Nachfrage nach Kindertagesbetreuung bleibt trotz rückläufiger Geburtenzahlen hoch. Das zeigen aktuelle Zahlen aus der heute veröffentlichten Broschüre „Kindertagesbetreuung Kompakt“. (Die 10. Ausgabe enthält Daten zum bundesweiten Ausbaustand und zum elterlichen Bedarf in der Kindertagesbetreuung. Sie zeigt die Entwicklung im Zeitverlauf und beleuchtet die Situation in den Bundesländern.): Der Anteil der Kinder in Kitas und Kindertagespflege steigt in allen Altersgruppen. Gleichzeitig bestehen weiterhin deutliche Lücken zwischen dem Betreuungsangebot und dem tatsächlichen Bedarf von Eltern.

Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien: „Kitas geben Kindern frühe Bildungschancen und die Möglichkeit Gemeinschaft zu erleben – hier wird der Grundstein für den weiteren Erfolg in Schule und Beruf gelegt. Fast jedes Kind zwischen drei Jahren und Schuleintritt besucht eine Kita und auch bei den unter Dreijährigen steigt die Betreuungsquote stetig. Eltern brauchen Kitas als verlässliche Partner. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass wir die Kindertagesbetreuung weiter ausbauen, modernisieren und erhalten. Aus dem Sondervermögen stellt allein der Bund 6,5 Mrd. € für Bildung und Betreuung bereit. Davon sollen rund 3,8 MRd. € in ein Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung fließen. Denn jedes Kind verdient gute Startchancen – Investitionen in frühe Bildung sind Investitionen in unsere gemeinsame Zukunft.“

- Zentrale Ergebnisse der „Kindertagesbetreuung Kompakt“: Die Betreuungsquote ist erneut gestiegen: 37,4 % der unter 3-jährigen Kinder besuchten 2024 eine Kita – 2023 waren es noch 36,4 %. Bei gleichzeitig rückläufiger Geburtenentwicklung bedeutet dies: Besonders in Ostdeutschland rückt der Erhalt der vorhandenen Plätze in den Vordergrund, während in Westdeutschland eine weitere Ausweitung des Angebots notwendig ist.
Nahezu alle Eltern (98 %) wünschen sich für ihre Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt eine Kindertagesbetreuung. 91,6 % haben tatsächlich einen Platz in einer Kita oder Kindertagespflege. Bei den unter 3-jährigen Kindern fällt der Bedarf noch deutlich größer als das Angebot: Die Lücke zwischen Angebot und Bedarf beträgt hier weiterhin 14,6 %.
- Bund unterstützt den Ausbau der Kita-Infrastruktur und -Qualität: Das Bundeskabinett hat beschlossen, aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität insgesamt 6,5 Mrd. € in die Kindertagesbetreuung und digitale Bildung zu investieren. Davon sollen rund 3,8 Mrd. € in ein Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung fließen. Um die Qualität von Kitas und Kindertagespflege weiterzuentwickeln, unterstützt der Bund die Länder außerdem mit dem Kita-Qualitätsgesetz. Dafür stehen bis 2026 jährlich rund zwei Milliarden Euro bereit. Diese Mittel können die Länder in Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und auch in Fachkräftesicherung investieren. Der Koalitionsvertrag für die 21. Legislaturperiode sieht vor, das Kita-Qualitätsgesetz durch ein Qualitätsentwicklungsgesetz abzulösen.  
- Fachkräfte als Erfolgsfaktor für Kita-Ausbau und Qualitätsentwicklung: Fachpersonal bleibt der Schlüssel für qualitative und quantitative Erweiterung der Kindertagesbetreuung: In Westdeutschland hängt der weitere Ausbau maßgeblich davon ab, ob es gelingt, pädagogisches Personal zu gewinnen und langfristig zu halten. In Ostdeutschland könnten durch zusätzliche Fachkräfte bestehende Angebote stabilisiert und verbessert werden. Auch hier müssen Familien derzeit mit ungeplanten Schließzeiten in Kindertageseinrichtungen aufgrund von Personalmangel rechnen. Maßnahmen zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften sind daher von besonderer Bedeutung. 
(Mit dem „Kompass Erziehungsberufe“ können am Beruf Interessierte online ihre Möglichkeiten checken, wie der Berufseinstieg in Kita oder Ganztag am besten gelingen kann.)

Sozialstaatskommission eingesetzt

[21.8.] Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Bärbel Bas, setzt Sozialstaatskommission ein - Reformvorschläge werden Ende 2025 vorgestellt.
Zur Erarbeitung von Vorschlägen für einen modernen und entbürokratisierten Sozialstaat unter Bewahrung des sozialen Schutzniveaus hat Bundesministerin Bärbel Bas eine erweiterte Regierungskommission mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen eingesetzt. Die Sozialstaatskommission nimmt ihre Arbeit im September auf und wird entsprechend des Koalitionsvertrages bis Ende 2025 ihre Ergebnisse in Form eines Abschlussberichts vorlegen.
Die Kommission wird vorhandene Reformvorschläge für einen modernen Sozialstaat und eine effiziente und bürgerfreundliche Sozialverwaltung prüfen und priorisieren. In Fachgesprächen werden Expertise und Vorschläge der Sozialpartner, der Sozial- und Wirtschaftsverbände, des Bundesrechnungshofs und weiterer Stakeholder aus Wissenschaft und Praxis einschließlich des Normenkontrollrats und der Initiative für einen handlungsfähigen Staat einbezogen. Der Fokus liegt auf steuerfinanzierten Leistungen wie Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag. Die Zusammenlegung von Sozialleistungen, die Beschleunigung von Verwaltungsabläufen und die Digitalisierung sind weitere Aufgabenstellungen.
Die konkreten Maßnahmenvorschläge sollen ab Anfang 2026 von den fachlich zuständigen Ressorts umgesetzt werden. Für Punkte, bei denen eine weitere konzeptionelle Prüfung und Konkretisierung notwendig ist, wird die Kommission Prüfaufträge formulieren. Diese sollen ab Anfang 2026 in den Ressorts konzeptionell weiterentwickelt und zur Entscheidungsreife gebracht werden.

Bärbel Bas: Wir haben einen starken Sozialstaat. Wir müssen es jedoch schaffen, den Sozialstaat und die Sozialverwaltung vor Ort bürgerfreundlicher, wirksamer und effizienter zu gestalten. Gleichzeitig muss das soziale Schutzniveau bewahrt werden. Wer in Not gerät, muss sich auf den Sozialstaat verlassen können, ohne Wenn und Aber. Die staatliche Unterstützung muss unbürokratisch und schnell erfolgen. Die Kommission zur Sozialstaatsreform soll dazu einen Beitrag leisten. [BMAS, Handelsblatt, DLF; BT: erste Plenardebatte am 15.5. über die künftige Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in der 21.WP]

Bundeslagebild sexuelle Gewalt an Kindern u. Jugendlichen

[21.8.] Die Zahl der im vergangenen Jahr registrierten Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Kinder in Deutschland bleibt mit 16.000 Meldungen auf hohem Niveau. Das geht aus dem von der Bundesregierung veröffentlichten Lagebild hervor.
Die Daten liegen damit leicht unter dem Höchstwert aus dem Jahr 2023. Die Zahlen umfassen sexuelle Gewalt an Kindern unter 13 Jahren. Bei Jugendlichen bis 17 Jahren lag die Fallzahl über dem Fünf-Jahres-Schnitt.
Bundesinnenminister Dobrindt sprach von „erschütternden“ Zahlen. Das Ausmaß sei „inakzeptabel“. Man dürfe sich damit nicht abfinden, betonte der CSU-Politiker. Sicherheitsbehörden müssten technisch so ausgestattet werden, dass sie Täter gerade im Netz identifizieren könnten. Der Präsident des Bundeskriminalamts Münch nannte die Bekämpfung der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche einen „wichtigen Schwerpunkt in der Arbeit der Strafverfolgungsbehörden“.
Der Eindruck, die Taten gingen zurück, trüge, sagte Bundesinnenminister Dobrindt. Die Zahlen seien zu hoch, schon weil von einem großen Dunkelfeld ausgegangen werden müsse. Die Zahlen zeichnen nach seinen Worten kein vollständiges Bild. Nach Angaben von BKA-Präsident Münch sind die allermeisten Tatverdächtigen – rund 95 Prozent – Männer.
Beim sexuellen Missbrauch von Kindern waren knapp drei Viertel der Opfer Mädchen. Mehr als jedes zweite Opfer kannte seine Peiniger etwa aus der Familie oder aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis. Ein Drittel der Tatverdächtigen sind minderjährig. Rund zwölf Prozent waren sogar keine 14 Jahre alt und damit selbst nicht strafmündig.

Bundesfamilienministerin Prien hatte zuvor einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt gefordert. Das sei eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit, sagte die CDU-Politikerin der „Rheinischen Post“. Gefahren drohten nicht nur im digitalen Raum wie etwa in Chats oder auf Social-Media-Kanälen, sondern auch im persönlichen Umfeld. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu schützen, betonte Prien.

Die Präsidentin des Kinderschutzbundes, Andresen, meinte, betroffenen Kindern müsse Glauben geschenkt werden. Präventionsprogramme und Schutzkonzepte in Kitas, Schulen und Sportvereinen seien wichtig, reichten aber nicht aus.

Das so genannte Bundeslagebild für das Jahr 2024 erfasst unter anderem Daten zu sexuellem Missbrauch, Kinder- und Jugendpornographie sowie Menschenhandel und Zwangsprostitution Minderjähriger. Ebenso geht es darin um Straftaten im Internet wie die gezielte Kontaktaufnahme über soziale Medien und das Live-Streaming von Sexualstraftaten. [BKA, BMI, DLF PM

Siehe auch: - (21.8.) DLF Radio-Beitrag: Sexualisierte Gewalt - Gefahr für Kinder und Jugendliche im Internet nimmt zu.
- (21.8.) DLF-Interview: Sexualisierte GewaltKinderschutzbund: Social-Media-Verbot alleine reicht nicht: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder bleibt ein Problem – besonders im digitalen Raum. Ein Verbot von Social-Media für Kinder greift für Kinderschutz-Präsidentin Sabine Andresen zu kurz. Auch Plattformbetreiber müssen in die Pflicht genommen werden.
- (21.8.) DLF-Beitrag: Gaming: Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz warnt vor erhöhtem Risiko von sexuellen Übergriffen bei Computerspielen wie Roblox – Runder Tisch am Rande der Gamescom
- (2.6.) DLF-Radio-Beitrag: Sexualisierte Gewalt - 5,7 Millionen Deutsche wurden als Minderjährige Opfer: Laut einer repräsentativen Studie erlebten fast 13 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 59 Jahren in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt, das sind 5,7 Millionen Menschen. Mädchen sind häufiger betroffen. Das Dunkelfeld ist groß.

Fachkräftegewinnung in der Bildung

[20.8.] Die Bundesregierung bekräftigt ihre Absicht, die Fachkräftegewinnung für Schulen und Kindertagesstätten im Rahmen ihrer Zuständigkeiten zu stärken. In einer Antwort (21/1312) auf eine Kleine Anfrage verweist sie dabei mehrfach auf den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. So sei es unter anderem ein Ziel, „die duale Ausbildung für Erzieherberufe unter Beibehaltung des anerkannten Qualifikationsrahmens“ einzuführen, um die Attraktivität der Aus- und Weiterbildung in den Erziehungsberufen durch vergütete und praxisnahe Modelle in Anlehnung an die duale Ausbildung wie die hieran orientierten dualisierten Länderformate zu steigern. Die Regierung betont darüber hinaus, die Anerkennungsfrist für ausländische Berufsabschlüsse deutlich verkürzen zu wollen. Aus der Antwort geht ferner hervor, dass von 2020 bis 2024 in insgesamt 257.072 Fällen eine Förderung der Aufstiegsfortbildung zum/zur staatlich anerkannten Erzieher/in auf Grundlage des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) erfolgte. Die Regierung betont, eine Weiterentwicklung des AFBG im Blick zu haben. [BT-hib 26.8.]

Aktionsplan gegen Arbeitsausbeutung

[20.8.] Der unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales entwickelte Nationale Aktionsplan gegen Arbeitsausbeutung (NAP A/Z) wird in der aktuellen Legislaturperiode umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt auf der Grundlage des Kabinettsbeschlusses vom 12. Februar 2025. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/1314) auf eine Kleine Anfrage.
Die Entwicklung des NAP A/Z wurde als breiter Beteiligungsprozess aufgesetzt, in den verschiedene Stakeholder eingebunden waren (Ressorts, Sozialpartner, zivilgesellschaftliche Organisationen). Bei dem NAP A/Z handelt es sich um ein „Living Document“, das im Rahmen seiner Umsetzung kontinuierlich überprüft, weiterentwickelt und angepasst wird. In Fortführung des Beteiligungsprozesses wird die Weiterentwicklung und die damit verbundene Klärung von Fragen hinsichtlich etwaiger Ergänzungen, Erweiterungen und Streichungen im Austausch mit den Stakeholdern erfolgen. Um die Umsetzung der Maßnahmen zu überprüfen, wird das Bundesministerium für Arbeit und Soziales einmal jährlich eine entsprechende Abfrage durchführen.
Die Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel trägt dazu bei, bundesweit Kooperationsstrukturen gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel auf- und auszubauen und somit die Kompetenzen der zuständigen Stellen zu stärken. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bewusstseinsschaffung und die Vermittlung von Kenntnissen zu ausbeuterischen Arbeits- und Zwangssituationen auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene. Insbesondere führt die Servicestelle Schulungen durch, um Behörden für das Vorliegen von Arbeitsausbeutung und den Umgang mit Betroffenen zu sensibilisieren. 

Digitalisierung an Schulen

[19.8.] Im grundsätzlichen Diskurs zur Digitalisierung muss zwischen der Nutzung privater Endgeräte, insbesondere Smartphones, einerseits und andererseits der Nutzung von für das Lernen technisch-pädagogisch optimierten Endgeräten an den Schulen unterschieden werden. Auch in Dänemark treffe man diese Unterscheidung, wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/1335) auf eine Kleine Anfrage schreibt. Darin war nach der Digitalisierungsstrategie für Schulen vor dem Hintergrund gefragt worden, dass es in Dänemark und anderen Ländern eine gewisse Abkehr von der Nutzung digitaler Geräte im Unterricht gibt. Die Umsetzung des Digitalpakts Schule in den Bundesländern erfolge wie geplant. Gleichwohl verfolge auch die Bundesregierung den wissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema intensiv, heißt es in der Antwort.

Haushaltsentwurf 2026

[15.8.] Die Bundesregierung hat dem Bundestag am Freitag den Entwurf für den Bundeshaushalt 2026 (21/600) zugeleitet. Das Kabinett hatte die Vorlage am 30.7. beschlossen. Die erste Lesung des Haushaltsentwurfs ist für die Sitzungswoche vom 22.-26.9.25 vorgesehen.
Der Haushaltsentwurf 2026 sieht Ausgaben von 520,5 Mrd. € vor (2025: 503,0 Mrd. €). Die Einnahmen - ohne Nettokreditaufnahme - werden im Entwurf auf 340,7 Mrd. € taxiert (2025: 339,4 Mrd. €). Die Nettokreditaufnahme wird mit 89,9 Mrd. € (2025: 81,8 Mrd. €) angegeben.
Ausgaben des Sondervermögens Bundeswehr, des Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität sowie des Sondervermögens Klima- und Transformationsfonds sind darin nicht enthalten. Die Wirtschaftspläne der drei Sondervermögen sind dem Entwurf beigefügt.
U.a. als Investitionen sind Ausgaben in Höhe von 56,1 Mrd. € (2025: 62,7 Mrd. €) eingeplant. 
Auf der Einnahmeseite sind im Entwurf für Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Einnahmen 384,0 Mrd. € veranschlagt (2025: 387,0 Mrd. €). Die Verwaltungseinnahmen sind auf 23,0 Mrd. € taxiert (2025: 27,0 Mrd. €). Die übrigen Einnahmen, darunter die Nettokreditaufnahme, sollen laut Entwurf 113,5 Mrd. € einbringen (2025: 89,0 Mrd. €). [weitere Infos: BT-hib 15.8.]

Der Haushaltsausschuss befasste sich am 25.8.2 in einer zweistündigen öffentlichen Anhörung mit den Gesetzentwürfen von CDU/CSU und SPD für ein Haushaltsbegleitgesetz 2025 (21/778) sowie zur Errichtung eines Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität (SVIKG, 21/779). Zwölf Sachverständige waren dazu geladen. [BT]

Etat 2026 Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Der Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) bleibt auch 2026 der ausgabenstärkste Einzel-Etat des Bundeshaushalts und steigt kräftig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Laut Haushaltsentwurf 2026 (21/600) soll Bundesarbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) im kommenden Jahr 197,4 Mrd. € ausgeben können. Damit würde der Etat deutlich gegenüber 2025 (190,30 Mrd. €) steigen, nämlich um 7,1 Mrd. €. Diese Summe resultiert fast komplett aus steigenden Rentenzuschüssen.
Der Löwenanteil im Etat des BMAS entfällt dabei wie immer auf die Rentenversicherung und die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Dafür sieht der Entwurf insgesamt 140,23 Mrd. € vor (2025: 134,39 Mrd. €). Darin enthalten sind die Leistungen an die Rentenversicherung mit 127,84 Mrd. € (2025: 122,5 Mrd. €). 64,36 Mrd. € (2025: 48,21 Mrd. €) gehen als Zuschuss an die allgemeine Rentenversicherung. Der zusätzliche Zuschuss des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung beläuft sich auf 33,67 Mrd. € (2025: 32,1 Mrd. €). Die Beitragszahlungen für Kindererziehungszeiten („Mütterrente“) steigen ebenfalls und summieren sich auf 19,67 Mrd. € (2025: 19,2 Mrd. €). Die Erstattungen des Bundes für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung schlagen mit 12,25 Mrd. € zu Buche (2025: 11,75 Mrd. €).
Für die Grundsicherung für Arbeitsuchende will der Bund im kommenden Jahr 51,02 Mrd. € ausgeben (2025: 51,96 Mrd. €). Die Beteiligung des Bundes an den Kosten für Unterkunft liegt wie im Vorjahr bei 13 Mrd. € 2025.
Leicht sinkende Ausgaben sind bei den Kosten für das Bürgergeld geplant: Im Entwurf vorgesehen sind 28,05 Mrd. € (2025: 29,6 Mrd. €). Die Leistungen für Eingliederung in Arbeit steigen und sollen 4,7 Mrd. € kosten (2025: 4,1 Mrd. €). Steigen werden auch die Darlehen und sonstigen Leistungen an die Bundesagentur für Arbeit - auf 3,8 Mrd. € (2025: 2,35 Mrd. €). 
Deutlich sinken sollen die Ausgaben für das Bundesteilhabegesetz zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen: Statt 135,45 Millionen € wie 2025 sind für 2026 nun 69,96 Millionen € eingeplant, was die Regierung mit der planmäßigen Absenkung des Ansatzes für Modellvorhaben zur Stärkung der Rehabilitation erklärt. [BT-hib 18.8.]

Etat 2026 des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Frauen, Senioren und Jugend

Der Haushalt des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Frauen, Senioren und Jugend soll im kommenden Jahr um rund 500 Mio. € ansteigen. Im Einzelplan 17 des Entwurfs für den Bundeshaushalt 2026 (21/600) sind für das Ressort 14,71 Mrd. € eingeplant (2025: 14,12 Mrd. €). Größter Ausgabeposten bleibt das Elterngeld, für die Freiwilligendienste ist mehr Geld vorgesehen, ebenso für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.
Im Etat von Bildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) sind für gesetzliche Leistungen für Familien 13,01 Mrd. € (2025: 12,9 Mrd. €) vorgesehen. Größter Einzelposten darin ist das Elterngeld, das mit 7,51 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen ist (2025: 7,41 Mrd. €). Kaum Veränderungen zum aktuellen Haushaltsjahr gibt es auch bei den Ausgaben für Kindergeld und Kinderzuschlag: Für das Kindergeld sind 227 Mio. € eingeplant (2025: 224 Mio. €), der Kinderzuschlag für geringverdienende Familien kostet den Bund, wie 2025 schon, 3,38 Mrd. €. Unverändert sind auch die Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz mit 1,31 Mrd. €.
Mehr Geld soll es für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die, auch wegen des geänderten Ressortzuschnitts des Ministeriums, 855,76 Mio. € bereitstehen (2025: 588,99 Mio. €). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 209 Mio. € in etwa auf dem gleichen Niveau liegen wie 2025 (200 Mio. €). Die Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Länder, Träger und Aufgaben der freien Jugendhilfe summieren sich auf 251,27 Mio. € (2025: 243,72 Mio. €). Die Stiftung Frühe Hilfen erhält wie in diesem Jahr 51 Mio. €.
Ausgaben in Höhe von 457,03 Mio. € sind im Kapitel „Stärkung der Zivilgesellschaft, für Familien-, Gleichstellungs- und Seniorenpolitik“ enthalten (2025: 427,86 Mio. €). Davon entfallen 332,1 Mio. € auf den Haushaltstitel „Stärkung der Zivilgesellschaft“ (2025: 306,4 Mio. €). Der Bundesfreiwilligendienst soll stärker unterstützt werden: 194,2 Mio. € sind dafür 2026 veranschlagt (2025: 184,2 Mio. €). Auch die anderen Freiwilligendiensten (Freiwilliger Sozialer Dienst, Freiwilliger Ökologischer Dienst, Internationaler Jugendfreiwilligendienst) sollen mehr Geld erhalten: 120,68 Mio. € (2025: 105,68 Mio. €).

Bundesministerin Prien zum Etat des BMBFSFJ 2026

[30.7.] BMBFSFJ-PM: Bundeskabinett beschließt Etat des Bundesbildungs- und Familienministeriums für 2026 - Karin Prien: Wir stärken Kinder, Familien und Bildung.
Das Bundeskabinett hat heute den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2026 sowie den Finanzplan des Bundes 2025 bis 2029 beschlossen. Für das BMBFSFJ sind darin Ausgaben in Höhe von rund 14,72 Mrd. € vorgesehen. Das entspricht einem Aufwuchs von 522 Mio. € oder einem Plus von 3,7% gegenüber dem Regierungsentwurf 2025. Die Mittel für den Bereich Bildung sind derzeit noch im Einzelplan 30 veranschlagt und werden nach der Umsetzung des Organisationserlasses vollständig dem BMBFSFJ zugeordnet. Hinzu kommen 6,3 Mrd. € aus dem Sondervermögen des Bundes für Kindertagesbetreuung und digitale Bildung, die in den folgenden Jahren zur Verfügung stehen.

Bundesministerin Karin Prien: „Mit dem Haushaltsentwurf 2026 und dem Finanzplan bis 2029 setzt die Bundesregierung ein klares Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und zukunftsgerichtete Politik: Bildung, Familien und frühkindliche Förderung bleiben zentrale Aufgaben – genauso wie die Unterstützung älterer Menschen und der Einsatz für ein solidarisches Miteinander. Trotz angespannter Haushaltslage investieren wir jährlich zwei Mrd. € in die Qualität der Kitas – das stärkt Kinder, Eltern und Fachkräfte bundesweit. Auch das Startchancen-Programm entfaltet Wirkung: Bis zu 4.000 Schulen erhalten gezielte Hilfe für mehr Bildungsgerechtigkeit. Allein 2026 stehen dafür eine Milliarde € bereit – für moderne Lernorte und faire Chancen. So schaffen wir tragfähige Grundlagen für bessere Bildung und Teilhabe von Anfang an. Der Bund bleibt ein verlässlicher Partner der Länder – und aller Generationen. Dieser Entwurf steht für Verlässlichkeit und Verantwortung – für Kinder, Jugendliche, Familien, Ältere und alle Menschen in unserem Land.“

Schwerpunkte des Haushalts 2026 im Überblick:
- Starke Familien – verlässliche Leistungen: Elterngeld: Mit einem bedarfsgerecht veranschlagten Ansatz von rund 7,5 Mrd. € bleibt das Elterngeld die zentrale familienpolitische Leistung im Haushalt des BMBFSFJ. Gegenüber 2025 steigt der Ansatz leicht um 100 Mio. €., Kinderzuschlag: Die Ausgaben bleiben mit rund 3,4 Mrd. € stabil auf hohem Niveau und unterstützen weiterhin Familien mit kleinem Einkommen gezielt, Unterhaltsvorschuss: Für Kinder, die von Alleinerziehenden betreut werden, sind rund 1,3 Mrd. € eingeplant.
- Mehr Qualität für die Kleinsten – frühkindliche Bildung im Fokus: Über das Kita-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz stellt der Bund den Ländern auch 2026 wieder 1,993 Mrd. € zur Verfügung. Damit wird die Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung konsequent fortgeführt.
- Stärkung des Engagements und der Zivilgesellschaft: Für Programme in den Bereichen Familie, Jugend, Senioren, Frauen und Zivilgesellschaft stehen insgesamt rund 1,2 Mrd. € bereit. Das ermöglicht eine Fortsetzung zahlreicher bewährter Maßnahmen und eine Ausweitung von Innovationsprojekten.

Etat 2026 des Bundesgesundheitsministeriums

Nach einem deutlichen Anstieg 2025 soll der Gesundheitsetat im Haushaltsjahr 2026 weiter anwachsen. Wie aus dem Regierungsentwurf für den Einzelplan 15 (21/600) hervorgeht, sind im kommenden Jahr Ausgaben in Höhe von rund 20,09 Mrd. € vorgesehen. Das sind rund 789 Mio. € mehr als die Soll-Ausgaben im Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 (rund 19,3 Mrd. €).

Der größte Teil der Ausgaben entfällt stets auf die Zuwendungen des Bundes an den Gesundheitsfonds. Für die pauschale Abgeltung der Aufwendungen der Krankenkassen für gesamtgesellschaftliche Aufgaben werden seit der gesetzlichen Festschreibung im Jahr 2017 jedes Jahr 14,5 Mrd. € veranschlagt. Mit dem Geld werden versicherungsfremde Leistungen finanziert, bspw. die beitragsfreie Familienmitversicherung oder Leistungen für Schwangerschaft und Mutterschaft. Hinzu kommen 2026 wie schon 2025 Ausgaben für Investitionen in Form eines überjährigen Darlehens an den Gesundheitsfonds in Höhe von 2,3 Mrd. €. Somit summieren sich die Ausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für 2026 auf 16,8 Mrd. €.
Deutlich aufgestockt werden die Ausgaben im Kapitel Pflegevorsorge, wo rund 1,58 Mrd. € veranschlagt sind im Vergleich zu rund 581 Mio. € für 2025. Auch hier ist ein überjähriges Darlehen an den Ausgleichsfonds der Sozialen Pflegeversicherung in Höhe von 1,5 Mrd. € vorgesehen, 2025 waren es 500 Mio. €.
Der Bund beteiligt sich außerdem mit 57,7 Mio. € an der Förderung der freiwilligen privaten Pflegevorsorge (2025: 58 Mio. €). Die Leistungen des Bundes zur Unterstützung der durch Blutprodukte HIV-infizierten Personen sollen bei rund 9,9 Mio. € liegen (2025: rund 9,8 Mio. €).
Rund 238 Mio. € eingespart werden sollen im Kapitel Prävention und Gesundheitsverbände mit Gesamtausgaben in Höhe von rund 721 Mio. € (2025: rund 959 Mio. €). Für die Finanzierung der Pandemiebereitschaftsverträge sollen 2026 erneut rund 336 Mio. € zur Verfügung stehen.
Weiter deutlich reduziert werden die Zuschüsse zur zentralen Beschaffung von Impfstoffen gegen Sars-Cov-2 mit rund 59 Mio. € (2025: rund 427 Mio.). Der Titel dient der Abwicklung bestehender Verträge. Die Zuschüsse zur Bekämpfung des Ausbruchs des neuen Coronavirus werden ebenfalls deutlich auf 5,4 Mio. € verringert (2025: 60 Mio. €). Für Modellprojekte zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long-Covid stehen 2026 erneut 15 Mio. € zur Verfügung.
Der Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst steht mit rund 52 Mio. € im Etat (2025: rund 53 Mio. €). Für die gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung stehen rund 24,4 Mio. € zur Verfügung (2025: rund 26,4 Mio. €). Deutlich aufgestockt werden die Zuschüsse zur Erhöhung der Cybersicherheit für Einrichtungen der Gesundheitsversorgung auf rund 189 Mio. € (2025: 2 Mio. €).
Das Kapitel Forschungsvorhaben und -einrichtungen weist Gesamtausgaben in Höhe von rund 163 Mio. € aus (2025: rund 173 Mio.). Für Forschung, Untersuchungen und Ähnliches sind rund 41,5 Mio. € eingestellt (2025: rund 43 Mio. €). Als Anreiz für die Ansiedlung und den Erhalt von Wirkstoffherstellungsstätten in Deutschland sind erneut Mittel in Höhe von rund 16,7 Mio. € vorgesehen. Die Gelder für Projekte zur Erprobung von Anwendungen mit großen Datenmengen im Gesundheitswesen werden auf rund 6,6 Mio. € gekürzt (2025: rund 16,5 Mio. €).
Für das internationale Gesundheitswesen stehen rund 122 Mio. € zur Verfügung (2025: rund 132 Mio. €), darunter rund 55,9 Mio. € für die Stärkung der internationalen öffentlichen Gesundheit (2025: rund 59 Mio. €). Beiträge an internationale Organisationen, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO), werden mit rund 39,3 Mio. € ausgewiesen im Vergleich zu rund 36,3 Mio. € 2025. Zur Finanzierung des Betriebs des WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence in Berlin werden 20 Mio. € veranschlagt nach 30 Mio. € 2025. [BT-hib 18.8.]

Etat 2026 des Bundesinnenministeriums

Der Haushalt des Bundesinnenministeriums (BMI) soll nach dem Etatentwurf der Bundesregierung für das kommende Jahr (21/600, Einzelplan 06) ein Ausgabenvolumen von gut 16,01 Mrd. € aufweisen. Das sind knapp 841 Mio. € mehr als im schwarz-roten Haushaltsentwurf für das laufende Jahr (21/500) vorgesehen. […]
Dabei sollen laut Regierungsentwurf 2026 auch die Gesamtausgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) von 878 Mio. € im laufenden Jahr auf 1,0 Mrd. € in 2026 anwachsen. Daneben ist im davon getrennten Kapitel „Integration und Migration, Minderheiten und Vertriebene“ ein Ausgabenrückgang um 112 Mio. € auf 1,26 Mrd. € in 2026 vorgesehen. Dabei bilden die Mittel für die Integrationskurse den Angaben zufolge mit 954 Millionen Euro auch 2026 den Ausgabenschwerpunkt in der Titelgruppe Integration und Migration, während daneben eine Reihe weiterer integrations- und migrationsspezifischer Maßnahmen mit 219 Mio. € bezuschusst werden sollen. [zur gesamten BT-hib-Meldung 19.8.]

Kinderkommission zum Internationalen Tag der Jugend am 12.8.25

Die Kinderkommission im Deutschen Bundestag teilt mit:
Seit 1999 soll der von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Tag der Jugend deutlich machen, welche Bedeutung das Engagement von Jugendlichen in Staat und Gesellschaft in Bildung, Beruf und Privatleben hat. Der Tag soll außerdem auf das Aktionsprogramm der Vereinten Nationen für Jugendliche sowie auf die Situation von jungen Menschen weltweit aufmerksam machen.
Der Vorsitzende der Kinderkommission im Deutschen Bundestag, Michael Hose, MdB, erklärt: „Junge Menschen sind unsere Zukunft. Unsere Politik von heute hat direkte Auswirkungen auf das Leben von Kindern und Jugendlichen. Es geht um Familie, Schule, Ausbildung, aber auch um Themen wie Mitbestimmung, soziale Gerechtigkeit, Umwelt und Klima.
Oft zeigen sich die Folgen politischer Entscheidungen erst über Generationen hinweg. Gerade deshalb ist es unerlässlich, nicht über, sondern mit jungen Menschen über die Zukunft zu sprechen, zum Beispiel beim Umgang mit Social Media oder der Aufarbeitung von Corona. Sie müssen mit ihren Anliegen, ihren Ideen und ihrem Engagement Gehör finden.“
Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages ruft die Jugendlichen auf und will sie ermutigen, sich in ihrem Umfeld zu engagieren und ihre Interessen und Anliegen in politische und gesellschaftliche Jugendorganisationen einzubringen. Sie appelliert aber auch an Politikerinnen und Politiker, den Kindern und Jugendlichen zuzuhören, ihre Anliegen ernst zu nehmen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, Kinder und Jugendliche aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden. [BT PM 7.8.]

Förderung des das Bundesprogramms „Demokratie leben!" in 2024

[12.8] Für das Haushaltsjahr 2024 hat der Haushaltsgesetzgeber für das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und
Menschenfeindlichkeit“ 182 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ausgereicht wurden Haushaltsmittel in Höhe von 171,8 Millionen Euro. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/1208) auf eine Kleine Anfrage mit. [BT-hib 18.8.]

Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen

[12.8.] Die konkrete Ausgestaltung der von der Koalition angekündigten Maßnahmen zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen zur Fachkräftesicherung dauert laut Bundesregierung noch an. Dies teilt sie in einer Antwort (21/1206) auf eine Kleine Anfrage. Als Gründe nennt sie darin u.a., dass aufgrund der laufenden Haushaltsaufstellung derzeit „noch keine Aussagen zu entsprechenden finanziellen Aufwendungen getroffen werden“ könnten. Außerdem stünden gemäß Koalitionsvertrag „alle Maßnahmen unter Finanzierungsvorbehalt“. 
Hintergrund/ weitergehende Erläterung in der Antwort: Die Frage nimmt Bezug auf den Koalitionsvertrag der regierungstragenden Parteien CDU/CSU sowie SPD für die 21. Legislaturperiode und zielt im Wesentlichen ab auf Maßnahmen der Bundesregierung zur Erhöhung der Frauenerwerbstätigkeit und zugrunde liegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Koalitionsvertrag bekennt sich zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen als entscheidenden Faktor zur Fachkräftesicherung und enthält zahlreiche Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen, die hierfür relevant sind. Dazu zählen insbesondere Neubau, Ausbau, Sanierung und Modernisierung von Krippen, Kita- und Ganztagesbetreuung, qualitative Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung durch ein Qualitätsentwicklungsgesetz, die Stärkung der partnerschaftlichen Aufteilung von Kinderbetreuung und Pflege, die Weiterentwicklung des Elterngeldes und der Führungspositionen-Gesetze, ebenso wie die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. Der Koalitionsvertrag sieht zudem vor, dass angestrebt wird, das Pflegezeitgesetz und das Familienpflegezeitgesetz zusammenzuführen, die Freistellungsansprüche flexibler zu machen und den Kreis der Angehörigen zu erweitern, und dass geprüft wird, wie perspektivisch ein Familienpflegegeld eingeführt werden kann. Darüber hinaus sieht der Koalitionsvertrag die steuerliche Begünstigung von Prämien zur Ausweitung der Arbeitszeit vor.
Die konkrete Ausgestaltung der Maßnahmen dauert noch an. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die laufende Haushaltsaufstellung können derzeit noch keine Aussagen zu entsprechenden finanziellen Aufwendungen getroffen werden. Zudem stehen gemäß Koalitionsvertrag alle Maßnahmen unter Finanzierungsvorbehalt.

Förderung muslimischer Wohlfahrtsorganisationen

[11.8.] In ihrer Antwort (21/1181) auf eine Kleine Anfrage legt die Bundesregierung einen Überblick über die seit 2016 gewährte Förderung muslimischer Wohlfahrtsorganisationen vor. Aufgeführt werden unter anderem Projekte des Sozialdiensts muslimischer Frauen e. V. und der Wohlfahrtsstelle Malikitische Gemeinde Deutschland e. V., nach denen sich die Fraktion konkret erkundigt hatte. Auch weitere Organisationen wie die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB), der Zentralrat der Muslime in Deutschland e. V., die Ahmadiyya Muslim Jamaat und die Alevitische Gemeinde Deutschland e. V. werden in der Antwort genannt.

Bundesrat nimmt zum Haushaltsentwurf Stellung

[6.8.] Der Bundesrat hat zum Entwurf des Bundeshaushalts 2025 (21/500) Stellung genommen (21/501). Die Länderkammer verweist auf die schwache Wirtschaftslage und begrüßt das neue Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität von 500 Milliarden Euro, davon 100 Milliarden Euro für Länder und Kommunen. Sie fordert diesbezüglich einfache, bürokratiearme Verfahren, Kofinanzierungsfreiheit sowie zusätzliche Mittel etwa für Wärmenetze. Weitere Punkte betreffen Strukturreformen, Investitionen in Bildung und Digitalisierung, stärkere Unterstützung bei der Aufnahme und Integration Geflüchteter, die Finanzierung präventiver Zivilschutzmaßnahmen, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und sinkende Stromkosten.

Die Bundesregierung teilt die Einschätzung zur Wirtschaftslage und verweist auf geplante Investitionen von rund 115 Milliarden Euro im Jahr 2025. Sie betont ihre bestehende Unterstützung für Länder und Kommunen, lehnt jedoch eine dauerhafte und dynamische Mitfinanzierung neuer Maßnahmen in Länder- oder Kommunalzuständigkeit ab. Beim ÖPNV sieht sie keine Gemeinschaftsaufgabe, will sich aber weiter engagieren. Entlastungen bei den Strompreisen sollen ab 2026 greifen, heißt es weiter. [BT-hib 11.8.]

Förderverfahren „Demokratie leben!“ erläutert

[5.8.] In ihrer Antwort (21/1147) auf eine Kleine Anfrage beschreibt die Bundesregierung das Verfahren zur Projektförderung im Programm „Demokratie leben!“. Sie verweist auf die Vorgaben der Bundeshaushaltsordnung und der Förderrichtlinie. Projekte würden anhand festgelegter Kriterien ausgewählt und geprüft; bei Verstößen könnten die Förderung eingestellt oder Mittel zurückgefordert werden. [BT-hib 11.8.]: 
Die Vergabe von Bundeszuwendungen erfolgt auf Grundlage der Bundeshaushaltsordnung (BHO), insbesondere der §§ 23 und 44, sowie der dazugehörigen Allgemeinen Verwaltungsvorschriften (VV-BHO). Diese Regelwerke gewährleisten eine rechtssichere, einheitliche und wirtschaftliche Mittelverwendung. Zuwendungen werden nur bei erheblichem Bundesinteresse und fehlender Zielerreichung ohne Förderung bewilligt (§ 23 BHO).
Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, verantwortet durch das BMFSFJ, basiert auf diesen Regelungen und einer spezifischen Förderrichtlinie. Es unterstützt Projekte in verschiedenen Programmbereichen, z. B. Infrastrukturentwicklung, Demokratiezentren, Partnerschaften für Demokratie sowie Extremismusprävention.
Nach Auslaufen der zweiten Förderperiode (Ende 2024) wurde eine umfassende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchgeführt. Diese identifizierte die thematisch orientierte Projektförderung unter Berücksichtigung föderaler Strukturen als die wirtschaftlichste Variante. Daraufhin wurde eine eigene Förderrichtlinie erstellt, welche Förderziele, Verfahren, Umfang und rechtliche Rahmenbedingungen konkretisiert. Der Bundesrechnungshof wurde in diesen Prozess eingebunden.
Fördermittel werden zur Deckung notwendiger projektbezogener Ausgaben vergeben. Die Projektauswahl erfolgt über themenspezifische Ausschreibungen (Interessenbekundungsverfahren), bei denen externe Fachgutachter auf Basis der BHO und Förderrichtlinie bewerten. Die finale Förderentscheidung obliegt dem BMFSFJ. Über 500 Projekte wurden bislang ausgewählt.
Während und nach Projektlaufzeit erfolgt eine gesetzlich vorgeschriebene Erfolgskontrolle, u. a. durch Verwendungsnachweise und jährliche Zwischenberichte bei mehrjährigen Projekten. Bei Regelverstößen können Sanktionen bis hin zur Rückforderung der Fördermittel verhängt werden.
Alle geförderten Projekte müssen den haushalts-, verwaltungs- und zuwendungsrechtlichen Vorgaben entsprechen. Zuwendungen sind ausschließlich für Maßnahmen zulässig, die zur Erreichung eines im öffentlichen Interesse liegenden Förderzwecks beitragen. Diese Voraussetzung ist im Programm „Demokratie leben!“ gewährleistet.

Informationen zu weiblicher Genitalverstümmelung in Deutschland

[5.8.] Ausführungen aus der Antwort (21/1143) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage:
Zentrale Präventions- und Informationsmaßnahme des Bundes zur Bekämpfung weiblicher Genitalverstümmelung ist der Schutzbrief. Er ist in folgenden Sprachen erhältlich: Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Arabisch, Amharisch, Swahili, Somali, Indonesisch, Kurmandschi, Mandinka, Sorani, Urdu, Tigrinya, Farsi, Dari und Einfache Sprache.
Der Schutzbrief wurde seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2021 insgesamt 108 691 Mal in gedruckter Form versendet und 5 734 Mal als Datei heruntergeladen (Stand 24. Juli 2025). Seit seiner erstmaligen Veröffentlichung im Februar 2021 hat er sich als zentrales Instrument des Bundes etabliert, mit dem Beratungsstellen und Projektträger über die Strafbarkeit von weiblicher Genitalverstümmelung – auch bei einer Durchführung im Ausland – und über den möglichen Verlust des Aufenthaltstitels aufklären und Betroffene darüber informieren, wo und wie sie im In- und Ausland Hilfe erhalten können. Der Schutzbrief ist so gestaltet, dass er im Reisepass mitgeführt werden kann. Er dient unter anderem dem Schutz vor weiblicher Genitalverstümmelung in den Herkunftsländern, z. B. während der Ferienzeiten, und kann den bedrohten Mädchen und jungen Frauen und ihren Familien helfen, sich gesellschaftlichem und familiärem Druck entgegenzustellen.
Darüber hinaus gibt es weitere Präventionsmaßnahmen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene und von freien Trägern, die teilweise mit Bundesmitteln finanziell gefördert werden. Dazu gehören zum Beispiel Beratungsstellen zur Frauengesundheit, die auch zum Thema weibliche Genitalverstümmelung beraten oder an entsprechende Fachstellen vermitteln. Projektförderungen tragen dazu bei, dass sich Träger vernetzen und die eigene Wissensbasis und Handlungspraxis erweitern, Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, der Jugendhilfe, Bildungseinrichtungen und Strafverfolgungsbehörden schulen und in den Communities Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen, aber auch Maßnahmen zur Resilienzförderung und Stärkung von gefährdeten oder betroffenen jungen Frauen und Mädchen durchführen. Dabei werden verschiedene Methoden und Instrumente entwickelt und eingesetzt. Projektförderungen sind mit Evaluationen durch die Träger verbunden, die unter anderem dazu dienen, eigene Maßnahmen weiterzuentwickeln. Diese Erkenntnisse werden durch die Bundesregierung nicht systematisch gesammelt. 

Die Bundesregierung weist zudem darauf hin, dass die Bundesärztekammer zurückgehend auf eine Anregung des Bundesministeriums für Gesundheit durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Empfehlungen zum Umgang mit Patientinnen nach weiblicher Genitalverstümmelung“ erarbeitet und zuletzt 2016 aktualisiert hat. Die Empfehlungen enthalten Hinweise für behandelnde Ärzt*innen, insbesondere zur Rechtslage, zu präventiven Maßnahmen sowie zum Umgang mit betroffenen Frauen. Sie sind hier frei zugänglich abrufbar und können von Hebammen und von Angehörigen des anderen medizinischen Personals ebenfalls genutzt werden.
Zudem finden in der Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen (seit 1.1.2020 in Kraft) die besonderen Belange von Frauen, die von einer weiblichen Genitalverstümmelung betroffen sind, Berücksichtigung finden. Weiterhin werden Genitalverstümmelungen im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) thematisiert, der von den medizinischen Fakultäten fakultativ angewendet werden kann. [BT-hib 8.8.]

Förderung von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung bei jungen Menschen

[4.8.] Für die Bundesprogramme und die Bundesinitiativen zur Förderung gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung bei Kindern und Jugendlichen sind in den Jahren 2019 bis 2025 rund 75,8 Millionen Euro bezahlt worden. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/1135) auf eine Kleine Anfrage. 
So fördere die Bundesregierung beispielsweise den Nationalen Aktionsplan (Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung IN FORM), das sind Maßnahmen für einen gesunden Lebensstil bei Kindern in Kitas und Schulen. Seit 2019 unterstütze der Bund die Länder im Rahmen des KiTa-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetzes (KiQuTG) mit zusätzlichen Mitteln bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität der Kindertagesbetreuung.
Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) kläre durch verschiedene Medien und Multiplikatoren über den aktiven Lebensstil von Kindern und Jugendlichen auf.
Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) als Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Ernährungsfragen stelle eine Vielzahl an Informationen für alle Zielgruppen zur Verfügung und biete Material zur Gestaltung des Unterrichts und Fortbildungen für Lehrkräfte im Bereich Ernährungsbildung an.
In den Jahren 2023 und 2024 förderte die Bundesregierung das Bundesprogramm „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“, mit dem Bewegung, sportliche Betätigung, kulturelles Lernen, kulturelle Aktivitäten sowie die psychische und physische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gezielt unterstützt werden sollte.
Für Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans IN FORM im Bereich Gesunde Ernährung bei Kindern und Jugendlichen seien in den Jahren 2021 bis 2025 etwa 17,9 Millionen Euro geflossen.
Für Informationen und Angebote zur Bewegungsförderung und Bewegungsmotivation von Kindern und Jugendlichen standen dem BIÖG in den Jahren 2021 bis 2025 rund vier Millionen Euro zur Verfügung.
Im Bundesprogramm „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ wurden in den Jahren 2023 Fördermittel in Höhe von 37 Millionen Euro und 2024 Fördermittel in Höhe von acht Millionen Euro bereitgestellt. [BT-hib 8.8.]

Bundesprogramm JOBvision: Mehr Chancen für Azubis& Mittelstand

[31.7.] BMBFSFJ-PM: Mehr Chancen für Azubis und Mittelstand durch Bundesprogramm JOBvision 
Mit dem Programm „JOBvision – ausbilden.qualifizieren.gestalten.“ fördert das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) gezielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Besetzung offener Ausbildungsplätze und der Fachkräftesicherung. Die ersten geförderten Unternehmen haben bereits mit ihrem JOBvision-Projekt begonnen. Sie decken verschiedene Branchen und Regionen ab und setzen Impulse für eine moderne, praxisnahe und zukunftsorientierte duale Ausbildung.

Bundesjugendministerin Karin Prien: „Wir wollen den Übergang von Schule in die duale Ausbildung nachhaltig verbessern. Das JOBvision-Programm setzt an zwei Stellen an. Einerseits bietet es mehr Chancen und Orientierung für unentschlossene Jugendliche – durch Schnupperangebote und flexible Ausbildungsmodelle auch im Verbund. Andererseits unterstützt JOBvision Betriebe, für ihre offenen Plätze passende Azubis zu finden – durch gezieltes Ausbildungsmarketing und den Ausbau von Netzwerken zwischen Berufsschulen, Arbeitsagenturen, Kammern und Kommunen. Flexibilisierung und Erwartungsmanagement sollen auch Abbruchquoten senken. Ich bin überzeugt: Auf unserem Weg zu wirtschaftlichem Erfolg, gesellschaftlichem Zusammenhalt und nachhaltigen Innovationen kommt es bei der Berufsbildung auf motivierte, gut ausgebildete und gut integrierte Fachkräfte an.“

Umgesetzt und begleitet wird das Programm im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Wie die erste Förderlinie des Programms „JOBvision – ausbilden.qualifizieren.gestalten.“ unterstützt:
- Gezieltes Ausbildungsmarketing und zielgruppengerechte Ansprache: JOBvision unterstützt Betriebe darin, ihre Ausbildungsangebote attraktiv zu präsentieren und passgenau junge Menschen anzusprechen. So werden auch Jugendliche erreicht, die bisher noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.
- Regionale Netzwerke und Verbundausbildung: Betriebeprofitieren von organisierten Kooperationen  in ihrer Region. Das erleichtert die Rekrutierung und ermöglicht auch kleineren Unternehmen, gemeinsam auszubilden und Ressourcen zu bündeln.
- Flexible Aus- und Weiterbildung: Neue Konzepte ermöglichen eine flexiblere Gestaltung der Ausbildung, die sich besser an die betrieblichen Abläufe anpasst und individuellen Bedürfnissen der Auszubildenden gerecht wird.

Neben der Unterstützung der Betriebe schafft JOBvision auch neue Wege für junge Menschen, um eine Ausbildung zu starten – z. B. durch freiwillige Praxisjahre oder innovative Ausbildungsmodelle in zukunftsrelevanten Branchen. Das Ziel: Mehr Jugendliche erreichen, mehr Ausbildungsplätze besetzen und langfristig Fachkräfte für die Wirtschaft sichern. Mit dem Programm „JOBvision“ setzt das BMBFSFJ zentrale politische Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag zur Fachkräftesicherung um. Dafür stehen für die erste Förderlinie bis 2028 insgesamt rund 19 Millionen Euro zur Verfügung.

Bundesregierung gibt Auskunft zu Mobbing-Prävention

[31.7.] In ihrer Antwort (21/1020) auf eine Kleine Anfrage zum Thema Mobbing an Schulen verweist die Bundesregierung auf die von ihr geförderten Angebote. Dazu gehöre die „Nummer gegen Kummer“, ein Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern. Hier seien allein am Kinder- und Jugendtelefon unter der Nummer 116111 in 5.069 Fällen Beratungen um das Thema Mobbing erfolgt. Des Weiteren unterstützen im Bundesprogramm „Mental Health Coaches“ Fachkräfte Schüler*innen rund um das Thema psychische Gesundheit.
Ziel des Programms „Respekt Coaches“ sei die Primärprävention gegen jede Form von Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Dies beinhalte auch Themen im Spektrum des religiös begründeten Extremismus/Islamismus. „Seit dem Jahr 2024 legt das Programm einen Schwerpunkt auf Antisemitismusprävention“, erklärt die Bundesregierung. [BT-hib 7.8.]

Bundeszuwendungen an jüdische Hochschuleinrichtungen

[31.7.] Die Höhe der Bundeszuwendung an das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam ist von 380.000 Euro pro Jahr seit 2019 auf 0 Euro seit 2024 gesunken. Diese Angaben gehen aus einer Antwort der Bundesregierung (21/1104) auf eine Kleine Anfrage hervor. 
An die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg sollen in diesem Jahr 743.000 Euro an Bundeszuwendungen fließen. Dort sind derzeit 144 Studenten eingeschrieben, 30 mehr als im Wintersemester 2024/2025. Ziel der Förderung sei die wissenschaftliche Vermittlung der Vielschichtigkeit des Judentums. Rabbiner werden in Heidelberg nach Kenntnis der Bundesregierung nicht ausgebildet.
Die Nathan Peter Levinson Stiftung in Potsdam werde aktuell nicht aus dem Bundeshaushalt gefördert, heißt es in der Antwort weiter. Eine Förderung im Jahr 2025 stehe unter dem Vorbehalt einer entsprechenden Verabschiedung des Bundeshaushaltes 2025 per Haushaltsgesetz sowie der erforderlichen zuwendungsrechtlichen Prüfungen und Beteiligungen. [BT-hib 7.8.]

Länderanteil am Infrastruktur-Sondervermögen & Verschuldungsspielraum

[30.7.] Entwurf zum Länderanteil am Infrastruktur-Sondervermögen:
Die Bundesregierung hat den „Entwurf eines Gesetzes zur Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen von Ländern und Kommunen“ (21/1085) in den Bundestag eingebracht.
Mit dem Länder-und-Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetz (LuKIFG) sollen die Voraussetzungen für die Verwendung von bis zu 100 Milliarden Euro geschaffen werden, die den Ländern gemäß Artikel 143h des Grundgesetzes aus dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ zur Verfügung gestellt werden. Die Mittel sollen laut Entwurf beispielsweise in Bildungs-, Verkehrs- oder Gesundheitsinfrastruktur, Digitalisierung oder Energieversorgung fließen.
Die Verteilung auf die Länder erfolgt laut Entwurf in Anlehnung an den Königsteiner Schlüssel.  Sie sollen jeweils selbst festlegen, wie viel der Mittel für kommunale Infrastrukturen verwendet werden soll. Laut Entwurf sollen die Länder dabei „die Bedürfnisse finanzschwacher Kommunen besonders berücksichtigen“. [BT-hib 1.8.]

[30.7.] Gesetzentwurf zum Verschuldungsspielraum der Länder: 
Die Bundesregierung hat den „Entwurf eines Gesetzes zur Ausführung von Artikel 109 Absatz 3 Satz 6 und Satz 7 des Grundgesetzes und zur Änderung anderer Gesetze“ (21/1087) in den Bundestag eingebracht.
Ziel des Gesetzentwurfs ist es laut Bundesregierung, die in Artikel 109 aufgenommene Möglichkeit einer begrenzten strukturellen Verschuldung der Länder einfachgesetzlich umzusetzen. Demnach darf die Ländergesamtheit künftig Kredite in Höhe von bis zu 0,35 Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts jährlich aufnehmen. Die Aufteilung dieses Gesamtbetrags auf die einzelnen Länder soll sich laut Entwurf am Königsteiner Schlüssel orientieren. Für 2025 wird in dem geplanten Strukturkomponente-für-Länder-Gesetz (StruKomLäG) bereits ein konkreter Verteilungsschlüssel aufgeführt.
Der Entwurf sieht auch Änderungen des Stabilitätsratsgesetzes, des Haushaltsgrundsätzegesetzes und des Sanktionszahlungs-Aufteilungsgesetzes vor. Hintergrund ist die Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts der EU vom April 2024, mit der die Nettoausgaben als neuer Kontrollindikator eingeführt wurden. [BT-hib 1.8.]

Die Bundesregierung hat beide Gesetz-Entwürfe in der Kabinettssitzung am 2. Juli 2025 beschlossen und dem Bundesrat zugeleitet. Laut Tagesordnung sollen sie am 12.9. in erster Lesung im Bundestag beraten werden.

Gesetzentwurf des Bundesrats zur Ganztagesbetreuung

[30.7.] Der Bundesrat hat einen Gesetzentwurf zur Ganztagsbetreuung von Kindern im Grundschulalter während der Ferien eingereicht (21/1086). Ziel sei es, die Voraussetzungen zu schaffen, dass auch „niedrigschwellige Angebote der Jugendarbeit gemäß § 11 SGB VIII während der Schulferien den künftigen Rechtsanspruch für Kinder im Grundschulalter erfüllen“, heißt es in der Problem- und Zielbeschreibung. 

Mit der Änderung solle den örtlichen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe die Möglichkeit gegeben werden, bestehende und nachgefragte Ferienangebote weiterhin anzubieten und auszubauen, um den künftigen Rechtsanspruch für alle Kinder ab dem Jahr 2026 sicherzustellen. „Dennoch soll es den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe unbenommen bleiben, den Rechtsanspruch während der Ferienzeiten auch in Tageseinrichtungen zu erfüllen.“

In ihrer Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf weist die Bundesregierung darauf hin, „dass der Gesetzentwurf Elemente unberücksichtigt lässt, welche für eine qualitäts- und rechtssichere Ausgestaltung des Rechtsanspruchs essentiell sind“. So werde beispielsweise nicht auf die Trägerstruktur der Angebote der Jugendarbeit eingegangen. „Die Bundesregierung erachtet es als notwendig, diese auf öffentliche Träger und anerkannte freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe einzugrenzen.“

Aus Sicht der Bundesregierung bedarf der Gesetzentwurf „noch weiterer Präzisierung“. Das Bundesfamilienministerium werde „in Kürze einen Vorschlag unterbreiten“, denn auch im Koalitionsvertrag finde sich das Anliegen, „dass Angebote der anerkannten freien Träger der Jugendarbeit zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung herangezogen werden können und dass diese in ihrer Rolle gestärkt werden sollen“. [BT hib 31.7.]

Beauftragter gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma

[25.7.] Die Bundesregierung betont in der Antwort (21/1039) auf eine Kleine Anfrage die Notwendigkeit des Amtes des Beauftragten gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland. Ziel sei es, Diskriminierung entgegenzuwirken, gleichberechtigte Teilhabe zu fördern und die Erinnerung an die Verfolgung der Minderheit wachzuhalten. Sie bekennt sich nach eigenen Angaben zur besonderen Verantwortung Deutschlands für den Schutz und die Förderung von Sinti und Roma in Deutschland und Europa. „Zentrale Erfolge und Fortschritte“ werden laut Bundesregierung im Tätigkeitsbericht des Beauftragten (20/15140) dargestellt. Der Haushaltsansatz für das Amt belief sich laut Antwort zuletzt auf rund 1,8 Millionen Euro jährlich.

Die Zahl polizeilich erfasster antiziganistischer Straftaten ist in den Jahren 2022-2024 gestiegen. Für das Jahr 2022 wurden demnach 145 Fälle registriert, für 2023 insgesamt 171 und für 2024 195. Für den Zeitraum Januar bis Mai 2025 wurden 47 Straftaten gemeldet. Die meisten Delikte entfielen auf Volksverhetzung, Nötigung, Bedrohung und Körperverletzung. Die Erfassung erfolgt im Kriminalpolizeilichen Meldedienst unter dem Themenfeld „Hasskriminalität“ mit der Unterkategorie „antiziganistisch“.

Fortführung des Fonds Sexueller (Kindes)missbrauch

[24.7.] Missbrauchsopfer sollen weiter Hilfe erhalten 
Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) setzt sich dafür ein, dass Betroffene sexuellen Kindesmissbrauchs auch zukünftig verlässliche und wirksame Hilfen erhalten. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/994) auf eine Kleine Anfrage. Derzeit prüfe das BMBFSFJ die Möglichkeiten der Umsetzung, heißt es in der Antwort weiter. Die Fragestellerin hatte sich nach den Plänen zur Fortführung des Fonds Sexueller Missbrauch über das Jahr 2028 hinaus erkundigt. 

Bericht zur Situation unbegleiteter Minderjähriger

[24.7.] Zum Stichtag 30.6.25 haben in Deutschland 22.004 ausländische unbegleitete Minderjährige und 19.713 junge Volljährige in Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe gelebt. Damit sind die Zahlen erstmals seit Okt. 2021 rückläufig. Zum Stichtag 30.12.24 waren es noch 29.015 unbegleitete Minderjährige und 15.503 junge Volljährige. Diese Zahlen führt die Bundesregierung in ihrem als Unterrichtung (21/981) vorliegenden Bericht „über die Situation unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Deutschland“ auf.
Die Bundesregierung betont einleitend zwar den starken Rückgang der Zahlen, verweist aber darauf, dass die Zahlen sich dennoch deutlich über jenen von 2021 bewegten. „Für die zuständigen Länder und Kommunen stellt dies eine große Herausforderung dar, weil Unterbringungsmöglichkeiten und Fachkräfte fehlen“, heißt es weiter. Unbegleitete Minderjährige müssten deshalb vorübergehend in Hotels, Jugendherbergen und Hostels untergebracht werden. Zudem hätten die Länder etwa mit der Reduzierung von Standards (Mehrfachbelegung von Zimmern, reduzierter Personalschlüssel) und dem verstärkten Einsatz von geeigneten Nicht-Fachkräften und Ehrenamtlichen reagiert.
Die Herausforderung für die Kommunen betont die BReg v.a. für den eigentlichen Berichtszeitraum (1.9.22-31.8.23). Durch die Fluchtbewegung aus der Ukraine sowie den deutlich stärkeren Zugang von Geflüchteten sowie Migrantinnen und Migranten insgesamt nach Deutschland seien Länder und Kommunen besonders gefordert gewesen. Als zentrales Problem seien in Rückmeldungen durchgehend der Mangel sowohl an Unterbringungsplätzen als auch an Fachkräften für die Betreuung dieses besonders vulnerablen Personenkreises genannt worden - mit entsprechenden Folgen für das Alltagsleben, das Wohlergehen, die Entwicklungschancen und die Integration von unbegleiteten Minderjährigen. Länder und Kommunen seien bei der Überführung der unbegleiteten Minderjährigen in das Regelsystem schnell an ihre Kapazitätsgrenzen geraten.

