BAG EJSA Newsletter

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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
2025/III BAG EJSA Gender_News_(Juni)

Editorial

Lieber gender news Leser*innen,

die intersektionale Perspektive, die in der geschlechterreflektierten Jugendsozialarbeit generell große Bedeutung hat, bildet auch in der dritten diesjärigen Gender News-Ausgabe einen zentralen Bezugsrahmen. Denn gesellschaftliche Ungleichheiten entstehen nicht isoliert, sondern zumeist im Zusammenwirken unterschiedlicher Diskriminierungsformen. Daher gehen die Newsletter-Beiträge einerseits auch auf verschiedene Aspekte von Diskriminierung – aufgrund von Geschlecht, gender, sexueller Orientierung, sozialer Herkunft, Behinderung, rassistischer Zuschreibungen und/ oder Migrationserfahrungen – und diesbezüglich auf die Jugend(sozial)-, Bildungs- oder auch politische Arbeit mit betroffenen jungen Menschen und deren Empowerment ein. Andererseits werden auch Vorgänge und Zahlen/ Daten/ Fakten aufgegriffen, die nicht direkt etwas mit J(S)A zu tun haben, aber hinsichtlich allgemeiner Gleichberechtigungsfragen und diesbezüglicher Entwicklungstendenzen in der Gesellschafft relevant sind. 

Mit Blick auf nahende Veranstaltungen möchte ich insbesondere werben für ein BAG EJSA Online-Format am 3. Juli zum bislang unterbeleuchteten Thema „Neurodiversität aus weiblicher Perspektive“. Hierbei werden aktuelle Wissenschaftserkenntnisse sowie Praxiserfahrungen aufgegriffen und auch notwendige Diskussionsräume eröffnet zu strukturellen Barrieren, intersektionalen Herausforderungen sowie pädagogischen Handlungsspielräumen und angemessener Unterstützung durch die Jugendsozialarbeit. 
Hinweisen möchte ich überdies auf die nächste Online-Austauschrunde der „AG Zukunft“ der BAG Mädchen*politik am 11. Juli. Hier wird der Themenkomplex „Antifeminismus und demokratiefeindliche Tendenzen“, die auch in der sozialpädagogischen Arbeit zunehmend erfahrbar werden, weiterbehandelt und Herausforderungen für Fachkräfte besprochen, wobei stets auch auf Empowerment fokussiert wird. So werden hier sowohl inhaltliche Entwicklungen als auch praxisorientierte Strategien zur Positionierung und Prävention diskutiert. 

Wie immer finden sich zudem in den weiteren Kategorien – Politik, Positionierungen, Publikationen und weitere Medien sowie Aktionen – verschiedenste Hinweise, Anregungen, Materialien, Projekte, Aufrufe, Studien sowie aktuelle Nachrichten und Entwicklungen rund um die o.s. intersektionalen, für genderreflektierte J(S)A relevante Themen. Bspw. zu Schnittstellen rückschrittlicher Ideologien (Rassismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit, Verschwörungserzählungen), zu Perspektiven rassismuskritischer Mädchen*arbeit in strukturell benachteiligten Sozialräumen, zu den gesundheitlichen (mentalen und psychosozialen) Auswirkungen von social media auf junge Nutzer*innen sowie andererseits auch den im Internet drohenden Gefahren und dagegenstehendem Jugendschutzmaßnahmen. 
Im Rahmen der Informationen zu Fortbilungen, Fachtagen u.ä. werden zudem, wie üblich, nicht nur bundesweite Angebote für Mädchen* und junge Frauen* und queere junge Menschen aufgeführt, sondern auch zur geschlechterrefletierten, gerndersensiblen Jungen*arbeit oder auch der zielgruppenüberfreifenden klischeefreien Berufsorientierung. 

Die BAG EJSA versteht Geschlechtergerechtigkeit nicht als isolierte Kategorie, sondern als Bestandteil eines umfassenden Eintretens für soziale Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit und Menschenwürde. Die vorliegende gender news-Ausgabe möchte erneut dazu beitragen, aktuelle Herausforderungen sichtbar zu machen und neue Impulse für fachliche Auseinandersetzung und solidarische Praxis zu geben. 
Daher hoffe ich, wieder eine informative, anregende wie auch vielseitig hilfreiche Lektüre zu bieten – und freue mich stets über Feedback, weitergehende Hinweise sowie Weiterempfehlungen. (-> zur Newsletter-Abo-Anmeldung für Neuleser*innen)

Ihnen allen eine gute Sommerzeit!

Herzliche Grüße
Christiane Weidner

BAG EJSA-Referentin für Mädchen*sozialarbeit, geschlechtersensible JSA, Gender Mainstreaming, LGBTQIA+-Fragen sowie die Koordinierung der verbandlichen Lobbyarbeit

Inhalt

1. Politik

Etat des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Etat des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales

Bundeshaushaltsentwurf 2025 - Verteidigung, Infrastruktur, Energieentlastung, Wirtschaftswachstum

Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten

Sondervermögens-Anteil für KiTa u. digitale Bildung

Stärkung d. Rechte v. LSBTIQ-Personen & Bekämpfung queerfeindl. Gewalt

Familienausschuss setzt Kinderkommission ein

Bau-Turbo soll schneller mehr Wohnraum bringen

Stabilisierung des Rentenniveaus und Mütterrente

Längere Fristen für Investitionen in die Ganztagsbetreuung

Gesundheitsministerium Vorhabenplanung / Gesundheitsministerin will zügige Reformen

Strafverschärfung: K.O.-Tropfen bei Raub-/Sexualstraftat

Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes

Gesetzentwurf zur Streichung der „Turboeinbürgerung“

BKA / Bericht zu Kinderpornigrafie im Internet

Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt/ social media/ mobil

Bundesbeauftragter gegen Antiziganismus u. für das Leben der Sinti u. Roma

Innenministerkonferenz (IMK) in Bremerhaven

Freigewordene BAföG-Mittel

Jahresbericht der Bundes-Antidiskriminierungsbeauftragten

Psychische Erkrankungen bei Kindern u. Jugendlichen

Gestaffelter Mutterschutz bei Fehlgeburten in Kraft getreten

Bundes-Antidiskriminierungsbeauftragte fordert Landesgesetze gegen Diskriminierung

BReg benennt 18 & streicht 25 Bundesbeauftragte

Beschlüsse der Jugend- und Familienministerkonferenz

Neue rechtsextremistische Jugendgruppen

Förderung von Forschungsprojekten zu Antisemitismus

2. Positionen& Informationen

BuMF: Notwendikeit kritischer & menschenrechtsorientierter Sozialer Arbeit

Ratschlag Kinderarmut appelliert: Bei Strukturreformen an Kinder u. Jugendliche denken

Familiennachzug: Familie ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht

Weltflüchtlingstag

Frühzeitige Social Media-Kompetenz-Bildung statt Verbote

Pride Month: alle Menschen sind in ihrer Vielfalt willkommen - in Kirche& Gesellschaft

Ärztetag fordert Entschärfung von Abtreibungsrecht

Dt. Frauenrat zum KoaV: Gleichstellung als Leitprinzip benannt, aber nicht verankert

KoaV-Bewertung des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen - gemischtes Fazit

Internat. Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- & Asexuellenfeindlichkeit

3. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen / Hinweise

AMIF: Aufruf zur Einreichung von transnationalen Projektvorschlägen

ESF+ Förderung: Stärkung soz. Dienste d. Freien Wohlfahrtspflege mittels Digitalisierung

filia Stiftung: Förderung für ehrenamtliche FLINTA* Gruppen 

Frauenpreis 2026 für Gleichberechtigung & Selbstbestimmung

Call for Participation: Bundeskongress Schulsozialarbeit 2026 (Hildesheim)

SCHULEWIRTSCHAFT-Preis 2025 (Initiative Klischeefrei)

Preis: für Förderung& Vermittlung demokrat. Werte& sozialer Kompetenzen

4. Fort- & Weiterbildungen, Workshops, Seminare

2.7./1.10./26.11. Online: Schulabsentismus erfolgreich begegnen

3.7. Online: Sexuelle Bildung & Jungen*arbeit

3.7. Online: Empfänglichkeit junger Männer für Rechtspopulismus/ Rolle v. Jugendarbeit

4.7. Weil der Stadt: Gesellschaftl. Engagement benachteiligter Jugendl. fördern

7.7. Online: Antisemitismus- u. Rassismuskritik zusammendenken

ab 10.7. Online: KJH-, asyl-& aufenthaltsrechtl. Grundlagen (Vormundschaft, Begleitung, Übergang,...)

14.7.&8.10. Stuttgart: Mädchen*arbeit mit intersektional feministischer Perspektive

15.7. Online: Info zum Lehrgang: (Quer-)Einstieg in die OKJA

16.7. Online: Recht auf Gesundheit für junge Geflüchtete

18.7. online: Intersektionale Perspektive auf Gesundheit v. Mäd.*&jungen Frauen*

22.7. Stuttgart: Sexuelle u. geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit KiJu

22.7. Stuttgart: Interkulturelle Herausforderungen in der Beratung zu Teilzeitausbildung

28.8.-30.9. Essen: FoBi-Reihe zu rassismus-&radikalisierungssensibler Präventionspraxis

2.9.: Essen: Spiele& diversitätssensible Bildungsarbeit

2.9. FF(M): Multiplikator*innenschulung zum Jugend-Bildungstool #1coolermove

4.9. Online: Seminar: Gadjé-Rassismus

5.9. Online: Gender-Diversity Workshop

9.9. Online: Das AGG in KJH-Einrichtungen

4.9. Essen: Pädagogische Auseinandersetzung mit Klassismus

16/23.9. Essen: Anti-Bias-Arbeit & Einbindung in die Praxis

24.9. Ettlingen: Seminar Jugendbeteiligung - mit jungen Menschen& Fachkräften

24.9. Online: Diskriminierungsrisiken für geflüchtete Kinder u. Jugendliche

24.-25.9. FF(M): Methoden der Mädchen*- /Jungen*arbeit

25.9. Online: Kritische pädagogische Auseinandersetzung mit Männlichkeiten& Patriarchat

ab 26.9. BW: psych. Gesundheit&Körpererleben von M*& jungen F*

ab 7.10. Essen: FoBi-Reihe: Pädagog. Umgang mit Diversität, Diskriminierung u. gesellschaftl. Machtstrukturen

10.10. Online: bodyismuskritischer Pädagogik

15./16.10. Berlin: Bildungsarbeit zu vielfältigen Geschlechterverhältnissen

3.11. Online: Klassismus& Verknüpfung mit anderen -ismen

18.11. Online: diversitätssensible Öffentlichkeitsarbeit

27.11. Online: Adultismus und Queerfeindlichkeit

9./10.12. Essen: Einführung Gender- u. diversitätssensible Sprache

FoBi in Hessen: Prävention& Intervention bei sex. Gewalt gegen Mädchen u. Jungen

FoBi der LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW (Juni-Nov.) - Dortmund/Köln

FoBi des Kommunalverbands für Jugend u. Soziales BW (KVJS)

5. Veranstaltungen (Fachtage, Konferenzen, Vorträge, Austausch-Formate u.a.)

1.7. Berlin: Tagung zu MINT-Bildung entlang der Bildungskette

2.7. Berlin: Beteiligungskonferenz: Landesstrategie für queere Sicherheit

2.7. Gelsenkirchen: Fachtag 2025: Junge LSBTIN * & Einsamkeit

3.7. Online: Neurodiversität aus weibl. Perspektive – Wissenschaft trifft JSA-Praxis

1./5.7. FF(M): Lesung/Vortrag: Queeres Leben vom Kaiserreich bis heute

8.7. Freiburg/hybrid: Fachforum Mädchen*arbeit - Beziehungen& Grenzen

9.7. Pädagog*innen of Color& jüdische Aktivist*innen (intersektional& historisch)

9.7./9.10./13.11. Berlin: Dissens Salon 2025 – Umkämpfte Geschlechterpolitiken 2.0

11.7. online: BAG M*: Austauschrunde zu Antifeminismus der AG Zukunft

11.7. FF(M): Film Screening „Weil wir Romnja sind?!” (DaMigra)

22.-23.7. München: Fachkongress Sucht & Gender - Auswirkungen auf junge Menschen u. das Hilfesystem

18.8. Online-Denkwerkstatt: Bezüge auf Klassenverhältnisse in der Jungen*arbeit

21.8. FF(M): Berufliche Chancen für Frauen mit Migrationsbiografie

26.8. FF(M)/online: Lesung mit Ursula Krechel: „Widerstand u. Weiblichkeit“

18.9. Berlin: Fachtag Influencer*innen& Geschlechterpolitiken (Reihe Macht & Geschlecht)

18.-19.9. Berlin: Gleichstellungspolit. Chancen& Herausforderungen in Strukturwandelregionen

18.-19.9. Halle: Fachtagung „rassismuskritische Jungen*arbeit“ in der KJH

23.9. Dortmund: Fachforum Inklusive Jungenarbeit

25.9. Düsseldorf: Prävention v. sexualisierten Übergriffen durch KiJu

2.10. Hannover: Arbeit mit Jungen als Betroffene sexualisierter Gewalt

6.-8.10. Hofgeismar: Herbsttagung: krit. soz. Arbeit mit UmA angesichts Rechte-& Strukturabbau

6.-9.10. Rotterdamm: Europ. Konferenz: sektorübergreifende Allianzen zur Förderung junger Menschen

9.10. Stuttgart: Vernetzungtreffen Inklusive Mädchen*arbeit

9.10. München: Männlichkeitsvorstellungen als Faktor für gesellschaftl. Radikalisierung

9.10. Rendsburg: Geschlechtersensible Arbeit mit trans*, inter und nicht-binären Ki&Ju

29.-30.10. FF(M): Jungen*arbeit/ Caring Masculinities

29.10. Kiel: "Psych. Gesundheit v. Ki& Ju geschlechterreflexiv fördern"

31.10. Dortmund: Forum Demokratie.Gender.Vielfalt

6. Publikationen

Broschüre: Nach der Flucht: „Damit das Leben weitergeht“

Fachl. Orientierungsrahmen: Geschlechterreflektiert mit Jungen& Männern arbeiten

CLAIM: Jahresbilanz antimuslimischer Übergriffe u. Diskriminierungen

bpb: Themenblätter im Unterricht - Gewalt gegen Frauen und Mädchen

bpb: Einsamkeit& Ressentiments - Anschlussfähigkeit an Populismus/Rechtsextremismus

Broschüre „AHA! Jungen*arbeit kurz erklärt.“

RIAS Jahresbericht: antisemitischer Vorfälle bundesweit

DIMR: Menschenrechtl. Bewertung: Zurückweisung v. Asylsuchenden an dt. Grenzen

WZB-Mitteilungenh: Ausgabe zu Migration

Situation junger Geflüchteter in Deutschland (BuMF-Umfrage-Ergebnisse)

BJK-Impulspapier: KJH / Kinderschutz, Rechte junger Menschen u. Infrastrukturqualität

OECD-Bericht: Berufsorientierung von Jugendlichen weltweit

Studie zu misogynen Online-Räumen/ Mannosphäre

Broschüre zu Trans*feindlichkeit& Rechtsextremismus

forsa-Umfrage: Inklusion an Schulen aus Sicht der Lehrkräfte

Magazin LOBBY FÜR MÄDCHEN

bpb: Schüler*innen-Arbeitsheft + Lehrkräfte-Begleitheft: klischeefreie Berufsorientierung

Studie zu Lebenslagen und Erfahrungen von LSBTIQ*

Buch: Männlichkeitsforschung (Weg zur geschlechtergerechten& sorgenden Gesellschaft)

BAMF-Kurzanalyse zum Chancen-Aufenthaltsrecht 

Magazin für die Berufsorientierung an Schulen (mit Klischeefrei-Partnern) erschienen

Broschüre: 10 Überzeugungen zu Flucht u. Integration - Aus evangel. Sicht

Broschüre „Arbeitswelt im Wandel“: Schwerpunkt Geschlechterungleichheiten

Broschüre zu Schnittstellen zw. Antifeminismus, Queerfeindlichkeit, Verschwörungserzählungen