Der auf der rechtl. Grundlage des §42e des SGB VIII erstellte Bericht führt auch Zahlen zu Asylanträgen an. Danach stellten im Jahr 2023 15.269 unbegleitete Minderjährige einen Asylerstantrag, mehr als doppelt so viele wie 2022 (7.277, + 109,8%). Hauptherkunftsstaaten der Asylerstantragstellenden waren 2023 den Angaben zufolge Syrien (40,7 %), Afghanistan (39,9 %), die Türkei (5,4 %) und Somalia (3,6 %). 94,5% der Asylerstantragstellenden waren männlich, 5,5% weiblich. Für 2024 wurden 13.344 Asylerstanträge von unbegleiteten Minderjährigen gestellt, nähere Angaben sind dem Bericht dazu nicht zu entnehmen.

Straf- und Gewalttaten junger Menschen/ an Schulen

[23.7.] In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) sind für das Jahr 2024 insgesamt 101.886 Kinder unter 14 Jahren als Tatverdächtige registriert worden. Das entspricht einem Anteil von 4,7% an allen erfassten Tatverdächtigen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (21/987) auf eine Kleine Anfrage hervor.
Für den Bereich der Gewaltkriminalität weist die Statistik 13.775 tatverdächtige Kinder unter 14 Jahren aus, was einem Anteil von sieben Prozent entspricht. Im Deliktsfeld Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen lag die Zahl der registrierten Tatverdächtigen bei 21 Kindern; ihr Anteil betrug 0,7%.
Bei der vorsätzlichen einfachen Körperverletzung wurden 16.593 tatverdächtige Kinder gezählt (Anteil: 4,8%), bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung 12.226 (Anteil: 7,7%).Im Bereich der besonders schweren Sexualdelikte - darunter Vergewaltigung und sexuelle Nötigung - erfasste die PKS 156 Tatverdächtige unter 14 Jahren. Das entspricht einem Anteil von 1,4%.
Die PKS besitzt als Fall- und Tatverdächtigenstatistik jedoch nicht die Aussagekraft einer Verurteiltenstatistik. Bei Kindern wird zwar kein Strafverfahren eingeleitet, dies schließt aber polizeiliche Ermittlungen nicht aus. Kinder konnten daher auch dann als Tatverdächtige in der PKS erscheinen, wenn sich ein Anfangsverdacht später nicht bestätigt oder sich die rechtliche Einordnung im weiteren Verlauf relativiert.

[15.7.] Um Straf- und Gewalttaten an Schulen geht es in der Antwort der Bundesregierung (21/904) auf eine Kleine Anfrage. Danach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 94.318 Straftaten mit der „Tatörtlichkeit Schule“ registriert, darunter 7.243 Fälle von Gewaltkriminalität. Das entspricht laut Vorlage 1,6% aller insgesamt im Jahr 2024 verzeichneten Straftaten beziehungsweise 3,3% aller im vergangenen Jahr registrierten Fälle von Gewaltkriminalität. 
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, belief sich die Zahl der „Straftaten insgesamt“ im Zusammenhang mit dem „Ereignis ,Schulische Veranstaltung'“ den Angaben zufolge im Jahr 2024 auf 24.292, bei denen es in 2.606 Fällen um Gewaltkriminalität ging. Der Anteil dieser Taten liegt den Angben zufolge bei 0,4 Prozent beziehungsweise 1,2 Prozent. 
Die Tatörtlichkeit „Schule“ umfasst öffentliche und private Schulen bis zur Abiturstufe, Berufsschulen und Gebäude beziehungsweise Flächen, die schulisch genutzt werden, wie die Bundesregierung erläutert. Der Schulweg gehört danach nicht dazu.
„Das Ereignis ,schulische Veranstaltung' ist in allen Fällen mit unmittelbarem schulischem Bezug zu erfassen“. Hierzu zählten neben den klassischen Unterrichtsveranstaltungen u.a. Klassenfahrten und Schulsport außerhalb des Schulgeländes. Ebenfalls umfasst würden solche Veranstaltungen, die im Rahmen des Schulbetriebes organisiert werden, aber auch „externe“ Besucher haben, z.B. Beispiel Musik- oder Theateraufführungen oder Ausstellungen von Schulexponaten. Hiervon abzugrenzen seien Veranstaltungen, die zwar Räumlichkeiten der Schule nutzen, aber keinen Schulbezug aufweisen.

Einreisen aufgrund humanitärer Aufnahmeprogramme

[22.7.] Im Zeitraum vom 1.1.24 bis zum 30.6.25 sind 6.912 Schutzberechtigte im Rahmen bestimmter humanitärer Aufnahmeprogramme nach Deutschland eingereist. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (21/986) auf eine Kleine Anfrage hervor. Von den aufgenommenen Personen waren 3.385 männlich und 3.527 weiblich. Die häufigsten Herkunftsländer waren Syrien (3.116 Personen), Afghanistan (1.415), Sudan (664), Südsudan (514) Somalia (421) und die Demokratische Republik Kongo (291). Die Reisekosten wurden in allen Fällen vom Bund übernommen.
Unter den aufgenommenen Personen waren 3.297 minderjährig. Davon entfielen 1.725 auf männliche und 1.572 auf weibliche Schutzberechtigte. 

Für das Jahr 2024 beliefen sich die Ausgaben des Bundes nach Regierungsangaben auf rund 45,1 Mio. €. Darin enthalten seien neben den Kosten für An- und Einreise auch Ausgaben für medizinische Versorgung, Dolmetscherleistungen, Zwischenunterbringung und Erstorientierungskurse. Für das erste Halbjahr 2025 lagen zum Stichtag 16.7.25 noch keine abschließenden Abrechnungen vor.

Wie die Bundesregierung erläutert, erfolgten die Einreisen im Rahmen humanitärer Aufnahmeprogramme nach Paragraf 23 Absatz 2 und Absatz 4 des Aufenthaltsgesetzes. Dazu zählen insbesondere das Humanitäre Aufnahmeprogramm für syrische Flüchtlinge aus der Türkei, das Bundesaufnahmeprogramm für afghanische Staatsangehörige sowie Resettlement-Verfahren des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR). Weitere Einreisen erfolgten u.a. aus Ägypten, Jordanien, Kenia, dem Libanon sowie über den UNHCR-Evakuierungsmechanismus aus Libyen über Niger und Ruanda. Auch sogenannte Unallocated Quotas und Aufnahmen afghanischer Staatsangehöriger aus Pakistan wurden berücksichtigt.

Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Cannabis

[21.7.] Im Konsumcannabisgesetz ist nach Angaben der Bundesregierung der Ausbau von Präventionsangeboten geregelt. Das solle zu einem verbesserten Kinder-, Jugend- und Gesundheitsschutz beitragen, heißt es in der Antwort (21/983) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage.
Für die Suchtprävention sowie Frühinterventionen bei Verstößen von Minderjährigen die Vorgaben des Gesetzes oder bei Kindeswohlgefährdungen seien die Länder zuständig. Unterstützend habe das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) die cannabisbezogenen Informations- und Präventionsangebote sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene deutlich ausgebaut. 
Auch die Resilienzstärkung für die vulnerable Gruppe der Kinder und Jugendlichen sei weiterentwickelt worden. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stehe im Fokus, vor den gesundheitlichen und sozialen Risiken des Cannabiskonsums zu warnen.

BMBFSFJ: Kommission zur Umsetzung der Entgelttransparenzrichtlinie

[17.7.] Frauen verdienen in Deutschland immer noch etwa 16 Prozent weniger als Männer. Das Ziel der Bundesregierung ist, dass Frauen und Männer gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit erhalten. Dieses Ziel verfolgt auch die Entgelttransparenzrichtlinie der Europäischen Union (EU), die bis Juni 2026 in nationales Recht umzusetzen ist. Die Bundesgleichstellungsministerin Karin Prien hat in diesem Zusammenhang die Kommission "Bürokratiearme Umsetzung der Entgelttransparenzrichtlinie" eingesetzt. Diese hat am 17. Juli ihre Arbeit aufgenommen.

Prien: "Der Auftrag des Koalitionsvertrages ist ganz klar: Wir wollen gleichen Lohn für gleiche Arbeit bis 2030. Dazu müssen wir die Lohnlücke weiter schließen und die EU-Entgelttransparenzrichtlinie 1:1 umsetzen. Ich habe heute die Kommission 'Bürokratiearme Umsetzung der Entgelttransparenzrichtlinie' beauftragt, Vorschläge zur bürokratiearmen und wirksamen Umsetzung der Richtlinie zu entwickeln. Auch soll die Runde Vorschläge zur Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen entwerfen. Ich bin mir sicher, der Kommission unter dem Vorsitz von Professorin Katharina Wrohlich vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Professor Christian Rolfs von der Universität Köln wird es gelingen, bis Spätherbst 2025 Vorschläge vorzustellen, die wirksam für Beschäftigte, aber auch praxistauglich und bürokratiearm für Arbeitgeber sind."

Die Kommission setzt sich aus elf Expertinnen und Experten zusammen. Neben den Sozialpartnern, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), bilden Unternehmensverbände sowie Verbände mit Schwerpunkt Personalmanagement den Mittelpunkt der Kommission, um die verschiedenen Belange der deutschen Arbeitgeberschaft ausgewogen zu berücksichtigen. Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler werden prüfen, wie die Vorschläge der Kommission in das deutsche Arbeitsrecht übernommen werden können. [BMBFSFJ]

Statistiken zur Arbeitsmarktpolitik, Job-Turbo, Reform der Grundsicherung

[11.7.] Im Jahr 2024 hat der Bestand der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt bei rund 2,79 Mio. gelegen, rund 178.000 Personen (plus 6,8%) mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenzahlen nach Altersgruppen haben sich zwischen 2023-2024 wie folgt entwickelt: Die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen ist um rund 24.000 (10,6%) gestiegen, bei den 25- bis unter 50-Jährigen um rund 97.000 (6,5%), bei den 50- bis unter 55-Jährigen um rund 3.000 ( 1,2%) und bei den 55- bis unter 67-Jährigen um rund 54.000 (8,6%). Diese und viele weitere Statistiken zur Arbeitsmarktpolitik sind Bestandteil einer Antwort (21/859) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage. 
Die Regierung bekräftigt in der Antwort darüber hinaus ihr Ziel einer Reform der Grundsicherung für Arbeitssuchende. Spezielle Regelungen ausschließlich für die Gruppe der Langzeitarbeitslosen, Geringqualifizierten oder Personen über 55 Jahren seien in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen, heißt es in der Antwort weiter. Die Regierung betont auch, dass der von der Ampel-Regierung eingeführte Job-Turbo für Geflüchtete wirke: „Das gesamte Beschäftigungswachstum in Deutschland ist derzeit auf die Zielgruppe des Job-Turbos zurückzuführen.“

Kinderkommission des Bundestages nimmt ihre Arbeit auf

[10.7.] Mit der Konstituierung am 10.7.25 als Unterausschuss des Ausschusses für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend nimmt die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderkommission) ihre Arbeit auf, um damit auch in der 21. Wahlperiode die Bedeutung einer fraktionsübergreifenden Kinder- und Jugendpolitik des Parlaments zum Ausdruck zu bringen. Kinder und Jugendliche seien ein wichtiger Teil der Gesellschaft und bedürften des besonderen Schutzes und der Unterstützung. Es sei daher Aufgabe der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, dafür zu sorgen, dass deren Interessen und Anliegen in der parlamentarischen Arbeit ausreichend berücksichtigt würden. Als deren „Anwalt“ sei die Kinderkommission auch Ansprechpartner für Verbände und andere Organisationen, für Eltern und Kinder.
Die Mitglieder der neuen Kinderkommission sind die Abgeordneten: Michael Hose (CDU/CSU, entsprechend der Fraktionsstärke im Vorsitzturnus als erster Vorsitzender), Angela Rudzka (AfD), Truels Reichardt (SPD), Nyke Slawik (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Mareike Hermeier (DIE LINKE.).

Für die Kinderkommission erklärt der Vorsitzende Michael Hose zur Konstituierung: „Ich freue mich, dass heute die Kinderkommission ihre Arbeit aufnehmen kann. Die Kinderkommission ist seit 1988 Ausdruck der besonderen Verantwortung, die der Bundestag für Kinder und Jugendliche hat. Als Vater und ehemaliger Schulleiter ist die Leitung der Kinderkommission eine Herzensangelegenheit für mich. Meine Schwerpunkte der Arbeit sind unter anderem die Stärkung der Medienkompetenz der Kinder und deren Schutz in den Sozialen Netzwerken. Wir werden fraktionsübergreifend auch weiterhin die Rechte, Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ins Zentrum unserer Arbeit stellen.“ [BT PM]

Bundesregierung prüft Regelung zum Kinderkrankengeld

[10.7.] Gesetzlich versicherte Arbeitnehmer haben Anspruch auf Kinderkrankengeld, wenn sie zur Betreuung ihres kranken Kindes nicht zur Arbeit gehen können. Der Anspruch bestehe, sofern das Kind das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet habe oder infolge einer Behinderung auf Hilfe angewiesen sei, heißt es in der Antwort (21/855) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage. Voraussetzung sei außerdem, dass keine andere im Haushalt lebende Person für die Betreuung des gesetzlich versicherten Kindes zur Verfügung stehe und dem Elternteil für die Zeit der Arbeitsverhinderung kein Anspruch auf bezahlte Freistellung durch den Arbeitgeber zustehe.
Mit einer gesetzlichen Neuregelung Anfang 2024 wurde den Angaben zufolge der Anspruch für die Jahre 2024 und 2025 auf bis zu 15 Tage pro Kind und Elternteil festgelegt. Alleinerziehende erhalten bis zu 30 Tage pro Kind. Für Eltern mit mehreren Kindern erhöht sich der Gesamtanspruch pro Elternteil auf bis zu 35 Tage im Kalenderjahr, für Alleinerziehende auf bis zu 70 Tage.
Ohne eine Anschlussregelung würde die Höchstzahl der Kinderkrankengeldtage ab 2026 wieder auf zehn Anspruchstage pro Kind und insgesamt 25 Tage reduziert (für Alleinerziehende 20 Tage und insgesamt 50 Tage). Die Bundesregierung prüfe derzeit, ob die Regelung zum Kinderkrankengeld angepasst werden könne.

Prostituiertenschutz/ Gesetzes-Evaluation

[3.7.] Destatis - Statistisches Bundesamt: Zum Jahresende 2024 waren bei den Behörden in Deutschland rund 32 300 Prostituierte nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) gültig angemeldet. Das waren 5,3 % mehr als im Vorjahr (2023: 30 600). Trotz dieses Anstiegs lag die Zahl angemeldeter Prostituierter auch Ende 2024 deutlich niedriger als vor der Corona-Pandemie Ende 2019. Damals waren 40 400 Prostituierte angemeldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sank die Zahl der Genehmigungen für ein Prostitutionsgewerbe im Vergleich zum Vorjahr von 2 310 auf 2 250 Erlaubnisse. Ende 2019 hatte die Zahl der gemeldeten Prostitutionsgewerbe 2 170 betragen. Die Statistik beinhaltet die Anmeldungen und Erlaubnisse auf Basis des seit dem 1. Juli 2017 geltenden Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG). Nicht angemeldete Gewerbe und Prostituierte werden in der Statistik nicht erfasst. [Mehr erfahren]
Rund 5600 der angemeldeten Prostituierten haben demnach die deutsche Staatsangehörigkeit. Das entspricht einem Anteil von 17 Prozent. Gut ein Drittel (36 Prozent) sind rumänische Staatsangehörige - insgesamt rund 11.500. Elf Prozent (3400) der Prostituierten haben die bulgarische und acht Prozent (2600) die spanische Staatsangehörigkeit.
Von den rund 32.300 angemeldeten Prostituierten waren drei Viertel zwischen 21 und 44 Jahre alt. Rund jede Fünfte war demnach 45 Jahre oder älter, und drei Prozent waren 18 bis 20 Jahre alt. [Stern]

[26.6.] Die Bundesregierung hat den Abschlussbericht der Evaluation des Gesetzes zur Regulierung des Prostitutionsgewerbes sowie zum Schutz von in der Prostitution tätigen Personen als Unterrichtung (21/700) vorgelegt. Darin empfehlen die Experten unter anderem Maßnahmen zur Steigerung der Akzeptanz des Prostitutionsschutzgesetzes (ProstSchG). Es sei von grundlegender Bedeutung, bei einer möglichen Überarbeitung des ProstSchG auch an Maßnahmen zu denken, die auf eine Veränderung der gesellschaftlichen Haltung gegenüber der Prostitution zielen und Prostituierte vor Benachteiligung im Alltag schützen, schreiben sie und schlagen unter anderem die finanzielle Förderung von Maßnahmen vor, die über Prostitution aufklären und deutlich machen, „dass es sich um einen verfassungsrechtlich anerkannten und daher auch gesellschaftlich anzuerkennenden Beruf handelt“. Außerdem sollten Maßnahmen geprüft werden, mit denen die Benachteiligung von Prostituierten im Alltag, etwa bei der Wohnungssuche oder dem Kontakt mit Versicherungen oder Behörden, aktiv entgegengewirkt werden kann.

[24.6.] Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend legte dem Bundestag die Ergebnisse zur umfangreichen und unabhängigen Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes (ProstSchG) vor. Die Evaluation wurde vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) unter Berücksichtigung von Praxiserfahrungen, insbesondere aus den Ländern und von Prostituierten selbst, durchgeführt. Insgesamt zeigt der Bericht sowohl Stärken als auch Schwächen des Gesetzes auf und liefert konkrete Empfehlungen, um Prostituierte besser zu schützen und Zwangsprostitution und Menschenhandel besser zu bekämpfen.

Gesetz zur Stärkung d. Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern&Jugendl. in Kraft

[2.7.] Pressemitteilung BMBFSFJ: Im Kampf gegen sexualisierte Gewalt: Neues Gesetz schützt Kinder und Jugendliche und stärkt die Rechte von Betroffenen.
Das Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist in Kraft getreten. Bundesfamilienministerin Karin Prien und die Unabhängige Bundesbeauftragte Kerstin Claus betonen die Bedeutung des Gesetzes für einen wirksamen Schutz von Kindern und Jugendlichen. Es soll helfen, sexualisierter Gewalt frühzeitig vorzubeugen, Hilfen für Betroffene zu stärken und die Qualität im Kinderschutz dauerhaft zu sichern. Es verankert erstmals gesetzlich das Amt der oder des Unabhängigen Bundesbeauftragten, den Betroffenenrat sowie die Unabhängige Aufarbeitungskommission. Bestehende Unterstützungsangebote wie das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch und das Hilfe-Portal bleiben dauerhaft erhalten.

Bundesfamilienministerin Karin Prien: „Mit der Umsetzung des Gesetzes gelingt ein wichtiger Schritt für einen wirksamen Kinderschutz in Deutschland. Ein Meilenstein im Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Minderjährigen – und ein klares Bekenntnis: Dieses Thema wird nicht mehr von der politischen Agenda verschwinden. Es ist essentiell, dass Kinder und Jugendliche gewaltfrei aufwachsen können. Das ist die Grundlage für das gesamte weitere Leben. Die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 zeigen, wie dringend nötig dieser Schritt für mehr Schutz war: Mehr als 18.000 Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche – und das ist nur das Hellfeld. Mit dem Gesetz können wir nun an vielen Stellen ansetzen – bei der Prävention, bei Hilfsangeboten und bei der Aufarbeitung. Persönlich ist mir wichtig, dass politische Maßnahmen evidenzbasiert sind. Deshalb freue ich mich über die Einrichtung eines Zentrums für Forschung zu sexueller Gewalt. Es wird eine wichtige Rolle dabei spielen, das Dunkelfeld weiter auszuleuchten und wirksame Schutzmaßnahmen zu entwickeln.“

Kerstin Claus, Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen (UBSKM): „15 Jahre nach dem Missbrauchsskandal setzt Deutschland mit diesem Gesetz ein deutliches Zeichen: Mit der Stärkung des UBSKM-Amtes bekommt der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt eine hervorgehobene Bedeutung. Es stärkt mein Amt, ressortübergreifend für Prävention, Intervention und Hilfen für Betroffene einzustehen. Jetzt erwarte ich von der Bundesregierung, diese spezifische Kompetenz meines Amtes zu nutzen und aktiv einzubinden. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, das Risiko sexualisierter Gewalt zu minimieren, Betroffene zu unterstützen und Aufarbeitung für Taten in der Vergangenheit zu ermöglichen. Die Zahl der Straftaten gegen Kinder und Jugendliche ist ungebrochen hoch, das Dunkelfeld riesig und die Risiken gerade in der digitalen Welt nahezu unermesslich – denn hier fehlt jede soziale Kontrolle, hier fehlen sichere, kindgerechte Räume, hier sind junge Menschen den Täterstrategien immer wieder schutzlos ausgeliefert. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf ein Aufwachsen ohne sexualisierte Gewalt. Politik, Eltern, Kita oder Schule, Zivilgesellschaft – wir alle sind dafür verantwortlich, dass Kinderschutz umfassend gelingt und Hilfe möglich wird.“

Kerninhalte des Gesetzes im Überblick:
- Stärkung zentraler Strukturen: Das Amt der oder des Unabhängigen Bundesbeauftragten, der Betroffenenrat und die Unabhängige Aufarbeitungskommission erhalten eine gesetzliche Grundlage und langfristige Absicherung. Der oder die Unabhängige Bundesbeauftragte werden zukünftig auf Vorschlag der Bundesregierung durch den Deutschen Bundestag gewählt.
- Forschung und Berichtspflicht: Künftig legt die oder der Unabhängige Bundesbeauftragte regelmäßig Berichte über Ausmaß und Folgen sexueller Gewalt vor – gestützt auf ein neu einzurichtendes Zentrum für Forschung zu sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
- Beteiligung von Betroffenen: Der Betroffenenrat wird dauerhaft etabliert und soll die Perspektive von Betroffenen in politische Prozesse einbringen. Menschen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt oder Ausbeutung erlebt haben, sollen mitreden und mitgestalten können.
- Aufarbeitung stärken: Die Unabhängige Aufarbeitungskommission wird gesetzlich verankert. Durch regelmäßige Berichte soll sie den Stand der Aufarbeitung zum Gegenstand der politischen und öffentlichen Diskussion machen sowie Handlungsbedarfe offenlegen. Beratungsangebote für die individuelle Aufarbeitung, verbesserte Akteneinsicht und wissenschaftliche Fallanalysen sollen helfen, strukturelle Fehler im Kinderschutz zu erkennen und zu vermeiden.
- Mehr Prävention und Qualitätsentwicklung im Kinderschutz: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (jetzt: Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit) erhält erstmals einen gesetzlichen Auftrag zur Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs. Schutzkonzepte werden verpflichtender Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe. Zusätzlich wird ein medizinisches Beratungsangebot zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdung eingerichtet.
→ Zum Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen (UBSKMG)

Etat 2025 des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Frauen, Senioren und Jugend

[30.6.] Einen leichten Zuwachs sieht der Einzelplan 17 (Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend) des Bundeshaushalts 2025 (21/500) vor. Bundesbildungs- und familienministerin Karin Prien (CDU) sollen dem Entwurf zufolge 14,2 Mrd. € zur Verfügung stehen (2024: 13,87 Mrd. €). Größter Ausgabeposten im Einzelplan 17 ist das Elterngeld. Kürzungen sind im laufenden Jahr unter anderem bei den Freiwilligendiensten geplant. Der veränderte Ressortzuschnitt mit dem neuen Bereich Bildung spiegelt sich im Haushaltsentwurf für 2025 noch nicht wider.
Für gesetzliche Leistungen für Familien sind 12,9 Mrd. € eingeplant (2024: 12,49 Mrd. €). Größter Einzelposten ist das Elterngeld, das mit 7,41 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist (2024: 8,03 Mrd. €). Gestiegen sind die Ausgaben für Kindergeld und Kinderzuschlag, auf 3,85 Mrd. € (2024: 2,75 Mrd. €), davon entfallen allein 3,38 Mrd. € auf den Kinderzuschlag für geringverdienende Familien (2024: 2,37 Mrd. €) und 224 Mio. € auf das Kindergeld (2024: 210 Mio. €). Für Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz sind 1,31 Mrd. € eingeplant nach 1,3 Mrd. € im vergangenen Jahr.
Weniger Geld soll es für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die noch 588,99 Mio. € bereitstehen (2024: 600,44 Mio. €). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 200 Mio. € auf dem gleichen Niveau liegen wie 2024. Die Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Länder, Träger und Aufgaben der freien Jugendhilfe summieren sich auf 243,72 Mio. € (2024: 243,77 Mio. €).
Ausgaben in Höhe von 427,85 Mio. € sind im Kapitel „Stärkung der Zivilgesellschaft, für Familien-, Gleichstellungs- und Seniorenpolitik“ enthalten (2024: 498,38 Mio. €). Davon entfallen 306,4 Mio. € auf den Haushaltstitel „Stärkung der Zivilgesellschaft“ (2024: 348,1 Mio. €). Gekürzt werden soll beim Bundesfreiwilligendienst, 184,2 Mio. € sind dafür im laufenden Jahr veranschlagt (2024: 207,2 Mio. €). Auch bei den anderen Freiwilligendiensten (Freiwilliger Sozialer Dienst, Freiwilliger Ökologischer Dienst, Internationaler Jugendfreiwilligendienst) wird gekürzt: von 122,68 Mio. € in 2024 auf 105,68 Mio. € in diesem Jahr. [BT-hib 30.6.]
Am 27.8. passierte der Einzelplan 17/ BMBFSFJ nach Beratung den Haushaltsausschuss ohne Änderungen. [BT-hib 27.8.]

Etat 2025 Bundesministerium für Arbeit und Soziales

[30.6.] Der Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bleibt auch 2025 der ausgabenstärkste Etat des Bundeshaushalts. Laut Haushaltsentwurf 2025 (21/500) kann Bundesarbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) in diesem Jahr 190,30 Mrd. € ausgeben. Damit steigt der Etat deutlich gegenüber 2024 (175,68 Mrd. €), nämlich um 14,62 Mrd. €.
Der Löwenanteil entfällt dabei wie immer auf die Rentenversicherung und die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Dafür sieht der Entwurf insgesamt 134,39 Mrd. € vor (2024: 127,3 Mrd. €). Darin enthalten sind die Leistungen an die Rentenversicherung mit 122,5 Mrd. € (2024: 116,27 Mrd. €). 48,2 Mrd. € (2024: 44,85 Mrd. €) gehen als Zuschuss an die allgemeine Rentenversicherung, 12,83 Mrd. € (2024: 12,02 Mrd. €) an die Rentenversicherung in den neuen Ländern. Der zusätzliche Zuschuss des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung beläuft sich auf 32,10 Mrd. € (2024: 30,84 Mrd. €). Die Beitragszahlungen für Kindererziehungszeiten summieren sich auf 19,2 Mrd. € (2024: 18,14 Mrd. €). Die Erstattungen des Bundes für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung schlagen mit 11,76 Mrd. € zu Buche (2024: 10,9 Mrd. €).
Für die Grundsicherung für Arbeitsuchende will der Bund in diesem Jahr 51,96 Mrd. € ausgeben (2024: 46,81 Mrd. €). Die Beteiligung des Bundes an den Kosten für Unterkunft und Heizung soll von 11,1 Mrd. € 2024 auf 13 Mrd. € 2025 steigen.
Deutliche Erhöhungen sind bei den Kosten für das Bürgergeld geplant: Im Entwurf vorgesehen sind 29,6 Mrd. € (2024: 26,5 Mrd. €). Die Leistungen für Eingliederung in Arbeit sollen 4,1 Mrd. € kosten und haben sich damit gegenüber dem Vorjahr kaum verändert (2024: 4,15 Mrd. €).
Sinken werden auch die Ausgaben des Bundes für die Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. 389,61 Mio. € sind dafür 2025 eingeplant (2024: 523,7 Mio. €). Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nach dem Bundesteilhabegesetz will die Regierung mit 135,45 Mio. € fördern (2024: 234,04 Mio. €). Deutlich gespart wird auch bei Modellvorhaben in den Rechtskreisen SGB II und SGB VI zur Stärkung der Rehabilitation. Hier sinken die Ausgaben auf 67,88 Mio. € (2024: 167,04 Mio. €). [BT-hib 30.6.]
Der Haushaltsausschuss hat am 26.8. den Einzelplan des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (Einzelplan 11) ohne Änderungen beschlossen. [BT-hib 26.8.]

Etat 2025 des Bundesgesundheitsministeriums

[30.6.] Der Gesundheitsetat für 2025 soll nach den Plänen der Bundesregierung um rund 2,59 Mrd. € auf rund 19,3 Mrd. € steigen. Das geht aus dem Entwurf für den Einzelplan 15 im Bundeshaushaltsplan (21/500) hervor. Die Soll-Ausgaben für 2024 liegen bei rund 16,71 Mrd. €.
Der größte Teil der Ausgaben entfällt wie immer auf die Zuwendungen des Bundes an den Gesundheitsfonds. Für die pauschale Abgeltung der Aufwendungen der Krankenkassen für gesamtgesellschaftliche Aufgaben werden wieder 14,5 Mrd. € veranschlagt. Seit 2017 ist der Bundeszuschuss gesetzlich festgeschrieben. Mit dem Geld werden versicherungsfremde Leistungen finanziert, also etwa die beitragsfreie Familienmitversicherung oder Leistungen für Schwangerschaft und Mutterschaft. Hinzu kommen 2025 Ausgaben für Investitionen in Form eines überjährigen Darlehens an den Gesundheitsfonds in Höhe von 2,3 Mrd. €. Somit summieren sich die Ausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf 16,8 Mrd. €.
Erheblich mehr Geld veranschlagt wird auch im Kapitel Pflegevorsorge mit Gesamtausgaben in Höhe von rund 581 Mio. € für 2025 im Vergleich zu knapp 80 Mio € 2024. Allein 500 Mio. € sind auch hier für ein überjähriges Darlehen an den Ausgleichsfonds der Sozialen Pflegeversicherung vorgesehen. […]

Weniger Geld ist im Bereich Prävention und Gesundheitsverbände vorgesehen mit Gesamtausgaben in Höhe von rund 959 Mio. € (2024: rund 1,09 Mrd. €).[…]
Der Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst wird nur noch mit rund 53 Mio. € bedacht im Vergleich zu rund 164 Mio. € 2024. Für die gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung stehen dem Entwurf zufolge rund 26,4 Mio. € zur Verfügung (2024: rund 22,4 Mio. €). […] [BT-hib 30.6.]
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Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) erhält in diesem Jahr Zuwendungen in Höhe von 5,2 Mio.€, das entspricht in etwa der Fördersumme der vergangenen zehn Jahre. Die Bundesgeschäftsstelle des Verbands „pro familia - Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V.“ wird mit 854.000 € vom Bund unterstützt, diese Mittel sind gegenüber 2024 und 2023 deutlich gesunken und bewegen sich wieder auf dem Niveau von 2015. Diese Informationen sind Teil einer Antwort (21/1339) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage. [BT-hib 27.8.]

Bundesweite Initiative Trau dich! - Prävention v. sexualisierter Gewalt gegen Kinder

[30.6.] Keine Erkenntnisse über Missbrauch in Bildungseinrichtungen: Die Bundesregierung hat keine Erkenntnisse darüber, wie viele Fälle von sexuellem Missbrauch und sonstigen Sexualstraftaten es an Schulen und Bildungseinrichtungen durch Lehrkräfte, sonstiges Schulpersonal oder Schüler seit dem Jahr 2020 gegeben hat. Das schreibt sie in einer Antwort (21/731) auf eine Kleine Anfrage unter Hinweis auf die Zuständigkeit der Länder in dieser Frage. Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) setze aber seit 2021 zusammen mit dem Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit die bundesweite Initiative „Trau dich!“ zur Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder um. Zudem könnten sich Schüler, Eltern und Lehrkräfte an das bundesweite Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs oder das Kinder- und Jugendtelefon wenden . Eine aktuelle Gesetzgebung zu dieser Thematik plant die Bundesregierung laut Antwort derzeit nicht.
Zum Hilfe-Portal der Unabhängigen Beauftragten, zum Kinder- und Jugendtelefon.
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Trau dich | Initiative für Kindeswohl | Gegen sexuellen Missbrauch
Die „Bundesweite Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs“ verknüpft unter dem Titel „Trau dich!“ eine Reihe von Maßnahmen gegen sexuellen Kindesmissbrauch (Beratungsmöglichkeiten, Produktion und Vertrieb von Materialien zur Aufklärung, etc.). Die Initiative ist Teil der Strategie der Bundesregierung zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt und Ausbeutung. In das Konzept sind Erkenntnisse des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“  und Empfehlungen der Geschäftsstelle des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs eingeflossen.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ist gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) für die Konzeption, Entwicklung und Durchführung der Initiative verantwortlich und setzt sie in Kooperation mit den Bundesländern und den Fachstellen gegen sexuellen Missbrauch um.

GFMK macht deutlich: Eine starke Demokratie braucht Gleichstellung

[27.6.] Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW (PM-Auszüge): GFMK macht deutlich: Eine starke Demokratie braucht Gleichstellung.
Im Mittelpunkt der 35. GFMK stand die gemeinsame Überzeugung, dass Gleichstellungspolitik elementar für die Demokratie ist. Mit der einstimmig beschlossenen Essener Erklärung haben alle 16 Bundesländer und der Bund verdeutlicht, dass sich die Gleichstellung der Geschlechter und eine wehrhafte Demokratie in einer offenen Gesellschaft gegenseitig stärken und bedingen. In der Frauen- und Gleichstellungspolitik wurde zwar schon viel erreicht, dennoch bleibt auch weiterhin viel zu tun. Zugleich gilt, den erreichten Stand der Gleichstellung gegen Angriffe zu verteidigen.

Josefine Paul, Gleichstellungsministerin NRW: „Ich freue mich über das klare Signal, das von dieser Konferenz ausgeht: Moderne Frauen- und Gleichstellungspolitik ist auf allen Ebenen unerlässlich und von großer Bedeutung. Mit der Essener Erklärung und den Beschlüssen der 35. GFMK setzen die Gleichstellungsministerinnen und -minister ein deutliches Zeichen, dass Geschlechtergerechtigkeit eine wichtige Grundlage unserer offenen Gesellschaft ist. Mein Dank gilt allen Ländern sowie dem Bund, die gemeinsam hinter dieser Erklärung stehen. Damit formulieren die Unterzeichnenden gemeinsam den Anspruch, dass alle Perspektiven bei politischen Entscheidungen wahrgenommen und einbezogen werden müssen. Ein weiteres wichtiges Thema war die Stärkung des Schutzes vor geschlechtsspezifischer Gewalt. Das Gewalthilfegesetz des Bundes ist dabei ein Meilenstein. Nun sind alle Ebenen gefordert, die Umsetzung voranzutreiben.“

Dr. Petra Bahr, Staatssekretärin im BMBFSFJ „Unsere Demokratie steht vor großen Herausforderungen: Ein besorgniserregender Trend bedroht Grundwerte sowie hart erkämpfte Frauen- und Minderheitenrechte. Die ‚Essener Erklärung‘ ist ein starkes Signal von Bund und Ländern für Gleichstellung und eine wehrhafte Gesellschaft. Gleichstellung ist keine Selbstverständlichkeit – sie erfordert täglichen Einsatz, Mut und Zivilcourage. Die Bundesregierung setzt sich entschlossen für gleiche Chancen, Schutz vor Gewalt und den Ausbau der familienfreundlichen Infrastruktur ein. Nur so stärken wir eine resiliente Demokratie.“

Mit der Essener Erklärung machen die für die Gleichstellung zuständigen Landesminister*innen sowie Senator*innen klar, dass Geschlechtergerechtigkeit kein gesellschaftliches Nebenthema ist, sondern eine zentrale Voraussetzung für Demokratie. Sie fordern, dass alle staatlichen Ebenen aktiv daran arbeiten, die tatsächliche Gleichberechtigung umzusetzen, um eine zukunftsfähige, starke Demokratie zu ermöglichen. Dazu gehört zum Beispiel auch die Finanzierung der Demokratiearbeit. So fordert die 35. GFMK unter anderem eine nachhaltige, strukturelle und finanzielle Grundlage für die Demokratiearbeit, um den drohenden reaktionären Rückschritt in der Gesellschaft zurückzudrängen.
Die GFMK setzt sich auch in diesem Jahr wieder auf vielen Ebenen für eine stärkere Frauen- und Gleichstellungspolitik ein. Auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit ist der Gewaltschutz dabei ein wichtiger Baustein. Um Frauenfeindlichkeit zu überwinden und gezielt auch Männer anzusprechen, fordert die GFMK eine Kampagne gegen Gewalt an Frauen, mit der auch Männer in die Verantwortung genommen werden. Denn der Kreislauf der steigenden Gewalt gegen Frauen kann nur durchbrochen werden, wenn sich alle Menschen verantwortlich fühlen.
Mit Blick auf das Gewalthilfegesetz des Bund  es fordert die GFMK, dass sich der Bund bis zum Inkrafttreten des Rechtsanspruchs im Jahr 2032 hinreichend an den bauinvestiven Kosten zur Sicherung des bundesweiten und niedrigschwelligen Zugangs zu Schutz- und Beratungseinrichtungen beteiligt. 
Ein besonderes Augenmerk lag bei der 35. GFMK in diesem Jahr auch auf dem Thema digitale Gewalt gegen Frauen. Berichte zeigen, dass digitale Gewalt immer mehr zunimmt. Betroffene müssen auch in diesem Bereich fachgerechte Beratung erhalten können. Die GFMK fordert daher eine bundesweite Anlaufstelle für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gewaltschutzinfrastruktur, bei der sie gezielte Fortbildungsangebote und Informationen zum Umgang mit digitaler Gewalt erhalten können. Außerdem spricht sich die GFMK für eine bundesweite Informationskampagne in den Sozialen Medien aus, die vor der Verbreitung frauenfeindlicher Inhalte im Netz warnt und die Medienkompetenz aller stärkt. 
→ Mehr Informationen zu den Beschlüssen der 35. GFMK: www.gleichstellungsministerkonferenz.de

Sachsen übernimmt 2026 den Vorsitz und die Geschäftsführung der 36. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder. Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt kündigte bereits an: “Im Mittelpunkt unseres Vorsitzjahres wird […] das Thema ‚Frauen und Armut’ stehen – ein drängendes gesellschaftliches Anliegen, dem wir mit Nachdruck im Rahmen der Konferenz begegnen wollen.”

Etat 2025: Sondervermögen Infrastruktur u. Klimaneutralität

[26.6.] Aus dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ sollen in diesem Jahr bereits 37,2 Milliarden Euro verausgabt werden. Weitere 84,8 Milliarden Euro sollen als Verpflichtungsermächtigungen für die kommenden Haushaltsjahre gebunden werden können. Das sieht der Wirtschaftsplan des Sondervermögens vor, der dem Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2025 (21/500) als Anlage beigefügt ist. 
Der Wirtschaftsplan ist laut Bundesregierung im Status einer „Arbeitsplanung“. Einige Vorhaben, die bereits angekündigt wurden, sind im Wirtschaftsplan noch nicht mit Mitteln hinterlegt. Die Einrichtung des Sondervermögens ist in Artikel 143h des Grundgesetzes geregelt. Die notwendige einfachgesetzliche Ausgestaltung des Sondervermögens ist noch nicht umgesetzt. Für die kommende Sitzungswoche haben die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD einen entsprechenden Gesetzentwurf angekündigt. Laut Erläuterung des Wirtschaftsplans ermöglicht das Sondervermögen Investitionen in Höhe von 300 Milliarden Euro. Weitere 100 Milliarden Euro sollen aus dem Sondervermögen in Tranchen an den Klima- und Transformationsfonds überwiesen werden; im laufenden Jahr sind dafür 10 Milliarden Euro etatisiert.

Die geplanten Ausgaben werden in dem Wirtschaftsplan in sieben Titelgruppen untergliedert. […] 
Die Titel in Titelgruppe 04 „Investitionen in die Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur“ sind bislang nicht mit Mitteln hinterlegt. Aufgeführt werden der Digitalpakt 2.0 sowie das Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung. Bewirtschafter ist jeweils das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. […]
Die „Investitionen in den Wohnungsbau“ bilden die Titelgruppe 07 des Einzelplans. Für 2025 stehen dafür im Entwurf 327,0 Millionen Euro zur Verfügung. Unter anderem für das Investitionsprogramm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment - Wohngebäude mit kleinen bis mittleren Einheiten (KNN)“ sind in diesem Jahr 20,5 Millionen Euro eingeplant; 643,5 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren als Verpflichtungsermächtigung zur Verfügung gestellt werden. 
Für den Titel „Klimafreundliches Bauen (KfN)“ sind 243,5 Millionen Euro eingeplant und eine Verpflichtungsermächtigung von 1,1 Milliarden Euro. Bewirtschafter ist jeweils das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, in dessen Etat die Titel bislang mitveranschlagt waren. [zur gesamten Meldung: BT-hib 26.6.]

Gewaltschutz und Gleichberechtigung queerer Menschen

[26.6.] Am 26.6. wurde erstmals ein Antrag mit dem Titel „Queerfeindliche Hasskriminalität wirksam bekämpfen und die rechtliche Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie anderen queeren Personen (LSBTIQ-Personen) beenden“ (Drucksache 21/580) von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag beraten. Hintergrund ist u.a., dass sich Straftaten gegen queere Menschen seit 2010 verzehnfacht haben und 40 Prozent der Community ihre sexuelle Identität aus Angst vor Gewalt nicht offen auslebt. Queere Menschen seien zudem besonders häufig von Armut, Wohnungslosigkeit, psychischen Belastungen und Gewalt betroffen.
Nahezu alle im Bundestag vertretenen Fraktionen stellten sich gegen gewaltsame Übergriffe auf Veranstaltungen der queeren Community, insbesondere auf Christopher Street Day-Veranstaltungen (CSDs) in verschiedenen Städten, die zuletzt unter Druck gerieten. Besonders kritisiert wurde, dass einige Unternehmen politischem Druck nachgeben und sich aus dem Sponsoring von CSDs zurückziehen – was sowohl die Finanzierung als auch die Durchführung solcher Veranstaltungen gefährde.
Von der SPD wurde zudem der Einsatz für eine Reform des Abstammungsgesetzes und des Grundgesetzes angekündigt, um gegen weitere Diskriminierungen von queeren Personen vorzugehen.

In dem Antrag verlangen die Grünen von der Bundesregierung u.a., in Zusammenarbeit mit den Ländern CSD-Demonstrationen vor Gewalt und Hetze zu schützen. Dies soll durch die Sensibilisierung von Sicherheitsbehörden und die Entwicklung von effizienten Schutzkonzepten gewährleistet werden. Die Empfehlungen des Arbeitskreises zur „Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt“ im Auftrag der Innenministerkonferenz müssten umgesetzt und eine bundesweite Meldestelle für queerfeindliche Straftaten eingeführt werden, um LSBTIQ-feindliche Hasskriminalität besser zu erfassen, fordern die Grünen. Ferner müsse die Regierung sich dafür einsetzen, den Aktionsplan der Bundesregierung für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt „Queer leben“ engagiert und umfassend weiterzuführen. Der Antrag fordert außerdem einen Gesetzentwurf, „der Art. 3 Abs. 3 GG um ein explizites Verbot der Diskriminierung aufgrund der 'sexuellen Identität' ergänzt, und mit den demokratischen Fraktionen des Bundestages in den Dialog für die notwendige verfassungsändernde Mehrheit zu treten“.

Nach der Debatte wurde der Antrag an den Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz zur weiteren Beratung überwiesen. [Zur BT-Mediathek]

12. Aktionstag zur Bekämpfung von strafbaren Hasspostings

[25.6.] In allen Bundesländern fanden am 25.6.25 polizeiliche Maßnahmen gegen strafbare Hasspostings und Hasskriminalität im Netz statt. Insgesamt wurden diverse polizeiliche Maßnahmen im Rahmen von Ermittlungsverfahren umgesetzt (46 Durchsuchungen, 66 Vernehmungen Beschuldigter und 26 sonstige Maßnahmen). Als Zentralstelle initiierte und koordinierte das BKA den 12. Aktionstag. (Antwort (21/1096) der BReg vom 29.7.)
Die Ermittlungsverfahren erstrecken sich über alle Phänomenbereiche der Politisch motivierten Kriminalität (PMK). Circa zwei Drittel der strafbaren Hasspostings sind dem Bereich der PMK -rechts- zuzuordnen. Hinzu kommen Fälle aus dem Bereich PMK -sonstige Zuordnung- sowie vereinzelte Fälle aus den Bereichen PMK -religiöse Ideologie-, PMK -links- und PMK -ausländische Ideologie-.
Hierbei sind die häufigsten zugrundeliegenden Straftaten: Volksverhetzung (§ 130 StGB), Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen (§ 86a StGB), Belohnung und Billigung von Straftaten (§ 140 StGB), Beleidigung (§ 185 StGB).
Hass und Hetze im Netz sind ein Nährboden für Radikalisierung und Impulsgeber für Gewalttaten. Daher führen die deutschen Strafverfolgungsbehörden regelmäßig Aktionstage zur Bekämpfung von Hasskriminalität durch, um ein deutliches Zeichen gegen Gewalt und die Verbreitung von extremistischem Gedankengut im Netz zu setzen. [BKA / BT-hib 8.8.]

Bedarfsanalyse zur Prävention geschlechtsspezif. u. häuslicher Gewalt

[5.6.] Lücken in der Prävention von Gewalt gegen Frauen schließen: Bei einer Fachtagung des Familienministeriums am 4.6.25 in Berlin stellten Forschende die bundeweit erstmalige Analyse des Bestands an Präventionsmaßnahmen auf kommunaler Ebene sowie weitere Ergebnisse zur Wirkung von Prävention und zum Bedarf von Fachpraxis und Zivilgesellschaft vor. 
Mehr als 180.000 Mädchen und Frauen in Deutschland wurden im Jahr 2023 Opfer häuslicher Gewalt, das sind 17% mehr als noch vor 5 Jahren. Auch andere geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten haben in diesem Zeitraum zugenommen, wie aus dem Bundeslagebild 2023 des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht, etwa Sexualstraftaten (+28%) und digitale Gewalt (+130%). Obwohl bereits viele Maßnahmen zur Prävention geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt in den Kommunen umgesetzt werden, gibt es blinde Flecken und Ausbaubedarf, wie die Studienergebnisse des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts zu Geschlechterfragen (SoFFI) im International Centre for Socio-Legal Studies (SOCLES) zeigen. 

- Ausbaubedarf besteht bei Präventionsangeboten für Jungen und junge Männer, etwa zur Reflexion von Geschlechterrollen: Die Forschenden des DJI hatten in 60 kreisfreien Städten und Landkreisen den Bestand an Präventionsangeboten in der Kinder- und Jugendhilfe, den sozialen Diensten für Erwachsene, dem Gesundheitsbereich sowie der Polizei und Justiz untersucht und dazu lokale Expert*innen befragt. Die Studienergebnisse zeigen: Während Angebote zur Stärkung von Mädchen und jungen Frauen in den meisten Kommunen etabliert sind, mangelt es an solchen für Jungen und Männer etwa zur Reflexion von Geschlechterrollen und Beziehungsvorstellungen. „Erfolgreiche Prävention geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt erfordert das Einbeziehen aller politischer Akteure auf Ebene des Bundes, der Länder und Kommunen, die Kooperation unterschiedlicher Ressorts sowie auf kommunaler Ebene passgenaue Angebote für verschiedenen Ziel- und Risikogruppen“, betonte Dr. Christoph Liel in seinem Vortrag. Der DJI-Wissenschaftler aus der DJI-Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“ hat zusammen mit seinen Kolleginnen Dr. Stepanka Kadera und Dr. Lucia Killius sowie mit Prof. Dr. Thomas Görgen von der Deutschen Hochschule der Polizei die Bestandserhebung ausgewertet.

- Gebraucht werden mehr Angebote für gewaltbetroffene Kinder und Jugendliche: Im Bereich der KJH sind der Befragung nach insbesondere junge Menschen in ambulanten und stationären Einrichtungen der Erziehungshilfen unterversorgt. „Gerade für Mädchen und junge Frauen, die aufgrund von Gewalt und anderen negativen Erfahrungen Hilfe benötigen und außerhalb ihrer Familie aufwachsen, wären Maßnahmen wichtig, die ihnen helfen, erste Beziehungen verantwortungsbewusst zu gestalten und Gewaltmuster zu durchbrechen“, erklärt Dr. Christoph Liel. Da Gleichaltrige oft die ersten sind, die Gewalt miterleben, sei es außerdem wichtig, sie anhand von sogenannten Bystander-Angeboten in die Lage zu versetzen, adäquat eingreifen zu können. Aufholbedarf gebe es auch beim Erreichen von Zielgruppen, die besonders von Gewalt betroffen sind, etwa Mädchen und Frauen mit Fluchterfahrung, mit Migrationsgeschichte sowie Frauen mit Behinderung. Nicht zuletzt sei die Gewaltprävention im digitalen Bereich noch stark ausbaufähig. Und auch für mitbetroffene Kinder und Jugendliche braucht es künftig altersgerechte Schutz- und Beratungsformate.

- Täterarbeit muss weiterentwickelt und Versorgungslücken im ländlichen Raum müssen geschlossen werden: Die präsentierten Studienergebnisse weisen auch darauf hin, worauf die künftigen Entwicklungen aufbauen können: So sind Runde Tische zur Bekämpfung häuslicher Gewalt in der großen Mehrheit der untersuchten Kommunen vorhanden, die als Grundlage für sektorenübergreifende Kooperationen gelten. Auch die Arbeit mit Tätern zur Rückfallvermeidung ist in Deutschland insbesondere in Städten verbreitet. Hierbei gelte es vor allem, Versorgungslücken im ländlichen Raum zu schließen und bestehende Programme auszudifferenzieren, zum Beispiel im Hinblick auf psychische Erkrankungen, Sucht oder Sprachbarrieren. 

Weitere Themen der Tagung waren u.a. der bundesweite Stand der Prävention an Schulen, die erforderliche Weiterentwicklung der Prävention aus Sicht der Fachpraxis sowie der Forschungsstand zur Wirksamkeit unterschiedlicher Präventionsprogramme. Außerdem schilderten Vertreter:innen von Schutz- und Beratungseinrichtungen ihre Erfahrungen aus der Praxis und eine Gewaltbetroffene berichtete über ihre persönliche Geschichte. Dabei ging es auch um die Problematik der finanziellen Abhängigkeit vieler Frauen, die beim Beenden einer Gewaltbeziehung hemmen kann, weil damit ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko einher geht. Abschließend wurden die aus der Studie abgeleiteten Empfehlungen, wie Bund, Länder und Kommunen Gewaltprävention in Deutschland umfassend stärken und weiterentwickeln können, von Vertreter:innen aus Fachpraxis und Fachpolitik diskutiert. [DJI-PM]
Kurzfassung des Abschlussberichts, DJI-Projektwebsite

2. Positionen& Informationen

Einführung von Schulfach Medienkompetenz gefordert

[25.8.] SoVD fordert Einführung des Schulfachs Medienkompetenz
SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: „Wir dürfen Kinder mit den Gefahren der digitalen Welt nicht länger alleinlassen.“
In Nordrhein-Westfalen beginnt am 27. August das neue Schuljahr. Der SoVD nutzt diesen Anlass, um seine Forderung nach einem verpflichtenden Schulfach Medienkompetenz an allen weiterführenden Schulen zu bekräftigen. Kinder und Jugendliche bewegen sich heute selbstverständlich im digitalen Raum, ohne ausreichend auf dessen Risiken vorbereitet zu sein. Desinformation, Hassrede, algorithmische Manipulationen und der unreflektierte Umgang mit persönlichen Daten gehören mittlerweile zum digitalen Alltag.

„Wir dürfen Kinder mit den Gefahren der digitalen Welt nicht länger alleinlassen“, erklärt SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier. „Nicht alle Kinder profitieren durch eine Vorbildung im Elternhaus. Viele sind Desinformation, demokratiefeindlicher Hetze und KI-generierten Inhalten schutzlos ausgesetzt, ohne Anleitung, ohne Einordnung.“ Aus Sicht des SoVD braucht es deshalb ein eigenständiges Schulfach, das über technische Grundkenntnisse hinausgeht. Es soll den kritischen, verantwortungsvollen und datensensiblen Umgang mit digitalen Medien, sozialen Netzwerken und Plattformlogiken vermitteln. Nur so können Kinder und Jugendliche die Herausforderungen der digitalisierten Gesellschaft bewältigen. Außerdem wird so ihre Teilhabe an demokratischen Prozessen gesichert.

Der SoVD warnt davor, aktuelle Herausforderungen im Schulalltag ausschließlich mit restriktiven Maßnahmen wie Smartphoneverboten beantworten zu wollen. „Wir sind gegen ein Handyverbot. Verbote führen zu einer heimlichen Handynutzung. Wir brauchen einen reflektierten Gebrauch mit klaren Regeln. Nur so können Kinder digitale Inhalte verstehen, kritisch hinterfragen und selbstbestimmt nutzen“, betont Engelmeier. [SoVD, Morgenpost, Dlf]

Aussetzung des Familiennachzugs verletzt das Recht auf Familie

[24.7.] Pro Asyl: Familienzerstörungsgesetz in Kraft: Am 24.7.25 ist das ‘Familienzerstörungsgesetz‘ (»Gesetz zur Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten«) in Kraft getreten: Für zwei Jahre (bis zum 23.7.27) ist der Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten ausgesetzt. Tausende Familien, die seit Jahren auf ihre engen Angehörigen warten, sind verzweifelt. Nur über eine restriktive Einzelfallprüfung sollen in besonderen Härtefällen noch Ausnahmen gemacht werden. Die Aussetzung trifft alle engen Angehörigen von subsidiär Schutzberechtigten – egal, ob sie seit kurzem oder schon seit 2 Jahren auf der Warteliste für einen Termin zur Antragstellung stehen, ob ihr Antrag bereits in Bearbeitung ist und nur noch die Zustimmung der Ausländerbehörde fehlt oder ob sie im Klageverfahren stecken und seit vielen Jahren getrennt sind. Solange sie vor Inkrafttreten keine Einladung zur Visierung bzw. Visumabholung erhalten haben oder das Gericht entschieden hat, wird das Visumsverfahren für sie alle ausgesetzt, so die Gesetzesbegründung.
PRO ASYL und andere Menschenrechtsorganisationen, Wohlfahrtsverbände und Kirchen kritisierten den Gesetzentwurf. Es gab Proteste und Aufrufe gegen dieses Gesetz, das Familien zerstört. Doch all das konnte nicht verhindern, dass das Gesetz am 27.6.25 in unverändertem Wortlaut vom Bundestag beschlossen wurde. 

Menschen, denen subsidiärer Schutz zuerkannt wurde, droht laut Definition im Herkunftsland »ernsthafter Schaden« durch Bürgerkriege oder die Gefahr von Todesstrafe oder Folter. Der Unterschied zur Flüchtlingseigenschaft besteht oftmals nur darin, dass ein Verfolgungsgrund wie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder eine politische Überzeugung fehlt; die drohende Gefahr aber ist die gleiche. Da Kriege und autoritäre Regime meist über viele Jahre bestehen, bleiben die meisten subsidiär Schutzberechtigten dauerhaft in diesem Status. Ein sicheres Leben mit der Familie ist für sie meist nur in Deutschland möglich.

Aus Sicht von PRO ASYL verletzt das Gesetz das Recht auf Familie. Das Menschenrecht, als Familie zusammenzuleben, ist auf nationaler und internationaler durch das GG (Art. 6), die EU-Grundrechtecharta (Art. 7) und die Europ. Menschenrechtskonvention EMRK (Art. 8) geschützt. Bei der Auslegung dieser Rechte, etwa in der Rechtsprechung des Europ. Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) und des Verfassungsgerichts, fordern die Gerichte einen »angemessenen Ausgleich zwischen dem staatlichen Interesse an Einwanderungskontrolle und dem privaten Interesse an Herstellung der Familieneinheit unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls« (EU‑6–3000-012/25).
Angesichts der sinkenden Zahlen von Asylanträgen und der bisher geltenden Begrenzung des Familiennachzugs auf 1.000 Personen pro Monat steht  grundsätzlich in Frage, ob die Aussetzung verhältnismäßig ist. Je länger die Trennung andauert, auch, weil die Herstellung der Familieneinheit im Herkunftsland unmöglich ist, desto gewichtiger aber wird das private Interesse an einem Familienleben.
Die Wartezeiten, mit denen Familien im Nachzugsverfahren aktuell konfrontiert sind, sind bereits ohne die Aussetzung enorm. Erst nach dem Abschluss des Asylverfahrens kann ein Termin bei der deutschen Auslandsvertretung gebucht werden. Von der Buchung auf der Terminwarteliste bis zum Termin zur Antragstellung vergehen der Erfahrung nach meist 1,5 - 2 Jahre. Sowohl bei der Antragstellung als auch bei der Einholung der Zustimmung von den Ausländerbehörden kann es zu weiteren monatelangen Verzögerungen kommen. All diese Verzögerungen liegen in der Verantwortung der Behörden, nicht in der Hand der Familien. Sie haben derzeit selbst in außergewöhnlichen Fällen, z.B. bei schweren Erkrankungen, nur in den seltensten Fällen eine Chance auf eine beschleunigte Terminvergabe und Bearbeitung.

Mehr Einsatz gegen Diskriminierung von Menschen mit Behinderung gefordert

[14.8.] Aktion Mensch fordert mehr Einsatz gegen Diskriminierung:
Diskriminierung ist laut einer Umfrage der der gemeinnützigen Organisation Aktion Mensch für viele Menschen mit Behinderung Teil des Alltags. 
Die Sprecherin der Aktion Mensch, Christina Marx, bezeichnete die Ergebnisse als „besorgniserregend“. Diskriminierung sei für viele Menschen mit Behinderung Teil des Alltags, „und das auf persönlicher wie auch auf struktureller Ebene“. Staat, Gesellschaft und auch jeder Einzelne müssten stärker für ein gleichberechtigtes und diskriminierungsfreies Miteinander eintreten, forderte sie.

Mehr als ein Viertel der rund 1.200 Befragten gab an, dass Benachteiligung ein ständiges Problem darstellt. Insgesamt erklärte mehr als die Hälfte der Befragten, in den vergangenen fünf Jahren im Alltag Diskriminierung erlebt zu haben. Am häufigsten geschehe dies im öffentlichen Raum, am Arbeitsplatz oder im Gesundheitssystem.
Diskriminierung hat der Organisation zufolge weitreichende Folgen. Knapp die Hälfte der Betroffenen meide nach einem Vorfall vergleichbare Situationen, um erneuter Benachteiligung zu entgehen. 27 Prozent hätten zudem nur noch Orte aufgesucht, an denen sie nicht diskriminiert würden.
Auch der Selbstwert leide: Ein Drittel gab an, nach einer Benachteiligung an sich selbst gezweifelt zu haben. Und ein Viertel habe sich sozial zurückgezogen und sich dafür selbst die Schuld gegeben.
Die Befragten berichteten den Angaben zufolge über unfaire Behandlung, schlechtere Chancen als die Allgemeinbevölkerung, diskriminierende Sprache oder fehlende Barrierefreiheit. Jeder Zehnte verwies auf negative Erfahrungen im Internet, vor allem beleidigende oder herabwürdigende Nachrichten.
Nach Angaben der Sozialorganisation wissen 41 Prozent der Befragten nicht, wie sie sich gegen Diskriminierung wehren können. Viele blieben nach einer Ungleichbehandlung untätig. Zum einen werde befürchtet, es bringe nichts, sich zu wehren. Zum anderen bestehe die Angst, noch mehr Probleme auszulösen.
Ein weiterer Grund sei mangelndes Wissen. Rund ein Drittel der Befragten kenne weder das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz noch die Antidiskriminierungs- oder Ombudsstellen, wie es hieß. Etwa die Hälfte habe noch nie von Meldestellen gegen Diskriminierung gehört.
Die Mehrheit der Befragten (57 Prozent) sehen Bildungsinitiativen gegen Diskriminierung als eine Lösung (57 Prozent), aber auch den Abbau von Hindernissen (52 Prozent) oder härtere Strafen und eine bessere Anwendung von entsprechenden Gesetzen (50 Prozent).
Die Befragung wurde den Angaben zufolge über eine Teilhabe-Community mithilfe des Meinungsforschungsinstituts Ipsos erhoben. Über das Panel werden auf verschiedenen Wegen regelmäßig Menschen mit Behinderung aus Deutschland ab 16 Jahren befragt. Die Ergebnisse seien nicht repräsentativ. [Aktion Mensch, Ärzteblatt, Evangelisch.de, Dlf, Nachrichtenleicht.de]

Soziale Medien& psych. Gesundheit v. KiJu - Handlungsempfehlungen

[13.8.] Leopoldina-Diskussionspapier empfiehlt besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen: Altersgrenzen für Social Media und Einschränkung suchterzeugender Funktionen.
Die Nutzung sozialer Medien ist für einen Großteil der Kinder und Jugendlichen in Deutschland längst alltäglich. Viele von ihnen zeigen dabei ein riskantes, manche sogar ein suchtartiges Nutzungsverhalten. Zwar kann die Nutzung sozialer Medien durchaus positive Effekte für Heranwachsende haben – bei intensiver Nutzung können jedoch negative Auswirkungen auf das psychische, emotionale und soziale Wohlbefinden auftreten, wie Depressions- und Angstsymptome, Aufmerksamkeits- oder Schlafprobleme. 
In dem Diskussionspapier „Soziale Medien und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina geben die beteiligten Wissenschaftler*innen deshalb Handlungsempfehlungen, um Kinder und Jugendliche vor negativen Folgen sozialer Medien zu schützen und sie gleichzeitig zu einem reflektierten und kompetenten Umgang mit ihnen zu befähigen, bspw. durch altersabhängige Zugangs- und Funktionsbeschränkungen:
Das Diskussionspapier gibt einen Einblick in die aktuelle Studienlage zum Einfluss sozialer Medien auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Der Großteil der verfügbaren Evidenz ist korrelativer und nicht kausaler Natur: Querschnittstudien belegen einen statistischen Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und einer zunehmenden psychischen Belastung. Einige Längsschnittstudien über längere Zeiträume hinweg liefern zudem Hinweise darauf, dass die intensive Nutzung sozialer Medien ursächlich für diese Belastungen sein kann. Die Autor*innen sprechen sich deshalb für die Anwendung des Vorsorgeprinzips aus: Es besagt, dass vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden sollten, wenn es Hinweise auf mögliche schädliche Auswirkungen gibt, auch wenn wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt ist, wie groß das Risiko tatsächlich ist.  
Laut den Autor*innen besteht politischer Handlungsbedarf zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, da die möglichen Gefährdungen durch eine intensive Social-Media-Nutzung erheblich sind. Die beteiligten Wissenschaftler*innen sprechen sich dafür aus, dass Kinder unter 13 Jahren keine Social-Media-Accounts einrichten dürfen. Für 13- bis 15-jährige Jugendliche sollten soziale Medien nur nach gesetzlich vorgeschriebener elterlicher Zustimmung nutzbar sein. Für 13- bis 17-Jährige sollen soziale Netzwerke zudem altersgerecht gestaltet werden – bspw. bei den algorithmischen Vorschlägen, durch ein Verbot von personalisierter Werbung oder durch die Unterbindung besonders suchterzeugender Funktionen wie Push-Nachrichten und endloses Scrollen. Empfohlen wird außerdem, die Nutzung von Smartphones in Kitas und Schulen bis einschließlich Klasse 10 nicht zuzulassen.Das Erläutert werden auch die mögliche Umsetzung der Altersgrenzen und altersgerechten Einschränkungen auf Social Media. Hier sehen die Autor*innen v.a. auf EU-Ebene Möglichkeiten der Regulierung. Die deutsche Bundesregierung sollte sich dort für entsprechende gesetzliche Regelungen einsetzen. Ein vielversprechender Ansatz ist bereits die geplante Einführung der „EUDI-Wallet“, die einen datenschutzkonformen digitalen Altersnachweis ermöglichen soll. Um einen reflektierten Umgang mit sozialen Medien zu fördern, schlagen die Autor*innen vor, einen digitalen Bildungskanon in Kitas und Schulen zu verankern, der Kinder und Jugendliche auf Themen des digitalen Lebens vorbereitet. Die Kompetenzen von Lehr- und Erziehungsfachkräften sollten gestärkt werden, um riskantes bzw. suchtartiges Nutzungsverhalten frühzeitig erkennen und adressieren zu können. Niedrigschwellige Public-Health-Kampagnen sollten Familien zudem über die Einflüsse sozialer Medien auf die psychische Gesundheit sowie über die Möglichkeiten einer positiven Gestaltung der Social-Media-Nutzung informieren. Zudem bedarf es weiterer Forschung, um die Wirkmechanismen der Nutzung sozialer Medien in dieser Altersgruppe besser zu verstehen und die Effektivität der Schutzmaßnahmen zu evaluieren. [vgl. Leopoldina, Praeventionstag, Dlf,  Tagesschau, DieZeit]

Das Thema der Social Media Nutzung junger Menschen und negativer Konsequenzen auf Gesundheit und Bildung ist bereits in den letzten Monaten wiederholter Gegenstand öffentlicher wie politischer Diskurse gewesen. Kürzlich sprach sich bspw. Thüringens Ministerpräsident Voigt für eine deutliche Einschränkung der Nutzung von Smartphones durch Kinder und Jugendliche aus und forderte ein Smartphone-Verbot an Schulen. In einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ plädiert der CDU-Politiker für ein Mindestalter von 14 Jahren. Zudem regt er an, dass Soziale Medien erst ab 16 Jahren genutzt werden sollten. Wer dies zu früh tue, entwickle weniger Selbstwertgefühl, mehr Vergleichsdenken und oft depressive Symptome, meint Voigt. Auch deshalb sollten Smartphones an Schulen verboten werden. Digitalkompetenz gehöre als eigenes Fach in den Lehrplan.
Wiederum der Geschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Hanke, sprach sich gegen pauschale Einschränkungen der Mediennutzung aus. Verbote entmündigten Kinder und Jugendliche und verhinderten digitale Teilhabe. Die aktuellen Verbotsdebatten seien zunehmend von fachfremdem Populismus geprägt, kritisierte Hanke. [Dlf]

[27.8.] In NRW sind mit Schulbeginn neue Regeln zur privaten Handynutzung in Kraft getreten. Die Schulen wurden vom Kultusministerium aufgefordert, altersgerechte Bestimmungen in die Schulordnung aufzunehmen. Sie sollen regeln, ob und wie Schüler Handys und Smartwatches außerhalb der Unterrichtsstunden nutzen dürfen. 
Für Grundschulen gibt es seitens des Ministeriums die Empfehlung, in der Schule Handys grundsätzlich nicht zu erlauben. 
In Solingen im Bergischen Land startete zudem ein bundesweit beachtetes Modellprojekt. Fünftklässler sollen dort keine Sozialen Medien wie Instagram oder TikTok nutzen. Und das nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause in Abstimmung mit den Eltern. [Dlf, WDR, Tagesschau]

Internationaler Tag der Jugend 2025

[12.8.] UN: Internationaler Tag der Jugend 2025 - Jugendbeteiligung -  Fokus auf Jugendengagement auf lokaler Ebene
Der Internationale Tag der Jugend am 12. August lenkt jedes Jahr weltweit die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen und Chancen junger Menschen. Unter der Federführung der UN-Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten (UN DESA) würdigt er den Beitrag junger Menschen zu allen Bereichen globaler Entwicklung.

Das Thema des Internationalen Tags der Jugend 2025 (IYD 2025) lautet  „Local Youth Actions for the SDGs and Beyond“; es soll die zentrale Rolle hervorheben, die junge Menschen darin spielen, globale Ziele in lokale Realitäten zu übersetzen. Während internationale Akteure daran arbeiten, die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) in spezifische lokale Kontexte zu übertragen und dabei die Bedarfe der lokalen Gemeinschaften mit nationalen und internationalen Verpflichtungen in Einklang zu bringen, sind junge Menschen unverzichtbare Partner. Sie bringen Kreativität, neue Perspektiven und eine tiefe Verwurzelung in ihren Communities mit - und helfen so, die Lücke zwischen Politik und Praxis zu schließen. 65 Prozent der SDG-Ziele sind auf lokaler Ebene verankert. Aus diesem Grund ist Jugendbeteiligung kein “Nice to Have” sondern eine Notwendigkeit.
Mit dem IYD 2025 soll außerdem die Rolle lokaler und regionaler Verwaltungen hervorgehoben werden. Als unmittelbare Ansprechpartner für Bürger*innen sind sie besonders gut aufgestellt, um inklusive politische Rahmenbedingungen zu schaffen, Ressourcen bereitzustellen und Beteiligungsmechanismen für junge Menschen in der lokalen Planung und Entscheidungsfindung zu verankern. Indem sie jugendpolitische Prioritäten in lokale und regionale Strategien integrieren und Partnerschaften mit Jugendorganisationen fördern, können Kommunen gemeinsam mit jungen Menschen deren Ideen in wirksame Lösungen verwandeln. 
Der  IYD 2025 erhält zusätzliche Bedeutung durch den bevorstehenden 30. Jahrestag des Weltaktionsprogramms für die Jugend (eng. World Programme of Action for Youth). Dieses bleibt ein richtungsweisender Rahmen, um junge Menschen als Schlüsselakteur*innen für nachhaltige Entwicklung anzuerkennen.  Die Diskussionen rund um den IDY 2025 werden zudem in die Vorbereitungen auf den Zweiten Weltgipfel für Soziale Entwicklung einfließen, der im November 2025 in Doha stattfindet. Die offizielle IYD-Feier 2025 fand am 12. August 2025 in Nairobi, Kenia, in Zusammenarbeit mit UN-Habitat statt. 

Sprachverbote gehen völlig an der gesellschaftlichen Realität vorbei!

[12.8.] Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen: Sprachverbote – völlig an der gesellschaftlichen Realität vorbei!
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer verbietet das Gendern in seiner Behörde und empfiehlt allen öffentlich geförderten Institutionen keine geschlechtergerechte Sprache zu verwenden. Er begründet dies mit mehr „Klarheit, Rechtssicherheit und Akzeptanz“.

Geschlechtergerechte Sprache = Abbild der Vielfalt: Für uns ist das ein klarer Widerspruch: Wer sich öffentlich für kulturelle Vielfalt ausspricht, sollte sprachliche Vielfalt nicht einschränken. Geschlechtersensible Sprache ist ein wichtiges Instrument zur Gleichstellung aller Menschen. So soll die Gleichbehandlung alle Geschlechter und Identitäten zum Ausdruck gebracht werden. Ohne sie werden ganze Gruppen aus der Wahrnehmung verdrängt und aus gesellschaftlichen Debatten ausgeschlossen. Sprache prägt unser Bewusstsein und ist unverzichtbar für eine inklusive und demokratische Gesellschaft.
Und Sprache lebt, bildet neue gesellschaftliche Situationen ab und entwickelt sich weiter. 
Das Gendern ist Teil einer Jugendkultur geworden, die es selbstverständlich findet, dass alle Personen egal ob Mann, Frau, trans oder nicht-binär angesprochen werden, sich angesprochen und damit gesehen fühlen. Das zu verbieten ist absurd. Es sollte jeder Person freistehen, ob sie gendern möchte oder nicht.
„Wer das Gendern verbietet, sorgt nicht für mehr Verständlichkeit, sondern verhindert Repräsentation in der Sprache. Geschlechtergerechte Sprache sorgt dafür, dass alle mitgedacht werden und sich angesprochen fühlen. Das ist ein Kernauftrag demokratischer Kommunikation,“  so BAG- Bundessprecherin Konstanze Morgenroth.

Schönheit liegt nicht in der männlichen Form: Laut Weimer bedroht das Gendern die Schönheit der deutschen Sprache. Sternchen, Pünktchen und „innen“ lenkten vom Text ab und luden den Inhalt zusätzlich mit einer moralischen Bedeutung auf. Die Schönheit der deutschen Sprache sollte darin bestehen, dass sich alle angesprochen fühlen sollten. Nur in der männlichen Form zu sprechen und zu schreiben, schließt mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus und hat schon immer eine moralische Dimension. Die „männliche“ Sprache hat zum Beispiel zu dem Phänomen geführt, dass Kinder dachten, dass Astronauten oder Elektriker nur ein Beruf für Männer seien. Und immer wieder hören und lesen wir zum Beispiel von Patienten mit Brustkrebs oder geschlossenen Kitas, weil Erzieher krank sind. Das allerdings lenkt von der Richtigkeit des Inhaltes ab. Nur, weil auch (wenige) Männer Brustkrebs bekommen können oder weil im Erzieher*innenteam ein Erzieher arbeitet, wird die männliche Form verwendet. Das ist nicht nachvollziehbar, kommt aber dabei heraus, wenn Gendern verboten wird.
Deshalb ist es auch so wichtig, dass gerade die unabhängigen öffentlich-rechtlichen Medien mit gutem Beispiel vorangehen. Ihnen nahezulegen, auf das Gendern zu verzichten, ist ungeheuerlich.
Sprache hat mit Respekt und Anerkennung zu tun und sie sollte ausdrücken, was ist und wer Akteur*in, etc. ist.

Diakonie zum Haushaltsentwurf 2026: Keine klare Linie im sozialen Bereich.

[7/25] Diakonie Deutschland zum Haushaltsentwurf 2026: Keine klare Linie im sozialen Bereich.
Aus Sicht der Diakonie lässt der Haushaltsentwurf 2026 keine klare Linie für die soziale Sicherung erkennen. So sollen die gesetzliche Krankenversicherung und die Pflegeversicherung beispielsweise Darlehen aufnehmen, um Beitragserhöhungen zu vermeiden. Zudem wird die soziale Infrastruktur beim Sondervermögen ausgenommen.
„Von den angekündigten Reformen der Pflege- und der Krankenversicherung ist noch nichts zu erkennen – außer einem erhöhten wirtschaftlichen Druck für die Zukunft. Was wir brauchen, sind echte Reformen, die die Lasten gerecht verteilen, den Einrichtungen Planungssicherheit geben und die Beiträge zumindest stabil halten. Darlehen verlagern die Kosten nur in die Zukunft“, sagt Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland. Die Diakonie Deutschland setzt sich dafür ein, dass kurzfristig Steuermittel in die Pflegeversicherung fließen, um diesen wichtigen Zweig der sozialen Sicherung wieder leistungsfähig zu machen. 
Positiv bewertet die Diakonie, dass die Finanzierung des Bürgergeldes trotz angekündigter Einschnitte stabil bleibt. Dennoch braucht es mittelfristig bei der Arbeitsmarktintegration deutlich mehr finanzielle Mittel. Besonders kritisch sieht die Diakonie die geplanten Kürzungen im Bundesflüchtlingsprogramm. Dadurch ist vor allem die wichtige Arbeit der psychosozialen Zentren gefährdet.  
Die Diakonie begrüßt, dass die Bundesregierung ihr Engagement für die Stärkung der Demokratie und die Förderung von Vielfalt bekräftigt. Allerdings steht unsere Demokratie vor Herausforderungen, die sich in den vergangenen Jahren deutlich zugespitzt haben. Die zivilgesellschaftlichen Akteure, die im Auftrag der Gesellschaft und im Sinne der Demokratie arbeiten, stoßen jedoch bereits jetzt an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb fordert die Diakonie, dass Investitionen nicht nur in äußere Sicherheit und Infrastruktur fließen, sondern auch in die soziale Infrastruktur. „Soziale Sicherheit schafft Stabilität in Zeiten des Umbruchs“, betont Schuch.  
„Die Sozialwirtschaft ist derzeit bedenklich unterfinanziert und wird dennoch aus den Investitionsprogrammen ausgeklammert“, so Schuch. „Dabei ist die gemeinnützige Sozial- und Gesundheitswirtschaft mit über zwei Millionen Beschäftigten einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft – und zentral für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Versorgungssicherheit und die soziale Gerechtigkeit.“

Anerkennung aller Arbeit von Frauen gefordert

[7/25] Statement der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen (EFHiW): Unbezahlbar - und trotzdem ignoriert: Die Arbeit von Frauen
In den vergangenen Wochen forderten führende Stimmen aus Politik und Wirtschaft, dass „wir“ in Deutschland mehr arbeiten müssten. Die EFHiW hält dagegen:
Es werde bereits viel gearbeitet – oft unbezahlt, ungleich verteilt und gesellschaftlich kaum gewürdigt.
Geschäftsführerin Pfarrerin Birgit Reiche kritisiert: „Diese Forderungen blenden strukturelle Ungleichheiten aus und dienen eher der Verteidigung eines einseitigen Wohlstandsbegriffs als echtengesellschaftlichen Lösungen.“
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann rief zum „Anpacken“ auf, Kanzleramtsminister Thorsten Frei warnte vor übermäßiger Work-Life-Balance, und Friedrich Merz erklärte, mit einer Vier-Tage-Woche lasse sich der Wohlstand nicht halten. Auch der Arbeitgeberpräsident forderte längere Wochenarbeitszeiten, unter Verweis auf ein angeblich sinkendes Effizienzniveau. Zudem sollen Rentner*innen weiterarbeiten, Frauen aus der Teilzeit in Vollzeit wechseln und jüngere Generationen mehr leisten.
Als Begründung dienen der Erhalt des Wohlstands, eine „gesellschaftliche Pflicht“ und der demografische Wandel. Doch diese Argumente greifen zu kurz und beruhen oft auf falschen oder verzerrten Annahmen – darauf weist die EFHiW hin.
So sei es ein Irrtum, dass „die Deutschen zu wenig arbeiten“: 2023 wurden so viele Arbeitsstunden geleistet wie seit der Wiedervereinigung nicht – darunter 1,3 Milliarden Überstunden, davon die Hälfte unbezahlt. Teilzeitbeschäftigte, überwiegend Frauen, leisten zusätzlich jährlich 72 Milliarden Stunden unbezahlte Care-Arbeit. Rechnet man Erwerbs- und Sorgearbeit zusammen, ergibt sich eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 44,5 Stunden – rund 25 davon ohne Entlohnung.
Auch der Vorwurf gegenüber der Generation Z sei unbegründet: Ihre Erwerbsbeteiligung ist so hoch wie seit 30 Jahren nicht. Gleichzeitig wird Ehrenamt oft ignoriert: Allein in NRW leisten Freiwillige jährlich 700 Millionen unbezahlte Arbeitsstunden, die wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen. 
Die Produktivität, so die EFHiW, ist seit Jahrzehnten gestiegen – stagniert ist dagegen die Entlohnung.
Und auch die viel kritisierte Vier-Tage-Woche zeigt laut Studien: Sie steigert Zufriedenheit und Produktivität. Der propagierte „Wohlstand“ meint häufig nur den der Vermögenden, die Gewinne privatisieren, Risiken aber sozialisieren.
„Wer mehr Arbeit fordert, sollte auch anerkennen, was längst geleistet wird – vor allem von Frauen“, stellt Angelika Waldheuer, Vorsitzende der EFHiW klar. „Unbezahlte Sorgearbeit, freiwilliges Engagement und soziale Verantwortung sind tragende Säulen unserer Gesellschaft. Es braucht eine Arbeitsdebatte, die hinsieht, statt Schuld zuzuweisen – und die endlich anerkennt, dass nicht alles, was zählt, bezahlt wird.“

Druck von Antifeministen darf nicht nachgegeben werden!

[18.7.] Verfassungsrichterinnen: Druck von Antifeministen darf nicht nachgegeben werden! 
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten äußerte sich tief besorgt über das gescheiterte Wahlverfahren zur Besetzung der Richter*innenstellen am Bundesverfassungsgericht und insbesondere über die gezielte politische Diskreditierung der renommierten Verfassungsrechtlerin Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf.:
Wir beobachten schon lange einen zunehmenden Antifeminismus vor allem, wenn es um Gleichstellung, reproduktive Rechte und das Recht auf Selbstbestimmung auch über den eigenen Körper geht. Politiker*innen, Schauspieler*innen, Journalist*innen, Podcaster*innen, aber auch Frauen im ganz „normalen“ Alltag werden mit Shitstorms überzogen, ihnen wird Gewalt und Mord angedroht, sie sollen mundtot gemacht werden, aus der Öffentlichkeit verschwinden. Oder sie werden durch Fakenews und gezielte Kampagnen persönlich, beruflich oder politisch diskreditiert, Diesmal hat es die renommierte Verfassungsrechtlerin Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf „getroffen“. 
Lügen, Halbwahrheiten und Hetzkampagnen: Die in letzter Minute lancierten, und inzwischen widerlegten Plagiatsvorwürfe gegen sie sind ein durchsichtiges Manöver. Sie sind Ausdruck gezielter politischer Intrige. Diese richtet sich, wie so oft, gegen eine Frau, die in ihrer wissenschaftlichen und öffentlichen Arbeit für eine progressive, feministische und rechtsstaatlich fundierte Haltung eingetreten ist. Brosius-Gersdorf steht für eine verfassungskonforme Ausgestaltung der reproduktiven Selbstbestimmung, für klare Worte gegen demokratiefeindliche Kräfte und für einen liberalen Rechtsstaat. 
Ein schwarzer Tag für die Demokratie und Frauenrechte: Dass Antifeministen, rechtsradikale Lobbyisten und christliche Fundamentalisten mit ihrer Kampagne und ihrem politischen Einfluss die Wahl der Verfassungsrichterin im ersten Schritt verhindert haben, ist ein fatales Signal und beschädigt nicht nur die allseits anerkannte Juristin, sondern auch das Bundesverfassungsgericht selbst. Und sie beschädigt die beteiligten Politiker und unsere Demokratie. Das spielt in die Hände der rechtspopulistischen Kräfte und deren Lobby. Wohin das führt und welche Konsequenzen das speziell für Frauenrechte hat, kann in Polen, Ungarn und den USA beobachtet werden. Rechtsextreme Ideologie und rechtspopulistische Parteien und Bewegungen greifen systematisch Frauenrechte an, sprechen ihnen reproduktive Rechte und das Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper ab. Genau das droht auch in Deutschland: Ein Rückschritt für Gleichstellung und demokratische Kultur. 

Wir fordern Verlässlichkeit in politischen Vereinbarungen und zum Respekt vor demokratisch und fachlich legitimierten Persönlichkeiten und erwarten eine zeitnahe Wiederaufnahme des Wahlverfahrens mit allen drei ursprünglich vorgesehenen Kandidat*innen, insbesondere mit Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf.
Alles andere wäre ein Signal an Demokratiefeinde, dass sich Lügenkampagnen, Fakenews und ultrarechte, christlich fundamentalistische Lobbyarbeit lohnt - ein fatales Zeichen.
Demokratie lebt von Integrität, nicht von Parteitaktik. Ein Verfassungsgericht, das Repräsentanz und Unabhängigkeit ernst nimmt, braucht gerade in diesen Zeiten Persönlichkeiten wie sie.
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[8.8.] Die BAG später zum Rückzug der Kandidatur von Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht: Ein fatales Zeichen für die Demokratie
[…] - „Erfolg“ der gezielten rechtspopulistischen Lügenkampagne mit Hilfe christlicher Parteien ermutigt Demokratiefeinde
- Gerichte, Frauen und Migrant*innen sind die ersten Angriffsziele von Antidemokraten […]
Wir fordern:
- deutliche Konsequenzen zum Schutz von Kandidat*innen
- klare Distanzierung von antifeministischen Kampagnen, die darauf abzielen, Frauen* aus politischen Entscheidungsprozessen und öffentlichen Ämtern zu verdrängen
- ein klares politisches Bekenntnis der Bundesregierung zur Integrität parlamentarischer Verfahren und zur Wahrung des Gleichstellungsauftrags, der im Grundgesetz festgeschrieben ist.

Bündnis ruft zu Stärkung des Sozialstaats für eine sichere Zukunft auf

[8.7.] Haushalt 2025: Stärkung des Sozialstaats für eine sichere Zukunft - Bündnis ruft zu Investitionen in soziale Sicherheit und ökologischen Fortschritt auf.
Wohlfahrtspflege, Gewerkschaft sowie Umwelt- und Sozialverbände fordern Bundestag und Bundesrat auf, mit dem Bundeshaushalt und dem geplanten Sondervermögen in den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu investieren.
Anlässlich der Beratung des Bundeshaushalts 2025 im Bundestag am 8.7.25 appellierte ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis an die Verantwortung von Bundestag und Bundesrat, sozial-ökologische Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren. Es seien dringend massive Investitionen in die öffentliche und gemeinnützige soziale Infrastruktur erforderlich. 
“Der soziale Zusammenhalt ist gefährdet, und die Demokratie sieht sich zunehmenden Anfechtungen ausgesetzt”, warnen die Unterzeichnenden des Appells. Das Sicherungsversprechen des Sozialstaats sei essenziell für die Demokratie. Doch viele Menschen fürchteten sich mit Blick auf die Sozialversicherungen vor steigenden Beiträgen und einem gleichzeitig sinkenden Leistungsniveau. Das Bündnis mahnt, die Unterfinanzierung der Pflegeversicherung dürfe nicht durch Darlehen ausgeglichen werden. Sozialversicherungen übernehmen eine Vielzahl gesamtgesellschaftlicher Aufgaben, die sachgerecht durch Steuermittel refinanziert werden müssten. Mittel- und langfristig müssten die Sozialversicherungen solidarisch und nachhaltig erneuert werden.  

Dazu erklärte Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch: „In der aktuellen gesellschaftlichen Umbruchsituation machen Menschen sich Sorgen um ihre Zukunft und die Zukunft unseres Landes. Gerade jetzt müssen wir in die soziale Sicherheit und in unseren starken Sozialstaat genauso investieren wie in die innere und die äußere Sicherheit. Die Menschen müssen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Investitionen in Bildung und Betreuung, in die Armutsbekämpfung, in gute Pflege, in die gesundheitliche Versorgung, in soziale Beratung und in die Integration von Geflüchteten sind notwendige Investitionen in den sozialen Zusammenhalt. Die finanzpolitischen Schwerpunktsetzungen der Bundesregierung müssen deutlich machen, dass sich die Menschen gerade in schwierigen Zeiten auf den Sozialstaat verlassen können.“

Die Verbände weisen darauf hin, dass ein großer Teil der sozialen Infrastruktur in Deutschland durch gemeinnützige Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege getragen wird. Um ihre Einrichtungen und Dienste klimafreundlich und digital aufzustellen, müssten sie konsequent in Förderprogramme aus den Sondervermögen einbezogen werden.  Das Bündnis macht dabei deutlich, dass soziale Sicherheit und ökologische Nachhaltigkeit zusammengehören: “Die Bewältigung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Krisen unserer Zeit sowie die digitale Teilhabe bislang benachteiligter Bevölkerungsgruppen sind gemeinsame Zukunftsaufgaben”, heißt es in dem Appell.
Die Organisationen hinter dem Aufruf vertreten gemeinsam mehrere Millionen Mitglieder, mehr als zwei Millionen hauptamtlich Beschäftigte und über drei Millionen freiwillig Engagierte.

Den Appell unterzeichnet haben: AWO Bundesverband, BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Der Paritätische Gesamtverband, Deutscher Caritasverband, DRK - Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Deutschland, Sozialverband Deutschland SoVD, Sozialverband VdK Deutschland, Ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Volkssolidarität, ZWST – Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. [Zum Appell, DD PM]

BjK-Impulspapier zu den aktuellen Herausforderungen der KJH

[12.6.] Impulspapier des Bundesjugendkuratoriums zu den momentanen Herausforderungen der Kinder- und Jugendhilfe: 
Unter dem Titel "Standards, Qualität und Herausforderungen der Kinder-und Jugendhilfe am Beispiel Kinderschutz. Rechte junger Menschen und Qualität der Infrastrukturen" veröffentlichte das Bundesjugendkuratorium ein Impulspapier. Dieses fordert eine Diskussion über einen transparenten Qualitätsdialog zur Bedeutung von Standards und dem Fachkräfteangebot unter dem Aspekt der Bedarfsgerechtigkeit.

In Zeiten von steigenden Anforderungen, begrenzten Ressourcen und akutem Fachkräftemangel stehen ausgeweitete Rechtsansprüche einem damit einhergehenden Ausbau von Bildungs-, Erziehungs-  und Betreuungsinfrastruktur gegenüber. Dies stellt die Kinder- und Jugendhilfe vor große Herausforderungen.
Das Sachverständigengremium, welches die Bundesregierung zu Fragen der Kinder- und Jugendpolitik berät, ruft daher in seinem aktuellen Impulspapier dazu auf, Foren zu schaffen, die einen offenen Dialog zu Möglichkeiten von Qualitätskriterien und Fachstandards ermöglichen, wie diese unter realen Bedingungen und unter der Maxime der Bedarfsgerechtigkeit und auch unter erschwerten Bedingungen gesichert werden können. → zum Impulspapier

LAG Autonome Mädchenhäuser/ feminist. M*arbeit: Stärkung der Präventionsarbeit

Stellungnahme der LAG Autonome Mädchenhäuser / feministische Mädchenarbeit NRW e.V. - Fachstelle Interkulturelle Mädchenarbeit NRW 
zur Stärkung der Präventionsarbeit - mit bundesweit übertragbar relevanten Forderungen:
In einer Zeit, in der antifeministische Realitäten erstarken und die Gewalt gegen Mädchen* und junge Frauen* stetig zunimmt, ist es unerlässlich, dass wir als Vertreter*innen der feministischen Mädchen*arbeit in Nordrhein-Westfalen eine klare Position beziehen und die Wichtigkeit der Präventionsarbeit hervorheben. 
Im Rahmen dieser Stellungnahme legen wir daher nicht nur unsere Sichtweise zur aktuellen Situation dar, sondern formulieren auch konkrete Handlungsempfehlungen.
Wir fordern alle politischen Akteure*innen auf, sich gemeinsam mit uns für eine Gesellschaft einzusetzen, in der jedes Mädchen* und jede junge Frau* die Möglichkeit hat, sicher und selbstbestimmt ihren eigenen Weg zu gehen.
Forderungen: 
• Stärkung der Zusammenarbeit mit Schulen, um eine nachhaltige und effektive Präventionsarbeit zu gewährleisten.
• Verbindliche Sensibilisierung und Aufklärung für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte im Bereich geschlechtsspezifische Gewalt, Diskriminierung und Vielfalt, um ein sicheres Lernumfeld für alle Schüler*innen zu schaffen.
• Die zusätzliche Stärkung und Einbindung von feministischer Jungen*arbeit.
• Den Ausbau der Finanzierung für Präventionsprojekte, damit diese langfristig und nachhaltig wirken können.
• Eine umfassende Studie hinsichtlich Queerfeindlichkeit und Retraditionalisierungin NRW, um die aktuellen Herausforderungen besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen entwickeln zu können.
Zur gesamten Stellungnahme: Word / PDF

3. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen / Hinweise

21.-28.9. Interkulturelle Woche 2025

Die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland laden mit ihrem Gemeinsamen Wort zur Interkulturellen Woche vom 21. bis 28. September 2025 ein. Die Woche steht unter dem Motto „DAFÜR!“ und feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. „Auf größer werdende Vorbehalte und Ängste, auf zunehmende Ausgrenzung, offenen Rassismus und die Zurückweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte antwortet die Interkulturelle Woche mit einem klaren Statement: Wir sind DAFÜR – für jeden einzelnen Menschen!“, heißt es in dem Gemeinsamen Wort der Kirchen.  
Dieses Bekenntnis sei wegweisend: „Jeder Mensch, unabhängig davon, was er tut und was er sagt, aber auch unabhängig davon, was er kann, was er besitzt, wie alt er ist und wo er geboren ist“, sei „unendlich wertvoll, unbezahlbar und unverzichtbar“, schreiben Bischöfin Kirsten Fehrs, Bischof Georg Bätzing und Metropolit Augoustinos. Es gehe darum, dass sich die Kirchen mit der Interkulturellen Woche für einen respektvollen, wertschätzenden Stil des Miteinanders in unserer Gesellschaft einsetzen: „Deshalb werden wir dort, wo Menschen verächtlich gemacht und ausgegrenzt, angegriffen und verfolgt werden, ihre Würde und ihre Rechte verteidigen.“ 

Gemeinsam die Demokratie stärken: Für das Zusammenleben in der Gesellschaft, so die drei Kirchenverantwortlichen, brauche es eine starke Demokratie. „Zu einer solchen demokratischen Kultur gehören unterschiedliche Interessen und Positionen ebenso wie der Streit um die besseren Lösungen und Entscheidungen. Aus biblisch-christlicher Perspektive verwirklicht sich Gerechtigkeit, allerdings in einem einander stützenden Miteinander, nicht in einem taxierenden Gegeneinander. Die Auseinandersetzung in der Sache darf nie zu Hass führen, sondern muss immer im gegenseitigen Respekt ausgetragen werden. Nie darf die menschliche Würde der Andersdenkenden verletzt werden, auch wenn ihre Positionen gemäß der eigenen Überzeugung noch so falsch sind. Wir dürfen nicht müde werden, für unsere Demokratie zu kämpfen und immer wieder Brücken zu bauen von Mensch zu Mensch.“ 

Grundrecht auf Asyl schützen: Die Kirchen fordern in ihrem Wort außerdem, dass das Grundrecht auf Asyl nicht ausgehöhlt werden dürfe. „Die Aufnahme geflüchteter Menschen hat unsere Gesellschaft immer wieder auch herausgefordert. Solchen Herausforderungen gilt es politisch zu begegnen. Länder und Kommunen müssen durch entsprechende Regelungen und Ressourcen in die Lage versetzt werden, ihren Verpflichtungen bei der Aufnahme geflüchteter Menschen nachzukommen und dabei zugleich die Sicherheit und Ordnung im Land zu gewährleisten. Aber es kann niemals eine Option sein, Menschen in existenziellen Notlagen abzuweisen oder auch zu verhindern, dass Menschen mit ihren Familienangehörigen zusammenleben“, so Bischöfin Fehrs, Bischof Bätzing und Metropolit Augoustinos. 

Hintergrund Interkulturelle Woche: Die Interkulturelle Woche wurde 1975 ins Leben gerufen. Zum 50-jährigen Jubiläum findet am Freitag, 16. Mai 2025, um 11.30 Uhr in die Genezarethkirche in Berlin-Neukölln ein Ökumenischer Gottesdienst mit einem anschließenden Festakt statt. Den Gottesdienst leiten Bischöfin Fehrs, Bischof Bätzing und Metropolit Augoustinos. Die Festrede hält Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. In einem Podiumsgespräch diskutieren die Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Prof. Dr. Naika Foroutan, der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Özkan Ezli sowie die stellvertretende Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA) zur Interkulturellen Woche, Monika Schwenke vom Caritasverband der Diözese Magdeburg.

29.9.-3.10. Aktionstage der Migrationsfachdienste (MBE und JMD)

Die Aktionswoche wird wie in den Vorjahren von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) ausgerufen. Die drohenden Einschnitte im Entwurf des Bundeshaushalts machen eine solche Aktionswoche wieder einmal notwendig.
Weitere Informationen zur MBE

BAGFW: Um im Rahmen der Aktionswoche auf Leistungen der Bundesprogramme Asylverfahrensberatung (AVB), Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) und die Psychosozialen Zentren (PSZ) aufmerksam zu machen, wurden die folgenden Factsheets erarbeitet. Diese dienen als Argumentationshilfe und können von den Trägern eingesetzt werden, um auf politische Entscheidungstreffer:innen, Presse und Fachöffentlichkeit zuzugehen und besonders in der Aktionswoche zu lobbyieren: Factsheet_AVB_2025, Factsheet_MBE_2025, Factsheet_PSZ_2025.

Informationen zu den JMD, Rückblick: Bundesweiter Aktionstag der Jugendmigrationsdienste am 19.9.24 , Bericht: Wie JMD wirkt: Die Jugendmigrationsdienste im Jahresrückblick 2024.

In Rahmen der Woche findet auch die Aktion der evangelischen Jugendmigrationsdienste 29.9.-2.10.2025 statt: 
Die BAG EJSA initiiert die bundesweite Aktion #jmdbeflügeln2025, um die Jugendmigrationsdienste (JMD) in evangelischer Trägerschaft bei ihren lokalen Aktivitäten rund um den JMD-Aktionstag Ende September 2025 zu unterstützen. 
JMD beflügeln den Integrationsprozess von zugewanderten jungen Menschen in Schule, Ausbildung, Arbeitsmarkt und Zivilgesellschaft. Bundestagsabgeordnete beflügeln mit ihrer Unterstützung des bundesfinanzierten JMD-Programms eine notwendige Infrastruktur für Integration. Jugendmigrationsdienste (JMD) sind Brückenbauer, Zukunftsmacher, Netzwerkprofis. [mehr Infos]

Kov JSA Umfrage zum Startchancen-Programm

Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit startet Umfrage zum Startchancen-Programm
Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit möchte erfahren, in welchem Umfang die Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit (freie Trägerschaft) im Startchancen-Programm beteiligt sind. Bis 5. September 2025 kann der Fragebogen ausgefüllt werden. → zur Umfrage

AGJ-Ausschreibung: Deutscher KJH-Preis 2026

Ausschreibung: Deutscher Kinder- und Jugendhilfepreis 2026
Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ schreibt den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2026 – Hermine-Albers-Preis – in den Kategorien Praxispreis, Theorie- und Wissenschaftspreis sowie Medienpreis der Kinder- und Jugendhilfe aus. Bezogen auf den Praxispreis besteht eine Themenbindung. Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfepreis – Hermine-Albers-Preis – wird von den Obersten Jugend- und Familienbehörden der Länder gestiftet und vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ alle zwei Jahre verliehen.
Der Preis ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert. Pro Kategorie können ein Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro sowie ein Anerkennungsbetrag von 1.000 Euro vergeben werden.
Der Ausschreibungszeitraum für den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2026 ist der 31. März bis 10. Oktober 2025.
Mehr Infos hier
 

Ausschreibung Anne-Klein-Frauenpreis 2026

Zu Ehren Anne Kleins vergibt die Heinrich-Böll-Stiftung den Anne-Klein-Frauenpreis. Anne Klein hat als kämpferische Juristin und offen lesbisch lebende Politikerin feministische Pionierarbeit geleistet. Sie war die erste feministische Frauensenatorin in Berlin. 
Mit dem Preis werden jährlich Frauen gefördert, die sich durch herausragendes Engagement für die Verwirklichung von Geschlechterdemokratie auszeichnen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Der Anne-Klein-Frauenpreis wurde ermöglicht durch eine großzügige Schenkung Anne Kleins. [Direkt auf YouTube ansehen]
Die nächste feierliche Preisverleihung findet am 06. März 2026 in Berlin statt. Ab sofort können Kandidatinnen für den Anne-Klein-Frauenpreis 2026 benannt werden. (Vorstellung und Begründung auf maximal drei DIN A4-Seiten). Einsendeschluss ist am 15.9.25. ➤ Nominierungs- und Vergabekriterien

Kontakt: Heinrich-Böll-Stiftung | Anne-Klein-Frauenpreis | Schumannstr. 8 | 10117 Berlin
Ulrike Cichon, cichon@boell.de, T +49 (0)30 285 34-112

Ausschreibung BW: Mariane-Kraut-Frauen*förderpreis

Erneut schreiben die Evangelischen Frauen in Württemberg, nun als Fachbereich Frauen im Ev. Bildungswerk Württemberg, den mit 2000 Euro dotierten Mariane-Kraut-Frauen*förderpreis aus.
Durch diesen Preis werden Frauen ausgezeichnet, die einen relevanten Beitrag zur Auseinandersetzung mit aktuellen Frauenfragen geleistet haben.
Dieses Jahr ist Thema der aktuellen Ausschreibung: „Voller Einsatz für unsere Demokratie. Aktuellen antifeministischen Strömungen entschlossen entgegentreten.“

Mehr zu den Nominierungskriterien, der Genese und Historie des Preises: https://www.frauen-efw.de/ueber-uns/frauenfoerderpreis 

Befragung: Gesundheit u. Wohlbefinden von Schwangeren in Beruf, Studium, Ausbildung

Die Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften GmbH (FFAW) führt eine Befragung zu Gesundheit und Wohlbefinden von schwangeren Frauen in Beruf, Studium oder Ausbildung durch. Welche psychischen Belastungen treten auf? Welche Maßnahmen wären aus der Sicht von schwangeren Frauen hilfreich? Die Ergebnisse der Befragung sollen zur Entwicklung praxisnaher Handlungsempfehlungen für den Mutterschutz beitragen.
Schwangere Frauen, die an der Befragung teilnehmen, erhalten einen persönlichen, individuellen Vergleich ihrer Belastungswerte mit den Werten einer repräsentativ gewichteten Stichprobe aus über 250.000 Befragten in Deutschland. Das Ausfüllen dauert erfahrungsgemäß etwa 20 Minuten. Es werden außerdem Wertgutscheine in Höhe von je 30 Euro unter den Teilnehmenden verlost.
Die Befragung wurde vom Ausschuss für Mutterschutz (AfMu) beim Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) initiiert. Sie beruht auf dem COPSOQ, einem bewährten, wissenschaftlich geprüften Fragebogen.
Der Fragebogen kann bis zum 30. September 2025 ausgefüllt werden. → www.schwanger-arbeiten.de

Projekt-Förderaufruf: Prävention der Überschuldung junger Menschen in BW

Förderaufruf Schuldenfrei ins Leben – Projekte zur Prävention der Überschuldung junger Menschen
Die Präventionsarbeit der Schuldnerberatung in Baden-Württemberg soll mit Blick auf die Überschuldung junger Menschen ausgebaut werden. Antragsberechtigt sind Kommunen, Sozialverbände, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Gewerkschaften und andere Organisationen der Zivilgesellschaft. Anträge werden bis zum 5. September 2025 entgegengenommen. [weitere Infos]

Förderungen in BW: „Wertstätten der Demokratie“ von Jugendgruppen/ „lokal vernetzen – demokratisch handeln“

Ein Programm der Baden-Württemberg-Stiftung, durchgeführt vom Landesjugendring: Wir sind dabei! Wertstätten der Demokratie. 
Das Programm fördert und begleitet Jugendgruppen und Träger der Jugendarbeit, die sich kreativ und konstruktiv mit ihren demokratischen Werten auseinandersetzen wollen und Strategien gegen demokratiefeindliche Entwicklungen finden und ausprobieren wollen. Junge Menschen setzen sich kreativ mit demokratischen Werten auseinander. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes können mehrere Projekte von Jugendgruppen aus den Reihen des antragstellenden Trägers begleitet oder für die gezielte Weiterentwicklung der Organisation genutzt werden. So können beispielsweise Wertekampagnen im eigenen Verband oder Aktionsformen zum Thema gestaltet werden. Wenn sich ein passender antragstellender Träger findet (z.B. Jugendreferat), könnten z.B. auch Arbeitskreise zur Mädchen*arbeit ein gemeinsames Projekt entwickeln und umsetzen. Antragschluss: 20.10.2025. [weitere Infos]

Neue Förderphase des Programms „lokal vernetzen – demokratisch handeln“. Das Förderprogramm unterstützt Projektakteur*innen, Jugendeinrichtungen und Initiativgruppen, die sich im Gemeinwesen gegen abwertende Haltungen engagieren. Neben der Bereitstellung von Finanzmitteln wird die Entwicklung innovativer Projektvorhaben unterstützt und Beratung sowie eine externe Projektbegleitung angeboten. Außerdem bietet die LAGO in der Ausschreibungsphase eine digitale Qualifizierungsreihe mit Fachveranstaltungen zu Themen wie Antragsschreibung, Sozialraumanalyse, Empowerment und Intersektionalität an. Die Teilnahme ist kostenfrei, und ist keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Antragstellung. Bewerbungsschluss: 21.09. 2025. [Weiter]

Förderprogramm: Gegen Rechtsextremismus u. Antifeminismus

Förderprogramm Gegenwind - Gegen Rechtsextremismus und Antifeminismus
Die Amadeu Antonio Stiftung fördert mit dem Förderfonds „Gegenwind" Projekte, die sich aktiv für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt stark machen. Unterstützt werden insbesondere Initiativen, die Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus entgegentreten oder solidarische Ansätze zur Bewältigung gesellschaftlicher Krisen entwickeln. Die maximale Fördersumme beträgt in der Regel 2.500 Euro, in begründeten Ausnahmefällen bis zu 5.000 Euro. Gefragt sind Initiativen, die aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus und Behindertenfeindlichkeit arbeiten, den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und solidarische Antworten auf Krisen entwickeln. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf den ostdeutschen Bundesländern. 
Für das Jahr 2025 sind auch Projekte aus kleineren Städten und ländlichen Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland zur Antragstellung eingeladen. Anträge können über das gesamte Jahr 2025 hinweg gestellt werden, bis die Fördermittel ausgeschöpft sind. Die Projekte müssen 2025 begonnen werden. [weitere Infos]

MINT-Frauen als Mentorinnen gesucht

Servicestelle der Initiative Klischeefrei: CyberMentor sucht MINT-Frauen als Mentorinnen
CyberMentor ist ein Online-Mentoring-Programm für Mädchen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) und soll Mädchen in diesen Fächern stärken. Hierfür werden Frauen gesucht, die im MINT-Bereich tätig sind oder studieren – und Lust darauf haben, das Interesse von Mädchen für den MINT-Bereich zu fördern. Wie läuft das Mentoring ab und wie profitieren auch die Mentorinnen? [zum Beitrag]

LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW sucht Kooperationspartner*innen

LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW: Wir suchen Kooperationspartner*innen, die gemeinsam mit uns das Projekt  „Irgendwie Hier!“ in ihren Einrichtungen umsetzen. Sie können aktiv dazu beitragen, Jungen* neue Perspektiven zu eröffnen. Wir bieten Ihnen praxisnahe Fort- und Weiterbildungen besonders über Vorurteile und professionelles Handeln in der Jungen*arbeit, sowie Begleitung bei der Umsetzung.
Die LAG legt mit dem Projekt in 2025 u.a. den Schwerpunkt auf Jungen* in Armutsverhältnissen. Zu diesem Thema möchten wir Partner*innen gewinnen, die in Praxisprojekten mit uns kooperieren. Wir finanzieren die Projekte, die mit Ihrer Mithilfe in Ihren Einrichtungen zustande kommen sollen.
Zielgruppe: Einrichtungen und Träger aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendhilfe und der Schulsozialarbeit.
Projekte: 
-„Mal dich frei“. Ein kreativer Freiraum für Jungen*, die in Armut leben. Durch Malerei können sie ihre Gefühle ausdrücken, innere Stärke entwickeln und einen sicheren, persönlichen Rückzugsort gestalten. Kunst wird hier zum Werkzeug, um eigene Ressourcen zu entdecken und zu stärken. (weitere Informationen)
- „Von Cent zu Sinn“. Ein Projekt, das Jungen* unterstützt, ihr Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen und bewusste Entscheidungen zu treffen und Strategien gegen die Tendenz von Social-Media-Hyperkonsum zu entwickeln, für mehr Selbstbestimmung und klare Prioritäten im Alltag. Darüber hinaus erwerben sie Kenntnisse darüber, welche Ansprüche ihnen zustehen und wie diese mit Unterstützung der Eltern oder einer zuständigen Fachperson beantragt werden können. (weitere Informationen)

Hintergrund: Auch in diesem Jahr setzt das Projekt „Irgendwie hier, Jungen* in der Migrationsgesellschaft“ auf praxisnahe Zusammenarbeit: Gemeinsam mit Einrichtungen und Trägern aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendhilfe und der Schulsozialarbeit möchten wir Jungen* unterstützen, begleiten und empowern. Unser Ziel bleibt es, Jungen*arbeit langfristig und fest in bestehenden Strukturen zu verankern.
Wir sind überzeugt: Über Männlichkeiten und gesellschaftliche Erwartungen an Jungen* zu sprechen, ohne dabei die Lebensrealität von Armut und klassistischen Strukturen mitzudenken, greift zu kurz. Laut dem Statistischen Bundesamt lebt im Jahr 2025 mehr als ein Viertel aller jungen Menschen in Deutschland in Armutsverhältnissen, mit spürbaren Auswirkungen auf ihre Bildungschancen, ihr Selbstwertgefühl und ihre Zukunftsaussichten. - Genau hier wollen wir ansetzen: Wir möchten diese Zusammenhänge sichtbar machen, differenziert betrachten und gemeinsam wirksame Handlungsansätze entwickeln, um Jungen* nachhaltig zu stärken.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass kein Junge* sich „irgendwie“ hier fühlt, sondern wirklich ankommt, gesehen wird und wachsen kann.
Rückmeldung bis 21.9.25. Ansprechpartner: Gabaël Aluc (Tel: 0231/5342174, gabael.aluc@lagjungenarbeit.de)

Online-Seminare für Jugendl.: gegen Fremdenfeindlichkeit in social media

Das Center for Education on Online Prevention in Social Networks (CEOPS) ist ein bundesweites Fortbildungsprogramm, das seit 2021 Jugendliche und junge Erwachsene durch digitale Lehrgänge befähigt, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Extremismus in den sozialen Medien zu erkennen und diesen im Sinne der Demokratieförderung entgegenzuwirken.
Die unterschiedlichen Lehrgänge richten sich zum einen an junge engagierte Menschen, die sich in Online-Streetwork-Methoden weiterbilden und engagieren möchten, und zum anderen an Schüler*innen ab 15 Jahren. Für beide Zielgruppen gibt es jeweils ein angepasstes Lehrgangsformat.
(Fördferung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.)

Wanderausstellung "Gleichberechtigung im Grundgesetz"

Wanderausstellung “Gleichberechtigung im Grundgesetz”
“Demokratie braucht Gleichberechtigung! Und die Erinnerung daran, wie mühsam sie errungen wurde.  Denn Gleichstellung ist keine Selbstverständlichkeit – sondern eine fortwährende Aufgabe.” Unter diesem Motto steht die Wanderausstellung “Gleichberechtigung im Grundgesetz – Das Ringen um Frauenrechte und Demokratie in Deutschland”, die das Gleichstellungsbüro des Landkreises Harburg konzipiert hat. Sie entstand im Rahmen des CEDAW-Projekts in Niedersachsen.
Diese Ausstellung erzählt von mutigen Stimmen, historischen Wendepunkten und dem jahrzehntelangen Ringen um die Gleichstellung von Frauen in Deutschland – und davon, wie eng dieses Thema mit der Entwicklung der Demokratie verbunden ist, schreibt der Landkreis auf seiner Homepage.
Im Mittelpunkt stehen Frauen, deren Einsatz für gleiche Rechte die Geschichte geprägt hat – und deren Anliegen bis heute aktuell ist. Tauchen Sie ein in eine vielschichtige Geschichte zwischen Verfassung, Verantwortung und Veränderung!
Die Ausstellung eignet sich für Rathäuser, Bildungseinrichtungen, öffentliche Veranstaltungen und andere Orte, an denen Geschichte sichtbar und Diskussion möglich werden soll. Sie kann für einen Zeitraum von bis zu vier Wochen ausgeliehen werden.
Alle Informationen zu Umfang, Transport, Kosten und organisatorischen Hinweisen finden Sie in den Verleihbedingungen. Die Nutzungsvereinbarung wird vom Gleichstellungsbüro des Landkreises Harburg ausgefüllt und der ausleihenden Stelle zur Unterschrift zugesendet.
Auf Wunsch kann das Begleitheft „Seit 1949 versprochen. Noch immer nicht eingelöst.“ gleich mitbestellt werden – ideal zur Auslage oder als Erinnerung zum Mitnehmen.

Zivilgesellschaftl. Fachstelle zur Identifizierung u. Umsetzung besonderer Schutzbedarfe

Zivilgesellschaftliche Fachstelle zur Identifizierung und Umsetzung besonderer Schutzbedarfe
Um besondere Schutzbedarfe möglichst frühzeitig zu identifizieren, müssen Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Behörden und Politik gut vernetzt sein und sich in enger Kooperation, bspw. über die Qualität der Arbeit oder über zuverlässige Informationswege verständigen. Die Zivilgesellschaftliche Fachstelle zur Identifizierung und Umsetzung besonderer Schutzbedarfe lädt seit 2025 zum Austausch zwischen unterschiedlichen Akteur*innen ein: Es werden Veranstaltungen organisiert, um Fachkräfte aus den verschiedenen Bundesländern zu vernetzen und kleinere Austauschformate initiiert, um gezielt relevante Akteur*innen zur Zusammenarbeit an einer bestimmten Fragestellung zusammenzubringen. Durch Fachvorträge und Publikationen wird die Vernetzung zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis gestärkt und ein Wissenstransfer sichergestellt. 
Die Fachstelle bereitet Informationen und Materialien für unterschiedliche Kontexte auf, setzt sich für Wissensvermittlung und Austausch ein – gerade auch zwischen unterschiedlichen Akteur*innen, die wesentliche Bestandteile des Aufnahmesystems bilden, jedoch wenig Gelegenheit zum Dialog haben. Zu den Zielgruppen der Fachstelle gehören zivilgesellschaftliche Akteur*innen (Psychosoziale Zentren, Fachberatungsstellen, Fachverbände, migrantische Selbstorganisationen, Sozialdienste, Asylverfahrensberatung, Sprachmittlung) ebenso wie Landesbehörden (Aufnahmebehörden, Gesundheitsbehörden, Ausländerbehörden, Jugendämter) oder Bundesbehörden (BAMF).
Kontakt: BAfF e. V. - Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e. V..
Gefördert vom BMBFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben!

Interaktiver Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche

Die Wüstenrot Stiftung, das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung haben die Teilhabechancen von jungen Menschen in Deutschlands Regionen untersucht. Sie sind der Frage nachgegangen, wie die Teilhabemöglichkeiten von jungen Menschen in Deutschland verteilt sind, wie sich ihre Lebensverhältnisse in Deutschland unterscheiden und was ihnen wichtig ist. 
Dafür wurden statistische Kennzahlen zu Teilhabe in den 400 Kreisen und kreisfreien Städten verglichen und wurden acht Regionen aufgesucht, um Gespräche mit Menschen vor Ort zu führen. Kinder und Jugendliche wurden zu ihren Eindrücken und Wünschen befragt. Auch mit Erwachsenen aus der Kinder- und Jugendarbeit wurde gesprochen. 
Die Gespräche zeigen, dass jungen Menschen insbesondere drei Aspekte von Teilhabe an ihrem Wohnort wichtig sind: Attraktive Freizeitmöglichkeiten, Selbstbestimmung, echte Beteiligungsmöglichkeiten. → zum Teilhabeatlas

Schulwettbewerb: Mädchen gegen HPV stärken (Raum Neckar-Alb u. Böblingen)

Schulwettbewerb „Wir stärken Mädchen gegen HPV“ im Raum Neckar-Alb und Böblingen
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) ruft zu einem Schulwettbewerb auf, bei dem Mädchen im Raum Neckar-Alb und Böblingen kreative Videobeiträge zum Thema HPV und Gesundheitsprävention gestalten. Mit dem Wettbewerb „Wir stärken Mädchen gegen HPV“ möchte die DKJS Mädchen ab der Sekundarstufe I für das Thema HPV und gesundheitliche Aufklärung sensibilisieren. Im Zentrum steht die Produktion eigener Videos, die Wissen vermitteln und zur Auseinandersetzung mit dem Thema motivieren. Der Auftakt findet im Oktober 2025 in Tübingen statt – inklusive Workshop zur Videoproduktion. Eine Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung ist für Dezember geplant. Anmeldungen sind ab sofort möglich. [weitere Infos]

Förderprogramm zu Kinder- u. Jugendrechten

Megafonds - Das Budget für deine Aktionsidee: Förderprogramm zu Kinder- und Jugendrechten
„Megafonds“ ist der Jugendaktionsfonds von Terre des Hommes und fördert gemeinnützige Projekte. Die geförderten Projekte weisen öffentlichkeitswirksam auf die Verletzung von Kinderrechten hin und stellen Kinderrechte in den Mittelpunkt. Das können beispielsweise Projekte sein, die Gerechtigkeit, Frieden, Klimaschutz und feministische Initiativen fördern, zum Schutz vor Gewalt beitragen oder sich gegen Diskriminierung und Rassismus stark machen. Die Projekte werden von jungen Menschen zwischen 14 und 27 Jahren selbst geplant und durchgeführt. Für Projekte können bis zu 1.000 Euro beantragt werden. [weitere Infos]

Gender- / Antifeminismus-begegnen-Mediathek

Online-Angebote der Heinrich-Böll-Stiftung:

Antifeminismus-begegnen-Mediathek
- Podcastreihe: Taking the Red Pill – Einstiegsdroge Antifeminismus: Wer wie Neo im Film Matrix die rote Pille nimmt, soll die „Wahrheit“ erkennen – doch hinter diesem harmlos wirkenden Bild steckt eine weitverbreitete antifeministische Verschwörungsideologie. Die „rote Pille“ dient oft als Einstieg in demokratiefeindliche, extrem rechte oder fundamentalistische Weltbilder.
Der Podcast beleuchtet in sechs Folgen das Phänomen: Was ist Antifeminismus, warum ist er so anschlussfähig – und wie knüpfen Männerrechtler, Pick-Up-Artists oder Tradwives daran an? Auch rechtsterroristische Taten wie in Toronto, Halle oder Hanau werden thematisiert. (Erschienen: Januar 2025)

- Artikel: LGBTIQ*-Feindlichkeit in islamistischen Social-Media-Beiträgen: Nicht nur Rechtsextreme setzen auf Social Media, um ihre antifeministische Propaganda zu verbreiten: Auch islamistische Känale verbreiten bestimmte Narrative. Was macht den Content so anziehend für Jugendliche? (August 2024)

- Podcast-Reihe: Antifeministische Allianzen: Die 8-teilige Podcast-Serie fokussiert organisierte Abtreibungsgegner*innen ("Lebensschutzbewegung"). Welche Verbindungen prägen Gesetze, Diskurse und Lebensrealitäten? (Februar 2024)

- Podcast: Antifeminismus, #tradwives und Rechtsextremismus: Wieso sind antifeministische Influencer*innen so wichtig für Rechtsextremismus? Im Expertingespräch wird deutlich, dass soziale Medien die perfekte Plattform für die Verbreitung ideologischer Inhalte sind. (Mai 2023)

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Veranstaltungen.