Bestandsaufnahme: Queere Jugendarbeit in Wissenschaft& Forschung

Bericht: Begleitprojekt „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“

Auswirkungen von Antifeminismus auf Frauenverbände – Demokratie-Empowerment als Gegenstrategie

7. Weitere Meldungen/ Presse / Medien

Magazin Geschlechtersensible Pädagogik - Juni Newsletter

LAG/ Fachstelle Jungenarbeit NRW - Medienschau

Newsletter der Initiative Klischeefrei

Diverse Podcasts

Kinderrechte und die GEAS-Reform

Globale Agenda für Geschlechtergleichstellung& Empowerment (auf EU-Ebene)

Kurzfilm: „Zu neuen Ufern“ (geflüchtete Frauen & Traumabewältigung)

Bilanz: Zahl antimuslimischer Vorfälle in Deutschland stark gestiegen

Reportage zur Radikalisierung von Teenagern

Caritas/ IN VIA: Kampf gegen weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C)

[Video] BIBB/DJI: Berufseinstieg & Unterstützung psych. belasteter junger Menschen

IAB: geringere Ausbildungschancen bei SGB-II-Elternhaus/ Wirkung v. Berufseinstiegsbegleitung

Verhältnis v. autoritären Männlichkeitsbilder & Zunahme (rechts-)extremistischer Gewalt

Meinung: Gleiche Rechte für alle Geschlechter

Detox Identity: Arbeit mit marginalisierten u. privilegierten männl.* gelesenen Jugendlichen

neuer EU-„Trans Rights Index"

Grundrechte-Report 2025: Flüchtlingsrechte in Gefahr

Analyse& Handlungsempfehlungen: Hochschulen als Orte queerfeindlicher Angriffe

Factsheet zur psychologischen Unterstützung für Geflüchtete

Interview: Scharnierfunktion von Antifeminismus/ Rechtsextremismus/ Beratungsarbeit

Artikel: Antifeminismus sichtbar machen – Betroffene nicht allein lassen

Gender healt gap / Geschlechtersensible Medizin

Präventionsansätze gegen gewaltbegünstigende Männlichkeitsvorstellungen 

bpb-Beitrag: Antifeminismus in der Sozialen Arbeit

Dokumentation eines Fachtags zur Umsetzung der Istanbul-Konvention

Diskriminierung im Gesundheitswesen

Inkludierende, gesundheitsförderliche Wirkung genderinklusiver Sprache

Online-Tool fur junge Menschen: Reflexion wichtiger gesellschaftl. Themen (bspw. Rassismus, Sexismus,...)

Animationsfilm: Sexismus bekämpfen, Frauen empowern!

TikTok-Projekt „next_heroes" für junge Menschen

Quiz App: Klischees im Berufsleben

Material: mobiles Demokratielabor für Schulen

[Audio] Podcast Serie EUGendering & EURadio

EU-Projekt-Info: Anti gender & democratic pushback

[Video] TK-Serie “Mentale Herausforderungen meistern”

Aktive Solidarität mit Diskriminierten - Allyship

8. Stellenanzeigen (Beispiele / versch. Bundesländer & Hintergründe)

Berlin: Verschiedene Stellen

Essen/ Gelsenkirchen/ Mülheim (Ruhr) - SVLS e.V./ together-Team/ gerne anders

Köln: Uni-Referent*in Gleichstellungsbeauftragte / Fachreferent*in Prävention sex. Gewalt

Lörrach (BW) Caritas - Sozialarbeiter*in / Psychologische Fachkraft

pro familia: Stellenausschreibungen bundesweit& in den Bundesländern

Stuttgart: LAG M* BW Projekt-Referentin

Stellen in NRW (BAG KJS, BDAJ, BDKJ, Parität, ...)

IN VIA (Stuttgart/ Ulm)

Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) - Stellenausschreibungen

Parität - Stellenmarkt

1. Politik

Etat des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

[30.6.] Einen leichten Zuwachs sieht der Einzelplan 17 (Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend) des Bundeshaushalts 2025 (21/500) vor. Bundesbildungs- und familienministerin Karin Prien (CDU) sollen dem Entwurf zufolge 14,2 Mrd.n € zur Verfügung stehen (2024: 13,87 Mrd.n €). Größter Ausgabeposten im Einzelplan 17 ist das Elterngeld. Kürzungen sind im laufenden Jahr unter anderem bei den Freiwilligendiensten geplant. Der veränderte Ressortzuschnitt mit dem neuen Bereich Bildung spiegelt sich im Haushaltsentwurf für 2025 noch nicht wider.
   Für gesetzliche Leistungen für Familien sind 12,9 Mrd.n € eingeplant (2024: 12,49 Mrd.n €). Größter Einzelposten ist das Elterngeld, das mit 7,41 Mrd.n € gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist (2024: 8,03 Mrd.n €). Gestiegen sind die Ausgaben für Kindergeld und Kinderzuschlag, auf 3,85 Mrd.n € (2024: 2,75 Mrd.n €), davon entfallen allein 3,38 Mrd.n € auf den Kinderzuschlag für geringverdienende Familien (2024: 2,37 Mrd.n €) und 224 Mio. € auf das Kindergeld (2024: 210 Mio. €). Für Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz sind 1,31 Mrd.n € eingeplant nach 1,3 Mrd.n € im vergangenen Jahr.
   Weniger Geld soll es für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die noch 588,99 Mio. € bereitstehen (2024: 600,44 Mio. €). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 200 Mio. € auf dem gleichen Niveau liegen wie 2024. Die Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Länder, Träger und Aufgaben der freien Jugendhilfe summieren sich auf 243,72 Mio. € (2024: 243,77 Mio. €).
   Ausgaben in Höhe von 427,85 Mio. € sind im Kapitel „Stärkung der Zivilgesellschaft, für Familien-, Gleichstellungs- und Seniorenpolitik“ enthalten (2024: 498,38 Mio. €). Davon entfallen 306,4 Mio. € auf den Haushaltstitel „Stärkung der Zivilgesellschaft“ (2024: 348,1 Mio. €). Gekürzt werden soll beim Bundesfreiwilligendienst, 184,2 Mio. € sind dafür im laufenden Jahr veranschlagt (2024: 207,2 Mio. €). Auch bei den anderen Freiwilligendiensten (Freiwilliger Sozialer Dienst, Freiwilliger Ökologischer Dienst, Internationaler Jugendfreiwilligendienst) wird gekürzt: von 122,68 Mio. € in 2024 auf 105,68 Mio. € in diesem Jahr. [BT-Meldungen]

Etat des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales

[30.6.] Ein 14-Mrd.-Plus für Arbeit und Soziales 
Der Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bleibt auch 2025 der ausgabenstärkste Etat des Bundeshaushalts. Laut Haushaltsentwurf 2025 (21/500) kann Bundesarbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) im nächsten Jahr 190,30 Mrd. € ausgeben. Damit steigt der Etat deutlich gegenüber 2024 (175,68 Mrd. €), nämlich um 14,62 Mrd. €.
   Der Löwenanteil entfällt dabei wie immer auf die Rentenversicherung und die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Dafür sieht der Entwurf insgesamt 134,39 Mrd. € vor (2024: 127,3 Mrd. €). Darin enthalten sind die Leistungen an die Rentenversicherung mit 122,5 Mrd. € (2024: 116,27 Mrd. €). 48,2 Mrd. € (2024: 44,85 Mrd. €) gehen als Zuschuss an die allgemeine Rentenversicherung, 12,83 Mrd. € (2024: 12,02 Mrd. €) an die Rentenversicherung in den neuen Ländern. Der zusätzliche Zuschuss des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung beläuft sich auf 32,10 Mrd. € (2024: 30,84 Mrd. €). Die Beitragszahlungen für Kindererziehungszeiten („Mütterrente“) summieren sich auf 19,2 Mrd. € (2024: 18,14 Mrd. €). Die Erstattungen des Bundes für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung schlagen mit 11,76 Mrd. € zu Buche (2024: 10,9 Mrd. €).
   Für die Grundsicherung für Arbeitsuchende will der Bund in diesem Jahr 51,96 Mrd. € ausgeben (2024: 46,81 Mrd. €). Die Beteiligung des Bundes an den Kosten für Unterkunft und Heizung soll von 11,1 Mrd. € 2024 auf 13 Mrd. € 2025 steigen.
   Deutliche Einsparungen sind bei den Kosten für das Bürgergeld geplant: Im Entwurf vorgesehen sind 29,6 Mrd. € (2024: 26,5 Mrd. €). Die Leistungen für Eingliederung in Arbeit sollen 4,1 Mrd. € kosten und haben sich damit gegenüber dem Vorjahr kaum verändert (2024: 4,15 Mrd. €).
   Sinken werden auch die Ausgaben des Bundes für die Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. 389,61 Mio. € sind dafür 2025 eingeplant (2024: 523,7 Mio. €). Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nach dem Bundesteilhabegesetz will die Regierung mit 135,45 Mio. € fördern (2024: 234,04 Mio. €). Deutlich gespart wird auch bei Modellvorhaben in den Rechtskreisen SGB II und SGB VI zur Stärkung der Rehabilitation. Hier sinken die Ausgaben auf 67,88 Mio. € (2024: 167,04 Mio. €). [BT-Meldungen]

Bundeshaushaltsentwurf 2025 - Verteidigung, Infrastruktur, Energieentlastung, Wirtschaftswachstum

[27.6.] Die Bundesregierung hat dem Bundestag den Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 (21/500; 26.6.) zugeleitet. Das Kabinett hat die Vorlage am 24.6. beschlossen. 
Der Entwurf sieht für das laufende Jahr im Kernhaushalt Ausgaben in Höhe von rund 503,0 Mrd. € vor. Das sind 26,2 Mrd. € mehr als 2024. Dem stehen Einnahmen von 421,1 Mrd. € gegenüber (386,8 Mrd. € Steuereinnahmen 27 Mrd. € Verwaltungseinnahmen.
Die Nettokreditaufnahme liegt mit 81,8 Mrd. € deutlich über dem Vorjahresniveau von 39 Mrd. €. Im Rahme der Ausgaben werden Verteidigungsausgaben mit 62,4 Mrd. € beziffert, die „Ausgaben des Bundes für die Hilfe für völkerrechtswidrig angegriffene Staaten“ werden mit 8,3 Mrd. € angegeben. Die Ausgaben für Investitionen werden 62,7 Mrd. Euro betragen; rund 7,8 Mrd. € weniger als im Vorjahr. Als Verpflichtungsermächtigungen für die kommenden Haushaltsjahre sind Mittel in Höhe von insgesamt 151,3 Mrd. € eingeplant. 30,4 Mrd. € davon sollen 2026 fällig werden. 
Der Haushaltsentwurf enthält zudem als Anlage die Wirtschaftspläne für diverse Sondervermögen des Bundes. (Bundeswehr, Infrastruktur und Klimaneutralität, Klima- und Transformationsfonds, Aufbauhilfe 2021“)

Der Entwurf soll in der Sitzungswoche vom 7.-11.7. in erster Lesung beraten werden. Ebenfalls beraten werden die für die Haushaltsberatungen relevanten Entwürfe eines „Haushaltsbegleitgesetzes 2025“ und eines „Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität“, die jeweils von den Koalitionsfraktionen eingebracht werden sollen. Die abschließende Lesung des Haushalts für das laufende Jahr ist für die Sitzungswoche vom 15.-18.9. vorgesehen. [BT-Meldung]
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[25.6.] Die Bundesregierung informiert in einer Unterrichtung zur Haushaltsführung 2025 (21/644) über die über- und außerplanmäßigen Ausgaben im ersten Quartal 2025. Auch über- und außerplanmäßige Verpfichtungsermächtigungen werden darin tabellarisch aufgeführt.
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[25.6.] Der Finanzausschuss hat den Gesetzentwurf für einen steuerlichen Investitions-Booster (21/323) mit gebilligt. 
Der s.g. Investitions- oder auch Wachstumsbooster, hat das Ziel, die Wirtschaft in Deutschland kurzfristig und langfristig anzukurbeln. Im Kern schafft dieses steuerliche Sofortprogramm bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen, um Investitionen attraktiver und planbarer zu machen. Von der Opposition als auch im Rahmen einer Anhörung wurde Kritik geäußert: die Expert*innen sind sich bezüglich der Wachstumseffekte uneinig und die fehlende Gegenfinanzierung wird bemängelt. Die Einnahmeausfälle insbesondere für Länder und Kommunen wurden kritisiert. Mit Blick auf die Senkung der Steuersätze sei unklar, wie dort die kalkulierten Steuermindereinnahmen kompensiert werden könnten. [BT-hib-Meldung 1/ Meldung 2]
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[24.6.] Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat am Dienstagmorgen im Haushaltsausschuss des Bundestags den Haushaltsentwurf 2025 skizziert. 
Hierin sind, wie bereits erwartbar, keine spezifischen Neu-Beschlüsse oder zusätzlichen Mittelzuweisungen speziell für den Sozialbereich, die Kinder- und Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit oder Schulsozialarbeit o.ä. erkennbar. Der Fokus des Entwurfs liegt primär auf Verteidigung, Infrastruktur, Energieentlastung für Verbraucher*innen sowie der Stabilisierung des gesamten Sozialsystems.
So steht im Mittelpunkt die massive Erhöhung der Ver

Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten

[27.6.] Der Bundestag hat mit breiter Mehrheit die vorübergehende Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte in 2./3. Lesung beschlossen. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD, die den Gesetzesentwurf eingebracht haben, begründeten dies vor allem mit der hohen Belastung der Kommunen und Unterbringungseinrichtungen. Der Familiennachzug vergrößere laut ihnen den Druck auf Wohnraum, Schulen und soziale Infrastrukturen. Zudem solle mit dem Gesetz gegen Schleuserstrukturen vorgegangen werden, die gezielt mit dem Vorreisen einzelner Angehöriger operieren. Ziel sei es auch, die Migration zu steuern und das jährliche Zuzugsvolumen zu begrenzen. Der Gesetzesentwurf knüpft an Regelungen aus den Jahren 2016–2018 an und sieht vor, den Familiennachzug für zwei Jahre auszusetzen – mit einer Härtefallregelung für enge Angehörige wie Ehepartner, Kinder und unbegleitete Minderjährige.
   Staatsministerin Natalie Pawlik (SPD), Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und zugleich Beauftragte für Antirassismus, ließ sich anmerken, wie schwer ihrer Partei die Zustimmung zu dem Gesetz fällt. Familien gehörten zusammen, sagte sie. Wer seine Familie zurücklassen muss, dem falle es viel schwerer, „im neuen Zuhause anzukommen“. Integration gelinge besser, wenn Familien zusammen sind, betonte die Integrationsbeauftragte. 
Die Aussetzung des Nachzugs sei ein Kompromiss zwischen den Koalitionspartnern. Die SPD trage ihn mit, „weil wir zum Koalitionsvertrag stehen, weil Härtefälle unberührt bleiben und weil die Aussetzung auf zwei Jahre begrenzt ist“.
   Kritik kam von den Oppositionsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke sowie von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie der Caritas, der evangelischen Kirche und Pro Asyl. Sie argumentieren, dass der Familiennachzug ein grundlegendes Menschenrecht sei und für eine gelingende Integration unverzichtbar. Ohne familiären Rückhalt bestehe ein erhöhtes Risiko für Vereinsamung, psychische Belastung und gesellschaftliche Ausgrenzung. Die Härtefallregelung sei in der Praxis zu restriktiv und werde dem Schutzbedürfnis vieler Betroffener nicht gerecht. Kritiker*innen sehen in dem Gesetz eine politisch motivierte Abschreckungsmaßnahme, die besonders schutzbedürftige Menschen trifft und rechtsstaatliche Prinzipien untergräbt.
Der Bundesrat muss dem Gesetz nicht zustimmen, sodass es unmittelbar in Kraft tritt. [BT-Meldung]