Gender-Mediathek:
Großes Spektrum an audiovisuellen Medien (Videoclips, (Erklär-)Filme, Serien, Dokumentationen, Audioformate) zu verschiedenen feministischen und geschlechterpolitischen Themen.
In der Rubrik „Aktuell im Fokus“ werden regelmäßig Medien und Materialien zu einem neuen Themenfeld vorgestellt. Im August geht es um „Alles für den Mann – Was Männlichkeit ist und sein kann“. - Nicht nur in rechten und konservativen Kreisen wird wieder viel darüber diskutiert, was einen Mann ausmacht, ob „echte Männer rechts sind“, was Männlichkeit bedeutet, was von Männern heute erwartet wird. Gerade junge Menschen stellen sich Fragen, wie jenseits von stereotypen, binären Zuschreibungen „Mann sein“ gelebt werden kann und probieren Neues aus.
Es wurden Medien und weiterführende Informationen zusammengestellt, die sich mit diesen und anderen Fragen auseinandersetzen: Wie viele Definitionen von Männlichkeit gibt es? Was bewegt Jungen und junge Männer aktuell? Wie leben junge Männer heute ihre Vaterschaft? Was ist toxische Männlichkeit? Was hat Männlichkeit mit dem aktuellen Rechtsruck in vielen Regionen zu tun? Wie hängt Männlichkeit mit autoritärem Denken und Handeln zusammen? Und welche Wege gibt es dort wieder raus?

Leser*innen können auch selbst Medien (Videoclips, (Erklär-)Filme, Serien, Dokumentationen oder Audioformate) empfehlen oder Angebote kommentieren. (Fachkontakt: Henning von Bargen, gender-mediathek@boell.de)

"Feministisch verbündet"-Newsletter

FEMINISTISCH VERBÜNDET Newsletter [Zum Abonnement]
Wir von PINKSTINKS haben diesen Newsletter gestartet, damit sich alle, die feministisch arbeiten oder die es gerne würden, verbünden und austauschen können.
Ganz egal, ob Einzelpersonen, Initiativen, Organisationen oder verantwortungsvolle Unternehmen: Hier finden sich alle zusammen, die sich mit Gleichgesinnten vernetzen, Neues erfahren, nach Support fragen wollen oder anfangen wollen, sich feministisch einzubringen und Austausch und Inspiration suchen.
Alle zwei Monate schicken wir den »Feministisch verbündet«-Newsletter raus.
Hintergrund: Pinkstinks Germany ist eine 2012 gegründete feministische Bildungsorganisation, die durch Kampagnen und Bildungsangebote für Sexismus, insbesondere in der Werbung und den Medien, sensibilisieren will und präventiv arbeitet.

Projekt/ Studie: länderübergreifende Untersuchung von „Anti-Gender“-Politiken

Die Studie ist die erste länderübergreifende Untersuchung, die „Anti-Gender“-Politik in Parlamenten, Medien und öffentlichen Kontroversen in einem europaweiten Kontext beleuchtet und aufzeigt, wie Transgender-Rechte und LGBTIQ-Befürwortung international zur Zielscheibe der „Anti-Gender“-Politik geworden sind. 
In einem ersten Teilprojekt wurden 200 Parlamentsdebatten auf nationaler Ebene und über 2000 Zeitungsartikel aus 87 Medien in Ungarn, Polen, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und dem Europäischen Parlament im Zeitraum von 2015 bis 2023 untersucht. Die Forschungsergebnisse zeigen mehrere Muster, mit denen die Rechte von Frauen und LGBTIQ+ Personen in diesem Zeitraum in Frage gestellt wurden. In allen untersuchten Ländern zeigte sich, dass insbesondere die Rechte von trans Menschen und die Anerkennung von LGBTIQ+-Rechten durch regelmäßige politische Vorstöße oder parlamentarische Debatten in Frage gestellt wurden.

Der Medienwissenschaftler Prof. Gavan Titley, Leiter des Projekts an der Universität Maynooth in Irland sagte: „Unsere Forschung zeigt, dass ein intensiver Angriff auf LGTBIQ+ Menschen in ganz Europa vorangetrieben wird durch den Angriff auf die Idee des ,Geschlechts‘ selbst. Die so genannte ,Anti-Gender‘-Politik, mit der seit Jahrzehnten Feminismus und reproduktive Rechte angegriffen werden, ist dabei nicht statisch“, betont der Projektleiter. So komme es vor, dass jegliche Form von LGBTIQ+-Sichtbarkeit und -Befürwortung als ,aggressiver Aktivismus‘ marginalisiert werde und behauptet wird, der ,Mehrheitsbevölkerung‘ würden Ideen und Werte einer ,Minderheit‘ aufgezwungen werden. 
Die ersten Erkenntnisse sollen nun ermöglichen, in weiterführenden Studien zu erforschen, wie sich „Anti-Gender“-Politik auf Alltagserfahrungen, Meinungsfreiheit, akademische Freiheit, reproduktive Rechte sowie die Geschlechtervielfalt auswirkt. 

An der Europa-Universität Viadrina beschäftigt sich die Soziologin Dr. Latife Akyüz im Rahmen des Projektes mit der transnationalen Perspektive von Menschen, die aufgrund von Anti-Gender-Politik ihr Land verlassen mussten.

Hintergrund RESIST: Der Projektname RESIST steht für den Titel „Fostering Queer Feminist Intersectional Resistances against Transnational Anti-Gender Politics“. Gefördert durch das EU-Programm Horizon Europe sind neben der Europa-Universität Viadrina folgende Einrichtungen beteiligt: die Hochschule Luzern, das University College Dublin, die Edinburgh Napier University, die Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne, die Université de Lausanne, die Université de Fribourg, die Maynooth University, die Universitat Pompeu Fabra und das Feminist Autonomous Centre for Research in Athen.
Weitere Informationen: https://theresistproject.eu , zu den transnationalen Ergebnissen, zum Newsletter.

Blog für Fach-& Lehrkräfte in der sexuellen Bildung

Sexalog - Blog für Fach- und Lehrkräfte in der sexuellen Bildung mit Inspirationen, Materialien und Methoden für die sexuelle Bildung mit unterschiedlichen Gruppen. → Zum Sexalog Abo. Einreichung eigener Beiträge per E-Mail.

Beispiel-Artikel:
- Schutzkonzepte – ein Bestandteil der Gewaltprävention: Wir arbeiten in der sexuellen Bildung nicht nur direkt mit Schüler*innen – wir unterstützen auch Einrichtungen und Organisationen bei der Entwicklung von individuellen Schutzkonzepten. Was ist das genau und welche Bestandteile hat es?
- zwischentöne – Unterrichtsmodul zu Homo- und Transphobie: Ein Unterrichtsmodul für die Auseinandersetzung mit Normkonstruktionen rund um Geschlechtervorstellungen und Sexualität, das eine „Leerstelle“ in Schulbüchern ergänzt. Schaut mal rein!
- Methodensammlung zur Gewaltprävention: Prävention sexueller Gewalt hat zum Ziel, die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein und ihren Abwehrstrategien zu stärken. Mit dieser umfangreichen Sammlung von Kinderschutz Schweiz können Grundschulen direkt kreativ an die Arbeit gehen!
- YouTube-Video: Das ist doch voll schwul! Jugendliche und ihr Coming-out: Drei Jugendliche berichten von Coming-out Erfahrungen, Mobbing und Ausgrenzung, positiven Reaktionen ihrer Eltern und wie sie ihr Leben in und nach der Schule gestaltet haben. Ein Video, das zum Diskutieren und einer thematischen Vertiefung einlädt.

Selbsteinschätzungstest Medienkompetenz für Fachkräfte

"Mission Medienkompetenz" – Ein Selbsteinschätzungstest! des Medienbüros jugend@bw.
Dieser Test hilft auf spielerische Weise herauszufinden, wie gut sich Fachkräfte in verschiedenen Bereichen der digitalen Jugendarbeit auskennen. Der Test hilft dabei den aktuellen persönlichen Wissensstand zu reflektieren. Am Ende gibt es passend zu den Antworten Tipps, Anregungen und Links aus der Selbstlernplattform von jugend@bw. → zum Test

Selbsttests zur Mediennutzung für junge Menschen

Landesanstalt für Medien NRW: ReSeT – DER SELBSTTEST ZUR SMARTPHONE-NUTZUNG
Der Selbsttest ReSeT (Reflexions- und Selbstregulations-Trigger) geht aus einem Kooperationsprojekt zwischen der Universität Duisburg-Essen, Fachgebiet Allgemeine Psychologie: Kognition, und der Landesanstalt für Medien NRW hervor. Die entsprechende Studie „Geschickt geklickt! Reflexion und Selbstregulation bei der Internetnutzung“ von Prof. Dr. Matthias Brand, Dr. Benjamin Stodt und Dr. Elisa Wegmann ist im November 2018 erschienen.

Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG): Kampagne “Ins Netz gehen”: Check dich selbst: Teste deine Mediennutzung - Du spielst gerne Videospiele? Du bist viel im Internet unterwegs?
Videospiele sind ein schöner Zeitvertreib, und ein Alltag ohne Internet ist für viele Menschen kaum noch vorstellbar. Aber die Beschäftigung damit kann auch Überhand nehmen. Ob das bei dir so ist oder ob du gefährdet bist, kannst du mit dem folgenden Selbsttest herausfinden. Am Ende erhältst du eine detaillierte Rückmeldung.

Neuer Fachinformationsdienst Geschlechterforschung / Gender Studies

[6.8.] Erster Fachinformationsdienst für die Gender Studies – Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) bringt feministische Daten ein
Erstmals entsteht eine digitale, fächerübergreifende Infrastruktur für die Gender Studies. Der neue Fachinformationsdienst (FID) Geschlechterforschung / Gender Studies wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert – ein Meilenstein für ein inter- und transdisziplinäres Forschungsfeld, das bisher oft unterversorgt war.
Getragen wird der FID von einem Konsortium, einem breiten Netzwerk akademischer Einrichtungen, Bibliotheken und Forschungsdateninfrastrukturen. 
Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) bringt den META-Katalog als zentrale Recherchestruktur ein – mit über 500.000 Datensätzen aus rund 40 feministischen Erinnerungseinrichtungen des i.d.a.-Dachverbands.
2026 startet dazu ein gemeinsames Fachportal des FID Gender Studies, das Wissen aus der Bewegung für Forschung sichtbar, auffindbar und vernetzt macht.

Bündnis für Gleichstellung – #unverhandelbar

In mehreren Bundesländern, darunter Sachsen, gibt es politische Bestrebungen, die gesetzlich verankerte Gleichstellungsarbeit zu schwächen. Ein zentraler Angriffspunkt: Gleichstellung soll von einer Pflicht- zu einer freiwilligen Aufgabe auf kommunaler Ebene erklärt werden. Dies hätte zur Folge, dass Gleichstellungsbeauftragte abgebaut oder abgeschafft werden könnten – mit gravierenden Konsequenzen für Chancengleichheit, gesellschaftliche Teilhabe und Demokratie.

Das Bündnis „Gleichstellung – #unverhandelbar“ setzt ein klares Zeichen gegen diesen Kurs. Es wurde von der LAG der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Sachsen initiiert und vereint zivilgesellschaftliche Organisationen, Fachverbände und engagierte Einzelpersonen, die sich für den Erhalt und Ausbau kommunaler Gleichstellungsarbeit einsetzen.

Verschiedene Organisationen und Einzelpersonen haben bereits ihre persönlichen Statements und Stellungnahmen übersandt. → Statements zum Nachlesen…

4. Fort- & Weiterbildungen, Workshops, Seminare

28.8. Online-FoBi zu strategischem Netzwerken für Gleichstellungsbeauftragte

Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V.: „Strategisches Netzwerken“ - Fortbildung für Gleichstellungsbeauftragte aus allen Bundesländern
Netzwerke zu knüpfen ist für Gleichstellungsbeauftragte essentiell, sowohl für die eigene berufliche Weiterentwicklung als auch für die Erreichung wichtiger Ziele. Mittels einer Netzwerkanalyse kann systematisch auf die Expertise des Netzwerks zurückgegriffen werden.
Termin: 28.8.25, 9-16 Uhr, Online [weitere Infos u. Anmeldung]

2.-3.9. Dortmund: Klassismus-sensible Jungen*arbeit

LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW: 
Zweitägige Fortbildung: Klassismus-sensible Jungen*arbeit am 2. und 3 September. Juli 2025 in Dortmund.
Klassismus erzeugt Barrieren, die für Jungen* oft nicht sichtbar sind. Sie erleben Nachteile und werden schlechter behandelt, weil sie wenig Geld haben: in der Schule, im Alltag, in der Freizeit.
Manche Jungen* spüren diese Diskriminierungen nur unbewusst, andere sprechen aus Scham nicht über ihre Situation, weitere überspielen ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Daraus resultiert oftmals ein sozial unerwünschtes Verhalten.
Wie können wir hier hilfreich und unterstützend sein? Wie können Jungen* in ihrer ganz eigenen Suche unterstützt werden? Wie sind möglichst angstfreie Räume für Jungen* möglich? Wie können wir Angebote schaffen, die Jungen* weder bevormunden noch beschämen?
Diese Themen gereift Olaf Jantz (mannigfaltig e.V., Hannover) auf. [Weitere Infos und Anmeldung: hier]

[Weitere Angebote der LAG Jungenarbeit NRW: s.u.]

3.-4.9. Paderborn: Umgang mit suchtkranken Menschen

IN VIA Akademie Paderborn: Umgang mit suchtkranken Menschen - Begegnungen in verschiedenen Arbeitsfeldern, 3.-4.9., Paderborn: 
In vielen Einrichtungen der Suchthilfe wird die Mitarbeit von suchtkranken Menschen als therapeutisches Feld genutzt. Die Begleitung dieser Zielgruppe stellt sehr hohe Anforderungen an das Personal. Daher benötigen Sie einen umfassenden Einblick zum Thema Sucht. Sie erhalten einen Überblick zu den unterschiedlichsten Formen von Suchterkrankungen, deren Ursachen und Verlaufsformen. Die Vorstellung und Umsetzung suchtspezifischer Konzepte ermöglicht Ihnen einen souveränen Umgang mit dieser Personengruppe. → Infos& Anmeldung

4.9. Online: Gadjé-Rassismus& Co

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Gadjé-Rassismus und Co. (04.09.25, Digital)
Vielfaltssensible und Reflektierte Pädagogische & Sozialarbeiterische Praxis im Umgang mit Romnja und Sintizze
»Rassismus gegen Sintizze und Rom*nja ist eine historisch gewachsene und transnational organisierte Gewalt, die auf die Psyche und die Körper von romani Subjekten transgenerationell einwirkt und Lebenserschwernisse, Verletzungen und Krankheiten, verkürzte Lebenserwartung bis hin zum Tod verursacht. Diese Gewalt schließt Rom*nja individuell und/oder kollektiv und in Verschränkung mit weiteren gesellschaftlichen Platzierungen wie Klasse, Gender, Sex, religiöser Zugehörigkeit von materiellen, finanziellen sowie symbolischen Ressourcen und von gesellschaftlicher Anerkennung und struktureller Teilhabe aus.«
Anhand diesen Definitionsvorschlags von Isidora Randjelović werden wir die thematische Komplexität beleuchten und uns mit der Bedeutung für die eigene pädagogische und sozialarbeiterische Praxis auseinandersetzen. [Weitere Infos: hier]

4.9. Hannover: Konfliktmanagement für Gleichstellungsbeauftragte

Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V.: „Erkennen, lösen, vorbeugen - Konfliktmanagement für Gleichstellungsbeauftragte“
Fortbildung für Gleichstellungsbeauftragte aus allen Bundesländern
Konflikte frühzeitig erkennen und handeln, anstatt zu warten, bis die Situation immer verfahrener wird; vorbeugend agieren und Zeichen setzen, anstatt nur zu reagieren. Aber wie genau machen wir das? Welche Lösung passt für meine Situation? Was für ein Konflikttyp bin ich überhaupt? Mit hilfreichen Theorien und kleinen Übungen werden anhand (eigener) Beispiele individuelle Strategien entwickelt.
Termin: 4.9., 10-16Uhr, Hannover [weitere Infos u. Anmeldung]

6.-7.9. Vlotho: Prävention u. Empowerment für die kulturelle Arbeit mit Jungen*

Landesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater NRW e.V.
Fortbildung „Gefühl Macht Mut. Prävention und Empowerment für die kulturelle Arbeit mit Jungen*“ am 6.-7.9..
Zum vierten Mal bietet die LAG Spiel und Theater NRW ein Fachtreffen zur Prävention von (sexualisierter) Gewalt für Mitarbeitende der kulturellen Jugendarbeit an. Ziel der Tagung ist es, Fachkräfte zu stärken und innovative Ideen für eine empowernde Kinder- und Jugendarbeit zu entwickeln.
Dieses Mal liegt der Fokus am Samstag auf einer solidarisch-kritischen Jungenarbeit, in der die Bedürfnisse und Herausforderungen heranwachsender Jungen gesehen werden. In zwei praxisorientierten Workshops am Sonntag werden die Grundlagen der Prävention sexualisierter Gewalt sowie ein kreativer Ansatz zur Projektentwicklung für die Prävention von Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* behandelt.
Tagungsort: LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho, Oeynhausener Straße 1, 32602 Vlotho
Für Fachkräfte aus dem Mitgliederspektrum der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW kostenfrei. Für alle anderen: 100 € / ermäßigt 70 €. EZ-Zuschlag: 15 €
[Weitere Infos: Flyer]

9.9. Online: Das Allg. Gleichbehandlungsgesetz in KJH-Einrichtungen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe (09.09.2025, Digital)
Seit 2006 sorgt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dafür, dass Benachteiligungen – insbesondere im Berufsleben – vermieden werden. Arbeitgeber*innen sind verpflichtet, die Vorgaben des AGG umzusetzen.
Gerade in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe ist die Schaffung eines diskriminierungsfreien Arbeitsumfelds von großer Bedeutung. Sie trägt nicht nur zum Schutz und zur Motivation der Mitarbeitenden bei, sondern stärkt auch die Vorbildfunktion dieser Organisationen in Sachen Diversitätssensibilität. Die Einhaltung des AGG schützt darüber hinaus vor rechtlichen Risiken und fördert ein respektvolles Miteinander im Arbeitsalltag. [Infos: hier]

10.9. Essen: Klassismus u. Pädagogik – machtkritische FoBi

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Klassismus und Pädagogik – eine machtkritische Fortbildung (10.09.2025, FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW)
Diese Fortbildung bietet einen Einstieg in klassismuskritisches Denken und Handeln. Neben einer theoretischen Einführung und weiteren fachlichen Inputs liegt der Fokus auf selbstreflexiven Methoden: Welche (unbewussten) Bilder und Erfahrungen prägen unsere pädagogische Haltung? Wie beeinflussen sie unser Handeln? Und wie können wir Räume schaffen, die soziale Ungleichheit nicht verstärken, sondern Solidarität und Teilhabe fördern? 
10.9., 9:30 Uhr -16 Uhr, Ort: FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW, Limbecker Platz 7, Essen, 45127 [weitere Infos: hier]

ab 10.9. FoBi: Haltung zeigen in digitalen Räumen

Distanz – Distanzierungsarbeit, jugendkulturelle Bildung und Beratung – e.V. Weimar:
10.& 18.9.& 2.10. Fortbildung: Was ist los im Feed. Haltung zeigen in digitalen Räumen – jetzt erst recht. 
Ob Kommentarspalten, Chatverläufe oder Foren – menschenverachtende Aussagen, Diskriminierung und rechte Ideologien gehören für viele zum digitalen Alltag. Besonders für Communitymanager*innen, Moderator*innen und Content Creator*innen ist das eine tägliche Herausforderung. Was sagen, was ignorieren – und wie überhaupt reagieren? Digitale Räume sind längst politische Räume. Wer hier Verantwortung übernimmt, braucht Wissen, Handlungssicherheit und eine klare Haltung. Genau hier setzt der Workshop von transform an. Er ist in drei aufeinander aufbauende Module gegliedert: der eigene Handlungsraum (1), extrem rechte Gesprächsmuster (2) und konkrete Reaktionsstrategien (3). [Weiter]

11.9. Online: Equal Care u. gleichberechtigte Elternschaft

“Beste Voraussetzungen? Wirklich?” Digitaler Workshop zum Thema Equal Care und gleichberechtigte Elternschaft beim Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau
Was macht eine gerechte Aufteilung der Fürsorgearbeit aus? Wie können Paare das gut miteinander gestalten – schon bevor sie sich für oder gegen Kinder entscheiden? Und das dann durchziehen? Im Rahmen des Jahresprojekts „Maybe Baby – Will ich ein Kind?“ bietet der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau am 11. September 2025 von 18:30-20:30 Uhr den digitalen Workshop „Beste Voraussetzungen: Equal Care und gleichberechtigte Elternschaft“ an. 
Der Workshop richtet sich an Menschen ohne Kinder (in Partner*innenschaften oder ohne Partner*innen), die sich die Frage stellen, wie sie die Care-Arbeit für ein potenzielles Kind gerecht gestalten können. Geleitet wird der Workshop von Sophie Wilhelmine Schaper. Die Pädagogin arbeitet in der Erwachsenenbildung an der Hochschule Darmstadt, hat zwei Kinder und lebt in Bezug auf die Care-Arbeit ein partnerschaftliches 50:50-Modell.
Nach einem kurzen Überblick über die zentralen Begriffe und Konzepte rund um Care-Arbeit beschäftigen sich die Teilnehmer*innen anhand konkreter Handlungsoptionen wie zum Beispiel einem wöchentlichen Familienrat mit der Frage, wie die Aufteilung von Care-Arbeit in Bezug auf Elternschaft gerecht gestaltet werden kann und welche Fragen im Vorfeld miteinander besprochen werden sollten. Der Workshop wird interaktiv gestaltet und viele Möglichkeiten zum Austausch bieten. Er wird gefördert durch den Zonta Club Darmstadt.
Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen: hier

Der Workshop „Beste Voraussetzungen“ ist Teil des Projekts "Maybe Baby - Will ich ein Kind?" des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau. Mit dem Projekt ermöglicht der Verband es FLINTA*, sich ein Jahr lang mit der Frage „Will ich ein Kind?“ zu beschäftigen. Denn sie stehen im Spannungsfeld zwischen der Aussicht auf eine immense Mehrfachbelastung einerseits und dem vermeintlich einzigen Weg zu erfüllendem Lebensglück andererseits ganz schön unter Druck. Mit Workshops, einer SocialMedia-Kampagne und Talkformaten bietet Maybe Baby ihnen einen ergebnisoffenen Raum und Unterstützung in ihrem Entscheidungsprozess an, professionell begleitet und im Austausch mit Menschen in der gleichen Situation. Mehr zum Projekt und zum Programm.

13.9. Online: Geschlechtliche Vielfalt in der KJH

Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland e.V. (TIAM e.V.) - Verein geschlechtlicher Vielfalt für Trans*- & Inter*personen: Fo Bi Geschlechtliche Vielfalt in der Kinder- und Jugendhilfe. 
Alle Kinder und Jugendlichen begegnen in ihrer Entwicklung unterschiedlichsten Rollenbildern – vom Kindergartenalter bis zur Pubertät. Geschlechtliche Vielfalt gehört dabei längst zum Alltag: Viele Kinder und Jugendliche probieren sich aus, hinterfragen
Geschlechterrollen und entwickeln individuelle Identitäten.
Wenn trans*, nicht-binäre* und inter* Kinder und Jugendliche in pädagogischen Einrichtungen willkommen sind, profitieren alle: Diese Kinder können sich angstfrei entfalten, während andere lernen, sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen – jenseits gesellschaftlicher Rollenvorgaben ohne dabei (klassisches) Rollenverhalten auszuschließen.
Die Kinder- und Jugendhilfe trägt dazu bei, individuelle Entwicklungsprozesse zu fördern und das Selbstwertgefühl aller Kinder und Jugendlichen zu stärken.
In unserem Online-Workshop lernen Sie verschiedene Modelle geschlechtlicher Vielfalt kennen. Anhand von Fallbeispielen und im Austausch mit Ihrer eigenen beruflichen Erfahrung entwickeln Sie konkrete Ideen und Handlungsmöglichkeiten für Ihre pädagogische Praxis.
Was wollen wir mit unserem Angebot erreichen:
- Befähigung von Fachkräften zu Stärkung und Empowerment von trans*, inter* und nicht-binären* (tin*) Kindern und Jugendlichen
- Unterstützung im Umgang mit Eltern und Angehörigen
- Sensibilisierung und Kompetenzaufbau im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt
- Auseinandersetzung mit den Lebensrealitäten von tin* Kindern und Jugendlichen
- Reflexion der eigenen pädagogischen Haltung und Entwicklung konkreter
Handlungsempfehlungen
- Förderung von kollegialem Austausch und Vernetzung im professionellen Alltag.
Zielgruppe: Fachkräfte in Kitas, Schulsozialarbeiter*innen, Fachkräfte in Einrichtungen der KJH, Lehrkräfte aller Schulformen, Fachkräfte aus anderen KJH-nahen Berufsfeldern. 
Wann& wo: 13.09.2025, 10-14Uhr, Online via AlphaView. (Download: https://alfaview.com/de/download/), Teilnahmebeitrag: 45,-€.
Fragen zur Veranstaltung an: c.richter@trans-inter-aktiv.org

16./23.9. Essen: Anti-Bias-FoBi

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Anti-Bias (16. & 23.09.2025)
In dieser zweitägigen Fortbildung werden praxisnah Grundlagen und Zielsetzungen der Anti-Bias-Arbeit vorgestellt und auf die Einbindung in die Praxis eingegangen. Zugänge zu Themen wie “Vorurteile, Macht und Diskriminierung” werden über selbstreflexive Übungen transportiert und es besteht Raum, eigene Erfahrungen – damit auch Einstellungen und Haltungen – zu reflektieren. 
Veranstaltungstage: 16. u. 23.9.2025 je 09.30 – 16.30 Uhr, Anmeldeschluss: 9.9., 12 Uhr
Veranstaltungsort: FUMA Fachstelle Gender Diversität NRW, Limbecker Platz 7, Essen, 45127 [Weitere Infos: hier]

17.9. Stuttgart: Sexuelle u. geschlechtl. Vielfalt in der Arbeit mit KJu

LAG Mädchen*politik BW: Workshop: Was muss ich wissen? - Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Was genau bedeutet “queer”? Was kann ich tun, wenn sich ein Kind bei mir outet? Wie gehe ich mit queerfeindlichen Beleidigungen in meiner Einrichtung um? Was bedeutet das neue Selbstbestimmungsgesetz für Jugendliche? 
Im Workshop widmen wir uns den Grundlagen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, sprechen über Begrifflichkeiten und gesetzliche Regelungen. Entlang persönlicher Reflexion, kollegialer Beratung und Fallarbeit soll ein diskriminierungssensibler Blick für die eigene Praxis geschärft werden.
Es ist kein Vorwissen notwendig und es wird Raum für Fragen und Austausch geben.
Der Workshop findet im Rahmen der “Genderqualifizierungsoffensive V” statt. Finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag von BW beschlossen hat.
Zielgruppe: Fachkräfte und Ehrenamtliche aus der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit
Termin& Ort: Mi, 17.9.25, 10 - 14 Uhr, Sunny High e.V., Stuttgart Bad-Cannstatt, Kosten: 55€.
Fragen an Lisa Vest: vest@lag-maedchenpolitik-bw.de. Anmeldung: hier.

18.9. Online: Mutterschaft und Feminismus

Evangelisches Bildungszentrum im Rheinland: Mutterschaft und Feminismus: Kann es gelingen, Mutterschaft emanzipiert zu leben?
Schließen sich Muttersein und Feminismus aus? Die österreichische Soziologin Dr. Samira Baig stellt ihr Buch „Mutterschaft und Feminismus. Eine Studie zu Konzepten feministischen Mutterseins“ vor. Für diese Studie führte sie mit achtzehn politisch aktiven feministischen Müttern* offene (erzählende) Interviews und entwickelte daraus verschiedene Konzepte feministischen Mutterseins.
Es wird dabei nicht nur das Spannungsfeld von Mutterschaft und Feminismus im Alltag feministischer Mütter* sichtbar, sondern es gelang Dr. Samira Baig auch, emanzipatorische Strategien in Bezug auf Mutterschaft zu identifizieren. Von diesen Gestaltungs- und Handlungsspielräumen können auch Mütter* profitieren, die sich nicht als Feminist*innen verstehen.
Im Anschluss an den ca. 30-minütigen Impulsvortrag laden wir Sie ein, mit Dr. Samira Baig ins Gespräch zu kommen. Sie können Ihre themenbezogenen Fragen stellen und sich zu den Erfahrungen Ihrer (emanzipatorischen/feministischen) Mutterschaft austauschen.
Diese Veranstaltung findet ausschließlich digital statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte melden Sie sich trotzdem an, damit wir Ihnen nach dem Anmeldeschluss die Zugangsdaten zur Zoom-Konferenz zusenden können. → Anmeldung
In Kooperation mit der Frauenbeauftragten des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel

ab 18.9. Online-Grundlagenschulung Jugendhilfe-, Asyl- u. Aufenthaltsrecht

Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Neu in der Arbeit mit jungen Geflüchteten?  
Die Online-Grundlagenschulung vermittelt praxisnah jugendhilferechtliche und asyl- und aufenthaltsrechtliche Grundlagen, Informationen zu Vormundschaft und ihrer Rolle im Asylsystem sowie zur Begleitung und Übergangsgestaltung von und mit jungen volljährigen Geflüchteten. Neben den Schulungsinhalten wird es Raum für interaktiven Austausch und zur Reflexion der Herausforderungen und Haltungen im Arbeitsalltag geben. - >Zu den BuMF Veranstaltungen
Termine: 18.9, 12:00 - 15:30 / je 9:30-13 Uhr: 16.10./ 24.11./ 12.12.25/ 19.1.26/ 23.2.

23.9. Online: Politische Bildung in der Arbeitswelt

Bundeszentrale für politische Bildung- Workshop: Politische Bildung in der Arbeitswelt – Chancen und Herausforderungen eines jungen Feldes
Der Arbeitsort ist ein vorpolitischer Raum: Hier entwickeln sich politische Ansichten, und hier treffen unterschiedliche Interessen aufeinander. Menschen verbringen dort einen Großteil ihres Tages und es treffen Personen mit unterschiedlichsten Biografien und Einstellungen aufeinander. Gleichzeitig ist die Arbeitswelt aktuell durch verschiedene Transformationsprozesse gezeichnet: Die Digitalisierung und die zunehmende Anwendung Künstlicher Intelligenz, der demografische Wandel und damit verbunden die Anwerbung ausländischer Fachkräfte sind nur einige dieser Entwicklungen. Diese Transformationsprozesse stellen Unternehmen sowie Beschäftigte vor multiple Herausforderungen.
Aufsuchende politische Bildung in der Arbeitswelt möchte diesen Sozialraum und die dort aufkommenden politischen Fragestellungen nutzen, um davon ausgehend politische Bildungsprozesse anzustoßen. Im Workshop steht die Frage im Zentrum, welche Chancen und Herausforderungen politische Bildung im betrieblichen Kontext mit sich bringt. Dazu werden zwei Projekte vorgestellt, die mit unterschiedlichen Ansätzen in diesem Feld arbeiten. Zudem sollen gemeinsam mit den Teilnehmenden Praxisbeispiele diskutiert sowie ein methodischer Einblick in die Arbeit gegeben werden.
Zielgruppe: Politische Bildner/-innen, Fachkräfte aus der Sozialpädagogik, Multiplikator/-innen, Interessierte
Termin: 23.9., 14– 17Uhr via Zoom [Infos/ Anmeldung]

23.9. Online: geschlechterreflektierende Jungen*arbeit zu Männlichkeit_en& Radikalisierung

23. September 2025 | Online | Online-Workshopreihe "Radikal! Zusammenhänge von Männlichkeit und Radikalisierung verstehen und im pädagogischen Alltag begegnen" – Teil 1: Grundlagen der geschlechterreflektierenden Jungenarbeit
Nicht nur in Sachsen lässt sich ein gesellschaftlicher und politischer Rechtsruck feststellen. Mehrere Analysen zeigen, dass diese Tendenz eng mit Männlichkeitsbildern und der Retraditionalisierung von Geschlechterrollen zusammenhängen. Gleichzeitig ist die Jungen- und Männerarbeit in Sachsen, aber auch bundesweit, mit Kürzungen durch die Förderstrukturen im sozialen Bereich konfrontiert. Die Fachkräfte, die bleiben (können), stehen vor komplexen Herausforderungen im Umgang mit dieser Situation.
Vor diesem Hintergrund bietet die LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen die Veranstaltungsreihe „Radikal!“ an, um Fachwissen und Handlungskompetenzen in den Bereichen geschlechterreflektierender Arbeit zu Männlichkeit_en, Radikalisierungstheorien, Prävention und Intervention zu vermitteln. [Link zur Veranstaltung]

ab 23.9. regionale Workshops: Klimaanpassung in soz. Einrichtungen

Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen - regionale Vernetzungsworkshops 
Soziale Einrichtungen stehen angesichts der fortschreitenden Klimakrise vor wachsenden Herausforderungen. Steigende Temperaturen, häufigere Extremwetterereignisse sowie neue gesetzliche Anforderungen erfordern gezielte Strategien und konkrete Schutzmaßnahmen – insbesondere für vulnerable Gruppen und Mitarbeitende. Um Einrichtungen bei der Entwicklung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu unterstützen, veranstaltet der Paritätische Gesamtverband vier regionale Vernetzungsworkshops.
Potsdam – 23. September 2025 –Anmeldung
Nürnberg – 25. September 2025 – Anmeldung
Frankfurt – 05. November 2025 – Anmeldung
Gelsenkirchen – 19. November 2025 –Anmeldung

ab 23.9. Online-FoBi-Reihe: Sexuelle Bildung bereits in der Kita

Kooperation von Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg e.V.  und pro familia Landesverband Baden-Württemberg e.V.:
Ab 23.10. Unaufgeregt wertvoll: Digitale Fortbildungsreihe „Sexuelle Bildung in der Kita“. 
Das Angebot der Aktion Jugendschutz greift in mehreren Modulen, die einzeln buchbar sind, wichtige Themen sexueller Bildung im Kita-Alltag auf. Sexuelle Bildung schützt vor sexualisierter Gewalt. 
Fachkräfte und Bezugspersonen brauchen Hintergrundwissen und Ideen im Umgang mit kindlicher Sexualität, die sich grundlegend von der Sexualität Erwachsener unterscheidet. Neben einem theoretischen Input haben Fachkräfte in KiTas die Möglichkeit zum Austausch & Fragen zu stellen. [Weiter]

24.9. Online: Allgem. Gleichbehandlungsgesetz für Gleichstellungsbeauftragte

Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V: "Vielfalt (er)leben“ – Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz für Gleichstellungsbeauftragte (AGG)“
Fortbildung für kommunale Gleichstellungsbeauftragte aus allen Bundesländern
Was haben Gleichstellungsbeauftragte mit dem AGG zu tun? Sollte die Beschwerdestelle bei der Gleichstellungsbeauftragten angesiedelt sein? Wie kann (un)mittelbare Diskriminierung verhindert werden? Mit diesen Fragen und insbesondere mit dem Thema Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz befasst sich das Seminar.
Termin: 24.9., 9.30-16.30 Uhr, Online [weitere Infos u. Anmeldung]

24.9. Online: Diskriminierungsrisiken für geflüchtete KiJu/ Interventionen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Diskriminierungsrisiken für geflüchtete Kinder und Jugendliche in NRW – Felder, Formen und menschenrechtliche Interventionen (24.09.2025, Digital)
Viele Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sehen sich in der täglichen Arbeit vermehrt mit rassistischen Diskursen und Diskriminierung im Hinblick auf ihre Klient*innen mit Fluchtbiografie konfrontiert: Geflüchtete Kinder sind nicht in adäquater Wohnumgebung untergebracht; Junge Frauen mit Hijab finden keinen Praktikumsplatz. Geflüchtete Mädchen werden hinsichtlich ihrer Berufswahl genderstereotyp beraten oder rassifizierte junge Männer erleben racial profiling.
Im Rahmen der Stärkung der betroffenen Kinder und Jugendlichen ist es hilfreich zu wissen, welchen Diskriminierungsrisiken geflüchtete Menschen in NRW ausgesetzt sind und was (menschen)rechtlich unter Diskriminierung zu verstehen ist und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt. [Alle Infos: hier]

25.9. Online: Veranstaltungsreihe „Vereinbarkeit kompakt“ u.a. für Frauenbeauftragte

Start der DGB-Veranstaltungsreihe „Vereinbarkeit kompakt“
Das DGB-Projekt bietet mit der Reihe eine Qualifizierungsmöglichkeit für Betriebs- und Personalräte und Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an.
Das erste Modul trägt den Titel „Arbeitszeit gestalten – Sorgearbeit ermöglichen, Fachkräfte binden“. Arbeitszeiten beeinflussen maßgeblich, wie gut sich Beruf und Sorgearbeit miteinander vereinbaren lassen.
Über folgende Fragen sollen Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten rund um das Thema Arbeitszeit beleuchtet werden:
• Welche Arbeitszeitmodelle brauchen Eltern und Pflegende wirklich? • Wie verändern sich ihre Bedürfnisse im Lebensverlauf? • Wer Fachkräfte gewinnen und halten will, braucht familiengerechte Arbeitszeiten. • Wie können Betriebs- und Personalräte diese umsetzen, so dass alle profitieren?
Termin: 25.9., 11 Uhr, Online 
Weitere Termine& Themen: 11.12., 11 Uhr: Gesundheit & Stress:  / Folgt 2026: Pflege von Angehörigen / Weiterbildungen [weitere Infos u. Anmeldung]

25.9. Online: Kritische pädagog. Reflektion v. Männlichkeiten& u. patriarchalen Strukturen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Mehr als eine Haltung! – Kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeiten * und patriarchalen Strukturen in der pädagogischen Praxis (25.09.2025, Digital)
In diesem interaktiven Workshop setzen wir uns intensiv mit den vielschichtigen Facetten von Männlichkeiten* auseinander. Wir hinterfragen und dekonstruieren normative Bilder und Glaubenssätze, die traditionell mit männlicher Identität verbunden sind. Der Fokus liegt dabei auf dem eigenen Habitus – wie wir geworden sind, wie wir auf andere wirken und wie dies unsere Geschlechtsidentität und deren Ausdruck beeinflusst.
Der Workshop richtet sich explizit an Männer*, die in der Pädagogik und Bildung tätig sind. Wir erarbeiten gemeinsam Transferperspektiven für die eigene pädagogische und bildnerische Praxis. [Infos: hier]

30.9.-1.10. Bonn: Gleichstellungsorientierte Arbeit mit jungen Männern

Bundesforum Männer - Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e.V. 
Fachkräfte-Workshop: Gelingende Praxis gleichstellungsorientierter Arbeit mit jungen Männern (18–30 Jahre)
Der zweitägige Workshop bringt Fachkräfte aus Praxis, Politik und Wissenschaft zusammen, um gemeinsam Strategien für eine gleichstellungsorientierte, demokratiestärkende und gewaltpräventive Arbeit mit jungen Männern zu entwickeln. Neben Impulsen stehen vor allem interaktive Formate und kollegialer Austausch im Mittelpunkt – ganz im Sinne einer kreativen Ideenwerkstatt. 
Der Workshop richtet sich an Fachkräfte, die praktisch mit Männern zwischen 18 und 30 zu tun haben, aus Jungen- Männer-, Väterarbeit, Gleichstellungspolitik, Bildungsarbeit, Jugendhilfe, Medienpädagogik und zivilgesellschaftlichen Initiativen. 
Termin& Ort: 30.9. (13–20Uhr)-1.10. (9–15Uhr); Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ), Multifunktionsraum B2, Rochusstraße 8–10, 53123 Bonn 
Anmeldung/ mehr Infos: online
Nachfragen an Peter Bienwald: bienwald@bundesforum-maenner.de

6.10. Online: Fördermittelakquise für inklusive KiJu-Arbeits-Projekte

Akademie der Jugendarbeit BW: 06. 10. (10-12 Uhr). Online. Fördermittelakquise für inklusive Projekte. 
Die Stärkung inklusiver Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit braucht zusätzliche Ressourcen, die die Träger*innen oft nicht bereitstellen können. Fördermittel unterschiedlicher Geldgeber*innen sind deshalb eine, oft die einzige Möglichkeit, inklusive Prozesse voranzutreiben. Es werden Wege aufgezeigt und gibt Tipps gegeben, wie Fördermittel z. B. bei der Aktion Mensch und dem Deutschen Hilfswerk, aber auch anderswo, erfolgreich beschafft werden können. [Weiter]

6.10. Stuttgart: Fachkräfte-FoBi: Methoden gegen Hass u. Desinformation im Netz

Jugendstiftung BW: Connect für REspect! 3 – Vernetzungs- und Praxistreffen für Fachkräfte mit Materialien und Methoden gegen Hass und Desinformation im Netz am 06.10. in Stuttgart.
Ob in Storys, Memes oder Kommentaren – Hass und Desinformation verbreiten sich rasant, vor allem online. Für Fachkräfte, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten,
stellt sich die Frage: Wie können wir sie fit machen, Desinformation zu erkennen und sich klar gegen Hass zu positionieren – gerade mit Blick auf die Landtagswahlen 2026 in Baden-Württemberg? 
Neben einem spannenden Impuls zu Hassbildern in sozialen Medien mit Prof. D. Hornuff, werden am Nachmittag zwei Schulungen im WS-Format angeboten: (1) Umgang mit Fake News & Desinformation; (2) Hate Speech – kompakt, praxisnah und sofort anwendbar. [Weiter]

ab 7.10. Essen: Blended-Learning FoBi-Reihe diskriminierungssensible JA

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - “Power Päd: Macht erkennen, Verantwortung übernehmen!”
Im Herbst startet die neue Blended-Learning Fortbildungsreihe für pädagogische Fachkräfte und Schulsozialarbeiter*innen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und sie diskriminierungssensibel begleiten möchten. Das Power Päd schaut auf Systeme wie Kolonialismus, Patriarchat und Kapitalismus – und fragt: Welche Rolle spielen sie in unserem Alltag? Wie wirken sie auf das Leben junger Menschen? Und was bedeutet das für meine pädagogische Arbeit?
Das Blended Learning verbindet selbstgesteuertes digitales Lernen mit gemeinsamen Austauschräumen – sowohl online als auch in Präsenz. Die Selbstlernphasen sind zeitlich flexibel gestaltet, sodass du sie gut in deinen beruflichen Alltag einbauen kannst. Gemeinsame Präsenz- und Onlinetreffen ermöglichen dir den Austausch, die Rückmeldung, Vernetzung und gemeinsame Reflexion.
Wenn du dein Wissen, deine Haltung und deine Handlungskompetenz im Umgang mit Diversität, Diskriminierung und gesellschaftlichen Machtverhältnissen stärken möchtest, dann melde dich an! Mehr Informationen auf der Projektseite.
- Kick-Off Veranstaltung: 07.10., 10 – 17 Uhr, in der FUMA-Fachstelle in Essen
- I. Selbstlernphase: 08.10.– 10.11., auf FUMA digital
- Web-Seminar 1: 03.11., 14 – 15.30 Uhr, digital
- Digitales Austauschtreffen: 11.11., 9 – 14 Uhr, digital
- 2. Selbstlernphase: 12.11.– 01.12., auf FUMA digital
- Web-Seminar 2: 24.11., Uhrzeit folgt
- Workshop: 02.12., 10 – 17 Uhr, in der FUMA-Fachstelle in Essen

8.10. Stuttgart: Mädchen*Arbeit mit intersektional feministischer Perspektive

Der PARITÄTISCHE Landesverband BW: Mädchen*Arbeit mit intersektional feministischer Perspektive - Modul 2 
Modul 2: „Von der Theorie zur Praxis: Vielfältige Ansätze für eine gelingende Mädchen*arbeit“ 
Lebenslagen von Mädchen* und jungen Frauen* sind so vielfältig wie sie selbst.
In dieser Fortbildung wird der Frage nachgegangen, wie es gelingt Mädchen* und junge Frauen* aus unterschiedlichen Lebenskontexten zu erreichen und ihre spezifischen Bedarfe aufzugreifen. Ziel der Fortbildung ist es, praxisorientierte Ansätze zu entwickeln, die sowohl die Vielfalt an Lebensrealitäten als auch unterschiedliche Formen von Diskriminierung und Machtverhältnissen berücksichtigen.
Die Referentinnen bringen ihre langjährige Erfahrung aus der Praxis ein und stellen erfolgreiche Methoden und Praxisbeispiele vor, wie z. B. Queer Time als Safe Space, FLINTA*–Fridays* sowie ressourcenorientierte Methoden der Mädchengruppenarbeit.
Unter dem Motto „Haltung vor Methode“ wird gemeinsam über die Bedeutung einer respektvollen und empowernden Haltung in der Mädchen*arbeit reflektiert. Neben theoretischen Input und der Vorstellung von Methoden wird die Fortbildung Raum für einen offenen Austausch bieten. Es werden eigene Erfahrungen, Perspektiven und Herausforderungen in der Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* diskutiert und konkrete Ansätze für die Umsetzung im Praxisalltag erarbeitet.
Die Fortbildungsmodule sind für Teilnehmer*innen kostenfrei, deren Träger sowohl Mitglied im Paritätischen Landesverband als auch in der LAG Mädchen*politik BW ist. Der Unkostenbeitrag für Personen ohne diese beiden Mitgliedschaften beträgt 30,- € pro Modul. Der Teilnahmebeitrag wird gegen Rechnung fällig. Ihre Anmeldung ist erst nach dem Eingang der Teilnahmegebühr verbindlich.
Termin& Ort: 8.10., 10-17 Uhr, Anmeldeschluss: 1.10., Parität BW, Hauptstraße 28, 70563 Stuttgart [Anmeldung]

ab 9.10. Essen: Prävention zw. antimuslim. Rassismus& islamist. Extremismus

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Fortbildungsreihe: Prävention im Spannungsfeld zwischen antimuslimischem Rassismus und islamistischem Extremismus
Antimuslimischer Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das nicht nur Auswirkungen auf das Selbstbild und die Teilhabe junger Muslim*innen hat, sondern auch als ein Nährboden für islamistische Radikalisierungsprozesse wirken kann. Gleichzeitig besteht die Gefahr, im Rahmen der Präventionsarbeit selbst zur Stigmatisierung muslimischer Menschen beizutragen.
Die Fortbildungsreihe „extrem:kompakt“ setzt genau hier an: Sie sensibilisiert pädagogische Fachkräfte für diese Spannungsfelder und vermittelt fundierte Kenntnisse sowie Handlungsoptionen für eine differenzierte, rassismussensible Präventionspraxis.
Je 10-17 Uhr: Modul 1: 9.10., Modul 2: 29.10., Modul 3: 27.11. [Weitere Infos]

10.10. Magdeburg: FoBi Geschlechtervielfalt sensibel und inkulsiv begegnen

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: Fortbildung: LASST UNS ... Geschlechtervielfalt sensibel und inkulsiv begegnen.  
Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer vielfältigen Welt auf. Geschlecht ist mehr als "Mädchen oder Junge" – und diese Realität spiegelt sich in allen pädagogischen Einrichtungen wider. 
Doch wie können wir alle jungen Menschen so begleiten, dass sie sich gesehen, respektiert und gestärkt fühlen? 
Unter dieser Frage veranstalten wir gemeinsam mit dem "Bildungsinstitut für inklusive Vielfalt" dazu am 10.10.2025 die Fortbildung mit dem Titel: "LASST UNS ... Geschlechtervielfalt sensibel und inklusiv begegnen". Im Fokus der Veranstaltung wird das Entdecken des vom BiV aktuell erstellten und veröffentlichten Bildungsmaterials "LASST UNS...! - Ein Methodenset zur Vermittlung von sexueller, romantischer und geschlechtlicher Vielfalt" stehen. Besonders hervorzuheben ist der inklusive und diskriminierungssensible Ansatz des Materials.
Diese Fortbildung unterstützt Sie dabei, einen offenen, wertschätzenden Umgang mit geschlechtlicher, romantischer und sexueller Vielfalt zu entwickeln. Gemeinsam lernen wir Methoden kennen, die Grundlagen für eine inklusive Vermittlung schaffen und Vielfalt als Chance begreifen.
Näheres zur Veranstaltung und die Möglichkeite zur Anmeldung sind hier zu finden.

10.10. Online: wertschätzende Sprache im Umgang mit mehrgewichtigen Personen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Wut macht Mut: Mehr Wörter für mehr Gewicht (10.10.2025, Digital)
Es wird beispielhaft gezeigt, wie in Medien, Arztpraxen und in verschiedenen Alltagssituationen diskriminierend über mehrgewichtige Menschen gesprochen oder geschrieben wird und welchen Vorurteilen Mehrgewichtige oft ausgesetzt sind. Erste Ideen für eine sensible und wertschätzende Sprache im Umgang mit mehrgewichtigen Personen sollen entwickelt werden. Am Beispiel einer Theaterproduktion im Schauspielhaus Bochum, in der zwei mehrgewichtige Frauen eine Wutrede vorgetragen haben, soll demonstriert werden, wie mutmachend und stärkend die selbstbewusste Verwendung bestimmter Worte für Betroffene sein kann.
Des Weiteren richten wir den Blick auf die Möglichkeiten bodyismuskritischer Pädagogik in der Arbeit mit jungen Menschen und geben Impulse zu Voraussetzungen und Umsetzung. [Infos: hier]

10.10. Stuttgart: Inklusive Jungen*arbeit

LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW: Workshop: Inklusive Jungen*arbeit.
Wie lässt sich Inklusion in der Arbeit mit Jungen* umsetzen? Welche spezifischen Themen, Risiken und Bedürfnisse sind bei der Arbeit mit männlichen* Jugendlichen mit Behinderung von Bedeutung? Welche Rechte haben Heranwachsende und wie kann die Wahrnehmung dieser Rechte für alle pädagogisch unterstützt werden? Und welchen Einfluss hat der eigene biografische Hintergrund? 
Um diese und andere Fragen wird es bei dem eintägigen Workshop zu inklusiver Jungen*arbeit gehen. Neben einer grundsätzlichen Auseinandersetzung zum Thema wird ein Fokus auf den Themen liegen, die männliche* Jugendliche umtreiben: Fragen nach Sexualität und Körpern, Fragen über die Rechte, die sie haben und nicht zuletzt Fragen über Geschlechterbilder und Vorstellungen von Männlichkeit. 
Termin&Ort: 10.10. (10–17 Uhr). Stuttgart-Vaihingen. [Weitere Infos]

Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Fortbildungsreihe zum Asyl- und Aufenthaltsrecht.
In Kooperation mit Rechtsanwalt Dr. Stephan Hocks bietet der BuMF in der zweiten Jahreshälfte 2025 erneut eine Vertiefungsseminarreihe an. In drei Online-Veranstaltungen erfolgt eine fundierte Qualifizierung in verschiedenen Themenbereichen.
- 1. Vertiefungsseminar: Asylverfahren für unbegleitete minderjährige Geflüchtete, 15.10., 9:30 Uhr – 13:30 Uhr
- 2. Vertiefungsseminar: Alternative Wege der Aufenthaltssicherung außerhalb des Asylverfahrens für junge Menschen nach der Flucht, 12.11., 9:30 Uhr – 13:30 Uhr
- 3. Vertiefungsseminar: Aufenthaltsverlängerung, Niederlassungserlaubnis und Einbürgerung von jungen Menschen nach der Flucht, 10.12.25, 9:30 Uhr – 13:30 Uhr [Zur Anmeldung]

15./16.10. online: Bildungsarbeit zu Geschlechterverhältnissen (geschlechtl.& sex. Vielfalt)

LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg: Online-Fortbildung: Bildungsarbeit zu Geschlechterverhältnissen inklusive geschlechtlicher und sexueller Vielfalt – Wie mach ich das? Konzeptionelle, didaktische, methodische und Haltungsfragen für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene
Zielgruppe: Teilnehmende aller Geschlechter, die sich bereits mindestens ein Jahr mit Geschlechterverhältnissen bzw. geschlechtlicher und sexueller Vielfalt beschäftigt haben. Wenn Sie Fragen haben, ob die Fortbildung passend für Sie ist, melden Sie sich gerne per Mail bei Katharina Debus. Die Fortbildung richtet sich sowohl an Einsteiger*innen als auch erfahrenere Kolleg*innen der Bildungsarbeit. Es sind Menschen aller Geschlechter willkommen. Darüber hinaus sollten nur Menschen teilnehmen, die sich grundsätzlich gegen Diskriminierung einsetzen wollen und bereit sind, diesbezüglich auch eigene erlernte Wissensbestände und Verhaltensweisen zu hinterfragen.
Kosten: 150€, Referentin: Katharina Debus [Weitere Infos und Anmeldung]

16.10. Stuttgat: Mental Health - Psych. Belastungen/ Pubertät

Mädchen*Gesundheitsladen Stuttgart e.V.: Fortbildung „Mental Health - „Bin ich psychisch krank oder ist es nur die Pubertät?“
Vielfältige Studien belegen, dass vor allem Mädchen* und junge Frauen* unter psychischen Belastungen und Erkrankungen leiden - es ist also von besonderer Bedeutung, die Kategorie Geschlecht bewusst in den Blick zu nehmen. Diese praxisorientierte Fortbildung des Mädchen*gesundheitsladens Stuttgart am 16. Oktober (09:30- 16:30 Uhr) beschäftigt sich mit geschlechtsbezogenen Herausforderungen und Bewältigungsstrategien – auch in Zeiten sich überlagender gesellschaftlicher Krisen – und geht der Frage nach, wie Mädchen* und junge Frauen* unterstützt werden können, ihr Leben gesund und kompetent zu gestalten. Hierzu sollen die Teilnehmer*innen durch die Vermittlung von Grundsätzen und Handlungsmaximen einer mädchen*bezogenen Gesundheitsförderung, Raum für Selbstreflektion und das Erproben von Methoden für den pädagogischen Alltag befähigt werden. 
Anmeldungen unter: info@maedchengesundheitsladen.de , Kosten: 120€ [weitere Infos]

17.10. Online: JSA/M*SA und Umgang mit Traumata

LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg: Digitale Reihe im Projekt „Psychische Gesundheit und Körpererleben von Mädchen* und jungen Frauen* –Was macht uns stark?“
Kostenloser Workshop (2/5): (Keine) Angst vor dem großen Schrecken - Sicherheit finden im Umgang mit Trauma
In der Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* begegnen uns immer wieder Klient*innen oder Adressat*innen, die unter den Folgen traumatischer Ereignisse leiden. Nach außen nicht immer sichtbar, erleben Betroffene Auswirkungen, sowohl in Bezug auf psychische Gesundheit als auch auf das Körpererleben. Dieser Workshop möchte Teilnehmende befähigen, Jugendliche in unterschiedlichen Arbeitsfeldern traumasensibelzu unterstützen. Ziel ist es, im Rahmen der eigenen Tätigkeit Sicherheit zu gewinnen, um Sicherheit weitergeben zu können. Neben theoretischen Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumapädagogik wird es außerdem Raum für kollegialen Austausch über Fragestellungen und Fälle aus der Praxis geben. Dabei werden unterschiedliche Methoden und Kleingruppenarbeit zum Einsatz kommen. Auch Biographien von Fachkräften und Ehrenamtlichen können traumatische Erlebnisse enthalten, die berührt werden könnten. Teilnahmevoraussetzung ist eine ausreichende Stabilität, da diese nicht im Rahmen des Workshops aufgefangen werden können.
Referentin: Annkatrin Klüter (sie/ihr), Soziale Arbeit (B.A.), interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit (M.A.), klinische Gestalttherapeutin und Heilpraktikerin beschränkt auf Psychotherapie. Seit 2018 in der mädchenspezifischen Arbeit bei JELLA –pädagogische und therapeutische Hilfen für Mädchen und junge Frauen mit Traumafolgestörungen und/oder Suchtproblem.
Datum und Zeit: 17.10.2025, 10:00 –13:30 Uhr
Ort: digital (Zoom) 
Zielgruppe: Fachkräfte und Ehrenamtliche, die mit Mädchen* und jungen Frauen* arbeiten (z.B. Kinder-und Jugendhilfe, Bildung, Beratung, …) und Interessierte. 
Mehr Informationen und Anmeldung (bis 15.10.).
Ansprechpartnerin: Lilli Weber (sie/ihr), Tel. 0151 555 171 78, weber@lag-maedchenpolitik-bw.de

Dies ist die zweite von fünf kostenlosen online-Veranstaltungen in dem Projekt „Psychische Gesundheit und Körpererleben von Mädchen* und jungen Frauen* –Was macht uns stark?“. (Im Juli fand der erste online-Workshop mit Amina El-Gamal statt zu dem Thema „Wann bin ich gesund?“ Intersektionale Perspektive auf Gesundheit und Wohlbefinden von Mädchen* und jungen Frauen*.) Die Veranstaltungen können unabhängig voneinander besucht werden. 

Veranstaltung Nr. 3: 11.02.2026, 15:00-17:00 Uhr: Auswirkungen von Rassismus und weiterer struktureller Diskriminierung auf die (psychische) Gesundheit mit Souzan AlSabah. 
Veranstaltung Nr. 4: 27.04.2026, 9:00-13:00 Uhr: “Essen? Brauch ich nicht!” Riskantes Essverhalten und Essstörungen im Jugendalter verstehen mit Regine Kottmann. 
Der Termin zur letzten Veranstaltung voraussichtlich im Juni 2026 wird noch bekannt gegeben. 

Finanziert aus Landesmitteln, die der Landtagvon Baden-Württemberg beschlossen hat.

20.10. Online: Sex. Bildung mit der ZG schwule u. bisexuelle Männer*

LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW: Online-Workshop: Sexuelle Bildung mit der Zielgruppe schwule undbisexuelle Männer*. 
Der Workshop widmet sich schwulen und bisexuellen Männern* als Zielgruppe von sexueller Bildungsarbeit. Neben einem Vortrag zur Konzeption sexueller Bildung und zur Situation schwuler und bisexueller Männer* stehen der gemeinsame Fachaustausch und die Impulse für die eigene Arbeit mit der Zielgruppe im Mittelpunkt des Workshops. 
Termin: 20.10., 9– 13 Uhr [Weitere Infos]

20.-21.10 Hannover: Fachberatungskompetenz für Gleichstellungsbeauftragte

Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V.: „Richtig gut beraten! – Fachberatungskompetenz für Gleichstellungsbeauftragte“
Fortbildung für Gleichstellungsbeauftragte aus allen Bundesländern
Der Arbeitsalltag von Gleichstellungsbeauftragten ist vielseitig und immer wieder herausfordernd. Oft kommt es darauf an, sich beraterisch verhalten zu können. Ob gegenüber der Verwaltung, in Gremien oder im Einzelsetting, manchmal ist guter Rat teuer. Es sei denn, Sie entwickeln Ihre eigene Beratungskompetenz!
Unser Seminar lädt ein, zu folgenden Aspekten und Fragen zu arbeiten:
• Wie wir sprechen können, wenn wir gehört werden wollen
• That's not my cup of tea: Auftragsklärung to go
• Mit welcher Haltung wir beraterisch arbeiten können
• Wie sich Einzelsettings gestalten lassen und was in der Gremienarbeit zu beachten ist
• Welche reflexiven Gewohnheiten nützlich sind
• Wie sich eine kollegiale Ebene etablieren und nutzen lässt
Wir arbeiten prozess- und zielorientiert sowie methodisch abwechslungsreich. Dabei nutzen wir theoretische Impulse, die versammelte Erfahrung und den kollegialen Austausch, um zu neuer Erkenntnis und handlungs-leitenden Schritten zu kommen.
Die am ersten Seminartag erarbeiteten Anregungen und Impulse zur Gestaltung der eigenen Praxis können im Rahmen des zweiten Seminartags reflektiert und methodisch angereichert werden. Ziel ist es, eine eigene Beratungskompetenz aufzubauen oder weiterzuentwickeln. [weitere Infos und Anmeldung]

21.-22.10. Bonn: Training zur multidisziplinären Opferarbeit

„Das Opfer im Blick – CEPOV-Training zur multidisziplinären Zusammenarbeit mit dem Ziel, die Situation der Betroffenen von Kriminalität zu verbessern“
Nach wie vor sind sich viele Opfer von Straftaten ihrer Rechte nicht bewusst – oder sie können diese nicht selbstständig für sich einfordern. Wichtige Unterstützungsangebote wie Opferschutz, psychosoziale Prozessbegleitung, juristische oder medizinische Hilfen bleiben dadurch oft ungenutzt.
Im Rahmen des EU-Projekts JUSTICE CEPOV lädt Solwodi Fachkräfte wie Polizeibeamt:innen, Rechtsanwält:innen, Staatsanwält:innen, Richter:innen, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen sowie Mitarbeitende in Behörden, Ämtern oder anderen Institutionen, die mit Betroffenen arbeiten – etwa in Fällen von Menschenhandel, häuslicher oder geschlechtsspezifischer Gewalt, sexualisierter Gewalt, rassistisch motivierten Hassverbrechen, Cyberkriminalität, Terrorismus, Folter und weiteren Delikten, zu einem zweitägigen nationalen Training ein.
Die Referentinnen kommen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen – unter anderem dem juristischen Bereich, Psychologie und Sozialarbeit – und bringen langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Betroffenen mit. Die Juristin und Menschenrechtsaktivistin Sandra Norak konnte ebenfalls als Referentin gewonnen werden, die auch die Perspektive einer Betroffenen von Menschenhandel einbringen wird.
In den zwei Tagen werden gemeinsam juristische und psychologische Grundlagen, politische Dimensionen sowie aktuelle Herausforderungen in der Opferarbeit beleuchtet. Ziel ist es, sich über gute Praxismodelle auszutauschen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu stärken, um die Situation von Betroffenen nachhaltig zu verbessern.
Termin& Ort: 21.-22.10., Bonn [weitere Infos auf der Website von Solwodi]

24.10. Online: kommunalpolitische Mädchen*beteiligung

Online-Veranstaltung „Mädchen* mehr beteiligen – Mit Methoden und Netzwerken kommunalpolitische Wirkung erzielen“
In dieser Online-Veranstaltung am 24. Oktober (10-12:30Uhr) der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung BW wird ein praxisnaher Blick auf Beteiligungsprozesse mit Jugendlichen geworfen – speziell in Bezug auf Mädchen* und TIN-Jugendliche. Die Teilnehmenden erkunden gemeinsam, welche Rolle kommunalpolitische Netzwerke für die Sichtbarkeit ihrer Anliegen spielen. Am Beispiel des Pilotprojekts zur Einführung kostenloser Menstruationsartikel in Schulen und öffentlichen Gebäuden in Freiburg analysieren wir, wie aus einer Barcamp-Idee ein konkreter politischer Beschluss wurde. Welche Stolpersteine und Erfolgsfaktoren gab es? Neben Inputs zu kommunalen Entscheidungsprozessen steht der gemeinsame Austausch im Fokus: Welche Strategien haben sich bewährt? Was kann ich als Fachkraft beitragen? Wie gelingt es, aus der eigenen Bubble herauszukommen und neue Perspektiven zuzulassen, um Mädchen* besser zu beteiligen? [weitere Infos]

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Antislawischer Rassismus (27.10. & 10.11.2025, Digital)
Antislawischer Rassismus ist eine wirkmächtige, aber häufig nicht als solche benannte Form von Diskriminierung. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen, wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, gewinnen stereotype Bilder an Brisanz.
Im ersten Teil des Workshops erweitern wir unser Wissen über historische und aktuelle Erscheinungsformen des antislawischen Rassismus. Eine intersektionale Perspektive berücksichtigt zudem Verschränkungen mit anderen Diskriminierungsformen. Im zweiten Teil reflektieren wir unsere eigene Haltung, besprechen Fallbeispiele aus der Praxis und erarbeiten gemeinsam professionelle Handlungsoptionen: Wie erkennen wir antislawischen Rassismus im Alltag? Wie flechten wir das neu erworbene Wissen in unsere professionelle Haltung ein? Wie können wir im beruflichen Kontext sensibel und wirksam handeln? [Infos: hier]

30.10. Online: Jungen*arbeit + Rassismuskritik & Kritisches Weißsein

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Rassismuskritik & Kritisches Weißsein als Perspektiven für die Jungen*arbeit (30.10.2025, Digital)
Jungen* of Color – insbesondere mit Flucht- oder Migrationsgeschichte – stehen im öffentlichen Diskurs häufig unter Generalverdacht. Gerade migrantisierte, muslimische und/oder Schwarze Jungen* werden mit einseitigen, oft problematischen Männlichkeitsbildern assoziiert. Diese rassifizierten Narrative spiegeln sich in der medialen Berichterstattung, in gesellschaftlichen Diskursen und auch in der pädagogischen Arbeit wider.
Die Lebensrealitäten dieser Jungen* sind häufig geprägt durch das Zusammenwirken von rassismus-, gender- und klassenbezogenen Anteilen. Diese Dimensionen müssen zusammengedacht werden, um eine bedarfsgerechte intersektionale Jungen*arbeit zu gestalten. [Infos: hier]

3.11. Online: Klassismus & Verknüpfung mit anderen -ismen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Klassismus und seine Verknüpfung mit anderen -ismen (03.11.2025, Digital)
In diesem 90-minütigen Web-Seminar werfen wir einen intersektionalen Blick auf Klassismus: Wie wirkt er sich im Zusammenspiel mit anderen -ismen auf Lebensrealitäten junger Menschen und ihrer Familien aus? Welche gesellschaftlichen Strukturen – etwa kapitalistische Logiken – verstärken diese Ungleichheiten? Und welche Bedeutung hat das für unsere pädagogische Praxis? [Infos: hier]

4.-5.11. Gültstein: Grundlagen einer zeitgemäßen Jungen*arbeit

LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW: 2-tägiger Workshop: Jungen*, Bedürfnisse und Ressourcen – Grundlagen einer zeitgemäßen Jungen*arbeit. 
Die Fortbildung vermittelt Fachkräften wesentliche Grundlagen zu geschlechtlicher Sozialisation und zeigt auf, inwiefern Geschlecht sozial konstruiert und einstudiert wird. Sie ermöglicht einen soliden Einstieg in die geschlechterbewusste Arbeit mit Jungen* und bietet praktische Ideen an, um Jungen* bezüglich ihrer Geschlechtersozialisation zu unterstützen. 
Termin& Ort: 4.-5.11., Tagungszentrum Gültstein, Schloßstraße 31, Herrenberg-Gültstein, Baden-Württemberg 71083. [Weiter]

5.11. Stendal: Rassismus Sensibilisierung von Jungen*

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: Fortbildung Methoden des commit!ment in der Kinder und Jugendhilfe - Rassismus Sensibilisierung von Jungen*und jungen Männern
Wer mit Jungen* und jungen Männern* arbeitet, steht täglich vor der Herausforderung, wie man diskriminierungssensibel, empowernd und gleichzeitig alltagsnah begleiten kann. comMIT!ment, KgKJH und der KKJR Stendal e.V. laden Sie zu einem intensiven Workshop ein, der nicht nur Methoden zur Rassismussensibilisierung vorstellt, sondern auch den Blick auf dominante Männlichkeitsbilder und deren gesellschaftliche Wirkung schärft.
Termin: 05.11., 9:30 – 15:30 Uhr, Ort: JFZ Mitte, Altes Dorf 22, 39576 Stendal, TN*-Beitrag: 15€
Referentin: Sarah Just (pädagogische Mitarbeiter*in im Jungenarbeit Hamburg e.V.)
Anmeldung bis zum 28.09.2025: Anmeldeformular. Mehr Infos: Flyer.

11.11. Dachau: Sexismus pädagogisch begegnen

Fortbildung „Sexismus pädagogisch begegnen“ in Dachau (bei München)
Die Fortbildungsreihe „Diskriminierungsfrei?“ für pädagogische Fachkräfte vom Max Mannheimer Studienzentrum und Kreisjugendring Dachau adressiert unterschiedliche Diskriminierungsverhältnisse in Schule und Jugendarbeit. Am 11. November (13:30 – 17:30 Uhr) steht das Thema Sexismus auf dem Programm: Sexismus prägt unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben. Er zeigt sich dementsprechend auch in pädagogischen Settings – beispielsweise im Lehrmaterial sowie in sexistischen Sprüchen und Grenzüberschreitungen. Wie können Fachkräfte damit umgehen – also bei sexistischer Diskriminierung intervenieren, sowie darüber hinaus Sexismus präventiv begegnen? Im Workshop soll sich dazu ausgetauscht werden. Dazu sprechen die Teilnehmenden zunächst darüber, was Sexismus eigentlich ist und wie er sich äußert. Anschließend ist Raum für Erfahrungsaustausch. Durch Fallbesprechungen werden Handlungsansätze für den Umgang mit Sexismus im pädagogischen Alltag erarbeitet. Der Workshop findet in Dachau (bei München) statt. 
Ort: Max-Mannheimer-Studienzentrum, Roßwachtstr. 15, 85221 Dachau; Anmeldeschluss: Fr, 07.11.2025 12:00 Uhr, kostenlos
Ansprechpartner bei Rückfragen: Manuel Liebig, 08131 3567820, manuel.liebig@kjr-dachau.de, [weitere Infos]

18.11. Online: PÖ-Arbeit diversitätssensibel u. inklusiv

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Inklusiv und klar: Öffentlichkeitsarbeit mit Haltung (18.11.2025, Digital)
Dieses Web-Seminar richtet sich an Mitarbeitende und Interessierte, die in Organisationen, Institutionen und Vereinen ganz oder teilweise für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind und diese diversitätssensibel gestalten wollen.
Mitarbeitende der Öffentlichkeitsarbeit (ÖA) sind die Sprachrohre von Organisationen und Institutionen und haben damit eine große Verantwortung. Im weiteren Sinne können wir nicht nur als Übermittler*innen von (institutionellen) Inhalten, sondern auch als Meinungsbildende und Gate-Keeper*innen verstanden werden. Mit dieser Macht ist kritisch umzugehen, vor allem im Zeitalter von digitalen Medien, Desinformation und Hetze.
Das Web-Seminar bietet einen Überblick über ÖA-relevante Bereiche wie Sprache, Bildwahl, Krisen- und Konfliktkommunikation, den Umgang mit Fehlern und Impulse für den Transfer in die Praxis. [Infos: hier]

20.11. Online: Förderung der Gesundheitskompetenz von Jungen*

Aktion Jugendschutz (ajs) Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg: "Jungen*sprechstunde?" - Förderung der Gesundheitskompetenz von Jungen* 
Digitaler Workshop am 20. November 2025, 9-13 Uhr, digital per ZOOM - in Kooperation mit der LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW.
Das Erlernen von Gesundheitskompetenz ist heute besonders wichtig, da Kinder und Jugendliche in einer Welt aufwachsen, die komplexer und schneller geworden ist. Sie sind früh mit vielen Informationen, Stressfaktoren und gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert – sei es durch soziale Medien, Leistungsdruck, ungesunde Lebensstile oder psychische Belastungen. Gesundheitskompetenz hilft ihnen, Informationen zu verstehen, gute Entscheidungen für ihre körperliche und seelische Gesundheit zu treffen und sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden. Sie ist eine zentrale Ressource für ein selbstbestimmtes und gesundes Aufwachsen – doch nicht alle Kinder und Jugendlichen haben die gleichen Zugänge dazu. Der Workshop lädt Fachkräfte dazu ein, sich mit der Bedeutung von Gesundheitskompetenz im Kontext von Geschlecht auseinanderzusetzen, eigene Haltungen zu reflektieren und praxisnahe Impulse für die Arbeit mit Jungen* zu erhalten. [Mehr Informationen und Anmeldung]

24.11. Online: Fachkräfte-FoBi: Umgang mit Rassismus u. Antisemitismus

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Umgang mit Unsicherheiten und Abwehrmechanismen am Beispiel von Rassismus- und Antisemitismuskritik (24.11.2025, Digital)
Vor dem Hintergrund des 7. Oktober 2023 und des weiterhin andauernden Kriegs in Gaza erleben viele Fachkräfte ein Arbeitsumfeld, das von Spannungen, Polarisierung und starken Emotionen wie Wut, Trauer und Angst geprägt ist. Das Webseminar möchte hier ansetzen und pädagogischen Fachkräften sowie Multiplikator*innen Impulse und Werkzeuge mitgeben, um in dieser Lage sprach- und handlungsfähig zu bleiben oder wieder zu werden.
In diesem Web-Seminar werden grundlegende Einblicke in antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus gegeben. Ziel ist es, ein verständliches und differenziertes Phänomenwissen zu vermitteln und in die Kritik dieser beiden Ideologien der Ungleichwertigkeit einzuführen – insbesondere im Hinblick auf ihre Verschränkungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der gemeinsamen Entwicklung konkreter methodischer Ansätze für die Praxis – insbesondere in der politischen Bildungsarbeit und der sozialen Arbeit.
Alle Infos zur Veranstaltung gibts hier

ab 25.11. Karlsruhe: Jungen*arbeit - Rückfallprävention sexualisierte Gewalt

LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW: Gegen sexualisierte Gewalt – Rückfallprävention für sexualisiert grenzverletzende und/oder übergriffige Jugendliche (Zertifizierte Fortbildung in 3 Modulen) 
Am Ende der von der LAGJ*M* organisierten Weiterbildung kennen die Teilnehmenden grundlegende Aspekte des Gewaltkreislaufs, sie können ressourcenorientierte Hilfen zur Krisendiagnostik und -bewältigung anbieten und gemeinsam mit tatausübenden Personen Deeskalationsstrategien für Krisensituationen erarbeiten. Aufgrund ihrer neuen Fachkenntnisse, eines erweiterten beraterischen Handlungsrepertoires sowie der erworbenen professionellen Haltung können sie dysfunktionale Verhaltens- und Kommunikationsmuster der tatausübenden Personen ebenso wie geschlechterbezogene Denk- und Handlungsmuster erkennen. Der Schutz geschädigter Personen hat in allen Interventionen einen fundamentalen Platz und die Teilnehmenden können durch die in der Weiterbildung erworbenen Kompetenzen geschädigte Personen aktiv vor neuen Gewalttaten schützen. 
Termin& Ort: 25.11.25 – 23.4.26, Tagungstätte Thomashof in Karlsruhe-Stupferich [Zu Inhalten und Anmeldung]

26.-27.11. Hohenwart: Konflikte on-&offline konstruktiv bewältigen (KiJu-Arbeit)

Aktion Jugendschutz (ajs) Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg: FoBi: Konflikte lösen, Gewalt vermeiden.
Konflikte gehören zum Leben Jugendlicher: In der Schule wie im Internet, im Verein wie in der WhatsApp-Gruppe, beim Freibadbesuch wie angesichts anschließend geteilter Fotos und Videos bei Snapchat und Instagram. Jugendliche müssen lernen, Konflikte online wie offline konstruktiv zu bewältigen, damit diese nicht in Gewalt eskalieren. Pädagogische Fachkräfte können sie dabei in verschiedener Hinsicht unterstützen. In der Fortbildung erfahren und erproben die Teilnehmenden praktische Ansätze, um mit Online- und Offline-Konflikten umzugehen. 
Termin& ORt: 26. - 27.11.25, Pforzheim Hohenwart [Informationen]

27.11. Online: Adultismus u. Queerfeindlichkeit

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Adultismus und Queerfeindlichkeit (27.11.2025, Digital)
Im pädagogischen Alltag werden Strukturen reproduziert, die auf altersbedingten Machtverhältnissen (Adultismus) und Geschlechternormen (endo-, cis-, hetero- Sexismen) basieren. Diese Formen von Diskriminierung treffen insbesondere queere junge Menschen, da sie gleichzeitig als „zu jung“ abgewertet und in ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität nicht ernst genommen werden. In diesem Webseminar widmen wir uns der Frage, wie diese komplexe Schnittstelle von Adultismus und Queerfeindlichkeit im pädagogischen Alltag sichtbar wird. Gleichzeitig werden wir versuchen, individuelle unbewusste Denkmuster sichtbar(er) zu machen, um sie verlernen zu können.
Alle Infos zur Veranstaltung gibts hier

28.11. KI kritisch& verantwortungsvoll nutzen (Gender, Vielfalt, Macht)

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - KI sieht nicht alles – Gender, Vielfalt und Macht (in) der Maschine: KI nutzen - kritisch und verantwortungsvoll. (28.11.2025, Digital)
Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in immer mehr Bereiche des pädagogischen Handelns – von Recherche und Planung bis zur Text- und Bildgenerierung. Sie erscheint effizient, hilfreich und oft beeindruckend perfekt. Doch KI ist weder perfekt noch objektiv. Sie basiert zum Beispiel auf den eingegebenen Daten und auf Algorithmen, die meist von weißen cis-Männern entwickelt wurden. KI spiegelt deshalb Machtverhältnisse, Ausschlüsse und Stereotype wider. In diesem Web- Seminar setzen wir uns diskriminierungskritisch aus intersektionaler Perspektive mit KI auseinander, achten z.B. auf Auswirkungen auf Gendergerechtigkeit oder Inklusion.
Alle Infos zur Veranstaltung gibts hier

9./10.12. Essen: Gender- u. diversitätssensible Sprache

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Gender- und diversitätssensible Sprache (09. & 10.12.2025 in Essen)
Sprache ist mächtig. Sie formt Wirklichkeit und Bewusstsein mit, in ihr und durch sie bilden sich gesellschaftliche und kulturelle Vorstellungen von Differenzordnungen, von „uns“ und „den anderen“, von Normalität und Abweichung ab. Sie ist nicht neutral und kann als aktives Handeln verstanden werden. Gleichzeitig sind Sprache und ihr Gebrauch stetig im Wandel und verändern sich. Häufig bestehen Unsicherheiten darüber, was und wie etwas gesagt wird und welche Begrifflichkeiten respektvoll und angemessen sind. Ziel gender- und diversitätssensiblen Sprachhandelns ist der wertschätzende und nichtdiskriminierende Gebrauch von Sprache. Hierin wollen wir uns in dieser Fortbildung üben.
Alle Infos zur Veranstaltung gibts hier

Weitere FoBi LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW (Sept.-Dez.)

In der zweiten Jahreshälfte bietet die LAG/ Fachstelle Jungenarbeit NRW folgende Veranstaltungen an:
- 18.09. Dortmund Fortbildung: Prävention sexualisierter Gewalt an Jungen*
- 23.09. Dortmund Fachforum: Inklusive Angebote in der offenen Kinder- und Jugendarbeit
- 30.09. - 02.10. Köln Qualifizierung: Jungen* begleiten, stärken und verstehen
- 28.10. - 29.10. Dortmund Aufenthalts- und Asylrechtsseminar für Nicht-Jurist*innen
- 30. - 31.10. und 27. - 28.11. Dortmund Qualifizierung: Frauen in der Jungen*arbeit
- 06. - 07.11. Dortmund Fortbildung: Jungen* erreichen und begleiten
- 12.11. Online | Zoom Jungen*arbeits-Talk: Influencer & Ideale – Wie Social Media Jungen* prägt
- 09. - 10.12. Dortmund  Fortbildung: Jungen* zwischen Männlichkeit, Rassismus und Klassismus

ab 21.1.26 Mücheln: QualifizierungsKurs Jungen*arbeit

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: QualifizierungsKurs Jungen*arbeit 2026 
Die Arbeit mit Jungen* stellt Fachkräfte, Ehrenamtliche und Multiplikatorinnen in Schule, Sozialarbeit und Jugendhilfe vor besondere Aufgaben. Häufig werden Jungen als auffällig oder schwierig wahrgenommen. Eine gezielte und reflektierte Unterstützung ist daher ein wesentlicher Bestandteil professioneller Praxis. Jungenarbeit bietet die Möglichkeit, Orientierung zu geben, stabile Strukturen zu schaffen, positive Verhaltensweisen zu fördern und das Selbstwertgefühl der Jungen zu stärken.
Der Qualifizierungskurs Jungen*arbeit 2026 vermittelt theoretische Grundlagen und praxisorientiertes Handwerkszeug für eine gelingende Arbeit mit Jungen*. Die Teilnehmenden setzen sich mit ihrer Rolle in diesem Feld auseinander, reflektieren Haltungen und Methoden und entwickeln praxisbezogene Ansätze weiter. Die Qualifizierung ist in drei Module gegliedert, die inhaltlich aufeinander aufbauen.
Termine: 21.-23.1., 18.-20.2., 18.-20.3.26.
Teilnahmebeitrag: 490 Euro (inklusive sechs Übernachtungen und Verpflegung)
Seminarort: Gästehaus Geiseltalsee, Markt 16, 06249 Mücheln
Maximale Teilnehmerzahl: 14 Personen
Zielgruppe: Fachkräfte, Multiplikator*innen sowie ehrenamtlich Tätige in den Handlungsfeldern Schulsozialarbeit, Kinder- und Jugendhilfe und angrenzenden Arbeitsfeldern.
Weitere Informationen zu den inhaltlichen Schwerpunkten finden sich im Flyer, mit allen inhaltlichen Schwerpunkten der Veranstaltung.
Die Anmeldung ist bereits möglich.

5. Fachtagungen, Konferenzen, Vorträge & andere Veranstaltungen

29.8. Digitales Dialogforum: (Anti-)Feminismus in der KJH

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e. V. (KgKJH): kompetent vernetzt: Digitales Dialogforum 
In einer Zeit, in der Geschlechterfragen zunehmend in den Fokus rücken und Geschlechtergerechtigkeit sowohl in Frage gestellt als auch angegriffen wird, ist es entscheidend, dass wir uns mit den darauf bezogenen aktuellen Herausforderungen und Chancen auseinandersetzen.
In diesem Format möchten wir gemeinsam mit euch aktuelle Themen und Fragestellungen erörtern, die für Fachkräfte, Ehrenamtliche und Interessierte in der Kinder- und Jugendhilfe von Bedeutung sind. Wir möchten einen Raum schaffen, in dem Fachwissen ausgetauscht und mit Mythen sowie Narrativen aufgeräumt wird, in dem Erfahrungen, Ideen und Perspektiven geteilt werden und in dem wir Methoden für die praktische Arbeit ausprobieren und miteinander teilen. 

Unser diesjähriger Schwerpunkt ist: (Anti-)Feminismus in der Kinder- und Jugendhilfe.
Nach der Auftaktveranstaltung (am 20.06. Antifeminismus: Fakten und Mythen) werden wir uns am 29.8., 12:30-14Uhr, mit empfehlenswerter Kinder- und Jugendliteratur auseinandersetzen, die Themen wie Chancengleichheit, Geschlechtervielfalt, Geschlechtergerechtigkeit und Geschlechtersensibilität beinhalten. Wir würden uns freuen, wenn ihr auch eigene Empfehlungen mitbringt.
Informiert euch gern hier über die geplanten Themen und scheut euch nicht, eigene Vorschläge einzubringen. Wir wollen euch mit diesem Format die Möglichkeit geben eure aktuellen Bedarfe kundzutun. 

Kommender Termin: Digitales Dialogforum am 28.11.: Antifeministische Rhetorik: erkennen und begegnen.

1./15./29.9. online: Veranstaltungsreihe: Streit um Gender, Queer + Co (EKD)

Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie : Veranstaltungsreihe “Streit um Gender, Queer + Co”
Von Unisex-Toiletten bis zur Frauenquote –Geschlechterfragen sind in den letzten Jahren mehr und mehr zu ›Trigger-Themen‹ geworden. Sie lösen oft so heftige Emotionen aus, dass eine konstruktive Auseinandersetzung kaum noch möglich scheint. Wie kann Verständigung dennoch gelingen – auf Social Media, am Familientisch, in der Kirchengemeinde? Wie lässt sich klar Position beziehen für Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt, ohne Polarisierungen weiter zu befeuern? Wie lassen sich verhärtete Fronten vielleicht sogar überwinden – für ein Mehr an lebbarem Leben für alle? Angeregt durch die Initiative #VerständigungsOrte lädt die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen- u. Gleichstellungsarbeit gemeinsam mit der EEB Niedersachen und dem Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie zu drei digitalen Veranstaltungen ein, die verschiedene Gesprächskontexte in den Mittelpunkt stellen.
Je 19:30-21 Uhr:
1.9.25: Wie kann Verständigung gelingen – auf Social Media? - Referent*in: Lisa Quarch, Pastoralassistentin im Bistum Limburg & Instagram Kanal „@faithpwr“
15.9.25: Wie kann Verständigung gelingen – am Familientisch - Referent*in: Julia Uebelacker, Initiative „Kleiner Fünf“
29.9.25 Wie kann Verständigung gelingen – in der Kirchengemeinde? - Referent*in: Dr. Ruth Heß, Theologische Studienleitung 
Veranstalterin: Evangelische Frauen* in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers; kostenlos [weitere Infos]

1.-2.9. Hannover: mobile.schule Tagung

01.-02.09.2025 | Hannover : mobile.schule TAGUNG  Die mobile.schule TAGUNG steht für Vernetzung, Fortbildung, Austausch und zeitgemäße Bildung – von Lehrkräften für Lehrkräfte. Hier treffen sich Einsteiger*innen sowie Pionier*innen des digitalen Lehrens und Lernens, um Best Practices, Tools und Methoden zu teilen. 
Seit über zehn Jahren gewachsen aus der Lehrkräfte-Community, bietet mobile.schule praxisnahe Workshops, Vorträge und Diskussionen zu Themen wie Lerntools, Fake News und digitalem Unterricht.
Mit dabei ist auch die Servicestelle der Initiative Klischeefrei. („AppBar“, Standort: G8). Zudem wird es in den „Wissensboxen“ (Standort: E4) auch Impulsvorträge zum Thema klischeefreie Berufsorientierung und den Angeboten der Initiative Klischeefrei geben. Zur Tagung

2.9. Börde: Film gegen häusliche Gewalt

"Hinter Türen" Film gegen häusliche Gewalt am 2.9.2025 15.00 Uhr, Landratsamt Börde 
Im Rahmen der Präventionstage im Landkreis Börde, wird der Film "Hinter Türen" gezeigt. 
Die Veranstaltung widmet sich dem hochaktuellen und gesellschaftlich brisanten Thema häusliche Gewalt – einem Problem, das oft im Verborgenen bleibt und dennoch erschreckend weit verbreitet ist:
• Im Jahr 2024 wurden in Deutschland über 256.000 Menschen als Opfer häuslicher Gewalt registriert.
• Jede dritte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben psychische oder sexuelle Gewalt.
• Jeden zweiten Tag stirbt ein Mensch in Deutschland durch partnerschaftliche Gewalt.
Diese Zahlen zeigen: Häusliche Gewalt betrifft uns alle – und verlangt gemeinsames Hinschauen, Handeln und Unterstützung.
Was erwartet Sie?
• 15:00 Uhr Dokumentarfilm „Hinter Türen“
• 16:00 Uhr Podiumsdiskussion mit Expertinnen aus dem Frauen- und Kinderschutzhaus Börde, Opferberatung des Sozialen Dienstes der Justiz, MD, Interventionsstelle häusliche Gewalt und Stalking MD und dem Polizeirevier Börde
• 17:30 Uhr Ende der Veranstaltung
Nähere Informationen und den Veranstaltungsflyer zur ganzen Präventionswoche sind hier zu finden.

2.9. Darmstadt: Evangel. Frauen in Hessen u. Nassau: Katharina-Zell-Preis

Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau verleiht den diesjährigen Katharina-Zell-Preis an Sarah Vecera, Theologin, Podcasterin und Bildungsreferentin mit dem Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“.
Anja Schwier-Weinrich, Jurymitglied und geschäftsführende Pfarrerin im Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau und betont: „Sie ist ein starkes Vorbild als Feministin und Ermutigerin auf dem langen Wegzu einer guten Welt und einer guten Kirche für alle.“
Die Laudatio hält Hadija Haruna-Oelker, in Frankfurt lebende Journalistin, Autorin und Moderatorin. Sie arbeitetfür den Hessischen Rundfunk und die Frankfurter Rundschau, moderiert die  Römerberggespräche in Frankfurt, das Debattenformat „StreitBar“ in der Bildungsstätte Anne Frank und die feministische Presserunde der Heinrich-Böll-Stiftung. 

Die feierliche Preisverleihung findet am 2. September, 16 bis 17.30 Uhr, in der Evangelischen Hochschulein Darmstadt statt. Sie umfasst auch ein Gespräch der Preisträgerin mit Jürgen Micksch,Theologe und Gründer von Pro Asyl und Initiator der Interkulturellen Wochen gegen Rassismus. Die Teilnahme ist kostenfrei. [Mehr Infos& Anmeldungen]

3.9. Online: Antidemokrat. Realitäten in der feminist. Mädchen*arbeit

LAG Autonome Mädchenhäuser / feministische Mädchenarbeit NRW e.V. - Fachstelle Interkulturelle Mädchenarbeit NRW: 
Antidemokratische Realitäten in der feministischen Mädchen*arbeit - Herausforderungen & Handlungsmöglichkeiten
Die anhaltenden antidemokratischen und antifeministischen Entwicklungen stellen die feministische Mädchen*arbeit vor erhebliche Herausforderungen.
Am 03. September werden wir in Vorträgen und Austauschrunden die aktuellen Entwicklungen beleuchten, die Herausforderungen für Fachkräfte reflektieren und gemeinsam nachhaltige Strategien im Umgang mit antidemokratischen Realitäten erarbeiten.
Wann? 03.09.2025 | 10.00 bis 13.00 Uhr | online
Anmeldungen bis zum 27.08.2025 unter eveeno.com/193647217
Weitere Informationen zum Programm und den Referent*innen im Einladungsflyer

3.9. Magdeburg: Lesung Jungen*arbeit

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: Die Lesung Jungen*arbeit findet in diesem Jahr am 03. 09.2025 um 19:00 statt.
Veranstaltungsort ist das Literaturhaus, Thiemstr. 7, 39104 Magdeburg.
Geelsen wird aus “Prägung Nachdenken über Männlichkeit” vom Autor Christian Dittloff.
Flyer zum download

4.-5.9. Schwerte: bpb: Einsamkeit als Demokratie-Herausforderung/ Fachforum polit. Bildung in ländl. Räumen

Bundeszentrale für politische Bildung: Einsamkeit – eine Herausforderung für die Demokratie? Fachforum zur politischen Bildung in ländlichen Räumen.
Einsamkeit war lange ein Tabu, ein individuelles Problem. Doch in letzter Zeit ist die Bedeutung von Einsamkeit und ihren Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft zunehmend in den Fokus gerückt. Durch jüngste Studien wie z.B. „Extrem einsam?“ (2023) zu Einsamkeit bei jüngeren Menschen wird deutlich, dass wir Einsamkeit als soziales, gesamtgesellschaftliches Problem in den Blick zu nehmen müssen: Einsame Menschen ziehen sich zurück, fühlen sich zunehmend distanziert von der Gesellschaft und verlieren nach und nach das Vertrauen in die Demokratie und politische Institutionen. Sie beteiligen sich nicht am gesamtgesellschaftlichen Leben und nehmen seltener an Wahlen teil. Demokratiefeindliche Gruppierungen können diese Entwicklungen für sich nutzen und einsame Menschen für ihre Ideologien einnehmen.
Im Rahmen des Fachforums Landwärts wollen wir uns mit der gesamtgesellschaftlichen Relevanz von Einsamkeit und Demokratiedistanz befassen. Leitend werden dabei folgenden Fragen sein:
- Was bedeutet Einsamkeit für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt?
- Welche Faktoren führen dazu, dass einsame Menschen kein Vertrauen mehr in Demokratie und staatliche Institutionen haben?
- Welche Rolle kommt den Sozialen Medien und der fortschreitenden Digitalisierung in Bezug auf Einsamkeitserfahrungen zu?
- Welche Begegnungs- und Dialogangebote braucht es in ländlichen oder strukturschwachen Räumen?
- Wie können einsame Menschen dennoch für politische Teilhabe und politische Bildung erreicht werden?

Gemeinsam mit Expert/-innen aus der politischen Bildungspraxis, der Wissenschaft und Akteur/-innen aus anderen für den ländlichen Raum relevanten Feldern wollen wir die aufgeworfenen Fragen zur Einsamkeit als gesamtgesellschaftliches Phänomen in den Blick nehmen und funktionierende Ansätze, Ideen und Projekte diskutieren.
Wie bei unseren Fachtagungen der vergangenen Jahre, sind Sie auch in diesem Jahr Teilnehmer/-in und Expert/-in zugleich. Der Fokus liegt auf Austausch und Wissenstransfer, Netzwerkbildung und Kollaboration.
Während der Tagung und im Nachgang entsteht ein Podcast zum Thema, der auch im Herbst in der Mediathek der bpb gehört werden kann.
Datum& Ort: 4.9.-5.9., ab 12 Uhr, Haus Villigst, Iserlohnerstraße 25, 58239 Schwerte
Die Teilnahme am Fachforum ist für Sie kostenlos und beinhaltet eine Übernachtung vom 04.09.-05.09. im Einzelzimmer im Tagungshaus. Fahrtkosten werden nicht erstattet. 
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Die Anmeldung wird erst wirksam, wenn Sie eine Teilnahmezusage erhalten haben. [Mehr Informationen; Anmeldung]

6.9. Halle (Saale): Fachtag zur Landesfrauenrätekonferenz ST zu: Antifeminismus

Fachtag zur Konferenz der Landesfrauenräte (KLFR) in Sachsen-Anhalt: Gemeinsam laut - Solidarisch gegen Antifeminismus am Samstag, den 06.September 2025, ab 9:00 Uhr in Halle (Saale):
Der diesjährige Fachtag, der im Rahmen der Konferenz der Landesfrauenräte 2025 in Halle (Saale) stattfindet, widmet sich dem Thema Antifeminismus. 
Antifeminismus ist kein Randphänomen in unserer Gesellschaft – er wirkt sich konkret auf die Lebensrealitäten von Frauen, queeren Menschen und allen, die sich für Gleichstellung einsetzten, aus.
Mit der Fachtagung „Gemeinsam laut – Solidarisch gegen Antifeminismus“ sollen Räume für gemeinsamen Austausch, Analyse und Vernetzung geschaffen werden. Zusammen mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Zivilgesellschaft nähern wir uns dem Phänomen und diskutieren Lösungsansätze für die tägliche Arbeit.
Programm: Begrüßung durch Sarah Schulze (Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellungspolitik), Keynote von Judith Rahner zum Thema „Demokratie im Stresstest? – Antifeminismus erkennen und begegnen“, Austausch in 4 unterschiedlichen Foren zum Umgang mit „Antifeminismus“ in der Praxis, Vernetzung und Diskussion, Lunch zum Abschluss. [Anmeldeinformationen und Programm]
(Ein Teil der Tagung ist auch als Stream zu sehen sein (Grußworte und Keynote).)
Die Konferenz der Landesfrauenräte sowie der Fachtag werden gefördert vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt sowie vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

6.-7.9. Detmold: Projekt für Jungen* zu Männlichkeitsbildern in digitalen Medien

Unter dem Titel "Real Man* - Was für ein Mann* möchte ich sein?" bieten am 6. und 7. September (je von 11-16 Uhr) für Jungs* von 15-19 Jahren der für die Jungen*arbeit der Stadt Detmold zuständige Pascal Schien und Medienpädagoge Christopher Wandel zwei Tage der Kommunikation und der Reflexion. 
Hintergrund: Dieses Projekt ist ein von der LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW finanziell unterstütztes Praxisprojekt.
Einladungstext: Für viele ist es heute ziemlich verwirrend, was es eigentlich heißt, ein „echter Mann“ zu sein. Darum laden wir – Pascal Schien und Chris Wandel – Euch ein, gemeinsam zu entdecken, was Social Media über Männlichkeit erzählt, was Ihr dazu denkt und wie wir selbst dazu stehen. Ein ganzes Wochenende lang gehört uns der Jugendtreff: genug Zeit und Raum, um in Ruhe herauszufinden: Wie will ich als Mann sein – und wie auf keinen Fall? Wir, Chris und Pascal, sind die ganze Zeit dabei. Ihr könnt uns Fragen stellen, mit uns diskutieren oder auch mal richtig streiten – wenn Ihr wollt.
Ort: Villa am Hügel, Humboldstraße 16, 32756 Detmold
Anmeldung: Pascal Schien: 0151-14665536 oder p.schien@detmold.de

8.9. Online: Gewaltschutz als Menschenrecht im digitalen Zeitalter

„Gewaltschutz als Menschenrecht im digitalen Zeitalter – die Menschenrechtsabkommen angesichts technologischer Entwicklungen bestmöglich nutzen“ (8.9., 12 - 14 Uhr, Zoom)
Mit dieser Veranstaltung wird die Bedeutung der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz für verschiedene Gruppen, die von Gewalt betroffen sind, thematisiert. Es wird untersucht, welche Rolle die Menschenrechtsabkommen beim Schutz vor digitaler Gewalt spielen und die Verzahnungen zwischen den UN-Konventionen zu Frauen-, Behinderten- und Kinderrechten sowie der Istanbul-Konvention aufzeigen. Dabei wird beleuchtet, wie diese Instrumente im Menschenrechtssystem zusammenwirken und welche Herausforderungen und Chancen sich daraus für den Schutz vor digitaler Gewalt ergeben.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der CEDAW-Allianz Deutschland mit der Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische Gewalt (Deutsches Institut für Menschenrechte).
Anmeldung bis 4.9.: hier.

8.9. Berlin/online: Podium: Rechte Geschichtsmythen - gegenw. Herausforderung

Heinrich-Böll-Stiftung: Podiumsdiskussion: Rechte Geschichtsmythen - Eine Herausforderung für Gesellschaft, Wissenschaft und Politik
Rechtspopulistische und rechtsradikale Kräfte nutzen zunehmend Geschichte, um ihre Weltsicht zu stützen. In Deutschland, Europa und weltweit versuchen sie, verklärte Bilder der Vergangenheit und nationalistische Mythen zu etablieren. Geschichte soll nationale Größe zeigen und ein identitätsstiftendes Wir-Gefühl erzeugen – eines, das häufig auf Ausgrenzung, autoritären Werten und traditionellen Geschlechterrollen beruht.
Für die Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft stellt das eine ernste Herausforderung dar, denn demokratische Akteur*innen sollen Antworten auf diese Umdeutungen von Geschichte formulieren. Umso wichtiger ist es, dass sie selbst Geschichte als gestaltbaren, politischen Raum begreifen. 
Am 8. September, um 19:00 Uhr lädt die Heinrich-Böll-Stiftung zusammen mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit” und der Max Weber Stiftung zum Austausch über die politische Kraft von Geschichte im Kontext des anhaltenden Rechtsrucks und ihre Bedeutung für die Demokratie ein. 
Im Zentrum stehen folgende Fragen:
- Welche Rolle spielen Geschichte und rechter Geschichtsrevisionismus derzeit in Politik und Öffentlichkeit?
- Wo zeigen sich Unterschiede – etwa zwischen Ost- und Westdeutschland oder zwischen verschiedenen Ländern?
- Wie können demokratische Akteur*innen und Institutionen auf den Geschichtsrevisionismus von rechts reagieren?
- Erleben wir eine neue Politisierung der Geschichte – und wenn ja, welche Risiken und Chancen bringt sie mit sich?
- Welche Bedeutung hat Geschichte für die demokratische Kultur?
Die Veranstaltung findet im Rahmen der internationalen Fachkonferenz „Re- | Visions of History in Right-Wing Populism and the Far Right. European and global perspectives“ statt, die der Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit” und Institute der Max Weber Stiftung zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung organisieren. 
Kontakt: Dr. Clara Frysztacka, Referentin Zeitgeschichte, Heinrich-Böll-Stiftung, frysztacka@boell.de
Teilnahme vor Ort: im Konferenzzentrum der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin [Online-Anmeldung]
Alternativ Livestream: Livestream auf Deutsch / Livestream auf Englisch.

14.-18.9. Münster: Naturzeit & Persönlichkeitsentwicklung für queere Jugendl.

Fachstelle für Sexualität und Gesundheit - Aidshilfe Münster e.V.: 14.-18.9.25 | Nordkirchen bei Münster | BUNT[ER-]WACHSEN 2025: Naturzeit & Persönlichkeitsentwicklung für queere junge Menschen
Fünf Tage Natur, Gemeinschaft und Selbstreflexion – das erwartet queere Menschen zwischen 16 und 27 Jahren beim Camp BUNT[ER-]WACHSEN 2025, das von der Fachstelle für Sexualität und Gesundheit der Aidshilfe Münster angeboten wird. In einer ruhigen Umgebung und unter professioneller Begleitung bietet das Seminar Raum für persönliche Entwicklung, Austausch und die Auseinandersetzung mit eigenen Lebensfragen – abseits von gesellschaftlichen Erwartungen und Normen.
Der Schwerpunkt liegt auf individuellen Naturerfahrungen, geschützten Gruppenprozessen und einem stärkenden Übergangsritual. Die Teilnahme ist kostenlos.

Infoabende: 26.8., 19:30 Uhr via Zoom& 28.8., 16:30 Uhr vor Ort in der FSG Münster [Link zur Veranstaltung]

15.9. Online: Rechtl. Grundlagen für Sex. Bildung in Jugend- u. Freizeitenarbeit

„Schluss mit den Mythen 2.0!“ - Rechtliche Grundlagen für die Sexuelle Bildung in der offenen und verbandlichen Jugend- und Freizeitenarbeit
Nach dem erfolgreichen Fachtag "Schluss mit den Mythen!" im April 2024 und der Veröffentlichung der Orientierungshilfe in zwei Teilen („Schluss mit den
Mythen!“ und „Die Sexualität fährt mit…“) im September 2024 setzen wir unsere Auseinandersetzung mit den rechtlichen Rahmenbedingungen Sexueller Bildung fort. Diesmal liegt der Fokus auf den praktischen Erfahrungen und neue (rechtlichen) Fragen, die sich in der täglichen evangelischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und auf Freizeiten ergeben haben: Rechtliche Orientierung und Handlungsempfehlungen für die Praxis / Neue Herausforderungen und Fragestellungen – was hat sich seit der Orientierungshilfe getan / Kollegialer Austausch.
An dem Tag mit dabei: Prof. Dr. jur. Julia Zinsmeister (TH Köln) - Professorin für Öffentliches Recht / Julia Thrun-Arendt (Hackhauser Hof e.V.) -Jugendbildungsreferentin u.a. für das Thema Sexualpädagogik / Thorsten Schlüter (Amt für Jugendarbeit EKvW) – Handlungsfeld Prävention sexualisierte Gewalt und Freizeiten / Janina Gruß (AEJ NRW und ELAGOT NRW) – Handlungsfeld Sexuelle Bildung.
Die Veranstaltung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende, Honorarkräfte, Freizeiten-Teams sowie alle weiteren Interessierten aus der Offenen und verbandlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und dem Freizeitenbereich.
Sowohl eine wiederholte als auch neue Teilnahme an dem Format ist erwünscht.
Wann: 15.9., 9 -13 Uhr, Wo: Online via Zoom (Link nach Anmeldung), kostenlos [Informationen,  zur Anmeldung]

16.9. Buchvorstellung, Diskussion, Ausstellung: Frauen im geteilten DEU

Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehem. Untersuchungshaft der  Staatssicherheit Rostock/LpB M-V, Heinrich-Böll-Stiftung MV, Literaturhaus Rostock:
Buchvorstellung und Diskussion, Ausstellungseröffnung „Frauen im geteilten Deutschland” mit Clara Marz & Lesung „Ost*West*frau“ mit Maren Wurster.
Wie sah der Alltag von Frauen in der DDR und Bundesrepublik in den 1970er und 1980er Jahren aus? Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ der Bundesstiftung Aufarbeitung gibt Einblicke in unterschiedliche Lebenswelten und hinterfragt zugleich gängige Klischees über „Ost-“ und „Westfrauen“. Die aus Rostock stammende Kulturwissenschaftlerin Clara Marz, Kuratorin der Ausstellung, zeigt allgemeine Bedingungen ebenso wie die Vielfalt weiblicher Lebensentwürfe in beiden deutschen Staaten.
Wir bringen die Ausstellung in Verbindung mit dem Buch „Ost*West*frau*“, das biografische Geschichten aus Ost und West versammelt. Die ostdeutsche Autorin Franziska Hauser und ihre westdeutschen Kollegin Maren Wurster machten sich gemeinsam auf die Suche: Wie prägt das Aufwachsen in verschiedenen Gesellschaftssystemen unsere Persönlichkeit, Sexualität, unsere Mutterschaft, die Liebe? 
Maren Wurster stellt im Gespräch mit Clara Marz und den Moderatorinnen unerwartete, literarische und vielschichtige Antworten auf diese Fragen vor. 
Moderation: Dr. Steffi Brüning, Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte & Rostock, Susan Schulz, Heinrich-Böll-Stiftung MV
Dienstag, 16. September 2025 19.00 – 20.30 Uhr
Ort: FRIEDA 23-Studio, Friedrichstr. 23, Rostock, Eintritt: frei.
Öffnungszeiten: bis 31.10.2025, Mo - Fr, 7 - 21 Uhr, Sa & So, 16 - 21 Uhr.

17.9. Berlin/hybrid: Dialogforum: Sorgearbeit fair teilen

Das Bündnis „Sorgearbeit fair teilen“ veranstaltet am 17. September das Dialogforum „Sorgearbeit ist der Normalfall: Zeit für Erwerbs- und Sorgearbeit“. 
Mit Vertreter*innen von Wirtschaft und Politik wird diskutiert, wie Gesellschaft und Wirtschaft durch die faire Verteilung von Sorgearbeit gestärkt werden können. → Infos& Anmeldung

18.9. Berlin: Fachtag Macht& Geschlecht (Social Media& antidemokrat. Polarisierung)

MeinTestgelaende und Plattform Geschlechtersensible Pädagogik – Projekte der BAGJ in Kooperation mit der BAGM: 
Fachtag Macht & Geschlecht: Posten, Performen, Polarisieren - Wie Influencer*innen Geschlechterpolitiken gestalten.
Trad Wives, Männlichkeitscoaches und zunehmende Queerfeindlichkeit – Social Media bieten jungen Menschen nicht nur Orientierung, sondern auch antidemokratische Polarisierungen.
Neben dem Lob der Hausfrau und des harten Mannes findet ein Kampf für Vielfalt und Anerkennung statt: Influencer*innen mit queerem und feministischem Content setzen kraftvolle Zeichen gegen Hass. Nach einem einführenden Blick auf Phänomene der (Re-)Traditionalisierung stehen diejenigen im Fokus des Fachtags, die sich für Geschlechtervielfalt und Rechte marginalisierter Gruppen einsetzen: Wer sind diese Influencer*innen, mit welchem Konzept betreiben sie ihre Kanäle, was sind ihre Ziele und welche Erfahrungen machen sie? 
Der Fachtag bietet: Vorträge zu Tradwives und Weiblichkeitscoaches sowie zur Manosphere und Gegenstrategien, Einblicke in die Arbeit von Influencer*innen für Geschlechtervielfalt sowie Diskussionen darüber, wie digitale Plattformen genutzt werden können, um demokratische Werte zu stärken und alternative Orientierungen anzubieten.
Termin& Ort: 18.09.2025, von 10-16 Uhr, im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Glinkastraße 24, 10117 Berlin. [Infos& Anmeldung]

18.9. Online: DigiMINT-Transferveranstalt. – Digitalisierung Chance für Frauen in MINT

Die Transferveranstaltung des BMFTR-geförderten Vorhabens „digiMINT – Digitalisierung als Chance für Frauen in MINT“ am 18. September 2025 (10–16 Uhr, online via ZOOM) richtet sich an ein breit gefächertes Publikum, das entlang der gesamten Bildungskette und auf allen Entscheidungsebenen die Teilhabe von Frauen an MINT-Studien- und Berufsfeldern mitgestaltet.
Zielgruppe sind sowohl Akteur_innen aus Schule und Hochschule, als auch Unternehmen.
Für sie werden die Forschungsergebnisse in greifbare Karrierepfade übersetzt – etwa indem Erfolgsfaktoren für Studienwahl, Berufseinstieg und -verbleib aufgezeigt werden. Ebenso angesprochen sind Lehrkräfte, Fachberater_innen und Schulsozialarbeiter_innen, die frühzeitig Begeisterung für Technik vermitteln und daher verlässliche, evidenzbasierte Materialien benötigen.
Auf Hochschulebene richtet sich die Veranstaltung an Dozierende, Studiendekan_innen, Gleichstellungsbeauftragte und Career-Center-Teams. In den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau sowie in angrenzenden Branchen gehören Personalverantwortliche, Diversity- und Weiterbildungsmanager_innen, Betriebsräte und Verbandsvertreter_innen. 
Darüber hinaus lädt die Veranstaltung Vertreter-innen überregionaler Netzwerke ein, Best-Practice-Beispiele auszutauschen und mögliche Kooperationen für Folgeprojekte oder Third-Mission-Aktivitäten anzubahnen. Diese Netzwerke fungieren als zentrale Multiplikatoren für Frauen in MINT. Als weitere Zielgruppe adressiert die Transferveranstaltung Akteur-innen aus Politik und Verwaltung, beispielsweise Bundes- und Landesministerien, Gleichstellungs- und Wirtschaftsausschüsse, Kammern sowie Kommunalverwaltungen erhalten evidenzbasierte Empfehlungen, um bestehende Förderprogramme nachzuschärfen oder neue Maßnahmen aufzulegen. Auch Stiftungen, NGOs und zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich für Bildungs- und Geschlechtergerechtigkeit einsetzen, gehören zur Zielgruppe. Sie können die Ergebnisse in Awareness-Kampagnen und Projektförderungen integrieren. Abschließend sind auch Medien und die interessierte Öffentlichkeit, Wissenschaftskommunikator_innen und Blogger_innen eingeladen, die Ergebnisse zu Chancen und Hürden weiblicher MINT-Karrieren im Maschinen- und Anlagenbau mitnzunehmen und so eine differenzierte gesellschaftliche Debatte anzustoßen.
Durch diese vielschichtige Ansprache stellt digiMINT sicher, dass die erarbeiteten Erkenntnisse nicht im Elfenbeinturm verbleiben, sondern entlang multipler Transferpfade in Schule, Hochschule, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wirksam werden – und so langfristig dazu beitragen, den Frauenanteil in diesen technischen Zukunftsbranchen erhöhen. [Zur Tagung]

18./19.9. Halle: Rassismuskritische Jungen*arbeit in der KJH

Fachtagung „rassismuskritische Jungen*arbeit“ in der Kinder- und Jugendhilfe: „Weiße Flecken, braune Schatten: Jungenarbeit zwischen Ignoranz und Verantwortung“ 
Rassismus ist und bleibt ein drängendes gesellschaftliches Problem – besonders für junge Menschen, die ihn alltäglich erleben. Die Kinder- und Jugendhilfe steht damit vor der Aufgabe, diskriminierungssensibel zu handeln und Fachkräfte entsprechend zu qualifizieren. 
Dabei betrifft Rassismus nicht nur die Betroffenen - auch die Perspektive derjenigen, die rassistische Haltungen dulden, weitertragen oder ausüben, muss stärker in den Blick genommen werden. Ignoranz, Verharmlosung und Gleichgültigkeit gegenüber Diskriminierung nehmen spürbar zu. Das hat direkte Folgen: Strukturelle Ungleichheiten verfestigen sich, das Vertrauen junger Menschen in pädagogische Einrichtungen schwindet, und das gesellschaftliche Klima wird zunehmend von Abgrenzung geprägt. 
Eine kritische Auseinandersetzung mit rassistischen Denk- und Handlungsmustern ist daher nicht nur notwendig, sondern längst überfällig. 
Inhalt: Inputs, Vorträge, Workshopräume zu Empowerment, Reflexion, Entwicklung von Handlungskompetenzen und Strategien für die Praxis,
Rückzugs- und Austauschbereiche für Vernetzung und einen Markt der Möglichkeiten
Zielgruppe: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und Schulsozialarbeit, Interessierte und Multiplikator*innen aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt
Veranstalter: Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V., Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jungen- und Männerarbeit Thüringen e.V. und Landesfachstelle Jungenarbeit & Geschlechterreflexion.
Datum& Tagungsort: 18.-19.9.25, ab 9:15 Uhr. Halle (Saale), Stadthaus, Markplatz 2, 06108 Halle (Saale). Kosten: 75 € (inkl. Versorgung)
Sowie: 18.9. Netzwerktreffen zum Fachtag - Vernetzen, vermitteln, verstehen; 19-23 UHR, Rockpool, Grenzstr. 19, Halle [Weitere Infos und Anmeldeformular, Flyer; mail: scholz@kgkjh.de]

18./19.9. Berlin: Gleichstellungspolit. Chancen&Herausforderungen in Strukturwandelregionen

„In guter Gesellschaft?! Gleichstellungspolitische Chancen und Herausforderungen in Strukturwandelregionen“
Strukturwandel ist mehr als nur ein wirtschaftlicher Umbruch – er verändert Arbeitswelten, Lebensweisen, regionale Identitäten und das gesellschaftliche Zusammenleben. Besonders auf der regionalen Ebene wie beispielsweise in der Lausitz sind die Auswirkungen deutlich zu spüren. Neben vielfältigen Herausforderungen bietet der Strukturwandel gleichzeitig die Gelegenheit, neue Visionen für ein gutes Zusammenleben für alle Menschen zu entwickeln.
Beim zweitägigen Fachtag der Bundesstiftung Gleichstellung soll mit abwechslungsreichen Formaten und einem gleichstellungsorientierten Blick die Wirkung von regionaler Transformation auf Geschlechterverhältnisse und umgekehrt aufgezeigt werden. 
Termin& Ort: 18.9. (13-20 Uhr), 19.9. (9-13Uhr); Bundesstiftung Gleichstellung: Karl-Liebknecht-Str. 34, 10178 Berlin [Link zur Veranstaltung]

19.9. Online: bpb-Fachtag: Rechtsextremismus im Gaming (& Handbuch)

Bundeszentrale für politische Bildung: Game over? Rechtsextremismus im Gaming (19.9., 10-14 Uhr)
Der digitale Fachtag will analysieren, wie rechtsextreme Gruppen Gaming-Plattformen und -Kulturen für Radikalisierung, Propaganda und Rekrutierung nutzen. 
Ziel ist es, wirksame Präventions- und Interventionsstrategien zu entwickeln und die Verantwortung von Communitys, Plattformen und Bildungsakteuren zu klären. [weiter]

[14.7.25] bpb - Handbuch Gaming & Rechtsextremismus Voraussetzungen | Einstellungen | Prozesse | Auswege.