[25.6.] Der Innenausschuss hat den Weg für die von der Koalition geplante Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten freigemacht. Neben der CDU/CSU und der SPD stimmte auch die AfD-Fraktion dem entsprechenden Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen (21/321) zu, während Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke die Vorlage ablehnten. 
Nach dem Gesetzentwurf soll der Nachzug zu subsidiär Schutzberechtigten für zwei Jahre ausgesetzt werden, um die Aufnahme- und Integrationssysteme der Bundesrepublik zu entlasten. Zugleich soll eine Familienzusammenführung in Härtefällen weiterhin möglich sein.
Wie die beiden Koalitionsfraktionen in der Vorlage ausführen, wurde bereits 2016 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten auszusetzen. Danach wurde dieser Nachzug zu Personen mit subsidiärem Schutz mit dem im März 2016 in Kraft getretenen Gesetz „zur Einführung beschleunigter Asylverfahren“ zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren ausgesetzt, diese Aussetzung im März 2018 bis Ende Juli 2018 verlängert und danach durch die Begrenzung des Familiennachzugs auf 1.000 Visa pro Monat ersetzt.
Daneben sieht der Gesetzentwurf vor, in das Aufenthaltsgesetz neben der Steuerung wieder das Ziel der Begrenzung der Zuwanderung aufzunehmen. Damit soll klargestellt werden, „dass das Aufenthaltsgesetz nicht nur auf die Steuerung, sondern auch auf die Begrenzung von Zuwanderung ausgerichtet ist“. Das Ziel der Begrenzung war im Jahr 2023 aus der Zweckbestimmung des Aufenthaltsgesetzes gestrichen worden. [BT-Meldung]

[23.6.] Innenausschuss-Anhörung: Der Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD zur zweijährigen Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte (21/321) war unter den geladenen Sachverständigen umstritten. Zwar besteht Einigkeit darüber, dass kein grundgesetzlicher Anspruch auf Nachzug besteht, doch die vorgesehene Härtefallregelung nach § 22 Aufenthaltsgesetz wird vielfach als unzureichend kritisiert.
Wohlfahrtsverbände wie der Paritätische Gesamtverband und der Caritasverband lehtnen die Aussetzung ab. Sie sehen darin einen Verstoß gegen das Recht auf Familienleben und fordern eine transparente, verlässliche Regelung mit klaren Kriterien. Auch das International Refugee Assistance Project kritisierte das Fehlen einer Stichtagsregelung und die damit verbundene Unsicherheit für laufende Verfahren.
Geladene Kommunalvertreter befürworteten die Aussetzung zur Entlastung von Städten, Kitas und Schulen. Anwesende Juristen sahen in der Regelung ein legitimes Mittel zur Begrenzung der Zuwanderung und zur Unterstützung der Kommunen, auch wenn Übergangsregelungen sinnvoll seien. Andere Experten bezeichneten die Regelung für Symbolpolitik ohne nennenswerte Wirkung auf die Migrationszahlen.
Insgesamt prallten humanitäre, rechtliche und kommunalpolitische Argumente aufeinander, wobei besonders die Ausgestaltung der Härtefallregelung im Zentrum der Debatte steht. [zur ausführlichen Zusammenfassung der Anhörung]

Sondervermögens-Anteil für KiTa u. digitale Bildung

[26.6.] Kabinett beschließt Haushaltsentwurf – Prien stellt Eckpunkte auf der Bildungsministerkonferenz vor
Das Bundeskabinett hat beschlossen, aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität insgesamt 6,5 Milliarden Euro in die Kindertagesbetreuung und digitale Bildung zu investieren.

Bundesbildungsministerin Karin Prien: „Dass allein der Bund aus der ersten Tranche des Sondervermögens für Infrastruktur 6,5 Milliarden Euro in Bildung und Betreuung investiert, ist ein bemerkenswerter Erfolg für die Bildung im ganzen Land. Gleichzeitig erwarte ich von den Ländern, dass sie ihrerseits ebenfalls möglichst viel aus ihrem Anteil am Sondervermögen – insgesamt ja auch 100 Milliarden Euro – für die Investition in Bildung ausgeben. Da die Länder mit der Änderung der Schuldenbremse sogar zusätzliche Haushaltsspielräume erhalten, sollten sie diese in erster Linie für Kitas und Schulen aufwenden.

Deutschland muss moderner und wettbewerbsfähiger werden. Um die Qualität dauerhaft zu erhöhen und auch im Bildungsbereich Planungssicherheit zu gewährleisten, hat das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) folgende Ergebnisse in der regierungsinternen Haushaltsaufstellung erzielt: 
-Im Sondervermögen aufgenommen sind 4 Milliarden Euro für Investitionen in die Kindertagesbetreuung, genauer: 400 Millionen jährlich über zehn Jahre ab 2026.
- Außerdem soll die digitale Ausstattung von Schulen mit dem DigitalPakt 2.0 weiter ausgebaut werden. Der Bund ist bereit, sich mit zusätzlichen 2,5 Milliarden Euro zu beteiligen. [BMFSFJ PM 09]

Stärkung d. Rechte v. LSBTIQ-Personen & Bekämpfung queerfeindl. Gewalt

[26.6.] Erstberatung eines Antrags der Grünen (Drucksache 21/580) mit dem Titel „Queerfeindliche Hasskriminalität wirksam bekämpfen und die rechtliche Diskriminierung von LSBTIQ‑Personen beenden“.
Anlass waren u.a. die zunehmenden Übergriffe auf queere Menschen – zuletzt besonders sichtbar bei Christopher Street Day (CSD)-Veranstaltungen. Der Antrag fordert unter anderem besseren Schutz für queere Veranstaltungen, eine bundesweite Meldestelle für queerfeindliche Straftaten, eine Weiterführung des nationalen Aktionsplans „Queer leben“ sowie eine Ergänzung des Grundgesetzes um den Schutz der sexuellen Identität.

Die Debatte im Parlament zeigte ein breites Spektrum an politischen Positionen. Während progressive Fraktionen betonten, dass queerfeindliche Gewalt eine Gefahr für die Demokratie darstellt und deutlich sichtbar bekämpft werden müsse, setzen konservativere Kräfte eher auf sicherheitspolitische Maßnahmen und äußerten Vorbehalte gegenüber bestimmten symbolpolitischen Zeichen. Einige Stimmen lehnten eine Grundgesetzänderung rundweg ab und warnten vor gesellschaftlichen Übergriffen auf konservative Meinungen. Gleichzeitig wurde auf das Spannungsverhältnis zwischen einer wachsenden Sichtbarkeit queerer Menschen und einem gesellschaftlichen Backlash hingewiesen, der in sprachlicher und physischer Gewalt zum Ausdruck kommt.
Insgesamt befürworteten die demokratischen Fraktionen mehrheitlich die Notwendigkeit, queere Menschen besser zu schützen und gesellschaftliche Vielfalt sichtbarer zu machen – auch mit Blick auf gesetzliche Reformen. Uneinigkeit bestand jedoch in den konkreten Instrumenten und der politischen Symbolik, etwa in der Frage, ob staatliche Institutionen am CSD Regenbogenflaggen hissen sollten oder wie weit der Schutzauftrag des Staates gehen muss.

Für die Jugend- und Mädchensozialarbeit ergeben sich aus der Debatte relevante Impulse: Die geplanten strukturellen Maßnahmen wie Meldestellen und Schutzkonzepte können neue Anknüpfungspunkte für Fachkräfte bieten, um queere Jugendliche besser zu begleiten und Diskriminierung sichtbar zu machen. Gleichzeitig wird deutlich, wie notwendig weiterhin bzw. noch weiter verstärkt eine reflektierte und empowernde Praxis ist, die nicht nur Schutzräume schafft, sondern auch politische Bildungsarbeit gegen Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und soziale Ausschlüsse leistet. In einem zunehmend polarisierten Diskursumfeld ist es eine zunehmend herausfordernde, dabei umso dringlicherere Anforderung an die sozial-/pädagogische Arbeit, demokratische Teilhabe, Vielfalt und Menschenrechte zu stärken.
[Zum gesamten Ausschuss-Info-Text und Video-Mitschnitt]

Familienausschuss setzt Kinderkommission ein

[25.6.] Der Ausschuss für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat am Mittwoch einstimmig die Einsetzung einer „Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder“ (Kinderkommission) beschlossen. Das Gremium folgte damit einer Vorlage der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD gemäß Paragraf 55 der Geschäftsordnung des Bundestages. 
Die Kinderkommission, kurz KiKo, gibt es seit 1988. Sie ist ein Unterausschuss des Ausschusses für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das bedeutet, sie ist kleiner als der Ausschuss selbst und hat eine ganz spezielle Aufgabe: die Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche. Alle ordentlichen Mitglieder der Kinderkommission sind dort ebenfalls vertreten und haben damit einen Zugang zum parlamentarischen Aktionsfeld, den nur ein Ausschuss bieten kann. [BT-Meldung]

Bau-Turbo soll schneller mehr Wohnraum bringen

[25.6.] Der vom Bundeskabinett am 18. Juni beschlossene Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wohnungsbaus und zur Wohnraumsicherung (Bau-Turbo) soll in der am 7. Juli beginnenden Haushaltswoche des Bundestages in erster Lesung beraten werden. Wie ein Vertreter der Bundesregierung am Mittwoch in einer Sitzung des Ausschusses für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen mitteilte, soll der Bundesrat am 11. Juli zum Regierungsentwurf Stellung nehmen. Der Entwurf werde dann mit einer Gegenäußerung der Bundesregierung dem Deutschen Bundestag zugeleitet, wurde in der von der Vorsitzenden Caren Lay (Die Linke) geleiteten Sitzung mitgeteilt. Eine öffentliche Anhörung des Ausschusses zu dem Gesetzentwurf soll am 10. September stattfinden. 

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass zur Beschleunigung von Bauvorhaben künftig von den bisher geltenden Vorschriften des Planungsrechts abgewichen werden kann, wie zum Beispiel von der Aufstellung eines Bebauungsplans. Zur Wahrung der kommunalen Planungshoheit bedarf eine Zulassungsentscheidung der Zustimmung der Gemeinde. Entscheidet sich eine Gemeinde dafür, den Bau-Turbo anzuwenden, kann innerhalb von zwei Monaten ein Bebauungsplan ersetzt werden. Dazu muss die Abweichung mit den Interessen der Allgemeinheit vereinbar sein und einem Vorhaben wie der Errichtung eines Wohngebäudes dienen. In Frage kommen auch die Erweiterung, Änderung oder Erneuerung eines Gebäudes, wenn dadurch neue Wohnungen geschaffen werden oder vorhandener Wohnraum wieder nutzbar gemacht wird. In diesen Fällen benötigte soziale und kulturelle Einrichtungen (beispielsweise Kindertagesstätten), können ebenfalls zugelassen werden. 
Zur Verhinderung von Fehlentwicklungen gibt es aber in dem Entwurf auch Grenzen (wie mit Blick auf Umweltauswirkungen) und ist die Neuregelung bis zum 31.12.2030 befristet.
Aus den Oppositionsfraktionen kam Kritik mit Blick auf ggf. doch nicht mehr gewährleistbare Planungshoheit und die hohen Baukosten und Zinsen. Oft fehle es den Unternehmen an der finanziellen Ausstattung, um Bauvorhaben beginnen zu können. Es wurde bezweifelt, ob der Bau-Turbo etwas an der Wohnungsnot ändern wird angesichts der zu hohen Baukosten, die schon heute zu 20-25 € pro qm führen müssten. Auch wurde kritisiert, dass nur auf Liberalisierung des Planungsrechts gesetzt werde. Es handele sich nur um einen Genehmigungs-Turbo. Gebaut werde damit nicht mehr, sondern es werde nur die Bodenspekulation befeuert. Die Kommunen würden von Planungs- zu Genehmigungsbehörden degradiert. [BT-Meldung 1, 2]
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Dem Anspruch nach soll der Bau-Turbo einen besonderen Fokus auf sozial benachteiligte Gruppen – darunter auch junge Menschen wie Studierende und Auszubildende - setzen und damit auch gezielt die Bedürfnisse jener adressieren, die auf dem angespannten Wohnungsmarkt besonders unter Druck stehen. Neben den vereinfachten und verkürzten Genehmigungsverfahren, durch die schneller bezahlbarer Wohnraum entstehen soll, umfasst er Mieterschutzregelungen wie den verlängerten Umwandlungsschutz, um Verdrängung zu verhindern. Junge Menschen sollen insbesondere durch die Förderung kleiner, günstiger Wohneinheiten profitieren. Laut Koaltionsvertrag soll zudem ein WG-Zuschusses eingeführt werden. [BMWSB, Bundesregierung, eco-plan.net, capital.de]

Stabilisierung des Rentenniveaus und Mütterrente

[25.6.] Union und SPD wollen das Rentenniveau stabil halten. Dafür liegt nun ein Gesetzentwurf in Form des ersten Rentengesetzes von Bundessozialministerin Bärbel Bas (SPD). Das Rentenniveau soll hierbei mit Milliardensummen bis 2031 wie versprochen bei 48 Prozent gesichert werden. Die Milliarden-Mehrausgaben sollen aus dem Haushalt kommen: Die Finanzierung erfolgt über jährliche Steuerzuschüsse aus dem Bundeshaushalt (~4–11 Mrd. €/Jahr zwischen 2029 und 2031), wodurch Beitragserhöhungen weitgehend vermieden werden sollen. Zudem sind Maßnahmen geplant, die ältere Beschäftigung stärken – z. B. durch Abbau von Arbeits-Hürden –, und eine Ausweitung der Mütterrente ab dem 1. Januar 2028, um vor-1992 geborene Kindererziehungszeiten gleichzustellen. 

Mit Blick auf Generationengerechtigkeit warnen Kritiker wie Arbeitgeberverbände, die Wirtschaftsweisen (z. B. Veronika Grimm) und Wissenschaftler*innen davor, dass die zusätzlichen Ausgaben (insges. 50–100 Mrd. € bis 2030) – neben den Steuerzahler*innen – vor allem junge Beitragszahler*innen belasten und steigende Sozialbeiträge ab 20 % verursachen würden. Das System verlagere Kosten einseitig auf nachfolgende Generationen und setze die Grundlagen des Generationenvertrags aufs Spiel.
Befürworter argumentieren hingegen, die heuten Beitragszahler*inner würden später von stabilen Renten profitieren. Allerdings bleibt fraglich, ob das Rentensystem unter demografischem Druck langfristig haltbar ist.

Mit Blick auf Geschlechtergerechtigkeit wird auf die Mütterrente verwiesen: die geplante Ausweitung bringt für Mütter von vor 1992- geborenen Kinder eine Gleichstellung mit späteren Geburten – mit Mehrkosten von rund 5 Mrd. € pro Jahr ab 2028.
Kritik bezieht sich besonders auf die Frage der Finanzierung: Viele fordern, die Mütterrente müsse vollständig aus Steuermitteln kommen, nicht durch Beiträge. Andernfalls würden weitere Lasten auf Beitragszahler*innen abgewälzt, was in der Rentenkasse zu Engpässen führen könne.
In der Hinsicht von Ost-West-Unterschieden erwähnt der Gesetzentwurf keine spezifischen regionalen Unterschiede. Allerdings zeigen historische Rentenpunkte in der Mütterrente, dass im Westen und Osten bislang unterschiedliche Werte galten. Die neue Regelung gleicht diesen Unterschied bereinigt aus – ohne aber weitere ost-spezifische Ausgleichsmaßnahmen zu benennen .