20.9. Dortmund: Empathie stärken - Armut, Rassismus, Gendergerechtigkeit im Fokus

Institut für Kirche und Gesellschaft - Evangelische Kirche von Westfalen: 
Empathie. Wie wir uns gegenseitig unterstützen können - Armut, Rassismus, Gendergerechtigkeit im Fokus (in der Reihe: Vielfalt in die Tat umsetzen).
Wie können wir uns stärker über Gruppen und Themen hinweg miteinander verbinden und uns gegenseitig unterstützen? Es ist belegt, dass Armut, Rassismus und Genderungleichheiten zusammenwirken. Der Abbruch von Empathie gehört zur Funktionsweise von Diskriminierung. Wenn Empathie wieder hergestellt wird, werden Beziehungen und neue Bündnisse gestärkt.
Fachliche Impulse werden uns in das Themenfeld einführen. In anschließenden Workshops geht es ins Gespräch mit Expert*innen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie wir uns als Kirche, Diakonie, Gesellschaft und in der Politik leichter vernetzen, unterstützen und wandeln können.
Die Teilnahmegebühr beträgt 25 € inklusive Verpflegung. Die ermäßigte Gebühr beträgt 10 €. Darüber hinaus können die Gebühren durch einen Sozialfond bei Bedarf komplett übernommen werden.
Datum / Uhrzeit: 20.9., 11-17Uhr
Ort: Kommende Dortmund
Ansprechperson: Anke Engelmann, 02304/755-230.
Programm / Anmeldung

23.9. Berlin: Bundesweiter Netzwerktag Berufswahl-SIEGEL

11. Bundesweiter Netzwerktag Berufswahl-SIEGEL 2025: 
Das Berufswahl-SIEGEL wird Schulen mit einer ausgezeichneten Berufs- und Studienorientierung verliehen. Wie kann Berufsorientierung auch mit knappen Ressourcen gelingen? Lernen Sie kreative Ansätze, engagierte Partner und konkrete Beispiele aus der Praxis kennen. Und entdecken Sie, wie SIEGEL-Schulen neue Wege gehen, Unterstützung gewinnen – und warum starke Netzwerke dabei der Schlüssel zum Erfolg sind. Zum Hauptprogramm als PDF
Auch für Schüler*innen gibt es Programm: Sie können Berufe kennenlernen, mit Unternehmen ins Gespräch kommen, Tools zur Berufsorientierung ausprobieren und gemeinsam mit anderen kreative Lösungen entwickeln. Zum Programm für Schüler*innen als PDF.
Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei ist mit einem Stand vertreten und präsentiert ihre Angebote zur Umsetzung von Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees. 
Veranstatlungstermin- und ort: 23.09.2025 Haus der Deutschen Wirtschaft, Breite Straße 29 | 10178 Berlin-Mitte [zur Bundesweiten Netzwerktag]

23.9. Dresden: Sensbibler Umgang in Kult. Bildung& JA mit sex.&geschlechtl. Vielfalt

Fachkonferenz Dresden: 23.9. - 10-16:30 Uhr: Mapping Identities: Persönlichkeitsentwicklung mit Kultureller Bildung
Wer bin ich – und wer will ich sein? Diese Fragen prägen die Identitätsfindung und Entwicklung junger Menschen. Während immer mehr Menschen ihre sexuelle und geschlechtliche Identität offen leben und die Akzeptanz dafür wächst, nehmen auch Hassverbrechen mit Bezug zur sexuellen Orientierung zu. 
Trotz wachsender Sensibilität gibt es im kulturpädagogischen Bereich großen Weiterbildungsbedarf, um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt besser zu vermitteln und betroffene Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Die Kulturelle Bildung bietet mit Freiwilligkeit, Prozessorientierung und Fehlerfreundlichkeit wertvolle Methoden, um unterschiedliche Identitäten spielerisch zu erkunden.
Die Veranstaltung vermittelt Grundlagen zu geschlechtsbezogenen Diskriminierungsformen und stärkt die Handlungssicherheit im respektvollen Umgang mit queeren Jugendlichen. Sie fördert die Selbstreflexion, diskutiert praktische Methoden für die Projektarbeit und bietet Raum für kollegialen Austausch im geschützten Rahmen. Sie richtet sich an Fachkräfte aus Kultureller Bildung, Jugendarbeit, Schulen und Schulsozialarbeit, Migrant*innenselbstorganisationen, Selbsthilfegruppen, und Freiwilligenarbeit.
Die Fachkonferenz wird unterstützt durch das Paritätische Bildungswerk Bundesverband sowie das Deutsche Hygiene-Museum (=Veranstaltungsort) in Dresden. [Infos/ Anmeldung]

24.-26. Mannheim: Internat. Fachtagung zu Bildungs- u. Berufsberatung

Chancengerechtigkeit durch Beratung. Vielfalt erkennen – Potenziale wecken - Internationale Fachtagung am 24.-26.09.2025 in der HdBA, Mannheim
Gemeinsame Veranstaltung von: Deutscher Verband für Bildungs- und Berufsberatung e. V. (dvb), Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA), Nationales Euroguidance Zentrum Deutschland c/o Bundesagentur für Arbeit.
Berate*rinnen in Bildung, Studium, Beruf und Beschäftigung begegnen einer vielfältigen Klientel mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Diese Diversität stellt hohe Anforderungen an die Professionalität der Beratenden: Es gibt nicht nur methodische und kommunikative Hürden, sondern birgt auch persönliche Herausforderungen wie Empathie und Vorurteilsfreiheit. Trotz gesellschaftlicher Bekenntnisse zur Vielfalt bleibt Chancengleichheit für viele Gruppen unerreicht, insbesondere für marginalisierte Personen.
Um Chancengerechtigkeit zu fördern, kann Beratung ein zentraler Baustein sein. Dafür benötigen Berater*innen methodisch-inhaltliche und sprachlich-kommunikative Kompetenzen sowie fundierte Kenntnisse über Unterstützungsangebote und Netzwerke, um allen Ratsuchenden bestmögliche Hilfe zu bieten. Die Rahmenbedingungen der Beratungsarbeit sind eine weitere Voraussetzung für gelingende Prozesse.
Die Tagung bietet Beratenden aus dem deutschsprachigen europäischen Raum Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, Methoden und Tools kennenzulernen und zu reflektieren und so ihre Vielfalts-Kompetenz auszubauen. Schließlich sollen offene Fragen zur Chancengerechtigkeit identifiziert sowie die Praxisnetzwerke der Teilnehmenden für eine vielfaltssensible Beratung ausgebaut werden.
Die Tagung richtet sich an Bildungs-, Berufs-, Studien- und Laufbahnberater*innen aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz sowie Vertreter*innen von einschlägigen Forschungseinrichtungen und Beratungsanbietern. → Zum Programm

25.9. Online: MINTcafé Gender

MINTvernetzt ist ein Verbundprojek: MINTcafé Gender - Sense of Belonging
25. September 2025 | 12:30 – 14:00 Uhr
Liebe MINT-Community! Habt Ihr Euch schon mal intensiver mit dem Thema MINT-Förderung für Mädchen und Frauen beschäftigt? Oder möchtet Ihr in dieses spannende Feld einsteigen? Egal, ob mit oder ohne Erfahrung: Ihr seid herzlich willkommen!
Am 25. September laden wir Euch herzlich ins MINTcafé Gender ein. Im Mittelpunkt stehen wissenschaftliche Erkenntnisse, praxisnahe Einblicke und konkrete Empfehlungen. Nach einem kurzen Impuls von Charlotte Popp von MesH_MINT habt Ihr Raum für Fragen und könnt Eure Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich Sense of Belonging einbringen.
Nach dem einstündigen offiziellen Teil bleibt die Cafébar bis 14:00 Uhr für offenen Austausch und Vernetzung zum Thema „Mädchen in MINT“ geöffnet!
Schwerpunkte: Gute Praxis, Mädchen und Frauen in MINT, MINT-Forschung
Tags: Gender, Transfer, Vernetzung [Anmeldung]

S.a. Beitrag: [11.8.] „Ich gehöre hierher!“ - Wie außerschulische MINT-Angebote das Zugehörigkeitsgefühl von Mädchen stärken können:
Der sogenannte Sense of Belonging – also das Erleben von Zugehörigkeit – ist ein entscheidender Faktor dafür, ob Mädchen sich nachhaltig für MINT entscheiden oder wieder Abstand nehmen. Dieser Beitrag zeigt, was die Forschung darüber sagt – und wie außerschulische MINT-Bildungsangebote gezielt dazu beitragen können, das Zugehörigkeitsgefühl von Mädchen zu stärken. 

25.9. Online-Webinar: Jugendaustausch mit UK – Förderinformationen für dt. Träger

IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (UK-German Connection Team @IJAB):
Webinar zum Thema „Jugendaustausch mit UK – Förderinformationen für deutsche Träger“ am 25. September 2025 von 10:30 bis 11:30 Uhr.
Im Rahmen dieses Webinars möchten wir interessierten Fachkräften Informationen rund um die Förderung deutsch-britischer Jugend- und Fachkräfteaustausche vermitteln. Im Anschluss an den fachlichen Input unserer Eurodesk Referentin Svenja Karrenstein haben Teilnehmende Gelegenheit, konkrete Rückfragen zu stellen.
Weitere Informationen: hier. (www.ijab.de / www.ijab.de/uk)

26.9. Online: Vernetzungstreffen MINTA nach Flucht

LAG Autonome Mädchenhäuser / feministische Mädchenarbeit NRW e.V. - Fachstelle Interkulturelle Mädchenarbeit:
Vernetzungstreffen MINTA nach Flucht
Queere Menschen mit Fluchterfahrung erleben als besonders vulnerable Gruppe auch nach ihrer Ankunft in Deutschland Rassismus, Queerfeindlichkeit und strukturelle Marginalisierung.
Beim Online-Vernetzungstreffen am 26. September wollen wir gemeinsam mit Elena Spiekermann vom Kölner Flüchtlingsrat rechtliche Rahmenbedingungen sowie praktische Herausforderungen in den Blick nehmen und diskutieren, wie queere Geflüchtete sichtbar gemacht, rechtlich besser abgesichert und im Alltag solidarisch unterstützt werden können.
Wann? 26.09.2025 | 10-13.30 Uhr | online
Anmeldung bis zum 23.9.an lagam@web.de. Weitere Informationen im Einladungsflyer.

26.-28.9. Berlin: Profeministischer Kongress

Profeministischer Kongress Berlin zu Männlichkeiten – über Männlichkeiten – gegen das Patriarchat.
Der Kongress bietet Workshops, Diskussionsrunden, Bildungsveranstaltungen und die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung. Wir möchten einen Raum schaffen für die (eigene) kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit(en) und um eine (kollektive) profeministische Praxis zu gestalten.
Der Kongress möchte offen sein für alle, die sich mit Männlichkeit(en) und (pro)feministischen Themen beschäftigen wollen. Vor allem möchten wir (cis) Männer ansprechen, um die Suche nach Wegen zur Reflexion des eigenen Verhaltens, dessen Veränderung und der Verantwortungsübernahme zur Beendigung patriarchaler Gewalt, voran zu bringen.Wir wollen Neugierige und Verbündete zusammenbringen, Perspektiven teilen, Strategien austauschen und voneinander lernen.
Wer steht hinter dem Projekt?: Wir sind ein Zusammenschluss von cis Männern aus unterschiedlichen Kontexten – akademisch, aktivistisch und darüber hinaus. Uns verbindet einerseits die Sehnsucht nach Veränderung und andererseits die Unzufriedenheit darüber, wie wenig cis Männer sich feministischen Kämpfen anschließen und diese unterstützen. Wir haben viele Fragen, aber sind davon überzeugt, dass die Befreiung von Gewalt, Angst und Herrschaft nur im antipatriarchalen Miteinander möglich ist. [mehr Infos]

ab 28.9. Bielefeld: Gesegnete& heilsame Gespräche gegen Rassismus

Evangelischer Kirchenkreis Bielefeld - Referat für Erwachsenenbildung: Sacred Conversations to End Racism // Heilsame Gespräche gegen Rassismus
Die interaktive Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit dem Konzept „Sacred Conversations to End Racism“ von Dr. Velda Love . Wir begeben uns auf die Suche nach einer Theologie und Spiritualität, die uns nicht einengen, sondern ermutigen, gegen Rassismus zu handeln. Hin zu einer solidarischen und offenen Gesellschaft und Kirche, in der wir ohne Angst verschieden sein können und alle willkommen sind.
Teilnahme auch an einzelnen Terminen und mit geringen Deutschkenntnissen möglich.
- Sonntag, 28.09.2025, Woher kommen wir? Was uns verbindet und was uns trennt
- Sonntag, 16.11.2025: Bibel, Kolonialismus und Widerstand der Frauen Sonntag, 01.02.2026: Der Schwarze Messias – Von der Haitianischen Revolution bis heute
- Sonntag, 01.03.2026: Hoffnungsperspektiven: Aufstehen und Auferstehen
jeweils 12.30 - 15.00 Uhr in Bielefeld
Anmeldung hier

29.-30.9. Bad Urach: Trans*, Nicht-Binarität u. politische& historische Bildung

Landeszentrale für politische Bildung BW: Trans*, Nicht-Binarität und politische Bildung sowie historische Bildung - Fachtagung in Kooperation mit dem Netzwerk LSBTTIQ BW. 
Die Veranstaltung bietet Raum, Ansätze und Strategien sowie die damit verbundenen Herausforderungen in der Bildung zu diskutieren. Ziel ist es, einen interdisziplinären Dialog zu fördern, Wissen zu erweitern und für die jeweils eigenen Handlungsfelder praxisorientierte Lösungen zu entwickeln. 
Termin& Ort: 29.-30.09. Bad Urach. [Weiter]

30.9. Online-Gesprächsrunde zur Situation geflüchteter junger Menschen

Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: Online-Gesprächsrunde zur Situation geflüchteter junger Menschen in Deutschland
Helen Sundermeyer und Johanna Karpenstein (BuMF Referentinnen) sind im Rahmen der Info-Reihe „Kinder, Jugend und Familie“ vom Paritätischen Gesamtverband eingeladen, die Ergebnisse der aktuellen BuMF-Umfrage zur Situation junger Geflüchteter 2024 vorzustellen. Die Daten zeigen: Schutz, Teilhabe und Bildung sind zunehmend gefährdet. 
Termin: 30.9., 14:30-16 Uhr 
Die Teilnahme ist kostenlos. [Zur Anmeldung]

30.9. Stuttgart: Fachtag: Jugendliche als Ausübende sexualisierter Gewalt

30.9. Stuttgart: KOBRA e.V. - Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen: 
KOBRA-Fachtag „Ich hab’ doch gar nichts gemacht – oder doch?“ - Jugendliche als Ausübende von sexualisierter Gewalt. 
Etwa ein Drittel der Tatbeschuldigten sind jünger als 18 Jahre. Aus praktischer Erfahrung und aus wissenschaftlicher Sicht sind Jugendliche als Ausübende sexualisierter Gewalt ein Thema mit hoher fachlicher und gesellschaftlicher Relevanz – sensibel, komplex und herausfordernd. Die Veranstaltung bietet Fachkräften die Möglichkeit, sich fundiert zu informieren, praxisnahe Impulse zu erhalten und sich mit anderen Akteur*innen zu vernetzen. [Weiter]

2.10. Fachtag: Arbeit mit Jungen als Betroffene sexualisierter Gewalt

Männerbüro Hannover: 02. Oktober 2025 | Hannover | Fachtag: Arbeit mit Jungen als Betroffene sexualisierter Gewalt
Das Männerbüro Hannover veranstaltet einen Fachtag zur Arbeit mit Jungen und männlichen Jugendlichen als Betroffene sexualisierter Gewalt im Pavillon Hannover. Neben einem Vortrag von Dr. Peter Caspari werden auch weitere Expert:innen zu Wort kommen. Im Fokus steht die Frage, wo die Arbeit mit männlichen Betroffenen sexualisierter Gewalt heute steht und welche Herausforderungen zu meistern sind. 
Die Veranstaltung findet anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der „Beratungsstelle Anstoß“ statt. Im Anschluss an den Fachtag wird es Zeit zum Austausch und einen kleinen Empfang geben. [Link zur Veranstaltung]

2.10. Nürnberg: Symposium: Jugendliche, MINT und Making

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Jugendliche, MINT und Making – Einladung zum Symposium im Industriemuseum Lauf.
Wie können Jugendliche für Freizeitangebote im Bereich MINT und Making gewonnen werden? Was wünschen sich Jugendliche von außerschulischen Orten und FabLabs, damit sie dabei bleiben? Wie lassen sich Lehrkräfte, Eltern, Peers und Fab Lab-Akteure einbeziehen?
Über drei Jahre hat das Projektteam des BMFTR-geförderten Projekts EnvironMINT zu diesen Fragen geforscht und dabei Jugendliche, FabLab-Akteure, Schulen und Eltern befragt. Aus den Ergebnissen wurden Ansätze entwickelt, um Jugendliche und insbesondere Mädchen und benachteiligte Gruppen für Making in Fab Labs und Makerspaces zu gewinnen.
Sie sind in der MINT-Praxis oder an der Schnittstelle von Praxis und Forschung aktiv? Sie sind Lehrkraft oder Elternteil? Sie möchten sich mit anderen Akteur*innen vernetzen und austauschen? Dann kommen Sie zu unserem Symposium und bringen Sie sich ein!
Wir freuen uns, Sie am 2. Oktober 2025 im Industriemuseum Lauf a. d. Pegnitz in der Metropolregion Nürnberg (Sichartstraße 5-25, 91207 Lauf a. d. Pegnitz) zu begrüßen. Das Museum ist ein spannender Ort mit langer „Making-Geschichte“. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Anmeldung ist bis zum 28.09. möglich. Bei Fragen können Sie sich gerne an sophie.uhing@fau.de wenden.

7.-8.10. Leipzig: KJH für junge Menschen in prekären Lebenslagen

Jugendhilfe in der Krise - Gemeinsam Lösungen entwickeln für junge Menschen in prekären Lebenslagen
Das Bündnis für Straßenkinder in Deutschland e.V. (BfSK), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA), die Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/ Mobile Jugendarbeit e.V. (BAG StW) und der Landesarbeitskreis Mobile Jugendarbeit Sachsen e.V. (LAK MJA Sachsen) laden Fachkräfte von öffentlichen und freien Trägern sowie Adressat*innen in die pax Jugendkirche Leipzig ein.
Wir wollen auf der Fachtagung die aktuelle Situation für junge Menschen (18-26 Jahre) in prekären Lebenslagen darstellen und vor allem die Perspektive von Betroffenen hören. Daraus möchten wir kreative Lösungen, passgenaue und subjektorientierte Hilfen gemeinsam mit öffentlichen und freien Trägern und Betroffenen regional entwickeln. Wir wollen uns mit hohen Barrieren im Zugang zu Hilfen, Wohnraum und Sozialleistungen beschäftigen und nach Möglichkeiten für niedrigschwellige Lösungen suchen. Bei zunehmenden Budgetkürzungen in öffentlichen Haushalten ist es notwendig, nicht zu erstarren, sondern Perspektiven zu entwickeln. 
Wir benötigen eine breit aufgestellte Verantwortungsgemeinschaft von freien und öffentlichen Trägern und Verbänden der Jugendhilfe sowie von unterschiedlichen Protagonist*innen aus Kommune, Land und Bund, aus Sozialarbeit, Wissenschaft und Politik und vor allem mit der Expertise der Betroffenen. [weitere Infos& Anmeldung

6.-8.10. Hofgeismar: BuMF-Herbsttagung

Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht: BuMF-Herbsttagung
Thema: Kritische Soziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen in Zeiten von Rechte- und Strukturabbau
Wie kann Soziale Arbeit auf zunehmende rechtliche Einschränkungen und den Abbau von Unterstützungsstrukturen reagieren? Die Tagung bietet Raum zur Analyse aktueller Entwicklungen und zur Diskussion solidarischer, menschenrechtsorientierter Handlungsansätze. In Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden werden praktische Strategien für eine widerständige Soziale Arbeit erarbeitet. 
Termin&Ort: 6.–8.10. Evangelische Tagungsstätte Hofgeismar, Gesundbrunnen 8, 34369 Hofgeismar
Tickets: Nicht-/Mitglieder: 350/250€ [Mehr Infos und Anmeldung]

8.10. Online: Digitales Aufwachsen begleiten - altersgerechter Schutz i.d. KJH

Digitaler Fachtag am 08. Oktober 2025: Digitales Aufwachsen begleiten - Altersgerechter Schutz in der Kinder- und Jugendhilfe
Digitale Medien sind fester Bestandteil im Leben von Kindern und Jugendlichen – und stellen pädagogische Fachkräfte und Eltern stets vor neue Herausforderungen. Der Fachtag bietet praxisnahe Impulse zur Förderung von Medienkompetenz in allen Altersgruppen. Neben einem einführenden Fachvortrag von Prof. Dr. Katrin Schlör, Hochschule der Medien Stuttgart, wird in zwei Workshop-Phasen auf die altersspezifischen Bedarfe von Kindern und Jugendlichen eingegangen und medienpädagogische Handlungsmöglichkeiten vorgestellt.
Eingeladen sind Fach- und Leitungskräfte der Kinder- und Jugendhilfe. [Mehr Infos]
Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von BW beschlossen hat.

9.10. Stuttgart: Vernetzungstreffen Inklusive Mädchen*arbeit

LAG Mädchen*politik BW: Vernetzungstreffen Inklusive Mädchen*arbeit.
Die Veranstaltung am 9. Oktober in Stuttgart-Vaihingen bietet Fachkräften und Engagierten aus der Mädchen*- und Jugendarbeit sowie aus der inklusiven Arbeit die Möglichkeit, sich zu vernetzen, auszutauschen und gemeinsam neue Impulse zu setzen. Das Treffen beginnt mit einem fachlichen Input von Borghild Strähle zu den spezifischen Erfahrungen von Mädchen* mit Behinderungen und ihren Lebensrealitäten. Im Anschluss stehen das Kennenlernen und der Austausch im Mittelpunkt. Ziel der Veranstaltung ist es, miteinander ins Gespräch zu kommen, erste Kontakte zu knüpfen, Ideen für inklusive Mädchen*arbeit zu entwickeln und mögliche Berührungsängste abzubauen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, eine barrierefreie Toilette ist vorhanden. Weitere Bedarfe im Sinne der Barrierearmut lassen sich über die Anmeldemaske angeben. 
Termin& Ort: 9.10., 13:30-17Uhr, Haus der Jugendarbeit BW, Häberlinstraße 1-3, 70563 Stuttgart-Vaihingen [weitere Infos]

9.10. München: Männlichkeitsvorstellungen als Faktor für gesellschaftl. Radikalisierung

09. Oktober 2025 | München | Fachtag: Dominant, stark, rechtsextrem? Männlichkeitsvorstellungen als Faktor für gesellschaftliche Radikalisierung.
Der Fachtag der Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus (LKS) beschäftigt sich mit Männlichkeitsvorstellungen in der Gesellschaft. Wie beeinflussen diese Vorstellungen eine gesamtgesellschaftliche Hinwendung zu extrem rechten Positionen? Wie nutzen politische Akteur:innen solche Männlichkeitsvorstellungen? Außerdem beleuchtet der Fachtag, welche Handlungsbedarfe dadurch entstehen.
Der Fachtag richtet sich an alle, die sich für das Thema gesellschaftliche Radikalisierungsprozesse interessieren. Zielgruppe sind insbesondere Fachkräfte, die sich im politischen, pädagogischen sowie wissenschaftlichen Bereich mit Gender und Radikalisierung befassen [Link zur Veranstaltung]

9.10./13.11. Berlin: Dissens Salon - Umkämpfte Geschlechterpolitiken

Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V.: Dissens Salon 2.0 - Umkämpfte Geschlechterpolitiken in Berlin
Noch einmal veranstalten wir in diesem Jahr den Dissens-Salon! An vier Abenden möchten wir erneut mit Euch und verschiedenen Gästen in das umkämpfte Feld der Geschlechterpolitiken eintauchen und Zusammenhänge zwischen Geschlecht, Gesellschaft und Gewalt in den Blick nehmen. Immer geht es dabei auch um die Potentiale und Möglichkeiten einer kritischen Auseinandersetzung mit den herrschenden (Geschlechter-)Verhältnissen. Wir freuen uns auf spannende Beiträge und bereichernde Diskussionen!
Alle Veranstaltungen finden im aquarium, Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin von 19-22 Uhr statt. Sie können gerne bereits ab 18.30 Uhr ankommen. Der Eintritt ist kostenfrei und für alle Interessierten offen. [Aktuelle Infos

- 9.10.: Braucht es einen positiven Begriff von Männlichkeit?
Nicht zuletzt der große Erfolg der Serie „Adolescence“ und die darin gezeigten Abgründe aktueller Männlichkeitsfanatiker in Sozialen Medien machen die Dringlichkeit einer weiteren Auseinandersetzung mit Männlichkeiten deutlich. Aber worum soll es dabei gehen: Um die Kritik von Männlichkeit? Oder um die Entwicklung positiver Zielkonzepte wie „Kritische Männlichkeit“, „caring masculinity“ oder das Konzept der „Verbündeten“? Funktioniert feministische Veränderung von Geschlechterverhältnissen über Vorbilder, zumal Vorbilder mit einer bestimmten geschlechtlichen Identität? Und hängt die Antwort auf diese Fragen davon ab, an welche Settings wir denken, z.B. in persönlichen Beziehungen, in Bildungsarbeit, Politik oder Wissenschaft? Diesen Fragen wollen wir gemeinsam mit unseren Podiumsgästen nachgehen

- 13.11.: Un_Möglichkeiten geschlechterreflektierter Praxis in herrschenden Klassenverhältnissen
Klasse und Geschlecht strukturieren und reproduzieren gesellschaftliche Macht-, Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse. Sie tragen zur Identitätsbildung und Situierung von Menschen in der Gesellschaft bei und sind miteinander verschränkt. In der politischen Auseinandersetzung um mehr Geschlechtergerechtigkeit kommen Klassenverhältnisse nur selten vor. In dieser Veranstaltung möchten wir daher die „Un_Möglichkeiten“ geschlechterreflektierter Ansätze in politischer Intervention und Pädagogik für mehr Geschlechtergerechtigkeit in und in Relation zu herrschenden Klassenverhältnissen diskutieren.

13.10. Karlsruhe: Austausch der AK Jungen*arbeit BW (Gewaltprävention)

 LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW:  Fach- und Austausch-Treffen der Arbeitskreise Jungen*arbeit BW. 
Ziel des Treffens ist es, die Aktiven der AKs in den fachlichen Austausch zu Fragestellungen, die sie in der Arbeit mit ihren Jungs bewegen, zu bringen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Im Zentrum steht in diesem Jahr die Frage: Was hat Gewalt(-prävention) mit Jungen*arbeit zu tun? Wir freuen uns auf Anmeldungen der Sprechenden und Aktiven der AKs, aber auch von Multiplikator*innen, die planen, einen AK in Baden-Württemberg zu gründen. 
Termin& Ort: 13.10. (10.30 – 17.00 Uhr). Karlsruhe-Stupferich. [weitere Infos]

15.10. Schwäbisch Hall: Fachtag: Sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen.

Infokoop im Hohenlohekreis - Informations- und Kooperationsstelle gegen häusliche und sexuelle Gewalt:
Am 15.10. in Schwäbisch Hall: Fachtag: Stand by me - Sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen. Wie wir Hürden begegnen und sichtbare Ansprechperson werden können. 
Sexualisierte Grenzverletzungen, Übergriffe und Gewalt im Jugendalter gehen überwiegend von Gleichaltrigen aus. Diese Übergriffe geschehen in allen Lebensbereichen: auf Partys und Events, in der Schule, in Wohngruppen, in jugendlichen Paarbeziehungen – und zunehmend auch durch das Teilen von Bildern in sozialen Netzwerken. Im konkreten Moment fehlt Jugendlichen häufig die Fähigkeit, Situationen korrekt einzuschätzen und adäquat zu handeln. Hier setzt der Fachtag an und unterstützt pädagogische Fachkräfte, die Dynamiken sexualisierter Peergewalt zu verstehen Bystander*innen als wichtige Ressource und Schutzfaktor zu erkennen und daraus neue präventive wie interventive Ansätze für ihre Arbeit abzuleiten. [Weiter]

16.10. Berlin: Mental Health weiterdenken – Was junge Menschen stärkt

Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit: Fachtag „Mental Health weiterdenken – Was junge Menschen stärkt“
Mentale Gesundheit zählt zu den dringendsten Themen junger Menschen – ob in Schule, Freizeit, Familie oder digitalen Räumen.
Mit dem Fachtag greifen wir die Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Bundesmodellprogramm „Mental Health Coaches (MHC)“ auf:
Was hat gewirkt? Was braucht es dauerhaft? Und wie lassen sich wirksame Unterstützungsstrukturen weiterentwickeln?
Der Fachtag bringt Perspektiven aus Praxis, Politik, Wissenschaft und Jugend zusammen – mit einem klaren Fokus: Was brauchen junge Menschen, um psychisch gesund aufzuwachsen?
Termin& Ort: 16.10., 10 – 15 Uhr, Hotel Aquino Tagungszentrum, Hannoversche Straße 5b, 10115 Berlin
[Weitere Infos zum Programm und Anmeldemöglichkeiten folgen in Kürze.]

17.10. Berlin: Antifeminismus u. Provinzialität (Demokratiearbeit)

Antifeminismus und Provinzialität - Anregungen aus der Forschung für die Praxis der Demokratiearbeit
Fachtagung  Freitag 17. Oktober, 14.00 – 19.00 Uhr (MESZ) in der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin [Anmeldung]:
Die AfD erzielt nicht nur in Ost-Deutschland deutlich bessere Wahlergebnisse als im Westen. Diese unterscheiden sich auch signifikant zwischen Großstädten und der Provinz. In ländlich geprägten Regionen sind extrem konservative oder gar rechtsextreme Einstellungen sowie die dahintersteckenden autoritären Haltungen offenbar weiter verbreitet als im städtischen Milieu. Dies geht u.a. aus der Mitte-Studie 2023 und der Leipziger Autoritarismus Studie 2024 hervor. Das gilt auch für das Thema Antifeminismus: Althergebrachte patriarchale Geschlechterbilder und festgelegte Rollenzuschreibungen passen perfekt zur Romantisierung der guten alten Zeit und eines harmonischen Landlebens - einer Welt, die (scheinbar) noch in Ordnung ist. Für Gleichberechtigung und Vielfalt engagierte Politiker*innen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen diskutieren daher schon länger, ob der Kampf gegen antifeministische und rechtsextreme Haltungen nicht vor allem vor Ort im ländlichen Raum geführt werden muss. Sie fragen sich, mit welchen Angeboten die Menschen, die diese Haltungen haben, erreicht werden können. Und wie sie selbst sich als Akteur*innen vor Gewalt – verbal und tätlich – schützen können.
Auf der Fachtagung werden Ergebnisse aus dem Forschungsband „Antifeminismus und Provinzialität“ vorgestellt und diskutiert, welche Schlussfolgerungen aus den theoretischen und empirischen Überlegungen mit Blick auf die Praxis zivilgesellschaftlicher,  politischer und Bildungsarbeit gegen Antifeminismus gezogen werden können. Im Fokus stehen die Themen: - Rechtsextremismus, Autoritarismus und Antifeminismus als Ausdruck gekränkter Männlichkeit - psychosoziale Funktionen antifeministischer Ressentiments am Beispiel Erzgebirge - kommunale Gleichstellungsarbeit zwischen begrenzten Ressourcen, externen Anfeindungen und internen Konflikten.
Die Fachtagung wird ergänzt von einem Angebot aus dem methodischen Koffer des „Demokratie-Fitness-Trainings“. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, bezogen auf das Thema „Antifeminismus begegnen“ verschiedene „Demokratie-Muskel“ kennenzulernen und zu trainieren.
Die Fachtagung richtet sich vor allem an Menschen, sie sich in ihrem beruflichen oder ehrenamtlichen Kontext gegen Antifeminismus engagieren und Erfahrungen aus der Praxis einbringen können.

20.-22.10. Münster: Jahrestagung Flüchtlingsarbeit

Münsteraner Tage zur Flüchtlingsarbeit vom 20.-22.10.2025
Zum neunten Mal laden der Deutsche Caritasverband und die Akademie Franz Hitze Haus zu den Münsteraner Tagen zur Flüchtlingsarbeit ein. Die bundesweite Jahrestagung für Mitarbeitende, die in der Beratung für Schutzsuchende und Schutzberechtigte tätig sind, findet vom 20.-22.Oktober statt. Information und Anmeldung

22.10. Stuttgart: Sexuelle Bildung u. Prävention per App für HzE-Einrichtungen

Fachtag mit KNOWBODY: Sexuelle Bildung und Prävention per App für Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung am 22.10.25, Stuttgart-Degerloch.
Was bedeutet eigentlich Sexualität? Und welche Rolle spielt das Thema bei der Arbeit mit Jugendlichen? In kurzen Inputs werden Grundlagen zur Jugendsexualität vermittelt, gesellschaftliche und mediale Einflüsse betrachtet sowie die eigene Haltung in den Blick genommen. Die KNOWBODY-App für sexuelle Bildung wird vorgestellt und deren Einsatz ausprobiert. [weitre Infos]

23.10. Bochum: Frauen-Arbeit-Widerstand. Streiks als feminist. Kampfmittel

Frauen- Arbeit – Widerstand. Streiks als feministische Kampfmittel (23.10.2025, 10 - 17 Uhr, Bochum, Institut für soziale Bewegungen)
Veranstalter: Hans-Böckler-Stiftung, Verein zur Förderung des Instituts für soziale Bewegungen
„Ein Tag ohne uns“ – riefen 1975 Frauen in Island, die mit ihrem feministischen Streik am 24. Oktober das Land lahmlegten. Sie verweigerten für einen Tag jede Arbeit. Dieser Streik fand im durch die UNO ausgerufenen „Jahr der Frau“ statt, das u. a. die Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter zum Ziel hatte.
Die Hans-Böckler-Stiftung und der Förderverein des Instituts für soziale Bewegungen widmen sich diesen und weiteren Fragen am 23. Oktober 2025 – anlässlich des 50. Jahrestages des Streiks auf Island. Von 10 bis 17 Uhr dreht sich in Inputs und Diskussionen alles um feministischen Widerstand. Zudem wird gemeinsam den Film „Ein Tag ohne Frauen“ angesehen, der den Streik 1975 dokumentarisch porträtiert.
Weitere Infos hier

23.10. Bregenz: Internat. Fachtagung: Jungen*Männer-Gleichstellung

LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW: Internationale Euregio-Fachtagung 2025: "Echt männlich?! Jungen*Männer-Gleichstellung". 
Im Fokus der Tagung, die von einem internationalen Arbeitsbündnis unter Beteiligung der LAGJ*M* organisiert wird, stehen die Themenfelder männer*orientierte Gleichstellungsperspektiven, Caring Masculinities und Männlichkeiten 2.1. 
Es referieren Markus Theunert (CH), Elli Scambor (A) und Joel Wardenga (D). Neben den Vorträgen und Workshops geht es an diesem Fachtag auch um Praxistransfer und kollegiale Praxisreflexion.
Die Tagung richtet sich an Fachkräfte in pädagogischen Tätigkeitsfeldern, in der Jugend- und Bildungsarbeit, in der psychosozialer Beratungslandschaft, in Gleichstellungsarbeit &
Gleichstellungspolitik, im Gesundheitswesen und in der Gesundheitsberatung. Teilnehmende aller Geschlechter sind willkommen. 
Termin& Ort: 23.10., 10-17Uhr, vorarlberg museum, Kornmarktpl. 1, 6900 Bregenz, Österreich [Weiter]

29./30.10. FF(M): Jungen*arbeit - Caring Masculinities - Beziehungsarbeit

29.-30. Oktober 2025 | Frankfurt am Main | Fachtag: Jungen*arbeit in Hessen 2025 - „Caring Masculinities – Beziehungsarbeit für Fürsorge und Solidarität!"
Heutzutage ist ein Wiedererstarken tradierter Männlichkeitsbilder zu beobachten – sei es in sozialen Medien, im politischen Diskurs oder im Alltag. In einer Zeit, in der autoritäre Rollenvorstellungen und Abgrenzung zunehmend Aufwind erhalten, steht die Pädagogik vor der dringenden Frage, wie damit umzugehen ist. 

Die zweitägige Fachveranstaltung des Paritätischen Bildungswerk Bundesverband e.V. „Caring Masculinities – Beziehungsarbeit für Fürsorge und Solidarität!“ lädt dazu ein, alternative Perspektiven auf Männlichkeiten in den Mittelpunkt zu rücken – solche, die von Fürsorge, Solidarität und Beziehungsarbeit geprägt sind. [Link zur Veranstaltung]

31.10. Dortmund: Forum Demokratie.Gender.Vielfalt

Beteiligung NRW - LAG kommunaler Gleichstellungsstellen NRW: Forum Demokratie.Gender.Vielfalt
Die Demokratie steht unter Druck – weltweit, in Europa und auch hier bei uns. 
In den USA zeigt sich besonders deutlich, wie demokratische Errungen schaften aktuell zurückgedrängt werden: Programme zur Förderung von Vielfalt und Gleichstellung wurden gestrichen, queere Rechte massiv beschnitten, feministische Anliegen offen diskreditiert. Es ist ein Rollback mit Ansage – und ein globales Warnsignal. 
In Europa gibt es ähnliche Entwicklungen und ge winnen autoritärnationalistische Kräfte zunehmend an Einfluss. Sie höhlen demokratische Prinzipien aus und gehen gezielt gegen feministische, queere und diversitätssensible Bewegungen vor.
Und auch in Deutschland sind die Entwicklungen besorgniserregend: Wir erleben, wie politische Kräfte zunehmend an Einfluss gewinnen, deren Agenda sich gegen die Grundlagen einer offenen, gleichbe rechtigten und demokratischen Gesellschaft richtet. Sie stellen Gleichstellungspolitik infrage, diffamieren feministische Bewegungen und machen Stimmung gegen Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit.
Umso wichtiger sind Räume für Austausch, Vernet zung und kollektives Empowerment.
Das Forum „Demokratie – Gender – Vielfalt“ lädt dazu ein, sich mit aktuellen politischen Herausforderungen auseinanderzusetzen, feministische und diversitäts sensible Perspektiven zu stärken und gemeinsam Handlungsoptionen für eine gerechte, demokratische und postmigrantische Gesellschaft zu entwickeln.
Die Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten der VHS Dortmund statt – mit einer Keynote von Julia Haas (Spotlight - Antifeminismus erkennen und be gegnen), vielfältigen partizipativen Formaten sowie offenen Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten. Für das leibliche und geistige Wohl ist gesorgt – mit vegetarischen Snacks, Getränken und kleinen Be wegungsangeboten in den Pausen.
Veranstaltungstermin: Freitag 31.10.2025 10:00 - 16:30 Uhr
Veranstaltungsort: VHS Dortmund, Kampstraße 47, 44137 Dortmund
Anmeldung möglich 12.5.- 20.10.25; Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Es besteht aber die Möglichkeit, sich auf der Warteliste einzutragen.

4.&11.11. Online: Fachtagung zu Menschenhandel

Save the Date: Digitale Fachtagung zu Menschenhandel am 4. + 11.11.2025
In Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband veranstaltet IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit eine digitale Fachtagung zum Thema „Menschenhandel im Ausland: Wenn Betroffene nach Deutschland kommen“. Am 4.11. geht es um Personen, die in ihrem Herkunftsland oder einem Transitland Opfer von Menschenhandel wurden und in Deutschland Asyl beantragen. Am 11.11. liegt der Fokus auf Opfern der Straftatbestände, die neu in die überarbeitete EU-Menschenhandelsrichtlinie aufgenommen wurden: die Ausbeutung von Leihmutterschaft, Zwangsverheiratung und illegaler Adoption. Das Programm folgt.

11.11. FF(M): Netzwerktreffen digitale Jungen-& Männerberatung

Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer u. Väter e.V.:
11.11. Frankfurt. Netzwerktreffen Männerberatung 2025 - Neue digitale Wege und Ansätze.
Digitale Lebenswelten sind längst Alltag – auch für ratsuchende Männer. Die Männerberatung im Netz eröffnet Chancen, Zielgruppen niedrigschwellig zu erreichen, flexiblere Formate zu entwickeln und jenseits klassischer Beratungssituationen Unterstützung anzubieten. Dabei stellen sich Fragen: Wie kann Online-Beratung geschlechterreflektiert gestaltet werden? Welche Formate funktionieren gut – und wo gibt es Nachbesserungsbedarf? Welche Rolle kann KI in Beratungsprozessen spielen? 
Der Beantwortung dient das Treffen des Bundesforums Männer. [Weiter]

12.11. Stuttgart: Fachtag: Jugendliche Liebes- u. Lebenswelten

Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg (ajs):#smash: Jugendliche Liebes- und Lebenswelten - Fachtag am 12. November 2025, Jugendherberge Stuttgart
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, Liebe und Sexualität sind zentrale Entwicklungsaufgaben im Jugendalter. In der digitalen Lebenswelt finden diese Aushandlungsprozesse zunehmend auch online über WhatsApp, TikTok, Instagram oder Internetseiten statt. Im Rahmen des Fachtags werden Grundlagen aus der sexuellen Bildung in Bezug auf Jugendliche sowie der Mediennutzung in diesem Lebensalter vermittelt. Die digitalen Liebes- und Lebenswelten von Jugendlichen werden in den Blick genommen, Potenziale und Risiken gleichermaßen beleuchtet. [Zum Programm/Anmeldung]

13.11. Freiburg/online: Fachforum Mädchen*arbeit: Beziehungen vielfältig leben&Grenzen setzen / M*, trans, inter&nicht-binäre Jugendl.

AG Mädchen Freiburg*- Für eine geschlechtergerechte Jugendhilfe: 
Fachforum Mädchen*arbeit 2025: Einfach kompliziert!? – Beziehungen vielfältig leben und Grenzen setzen: Mädchen, trans, inter & nicht-binäre Jugendliche im Fokus. 
In diesem Fachforum beschäftigen wir uns mit romantischen und freundschaftlichen Beziehungen unter Jugendlichen. Dabei betrachten wir auch, wie sie ihre Grenzen erkennen und wahren können. Besonders wichtig ist uns, Mädchen, trans, inter und nicht-binäre Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt zu stellen und zu beleuchten, wie sie Beziehungen gestalten können, die ihnen gut tun. Außerdem möchten wir uns anschauen, wie pädagogische Fachkräfte Jugendlichen dabei unterstützen können, Beziehungen zu leben, in denen sie sich selbst und andere wertschätzen und respektvoll miteinander umgehen.
Teilnahme kostenlos
Zielgruppe: Zum Fachforum sind alle Frauen, trans, inter und nicht-binären pädagogischen Fachkräfte herzlich eingeladen. Niemand wird aufgrund des Namens oder Aussehens von der Anmeldung oder Teilnahme an der Veranstaltung ausgeschlossen.
Termin: 13.11., 9–13 Uhr; Hybrid: in Freiburg und online. [mehr Infos]

26.11. Mannheim: Fachtag: Jungen*arbeit praktisch intersektional gestalten

26.11. Mannheim (10 – 16.30 Uhr): LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW: Fachtag: "Klasse Jungs*! Jungen*arbeit praktisch intersektional gestalten. 
Der bundesweite Fachtag unter Beteiligung des AK Jungen*arbeit Mannheim wird sich in unterschiedlichen Beiträgen bzw. Zugängen der Frage widmen, wie Betroffene von Armutsverhältnissen bzw. Jungen* mit Klassismuserfahrungen (sozial-)pädagogisch begleitet werden und welche politischen Forderungen sich aus der Praxis ergeben. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung folgen bald auf der LAG-Webseite

27.11. Online: Fachtag: Gewaltschutz in den Hilfen zur Erziehung

Aktion Jugendschutz (ajs) Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg: Digitaler Fachtag am 27. November 2025:
Gewaltschutz in den Hilfen zur Erziehung: Einrichtungen unterstützen bei der Umsetzung eines Gewaltschutzkonzeptes - eine Zwischenbilanz.
Kinder haben ein Recht auf gewaltfreies Aufwachsen. Das Landesjugendamt erwartet ausgehend von §45,4 KJSG von betriebserlaubnispflichtigen Einrichtungen, ein Gewaltschutzkonzept umzusetzen. Im Rahmen eines Projekts im Masterplan Kinderschutz Baden-Württemberg hat die Aktion Jugendschutz Multiplikator:innen qualifiziert, die Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung bei der Umsetzung eines Gewaltschutzkonzepts unterstützen. Es entstand ein Netzwerk von Referent:innen, die in verschiedenen Fortbildungs-Bausteinen sowohl Fachkräfte qualifizieren als auch Leitungskräfte beraten können. Vier Piloteinrichtungen werden im Rahmen des Projekts begleitet.
Der Blick wird zunächst auf bundesweite Good-Practice-Beispiele gerichtet. Danach gibt eine Careleaverin aus ihren Erfahrungen heraus Denkanstöße. Und schließlich wird aus den Perspektiven verschiedener Beteiligter eine Zwischenbilanz aus dem laufenden Projekt präsentiert. Mit diesem Fachtag will die ajs Impulse geben, was zum Gelingen eines gelebten, umfassenden Gewaltschutzkonzeptes beiträgt. [Zum Programm/Anmeldung]

28.11. Heidelberg: Fachtag: Gewalt gegen Jungen u. Männer als Gesundheitsrisiko

Kompetenzzentrum Jungen- und Männergesundheit BW: 28.11. Heidelberg. Fachtag: „Gewalt gegen Jungen und Männer als Gesundheitsrisiko“. 
Der 6. deutsche Männergesundheitsbericht mit dem Titel des Fachtags steht im Mittelpunkt. Am Vormittag werden der Bericht und Ergebnisse vorgestellt. Dazu wird es Gesprächsrunden und Kurzworkshops zu einzelnen Themen des Berichts geben. Am Nachmittag sollen Praxiserfahrungen im Mittelpunkt stehen wie die Gewaltambulanz am Universitätsklinikum Heidelberg oder der gewaltbezogene Beratungsansatz von fairmann – gewaltfrei leben lernen. [Weiter]

2.12. Nürnberg: Auftrag der JSA mit Blick auf tradierte Geschlechterbilder

Fachtag der LAG Jugendsozialarbeit Bayern: „Harte Männer, stille Frauen“ in einer interkulturellen Gesellschaft? - Auftrag der Jugendsozialarbeit mit Blick auf tradierte Geschlechterbilder
In allen Arbeitsfeldern der Jugendsozialarbeit begegnen wir verstärkt jungen Menschen, die mit tradierten Geschlechterbildern sympathisieren oder diese selbst verstärken, sei es durch familiäre Prägung, kulturelle Hintergründe oder gesellschaftliche Einflüsse. Diese Rollenbilder beeinflussen nicht nur ihre individuelle Entwicklungen sowie sozialen und politischen Einstellungen, sondern prägen auch Bildungschancen, soziale Teilhabe und Berufsperspektiven.
Die LAG JSA Bayern möchte an diesem Fachtag gemeinsam mit Fachkräften und Expert*innen beleuchten, wie die Jugendsozialarbeit junge Menschen in der Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen besser unterstützen kann und welchen Auftrag sie in der praktischen Arbeit vor Ort und in ihrem politischen Handeln dabei (stärker) wahrnehmen muss.
Neben fachlichen Impulsen und wissenschaftliche Perspektiven stehen auch praxisorientierte Ansätze auf der Agenda.
Termin: 02.12.2025, 10:00-16:00 Uhr
Ort: Karl-Bröger-Zentrum, Karl-Bröger-Str. 9, 90469 Nürnberg
Kosten: Teilnehmerbeitrag: 60,00 €
Kontakt: Denise Matthäus, 089 15918770, E-Mail
Weitere Infos, jetzt anmelden, PDF-Flyer zum Herunterladen.

6. Publikationen

Jugend-Check: Wehrdienst-Modernisierungsgesetz

[12.8.] Jugend-Check zum Referentenentwurf eines Wehrdienst-Modernisierungsgesetzes
Ziel des Gesetzentwurfs ist es, einen verbesserten Überblick über die Zahl der Personen zu erlangen, die für einen Wehrdienst infrage kommen. Weiterhin zielt der Gesetzentwurf darauf ab, mit einem „Neuen Wehrdienst“ deutlich mehr Freiwillige für die Streitkräfte der Bundeswehr zu gewinnen und das Potenzial an Reservistinnen und Reservisten zu erhöhen. Zudem soll eine weitere Möglichkeit geschaffen werden, eine Verpflichtung zum Grundwehrdienst einzuführen. Dafür sollen u. a. Änderungen im Wehrpflichtgesetz (WPflG) und im Soldatengesetz (SG) vorgenommen werden. Das Gesetz solle zum 1. Januar 2026 in Kraft treten. 

Zusammenfassung möglicher Auswirkungen laut Kompetenzzentrum Jugend-Check:
- Durch Rechtsverordnung soll es möglich sein, wehrpflichtige junge Männer auch außerhalb eines Spannungs- oder Verteidigungsfalls zu einem Grundwehrdienst einzuberufen. Dies kann dazu führen, dass insbesondere für junge Männer im Alter zwischen 18 und 23 Jahren eine Unsicherheit im Hinblick auf ihre weitere berufliche und bildungsbezogene Planung besteht, weil nicht absehbar ist, ob und wann eine solche Rechtsverordnung erlassen werden wird.
- Das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr soll künftig zum Zwecke der Wehrerfassung von den Meldebehörden übermittelte Daten verarbeiten und abrufen. Die durch die Abfrage erfassten Wehrpflichtigen sollen dazu verpflichtet werden, eine einmalige Bereitschaftserklärung zur Wehrdienstleistung abzugeben. Nicht Wehrpflichtige sollen diese Erklärung auf freiwilliger Basis ausfüllen können. Dies kann dazu führen, dass sich junge Menschen erstmalig intensiv mit dem militärischen Dienst und der Frage, ob sie einen Wehrdienst leisten möchten, auseinandersetzen müssen.
- Ab dem 01. Juli 2027 sollen die Vorschriften über die Musterung auch unabhängig vom Bestehen eines Spannungs- und Verteidigungsfalls oder dem Erlass einer Rechtsverordnung anzuwenden sein. Die Musterungspflicht kann für die jungen betroffenen Männer mit Hemmungen verbunden sein.
- Der bisherige freiwillige Wehrdienst soll durch einen neuen Wehrdienst im Status eines Soldaten auf Zeit bzw. einer Soldatin auf Zeit ersetzt und mit einer flexibleren Wahl der Wehrdienstlänge sowie einem erleichterten Zugang zu Maßnahmen der Förderung der schulischen und beruflichen Bildung verbunden werden. Zusätzlich soll ein Zuschuss zum Erwerb der Fahrerlaubnis Klasse B möglich sein. Dies kann dazu beitragen, dass junge Menschen die Bundeswehr als attraktive Arbeitgeberin wahrnehmen und einen Wehrdienst als besser vereinbar mit ihrer weiteren Bildungs- und Karriereplanung sehen. Die Maßnahmen könnten insgesamt dazu beitragen, dass junge Menschen in Erwägung ziehen, Wehrdienst zu leisten. [Zum gesamten Jugend-Check]

Jugend-Check: GEAS-Anpassungsgesetz (21. LP)

[1.8.] Jugend-Check: GEAS-Anpassungsgesetz (21. LP)
Das Kompetenzzentrum Jugend-Check hat einen neuen Jugend-Check veröffentlicht. Geprüft wurde der Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Rechts an die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS-Anpassungsgesetz) (Stand: 24.06.2025) aus dem Bundesministerium des Innern (BMI). 
Ziel des Gesetzentwurfs ist die Anpassung des nationalen Rechts an die Vorgaben der Reform des GEAS, die am 14.4.24 auf europäischer Ebene final beschlossen wurde. Hierfür sind insbesondere Änderungen des Asylgesetzes (AsylG) und des Aufenthaltsgesetzes erforderlich, die auch für minderjährige Geflüchtete gelten sollen.

Zusammenfassung möglicher Auswirkungen:
- Durch die Reform soll es künftig möglich sein, dass minderjährige Geflüchtete, die einen Asylantrag für Deutschland gestellt haben, in eng begrenzten Ausnahmefällen in sog. Asylverfahrenshaft genommen werden können. Dies kann eine vorübergehende Freiheitsbeschränkung und somit einen erheblichen Eingriff in ihre individuellen Grund- und Freiheitsrechte darstellen.
- Auch minderjährige Geflüchtete, die ohne Eltern oder gesetzliche Betreuer nach Deutschland kommen, sollen künftig während eines Asylverfahrens inhaftiert werden können, wenn dies für sie einen Schutz darstellt. Die sich in Haft befindlichen unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten sollen zwar grundsätzlich in Einrichtungen untergebracht werden, die auf ihre Unterbringung ausgerichtet sind. Unklar bleibt allerdings, worin die Unterschiede einer solchen Einrichtung im Vergleich zu einer Einrichtung der Jugendhilfe liegen sollen.
- Das Recht auf Bildung soll auch während der Asylverfahrenshaft gewährleistet sein, es sei denn, der Haftaufenthalt ist so kurz, dass Bildung für die jungen Inhaftierten nur von begrenztem Wert wäre. Unklar ist jedoch, wie und durch wen festgestellt werden soll, ob Bildung in einem kurzen Haftzeitraum von begrenztem Wert ist. Im Falle einer Nichtbereitstellung von Bildungsangeboten könnten für die jungen Geflüchteten wichtige Kontakte zu Gleichaltrigen und der Austausch über die Lerninhalte wegfallen.
- Überdies sollen weitere spezifische Anforderungen für Asylverfahren von minderjährigen Geflüchteten gesetzlich implementiert werden. So sollen etwa Jugendämter künftig dazu verpflichtet werden, sämtliche Umstände, die das Alter ausländischer junger Menschen betreffen, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu übermitteln. Einerseits könnten hierdurch Entscheidungen über den Schutzstatus der betroffenen jungen Menschen schneller, d.h. ohne zeitliche Verzögerung getroffen werden. Andererseits könnte die geplante verpflichtende Informationsübermittlung auch zu Vertrauensverlusten und Kooperationshemmnissen aufseiten der minderjährigen Asylsuchenden führen.
Mehr zu den betroffenen Gruppen junger Menschen und möglichen Auswirkungen auf diese lesen Sie im Jugend-Check.

bpb - APuZ "Inklusion"

Bundeszentrale für politische Bildung - Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ):
Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 hat sich Einiges getan, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Trotzdem erntete Deutschland in der zweiten Staatenprüfung zur Umsetzung der Konvention durch den UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen grundsätzliche Kritik. Um Inklusion zu verstetigen, braucht es ein Umdenken.
Die APuZ "Inklusion" ist mit folgenden Beiträgen erschienen:
- Meine behinderte Zukunft http://www.bpb.de/569370
- Der Faschismus in den Köpfen http://www.bpb.de/569371
- Historische Inklusionserfolge? Zum ambivalenten Verlauf von Inklusionsprozessen in der Geschichte behinderter Menschen http://www.bpb.de/569372
- Inklusion auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Bestandsaufnahme und aktuelle Perspektiven http://www.bpb.de/569373
- Inklusive Schulbildung in Deutschland. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit http://www.bpb.de/569374
- Inklusive Bildung - und dann? Befunde aus der Studie "Inklusion in und nach der Sekundarstufe I in Deutschland" (INSIDE) http://www.bpb.de/569375
- Inklusion als Menschenrecht? Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihre Umsetzung in Deutschland http://www.bpb.de/569376
→ Zum kompletten Heft: http://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/inklusion-2025

Die nächste Ausgabe zum Thema "Jugend" erscheint am 30. August 2025.

Studie zur Arbeitsmarktintegration Langzeitarbeitsloser

[18.7.] Eine qualitative, explorative Studie, herausgegeben Evangelischer Fachverband für Arbeit (EFAS) und soziale Integration e.V. und Sozialunternehmen NEUE ARBEIT gGmbH Stuttgart: „Arbeit lohnt sich immer?!“ - Zwischen Sollen, Wollen und Können. Warum Langzeitarbeitslose trotz Fach- und Arbeitskräftemangel selten in den Arbeitsmarkt eintreten. [Zur Studie]
Ausgangslage: Die Studie widmet sich der kontroversen Frage: Warum treten Langzeitarbeitslose  trotz zahlreicher offener Stellen selten in den Arbeitsmarkt ein? Es ging darum, Langzeitarbeitslosigkeit, ausgehend von der Perspektive Betroffener, zu verstehen. 
Zielsetzung: Ziel der Studie ist, die Versachlichung in der Debatte um Langzeitarbeitslosigkeit: Ursachen für den Verbleib im Transferbezug sollen differenziert aufgezeigt und Handlungsoptionen erörtert werden. 
Beteiligungsorientiertes Studiendesign: Langzeitarbeitslose waren als Co-Forscher:innen in gesamten Forschungsprozess eingebunden. Nach einer intensiven Schulung haben sie Interviews auf Augenhöhe mit anderen Betroffenen geführt. Insgesamt fanden bundesweit 34 qualitative Tiefeninterviews sowie drei Fokusgruppen-Workshops statt.
Zentrale Erkenntnisse:
- Langzeitarbeitslosigkeit ist ein sich selbst verstärkender Zustand
- Ambivalenz und Ängste bezüglich eines Einstiegs in den Arbeitsmarkt zu Mindestlohn
- Notwendigkeit nach individueller Begleitung auf Augenhöhe
- Bessere Nutzung vorhandener Instrumente sowie stärkerer Einbezug von Good-Practice und Arbeitgeber:innen.
Fazit: Es braucht Brücken in den Arbeitsmarkt, diese Brücken müssen durch gute Konzepte gestaltet werden.

Policy Brief: Konfliktthema Aufteilung von Hausarbeit in Beziehungen

[7/25] FReDA – Das familiendemografische Panel - Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB): POLICY BRIEF Juli 2025: Geteilt, gerecht, zufrieden? - Aufteilung von Hausarbeit in Beziehungen
Die Aufteilung der Hausarbeit gehört zu einem häufigen Konfliktthema in Partnerschaften. Frauen im erwerbsfähigen Alter bringen mit rund 13 Stunden pro Woche deutlich mehr Zeit für das Kochen, Putzen und Waschen auf als Männer, die sich meist nur die Hälfte dieser Zeit im Haushalt engagieren. Dieses Ungleichgewicht kann nicht nur das Klima in Beziehungen belasten, sondern auch das Risiko von Konflikten oder gar Trennungen erhöhen. Wie aber steht es um die Aufgabenteilung für verschiedene Haushaltstätigkeiten in deutschen Haushalten? Und welche Faktoren hemmen oder fördern eine ausgewogenere Verteilung der Hausarbeit? Der FReDA-Policy Brief "Geteilt, gerecht, zufrieden?" des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hat die Aufteilung der Hausarbeit in Partnerschaften und die Auswirkungen auf die Beziehungs-zufriedenheit untersucht.
Wichtigste Ergebnisse in Kürze:
- Die Aufteilung von Hausarbeit ist ein häufiges Streitthema von Paaren. Routine-Hausarbeiten wie Waschen, Putzen, Staubsaugen und Kochen werden mehrheitlich von Frauen, Reparaturen meist von Männern übernommen.
- Bei 53% der Paare übernimmt die Frau deutlich mehr Routine-Hausarbeit als der Mann, bei 44% ist diese etwa gleich verteilt.
- In Partnerschaften mit ungleicher Aufteilung empfinden Frauen die Arbeitsteilung häufiger auch als unfair. Sie sind außerdem weniger zufrieden mit der Partnerschaft und denken häufiger über eine Trennung nach.
- Eine asymmetrische Hausarbeitsteilung etabliert sich bei vielen Paaren erst mit dem Übergang zur Elternschaft und verfestigt sich danach über die Zeit.
- Vor allem Paare, die dabei sind eine Familie zu gründen, brauchen mehr Unterstützung, wenn es das politische Ziel ist, die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit zu verbessern und die Partnerschaftszufriedenheit zu erhöhen.
- Mögliche Maßnahmen wären eine steuerliche Begünstigung haushaltsnaher Dienstleistungen, stärkere Anreize für Väter, mehr Partnermonate beim Elterngeld zu nehmen, oder flexible Arbeitszeitmodelle.

Schularbeitsheft gegen Sexismus

Pinkstinks Germany e.V.: Das Arbeitsheft gegen Sexismus für den Einsatz im Schulunterricht der 7. bis 9. Klassen. (2€ zzgl. Versand)
Wir präsentieren euch das Arbeitsheft gegen Sexismus für die 7.-9. Klassen. Es basiert auf den drei Postern für das Klassenzimmer, die wir seit dem Weltmädchentag 2020 wöchentlich zuhauf verschicken. Viele der Illustrationen sind auch im Heft, wir haben sie durch weitere ergänzt.
Neben den Themen Abwertung von Mädchen, Homofeindlichkeit und Genderstereotype, werden auch Sexismus in der Werbung, Abwertung von Jungen und unbewusste Vorurteile besprochen. Als Klassenaufgaben dürfen die Kinder Werbung umgestalten, sich im Klassenraum aufteilen und für oder gegen ein Hotpants-Verbot streiten oder gendergerechtes Spielzeug konzipieren.
Was uns wichtig war: Alle Arbeitstexte im Heft beruhen auf aktuellen Forschungsergebnissen, und unsere eigene, progressive Meinung ist farblich gekennzeichnet. So soll sich niemand überrumpelt fühlen.
Das Arbeitsheft eignet sich hervorragend für einen Projekttag – zum Beispiel um den Girls and Boys Day. Es kann aber auch auf verschiedene Tage verteilt werden. Die Texte werden gemeinsam gelesen, und es müssen nicht alle Aufgaben im Buch gemacht werden. Es sind Anregungen für ein intensives Arbeiten zu Geschlechterstereotypen, sexuellem Mobbing und Vorurteilen. Ideal ist es, wenn jede*r Schüler*in ein eigenes Heft zum Bearbeiten zur Verfügung hat, dann können die Aufgaben direkt im Heft bearbeitet werden. [Zur Bestellung]
Pinkstinks Germany e.V. über sich selbst: Reichweitenstärkste feministische NGO: Als gemeinnütziger Verein stellen wir uns Sexismus & Antifeminismus aktiv entgegen. Wir bilden, beraten, übersetzen & vernetzen – aus intersektionaler Perspektive und aus vollem Herzen. 