Dem Gesetz zugute gehalten werden könnte daher: mehr Sicherheit für Rentner*innen durch Stabilisierung des Rentenniveaus, Beiträg zu mehr Geschlechtergleichheit durch Anerkennung von Erziehungsleistungen, potentielle Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Menschen durch Maßnahmen zur Weiterarbeit im Alter.
Kritisch zu betrachten ist, dass junge Generationen künftig deutlich höhere Kosten tragen – sei es über Sozialbeiträge oder Steuern, dass die Finanzierungslücke im Haushalt wächst, was langfristige finanzielle Spielräume erschwert, dass die Belastungsverteilung zunehmend als ungerecht empfunden wird – laut Kritik eine „Umverteilung von Jung zu Alt“ und dass die Mütterrente zwar sozial gerecht sei aus Sicht der Erziehungsleistung, doch ihre Finanzierung strittig bleibt. 
Es ist daher zu beobachten, wie der Bundestag diese Bedenken adressiert – insbesondere durch ergänzende Reformen wie flexiblere Renteneintrittsalter, stärkere kapitalgedeckte Vorsorge oder eine umfassende Steuerfinanzierung der Mütterrente. Das könnte helfen, den Generationenausgleich zu sichern und eine nachhaltige, gerechte Rentenpolitik in Deutschland zu etablieren. 
Hinzweisen ist dabei darauf, dass konsumtive Ausgaben wie für die Rente nicht unter die Ausnahmen von der Schuldenbremse fallen und damit - wie so vieles im Koalitionsvertrag - unter Finanzierungsvorbehalt stehen.[Welt, Tagesschau, Sueddeutsche 1, 2, WDR, ZDF, Haufe, Deutschlandfunk, RHEINISCHE POST, HANDELSBLATT, STUTTGARTER NACHRICHTEN]

Längere Fristen für Investitionen in die Ganztagsbetreuung

[25.6.] Der Ausschuss für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen (21/216) für längere Fristen im Investitionsprogramm Ganztagsausbau einstimmig angenommen. Ein gleichlautender Entwurf der Bundesregierung (21/514) wurde deshalb für erledigt erklärt. - Das Investitionsprogramm wird nun durch eine Änderung des Ganztagsfinanzhilfegesetzes (GaFinHG) um zwei Jahre verlängert.

[19.6.] Die Bundesregierung will die Fristen für Investitionen in den Ausbau der Ganztagsbetreuung verlängern und hat dazu einen entsprechenden Gesetzentwurf (21/514) vorgelegt, der sich an einem gleichlautenden Entwurf (21/216 (20.5.)) der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD orientiert. Dieser wurde am 22. Mai 2025 erstmals im Bundestag beraten. 
Hintergrund dafür ist das „Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter“ (Ganztagsförderungsgesetz - GaFöG), mit dem ab dem Schuljahr 2026/27 stufenweise ein Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung für Kinder im Grundschulalter der Klassenstufen 1 bis 4 eingeführt wird. Dafür hat der Bund den Ländern ein milliardenschweres Förderprogramm bereitgestellt, dessen Mittel aber vielfach nicht rechtzeitig innerhalb der dafür vorgesehenen Fristen abgerufen worden sind. „Als Investitionshemmnisse sind insbesondere bei größeren Bauvorhaben (Planungs-)Unsicherheiten für Länder und deren Kommunen festzustellen. Mitunter sind die Landesprogramme, die die jeweilige landesrechtliche Ausgestaltung der Förderanträge regeln, erst im Jahr 2024 in Kraft getreten, sodass Unsicherheiten bestehen, ob entsprechende Baumaßnahmen bis Ende 2027 aufgrund umfangreicher Planungsprozesse, aktueller und erwarteter Fachkräfteengpässe in Bau(planungs-)berufen sowie Lieferengpässen abgeschlossen werden können“, führt die Regierung in dem Entwurf aus. 
Deshalb will sie das Investitionsprogramm Ganztagsausbau um zwei Jahre verlängern. Das bedeutet konkret eine Änderung des Ganztagsfinanzhilfegesetzes (GaFinHG), damit Maßnahmen bis zum 31. Dezember 2029 abgeschlossen werden können und deren Abrechnung bis zum 30. Juni 2030 erfolgen kann. Darauf aufbauende Fristenregelungen, insbesondere zur Mittelumverteilung, werden entsprechend angepasst. Die Frist zur Auflösung des Sondervermögens im Ganztagsfinanzierungsgesetz GaFG wird damit ebenfalls um zwei Jahre, bis zum 31. Dezember 2030, verlängert.

Gesundheitsministerium Vorhabenplanung / Gesundheitsministerin will zügige Reformen

[25.6.] Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) plant umfangreiche Reformen, die in dringlichen Fällen zügig angegangen werden sollen. 
Die Ministerin ging im Ausschuss auch ausführlich auf ihre Vorhabenplanung ein und sprach von einer Zeit großer Herausforderungen. Vor dem Hintergrund einer schwierigen Finanzlage gelte es, neue Wege einzuschlagen und mit Mut zur Veränderung weitreichende Strukturreformen anzugehen.
Warken will Bürokratie abbauen und dazu unter anderem Dokumentationspflichten lockern. Das Verfahren für die Zuwanderung von Fachkräften soll vereinfacht werden. Die umstrittene Krankenhausreform ihres Amtsvorgängers Karl Lauterbach (SPD) soll an verschiedenen Stellen nachjustiert werden. Die Ziele der Reform würden aber nicht infrage gestellt. 
Bei der Stabilisierung der Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung und Sozialen Pflegeversicherung (GKV/SPV) sieht die Ministerin dringenden Handlungsbedarf. Die im Koalitionsvertrag verabredete Expertenkommission für die GKV sollte aus ihrer Sicht nicht erst 2027 Ergebnisse vorlegen. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Finanzierung der Pflege starte am 7. Juli und werde Grundlagen für eine große Pflegereform erarbeiten. Ende des Jahres sollen Ergebnisse vorliegen.
In Arbeit seien außerdem bereits ein Pflegefachassistenzgesetz und ein Pflegekompetenzgesetz, um das Know-how der Pflegekräfte künftig besser nutzen zu können.
Reformiert werden sollen zudem die Notfallversorgung und der Rettungsdienst. Hier soll auch auf Vorarbeiten aus der zurückliegenden Legislatur zurückgegriffen werden. Dazu habe es schon Gespräche mit den Ländern gegeben.
Die Probleme in der ambulanten medizinischen Versorgung sollen über ein sogenanntes Primärarztsystem gelöst werden. Dabei sollen Hausärzte eine zentrale Funktion zur Patientensteuerung übernehmen, um einen strukturierten und schnelleren Zugang zu Fachärzten zu ermöglichen. Warken versicherte, ein neuer Flaschenhals bei den Hausärzten solle verhindert werden, etwa über einen Abbau an Bürokratie und eine attraktivere Gestaltung des Berufs.
Die Ministerin will sich außerdem für die Frauengesundheit stärker einsetzen und dafür sorgen, dass geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin künftig besser berücksichtigt werden. Sie betonte, das sei kein Nischenthema, sondern ein zentrales Anliegen.

Der Ausschuss wählte überdies auf Vorschlag der Unionsfraktion in geheimer Wahl den CSU-Abgeordneten Stephan Pilsinger zum stellvertretenden Vorsitzenden. Geleitet wird der Gesundheitsausschuss von der SPD-Politikerin Tanja Machalet. [BT-Meldung]

Strafverschärfung: K.O.-Tropfen bei Raub-/Sexualstraftat

[24.6.] Wer bei der Begehung einer Raub- oder Sexualstraftat K.O.-Tropfen einsetzt, soll künftig mindestens zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt werden. Das fordert der Bundesrat im „Entwurf eines Gesetzes zur strafrechtlichen Bekämpfung der Verabreichung sogenannter K.O.-Tropfen zur Begehung von Raub- und Sexualdelikten“ (21/551).
Zur Begründung verweist der Bundesrat auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes. 
„Der Täter hat mit der heimlichen Verabreichung von K.O.-Tropfen nämlich nicht nur ein Mittel bei sich geführt, um den Widerstand einer anderen Person durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt zu verhindern oder zu überwinden (§ 177 Absatz 7 Nummer 2 StGB), sondern es auch mit der Folge einer hohen Gesundheitsgefährdung des Opfers und zur Begehung einer Straftat verwendet“, heißt es in dem Entwurf.
Konkret sieht der Entwurf vor, die Qualifizierungstatbestände in §177 Abs. 8 Strafgesetzbuch („Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung“) und in §250 Abs. 2 StGB(„Schwerer Raub“) zu ergänzen. Demnach soll in beiden Fällen eine Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren gelten, wenn der Täter „zur Ausführung der Tat einer anderen Person Gift oder andere gesundheitsschädliche Stoffe beibringt“.
Wie der Bundesrat ausführt, orientiert sich die vorgeschlagene Ergänzung an der bestehenden Regelung in § 224 Abs. 1 Nr. 1 StGB („Gefährliche Körperverletzung“), wo ebenfalls die „Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen“ aufgeführt wird. 
Der Bundesrat hatte den Gesetzentwurf in seiner 1.054. Sitzung am 23. Mai 2025 beschlossen. In ihrer Stellungnahme kündigt die Bundesregierung an, den Vorschlag prüfen zu wollen. [Zur gesamten BT-Kurzmeldung]

Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes

[24.6.] Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums (PM 8): Bundesregierung legt Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes vor 
Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) hat heute dem Bundestag die Ergebnisse zur umfangreichen und unabhängigen Evaluation über das Prostituiertenschutzgesetz vorgelegt. Die Evaluation wurde vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus den Ländern, Verbänden und von Prostituierten durchgeführt.

Bundesfrauenministerin Karin Prien: „Die nun vorliegende Evaluation untersucht die Auswirkungen des Prostituiertenschutzgesetzes wissenschaftlich fundiert und unter Berücksichtigung der Anwendungspraxis. Sie dient uns als datenbasierte Grundlage für die weitere politische und rechtliche Auseinandersetzung mit dem Thema Prostitution in Deutschland. Der Schutz vor Zwangsprostitution und sexueller Ausbeutung wie auch die Rechte der Betroffenen sind wichtige Aufgaben, mit denen sich dieses Ministerium intensiv beschäftigt. Daher wird eine unabhängige Expertenkommission eingesetzt, um mit Hilfe der Evalutionsergebnisse diese Ziele bestmöglich zu erreichen.“

Hintergrund: Die Ausübung der freiwilligen Prostitution ist in Deutschland grundsätzlich legal, aber rechtlich geregelt. Zwangsprostitution und Menschenhandel zur sexuellen wie auch anderer Ausbeutung sind verboten und strafbar. Das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) wurde 2017 mit dem Kernziel eingeführt, die sexuelle Selbstbestimmung und Arbeitsbedingungen der Prostituierten sowie den Schutz von Prostituierten vor Zwang und sexueller Ausbeutung zu stärken.
Im Anschluss an die Evaluation soll eine Kommission sich sowohl mit den konkreten Ergebnissen als auch den grundsätzlichen Fragen zur Situation der Prostituierten in Deutschland beschäftigen.

Der wissenschaftliche Evaluationsbericht samt Stellungnahme der Bundesregierung, eine Kurzversion des KFN-Gesamtgutachtens sowie die beiden Begleitgutachten zu den Themen Baurecht und Freiwilligkeit stehen ab sofort auf der Internetseite des BMBFSFJ zum Download bereit.

Gesetzentwurf zur Streichung der „Turboeinbürgerung“

[23.6.] Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf „zur Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes“ (21/537) vorgelegt, mit dem die 2024 eingeführte Möglichkeit der sogenannten „Turboeinbürgerung“ nach einer Aufenthaltszeit von drei Jahren in Deutschland wieder gestrichen werden soll. Damit werde der „grundlegenden Bedeutung der im Inland zurückgelegten Voraufenthaltszeit als integrativer Einbürgerungsvoraussetzung Nachdruck verliehen“, wie die Bundesregierung in der Vorlage ausführt. 

Danach wurde mit dem Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts vom 22. März 2024 unter anderem die für eine Anspruchseinbürgerung erforderliche Voraufenthaltszeit von acht auf fünf Jahre herabgesetzt. Zugleich wurde den Angaben zufolge die Möglichkeit zu einer weitergehenden Voraufenthaltszeitverkürzung auf bis zu drei Jahre statt zuvor bis zu sechs Jahre bei Nachweis besonderer Integrationsleistungen geschaffen, wenn Kenntnisse der deutschen Sprache der Stufe C 1 GER bestehen und der Lebensunterhalt nachhaltig gesichert ist. 

Eine hinreichend lange Voraufenthaltszeit im Inland sei jedoch eine „wesentliche Einbürgerungsvoraussetzung, durch die eine nachhaltige Integration in die Lebensverhältnisse in Deutschland sichergestellt werden soll“, heißt es in der Vorlage weiter. Dem werde die „Turboeinbürgerung“ nicht gerecht. [BT-Kurzmeldung]

BKA / Bericht zu Kinderpornigrafie im Internet

[19.6.] Im Jahr 2024 haben das Bundeskriminalamt und die Beschwerdestellen 31.536 Hinweise zu kinderpornografischen Inhalten im Internet statistisch erfasst. Das geht aus dem von der Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegten „Bericht über die im Jahr 2024 erzielten Erfolge im Zusammenhang mit der Löschung von Telemedienangeboten mit kinderpornografischem Inhalt im Sinne des § 184b des Strafgesetzbuchs“ (21/550) hervor. 
Die Zahl der erfassten Hinweise liegt deutlich unter dem Wert für 2023, als 54.613 Hinweise erfasst wurden. In dem Bericht wird darauf hingewiesen, die hohe Zahl der Hinweise im Jahr 2023 sei auf eine Massenmeldung eines deutschen Imagehosts zurückzuführen. Der Bericht gibt ferner Auskunft über die Verteilung der Hinweis auf inländische und ausländische Server sowie die durchschnittliche Verweildauer der gemeldeten Inhalte nach Eingang eines Hinweises.
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Information zur aktuellen Gesetzeslage: 
Am 16.5.24 nahm der Bundestag den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Anpassung der Mindeststrafen des § 184b Abs. 1 S. 1 und Abs. 3 des Strafgesetzbuches (20/10540, 20/10817, 20/11044 Nr. 1.3) in der vom Rechtsausschuss geänderten Fassung (20/11419) an: gegen Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Inhalte. [zur Behandlung im BT]

Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt/ social media/ mobil

[18.6.] CDU, CSU und SPD hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, den Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt zu stärken.
Als eine konkrete Forderung hierzu hatten sich kürzlich Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) wie auch Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) für eine Altersgrenze für soziale Medien ausgesprochen. “Wir lassen unsere Kinder doch auch nicht ins Bordell oder in den Schnapsladen”, so Prien. 
Eine klare und vor allem wirksame Altersgrenze für die Nutzung sozialer Medien schütze Kinder in ihrer Privatsphäre und fördere zudem eine gesunde Entwicklung, sagte die SPD-Politikerin Hubig der Nachrichtenagentur dpa. “Kinder und Jugendliche brauchen Schutz statt Selbstdarstellungsdruck.”
Eine Erleichterung wäre das auch für Eltern, die dann nicht mehr Tag für Tag mit ihren Kindern über deren Aktivitäten auf Social Media diskutieren müssten. Erste Erfahrungen auch in anderen Ländern deuteten darauf hin, dass sich eine solche Einschränkung positiv auf Kinder und Jugendliche in Schulen auswirke. Dort gebe es dann "weniger Mobbing, mehr Konzentration, sozialeres Miteinander", so Hubig.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte ein Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige gefordert. “Als Staat haben wir unsere Schutzfunktion in den vergangenen Jahren wirklich vernachlässigt." Daher sei es höchste Zeit, dass ein Paradigmenwechsel eingeleitet und alles getan werde, "damit unter 16-Jährige wirklich TikTok-frei, überhaupt frei von Social Media in unserer Gesellschaft aufwachsen können".
Die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) hatte zuvor sogar eine Altersgrenze von mindestens 14 Jahren befürwortet. [Spiegel, ZDF, Tagesschau]

Die Bundesbildungsministerin legte sich nicht auf eine fixe Altersgrenze fest, betont aber die Notwendigkeit, Kinder im Umgang mit sozialen Netzwerken besser zu schützen. "Wenn es nicht gelingt, Kinder, vor allem kleinere, jüngere Kinder, ohne übermäßige Bildschirmnutzung aufwachsen zu lassen, dann hat die Gesellschaft insgesamt versagt und die Kinder im Stich gelassen", sagte die CDU-Politikerin im Deutschlandfunk. “Ich glaube, wir müssen uns bewusst machen, dass wir über massive gesundheitliche psychische Störungen und Gefahren für Kinder und Jugendliche sprechen.”
Prien ist für eine gesetzlich verankerte Altersverifikation bei der Nutzung von Tiktok, Instagram und weiteren Anwendungen. "Sie würden ja bei vergleichbaren Themen wie Alkohol oder Drogen auch nicht sagen, wenn Kinder mit acht oder zehn oder zwölf Jahren nicht in der Lage sind, damit verantwortlich umzugehen, dann braucht man sie nicht verbieten, sondern dann ist das eine Frage des verantwortlichen Umgangs." Soziale Medien und Handys hätten ein enormes Suchtpotenzial. [t-online, Dlf]

[19.6.] Auch die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, sprach sich abermals für eine strenge Alterskontrolle im Internet und bei der Nutzung sozialer Medien aus. Dies sei "ein zentraler Baustein für den Kinder- und Jugendschutz im digitalen Raum". Junge Menschen müssten auch im digitalen Raum geschützt aufwachsen können. „Sie brauchen ‚Safe Spaces'.“ Deshalb benötige man angemessene Altersgrenzen für den Zugang von Kindern und Jugendlichen. Dies wirke in zwei Richtungen: Einmal würden Minderjährige vor ungeeigneten Inhalten geschützt, denen sie derzeit “ungefiltert” in sozialen Medien ausgesetzt seien. Zum anderen ließen sich damit Erwachsene von Angeboten ausschließen, die für Kinder gedacht seien. Derzeit nutzten Missbrauchstäter etwa die Chatfunktion von Onlinespielen zu Annäherungsversuchen an Kinder. Das könne so nicht bleiben. Technische Lösungen allein reichen ihrer Ansicht nach aber nicht aus. Auch die Eltern seien gefordert. Sie müssten “hinschauen, was ihr Kind im Netz macht”. Die meisten überblicken nicht, wo ihre Kinder unterwegs seien und wo die Gefahren bestünden. Online sei die Interaktion schon mit Vier- und Fünfjährigen möglich und finde bereits Cyber-Grooming statt. (Mit dem Begriff wird der Versuchen von Erwachsenen bezeichnet, online sexuelle Kontakte zu Minderjährigen anzubahnen.) Sie sprach zudem von Fällen von “Sextortion”, in denen Minderjährige sexuelle Bilder von sich teilen und damit erpresst werden. [Dlf]

Bundesbeauftragter gegen Antiziganismus u. für das Leben der Sinti u. Roma

[18.6.] Das Bundeskabinett hat heute auf Vorschlag von Bundesministerin Karin Prien den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ), Michael Brand MdB, zum Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland für die Dauer der 21. Wahlperiode berufen.