Zwangsheirat - Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte& Sozialarbeiter*innen

Zwangsheirat und Frühehen – Handlungsempfehlungen und Hintergrundinformationen für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen - Alles auf einen Blick.
Lehrkräfte oder Schulsozialarbeiter*innen sind häufig die erste Ansprechperson für potentiell von Frühehen / Zwangsheirat bedrohte Personen. Der Flyer von Terre des femmes gibt Handlungsempfehlungen und Hintergrundinformationen und gibt Tipps zu richtigen Verhalten, Möglichkeiten, sich einzuschalten und zur Gesetzeslage. [weiterlesen]

Fachzeitschrift Offene Jugendarbeit (1. Armut / 2. Jungen*arbeit)

Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit e. V. (BAG okja): Fachzeitschrift Offene Jugendarbeit
Offene Jugendarbeit erscheint viermal jährlich, Einzelpreis Druckausgabe 7,50 € (zzgl. Versandkosten), Jahresabonnement 20,– € (inkl. Versandkosten), Zeitschrift als PDF 4,– €, PDF Jahresabonnement 10,– €.
- Offene Jugendarbeit 1/2025: »Armut, Reichtum, Ungleichheiten«
- Offene Jugendarbeit 2/2025: »Jungen*arbeit«
 

BEM–Betrifft Mädchen: bildung ist! politisch

[30.6.] BEM 2/2025: bildung ist! politisch
 Die aktuelle Ausgabe der BEM–Betrifft Mädchen beleuchtet kritisch verschiedene Aspekte der politischen Bildungsarbeit mit MINTA/ Mädchen*. Wachsende antifeministische und rechtspopulistische Tendenzen, Geschlecht als politische Kategorie zu instrumentalisieren, zeigen: Es braucht Räume, in denen MINTA/ Mädchen* bestärkt werden, Machtverhältnisse kritisch zu reflektieren und sich als politische Subjekte zu erfahren. Die Beiträge thematisieren unter anderem die Verbreitung antifeministischer Inhalte in sozialen Medien durch cis-männliche Influencer, die Bedeutung intersektionaler Ansätze in der Praxis sowie kreative und partizipative Projekte wie Podcasts. Weitere Schwerpunkte liegen auf klassismus- und rassismuskritischer Bildungsarbeit, queersensiblen Schutzkonzepten sowie der Rolle politischer Bildung in marginalisierten Lebenslagen – etwa im Jugendstrafvollzug oder bei Wohnungslosigkeit. Auch geschlechtsspezifische Gewalt in jugendlichen Beziehungen wird aufgegriffen. Die Beiträge verdeutlichen, wie umfangreich und vielschichtig politische Bildungsarbeit mit MINTA/ Mädchen* ist. Als gesellschaftskritische Praxis schafft sie Gegenräume, macht Machtverhältnisse sichtbar und verleiht jenen eine Stimme, die sonst oft ungehört bleiben. [weitere Infos]

Deutscher Caritasverband e. V.: Zeitschrift: neue caritas. Politik – Praxis - Forschung (Ausgabe 12/ 30.6.25)
Schwerpunkt Diversity: Diversity-Management der Caritas stärkt Chancengleichheit, Teilhabe, Zugehörigkeit und psychologische Sicherheit. Vielfalt wird strukturell gefördert – in Führung, Personalpolitik und KI-Nutzung – trotz gesellschaftlichem und politischem Gegenwind.
Beiträge: 
- Solidarität - Auf die Strukturen schauen
- Behinderung und Inklusion - Sie spannen den Bogen der Vielfalt auf
- Chancengleichheit - Künstliche Intelligenz für gesellschaftliche Gerechtigkeit
- Antidiskriminierung - Altsein ist kein Makel, Altersdiskriminierung keine Bagatelle
- Gelebte Nächstenliebe - Diversity-Management in der Caritas
- Kirchliches Arbeitsrecht - So divers ist der Caritasverband für die Diözese Speyer
- Pflege - Annäherungen an den Einsatz von Robotik
- Jugendsozialarbeit - Schule – ohne mich!? : Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die dem Unterricht fernbleiben, ist in den letzten zehn Jahren signifikant gestiegen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung stellt sich die Frage, welche neuen Herausforderungen und Handlungsbedarfe im Zusammenhang mit Schulabsentismus entstehen.

Dt. Frauenrat: Handreichung: Argumente gegen Antifeminismus

[20.6.] Deutscher Frauenrat: Handreichung: Argumente gegen Antifeminismus
Klare Kante für Gleichstellung – Praktische Argumente gegen Antifeminismus - Eine neue Handreichung des Deutschen Frauenrates
Gleichstellungspolitik, Frauenrechte und demokratische Kultur geraten zunehmend unter Druck – weltweit und auch in Deutschland. Antifeministische Bewegungen, rechtsextreme Parteien und autoritäre Kräfte diffamieren Gleichstellungsvorhaben, lehnen Geschlechterforschung ab und verbreiten reaktionäre Rollenbilder. Antifeminismus, Sexismus und andere menschenfeindliche Ideologien sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern Teil öffentlicher Debatten. Sie gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt und richten sich insbesondere gegen die Rechte von Frauen und marginalisierten Gruppen.
Vor diesem Hintergrund arbeitet der Fachausschuss des Deutschen Frauenrates „Demokratie verteidigen. Antifeminismus konsequent entgegentreten“ daran, den DF und seine Mitgliedsorganisationen sowie Verbündete und Interessierte im Einsatz gegen Antifeminismus und Rechtspopulismus zu stärken. Im Fachausschuss entstand die Idee zu dieser Handreichung.
Denn Antifeminismus begegnet uns nicht nur in Wahlprogrammen oder Reden – sondern auch im Alltag: am Küchentisch, in der Kantine oder auf Social Media. Viele Menschen, die sich beruflich oder ehrenamtlich für Gleichstellung einsetzen, erleben solche Situationen immer wieder – und stehen dann unter Druck, spontan zu reagieren.
Die neue Handreichung bietet Unterstützung: – mit praxisnahen Argumentationshilfen gegen antifeministische Narrative – mit konkreten Tipps für Diskussionen im Alltag – mit Empfehlungen zur Vertiefung und zur Vernetzung.
Denn der Einsatz für Gleichstellung beginnt im Kleinen – im Gespräch, im Widerspruch, im Einstehen für gleiche Rechte. Und er wirkt im Großen – als Rückgrat einer demokratischen, solidarischen Gesellschaft. → Zur Handreichung

MenEngage Alliance - working with men& boys for gender equality

[17.6.] MenEngage Alliance - working with men and boys for gender equality:
Bericht (auf Englisch): „Resisting Backlash: Ways Forward for MenEngage Alliance“. - Wie können Männer aktiv zu mehr Geschlechtergerechtigkeit beitragen – in einer Zeit, in der geschlechterpolitische Errungenschaften weltweit zunehmend unter Druck geraten? Diese Frage steht im Zentrum des aktuell erschienen Berichts von MenEngage Alliance, eines weltweiten Zusammenschlusses von Organisationen, die für eine gleichstellungsorientierte und feministisch verankerte Jungen*- und Männerpolitik stehen. Der Bericht beleuchtet, wie weltweit ein zunehmender patriarchaler Backlash zu beobachten ist: Rückschritte bei reproduktiven Rechten, Angriffe auf LGBTQI+-Communities, verstärkte Online-Gewalt und politische Maßnahmen, die Geschlechtergerechtigkeit aktiv untergraben. Dies geschieht häufig im Zusammenspiel mit autoritären, rechtspopulistischen und fundamentalistischen Kräften.“ (Hinweis des BFM) [Weiter]

LAG Jungen*- & Männer*arbeit BW: Broschüre „AHA! Jungen*arbeit kurz erklärt.“

LAG Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V.: Neu-Auflage der Broschüre „AHA! Jungen*arbeit kurz erklärt.“! 
Wir haben unsere 2020 erstmals veröffentlichte, aber in Corona-Zeiten nicht gedruckte kleine Einstiegsbroschüre in die Jungen*arbeit überarbeitet und präsentieren diese nun in zweiter Auflage – mit kleineren Aktualisierungen und neuem Design. Sie kann sowohl auf unserer Webseite heruntergeladen als auch als Druckversion bestellt werden.

Fachzeitschrift der Aktion Jugendschutz: zu Kinder- u. Jugendgesundheit

ajs-informationen 2/2025: Kinder- und Jugendgesundheit. 
Jeder junge Mensch hat das Recht, gesund aufzuwachsen. Junge Menschen sind heute jedoch durch psychische und psychosomatische Störungen, die Bewältigung multipler Krisen und zunehmende soziale Ungleichheiten belastet. Ihre Entwicklungs- und Teilhabemöglichkeiten sind dadurch eingeschränkt.
In Beiträgen zur psychosozialen und mentalen Gesundheit sowie zur digitalen Resilienz werden Handlungsmöglichkeiten für Fachkräfte und Institutionen skizziert. Außerdem gibt es einen Rückblick zum Fachtag Gender und digitale Lebenswelten, bei dem die LAGJ*M* Kooperationspartner*in war. [Download]

Dunkelfeldstudie zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder u. Jugendliche

[2.6.] Sexualisierte Gewalt gegen Kinder: Neue Studie und Social-Media-Kampagne zeigen Handlungsbedarf.
Eine am 2.6.25 veröffentlichte Dunkelfeldstudie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit zeigt das erschreckende Ausmaß sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland: 13 % der Erwachsenen berichten von Missbrauchserfahrungen – rund 5,7 Mio. Menschen. Die meisten Taten geschahen im familiären Umfeld, aber auch Institutionen wie Kirche, Schule und Sport sind betroffen. Ein Drittel der Betroffenen hat nie darüber gesprochen. Die erste bundesweit repräsentative Studie wurde gemeinsam mit der Uniklinik Ulm und dem Institut für Kriminologie Heidelberg durchgeführt. Sie macht deutlich: Es braucht umfassende Schutzmaßnahmen, transparente Aufarbeitung und gezielte Unterstützung für Betroffene.
Begleitend startet Eckiger Tisch e.V. die Social-Media-Reihe #ZahlenDieZählen, in der zentrale Fakten zu sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche veröffentlicht werden – basierend auf Studien und Gutachten. Damit will der Verein Missstände sichtbar machen, die lange verdrängt wurden. Seit 2010 setzt sich Eckiger Tisch e.V. als Betroffeneninitiative für Menschen ein, die als Kinder oder Jugendliche sexualisierte Gewalt im Kontext der katholischen Kirche erfahren haben. [Mehr zur Dunkelfeldstudie, Mehr zur Kampage #ZahlenDieZählen]

Studie: Ausbildungsqualität stärken durch fachl.& sozialpädagog. Begleitung

[6/25]  KOFA Kompakt: Qualität der Ausbildung: Bewerbersituation wird zur zentralen Herausforderung.
Ausbildungsqualität stärken durch fachliche und sozialpädagogische Begleitung: Eine qualitätsvolle Ausbildung ist mit Blick auf die Fachkräftesituation auf dem Arbeitsmarkt wichtiger denn je. Eine Analyse des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) zeigt, dass sich viele Ausbildungsunternehmen bereits bei der Gewinnung von Auszubildenden Unterstützung wünschen. Der Bekanntheitsgrad bestehender Förderangebote muss erhöht werden.

Buch: Wenn die letzte Frau den Raum verlässt (Strategien für Gleichberechtigung)

Wenn die letzte Frau den Raum verlässt; Vincent-Immanuel Herr, Martin Speer; Ullstein Buchverlags GmbH, 2. Auflage 2025, 19,99 €
„Eigentlich brauchen wir Männerförderung“, Wir sollten nach Kompetenzen entscheiden und nicht nach Geschlecht“, „Führung geht nicht in Teilzeit“, so würden es der Antifeminist, der Statistiker und der Alphamann formulieren. Von diesen Sprüchen können Gleichstellungsbeauftragte sicher ein Lied singen. Dafür brauchten sie nicht mal den Raum verlassen. In ihrem Buch charakterisieren die Autoren Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer zehn Männertypen, die sie im Laufe ihrer Arbeit als Coaches in Unternehmen kennengelernt haben. Sachlich und analytisch entlarven sie zahlreiche Aussagen, die im Laufe ihrer Safe-Space Seminare gesammelt haben. Dazu ziehen sie zahlreiche Statistiken und Studien zu Rate und setzten schlussendlich auf vier Strategien, um zu einer wirklichen Gleichberechtigung beizutragen. Männer brauchen mehr Wissen und positive Vorbilder, Ängste gegenüber Gleichstellung müssen abgebaut werden, denn echte Verbündete reden nicht nur, sondern setzen auch Dinge um. „Es gibt kaum eine wichtigere Aufgabe für Männer im 21. Jahrhundert, als Sexismus in all seinen grässlichen Formen endlich zu Fall zu bringen und so eine Welt entstehen zu lassen, in der Frauen wie Männer gleich sicher, gleich frei, gleich erfolgreich, gleichberechtigt und unbeschwert-fröhlich sein können“, so resümieren die Autoren am Ende.

Buch: Männlichkeitsforschung

[14.4.] Scholz, Sylka. Männlichkeitsforschung. Transcript. 2025. Wie lässt sich Männlichkeit theoretisieren und empirisch erforschen? Sylka Scholz stellt zentrale Konzepte der Männlichkeitsforschung vor und widmet sich hegemonialer Männlichkeit, dem männlichen Habitus und der männlichen Sozialisation. Darüber hinaus gibt sie einen Überblick über die wichtigsten Bereiche der Konstruktion von Männlichkeiten: Erwerbsarbeit, Partnerschaft und Vaterschaft, Flucht und Migration sowie Politik und Rechtspopulismus. Methodische Tipps für eigene Forschungsarbeiten runden den Band ab. [Weiter]

Buch: Weltgeschichte der Queerness

Weltgeschichte der Queerness von Dino Heicker
Gebunden, 336 Seiten, 16 x 23,4 cm, 94 z.T. farbige Abb., ISBN 978-3-89809-259-3, 1. Auflage, April 2025, Print 30,– € / E-Book 23,99 €
Auf einer Entdeckungsreise durch Geschichte, Mythologien und Weltliteratur stößt Dino Heicker immer wieder auf queere Lebensweisen und Haltungen, die nicht den Normen ihrer Zeit entsprachen. Er berichtet von Homosexualität in der griechischen Antike und am chinesischen Kaiserhof, vom Kampf der christlichen Konquistadoren gegen queere Indigene in Mittel- und Südamerika, von den ersten geschlechtsangleichenden Operationen in Europa und von den sexuellen Revolutionen des 20. Jahrhunderts. Anhand konkreter Personen und Ereignisse bietet dieses Buch einen umfassenden und lebendigen Einblick in die historische Entwicklung des hochaktuellen Themas QUEERNESS.

Dino Heicker, geboren 1965, ist Autor und Verlagslektor. Seit 2005 arbeitet der promovierte Literaturhistoriker auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter für LGBTIQ*-Projekte und für das britische National Holocaust Centre and Museum. Er verfasste zahlreiche Bücher, etwa über Francis Bacon, Édouard Manet, Hermann von Pückler-Muskau oder den Maler und Fotografen Wols, und ist Herausgeber des Briefwechsels von Paul Cézanne und Émile Zola. Er lebt in Berlin.

Buch: Geschlecht im Kontext Schule

[17.3.] Klenk, Florian Cristobal; Fütty, Tamás Jules u.a. (Hrsg.). New Gender, Old School? Geschlecht im Kontext Schule. Budrich 2025. 
Wie reproduzieren und transformieren sich intersektionale Geschlechterverhältnisse in Unterricht, Lehrkräftebildung und pädagogischen Materialien? Die Autor*innen untersuchen die Debatte um Wandel und Persistenz pluralisierter wie auch intersektionaler Sexualitäts- und Geschlechterordnungen im Bereich der Schulbildung. [Weiter]

Buch zum Internat. Frauentag: Das Recht auf gleiche Rechte

[8.3.] Papenteichs Gleichstellungsbeauftragte Rukiye Cankiran hat schon zwei Bücher geschrieben. Ihr neustes und drittes mit dem Titel „Das Recht auf gleiche Rechte“ erscheint pünktlich zum Internationalen Frauentag am 8. März. Darin setzt sie sich intensiv mit den Themen Gleichstellung und Gleichberechtigung auseinander. 

Das Buch aus dem Papenteich ist ein Plädoyer für Gerechtigkeit: Frauen haben heute mehr Rechte und Freiheiten als je zuvor, sagt die Rötgesbüttelerin. Doch trotz gesetzlicher Fortschritte in vielen Teilen der Welt gebe es nach wie vor Herausforderungen: Diskriminierung, strukturelle Ungleichheiten und tief verankerte gesellschaftliche Vorurteile machten deutlich, dass der Kampf um Gleichberechtigung noch lange nicht beendet ist. In „Das Recht auf gleiche Rechte“ will Cankiran diesen Fragen auf den Grund gehen und aufklären. Sie gibt praxisnahe Tipps und beleuchtet sowohl gesetzliche Rahmenbedingungen als auch soziale Mechanismen, die Gleichstellung erschweren. „Gleichstellung ist ein Thema, das alle Menschen betrifft, da es um Gerechtigkeit geht“, heißt es in der Pressemitteilung zum Buch.
Als Kulturwissenschaftlerin und langjährige Dolmetscherin bringt sie ihr interdisziplinäres Wissen mit, das sie in ihre Analysen einfließen lässt. „Gleichstellung und Gleichberechtigung sind meine Herzensthemen. Viele Frauen fühlen die Ungerechtigkeiten, die sie im Alltag erleben. Sie denken aber, dass es individuelle Probleme sind. Ich möchte zeigen, dass diese Ungleichheit System hat und dass wir sie gemeinsam abschaffen können“, sagt die Autorin. Dabei will sie auf den erhobenen Zeigefinger verzichten und stattdessen auf fundierte Argumente und Lösungsansätze setzen. [Braunschweiger-Zeitung] → zum Buch

Evaluation der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte

Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung hat die 2005 eingeführte Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) evaluiert. Befunde zu Ressourcen, Zielgruppen, Arbeitsprozessen und Wirkungen der MBE werden ergänzt durch Handlungsempfehlungen für die Gestaltung des Beratungsangebots. → Evaluation

Bericht: Psychosoziale Versorgung geflüchteter Menschen

Wie wirksam die Arbeit der psychosozialen Zentren ist, zeigt die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF) in ihrem Versorgungsbericht 2025. Zudem macht der Bericht deutlich, dass der Bedarf die vorhandenen Kapazitäten nach wie vor bei Weitem übersteigt. → Psychosozialer Versorgungsbericht

Buch über Gender, Macht und Sex

[1/25] Schädler, Sebastian. Kontrollver*lust M#nner – Sex – Gewalt. Sexual Politics 11. Bertz Fischer 2025. 
Es geht um Männer. Da aber auch Männer nicht als Männer zur Welt kommen, sondern dazu gemacht werden, handelt das Buch von Gender, Macht und Sex. Es geht also um die Koordinaten, in denen sich Männlichkeit – in unterschiedlichen Formen – entwickelt. Die verschiedenen Ausprägungen werden in diesem Buch mit historischen und kulturellen Beispielen und anhand sexueller Praktiken, Orientierungen und Begehrensformen sichtbar gemacht. Männlichkeit ist kein bloßes Konstrukt in dem Sinne, dass sie willkürlich umgeformt oder ausgewählt werden könnte. 
Männlichkeit ist dennoch, weil sie Ausdruck eines gesellschaftlichen Verhältnisses ist, veränderbar. [Weiter]

Bestandsaufnahme: Queere Jugendarbeit in Wissenschaft u. Forschung

[12/24] Broschüre: „Queere Jugendarbeit in Wissenschaft und Forschung: Eine Bestandsaufnahme“. 
„Queere Jugendarbeit“ hat sich – ursprünglich meist selbstorganisiert und ehrenamtlich getragen – als eigenständiges Feld innerhalb der Jugendarbeit etabliert. Doch bislang fehlt es an einem Überblick über bestehende Ressourcen für Fachkräfte, um die Gestaltung passender Angebote für queere Jugendliche zu unterstützen und mehr Handlungssicherheit zu geben. Die von Noah Joris Munding verfasste Broschüre des Queeren Netzwerks NRW liefert erstmals eine strukturierte Bestandsaufnahme zu Publikationen zu „Queerer Jugendarbeit“ im deutschsprachigen Raum. Sie zeigt, was bereits erforscht wurde, wo Leerstellen bestehen und welche Themen zukünftige Forschung aufgreifen sollte, um Ergebnisse für die Arbeit mit LSBTIAQ+-Jugendlichen nutzbar zu machen. [Weiter]

Organisierte Transfeindlichkeit. Konzepte, Akteur*innen, Narrative, Gegen-/Strategien

[2024] Organisierte Transfeindlichkeit. Konzepte, Akteur*innen, Narrative, Strategien und Gegenstrategien
Herausgeber:in: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ), Medienart: Fachinformation, Unterrichtsmaterial/Arbeitshilfe
Die Broschüre „Organisierte Transfeindlichkeit“ des IDZ Jena analysiert die systematische Feindlichkeit gegenüber trans, inter* und nicht-binären Personen (TIN*). Sie beschreibt verschiedene Formen von Transfeindlichkeit – individuell, strukturell, institutionell – und erweitert diese um das Konzept der organisierten Transfeindlichkeit. Diese wird als gezielte politische Strategie verstanden, um Geschlechtervielfalt zu unterdrücken und traditionelle Geschlechterrollen zu stärken. Akteur:innen wie die extreme Rechte und trans*-ausschließende Radikalfeministinnen (TERFs) nutzen Narrative und Strategien, um gegen TIN*-Personen und nicht-binären Personen zu mobilisieren. In der Broschüre werden aber auch Gegenmaßnahmen und Handlungsmöglichkeiten für Betroffene und Unterstützende aufgezeigt. Die Publikation betont zudem die demokratiegefährdenden Auswirkungen organisierter Transfeindlichkeit und fordert gesellschaftliche sowie politische Unterstützung für TIN*-Personen.
Inhaltliche Schwerpunkte: Antidiskriminierung, Demokratie, Diversität, Homo-, Trans- und Inter*feindlichkeit, Rechtsextremismus.
Träger des Demokratie-Projektes: Amadeu Antonio Stiftung. → zur Borschüre

Methodenkoffer gegen Einsamkeit - für die Jugendarbeit

Progressives Zentrum e.V.: Methodenkoffer gegen Einsamkeit - Eine Methodensammlung im Themenfeld Einsamkeit und Demokratiedistanzierung für die Jugendarbeit (BMFSFJ gefördert): 
Diese Methodensammlung bietet eine breite Palette an Formaten, die in der Jugendsozialarbeit eingesetzt werden können, um den Umgang mit Einsamkeit zu fördern und das Selbstwertgefühl der Jugendlichen zu stärken.

7. Weitere Meldungen/ Presse / Medien

Kino-Film über Teenager-Mütter u. ihren Lebensweg

Ab 9.10.25 im Kino: ACHTUNDZWANZIG - Der Weg entsteht im Gehen.
2008 waren Lisa, Fabienne, Laura und Steffi gerade mal 14. Und schwanger. Sie sagten: "Wir kriegen das hin." Und brachten Leyla, Valentin, Stella Luna und Jason zur Welt.
15 Jahre später: Ihre Kids sind jetzt genauso alt wie sie damals. Zeit, zurückzublicken – und nach vorn.
In ACHTUNDZWANZIG erzählen die jungen Mütter ihre Geschichten: Wie es war, mit 14 plötzlich Verantwortung zu übernehmen. Was sie geprägt hat. Und wie es ihnen – und ihren Kindern – heute geht. Erstmals sprechen nun auch die Kinder der jungen Mütter über sich und ihr Leben heute. 
Ein Film von Cornelia Grünberg über 15 Jahre Leben, über Mut, Familie, Zusammenhalt – und Entscheidungen, die alles verändern.
Ein Film über 15 Jahre Leben.  [Kinostar]
Der Film ist Teil des Filmprojekts 14-18-28: Die beiden ersten Teile dieser Langzeitdokumentation „VIERZEHN – Erwachsen in 9 Monaten“ und der zweite Teil der Trilogie „ACHTZEHN – Wagnis Leben“ laufen nun seit über 10 Jahren im Kino, hauptsächlich im Rahmen der Schulkinowochen. Ganze Generationen sind mit diesen Filmen aufgewachsen.

Magazin Geschlechtersensible Pädagogik (Aug.)

[28.8.] August 2025 | Magazin Geschlechtersensible Pädagogik: Newsletter (Direkt zum Magazin!)
- Stefan Hintersdorf | Aus der Praxis: „Wie gelingt Medienarbeit mit queeren Jugendlichen?“ 
Tipps und Methoden für die Arbeit zu Gaming, Influencern, Avataren und Co.
- Redaktion | Junge Stimmen: „Einfach nicht sicher für mich.“ 
In diesen Zitaten sprechen junge Frauen* und Mädchen* über Rassismuserfahrungen
- Buch des Monats: Christian Dittloff: Prägung – Nachdenken über Männlichkeit.
Auch für die sogenannten guten Typen: Warum die Reflexion der eigenen Männlichkeit allen hilft.
- Beitrag des Monats - Mein Testgelände – Junge Menschen sprechen, wir hören zu.
"Sie ist überall und doch irgendwie ungreifbar. Sie brüllt laut, hört sich aber selbst nicht."
In seinem*ihrem neuen Text schreibt sabylonica über Männlichkeitsbilder, Konkurrenz, Verletzlichkeit und die stille Krise hinter der starken Fassade.
- Influencer*in des Monats: @gynaekollege (Instagram)
Verhütungsmythen, Krankheiten, Sex: Dr. Mertci erklärt Medizin in feministisch, rassismuskritisch, inklusiv und intersektional

Willkommensgefühl von Geflüchteten zurückgegangen

[27.8.] Das Gefühl, willkommen zu sein, hat bei in Deutschland lebenden Flüchtlingen laut einer Langzeitstudie kontinuierlich abgenommen. Das zeigt eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Die Forscher hatten den Flüchtlingen für ihre Untersuchung die Frage gestellt: „Fühlen Sie sich heute in Deutschland willkommen?“ Während dies im Jahr 2017 noch 84% der Befragten ganz oder überwiegend bejahten, lag der Anteil im Jahr 2020 nur noch bei 78%. Im Jahr 2023 fühlten sich laut Studie nur noch 65 Prozent der Geflüchteten willkommen.
Aussagen von Flüchtlingen aus der Ukraine und der Türkei wurden bei der Analyse nach Angaben des DIW nicht berücksichtigt. Im Rahmen der Studie wurden zwischen 2017 und 2023 jährlich Menschen befragt, die von 2013 bis einschließlich September 2022 in Deutschland einen Antrag auf Asyl oder vorübergehenden Schutz gestellt haben, unabhängig davon, ob ihr Antrag erfolgreich war.
Die Autori*nnen sehen einen Zusammenhang zwischen der öffentlichen Debatte um restriktive migrationspolitische Maßnahmen – etwa zur Erleichterung von Rückführungen – und dem gesunkenen Willkommensgefühl. „Zudem zeigte sich 2023 wie heute ein hohes Niveau gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und eine verstärkte Sichtbarkeit migrationskritischer Positionen im politischen Diskurs“, heißt es in der Analyse.
Wie aus den Ergebnissen der Studie weiter hervorgeht, machen sich viele Menschen, die als Schutzsuchende nach Deutschland gekommen sind, inzwischen Sorgen über das gesellschaftliche Klima. Als das DIW in den Jahren 2016 und 2017 die Frage gestellt hatte: „Machen Sie sich Sorgen um Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass in Deutschland?“, berichteten 32% bzw. 29% der Geflüchteten von solchen Sorgen. 2023 waren es laut Studie schon mehr als die Hälfte der geflüchteten Menschen (54%).

Untersucht hat das DIW auch, ob sich in Deutschland geborene Kinder von Geflüchteten, was ihre Entwicklung angeht, von anderen Kindern unterscheiden. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Kinder Geflüchteter bei Sprache, sozialen Beziehungen und motorischen Fähigkeiten im Alter von zwei bis vier Jahren schlechter abschneiden als Kinder von anderen Müttern – mit und ohne Migrationsgeschichte. Grund dafür seien Faktoren wie die mentale Gesundheit der Mutter, ihr Bildungsstand sowie ihre Erwerbstätigkeit. Bei den Alltagsfähigkeiten schnitten die Kinder von Müttern mit Migrationsgeschichte demnach insgesamt besser ab – womöglich das Ergebnis einer ausgeprägteren Selbstständigkeit der Kinder im Alltag, etwa bei einfachen Haushaltsaufgaben wie Tischdecken oder Aufräumen. [Welt, Spiegel, Stern, Zeit, Dlf]

Evaluation des Selbstbestimmungsgesetzes

[25.8.] Das Selbstbestimmungsgesetz verfolgt das Ziel, es für trans-, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen einfacher zu machen, ihren Geschlechtseintrag und ihre Vornamen ändern zu lassen. Eine solche Änderung kann durch eine persönliche „Erklärung mit Eigenversicherung“ gegenüber dem Standesamt erfolgen. Das Gesetz ist am 1. November 2024 in Kraft getreten. 

Aktuell ist das Gesetz v.a. bei der CDU/CSU im Fokus: Vor 2 Jahren wurde die Rechtsextremistin Marla-Svenja Liebich unter anderem wegen Volksverhetzung, Beleidigung und übler Nachrede zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Damals allerdings noch unter dem Namen Sven. Nachdem die damalige Ampel-Koalition das neue Selbstbestimmungsgesetz ins Leben gerufen hatte, ließ Liebich ihren Geschlechtseintrag ändern (obgleich sie früher u.a. auch mit transfeindlichen Aussagen in Erscheinung trat), so dass sie nun ihre Haft im Männer- statt Frauengefängnis antreten wird
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt erklärte gegenüber dem Stern jetzt, dass er das Gesetz gegen Missbrauch absichern wolle. Liebich sei „ein Beispiel für den sehr simplen Missbrauch des Selbstbestimmungsgesetzes“, so der CSU-Politiker. Es brauche eine Debatte darüber, „wie wieder klare Regeln gegen den Missbrauch des Geschlechterwechsels verankert werden können.“. Er sieht in Liebichs Vorgehen eine Provokation. Weil das Selbstbestimmungsgesetz von Grünen, SPD und FDP „die Möglichkeit dazu bietet“, würden Justiz, Öffentlichkeit und Politik „zum Narren gehalten“.
CDU-Kollegin und Bundesfamilienministerin Karin Prien erklärte gegenüber der Bild: „Der Fall Liebich macht deutlich, dass das Selbstbestimmungsgesetz in seiner jetzigen Ausgestaltung Schwächen enthält, die gezielten Missbrauch begünstigen können.“ Sie hob jedoch hervor, dass trotz möglicher Anpassungen eine selbstbestimmte geschlechtliche Selbstbestimmung „richtig und wichtig“ sei.
CSU-Landesgruppenchef Hoffmann sagte dem „Stern“, er halte Änderungen für unausweichlich. Der Fall Liebich sei ein abschreckendes Beispiel. Der Schutz von Transpersonen sei wichtig, aber dieses Gesetz öffne dem Missbrauch beim Geschlechtswechsel Tür und Tor. Fraktionsvize Krings, zuständig für Justiz, bekräftigte die Aussagen. Das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel mache den Geschlechtswechsel zu einfach, meinte der CDU-Politiker.

Die rechtspolitische Sprecherin der SPD, Wegge, indes sagte der Bild, eine Evaluation des Gesetzes sei ohnehin im Koalitionsvertrag vereinbart. Es bleibe bei 2026.

Wiederum auch Teile der queeren Szene werfen Liebich vor, sich mit der Aktion einen Vorteil bei der angeordneten Haft verschaffen zu wollen, oder sich durch diesen Schritt über den Rechtsstaat lustig zu machen. Zugleich aber warnt die Queer-Community v.a. vor einer Aschaffung des Selbstbestimmungsgesetzes. - Es könne nicht die ganze trans Community kollektiv unter Verdacht gestellt werden, weil ein einzelner Rechtsextremer möglicherweise das Gesetz taktisch nutze. Sonst würde ein Einzelfall zur Waffe gemacht. [25.8. FR, 24./22.8. Dlf]

Petition: zu künftiger Strafbarkeit von Voyeur-Aufnahmen in NRW

[25.8.] Die Kölnerin Yanni Gentsch wurde von einem Voyeur beim Joggen gefilmt. Sie stellte ihn zur Rede, das Video machte Furore. Juristisch hatte sie jedoch keine Handhabe gegen den Mann. So blieb die Anzeige bei der Polizei folgenlos, weil das heimliche Anfertigen von Bildaufnahmen menschlicher Körperteile in sexueller Motivation grundsätzlich weder eine Straftat noch eine Ordnungswidrigkeit ist, wenn sie durch Kleidung gegen Anblick geschützt sind.
Daher startete sie eine Petition zur künftigen Strafbarkeit von Voyeur-Aufnahmen.
Diese überreichte sie nun mit mehr als 105.000 Unterschriften an NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne). [Tagesschau, Spiegel, Dlf, RP]

Koalitionsstreit - SPD: Sozialstaat nicht kaputt machen

[24.8.] Deutschlandfunk: Koalitionsstreit - Klingbeil: „Sozialstaat darf nicht kaputt gemacht werden“
Der SPD-Vorsitzende und Bundesfinanzminister Klingbeil sieht Reformbedarf in den Sozialsystemen, warnt aber vor zu starken Abstrichen. Klingbeil sagte in Berlin, natürlich müsse man „ran an die sozialen Sicherungssysteme“ – es werde Veränderungen geben. Der Sozialstaat dürfe aber nicht „kaputtgemacht werden“.
Als Beispiel für eine mögliche Veränderung nannte Klingbeil, dass es Fälle gebe, bei denen Bezieher von Bürgergeld noch schwarz arbeiteten. Dies müsse geahndet werden. Es werde aber nicht funktionieren, dass die Regierung plötzlich 30 Mrd. € im Sozialen einspare. Es müsse am Ende ein Gesamtpaket sein, das alle in der Gesellschaft herausfordern werde. - Der Minister reagierte damit auf Bundeskanzler Merz, der einen harten Kurs in der Sozialpolitik gegenüber dem Koalitionspartner SPD angekündigt hatte. Der CDU-Vorsitzende wies auf einer Parteiveranstaltung in Osnabrück darauf hin, er wolle es der SPD dabei „bewusst nicht leicht machen“. Durch Begriffe wie „Sozialabbau“ und „Kahlschlag“ werde er sich nicht irritieren lassen, hob Merz hervor. Er fügte hinzu, der Sozialstaat, wie wir ihn heute hätten, sei mit dem, was wir volkswirtschaftlich leisteten, nicht mehr finanzierbar.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Schweitzer forderte ebenfalls Modernisierungen. Der Sozialstaat sei zu analog und zu altmodisch, sagte der SPD-Politiker dem „Tagesspiegel“. Es gebe zu viele Akteure: Kommunen untereinander, Kommunen nebeneinander, Kommunen und Land, Land und Bund, Sozialversicherungen. Man gebe viel Geld fürs Verwalten aus statt den Sozialstaat zu gestalten. Die SPD müsse die Debatten darüber prägen und vorantreiben. Schweitzer kritisierte, von CDU-Generalsekretär Linnemann höre er immer das alte Lied, gekürzte Sozialleistungen machten alles gut. Das sei genauso schädlich wie die Behauptung, am Sozialstaat dürfe sich nichts ändern.

Bundessozialministerin Bas will Vorschläge für eine Reform bis Ende des Jahres einholen. Die SPD-Co-Chefin hat dafür eine Kommission mit Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen eingesetzt. Sie soll ihre Arbeit im September aufnehmen und Ende des Jahres einen Abschlussbericht vorlegen. Dabei sollen Vorschläge der Sozial- und Wirtschaftsverbände und des Bundesrechnungshofs berücksichtigt werden.

Arbeitgeberpräsident Dulger kritisierte, aus dem angekündigten „Herbst der Reformen“ werde ein „Herbst der Kommissionen“. Es gebe kein Erkenntnisproblem. Durch immer weiter steigende Beiträge bliebe den Beschäftigten immer weniger Netto vom Brutto. Den Unternehmen nehme die steigende Belastung zudem Wettbewerbsfähigkeit.

[Audio] Gleichstellung & fragile Maskulinität - Interview Bundesforums Männer

[23.8.] Deutschlandfunk: Fragile Maskulinität - Ist die Krise der Männlichkeit eine Folge verfehlter Gleichstellung?
Zwischen verletzlicher Seele und hypermaskulinem Auftreten: Welche Rolle bleibt jungen Männern in der sich wandelnden Gesellschaft? Darüber reden Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforums Männer, und die Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky. [24:54Min]

Initiative Klischeefrei-Newsletter

[21.8.] Klischeefrei-Newsletter | Ausgabe 8 (Auszüge)
Servicestelle der Initiative Klischeefrei - zur Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees
(Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)) 

„Bildung sollte ermutigen, nicht einschränken“ - Initiative Zukunftsbildung über die Herausforderungen klischeefreier Bildung in Kita und Grundschule: Die Initiative Zukunftsbildung ist eine bundesweit agierende gemeinnützige GmbH mit dem Ziel, Kita- und Grundschulbildung in Deutschland zukunftsorientiert zu gestalten, um Kinder für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stärken. Welche Rolle dabei die Überwindung von Geschlechterklischees spielt, dazu Julia Hollnagel, Leiterin des Bereichs Kommunikation bei der Initiative Zukunftsbildung im Interview.

„Es geht immer um den individuellen Weg“ - Interview mit der Stiftung HANZ: Die Stiftung Hamburger Ausbildungs-Netzwerk Zukunft (HANZ) startet ab November 2025 mit einer Plattform, auf der Schüler*innen mit sogenannten Jobbotschafter*innen ins Gespräch kommen. Warum dabei auch Klischeefreiheit wichtig ist, erläutert Philipp Unger im Interview.

„Es ist wichtig, dass es auch männliche Erzieher gibt“ - Interview mit dem Mütter- und Familienzentrum Huchting: Das Mütter- und Familienzentrum Huchting ist Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei. Welche Angebote gibt es für Frauen? Welche Rolle spielt Klischeefreiheit? Das erfahren Sie im Interview mit der Geschäftsführerin des Mütter- und Familienzentrums Inka Helmke. 

Studie der Bertelsmann Stiftung: Risiko für den Berufsweg: Erst arbeiten, anstatt eine Ausbildung zu beginnen: Laut der Bertelsmann Stiftung ist die duale Berufsausbildung bei jungen Menschen weiterhin der beliebteste Bildungsweg nach dem Schulabschluss. Doch insbesondere Schülerinnen und Schüler mit niedrigem Bildungsniveau tendieren dazu, nach dem Verlassen der Schule zunächst auf eine Ausbildung zu verzichten und ohne formale Qualifikation zu arbeiten. Dadurch droht die Quote an Ungelernten weiter zu steigen, mit gravierenden Folgen sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für die jungen Menschen selbst. Zur Studie in der Infothek 

Erfolgreiches Sprungbrett für Frauen in MINT-Berufe: Das Niedersachsen-Technikum: MINT-Berufsorientierung, die wirkt: Neun von zehn der Teilnehmerinnen starten nach dem Programm der Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei in ein MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung. Was ist das Erfolgsrezept des Niedersachsen-Technikums? Zum Beitrag

IAB-Fachbeitrag zu Ausbildungs- und Studienabbrüchen - Wenn der Bildungsweg eine neue Richtung nimmt: Dass Abiturient*innen ihr Studium oder ihre Ausbildung vorzeitig beenden, hat vielfältige Ursachen. Häufigster Grund ist die fehlende Übereinstimmung der persönlichen Interessen mit den Inhalten des gewählten Bildungswegs. Zum Beitrag in der Infothek 

Neue IAB-Daten zu Vereinbarung von Familie und Beruf: Familienfreundlicher Betrieb? Mehr Väter in Elternzeit: Die Entscheidung von Vätern, in Elternzeit zu gehen, hängt stark vom Betrieb ab, in dem sie tätig sind. Das zeigt eine neue Untersuchung des IAB. So ist der Anteil verheirateter Väter, die Elternzeit in Anspruch nehmen, in Betrieben mit familienfreundlichen Maßnahmen höher als in solchen ohne entsprechende Angebote. Zum Beitrag

Interview: „Kinder brauchen Gelegenheit, Berufe erleben zu können“: Schon Grundschulkinder ordnen unbewusst Berufe Männern oder Frauen zu, auch Berufe in der Forschung. Eine Lösung für mehr Geschlechtergerechtigkeit, auch in der Wissenschaft, sieht die Soziologin Dr. Lara Altenstädter in einer früheren und vor allem geschlechtersensiblen beruflichen Orientierung. Zum Interview

Zusammenwirken von Adultismus u. Antimuslim. Rassismus gegenüber KiJu

[20.8.] FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Newsletter August:
Wusstest du, dass… Adultismus und Antimuslimischer Rassismus gegenüber Kindern und Jugendlichen im Alltag oft zusammenwirken?
Adultismus bezeichnet das ungleiche Machtverhältnis von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen.
Bei Antimuslimischem Rassismus (AMR) werden Menschen, die muslimisch sind oder dafür gehalten werden, schlechter behandelt. Die weiße Mehrheitsgesellschaft hat dabei die Macht, muslimische Kinder, Jugendliche und Erwachsene als „anders“ und „rückständig“ darzustellen. Dies wird im Vergleich zur christlich-weißen Mehrheit verhandelt.
Muslimisch markierte Kinder und Jugendliche erfahren mindestens gleichzeitig Adultismus und Antimuslimischen Rassismus.
Z. B. werden muslimische Mädchen* oder Jungen* aufgrund ihres Verhaltens, ihrer Äußerungen oder ihres Kleidungsstils übertrieben negativ bewertet oder als „Pascha“ oder „unterdrückte Muslima“ etikettiert.
In diesen Bewertungen zeigt sich häufig das Zusammenspiel von Adultismus, Rassismus, Sexismus und/oder Klassismus.
Muslimische Kinder und Jugendliche sind Individuen und Expert*innen ihrer Lebensrealität. Sie sind nicht Repräsentant*innen ihrer Religionsgemeinschaft!

Was kannst du tun?
Reflexion: Du kannst dich mit deinen eigenen Bildern und Zuschreibungen gegenüber muslimischen Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen.
Beziehung: Du kannst eine Beziehung zu muslimischen Kindern und Jugendlichen aufbauen, die von Vertrauen, Offenheit und klaren Regeln getragen wird.
Raum geben: Du kannst Gesprächsräume anbieten, um mit Kindern und Jugendlichen über ihre Erfahrungen zu sprechen und ihnen zuhören.
Informieren und Weiterbilden: Bücher, Podcasts und Diskussionen helfen dir, Adultismus und Antimuslimischen Rassismus im Zusammenwirken besser zu verstehen und deine Praxis gerechter zu gestalten.

Artikel: Rolle, Sexualität u. Hausfrauendasein von Frauen vor 50 Jahren

Jubiläum: 50 Jahre „Der ,kleine Unterschied‘ und seine großen Folgen“ – ein Meilenstein der Frauenbewegung
Alice Schwarzer stellte vor 50 Jahren die Rolle, Sexualität und das Hausfrauendasein von Frauen auf den Prüfstand – der Tabubruch wurde zum Bestseller und in 13 Sprachen übersetzt. DDF-Historikerin Dr. Jessica Bock würdigt die historische Wirkung des Buches. mehr
Verfasst von Dr. Jessica Bock, Historikerin des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (DDF)

Social Media: Christfluencer*innen, Tradwives, Anti-Feminismus, Konservatismus, rechtes Gedankengut

[15.8.] Christlicher Content auf TikTok und Instagram ist keine Seltenheit - Christfluencer*innen: Was steckt hinter dem #jesusglow-Phänomen? 
Vorher-Nachher-Videos findet man in den sozialen Medien mehr als genug. Doch seit einigen Monaten gibt es solche „Glow-ups“ verbunden mit einem ganz anderen Thema. Fernab von Beauty-Treatments und Diäten: der Jesus Glow. In den Beiträgen unter diesem Hashtag zeigen Nutzer*innen, wie sie durch ihren Glauben ein Glow-up erlebt haben sollen. Was steckt dahinter? 
Junge Menschen sind wieder gläubiger. Das ist eine Entwicklung, die sich gerade vor allem in Europa und den USA zeigt: Laut einer Umfrage beten Mitglieder der Gen Z häufiger als die Babyboomer-Generation. In Deutschland liegt die Differenz sogar bei 28 Prozent. 2023 identifizieren sich in den USA noch 45 Prozent der Gen Z als christlich, im Folgejahr sind es schon 51 Prozent. In Frankreich gab es dieses Jahr zur Osterzeit 45 Prozent mehr Taufen als im Vorjahr. Fast die Hälfte davon waren von jungen Menschen. 
Dieses Phänomen macht sich aber auch popkulturell bemerkbar: Im April waren die O’Bros, ein christliches Rap-Duo, erstmals auf Platz 1 der deutschen Album-Charts. Die Deutsche Bibelgesellschaft verkaufte letztes Jahr etwa 11.000 mehr Bibeln. Dabei stieg v.a. die Nachfrage nach moderner, verständlicher Sprache an. Auf TikTok und Co. trendet der Hashtag „Jesus Glow“ und Influencer*innen wie Lisa und Lena Mantler oder Millane Friesen sprechen öffentlich über ihren christlichen Glauben. Andere Creator*innen, z.B. Jana Highholder oder Jasmin Friesen, widmen sich sogar ausschließlich christlichem Content. 

Warum sind junge Menschen wieder gläubiger?: Dass das Christentum bei jungen Menschen einen solchen Zuwachs erlebt, hat verschiedene Gründe. „Es ist eine Reaktion auf die vielen Unsicherheiten, die es aktuell in der Welt gibt“, sagt Prof. Dr. Gert Pickel. Als Professor für Religionssoziologie an der Universität Leipzig ist er Experte für kulturelle Religionsphänomene. „Glaube ist eine Möglichkeit, Kontrolle und Sicherheit zurückzugewinnen“, erklärt er weiter. Zusätzlich wächst gerade in solchen Krisenzeiten das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und die Suche nach Sinn. 

Jesus Glow: Content auf Social Media stülpt dem Christentum einen Look über: Der Content thematisiert aber nicht nur die christliche Religion als solches. Ähnlich wie beim Phänomen der Trad Wives (vgl. Artikel: Phänomen Tradwives: Warum die Anti-Feminismus-Bewegung gerade auf Instagram boomt) sind auch Beiträge zum Jesus Glow häufig mit einer bestimmten Ästhetik verbunden. Glaube bekommt einen Look: Modest Dressing – mit langen Röcke, keinem Ausschnitt und wenig Haut. Ein stigmatisiertes Bild des Christentums, das den Glauben ein Stück weit auf die äußere Erscheinung reduziert. „Die Darstellung impliziert, dass Christsein an ein bestimmtes Aussehen gekoppelt ist. Das ist natürlich nicht richtig“, so Prof. Dr. Gert Pickel. 
Neben dem Look ist der Content oft mit konservativen Werten verbunden: Einige der Christfluencer*innen inszenieren sich in traditionellen Geschlechterrollen, als Hausfrauen und fromme Ehefrauen, die sich dem Mann bewusst unterordnen, während der die Rolle des Versorgers einnimmt. Sie supporten Werte wie „kein Sex vor der Ehe“ und lehnen Abtreibungen ab. 
„Bei dieser Auslegung des Christentums gibt es nur das eine Bild: Männer und Frauen leben zusammen, bekommen möglichst viele Kinder und die Frau ordnet sich unter“, bestätigt Prof. Dr. Gert Pickel. „Natürlich kann man so eine Weltanschauung haben. Damit verbunden ist aber eine gewisse Abgrenzung und Ablehnung anderer Überzeugungen.“ Und darin liegt das Problem: Auch wenn Unterordnung und konservative Werte selbst gewählt sind, ist die Grenze zu struktureller Unterdrückung oft fließend. Durch die Inszenierung in den sozialen Medien wird diese Unterordnung idealisiert, ja, erstrebenswert gemacht. 

Freikirchen und Christfluencer*innen: Auffällig oft steht der Content von Christfluencer*innen im Zusammenhang mit Freikirchen, bekannte Beispiele sind die ICF Church oder das Gospelforum. Diese staatlich unabhängigen Kirchen zeigen sich auf eine lockere, offene Art und bieten freiere Formen von Gottesdiensten an. Unter dieser modernen Inszenierung liegt häufig ebenfalls eine konservative Weltanschauung, teils verbunden mit fundamentalistischen Ansichten, also der wörtlichen Auslegung der Bibel. Freikirchen stehen deswegen immer wieder unter Kritik – unter anderem wegen Vorwürfen der Queerfeindlichkeit und Sektennähe. 

Konservative Werte geben Stabilität: „Eine sehr konservative und klare Weltanschauung ist die stärkste Form von Sicherheit. Und gerade, wenn man auf der Suche nach Stabilität ist, bieten solche klaren Raster Orientierung“, so Prof. Dr. Gert Pickel. Vor allem für (junge) Menschen, die in der Vergangenheit noch nicht so große Berührungspunkte mit Religion hatten, ist dieses Konzept besonders greifbar. Gleichzeitig wird dabei nicht klargestellt, dass es sich hier um eine wesentlich strengere Auslegung des Christentums handelt.
„Was hier verbreitet wird, ist kein liberales, protestantisches Christentum, wie wir es typischerweise in Deutschland haben, sondern ein hochtraditionelles, sehr konservatives bis zu einem in fundamentalistische Ausprägungen gehendes Christentum“, so der Experte. Und das ist problematisch. Denn es klammert die Breite, die eine Religion hat, aus und reduziert sie auf einen Lebensstil. 
Laut Prof. Dr. Gert Pickel kann es bei dieser Auslegung des Christentums sogar Berührungspunkte zu rechtem Gedankengut geben: „Natürlich schließt das eine nicht direkt auf das andere. Aber wenn jemand dieses strenge, konservative Weltbild hat, nimmt das viel Raum im Leben ein. Und es gibt in Deutschland nur eine größere Partei, die genau diese Werte vertritt, und die ist im rechtsextremen Lager.“ [Elle]

Gleichstellungsgesetze vor Gericht: 40 Jahre Rechtsprechung im Überblick

[15.8.] Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen: Urteilssammlung zu 40 Jahren Rechtsprechung: Gleichstellungsgesetze vor Gericht.
Was hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten in der Rechtsprechung zu Frauenrechten und Gleichstellung getan? Zum ersten Mal hat die BAG diese Entwicklung in einer umfassenden Urteilssammlung dokumentiert. Sie spannt den Bogen von den ersten Frauenfördergesetzen Mitte der 1980er Jahre bis zu aktuellen Entscheidungen, die unsere Rechtsbegriffe prägen. Die Urteile erzählen von wichtigen juristischen Entscheidungen und machen gleichzeitig den gesellschaftlichen Fortschritt sichtbar. Heute zeigt sich: Rechtsprechung ist nicht statisch. Neue Gesetzeslagen, politische Rahmenbedingungen und der geografische Wandel haben viele frühere Entscheidungen überholt.
Die rund 150 Seiten richten sich in erster Linie an Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, sowie auch an Personalverantwortliche und Personalvertretungen. Sie soll als praxisnahe Handreichung Orientierung im Arbeitsalltag geben und ihre Rechte und Pflichten leicht verständlich machen. Denn Gleichstellungsgesetze enthalten häufig unbestimmte Rechtsbegriffe, die in der Anwendung schnell zu Unsicherheiten führen können. Die Sammlung ausgewählter Urteile zeigt Schritt für Schritt, welche Fragen, Auslegungen und Konflikte im Gleichstellungsbereich verhandelt wurden und welche Antworten die Gerichte darauf gegeben haben.
Für jedes Urteil werden die wesentlichen Kernaussagen kompakt zusammengefasst. Der zeitliche Rahmen reicht von 1985 bis 2025, von den Anfängen institutionalisierter Gleichstellungsarbeit bis in die Gegenwart. Berücksichtigt wird dabei auch, dass in Deutschland kein einheitlicher Rechtsrahmen besteht und 16 Landesgleichstellungsgesetze und ein Bundesgleichstellungsgesetz zum Teil deutliche Unterschiede aufweisen. Somit sind die Urteile nach praxisrelevanten Schlagworten geordnet, innerhalb derer die neuesten Entscheidungen an erster Stelle stehen. Diese Publikation dokumentiert ein Stück Rechts- und Zeitgeschichte und wie Gleichstellung immer wieder neu vor Gericht gestaltet wurde.

[Audio] #SkinnyTok - Immer mehr Mädchen entwickeln Essstörungen

[13.8.] Deutschlandfunk Nova: #SkinnyTok - Immer mehr Jugendliche entwickeln Essstörungen
Immer mehr Mädchen und junge Frauen zwischen 10 und 17 Jahren werden wegen Essstörungen behandelt. Die Zahl hat sich in 20 Jahren von 3.000 auf 6.000 verdoppelt. Soziale Medien verstärken den Druck. Was kann die Gesellschaft tun, um sie zu schützen?

bpb: zu Jugendstrafrecht, mehrsprachigen Kitas, Inklusion, Desinformation, Gendern, Demokratie

[8/25] Aus Newslettern der Bundeszentrale für politische Bildung
- Dossier Innere Sicherheit:
Das Jugendstrafrecht: Für junge Menschen gilt das Jugendstrafrecht. Wie unterscheiden sich Verfahren und Sanktionen zum allgemeinen Strafrecht? Welche Ziele werden verfolgt? Und wie wird das Jugendstrafrecht diskutiert? [weiter]

- Dossier Bildung: 
Mehrsprachigkeit unter Kita-Kindern: Mehr als jedes fünfte Kita-Kind in Deutschland wächst mehrsprachig auf und spricht zuhause vorwiegend eine andere Familiensprache als Deutsch – bei großen Unterschieden zwischen den Bundesländern. [weiter

- APuZ (Aus Politik und Zeitgeschichte) 32-35/2025: Inklusion 
Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 hat sich Einiges getan, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Trotzdem erntete Deutschland in der zweiten Staatenprüfung zur Umsetzung der Konvention durch den UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen grundsätzliche Kritik. Im Bildungs- und Gesundheitssystem etwa seien weiterhin hohe Barrieren vorhanden. 
Um Inklusion zu verstetigen, braucht es ein Umdenken: Behinderungen sind ein Aspekt menschlicher Vielfalt – und spätestens im Alter wird Barrierefreiheit für die Allermeisten ein wichtiges Anliegen. Inklusion zu normalisieren wird damit zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. [Bestellung/ PDF]

- Mittel gegen Desinformation: die Schwachpunkte von Faktenchecks: Faktenchecks sind ein wesentliches Mittel gegen Falschinformationen – auch in der schulischen Medienbildung. Die Methode hat allerdings Grenzen, die beim Einsatz im Unterricht bedacht werden sollten. [weiter

- NFOGRAFIK: Gendern in der deutschen Sprache? So sehen das junge Menschen: Wie Personen verschiedener Geschlechter sprachlich adressiert werden, ist ein oft hitzig diskutiertes Thema. Inwiefern ist es auch bildungspolitisch relevant? Und wie stehen junge Menschen dazu? [weiter]

- Hintergrund aktuell: 65 Jahre „Pille“: Am 18. August 1960 kam die erste „Antibabypille“ in den USA auf den Markt. Ab Juni 1961 gab es sie in der Bundesrepublik, vorerst gegen Menstruationsbeschwerden. Heute wird sie immer seltener genutzt. [weiter]

- Interview: Geschichte der Demokratiebildung in der Schule: Der Bildungshistoriker Phillip Wagner erklärt im Interview, welche Player Interesse an Demokratiebildung an Schulen hatten und haben. [weiter]

Schriftenreihe: 
- Fragile Demokratien: Was macht demokratische Institutionen verwundbar? Und wie werden sie resilient? Die Autorinnen und Autoren suchen nach Antworten in Geschichte und Gegenwart. [weiter]
- Der große Rausch: Wo liegt der Unterschied zwischen einem Medikament und einem (il)legalen Genussmittel? Die Bewertung psychoaktiver Substanzen unterliegt oft Klischees und moralischen Urteilen, zeigt Helena Barop. [weiter]
- Klassismus: Wie prägt soziale Herkunft unser weiteres Leben? Marlen Hobrack zeigt die Mechanismen von Benachteiligung und Abwertung auf – und entlarvt die unsichtbaren Hürden einer vermeintlichen Leistungsgesellschaft. [weiter]
- Machttechnik Populismus: Populismus vergiftet Debatten, grenzt aus und schürt in schädlicher Weise Emotionen. Das macht ihn attraktiv für Demagogie jedweder Couleur. Robert Müller erläutert seine Strategien und Ziele. [weiter]

DeZIM Analysen, Studien u.ä. zu Rassismus, Diskriminierung, Integration

[1.8.] Aszüge aus dem DeZIM-Newsletter August 2025:
- Der DeZIM-Jahresbericht 2024 gibt Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit und die institutionelle Entwicklung des Instituts. Der Bericht stellt die Forschungsprojekte, Publikationen, Veranstaltungen und politikberatenden Aktivitäten vor, die die Arbeit des DeZIM im Jahr 2024 geprägt haben. 

- Das DeZIM Policy Paper: „Jenseits der Verwertungslogik? Narrative zu Fachkräftemigration und demografischem Wandel“ untersucht, wie eine möglichst zukunftsorientierte Kommunikation zu Migration machbar ist . Ausgangspunkt: eine utilitaristisches Narrativ, welches Migration als Lösung für demographische Alterung und Fachkräftemangel erzählt. 

- Der DeZIM Policy Brief: „Ein Jahr Chancenkarte“ zieht ein Jahr nach Einführung der Chancenkarte durch die Bundesregierung eine erste fundierte Bilanz. Die Autoren analysieren auf Basis aktueller Zahlen, Analysen und Gespräche mit zentralen Akteur*innen, wie das neue Punkte-system angenommen wird. Zudem werden Optionen zu Weiterentwicklung des Instruments aufgezeigt.

- Der Bericht „Rassismus und seine Symptome“ des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors erschien 2023 und ist ein Meilenstein für die systematische Beobachtung von Diskriminierung in Deutschland. Er ist erstmals in Kurzversion im Türkischen, Französischen, Vietnamesischen, Arabischen und Chinesischen erschien. Sowie nun auch gänzlich auf Englisch.

- Das NaDiRa Working Paper „Alle Türen sind sehr zu“  untersucht die Auswirkungen von Rassismus auf die Gesundheitsversorgung von Geflüchteten. Subjektive Erfahrungen substanzkonsumierender Geflüchteter werden analysiert. Im Fokus der Studie stehen die Barrieren im Zugang zum Versorgungssystem und ihre Folgen. Zudem werden Handlungsstrategien der Geflüchteten skizziert.

- Der DeZIM Policy Brief: „Ethnische Diskriminierung im Bildungssystem: Reales Problem, begrenzte Erklärungskraft“ stellt die These auf, dass ethnische Diskriminierung zwar ein reales Problem, jedoch nicht die alleinige Ursache für ethnische Unterschiede im Bildungserfolg ist. Stattdessen stellen soziale Herkunft und familiäre Ressourcen zentrale Einflussfaktoren dar. 

- Das Data.insight des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors: „Engagiert gegen Rassismus. Potenzial und Praxis in Deutschland“ beleuchtet, wie groß das Engagement gegen Rassismus in Deutschland ist und wie es sich dieses Engagement in den letzten Jahren entwickelt hat. Immer mehr Menschen in Deutschland sind bereit, sich gegen Rassismus einzusetzen.

Ausblick: Publikationen
- DeZIM Working Paper: Divers. Engagiert. Ausgeschlossen. Teilhabe von Jugendvereinen mit pluralen Identitätsbezügen in der Jugendverbandsarbeit.
- NaDiRa Working Paper: Rassismus im Kontext der Beschäftigung international angeworbener Pflegefachpersonen. (AT)
- NaDiRa Working Paper: „Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“ – Institutioneller Rassismus und Teilhabepraktiken in der frühen Bildung (AT) 

Über das DeZIM: Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) forscht zu Integration und Migration, zu Konsens und Konflikten, zu gesellschaftlicher Teilhabe und zu Rassismus und wird durch das BMBFSFJ gefördert.