Parlamentarischer Staatsekretär Michael Brand: „Diese weitere Verantwortung im Rahmen meiner Tätigkeit als Parlamentarischer Staatssekretär zu übernehmen, ist mir nach meiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Menschenrechte und auch im Kampf gegen Diskriminierung von Sinti und Roma ein Anliegen, dem ich mich vor dem Hintergrund dieser Erfahrung gerne widmen werde.
Dabei liegt mir daran, dass wir den gesellschaftlichen Diskurs auch zur Frage der Sinti und Roma und des Antiziganismus in einer Art und Weise führen, dass wir die Ursachen benennen, aufklären und Lösungen aufzeigen. Wo Diskriminierung geschieht, muss ihr klar und entschieden entgegengetreten werden – durch Staat und Gesellschaft gleichermaßen.
Es ist mir wichtig, auch die vielen positiven Beispiele des Miteinanders zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheit stärker in den Fokus zu rücken. Der notwendige Diskurs darf nicht ausschließlich mit negativ besetzten Positionierungen, schon gar nicht mit Vorurteilen und Stereotypen geführt werden. Wobei völlig unstreitig bleibt, dass auf besorgniserregende Entwicklungen und Vorfälle selbstverständlich immer mit der notwendigen Klarheit des Staates und auch unserer Gesellschaft reagiert werden muss.
Völlig klar ist, dass wir angesichts des Anstiegs von innen und außen befeuertem Extremismus gerade auch Minderheiten wie die Sinti und Roma besonders vor den Auswirkungen von Extremismus und Diskriminierung zu schützen haben.
Vor dem Hintergrund meiner bisherigen Erfahrung werde ich den Dialog mit den Sinti und Roma, ihren Interessenvertretungen, staatlichen Institutionen und der Zivilgesellschaft suchen, um die bestmöglichen Strategien zu entwickeln und der besonderen historischen Verantwortung gegenüber dieser in der Zeit des Nationalsozialismus schwer verfolgten Minderheit gerecht zu werden. Es bleibt das selbstverständliche Ziel, Sinti und Roma in unserem demokratischen Rechtsstaat sämtliche Rechte zu garantieren und alle Möglichkeiten zu eröffnen, die ihnen zustehen. Auf die gemeinsame Arbeit freue ich mich sehr.“ [BMFSFJ-Pressemitteilung 18]

Innenministerkonferenz (IMK) in Bremerhaven

[13.6.] Beschlüsse der Innenministerkonferenz (IMK) in Bremerhaven am 11.–13. Juni 2025, mit besonderem Fokus auf Kinder/Jugendliche und Frauen: Mehrschichtansatz für höheren Schutz gefährdeter Gruppen.

Kinder & Jugendliche:
- Digitale Infrastruktur gegen sexualisierte Gewalt: Die IMK beschloss eine schnelle Umsetzung der Pflicht zur dreimonatigen Speicherung entsprechender Daten, dazu eine bundesweite Melde- und Löschplattform beim BKA zwecks besserer Erkennung und Verfolgung solcher Taten.
- differenzierte Konzepte bei Jugendkriminalität: gefordert werden differenzierte pädagogische Maßnahmen statt pauschaler Strafmündigkeitssenkung. Es wurde eine Sonderkommission gegen jugendliche Raubtäter einberufen (55 % der Inhaftierten kämmen aus Marokko/Algerien, was Migration thematisch einbindet, aber zumindest vordergründing nicht ursächlich gesetzt wird).

Frauen
- Elektronische Fußfessel gegen häusliche Gewalt: Zentrale Forderung: bundesweite Einführung der elektronischen Aufenthaltsüberwachung („Fußfessel“) nach dem spanischen Modell zur Alarmierung bei Annäherung zum Opfer durch GPS-Überwachung. Technische Kapazität soll über die Gemeinsame Überwachungsstelle in Hessen gesetzlich unterstützt werden. 
- Femizide als politisches Thema: Die IMK erklärte Femizide zu einem sicherheitspolitischen Problem. Es wurde betont, dass die meisten Tötungen nach Trennungen erfolgen und elektronische Überwachung einen Schutzrahmen bieten soll.
- Psychisch auffällige Täter: Zur Prävention häuslicher Gewalt sollen Erkenntnisse von Gesundheits- und Sicherheitsbehörden besser vernetzt werden. Es sollen Mechanismen geschaffen werden, um auch ohne stationäre Unterbringung Therapie oder Medikamente anzuordnen.

Weitere Beschlüsse u.a.: 
- Risikomanagement psychisch Kranker: Bundesländer arbeiten künftig ressortübergreifend an einem Frühwarnsystem für Gefährder mit psychischen Erkrankungen, um etwa bei Messerangriffen wie am Hamburger Hauptbahnhof sicherer agieren zu können
- Migrations- und Asylpolitik: Forderung nach zügiger Umsetzung der EU-Asylreform, Ausbau von Asylzentren an EU-Außengrenzen, Anerkennung weiterer sicherer Herkunftsländer, Verbesserung von Rückführungen und Aufenthaltsstabilität für Duldungsinhaber
- Innere Sicherheit & Extremismus: Verstärkung der Behörden befähigt, Extremismus und Hybridbedrohungen (z. B. illegale Drohnen) zu bekämpfen.

Zudem wurde der Umgang mit der AfD intensiv aufgegriffen angesichts der Anfang Mai erfolgten Einstufung als „gesichert rechtsextremistisch“ vom Bundesamt für Verfassungsschutz. Es wurde jedoch kein bindender Beschluss zum Verbotsverfahren, zum Ausschluss aus dem Staatsdienst oder zur Parteien-Finanzierung gefasst. Vielmehr wurden Prüf- und Diskussionsprozesse initiiert, verdeutlicht durch unterschiedliche länderspezifische Positionen. 
[Innenministerkonferenz.de, osftv, tagesschau, regionalheute, im.b-w, radiobremen, nwzonline, stmi.bayern, ndr, mi.niedersachsen, senatspressestelle.bremen, zdfheute, abg-net, zdfheute, rbb24, radiobremen]

Freigewordene BAföG-Mittel

[5.6.] Rund eine Milliarde Euro aus freigewordenen BAföG-Mitteln 
Für das Jahr 2024 haben die Länder eine Entlastungssumme durch freigewordene BAföG-Mittel von rund 1,073 Milliarden € gemeldet. Damit liegt der Wert etwa 17 Mio. € unter der Entlastungssumme von 2023 und entspricht dem Niveau von 2022, wie aus einer Unterrichtung der Bundesregierung (21/400) mit dem Titel „Bericht über die Verwendung der 2024 in den Landeshaushalten freigewordenen BAföG-Mittel“ hervorgeht.
Elf Bundesländer meldeten in dem Bericht für das Haushaltsjahr 2024 dieselbe oder eine nahezu gleiche Entlastungssumme wie für 2023. Einen leichten Rückgang der tatsächlichen BAföG-Entlastungsmittel für 2024 verzeichneten Hamburg (-2,9 Mio. €), Mecklenburg-Vorpommern (-2,4 Mio. €), Niedersachsen (-5,9 Mio. €), Schleswig-Holstein (-2,9 Mio. €) und Thüringen (-2,8 Mio. €).
Seit 2015 übernimmt der Bund die Kosten für die BAföG-Mittel allein. Mit einem Beschluss vom 4.11.24 hat der Bundestag die Bundesregierung gebeten, jährlich darüber zu informieren, wie die Länder diese freigewordenen Mittel einsetzen. Während Hessen und Sachsen-Anhalt die Mittel nach eigenen Angaben beispielsweise ausschließlich im Hochschulbereich eingesetzt haben, konzentrierte sich Schleswig-Holstein hierbei nur auf den schulischen Bereich.
Wie schon im Vorjahr wurden im Schulbereich laut Bericht insbesondere Ausgaben für zusätzliches Personal, „Inklusion, Schulsozialarbeit, Integration und Sprachförderung, Berufsorientierungsmaßnahmen und für den Ausbau der Ganztagsbetreuung“ genannt. Bremen habe zusätzlich die Ausstattung von Berufsschulwerkstätten und Mecklenburg-Vorpommern den Aufbau eines digitalen Unterrichtshilfeportals finanziert. Die gemeldeten Verwendungen in diesem Bereich beliefen sich auf rund 510,6 Mio. €.
Für den Hochschulbereich wurden Verwendungen in Höhe von rund 801,6 Millionen Euro angegeben - etwa „um die Grundfinanzierung der Hochschulen zu verbessern, Bau- und Unterhaltsmaßnahmen sowie die Infrastruktur und Ausstattung mitzufinanzieren“. Auch für eine bessere Qualität in der Lehre seien Mittel eingesetzt worden.
Die Bundesregierung weist darauf hin, dass die Länderberichte auf freiwilliger Basis erfolgen und sich im Detaillierungsgrad unterscheiden. In einigen Fällen - etwa in Niedersachsen oder Hamburg - sei eine exakte Zuordnung der Entlastungssumme zu konkreten Maßnahmen haushaltsrechtlich nicht möglich.

Jahresbericht der Bundes-Antidiskriminierungsbeauftragten

[3.6.] Laut der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, suchen immer mehr Menschen Rat bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes Rat. Es ist ein neuer Höchststand erreicht worden. Im vergangenen Jahr gab es 11.405 Anfragen, damit hat sich die Anzahl verglichen mit 2019 verdoppelt.
43% der Anfragen betrafen rassistische Diskriminierung; hier hat sich seit 2019 die Zahl der Beratungsfälle mehr als verdreifacht. Der Anteil der Anfragen zu Benachteiligungen wegen einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit lag bei 27%. Es folgen Anfragen zu Benachteiligungen wegen des Geschlechts (24%). Hierzu zählen auch Anfragen wegen sexueller Belästigung. 12% betreffen altersbezogene Diskriminierung, 7% Diskriminierung aufgrund der Religion und 4% aufgrund der sexuellen Identität.
Die Zahlen gehen aus dem → Jahresbericht Bundesbeauftragten hervor. 
Weiterhin ist von einer hohen Dunkelziffer ungemeldeter Fälle auszugehen. Studien zufolge habe jede dritte Person in Deutschland schon Diskriminierung im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) erlebt. Mehrheitlich handele es sich dabei um Frauen.
Wiederum sehr hoch ist unter der Gesamtzahl mit 33% der Fälle der Anteil derjenigen, die sich auf Diskriminierung im Arbeitsleben beziehen, also am Arbeitsplatz oder bei der Jobsuche. Unter diesen Fällen beträgt der Anteil der geschlechtsspezifischen Diskriminierung (auch sexueller Belästigung) sogar 54%. Es folgen Fälle von Diskriminierung in Verbindung mit Dienstleistungen oder Gütern, etwa beim Einkaufen, im Restaurant, bei der Wohnungssuche oder beim Friseur. 25% der Fälle betreffen laut Bericht Diskriminierung durch staatliche Stellen, etwa im Umgang mit Ämtern oder mit der Polizei. [Welt, Zeit, taz, tagesschau]
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Im Haushaltsjahr 2024 lag das Gesamtbudget der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) bei insgesamt 14.145.000 Euro. Im Jahr 2024 waren 45 Mitarbeitende (42,68 Vollzeitäquivalente) bei der ADS beschäftigt. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (21/308) auf eine Kleine Anfrage. 

Psychische Erkrankungen bei Kindern u. Jugendlichen

[3.6.] Die Bundesregierung hat aktualisierte Fallzahlen zu psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen vorgelegt. Wie aus der Antwort (21/391) auf eine Kleine Anfrage hervorgeht, lagen im Jahr 2023 insgesamt 21.943 vollstationäre Krankenhausbehandlungen wegen depressiver Episoden (ICD-10 F32) bei Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und unter 18 Jahren vor (2022: 22.668; 2021: 22.002). Die Zahl der Behandlungen wegen rezidivierender depressiver Störungen (F33) betrug im Jahr 2023 insgesamt 1.720 (2022: 1.636; 2021: 1.888). Die Fallzahlen zu Essstörungen (F50) lagen 2023 bei 6.380 (2022: 7.067; 2021: 6.948).
In den Diagnosebereichen F00 bis F99 - ohne F32, F33 und F50 - wurden im Jahr 2023 insgesamt 60.037 stationäre Behandlungsfälle bei Kindern und Jugendlichen registriert. Besonders häufig traten innerhalb dieser Gruppe neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (F40-F48) mit 17.254 Fällen sowie Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (F90-F98) mit 21.252 Fällen auf.
Daten für das Jahr 2024 lagen laut Bundesregierung noch nicht vor. Die Zahlen stammen aus der Krankenhausdiagnosestatistik des Statistischen Bundesamts. Quartalsdaten seien dort nicht verfügbar. Zudem sei zu beachten, dass Mehrfachzählungen möglich seien, wenn eine Person mehrfach im Jahr stationär behandelt wurde, führt die Bundesregierung aus. 
Auf die Frage, ob Studien einen Zusammenhang zwischen „spezifischen Corona-Maßnahmen“ und der Zunahme psychischer Erkrankungen bei Minderjährigen belegen oder ausschließen, erklärt die Bundesregierung: „Der Bundesregierung liegen keine Daten oder Studien im Sinne der Fragestellung vor.“ [BT-Kurzmeldung]

Gestaffelter Mutterschutz bei Fehlgeburten in Kraft getreten

[2.6.] Am 1. Juni ist das Gesetz zur Anpassung des Mutterschutzgesetzes in Kraft getreten. Es sieht gestaffelte Mutterschutzfristen vor, die es Frauen nach Fehlgeburten ermöglichen, sich zu erholen. Für Fehlgeburten ab der 13. Schwangerschaftswoche beträgt die Schutzfrist zwei Wochen, ab der 17. Schwangerschaftswoche sechs Wochen und ab der 20. Schwangerschaftswoche acht Wochen. 
Die konkrete Ausgestaltung der Regelung soll es der abhängig beschäftigten Frau ermöglichen, selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie eine Schutzfrist in Anspruch nimmt oder nicht. Zudem wird die Länge der Mutterschutzfristen bei einer Totgeburt (ab der 24. Schwangerschaftswoche) klargestellt. Die Schutzfrist beträgt einheitlich 14 Wochen. Entsprechende Regelungsänderungen gibt es für Selbstständige, die in der gesetzlichen Krankenversicherung einen Anspruch auf Krankengeld abgesichert haben, und Bundesbeamtinnen und Soldatinnen. (Hintergrund: Das Gesetz zum Schutz von Müttern bei der Arbeit, in der Ausbildung und im Studium (Mutterschutzgesetz - MuSchG), das am 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist, führte einen besonderen Kündigungsschutz nach einer Fehlgeburt nach der 12. Schwangerschaftswoche ein.)

Karin Prien: “Der gestaffelte Mutterschutz ist eine wichtige Errungenschaft und erkennt die schwierige Lage an, in der sich Frauen befinden, die eine Fehlgeburt erleiden. Die neue Regelung bietet betroffenen Frauen mehr Schutz und Erholung und stärkt zugleich ihre Selbstbestimmung. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, ist es mir ein wichtiges Anliegen, darüberhinausgehend auch Regelungsänderungen für Selbstständige in den Blick zu nehmen." [BMFSFJ-PM]

Bundes-Antidiskriminierungsbeauftragte fordert Landesgesetze gegen Diskriminierung

[1.6.] Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, kritisiert, dass die meisten Bundesländer keine eigenen Gesetze gegen Diskriminierung haben. In Bereichen wie Schulen, Universitäten, Ämtern und der Polizei, die in der Zuständigkeit der Länder liegen, hätten Menschen kaum Möglichkeiten, sich rechtlich gegen Diskriminierung zu wehren. So bestehe momentan die absurde Situation, dass Menschen im Supermarkt besser vor Diskriminierung geschützt seien als in der Schule oder auf dem Amt.
In einer → Stellungnahme der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird darauf verwiesen, dass es sich beim Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) um ein Bundesgesetz handelt. Somit bestehe „kein zivilrechtlicher Diskriminierungsschutz in Bereichen, die in Länderzuständigkeit fallen“. Das AGG beziehe sich außerdem nur auf „Arbeit und Alltagsgeschäfte“ und nicht auf staatliche Stellen. „Menschen können gegenüber der Privatwirtschaft im Fall einer Diskriminierung Schadensersatz und Entschädigung geltend machen, gegenüber staatlichen Institutionen jedoch nur unter extrem hohen Hürden“, heißt es in dem Papier.
„Der Bund sollte Diskriminierung durch Bundesbehörden im AGG regeln“, folgert die Antidiskriminierungsstelle. „Da aber viele Bereiche wie Bildung, Landespolizei und Ämter in Länderzuständigkeiten liegen, braucht es Landesgesetze, um einen flächendeckenden Schutz zu gewährleisten.“ Dem Papier zufolge gibt es bisher nur in Berlin eine entsprechende Regelung auf Landesebene. Daher sei laut Ataman Berlin ein Vorbild für alle Länder.
In der Stellungnahme werden auch europäische Vorgaben als Argument angeführt. „Die EU-Antidiskriminierungsrichtlinien verlangen von den Mitgliedsstaaten klare Maßnahmen gegen Diskriminierung – in allen Lebensbereichen, einschließlich des öffentlichen Sektors“, heißt es dort. „Deutschland hinkt bei den Vorgaben zum Schutz vor Diskriminierung durch staatliche Stellen stark hinterher – auf Bundesebene wie auf Landesebene.“ [Migazin]

BReg benennt 18 & streicht 25 Bundesbeauftragte

[28.5.] Die Bundesregierung hat in einer Kabinettsitzung eine Reihe von Beauftragten ernannt - und zugleich wie angekündigt Stellen gestrichen. Es künftig 25 von vormals 43 Stellen von Beauftragten des Bundes nicht mehr geben, damit wird das im Koalitionsvertrag versprochene Ziel einer Halbierung der Stellen übererfüllt.
Zu den neu berufenen Beauftragten gehört die Pflegebevollmächtigte. Das wird laut Gesundheitsministerium künftig Katrin Staffler (CSU) sein, gelernte Biochemikerin und seit 2017 Bundestagsabgeordnete. Zum neuen Beauftragten für Sucht- und Drogenfragen wurde der Virologe und CDU-Bundestagsabgeordnete Hendrik Streeck berufen. Im Amt bleibt den Angaben zufolge der Patientenbeauftragte Stefan Schwartze, der für die SPD im Bundestag sitzt. Neuer Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe wird der SPD-Politiker Lars Castellucci. 
Die BReg hatte schon gleich nach Amtsantritt eine Reihe von Beauftragtenstellen gestrichen, etwa die Botschafterin für feministische Außenpolitik, die Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik und den Sonderbevollmächtigten für Migrationsabkommen. 
Zudem wird es künftig keinen Beauftragten gegen Antiziganismus mehr geben. Das Thema werde aber im Familienministerium verankert bleiben. 
Eine Nachfolge gibt es aber für den Queer-Beauftragten Sven Lehmann. Das Amt der „Beauftragten für Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“ wird von Sophie Koch (SPD) ausgefüllt, die seit 2024 Landtagsabgeordnete in Dresden ist und sich in dem Bundesland für das Thema engagierte.
Erhalten bleiben zudem u.a. auch der Ostbeauftragte, die Integrationsbeauftragte, der Beauftragte für Kultur und Medien und der Aussiedlerbeauftragte. Neu geschaffen wurde der Posten einer Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Kanzleramt. Manche Beauftragtenposten kann die BReg zudem aufgrund der gesetzlichen Grundlage hierfür nicht abschaffen, wie etwa das Amt des Behindertenbeauftragten, der Antidiskriminierungsbeauftragten und der unabhängigen Missbrauchsbeauftragten. [Gesundheitsministerium, evangelisch.de, Evangel. Zeitung, tagesschau]

Beschlüsse der Jugend- und Familienministerkonferenz

[22.-23.5.] Im Hamburg tagte die Jugend- und Familienministerkonferenz
Hierbei war ein wichtiges Thema mit Blick auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen die verbesserte Prävention in der Kinder- und Jugendhilfe. Die diesjährige Gastgeberin der JFMK, Hamburgs Bildungs-, Jugend- und Familiensenatorin Ksenija Bekeris, vertrat dabei einen multiprofessionellen Ansatz: Zukünftig soll die KJH stärker mit den Schulen, den Sozialhilfeträgern sowie dem Gesundheitssystem zusammenarbeiten. [PM
Ein weiterere, für die KJH ingesamt relevanter Beschluss wurde unter dem Titel “Jugendarbeit stärken – Für einen demokratischen Diskurs” gefasst. Auch wenn hier explizit auf die Jugendverbandsarbeit Bezug genommen wird, lassen sich die Ausführungen auf die Gesamtheit der Freien Träger der KJH anwenden. - Die JFMK stellt in ihren Ausführungen klar, dass eine Förderung durch den öffentlichen Träger der KJH mitnichten zu Werteneutralität oder Positionslosigkeit verpflichtet. Mit Verweis auf das Grundgesetz stellt sie klar:
"Erfolgreiche demokratische Jugendarbeit ist entsprechend der Werte des Grundgesetzes und der darin garantierten Rechte ausgerichtet. Dabei sind Offenheit, Vielfalt und Pluralität, Kontroversität, Befähigung zur eigenständigen Orientierung sowie ein Indoktrinationsverbot in der Jugendarbeit Arbeitsmaxime. Sie dürfen nicht durch Forderungen nach politischer Neutralität gefährdet bzw. in Frage gestellt werden. […] Das entschiedene Eintreten gegen Aussagen und Handlungen, die mit Demokratie sowie Grund- und Menschenrechten nicht vereinbar sind, ist Aufgabe öffentlicher und freier Jugendarbeit. Damit kann Jugendarbeit nie „neutral“ sein, sondern basiert auf Werten, die das GG und demokratische Prinzipien vorgeben. 
Öffentliche Träger unterliegen verfassungsrechtlichen Geboten, wie dem Gebot der Chancengleichheit der Parteien. Diese Gebote fordern Unparteilichkeit jedoch keine Wertneutralität und Positionslosigkeit. Den öffentlichen Trägern obliegt dabei auch, die freien Träger zu unterstützen und ihnen Handlungssicherheit zu geben. […]" (JFMK-Protokoll TOP 7.1 , S. 13-15)
Weitere behandelte Themen waren u.a.: Bedarfsgerechte Angebote für Kinder und Jugendliche mit komplexen Hilfebedarfen (TOP 7.5, S. 21), Gesetzlicher Anpassungsbedarf der Vorschriften des SGB VIII zur Sicherstellung bundesweiter Versorgungsstrukturen für unbegleitete minderjährige Ausländer*innen (umA) (TOP 7.6, S. 23), Inklusive KJH praxistauglich gestalten und gemeinsam ins Ziel bringen (TOP 7.7, S. 27) und Umsetzung des Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen (TOP 7.8, S. 29).  [Zum gesamten JFMK-Protokoll]

Neue rechtsextremistische Jugendgruppen

[16.5.] Um neu entstandene, gewaltbereite rechtsextremistische Jugendgruppen geht es in der Antwort der Bundesregierung (21/193) auf eine Kleine Anfrage. Wie die Fragesteller*innen darin ausführten, treten seit dem vergangenen Jahres in verschiedenen Bundesländern neue neonazistische Gruppen mit Namen wie „Elblandrevolte“, „Pforzheimrevolte“, „Letzte Verteidigungswelle“, „Deutsche Jugend Voran“, „Jung und Stark“, „Der Störtrupp“, „Nationalrevolutionäre Jugend“ oder „Deutsche Jugend zuerst“ auf. Die Mitglieder der Gruppen seien in der Regel Neonazis im Teenageralter mit einer ausgeprägten Gewaltaffinität. 

Die Bundesregierung beobachtet die Entwicklung der neu entstehenden, gewaltbereiten rechtsextremistischen Jugendgruppen intensiv, wie sie in ihrer Antwort vom 16. Mai betont. Danach ist seit dem erstmaligen Auftreten der genannten Personenzusammenschlüsse im Sommer 2024 eine Zunahme rechtsextremistischer, aktionsorientierter Gruppierungen festzustellen, die hauptsächlich aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestehen. Innerhalb des Jahres 2024 konnten diese den Angaben zufolge „ihre inneren Strukturen ausbauen, festigen und sich als Anlaufpunkt für eine neue aktionsorientierte und ideologisch weniger gefestigte Zielgruppe in der rechtsextremistischen Szene etablieren“. 
Sowohl das junge Alter als auch die Aktionsorientierung der Mitglieder derartiger Gruppierungen stellten dabei eine abstrakte Gefährdung im Sinne einer potenziellen rechtsextremistischen Beeinflussung und Radikalisierung dar, heißt es in der Antwort weiter. Aufgrund der Gewaltbereitschaft des Personenpotenzials sowie der gefestigten Strukturen der Personenzusammenschlüsse sei darüber hinaus eine abstrakte Gefährdung für Personen gegeben, die den rechtsextremistischen Feindbildern der Gruppen entsprechen. Dazu gehörten insbesondere Angehörige der LGBTQ-Community, der „linken“ Szene sowie Personen mit Migrationshintergrund. [BT-Kurzmeldungen]

Förderung von Forschungsprojekten zu Antisemitismus

[5.5.] Im Rahmen der im Dezember 2024 veröffentlichten Förderrichtlinie des damaligen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Unterstützung von Forschungsprojekten zu Antisemitismus sind 115 Projektskizzen eingegangen. „Sie decken ein weites Themenspektrum ab - unter anderem von den historischen Erscheinungsformen des Antisemitismus über Antisemitismus und Bildung bis hin zu Antisemitismus in verschiedenen sozialen und politischen Milieus“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung (21/105) auf eine Kleine Anfrage.
Weiter führt die Bundesregierung aus, dass das Begutachtungsverfahren derzeit noch andauere. Einzelheiten und Angaben zu einzelnen Antragstellern oder Projektinhalten könnten daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden. Insgesamt stehen für die Richtlinie „Ursachen und Dynamiken des aktuellen Antisemitismus“ bis 2028 zwölf Millionen Euro zur Verfügung. [BT-Kurzmeldung]

2. Positionen& Informationen

BuMF: Notwendikeit kritischer & menschenrechtsorientierter Sozialer Arbeit

Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht e.V.
Am 27.6. beschloss der Bundestag eine erneute Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten. Damit erfolgte eine weitere Aushöhlung grundlegender Rechte – mit besonders drastischen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, die oft über Jahre von ihren engsten Angehörigen getrennt bleiben. "Der Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht verurteilt diese menschenrechtlich höchst problematische Maßnahme entschieden. 

Erst vor Kurzem wurde wieder einmal deutlich, wie wichtig es angesichts solch restriktiver Maßnahmen ist, auf die Einhaltung von Rechten zu pochen: Das Verwaltungsgericht Berlin hat am 2.6. entschieden, dass die Zurückweisungen schutzsuchender Menschen an der deutsch-polnischen Grenze rechtswidrig waren. Besonders erschütternd: Auch eine Minderjährige war von den rechtswidrigen Zurückweisungen betroffen. Das Urteil des VG Berlin ist ein wichtiger Erfolg für den Rechtsstaat – und für den Schutz geflüchteter Kinder und Jugendlicher. Urteile wie dieses mahnen: Schutzsuchende brauchen faire Verfahren, keine Abschreckungspolitik. Kinder brauchen Sicherheit und ihre Familien. 

Auch am diesjährigen World Refugee Day (20.6.) haben wir ein klares Zeichen gesetzt: der BuMF hat gemeinsam mit dem Zentrum ÜBERLEBEN, dem Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen (BNS) und vielen weiteren Organisationen das Recht auf Gesundheit eingefordert. Geflüchtete Kinder und Jugendliche haben ein Anrecht auf medizinische und psychosoziale Versorgung – unabhängig von Aufenthaltsstatus oder Herkunft. Gesundheit ist ein Menschenrecht – für alle.

Angesichts dieser Entwicklungen wird deutlich, wie dringend eine kritische und menschenrechtsorientierte Soziale Arbeit gebraucht wird." [Quelle. BuMF-Newsletter Juni 2025]

Ratschlag Kinderarmut appelliert: Bei Strukturreformen an Kinder u. Jugendliche denken

[25.6.] Ratschlag Kinderarmut: Investitionen in Kinder und Jugendliche sind Investitionen in Wohlstand und Demokratie.
Mit Strukturreformen zu mehr Chancengleichheit, Effizienz und Teilhabe in Bildung und Kinder- und Jugendhilfe.

Angesichts der laufenden Haushaltsverhandlungen fordert ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis die Bundesregierung auf, mit umfassenden Strukturreformen die soziale Infrastruktur für Kinder und Familien massiv zu stärken. „Investitionen in Kinder und Jugendliche sind Investitionen in Wohlstand und Demokratie“, erklärt der Ratschlag Kinderarmut, ein Zusammenschluss aus 49 Organisationen und drei Wissenschaftler*innen, in einem gemeinsamen Appell. In Deutschland entscheiden die soziale Herkunft und der Wohnort maßgeblich über Teilhabemöglichkeiten und Zukunftschancen. Familien und Kinder, die in Armut leben, sind mit vielfältigen Benachteiligungen konfrontiert. „Wirtschaft und Gesellschaft können jedoch ihr volles Potential nicht entfalten, wenn einem Teil der Kinder und Jugendlichen keine echte Chance auf Entwicklung gegeben wird“, erklärt das Bündnis.

In Armut lebende Kinder und Familien sind besonders auf eine funktionierende soziale Infrastruktur angewiesen, die Ungleichheiten kompensiert und die Weichen für ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut stellen kann. Niedrigschwellige Unterstützungs-, Beratungs- und Freizeitangebote, Förder- und Sprachunterricht, eine ausreichende Kinderbetreuung, ein Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr oder die Nähe zu einem Sportverein – all diese Möglichkeiten können Biografien prägen. Aktuell wird die soziale Infrastruktur in Deutschland den Bedarfen nicht gerecht.