Medienpreis: Film „Nichts was uns passiert“ (Gewalt/ Geschlechtergerechtigkeit)

Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung e.V.-Newsletter August 2025:
Preisträger des Juliane-Bartel Medienpreises 2023: „Nichts was uns passiert“
Als Anna nach dem Studium Jonas über Freunde kennen lernt, verstehen die beiden sich von Anfang an – trotz ständiger Meinungsverschiedenheiten – gut. Es folgt ein One - Night- Stand. Auf einer weiteren Party, bei der beide zu viel trinken, ist Anna irgendwann so handlungsunfähig, dass sie auf Jonas‘ WG-Zimmer gebracht wird.
Nach dieser Nacht sagt Anna, dass Jonas sie vergewaltigt habe und verlangt von ihm eine Entschuldigung. Eine Entschuldigung, die er nicht bereit ist zu geben, da er von einvernehmlichem Sex spricht. Es beginnt eine Aufarbeitung und Betrachtung von allen Seiten, bei der letztendlich für die Zuschauerschaft nicht klar wird, wie genau sich der Vorfall ereignet hat. Anna geht traumatisiert und ohne eine Entschuldigung aus der Sache heraus, während Jonas privat und beruflich Ausgrenzung erfährt.
„Der Film ist prädestiniert für den Preis, weil er das Thema Geschlechtergerechtigkeit aufgreift und auch Männer angesprochen werden, die ihre eigene Rolle hinterfragen sollen. Dabei kommt der Film ohne Stereotype aus“ sagte die Laudatorin Prof. Annika Schach. Und weiter: „Besonders überzeugte das interaktive Element im Film: Es überlässt es dem Zuschauenden, sich eine Meinung zu bilden.“ Fast jeder Mensch kennt eine Frau, der ein Übergriff passiert ist, aber kaum jemand will einen Täter kennen - aber letztlich kennen wir sie doch. 
Wir können uns vorstellen, dass der Film zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25.11.) bei der einen oder anderen Veranstaltung der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten auf Zustimmung treffen wird. Der Erhalt der Filmlizenz ist noch in Klärung. Sobald die Vernetzungsstelle den Zuschlag erhält, wird er auf der Website der Vernetzungsstelle ausgestellt.

Zukünftige Herausforderungen u. Trends im Bereich der Geschlechtergleichstellung

[31.7.] European Institute for Gender Equality (EIGE): Zukünftige Herausforderungen und Trends im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter: Ein Leitfaden zur Zukunftsforschung von EIGE:
Die Zukunft ist für diejenigen, die sich für die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter einsetzen, ein allgegenwärtiges Thema, wobei der Fokus stets auf dem Streben nach einer geschlechtergerechten Zukunft liegt.
Foresight zielt darauf ab, sich systematisch mit möglichen und wünschenswerten Zukunftsszenarien auseinanderzusetzen, um die heutigen Handlungen und Entscheidungen auf die Verbesserung langfristiger Ergebnisse auszurichten.
Durch die Identifizierung und Antizipation von Veränderungen mit Hilfe von Foresight können wir uns mit Optionen ausstatten, um proaktiv auf eine wünschenswerte Zukunft hinzuarbeiten, anstatt nur reaktiv zu reagieren.
Das Hauptziel dieses Leitfadens ist es, ein vielfältiges Publikum zu unterstützen, darunter Forscher, Aktivisten, politische Entscheidungsträger und andere, die sich für die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter einsetzen.
[EN Download PDF, 2.8 MB / Read online: Future issues and trends in gender equality: A foresight guide by EIGE]

[Audio] Radikalisierung - Rechtsextreme Denkmuster bei Jugendlichen on- wie offline

[30.7.] Deutschlandfunk-Beitrag: Radikalisierung - Rechtsextreme Denkmuster bei Jugendlichen – im Netz und im analogen Leben
Kinder und Jugendliche in Deutschland werden auf vielen Wegen mit rechtsextremem Gedankengut konfrontiert und bombardiert, viele widerstehen der Versuchung nicht. Wie soll man mit diesen Angriffen auf Herz und Hirn der jungen Generation umgehen? [71:02 Min]

[17.7.] Deutschlandfunk-Beitrag: Auf Demos und TikTokWie sich junge Rechtsextreme organisieren: Vor ein paar Jahren war noch von „Neonazis in Hipster-Klamotten“ die Rede. Heute treten junge Rechtsextreme oft martialischer auf: im Look der 1990er-Jahre. Rechte Parteien wollen bei ihnen Nachwuchs gewinnen. Verfassungsschützer sind alarmiert. [18:47 Min]

Internationaler Tag gegen Menschenhandel

[30.7.] Pressemitteilung: Internationaler Tag gegen Menschenhandel: KOK warnt vor Schutzlücken durch europäische Flüchtlingspolitik und fordert bessere Schulung von First Respondern, um eine weitere Verschlechterung der Situation von Betroffenen von Menschenhandel auf der Flucht zu verhindern:

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Menschenhandel am 30. Juli warnt der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel – KOK e.V. vor den drastischen Auswirkungen des neuen Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) auf besonders schutzbedürftige Menschen. Die aktuell geplante Umsetzung der im Juni 2024 beschlossenen Reform in nationales Recht droht, Schutzstandards massiv zu verschlechtern.
„Deutschland muss seinen völkerrechtlichen Schutzverpflichtungen gegenüber Betroffenen von Menschenhandel nachkommen. Mit den geplanten Regelungen zur Umsetzung des neuen Gemeinsamen Europäischen Asylsystems wird das kaum einzulösen sein.“, sagt Sophia Wirsching, Geschäftsführerin des KOK.
Für Betroffene von Menschenhandel wird es unter den neuen Regelungen noch schwieriger, mangels eines systematischen Identifizierungsmechanismus überhaupt erkannt zu werden. Die Chancen, an spezialisierte Beratungsstellen vermittelt zu werden, sinken. Asylverfahren an den Grenzen laufen oft sehr schnell ab. Darüber hinaus sind Mitarbeiter*innen von Polizei, Grenzschutz oder Zoll – sogenannte First Responder – nicht immer ausreichend geschult, um Betroffene zu erkennen.

Zentrale Rolle von First Respondern bei Identifizierung
Dr. Adina Schwartz, Vorstandsfrau des KOK, betont: „Gerade angesichts immer schnellerer Verfahren muss sichergestellt sein, dass alle Stellen, die mit potenziell Betroffenen in Kontakt kommen, sensibilisiert und handlungsfähig sind. Dafür braucht es verbindliche Schulungen für First Responder, klare Zuständigkeiten und eine verlässliche Finanzierung der Fachberatungsstellen, die den Prozess fachlich begleiten und unterstützen.“
Nur so lassen sich Schutzlücken schließen und Betroffene von Menschenhandel erhalten die Unterstützung, die ihnen zusteht.

Über den KOK e.V.: Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel ist ein Zusammenschluss von 43 spezialisierten Fachberatungsstellen und Organisationen, die sich für Betroffene von Menschenhandel und für von Gewalt betroffene Migrantinnen* einsetzen. bekom thüringen ist Mitglied im KOK e.V.

IAB: In familienfreundlichen Betrieben nehmen Väter häufiger Elternzeit

[28.7.] IAB: In familienfreundlichen Betrieben nehmen Väter häufiger Elternzeit in Anspruch
Daten des IAB zeigen: Die Entscheidung von Vätern, in Elternzeit zu gehen, hängt stark vom Betrieb ab, in dem sie tätig sind. So ist der Anteil verheirateter Väter, die Elternzeit in Anspruch nehmen, in Betrieben mit familienfreundlichen Maßnahmen höher als in solchen ohne entsprechende Angebote. Dieser Zusammenhang bleibt auch dann bestehen, wenn weitere betriebliche und persönliche Merkmale berücksichtigt werden.
Die Ergebnisse der Auswertung des IAB zusammengefasst
- Verheiratete Väter, die vor der Geburt ihres ersten Kindes in Betrieben beschäftigt sind, die formelle familienfreundliche Maßnahmen anbieten, unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit nach der Geburt des Kindes häufiger als Väter aus Betrieben ohne derartige Maßnahmen.
- Dabei zeigen sich Unterschiede nach der Zahl der familienfreundlichen Maßnahmen: 10 Prozent der Väter unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit für ein bis zwei Monate, wenn der Betrieb keine Maßnahme anbietet, während 15 Prozent der Väter für ein bis zwei Monate in Elternzeit geht, wenn der Betrieb drei verschiedene familienfreundliche Maßnahmen anbietet. Väter aus Betrieben mit einer oder zwei familienfreundlichen Maßnahmen ordnen sich dazwischen ein.
- Die beobachteten Zusammenhänge zwischen der Familienfreundlichkeit im Betrieb und der Inanspruchnahme von Elternzeit durch verheiratete Väter bleiben auch bestehen, wenn weitere betriebliche und persönliche Merkmale berücksichtigt werden.
- Ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Familienfreundlichkeit im Betrieb und einer Inanspruchnahme von Elternzeit für mehr als zwei Monate lässt sich jedoch nicht finden.

Interview zu inklusiver Jungen*arbeit

[23.7.]  LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW: Interview zu inklusiver Jungen*arbeit: „Inklusion heißt, auf dem Weg sein“. 
Im Gespräch zwischen zwischen Joel Wardenga (LAGJ*M* BW) und Daniel Deggelmann (ProFa Stuttgart) geht es u.a. um die Frage, wie Fachkräfte Jungen* mit und ohne Beeinträchtigungen in ihrer sexuellen und geschlechtlichen Entwicklung stärken können – ohne stereotype Zuschreibungen. [Weiter]

BumF: Situation UmA, Familiennachzug, GEAS, (J)SA mit jungen Geflüchteten/Teilhabe

Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht e.V.: aus dem Newsletter Juli/August:
- Anmerkungen zum Bericht der Bundesregierung zur Situation von unbegleitet minderjährig Geflüchteten  in Deutschland: 
Am 24.7.25 wurde der Bericht der Bundesregierung über die Situation unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Deutschland vorgelegt (BT Drucksache 21/981). Die Bundesregierung kommt mit dem vorliegenden Bericht ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach, jährlich im Rahmen der Evaluierung des Gesetzes zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher über die Situation von jungen geflüchteten Menschen in Deutschland umfassend zu berichten.
Der BuMF hat den Bericht der BReg kommentiert: Zur Kommentierung als PDF

- Hinweise zur Aussetzung des Familiennachzugs:
Das Gesetz zur Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten ist am 24. Juli 2025 in Kraft getreten. Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes verwehrt die Bundesregierung den Familiennachzug zu Personen mit subsidiärem Schutzstatus bis einschließlich 23. Juli 2027.
-- Aktuelle Hinweise des AA zur Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten.
-- Hinweise des BuMF e.V. zum pädagogischen Umgang mit der Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Geschützten. 

- Gutachten zur GEAS-Reform & Stellungnahme zum Gesetzentwurf zum GEAS-Anpassungsgesetz: 
Der BuMF e.V. hat gemeinsam mit acht Organisationen ein Gutachten zur GEAS-Reform aus kinderrechtlicher Perspektive veröffentlicht. Die Autoren Prof. Dr. Constantin Hruschka und Robert Nestler analysieren darin, wie sich die geplanten Änderungen auf geflüchtete Kinder und Jugendliche auswirken. [Zum Gutachten (PDF).]
In einer Stellungnahme zum GEAS-Anpassungsgesetz bewertet der BuMF die geplanten nationalen Regelungen. Im Fokus: Auswirkungen auf unbegleitete Minderjährige, Alterseinschätzungen und die Wahrung kinderrechtlicher Standards im Asylverfahren. [
Zur Stellungnahme (PDF).] 

- Fachbeitrag: Soziale Arbeit mit jungen Geflüchteten - Wie kann soziale Teilhabe in diesen Zeiten gelingen? 
Wie kann Soziale Arbeit mit jungen Geflüchteten unter schwierigen Rahmenbedingungen gelingen? In ihrem Beitrag im AFET-Dialog Erziehungshilfe (02/2025) wertet Johanna Karpenstein, Referentin beim BuMF, aktuelle Stimmen aus Praxis und junger Selbstvertretung aus – basierend auf der BuMF-Onlineumfrage unter Fachkräften 2024 und einer Podiumsdiskussion junger Menschen beim Jugendhilfetag 2025. Im Fokus: Gelingensbedingungen für gesellschaftliche Teilhabe trotz Ausschlüssen und Mangelverwaltung. [Zum Artikel (PDF)]

bpb [Video/ Buch]: Rechtsextremismus in Games

[16.7.] Budneszentrale für politische Bildung: Werkstatt nachgefragt: Rechtsextremismus in Games
Kinder und Jugendliche können auf Gaming-Plattformen mit rechtsextremen Inhalten konfrontiert werden. Was können Lehrkräfte und Pädagogen tun, um einer Radikalisierung entgegenzuwirken?
Wir haben Matthias Heider auf der diesjährigen Republica getroffen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Projekt RadiGaMe des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. Dort forscht er zu Rechtsextremismus in Games.
Matthias Heider empfiehlt, mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, um herauszufinden, welche Erfahrungen sie auf den Gaming-Plattformen machen. Er betont, dass es vor allem darauf ankommt, mit wem Jugendliche spielen. „Radikalisierung ist ein extrem soziales Phänomen und es geht immer einher mit sozialen Problemen im echten Leben“, so Heider. [Link zur bpb-Mediathek]
[Die Werkstatt gibt Impulse für zeitgemäße politische Bildung. Wir denken Bildung digital, begleiten aktuelle Diskurse und Entwicklungen, teilen Wissen und vernetzen Menschen – im Netz und vor Ort.]

Zu dem Thema ist aktuell auch das "Handbuch Rechtsextremismus und Games" der bpb erschienen.

Wie Gleichstellung auch Jungen u. Männer erreichen kann

SPIEGEL-Artikel fragt, wie Gleichstellung auch Jungen und Männer erreichen kann.
Wie gelingt Gleichstellung, die auch Jungen und Männer erreicht? Diese Frage stellt sich immer dringlicher – und steht im Zentrum eines Artikels im SPIEGEL (Ausgabe 29/2025) von Tobias Becker unter dem Titel „Feminismus für Männer – Das sogenannte starke Geschlecht“.
Der Artikel beleuchtet, wie sich junge Männer zunehmend von Gleichstellungsthemen entfremden – und teils radikalisieren – und was Politik, Beratung und Gesellschaft dem entgegensetzen können. Dafür versammelt der Artikel vielfältige Perspektiven aus Wissenschaft, Beratungspraxis und der Zivilgesellschaft – u. a. mit Einschätzungen von:

Dr. Dag Schölper (Politikwissenschaftler und Geschäftsführer des Bundesforum Männer), Markus Theunert (Psychologe und Leiter von männer.ch), Björn Süfke (Männerberater), Judith Rahner (Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrats), Johanna Niendorf (Sozialwissenschaftlerin, Co-Autorin der Leipziger Autoritarismus-Studie), Rolf Pohl (Sozialpsychologe), Carsten Wippermann (Soziologe), Mareike Fallwickl (Autorin).

Der Artikel zeigt eindrücklich, warum eine moderne Gleichstellungspolitik Jungen und Männer nicht aus dem Blick verlieren darf – und welche Rolle Beratung, Bildung und politische Kommunikation dabei spielen. [Der Artikel ist in der Printausgabe DER SPIEGEL 29/2025 erschienen + online verfügbar (Zugang hinter Paywall). [Mehr zum Artikel]]

Analyse: Schule und Bildung (gegen eine Migrationsquote)

[7.7.] Sonntagsblatt.de – 360° Evangelisch: Analyse - Schule und Bildung von Oliver Marquart: Bildungsministerin Karin Prien und die Migrationsquote an Schulen – was wirklich helfen würde.
Die Bundesbildungsministerin, Karin Prien (CDU), hat sich offen für eine sogenannte Migrationsquote in Grundschulklassen gezeigt. Was sie in der Sendung "Politikergrillen" von Welt-TV als "denkbares Modell" bezeichnet, hat tatsächlich das Potenzial, tief in das Grundverständnis von Schule, Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt einzugreifen – allerdings nicht unbedingt zum Guten. 
Der Vorschlag ist nicht nur praktisch kaum umsetzbar, sondern auch pädagogisch fragwürdig – und gesellschaftlich gefährlich. Eine Analyse der Denkfehler.

1. Der Vorschlag in der Sache: eine Scheinlösung: Prien nimmt Bezug auf ein vermeintliches dänisches Vorbild, ohne dessen Realität differenziert darzustellen. Denn: In Dänemark existiert keine gesetzlich verankerte Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund an Schulen. Es handelt sich vielmehr um eine politische Zielmarke der regierenden Sozialdemokratie, deren Umsetzung umstritten ist und in der Praxis in die Zuständigkeit der Kommunen fällt. 
Eine solche Quote ließe sich rein praktisch kaum umsetzen, ohne massive Eingriffe in das Recht auf wohnortnahe Beschulung und ohne die betroffenen Kinder de facto in weit entfernte Schulen zu verfrachten.
Die Vorstellung, man könne in deutschen Städten wie Hamburg, Frankfurt oder Köln eine Quote von 30 oder 40 Prozent einführen, ignoriert schlicht die Realität: In vielen Großstadtvierteln liegt der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund bereits heute weit über diesen Werten – teilweise bei über 60 Prozent, wie der Bildungsforscher Aladin El-Mafaalani zurecht anmerkt.

2. Der Begriff "Migrationshintergrund" – eine irreführende Kategorie: Noch gravierender als die praktische Undurchführbarkeit ist jedoch das ideologische Fundament, auf dem der Vorschlag beruht. Der Begriff "Migrationshintergrund" ist ein soziologisches Konstrukt – kein pädagogischer Indikator. Er sagt weder etwas über Sprachkenntnisse, noch über sozialen Status oder Förderbedarf aus.
Vielmehr wird durch seine Verwendung eine implizite Grenze gezogen zwischen einem "Normalzustand" (deutsch, weiß, mehrheitsgesellschaftlich sozialisiert) und einem "Anderen" (defizitär, bildungsfern, förderbedürftig), das zur Belastung wird, sobald es "zu viele" werden. 
Diese Denkweise ist nicht nur fachlich falsch, sondern gefährlich. Denn sie knüpft an ein fast biologistisches Kulturverständnis an. Diesem zufolge sind Fähigkeiten wie Sprache oder Denkweisen genetisch bedingt, sozusagen angeboren. Daraus wird dann abgeleitet, dass Integration kein dynamischer, gegenseitiger Prozess ist, sondern Assimilation an eine einheitliche kulturelle Norm.
Und damit sind wir beim Kern des Problems: Wer Kinder nach Herkunft, Religion oder Vornamen in Gruppen sortiert und deren Verteilung als Problem beschreibt, organisiert keine Integration. Er betreibt Stigmatisierung und soziale Segregation. 

3. Rechte Rhetorik mit bürgerlichem Anstrich: Dass der Vorschlag im Tonfall gemäßigt daherkommt, macht ihn nicht harmlos. Im Gegenteil: Gerade die scheinbare Sachlichkeit der Debatte – man "schaue sich Modelle an", "lerne aus Erfahrungen" – macht sie besonders anschlussfähig für völkische Narrative.
Denn in der AfD und Teilen der Neuen Rechten wird schon lange behauptet, der "Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund" sei ein Problem – eine "Belastung", die Schulen, Lehrkräfte und die Gesellschaft überfordere.
Indem nun auch CDU-Politikerinnen wie Prien solche Vorstellungen übernehmen, verschieben sie das Sagbare. Die eigentliche Botschaft lautet: Es gibt zu viele "Andere", und sie gefährden unsere Ordnung.
Das ist keine sachliche Bildungsdebatte mehr – das ist identitätspolitische Rhetorik, die Ängste schürt und spaltet.

4. Die wahren Baustellen im Bildungssystem: Was in der Diskussion auffällt: Statt über tatsächliche bildungspolitische Herausforderungen zu sprechen, wird ein vermeintlich kulturelles Problem konstruiert. Dabei liegen die Probleme ganz offen zutage
- Ein dramatischer Lehrkräftemangel, besonders an Grund- und Förderschulen
- Überlastung, Burnout und hohe Krankenstände im Kollegium
- Marode Schulgebäude, fehlende Ausstattung, überfüllte Klassenzimmer
- Viel zu geringe Ressourcen für Schulsozialarbeit und Inklusion
- Ein System, das soziale Ungleichheit eher verstärkt als ausgleicht
- Eine schleppende Digitalisierung
- Und: ein chronisch unterfinanziertes Bildungswesen, das zu oft auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen wird.

Keine dieser Herausforderungen hängt ursächlich mit dem "Migrationshintergrund" der Schüler*innen zusammen. Wer diese Kinder – die häufig ohnehin strukturell benachteiligt sind – nun zu Problemträgern erklärt, verschiebt die Verantwortung: Weg von der Politik, hin zu den Betroffenen.

5. Fazit: Integration geht anders: Wer es wirklich ernst meint mit Bildungsqualität, muss die Schulen dort stärken, wo sie es am nötigsten brauchen – unabhängig davon, wie viele Kinder dort eine Einwanderungsgeschichte haben.
Statt Kindern mit "falschem" Nachnamen implizit die Schuld für Bildungsmissstände zu geben, braucht es eine solidarische Bildungspolitik, die auf Teilhabe, Gerechtigkeit und Ressourcenverteilung setzt.
Kinder sind keine demografischen Risikofaktoren. Sie sind Menschen mit Potenzial – und einem Recht auf diskriminierungsfreie Bildung. Wer das vergisst, handelt nicht nur unpädagogisch. Sondern zutiefst destruktiv und demokratiegefährdend. 
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Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Natalie Pawlik, lehnt eine Begrenzung des Anteils von Kindern mit Migrationshintergrund an Schulen ab. "Deutschland braucht keine Quote im Klassenzimmer", sagte die SPD-Politikerin.
Die "Schieflage im Bildungssystem" lasse sich nicht über Quoten für Kinder lösen, so Pawlik. Auch sie teilte allerdings mit: "Jedes Kind muss Deutsch sprechen können." Investitionen in gut ausgestattete Schulen seien jetzt notwendig. "Deutschland kann es sich nicht leisten, dass Jugendliche den Anschluss verlieren und die Schule ohne Schulabschluss verlassen - egal welcher Herkunft." [Tagesschau 4.7.; vgl. NDR, Dlf, Zeit, Jacobin]

Veranstaltungsbericht: Neurodiversität aus weibl. Perspektive. Wissenschaft + JSA-Praxis.

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA): Veranstaltungsbericht: 
Die Online-Veranstaltung „Kacheltalk: Neurodiversität aus weiblicher Perspektive – Wissenschaft trifft Praxis der Jugendsozialarbeit“ am 3. Juli 2025 widmete sich dem bislang vernachlässigten Thema Neurodiversität bei Mädchen*, jungen Frauen* und queeren Jugendlichen im Kontext von Jugendsozialarbeit. Ziel war es, Impulse für eine differenziertere, geschlechtersensible und inklusionsorientierte Praxis zu geben und intersektionale Perspektiven stärker zu verankern. Daher lag der Fokus der Veranstaltung auf der Frage, wie Jugendsozialarbeit gendersensibel und bedarfsgerecht auf neurodivergente Mädchen* und junge Frauen* eingehen kann wie auch die Bedarfe und Herausforderungen neurodiverser weiblicher* Fachkräfte gesehen und berücksichtigt werden können. [zum Bericht]

Buch: Unter allen Umständen frei - Revolutionärer Feminismus

Antje Schrupp: Unter allen Umständen frei - Revolutionärer Feminismus bei Victoria Woodhull, Lucy Parsons und Emma Goldman
Paperback m. Abb. | 216 Seiten | ISBN 978-3-89741-502-7, Erschienen: Juli 2025, 20,00 €
EFiD-Präsidiumsmitglied Antje Schrupp hat ein Buch über die italienischen Differenzfeministinnen geschrieben 
Der Differenzfeminismus ist eine einflussreiche feministische Strömung in Italien. Deutschland könnte davon lernen, sagt die Frankfurter Politikwissenschaftlerin Antje Schrupp. Davon handelt ihr soeben erschienenes neues Buch. Denn Feminismus bedeute mehr als Gleichberechtigung: Er strebe eine freiheitliche Gesellschaft an, in der niemand unterdrückt wird. 
Davon waren zumindest diese drei Revolutionärinnen überzeugt: Victoria Woodhull (1838–1927), erste USPräsidentschaftskandidatin, Lucy Parsons (1851–1942), militante Aktivistin und Gewerkschafterin, und Emma Goldman (1869–1940), anarchistische Vordenkerin und Jüdin. Diese Frauen kämpften jenseits der bürgerlichen weißen Frauenbewegung kompromisslos für Freiheit, Liebe und Gleichheit. Ihnen allen räumt Schrupp Raum ein.
„Unter allen Umständen frei“ ist im Helmer Verlag erschienen und Antje Schrupp beleuchtet darin das „goldene Zeitalter“ des späten 19. Jahrhunderts in den USA und zeigt, wie intersektionaler Feminismus schon damals begann und bis in aktuelle Debatten nachwirkt.
In einem aktuellen Interview in der taz berichtete Antje Schrupp mehr darüber.

Diakonie zu: Pflegeversicherung, Bürgergeld, GEAS-Anpassungsgesetz, 20 Jahre MBE

Meldungen und Stellungnahmen der Diakonie Deutschland 

[07/25] Pflegeversicherung zukunftsfest machen – Diakonie fordert Reform
Zum Auftakt der Bund-Länder-Kommission Pflege fordert die Diakonie Deutschland ein solides finanzielles Fundament für die Pflegeversicherung. Nur so kann die Pflegeinfrastruktur bundesweit gesichert und zukunftsfähig ausgebaut werden, um dem demografischen Wandel gerecht zu werden. [Weiterlesen]

Unsozial und unwirksam: Warum die Deckelung der Unterkunftskosten nicht hilft
Die geplante Begrenzung der Wohnkosten für Bürgergeldempfänger*innen soll sparen, verursacht aber am Ende mehr Kosten und verschärft soziale Not. Im Diakonie-Blog erklärt Lars Schäfer, warum diese Maßnahme weder gerecht noch sinnvoll ist und was stattdessen nötig wäre. [Weiterlesen

GEAS-Anpassungsgesetz: Diakonie warnt vor Verschärfungen im Asylrecht
In ihrer Stellungnahme zum Referentenentwurf kritisiert die Diakonie Deutschland geplante Einschränkungen beim Familiennachzug, haftähnliche Unterbringung und Leistungskürzungen. Sie fordert grundlegende Nachbesserungen im Sinne des Schutzes geflüchteter Menschen. [Weiterlesen

[08/25] Neue Strategie für Diakonie Deutschland: Zukunft gemeinsam gestalten 
2025 startete der Entwicklungsprozess für die Strategie „Diakonie Deutschland 2026+“. Nach fünf Jahren mit klaren Zielen (2021–2025) kommt jetzt der nächste Schritt: Mit breiter Beteiligung wurde ein Konzept erarbeitet, das die diakonische Präsenz in Politik, Gesellschaft und sozialer Infrastruktur stärkt: Mit Mut und Zuversicht. Neue Chancen im Wandel. [Weiterlesen

20 Jahre MBE: Ein starkes Beratungsangebot feiert Jubiläum 
Seit zwei Jahrzehnten unterstützt die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) Menschen beim Ankommen und Mitgestalten. Zum Jubiläum wird deutlich: Die MBE ist unverzichtbar für gelingende Integration. [Weiterlesen]

Animationsfilm: Respekt stoppt Sexismus!

[7/25] Frauenreferat Frankfurt: Respekt stoppt Sexismus!
Mit unserem Animationsfilm setzen wir ein klares Zeichen gegen #Sexismus im Alltag und vermitteln auf anschauliche Weise, wie stereotype und diskriminierende Situationen überwunden werden können. Der Film zeigt beispielhaft in vier Szenen alltägliche Situationen, in denen sexistische Diskriminierung passiert: In der Bahn, in einem Vorstand, im Wohnzimmer oder einer Küche.
Der Film geht zurück auf die Kampagne und den Aktionsplan „Respekt. Stoppt Sexismus“ aus dem Jahr 2017 und baut auf dem gedruckten Comic-Heft „Mein Nein meint Nein“ auf, das bereits damals erfolgreich für das Thema Sexismus sensibilisiert hat. Mit der Animation wird diese Kampagne nun digital aktualisiert.
Als Beitrag zur Europäischen #Gleichstellungscharta macht der Animationsfilm deutlich, wie wichtig konkrete Maßnahmen gegen Alltagssexismus sind.

Audio&Video-Empfehlungen der LAG J*-M*arbeit BW

Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit BW - Newsletter Ausgabe 102 Juni/Juli 2025: FILME/CLIPS/AUDIOS
- ZDF: 37 Grad Leben. Gewalt gegen Männer: Wenn die Liebe zur Qual wird. Wenn Männer häusliche Gewalt erleben, erfährt das kaum jemand. Zu groß ist die Scham der Betroffenen. René und Steven geben Einblick in ihr Leben mit aggressiven Partnerinnen. René (39) hat lange geschwiegen. Mit Ende 20 erlebt der Mathematiker von seiner Freundin psychische und physische Gewalt, die ihn letztlich in eine psychiatrische Klinik führt. Steven (37) schafft den Absprung, vermisst aber nun seine Tochter. (Text: ZDF). Weiter
- ARD-Mediathek: Vom Macho zum Mentor. Für Tarik (25 Jahre) aus Offenbach waren Frauen und Schwule früher Menschen zweiter Klasse, da hat er gerne in der Gruppe mit anderen Jungs blöde Sprüche geklopft, auch Gewalt war da im Spiel. Heute ist das anders, er setzt sich als Mentor für ein respektvolles Miteinander ein und dafür, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund lernen, ihre Konflikte friedlich zu lösen. Sie lernen gemeinsam konfrontatives Verhalten zu vermeiden, bis sie als zertifizierte "HeRoes" ihrerseits Workshops an Schulen und Jugendzentren geben können. Weiter
- Matthias Heider (Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena): Rechtsextremismus in Games. Kinder und Jugendliche können auf Gaming-Plattformen mit rechtsextremen Inhalten konfrontiert werden. Was können Lehrkräfte sowie Pädagoginnen und Pädagogen tun, um einer Radikalisierung entgegenzuwirken? Weiter
- Neues Video im aktuellen Projekt der LAGJ*M* BW „Vielfalt geht“ online. Wie das Motto des Projekts in Nürtingen, einem der Standorte, mit Leben erfüllt wird, macht dieses Video im Interview mit Geschäftsführerin Julia Rieger, aber auch mit Einblicken in den Werkstatt-Alltag und durch das Engagement von Janek Kupietz, einem jungen Mann aus dem Projekt "Vielfalt geht", deutlich. Das Projekt hilft der Jugendwerkstatt in Nürtingen besonders dabei, sich auf den Weg zu einem inklusiven Ansatz zu machen, in dem auch Menschen mit Assistenzbedarf selbstverständlich einen Ort haben, sich auszuprobieren und ihre Talente zu entwickeln. Janek sagt dazu: „Vielfalt heißt für mich, dass alle sich so zeigen sollen, wie sie sind.“ Zum Video Zur Projektseite
- Deutschlandfunk: Was junge Männer für ein gutes Selbstbild brauchen. Das Bild vom „starken Mann“ ist wieder in – nicht nur auf Social Media. Um ungesunde Geschlechterrollen zu reflektieren, braucht es Augenhöhe und den Blick auf erlebte Ausgrenzung, sagen Genderforscher. Wie kann das im Alltag gelingen? Zum Audio
- Big O - Mann wie Du (prod. by Beatamin C). Dass DeutschRap gegen Sexismus und pro-feministisch gehen kann, mit fetten Beats und aussagekräftiger Message, das zeigt dieser Song: „keiner meiner Jungs“. Weiter

Artikel, Interviews, intersektionale Analysen rund um Antifeminismus, reproduktive Gerechtigkeit, Rechtspopulismus

[6/7-25] Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie (Einrichtung der Heinrich-Böll-Stiftung): 

Buchrezension: Autoritäre Sehnsucht nach Eindeutigkeit: Was verbindet den Hass auf Feminismus und weibliche Emanzipation mit der Idealisierung ländlicher Idylle? Ein Leipziger Forschungsteam sucht nach ersten Antworten auf eine wissenschaftlich bisher kaum untersuchte Frage. [Zur Buchrezension]

Analyse: Wie rechte antifeministische Angriffe den Alltag beeinflussen – von der Kommunalpolitik über Schule bis zum Kindergarten: Rechter Antifeminismus ist längst kein Randphänomen mehr. Auf kommunaler Ebene manifestiert er sich durch organisierte und strategische Angriffe auf Kommunalpolitiker*innen, Gleichstellungsstellen und Kitas. [Zur Analyse

Interview zu reproduktiver Gerechtigkeit: “Reformbedarf: Warum das deutsche Abstammungsrecht queere Familien im Stich lässt”: Amina Nolte im Gespräch mit Christina Klitzsch-Eulenburg von Nodoption und Theresa Richarz vom LSVD* – Verband Queere Vielfalt über den Reformbedarf des Abstammungsrechts in Deutschland. [Zum Interview]

Interview: “Nicht nur Mütter waren Schwanger”: Alisa Tretau startet eine interaktive Webseite zu ihrem Buch. Im Interview teilt sie Erfahrungen mit Fehlgeburten, queerer Elternschaft, Behinderung und Elternschaft. Das Projekt bringt intime, vermeintlich private Schwangerschafts- und Familienerfahrungen ins Licht – ein wichtiger Beitrag zu politischen Debatten und für reproduktive Gerechtigkeit. [Zum Interview]

Artikel: Instrumentalisierter Krisen-Diskurs: Die Soziologin Sylka Scholz liefert eine umfassende Bestandsaufnahme der Männlichkeitsforschung. Einen Schwerpunkt ihres neuen Buches bilden die Verbindungslinien zu Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. [Zum Artikel]

Leitfaden Klischeefreie Praktikumsgestaltung

[10.6.] Klischeefreie Praktikumsgestaltung: Leitfaden in Kooperation mit der DIHK
Praktika ermöglichen jungen Menschen die berufliche Orientierung. Für Unternehmen sind sie eine gute Möglichkeit, Fachkräfte von morgen zu gewinnen.
Doch viele junge Menschen schließen bestimmte Berufe und damit Praktika aus, weil sie vermeintlich nicht zum eigenen Geschlecht passen. Der Praktikumsleitfaden der Initiative Klischeefrei, entstanden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer, schafft Abhilfe.
Geschlechterklischees schränken das Berufswahlspektrum junger Menschen stark ein. Viele Berufe auf dem Arbeitsmarkt sind entweder stark männlich oder stark weiblich dominiert. Gerade Praktika bieten eine ideale Möglichkeit für Jugendliche, sich auszuprobieren und herauszufinden, ob eine Tätigkeit zu ihren Stärken, Talenten und Interessen passt. Damit gehören Praktika zu den wichtigsten Bausteinen im Berufswahlprozess junger Menschen.
Um Geschlechterstereotypen bereits in der Phase der beruflichen Orientierung entgegenzuwirken, sollten Praktika möglichst klischeefrei durchgeführt werden. Dazu hat die Initiative Klischeefrei zusammen mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Praktikumsleitfaden veröffentlicht.
Der Leitfaden stellt auf zwei Seiten übersichtlich dar, welche Punkte Unternehmen und Betriebe bei der Vorbereitung und Durchführung beachten sollten, um auch das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht für ein Praktikum und die damit verbunden Tätigkeiten zu begeistern. Der Praktikumsleitfaden ist sowohl über die Servicestelle der Initiative Klischeefrei als auch über die DIHK zu beziehen.

Hintergrund: Die Initiative Klischeefrei verfolgt das Ziel, jungen Menschen eine Berufs- und Studienwahl zu ermöglichen, die nach individuellen Stärken und Talenten erfolgt und unabhängig von Klischees und Geschlechterstereotypen ist. Mittlerweile unterstützen rund 700 Partnerorganisationen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die Initiative.
Zum Leitfaden

Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei besteht aus einer Fachstelle im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. sowie einer Stelle für Öffentlichkeitsarbeit, die im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) angesiedelt ist. Die Initiative Klischeefrei wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Doku [Video] Online-Diskussion zum Selbstbestimmungsgesetz/ Transfeindlichkeit

[12.5.] Heinrich-Böll-Stiftung - Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie:
Online-Diskussion vom 12.5.25: Selbstbestimmt! – und sicher? Transfeindlichkeit in Deutschland
Einordnungen aus Forschung und Zivilgesellschaft
Nach jahrelangem Ringen und heftigen politischen Auseinandersetzungen wurde im letzten Jahr das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) verabschiedet. Es trat am 1. November in Kraft. Das SBGG soll es trans*-, intergeschlechtlichen und nichtbinären Personen leichter machen, ihren Geschlechtseintrag und ihre Vornamen ändern zu lassen. Es ersetzte u.a. das längst veraltete und diskriminierende Transsexuellengesetzes (TSG) von 1980.

Das gesellschaftspolitische Klima, in dem dieser geschlechterpolitische Fortschritt erkämpft werden musste, ist gekennzeichnet von antifeministischen und insbesondere trans*feindlichen Einstellungen und Haltungen, die über eine Ablehnung des SBGG hinausgehen: 40 Prozent der Westdeutschen und 58,5 Prozent der Ostdeutschen sind der Ansicht, dass in Deutschland Toleranz gegenüber trans* Personen „übertrieben“ sei, so die Leipziger Autoritarismus Studie 2024. Diese Einstellungen spiegeln sich u.a. wider in Einschüchterungsversuchen, Hass im Netz oder physischer Gewalt gegenüber trans* und nichtbinären Personen. Forderungen, das Selbstbestimmungsgesetz wieder abzuschaffen, wurden bereits im Vorfeld der Bundestagswahlen laut. Transfeindliche Erzählungen und Einstellungen sind gesellschaftlich weit verbreitet. Rechte und antifeministische Gruppierungen setzen Transfeindlichkeit strategisch ein.

Mit: Kalle Hümpfner, Bundesverband Trans*, Prof. Dr. Gert Pickel, Universität Leipzig, Dr. Ayline Heller, GESIS Leibniz Institut für Sozialwissenschaften. Moderation: Ans Hartmann, Leitung der Meldestelle Antifeminismus

Es wurden Ergebnisse der Leipziger Autoritarismusstudie und weiterer Studien zu Transfeindlichkeit vorgestellt und eingeordnet. Was lässt sich aus den Zahlen lesen (und was nicht)? Kalle Hümpfner (Bundesverband Trans*) ging der Frage nach, welchen Herausforderungen die Zivilgesellschaft im Zuge transfeindlicher Mobilisierung gegenübersteht, was die Entwicklungen der letzten Jahre für betroffene Communities bedeuten und wie übergreifender trans-solidarischer Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit aussehen kann. Im Anschluss an die Impulse gab es Zeit für Diskussionen. [zum Video-Mitschnitt]

Bundestagswahl-Analyse: Wahlverhalten - Polarisierung zwischen den Geschlechtern

[25.4.] Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.: Analyse zur Bundestagswahl 2025: Polarisierung des Wahlverhaltens zwischen den Geschlechtern
Eine aktuelle Analyse von Dr. Ansgar Hudde zeigt: Das Wahlverhalten bei der Bundestagswahl 2025 war stark entlang von Geschlechtergrenzen polarisiert. Frauen wählten überdurchschnittlich oft Parteien links der Mitte, während Männer – besonders unter 25 Jahren – vermehrt konservative und rechte Parteien bevorzugten. Die Analyse beleuchtet Ursachen und strukturelle Hintergründe dieses Trends und gibt Ausblicke auf mögliche zukünftige Entwicklungen. [weitere Infos]

[Video] Jugendbildungspreis BW: Kurzfilm über aus der Ukraine geflüchtetes Mädchen

[3.4.] Kurzfilm: If I could fly:  Zum 16. Mal hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg in Kooperation mit der Jugendstiftung Baden-Württemberg den Jugendbildungspreis „DeinDing“ verliehen. Den Sonderpreis der Jury erhielt eine Projektgruppe von Studierenden der Filmakademie Baden-Württemberg für die Produktion des Kurzfilms „If I could fly“. Darin geht es um ein geflüchtetes Mädchen aus der Ukraine, das seine traumatischen Erlebnisse der Flucht sowie die Trennung von ihrem Vater verarbeitet. [zum Video]

Kampagne gegen geschlechtsspezifische digitale Gewalt

Beispielhafte Kampagne der Landeshauptstadt München gegen geschlechtsspezifische digitale Gewalt
Das Tracken von Handys, das Mitlesen von Nachrichten oder das Überwachen von Tätigkeiten sind oft ein erster Schritt und Merkmal von Partnerschaftsgewalt. Grenzverletzungen im Netz durch Hassnachrichten, durch das Veröffentlichen von Bildern oder durch die Kontrolle technischer Geräte im Smart Home beeinträchtigen das Sicherheitsgefühl, die Selbstbe-stimmung und soziale Teilhabe von Betroffenen.
Mit einer Kampagne gegen geschlechtsspezifische digitale Gewalt infor-miert die Gleichstellungsstelle für Frauen in Kooperation mit dem IT-Referat und dem Referat für Bildung und Sport über Risiken, Möglichkeiten sich zu schützen und Unterstützungsangebote.
Die Kampagne ist Teil der Umsetzung der Münchner Aktionsplans gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Sie umfasst Plakate und Postkarten mit vier unterschiedlichen Motiven: „Girls in control – Technikwissen schützt vor digitaler Gewalt“, „… ein Bild von Dir? Deine Bilder, Deine Rechte!“, „Liebe kontrolliert nicht … Respekt online und offline!“ und „Kein Grund sich zu schämen – auch nicht im Netz. Du bekommst Unterstützung“. [Weitere Informationen zur Kampagne und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene]

Politiker*innen-Befragung: Standpunkt zum Thema: Sexualpädagogik & sex. Bildung

[2/25] Politiker*innen-Befragung: Wie stehen Sie zum Thema: Sexualpädagogik & sexuelle Bildung? 
Mit der Drucksache 20/14717 hat die AFD einen Antrag vorgelegt, der die Finanzierung & Existenz von frühkindlicher Aufklärung ablehnt. Carsten Müller, Geschäftsführer der Fachberatungsstelle Praxis Für Sexualität, hat unterschiedliche Politiker*innen aus unterschiedlichen Fraktionen über die Seite abgeordnetenwatch.de angeschrieben. 
Zum Antrag und die Antworten verschiedener Politiker*innen: Hier.

Parteiübergreifender Impuls für messbare Bildungsziele

[20.1.] Parteiübergreifender Impuls für messbare Bildungsziele: Die Bildungsministerinnen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein unterbreiteten in Berlin einen Vorschlag, wie die Bildung in Deutschland bis 2035 verbessert werden kann. Sie benennen über Partei- und Ländergrenzen hinweg konkrete Ziele für die Verbesserung von Schülerleistungen, die in den nächsten zehn Jahren erreicht werden sollen. Ein solch abgestimmter Vorschlag ist ein Novum in der Geschichte des deutschen Bildungsföderalismus.

Dazu erklärt Dr. Stefanie Hubig, Bildungsministerin in Rh.-Pfalz: „Schule muss sich wandeln: Sie muss immer mehr Lebensort werden, um ein guter Lernort zu sein. Wir müssen allen Kindern Bildungschancen eröffnen und technologischen Wandel für das Lehren und Lernen nutzbar machen. Mit unserem Impuls zeigen wir: Gute und gerechte Bildung ist möglich, wenn wir frei von Ideologie und Parteipolitik die großen Herausforderungen gemeinsam anpacken. Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung für die Bildung. Dazu haben wir Ziele festgelegt, die parteiübergreifend und in allen Bundesländern Akzeptanz finden können und für die wir auch die künftige Bundesregierung gewinnen wollen.”

Die Ziele nehmen folgende Aspekte in den Blick: die frühe Bildung, die Kompetenz- und Leistungsentwicklung der Kinder und Jugendlichen, die Bildungschancen und Schule als Lern- und Lebensort. Die Ziele sind mit messbaren Indikatoren hinterlegt.

Karin Prien, Bildungsministerin in SH [heutige Bundesministerin BMBFSFJ], betont: „Wir müssen die strategischen Bildungsziele in Deutschland in den Blick nehmen. Bund, Länder und Kommunen müssen gemeinsam in ihren jeweiligen Zuständigkeiten für die Bildung arbeiten. Die wesentlichen Indikatoren müssen im föderalen Wettbewerb klar sein. Es muss zukünftig möglich sein, datenbasiert zu steuern, und nicht nur Ziele zu messen, sondern auch Fortschritte systematisch zu überprüfen und die Weiterentwicklung zu optimieren.“

Die drei Ministerinnen haben sich auf folgende Indikatoren (Auszug) verständigt:
- Bildungsminimum absichern: 50% weniger Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen
- Bildungsniveau steigern: 20 % mehr Schülerinnen und Schüler, die die Regelstandards in Deutsch und Mathematik erreichen oder übertreffen
- Leistungsspitze fördern: 30 % mehr Schülerinnen und Schüler, die die Optimalstandards in Deutsch und Mathematik erreichen
- Stärkung der Bildungsgerechtigkeit: Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Kompetenzen, identifiziert über den sozialen Gradienten im IQB-Bildungstrend, sinkt um 20%.
-Abschlüsse absichern: 50% weniger Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne ersten Schulabschluss
Die Ausgangspunkte für die Indikatoren sind im Vorschlag „Bessere Bildung 2035“ zu finden.

Zu den Indikatoren erläutert Theresa Schopper, Bildungsministerin in BW: „Wir wollen mit unserem Vorschlag kurz vor der Bundestagswahl zur Diskussion anregen und zugleich konkrete Vorschläge liefern, wie wir das Bildungssystem in Deutschland gemeinsam verbessern können.“

Der Prozess hin zum Vorschlag „Bessere Bildung 2035“ wurde von der Wübben Stiftung Bildung moderiert. Die Stiftung ist zudem Herausgeberin der begleitenden Publikation, in der die erarbeiteten Inhalte detailliert vorgestellt und gerahmt werden. Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung, erklärt dazu: „Bisher war die Bildungspolitik zwischen den Ländern in ihrer Zielsetzung unabgestimmt und messbare Ziele über Landesgrenzen hinweg nicht vorhanden. Dieses Land hat eine Verantwortung für alle Kinder und Jugendlichen und deren Bildungserfolg. Deswegen ist es unerlässlich, dass sich die Bundesländer, unabhängig von ihrer Eigenständigkeit, für die Erreichung von klaren Zielen gemeinsam verantwortlich fühlen und entsprechend handeln.“

Hier geht es zur Aufzeichnung der Bundespressekonferenz „Impulse für messbare Bildungsziele” vom 20. Januar 2025.
Downloads: Vorschlag Bessere Bildung 2035″, Grafiken:Ziele, Indikatoren 1/2 – Übersicht, Indikatoren 2/2 – Kompetenzstufen

DJI zu psych. Belastungen im Kindes- u. Jugendalter

[18.7.24] Psychisch stark werden - Das Forschungsmagazin DJI Impulse beleuchtet Ursachen und Folgen von seelischen Belastungen im Kindes- und Jugendalter und zeigt Ansätze für eine bessere Gesundheitsförderung auf.
Psychische Erkrankungen gehören weltweit zu den häufigsten Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Studien zufolge ist etwa jeder sechste junge Mensch in Deutschland von Einschränkungen der psychischen Gesundheit betroffen. Ob solche Beeinträchtigungen zu vielfältigen Nachteilen führen und wie Betroffene psychische Krisen bewältigen, hängt von ihrer individuellen Lebenssituation sowie damit verbundenen Belastungen und Ressourcen ab. Dies zeigen erste Ergebnisse des Forschungsprojekts „Care Leaver Statistics“ (CLS) des Deutschen Jugendinstituts (DJI), die in der neuen Ausgabe des Forschungsmagazins DJI Impulse veröffentlicht wurden. [zur gesamten Meldung]
- „Psychisches Wohlergehen von Jugendlichen – mehr als ein Gesundheitsthema“, DJI Impulse-Artikel von Lisa Hasenbein und Mike Seckinger
- DJI-Jugendforscherin Dr. Lisa Hasenbein in Folge 4 des Videocast Perspektiven
- Alle Artikel aus dem Schwerpunkt „Psychisch stark werden“ digital
- DJI Impulse 1/2024 „Psychisch stark werden“ (kostenloser Download oder Print-Bestellung)

Infos& Material zum Thema Vielfalts-/ Regenbogenkompetenz

- Kostenloses Material aus dem Projekt „Selbstverständlich Vielfalt“: hier
- Leitfaden Selbstbestimmungsgesetz: hier
- Vielfalts-Fibel in Leichter Sprache: hier
- Google Maps Queere Geflüchtete (Anlaufstellen (Beratungen, Treffpunkte, Veranstaltungen, Interessensvertretungen & Netzwerke) für queere Geflüchtete in Deutschland.).: hier
- FAQ queersensible Jugendreisen - Fakten zur gemischtgeschlechtlichen Unterbringung auf Ferienfreizeiten: hier
- Trans* ganz einfach – im Job, in der Familie, auf Klassenfahrten – Praxisnahe Infos für Angehörige, Freund*innen und Fachkräfte: hier

8. Stellenanzeigen

Berlin, Freiburg o. remote: IN VIA Projektleitung Schulabsentismus

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit: 
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Referent*in als Projektleitung Schulabsentismus im Fachbereich Jugendsozialarbeit, in Freiburg, Berlin oder remote mit einem Beschäftigungsumfang von 55 % zweckbefristet als Elternzeitvertretung bis zum 31.12.2026.
Sie sind als Referent*in im Fachbereich Jugendsozialarbeit tätig und übernehmen das Themenfeld "Gesellschaftliche Entwicklungsprozesse begleiten und gestalten" (25%). Inhaltliche Schwerpunkte: Klimaschutz im Kontext der Jugendsozialarbeit, Inklusion sowie mentale Gesundheit junger Menschen.
Mit dem zweiten Teil der Stelle übernehmen Sie die Leitung des Projekts "Schule - ohne mich!? Neue Entwicklungen und Handlungsanforderungen bei Schulabsentismus" (30%). [Online bewerben Download als Pdf]

Berlin: Aufbau Fachinformationsdienst Gender Studies

Der i.d.a.-Dachverband der deutschsprachigen Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen sucht eine engagierte und zuverlässige Person für die Umsetzung eines DFG-geförderten Projekts. Dieses zielt auf den Aufbau eines Fachinformationsdienstes (FID) Gender Studies ab und wird gemeinsam mit der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Margherita-von-Brentano-Zentrum sowie weiteren Kooperationspartner*innen im Projektverbund realisiert. Die Stelle ist beim i.d.a.-Dachverband angesiedelt, wird jedoch operativ in Zusammenarbeit mit dem Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF) umgesetzt. Der Arbeitsplatz befindet sich in der DDF-Geschäftsstelle in Berlin.

Zur Durchführung dieses auf drei Jahre angelegten DFG-Projekts sucht der i.d.a.-Dachverband zum 1. November 2025:
- eine*n Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in für Metadatenmanagement und Datenkonvertierung im DFG-Projekt FID Gender Studies (27,5 Wochenstunden in Teilzeit (70%) mit Vergütung in Anlehnung an TV-L Berlin E 13. Die Stelle ist zunächst bis zum 31.10.2028 befristet. Der Arbeitsort ist Berlin.)
Bewerbungsschluss: 31.08.2025
- eine*n Sachbearbeiter*in für Finanzen und Verwaltung. (Die Tätigkeit umfasst fünf Wochenstunden und wird im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses (Minijob, 400 €/Monat) vergütet. Die Stelle ist zunächst bis zum 31.10.2028 befristet. Bewerbungsschluss: 31.08.2025)

Essen: Bildungsreferent*in FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW

Bildungsreferent*in (x/w/d/m) zum 01.01.2026
Die FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW sucht zum 1. Januar 2026 unbefristet eine*n Bildungsreferent*in (x/w/d/m) mit einem Stellenumfang von 60 %. Eine zeitweise Aufstockung des Stellenanteils aus befristeten Projektmitteln wird bei Bedarf angestrebt. Als Bildungsreferent*in bilden Sie Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in Workshops, Web-Seminaren, Fortbildungen und Inhouse-Veranstaltungen analog und digital zu den Themenbereichen Gender und Diversität fort.
Wir möchten den Anteil von Menschen mit intersektionaler Erfahrung erhöhen. Deswegen laden wir Personen of Color sowie queere, trans*, inter* und nicht-binäre Menschen besonders zur Bewerbung ein.
Die Bewerbung richten Sie bitte ausschließlich per E-Mail bis zum 30.09.2025 an das Leitungsteam der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW, Nicola Tofaute und Susanne Löhndorf, Mail: sabine.blumenthal@gender-nrw.de
Alle Infos zur Stelle gibt’s hier

NI& NRW: freiberufliche Trainer*innen als Schulcoaches (m/w/d)

CARE Deutschland e.V. sucht ab Dezember 2025 insgesamt 15 freiberufliche Trainer*innen als Schulcoaches (m/w/d) zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Schulworkshops im Zuge des Planspiels „HURRA, die Welt geht unter!" in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Ziel des Planspiel-Projektes ist es, Schüler:innen einen spielerischen Zugang zu den komplexen Themen Klimawandel und Migration zu ermöglichen. Sie wechseln ihre Perspektiven und verstehen so globale Zusammenhänge, ungleiche Privilegien und klimabedingte Migration. Nach dem Spiel erkunden sie ihre eigenen Handlungsspielräume genauer und gehen gestärkt und motiviert aus den Workshops heraus.
Bewerbungen von Personen mit eigener Migrationsgeschichte und/oder Fluchterfahrung sind ausdrücklich erwünscht.
Weitere Infos: Webseite.

Salzgitter: Koordinatorin der Istanbul-Konvention; mehrere Sozialarbeiter*innen

Die Stadt Salzgitter sucht:
- zum nächstmöglichen Termin eine Koordinatorin der Istanbul-Konvention und Vertreterin der Gleichstellungsbeauftragten. Die Vergütung erfolgt nach Entgeltgruppe 10 TVöD/VKA in Vollzeit/bedingt teilzeitgeeignet. Bewerbungen (ausschließlich online) sind bis zum 02.10.2025 möglich. 
- Sozialarbeiter*in (m/w/d) Eingliederungshilfe (Vollzeit/ Teilzeit, unbefristet, EntgGr. S 12 TVöD-SuE). Bewerbung bis zum 10.09.2025 online über das Karriereportal.
- Sozialarbeiter*in (m/w/d) im Berufsanerkennungsjahr (Entgelt nach TVPöD)
- Sozialarbeiter*in (m/w/d) im Team Jugendarbeit im Gemeinwesen (Vollzeit/ Teilzeit, unbefristet, EntgGr. S 11b TVöD SuE)
https://karriere.salzgitter.de/ 

Stuttgart: LAG Mobile Jugendarbeit / Streetwork: Sozialpädagog. Fachkraft

Stellenausschreibung der LAG Mobile Jugendarbeit / Streetwork BW e.V.: 
Die LAG Mobile Jugendarbeit/Streetwork BW e. V. sucht ab sofort bzw. zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Sozialpädagogische Fachkraft mit einem Stellumfang von 50% für die Projektfachstelle des landesweiten Modellprojekts „ERREICHBAR – Psychischen Auffälligkeiten durch Hilfe begegnen“. Die Stelle ist bis zum 30.06.2027 befristet. [weitere Infos]

Stuttgart: LAG M* BW: Honorarkraft

Die LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg sucht im Rahmen des Projekts Mädchen*arbeit stärken – Intersektional. Feministisch. Vor Ort.“ befristet in der Zeit von September bis Dezember 2025 eine Honorarkraft mit Hochschulabschluss der Pädagogik, der Sozialen Arbeit oder mit vergleichbarem Abschluss.
Das Projekt ist Teil des Landesaktionsplans „Stark gegen Diskriminierung - Unser gemeinsamer Weg: Diskriminierungssensible Kompetenzen und Strukturen in der Kinder- und Jugendarbeit stärken“ und wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert.
Mit dem Projekt sollen Ehrenamtliche und Fachkräfte angesprochen werden, die aufgrund einer ländlichen Infrastruktur vor besonderen Herausforderungen stehen, Mädchen*arbeitsangebote mit einer antidiskriminierenden Grundhaltung umzusetzen.
Die gesuchte Honorarkraft soll in der Vorlaufzeit die zuständige Projektleiterin aus dem Team der LAG Mädchen*politik bei den folgenden Aufgaben unterstützen:
- Erstellung einer Übersicht über bestehende Angebote der Mädchen*arbeit im ländlichen Raum Baden-Württembergs sowie Identifikation von Angebotslücken (z.B. Recherche von Ansprechpersonen)
- individualisierte und passgenaue Kontaktaufnahme zu Fachkräften und Ehrenamtlichen aus den Reihen der LAG Mädchen*politik, die konkrete Unterstützung beim Aufbau oder der Umsetzung intersektional-feministischer Mädchen*arbeit suchen (z.B. Klärung lokaler Rahmenbedingungen und Voraussetzungen)
Nähere Informationen hier.
Bewerbungsschluss: 21.9.
Für Rückfragen stehen ab dem 15. September 2025 zur Verfügung: Maike Engel (sie/ihr), Projektleitung, engel@lag-maedchenpolitik-bw.de, Tel. 0151 / 56 96 83 50 und Ulrike Sammet (sie/ihr), Geschäftsführung, sammet@lag-maedchenpolitik-bw.de, Tel. 0176 / 50 48 58 94.

Wuppertal: Nebenberufl. Redaktionsleitung Zeitschrift Betrifft Mädchen* LAG M*A NRW

Nebenberufliche Redaktionsleitung LAGM*A NRW
Die LAGM*A NRW als Herausgeber*in für die Fachzeitschrift BEM - Betrifft Mädchen* sucht zum 01.01.2026 eine neue nebenberufliche Redaktionsleitung. 
Die Aufgabe wird im Rahmen eines Werkvertrages mit ungefähr 400,00€ pro Monat vergütet. Der Stundenumfang umfasst ca. 5 Wochenstunden.
Besonders werden Menschen zur Bewerbung eingeladen, die intersektionale Erfahrungen machen sich als Enby, Trans *, Frauen und als BI_PoC/ (post-)migrantisch/ kritisch weiß positionieren queer-feministisch, rassismuskritisch reflektieren und handeln.
Um diverse Perspektiven im Redaktionsteam zu gewährleisten, werden Menschen mit Diskriminierungserfahrungen, die im Team noch nicht repräsentiert sind, bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Das sind in unserem Fall Personen, die sich als BI_PoC- und TIN positionieren.
Bewerbungsschluss ist der 26.09.2025. Die schriftlichen Bewerbungen bitte per Mail in einer PDF-Datei schicken an: bewerbung@lagma-nrw.de
Die angeforderten Unterlagen beinhalten ein kurzes Motivationsschreiben (max. 2 Din-A4-Seiten) inklusive der eigenen Positionierung, Lebenslauf und falls vorhanden, eine Leseprobe von einem Artikel oder Text.
Die Bewerbungsgespräche finden ab der 41. KW statt.
Kontakt für inhaltliche Rückfragen: BEM-Herausgeberin: LAGM*A, LAG Mädchen*arbeit in NRW e.V.; info@lagma-nrw.de, Soraya Geara/Kristina Schmidt
BEM-Redaktionsteam: Lütfiye Ciftci: luetfiye.ciftci@uni-bielefeld.de
Die vollständige Stellenausschreibung findet sich hier

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

Verantwortlich für die BAG EJSA Gender_News:
Christiane Weidner
Tel.: 030 28395314

Value Added Tax Identification Number
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