Die Liste der Probleme ist lang und reicht von fehlenden Fachkräften über unzuverlässige Betreuungszeiten bis hin zu maroden Schultoiletten. Die 49 unterzeichnenden Organisationen des Appells fordern daher die Bundesregierung auf: „Nehmen Sie Geld im Bereich der sozialen Infrastruktur in die Hand, damit Kinder und Jugendliche nicht ihrer Chancen beraubt werden!“ Notwendig ist eine breite Palette an Maßnahmen, darunter eine bedarfsgerechte Finanzierung der frühkindlichen Bildung, mehr Investitionen in die Qualität von Kitas, Haushaltsmittel für den Kampf gegen Kinderarmut und ein kostenloses Mittagessen für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.

Bund, Länder und Kommunen müssen an einem Strang ziehen und zusätzliche Finanzspielräume schaffen, damit die soziale Infrastruktur massiv gestärkt werden kann. Diese Investitionen für Kinder und ihre Familien werden sich langfristig auszahlen, denn sie führen zu weniger Armut, mehr Wachstum und mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt. [gesamter Appell zum Download]

Der Ratschlag Kinderarmut ist eine Initiative der Nationalen Armutskonferenz.

Zu den Unterzeichner*innen gehören: Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V., AWO Bundesverband e. V., BAG KJS, BAG ÖRT, BAG Wohnungslosenhilfe e. V., Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, Kinderschutzbund Bundesverband e. V., DBJR, Dt. Caritasverband e. V., DGB, DKHW, Diakonie Deutschland & Mitteldeutschland, GEW, IB, National Coalition Deutschland, Save the Children Deutschland, SoVD, Sozialverband VdK Deutschland e. V., die Tafel Deutschland e. V. und zahlreiche weitere Organisationen/ Vereine auf Bundes- wie Landesebene.

Familiennachzug: Familie ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht

[16.6.] Terre des Hommes, Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht (BuMF), Jugendliche ohne Grenzen, Flüchtlingsrat Berlin, Beratungs- und Betreuungszentrum für junge Geflüchtete und Migrant*innen (BBZ), PRO ASYL u.a.: traten mit Appellen und einer öffentlichen Demonstration gegen die Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Geschützte ein, denn: für viele Betroffene würde das bedeuten: "Weitere Jahre der Trennung, Einsamkeit, Angst um unsere Kinder und Angehörigen und Verletzung von unserem Grundrecht auf Familie.
Schon jetzt ist der Familiennachzug mit unüberwindbaren Hürden verbunden:
Unzumutbare Wartezeiten; schwierige Passbeschaffung – bei Herkunftsländern, in denen es kaum sichere Behördenstrukturen gibt; hohe Kosten für Dokumente, Übersetzungen, Flüge; und vor allem: Jahrelange Trennung von unseren Familien. - Gerade für Kinder und Jugendliche ist die Trennung von Eltern und Geschwistern extrem zermürbend.
Das ist kein Schutz – das ist psychische Belastung, Existenzdruck und Verletzung von Menschen- und Kinderrechten.[…]
Familie ist kein Privileg – Familie ist ein Menschenrecht. Und das muss auch für subsidiär Geschützte gelten. [zum Aufruf]

[27.5.] Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) appellierte bereits im Mai an die Bundesregierung, den im Grundgesetz verankerten Schutz der Familie auch im Umgang mit Geflüchteten zur Grundlage ihrer Entscheidungen zu machen. Sie fordert, den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten nicht auszusetzen, sondern die derzeit geltende Obergrenze abzuschaffen und einen Rechtsanspruch auf Geschwisternachzug einzuführen. [Position]

Auch die Diakonie Deutschland kritisiert die Aussetzung des Familiennachzuges für geflüchtete Menschen mit subsidiären Schutzstatus.
Dazu erklärte Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, Elke Ronneberger: „Aus Sicht der Diakonie Deutschland sendet die Bundesregierung mit der Aussetzung des Familiennachzuges ein falsches Signal an die in Deutschland lebenden Schutzberechtigten, die sich integrieren wollen und bereits seit Jahren auf den Nachzug ihrer Angehörigen warten. Das Ziel, Migration zu reduzieren, darf nicht zulasten von Familien gehen – Familien gehören zusammen. In der Praxis droht zudem, dass Angehörige irreguläre und gefährliche Wege auf sich nehmen, um zu ihren Familien zu gelangen.“  
Ronneberger kritisiert, dass auch laufende Verfahren zur Familienzusammenführung nicht mehr berücksichtigt werden sollen: „Durch die geplante Regelung können Geflüchtete ihre Angehörigen auch dann nicht nachholen, wenn sie das Recht auf Familiennachzug bereits haben, jedoch seit Jahren auf einen Termin bei der Botschaft warten müssen.“ 

Hintergrund: Bislang war der Nachzug zu dieser Personengruppe auf 1.000 Visa pro Monat begrenzt und nur bei Vorliegen von humanitären Gründen möglich (§ 36a AufenthG). Betroffene müssen aufgrund der Kontingentierung jahrelang auf einen Botschaftstermin warten. Besonders betroffen sind Familienangehörige von Syrer*innen, da ca. 240.000 Syrer*innen in Deutschland subsidiär schutzberechtigt sind. [Diakonie]

Weltflüchtlingstag

[20.6.] Flüchtlingsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland erinnert zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni an ein urchristliches Anliegen: 
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni ruft die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) dazu auf, geflüchteten Menschen mit Gnade und Zuwendung zu begegnen. Rund 122 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Nie zuvor mussten laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen mehr Menschen vor Gewalt, Krieg, Verfolgung oder auch den Auswirkungen des Klimawandels fliehen.  
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und EKD-Beauftragter für Flüchtlingsfragen: „Das Losungswort des heutigen Weltflüchtlingstages könnte passender nicht sein: ‚Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend‘ (Psalm 25,16). Dieser Hilferuf – über Jahrtausende hinweg gebetet – richtet sich an Gott. Und er richtet sich dann auch an uns. Wir sind als Mitmenschen angesprochen, wo immer Menschen verfolgt und vertrieben sind, in Angst leben müssen und Schutz suchen. Biblische Gnade meint dabei mehr als Mitleid: Sie steht für Nähe, Zuwendung, Würde und Schönheit. Diese Gnade ist nicht nur Mitgefühl, sondern Auftrag. Wenn Gott sich zuwendet, dann sind auch wir gerufen, uns zuzuwenden. Das Gebet wird zur Mahnung, zur Bitte: Seht hin, hört hin, nehmt wahr. Und tut, was in Gottes Namen aufgetragen ist.“, so Stäblein. 
„Aus diesem Grund erinnern wir als evangelische Kirche an die Würde und Rechte von Menschen auf der Flucht und sagen: Schaut hin, wo die Menschenwürde verletzt wird. Haltet euch an das, was unser Grundgesetz als Maßstab vorgibt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt überall, das gilt auch an unseren Grenzen. Daran erinnern wir als Kirche auch in politisch schwierigen Zeiten. Darin erinnern wir heute überall, wo Menschen Schutz und Beistand benötigen. Unsere Kirchen sind und bleiben Zufluchtsorte für Schwache und Schutzbedürftige. Wir erzählen weiter von Güte und Nächstenliebe, von Gnade und Barmherzigkeit. Nicht nur, weil wir als Christinnen und Christen Teil der großen Menschenfamilie sind. Sondern auch, weil wir an diesem Jesus Christus hängen und glauben, der als Flüchtlingskind zur Welt kam und uns sagt: ‚Was ihr einem meiner geringsten Geschwister getan habt, das habt ihr mir getan‘ (Mt 25,40).“ (EKD, Hannover, 19. Juni 2025)
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Hintergrundinformationen: bpb - kurz& knapp: Weltflüchtlingstag 2025: Derzeit sind weltweit über 122 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Der Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen am 20. Juni macht auf die wachsende Zahl der Menschen aufmerksam, die vor gewaltsamen Konflikten oder Katastrophen fliehen mussten. Nach dem im Juni 2024 veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen waren 2024 besonders Menschen aus der Demokratischen Republik Kongo, Haiti, Libanon, Myanmar, Sudan und der Ukraine von Flucht betroffen.
Zu den Inhalten: Zahl der Menschen auf der Flucht hat sich binnen zwölf Jahren verdreifacht / Die meisten Geflüchteten sind Binnenvertriebene / Aktuelle Krisen / Hohe Zahlen an Rückkehrenden / 2024 war das tödlichste Jahr für Menschen auf der Flucht/ Deutschland nimmt weniger Geflüchtete auf / Mehr zum Thema.

Frühzeitige Social Media-Kompetenz-Bildung statt Verbote

[18.6.] Laut einer DAK-Studie verwenden mehr als 60% der 6- und 7-jährigen Kinder bereits ein Smartphone, bei den 10- bis 12-Jährigen sind es bereits mehr als 90%. Im Schnitt nutzen Kinder und Jugendliche derzeit 157 Minuten täglich Social Media - mehr als ein Viertel der Kinder und Jugendlichen so häufig, dass es krank machen kann.

Wiederum in Australien dürfen Teenager neuerdings erst ab 16 Jahren soziale Medien nutzen. 
Aktuelle politische Diskussionen in Deutschland (s.o. Politik 18.6.) drehen sich darum, ob dies auch ein Modell für Deutschland sein könnte. 
In der Bevölkerung in Deutschland befüwortet wahrscheinlich eine breite Mehrheit ein Mindestalter beim Zugang zu sozialen Medien wie TikTok oder Instagram sowie eine Beschränkungen der Nutzung an Schulen. - Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wünschen sich mehr als 70% der Befragten ein Mindestalter für den Zugang zu sozialen Medien. Demnach gaben 57% an, ein Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien zu befürworten, 16% sprachen sich sogar für ein Mindestalter von 18 Jahren aus. 15% sahen keine Notwendigkeit für eine Altersbeschränkung, unentschlossen waren 11%. (An der Online-Umfrage nahmen zwischen dem 13.-16.6. allerdings nur 2.018 Menschen teil. Ein großer Teil von ihnen (915) war 55 Jahre alt oder älter.) Dabei war die Zustimmung zu einer Altersgrenze unter den 35- bis 44-Jährigen mit 80% am größten, gefolgt von der Gruppe der 25- bis 24-Jährigen (79%). Die niedrigste Zustimmung für eine solche Maßnahme gab es mit einem Befürworter-Anteil von 65% unter den 18- bis 24-Jährigen.
Wiederum mehr als 90% der Befragten sprachen sich zumindest für eine Beschränkung der privaten Handynutzung an Schulen aus: 50% befürworteten ein generelles Verbot der privaten Handynutzung an Schulen, 41% wenigstens ein Teilverbot zu bestimmten Uhrzeiten. 9% sprachen sich gänzlich dagegen aus. [Zeit, RP, t-online, news4teachers]

Wiederum der Deutsche Lehrerverband spricht sich klar gegen eine Altersgrenze aus. Verbandspräsident Stefan Düll nannte die Idee einer gesetzlichen Altersbegrenzung "realitätsfern und auch nicht sinnvoll". Zwar sei der Wunsch, Kinder zu schützen, verständlich, “aber Facebook, Instagram und Tiktok sind Teil einer Realität, in der junge Menschen lernen müssen, sich zurechtzufinden. Verbote helfen da nicht weiter”.
Stattdessen komme es darauf an, Kinder zu einem klugen Umgang mit dem Internet zu erziehen. Hier seien Eltern und die Schulen gefordert. Kinder und Jugendliche hätten zudem ein Recht auf Information. "Es kann uns gefallen oder nicht: Aber wenn sie sich zum Beispiel über Politik informieren, geschieht das oft über Social Media”. [BR]
Ähnliches liest man in der taz: Bildungsredakteur Ralf Pauli befürwortet, "dass die neue Bundesregierung endlich gegen den enthemmten Social-Media-Konsum vorgehen will. Zu grell treten mittlerweile die Schattenseiten des ständigen Onlineseins hervor: Grundschulkinder wollen sich nicht mehr bewegen, Jugendliche sind im Dopaminrausch gefangen. Und Tiktok & Co spülen ungefiltert wie nie zuvor Rassismus, Frauenhass und Gewaltverherrlichung in die Teenie-Feeds." Doch eine Ü16-Altersgrenze erachtet er als die falsche Lösung.: Dies würde wenig helfen "[…] schon deshalb, weil sie technisch schwer umzusetzen ist, wie ein Blick nach Australien zeigt. Ob eine EU-weite App zur Altersüberprüfung, an der Brüssel derzeit arbeitet, hier die Lösung bringen kann, bleibt abzuwarten. Doch selbst wenn es Europa gelingt, wäre ein Altersverbot kein guter Weg. Schließlich würden die problematischen Folgen von Social Media dadurch nicht verschwinden, sondern im besten Fall nur aufgeschoben. - Wahrscheinlicher ist es, dass Jugendliche das Verbot, genau wie in Australien, umgehen. Dann hätte die Bundesregierung lediglich erreicht, dass die bisherigen Bemühungen an Schulen, frühzeitig einen gesunden Umgang mit Social Media zu vermitteln, konterkariert oder ganz eingestellt würden – es gibt ja das Verbot. Was das für die digitalen Kompetenzen der Jugend bedeuten würde, kann man sich leicht ausmalen. Und wie so oft wären davon vor allem die Kinder betroffen, die zu Hause weniger Unterstützung erhalten.
Besser wäre es, den Handykonsum an Schulen viel früher und konsequenter zu begleiten. Wenn heute schon Erstklässler:innen Smartphones besitzen, darf der kritische Umgang damit nicht bis zur fünften oder siebten Klasse warten. Und: Die Politik muss die Konzerne in die Pflicht nehmen. Die Plattformen, die suchthaftes Verhalten, psychische Krankheiten und Radikalisierung in Kauf nehmen, sollten ein Verbot fürchten – nicht die Nutzer:innen." [taz]

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Siehe auch: [23.6.] Bundeszentrale für politische Bildung: kuzr& knapp - bpb Social Media Redaktion: Soziale Medien - Aktuelle Debatte über die Einführung eines Mindestalters

Pride Month: alle Menschen sind in ihrer Vielfalt willkommen - in Kirche& Gesellschaft

Der Pride Month (zumeist der Juni, in manchen Bundesländern auch im Juli gefeiert) ist der Gedenkmonat für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender – zudem steht der Begriff für die dazugehörige Geschichte, Kultur und Beiträge dieser Menschen und Gemeinschaften. Er wird aber auch von Menschen außerhalb des cis-geschlechtlichen Orientierungen gefeiert. Dazu zählen Menschen, die intergeschlechtlich, non-binär, asexuell, pansexuell, aromantisch sind oder diejenigen, die sich auf andere Weise identifizieren oder ihr sexuelle oder geschlechtliche Identität in Frage stellen. 
Die Bezeichnung ist ganz bewusst gewählt: Pride heißt übersetzt Stolz und soll somit signalisieren, dass sich queere Menschen nicht dafür schämen, so zu sein, wie sie sind. Der Pride Month steht also für Selbstbewusstsein, Stolz und Toleranz und setzt ein Zeichen gegen Stigmatisierung, Ausgrenzung und zum Teil auch Kriminalisierung queerer Personen.
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Bereits im letzten Jahr sowie in2025 überschatten Vorfälle queerfeindlicher Gewalt und Bedrohung den Pride Month in Deutschland. In mehreren Städten mussten Christopher Street Day-Veranstaltungen (CSDs) aus Sicherheitsgründen umgeplant oder abgesagt werden.
Ein Zustand, den bspw. die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) scharf kritisiert. Der Jugendverband fordert einen konsequenteren Schutz queerer Menschen und ruft gleichzeitig zur aktiven Beteiligung an CSDs –  durch Demonstrationen, Infostände oder kreative Aktionen – auf: "Dass queere Menschen im Jahr 2025 Angst haben müssen, öffentlich für ihre Rechte einzustehen, ist ein gesellschaftlicher Rückschritt", erklärt Malte Scholz, Vorsitzender der EJB. Man stelle sich bewusst an die Seite all jener, die sich für Vielfalt und Selbstbestimmung einsetzen. Gerade in Zeiten zunehmender Anfeindungen sei es entscheidend, Schutzräume für queere Menschen nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch im öffentlichen Raum zu schaffen. Angriffe auf CSDs sowie erzwungene Änderungen von Demorouten seien nicht hinnehmbar. Vielmehr müssten die Sicherheitsbehörden das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit uneingeschränkt gewährleisten. Gleichzeitig dankte der Verband den Behörden, die trotz wachsender Herausforderungen weiterhin für sichere Veranstaltungen sorgen. 
“Wir stehen für eine Kirche und Gesellschaft, in der alle Menschen in ihrer Vielfalt willkommen sind”. Dafür brauche es mehr als symbolische Gesten – nämlich eine klare Haltung und konkrete Schutzmaßnahmen.

Jedoch auch unabhängig von konkreten Pride-Veranstaltungen nehmen queerfeindliche Vorfälle deutschlandweit zu; die Bandbreite reicht von Beleidigungen über körperliche Angriffe bis hin zu sexualisierter Gewalt, besonders häufig betroffen seien trans* und inter* Personen. Zudem leiden insbesondere queere Jugendliche stark unter Diskriminierung; es gibt Erfahrungen von Ausgrenzung in Schule, Freizeit oder Familie. Die psychischen Folgen sind gravierend: Queere junge Menschen sind überdurchschnittlich oft von Depressionen und Suizidgedanken betroffen.
Die EJB fordert deshalb verstärkte Schutzmaßnahmen und eine Jugendpolitik, die die Lebensrealität queerer Jugendlicher ernst nimmt. "Der Schutz queerer Jugendlicher darf kein Randthema sein – er muss ein zentrales Anliegen für Politik und Gesellschaft sein", heißt es in der Stellungnahme.

Während sich zivilgesellschaftliche Organisationen wie die Evangelische Jugend in Bayern klar für queere Sichtbarkeit und Schutz stark machen, ist der politische Rückenwind auf Bundesebene nicht mehr selbstverständlich. Seit dem Regierungswechsel 2025 weht queeren Anliegen im Bundestag ein rauerer Wind entgegen: So untersagte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) bereits Mitte Mai das Hissen der Regenbogenfahne zum Berliner CSD – obwohl diese 2022 und 2023 noch am Reichstagsgebäude wehen durfte. Auch das queere Regenbogennetzwerk der Bundestagsverwaltung musste seine Teilnahme an der Berliner CSD-Demonstration auf Weisung der Verwaltungsspitze kurzfristig zurückziehen. Die ursprünglich geplante Fußgruppe, die bereits in den Vorjahren mitgelaufen war, kann dadurch nicht teilnehmen. Der Berliner CSD lud das Netzwerk stattdessen ein, auf dem offiziellen Truck mitzufahren – ein symbolischer Akt gegen die Einschränkung queerer Sichtbarkeit im politischen Raum.
[hausderjugend-marburg, sonntagsblatt, IB, ejb, berlin.de, belltower.news, nsu-watch.info/pride-saison-2024/, tagesspiegel, antidiskriminierungsstelle, correctiv]

Ärztetag fordert Entschärfung von Abtreibungsrecht

[30.5.] Schwangerschaftsabbrüche - Deutscher Ärztetag fordert Entschärfung von Abtreibungsrecht
Abtreibungen gelten in Deutschland als rechtswidrig - sie stehen, trotz vieler Ausnahmen, im Strafrecht. SPD und Grüne wollten das in der letzten Legislatur ändern, scheiterten jedoch. Die Bundesärztekammer unternimmt nun einen neuen Versuch. Der Interessenverband plädierte am 30. Mai 2025 in Leipzig in einem von der Versammlung angenommenen Beschlussantrag dafür, Schwangerschaftsabbrüche in den ersten zwölf Wochen außerhalb des Strafgesetzbuchs (zivilrechtlich) zu regeln - den entsprechenden Passus im Strafgesetzbuch also zu streichen. Die verpflichtende Beratung ungewollt schwangerer Frauen soll aber trotz Entkriminalisierung erhalten bleiben, um Versorgung und Rechtssicherheit zu verbessern. 
Begründet wird der Vorstoß damit, dass Straffreiheit eine Dekriminalisierung ermögliche, Stigmata beseitige und sowohl Schwangere als auch medizinisches Personal entlaste.  
Reaktionen und Kontext:
- Der Hausärzteverband lobt den Schritt als notwendig für bessere Versorgung und weniger rechtliche Unsicherheiten. 
- Die Grüne Bundestagsfraktion bezeichnet den Beschluss als „Meilenstein“ und fordert von der Bundesregierung zügige Gesetzesinitiativen.
- Aktuell gibt es für einen solchen Gesetzesänderungsvorstoß der Regierungsparteien (CDU/CSU/SPD) keine Mehrheit. 
[Ärztetags-Beschluss, tagesschau 1/ 2, aerztezeitung, aerzteblatt]

Dt. Frauenrat zum KoaV: Gleichstellung als Leitprinzip benannt, aber nicht verankert

[22.5.] DF-Auswertung des Koalitionsvertrags von CDU, CSU und SPD: Mit gleichstellungspolitischer Verantwortung Zukunft gestalten
In Zeiten politischer und wirtschaftlicher Krisen hat die Koalition aus CDU, CSU und SPD einen Koalitionsvertrag verhandelt, der in der Präambel die tatsächliche Gleichstellung von Frauen zu einem zentralen Anliegen erklärt. Es ist ein Erfolg des Deutschen Frauenrats (DF) und der frauenpolitischen Zivilgesellschaft, dass die neue Bundesregierung damit ihre gleichstellungspolitische Verantwortung als eine Leitlinie für kommende Regierungsarbeit festschreibt. Wir wissen: Ohne Frauen wird der notwendige Wandel nicht gelingen. Geschlechtergerechtigkeit kann nicht auf bessere Zeiten warten – sie ist eine zentrale Antwort auf die Krisen unserer Zeit und das Mittel, um das Leben von Frauen – und allen Menschen – in diesem Land entscheidend zu verbessern. Die in der Präambel postulierte Haltung mündet in einige konkrete Vorhaben, insbesondere wenn es um Partnerschaftlichkeit und Gewaltschutz geht. Ein gleichstellungspolitischer roter Faden fehlt jedoch.
Mit seinen Forderungen zur Bundestagswahl 2025 benennt der Deutsche Frauenrat gleichstellungspolitische Maßnahmen in zehn Politikfeldern zur Stärkung von Frauenrechten. Auf Grundlage der Wahlforderungen zeigt die Auswertung des Koalitionsvertrags, welche von den Regierungsparteien aufgegriffen werden und welche offen bleiben. Zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen und Verbündeten wird der Deutsche Frauenrat die neue Bundesregierung von Anfang an daran messen, wie sie Gleichstellung priorisiert und die im Koalitionsvertrag gesetzten gleichstellungspolitischen Ziele zügig in Maßnahmen übersetzt.
Insgesamt jedoch muss festgestellt werden, dass Gleichstellung als Leitprinzip benannt wird, aber nicht ausreichend und nicht in allen Politikfeldern konsequent verankert wurde.
→ zur Pressemeldung, zur detaillierten Stellungnahme

KoaV-Bewertung des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen - gemischtes Fazit

[19.5.] Bewertung des Koalitionsvertrags zwischen CDU, CSU und SPD durch das Bündnis Sorgearbeit fair teilen:
Fazit: Laut Koalitionsvertrag will die künftige Bundesregierung „Familien helfen, den alltäglichen Spagat zwischen Kindererziehung, Arbeit, Haushalt, Pflege und auch Erholung besser bewältigen zu können“. 
Diese Selbstverpflichtung nimmt das Bündnis positiv zur Kenntnis. Das Bündnis fordert die Koalitionspartner auf, strukturelle Hürden abzubauen, die der partnerschaftlichen Verteilung von unbezahlter Sorge- und Hausarbeit zwischen Frauen und Männern im Wege stehen, gezielt Anreize für eine faire Verteilung zu setzen und die dafür notwendigen steuerlichen Mittel bereitzustellen. 
Ein gleichstellungspolitischer Aufbruch für die faire Verteilung unbezahlter Sorgearbeit ist lange überfällig. Davon ist im Koalitionsvertrag wenig zu spüren. Während einige der geplanten
Maßnahmen Schritte in die richtige Richtung darstellen, widersprechen andere Maßnahmen der Zielsetzung grundsätzlich.
Weitere notwendige Schritte fehlen ganz. 
Die Erfahrung vergangener Wahlperioden zeigt, dass im Koalitionsvertrag verankerte Vorhaben keine Gewähr dafür sind, dass sie auch umgesetzt werden. Deshalb wird es jetzt entscheidend darauf ankommen, dass die angekündigten Vorhaben, die zu einer gerechteren Verteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit führen, zeitnah konkretisiert und zügig umgesetzt werden. In diesem Sinne werden die Mitglieder des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen die Arbeit der Bundesregierung kritisch und konstruktiv begleiten.

Hintergrundinfo: Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 32 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen. → zur ausführlichen KoaV-Bewertung: hier.

Internat. Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- & Asexuellenfeindlichkeit

 [17.5.] Antifeminismus-begegnen-Mediathek des Gunda-Werner-Instituts für Feminismus und Geschlechterdemokratie (2007 gegründete Einrichtung der Heinrich-Böll-Stiftung): Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- & Asexuellenfeindlichkeit (IDAHOBITA*) am 17.05.:
Transfeindlichkeit: Hass, der mobilisiert
Trans* und nicht-binäre Personen sind oft Vorurteilen, Ablehnung und Diskriminierung ausgesetzt – weltweit und auch in Deutschland. Laut Leipziger Autoritarismus-Studie 2024 sind 37 % der Befragten in Deutschland transfeindlich. Eine alarmierend hohe Zahl.
Das Wort Trans*feindlichkeit beschreibt diese Haltung und Einstellung. Das Wort versucht besprechbar zu machen, welche Auswirkungen diese Vorurteile und diese Ablehnung haben. Besonders in den Diskussionen, die der Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes voran gingen, wurden in Deutschland trans*feindliche Stimmen lauter. Das Selbstbestimmungsgesetz erleichtert die Änderung des Geschlechtseintrags und des Vornamens. Es trat am 01.11.24 in Kraft. Es zeigte sich dabei: Trans*feindlichkeit ist in der Gesellschaft weit verbreitet: Religiös-fundamentalistische Gruppen, rechtskonservative Personen und selbst trans*feindliche Feminist*innen sind sich in ihrer ablehnenden Haltung trans* Personen gegenüber oft einig. Ihre Ablehnung fußt auf starren, angeblich von der Natur vorgegebenen Bildern von Weiblichkeit und Männlichkeit, die all diesen Gruppen zugrunde liegen. Dass so viele Gruppierungen Trans*feindlichkeit offen gegenüber stehen, begünstigt zudem eine neue Entwicklung: Rechtsextreme Akteur*innen nutzen das Thema, um sich in der gesellschaftlichen Mitte Gehör zu verschaffen. So sollen rechtsextreme Positionen Verbreitung finden, die nicht nur trans*feindlich sind, sondern auch rassistisch, antisemitisch oder ableistisch. Deshalb ist es wichtiger denn je, trans*feindliche Aussagen als solche zu erkennen, Gegenargumente zu haben und zu verstehen, wie Trans*feindlichkeit instrumentalisiert wird, um unsere Demokratie zu destabilisieren: Wenn die Menschenrechte einer Gruppe verhandelbar werden, sind die Menschenrechte aller in Gefahr.

Trans*feindlichkeit geht uns alle etwas an!
Ein starres Geschlechterverständnis lässt nämlich nicht nur trans* und nicht-binäre Personen keinen Platz, sondern greift alle an, die nicht passen können oder wollen: Lesbische, schwule, bisexuelle, intergeschlechtliche oder auch aromantische und asexuelle Personen werden ausgeschlossen. Aber auch heterosexuelle Personen, die nicht trans* sind, werden angegriffen, wenn sie den engen Geschlechterrollen nicht entsprechen. Daran zeigt sich: Trans*feindlichkeit richtet sich nicht nur gegen trans* und nicht-binäre Personen, sondern greift die körperliche Selbstbestimmung und die freie Entfaltung der Persönlichkeit aller Menschen an. Trans*feindlichkeit ist damit Teil einer breiteren antifeministischen Bewegung, die gegen feministische Anliegen mobilisieren und die Würde und Rechte aller Menschen angreifen.

3. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen / Hinweise

AMIF: Aufruf zur Einreichung von transnationalen Projektvorschlägen

Im transnationalen Bereich des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) ist noch bis zum 16.9.25 ein Aufruf zur Einreichung von transnationalen Projektvorschlägen geöffnet. Diese Fördermöglichkeit könnte für kirchliche und diakonische Einrichtungen interessant sein, die in der Integration von Migranten aus Drittländern tätig sind und hierzu mit Einrichtungen aus dem europäischen Ausland kooperieren möchten. 
   Der AMIF dient der Unterstützung der Flüchtlings- und Integrationspolitik der EU-Mitgliedstaaten. Er fördert ebenfalls Maßnahmen, die die Verbesserung der Bedingungen für die Aufnahme und gegebenenfalls Rückkehr von Migrant*innen zum Ziel haben. Der AMIF wird teils auf nationaler Ebene durch die Mitgliedstaaten, teils auf transnationaler Ebene durch die Europäische Kommission verwaltet. 
Im aktuellen Aufruf sollen unter anderem Projekte in den folgenden Themenfeldern gefördert werden: Unterstützungsmaßnahmen für zugewanderte Frauen, Zugang zum Gesundheitssystem, Verbesserung von digitalen Kenntnissen unter Migrantinnen und Migranten, Förderung von zusätzlichen Wegen zur Bildung.
   Die Antragstellung geschieht im Konsortium aus mind. 5 Einrichtungen aus mind. 5 Programmländern; eine Ausnahme stellt das Thema „Förderung von zusätzlichen Wegen zur Bildung“ dar, hier müssen mind. 3 Einrichtungen aus 3 Programmländern im Konsortium zusammenarbeiten. Antragsberechtigt und förderfähig sind Einrichtungen mit eigener Rechtspersönlichkeit und Sitz in einem EU-Mitgliedstaat (mit Ausnahme Dänemarks). Internationale Organisationen dürfen ebenfalls als Partner (nicht jedoch als Antragsteller) teilnehmen, jedoch wird ihre Beteiligung auch im Falle eines Sitzes in einem EU-Mitgliedstaat nicht für die Erfüllung der Mindestanzahl der beteiligten Programmländer gewertet. Gewinnorientierte Unternehmen können nicht die Projektkoordination übernehmen.
   Die maximale Projektlaufzeit in den o.g. Themenfeldern beträgt 36 Monate. Die Förderung erfolgt auf Basis einer gemischten Budgetberechnung basierend auf reellen Kosten, Standardeinheitskosten und Pauschalen und beträgt 90% der förderfähigen Projektkosten. Die beantragte Förderung darf in den Themenfeldern 1 und 2 zwischen 1.500.000€ und 3.000.000 € und in den Themenfeldern 3 und 4 zwischen 1.000.000€ und 2.000.000€ betragen.
   Die Antragstellung geschieht elektronisch über das Funding & Tenders Portal der Europäischen Kommission bis spätestens zum 16. September 2025 um 17.00 Uhr Brüsseler Zeit. Mit der Unterzeichnung eines Fördervertrags ist voraussichtlich im Mai / Juni 2026 zu rechnen. 
Weitere Informationen auf dem Funding & Tenders Portal: https://tinyurl.com/amif-transnational-aufruf-2025 

ESF+ Förderung: Stärkung soz. Dienste d. Freien Wohlfahrtspflege mittels Digitalisierung

Im Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) ist ein neues Programm namens „Stärkung sozialer Dienste der Freien Wohlfahrtspflege mittels Digitalisierung (DigiWohl)“ geplant. Verantwortlich für das Programm ist das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und ein erster Aufruf ist für den Sommer 2025 vorgesehen. 
Diese Fördermöglichkeit könnte für kirchliche und diakonische Einrichtungen interessant sein, die ihre regional und lokal angebotenen sozialen Dienstleistungen (insbesondere für benachteiligte und vulnerable Gruppen) digitalisieren sowie digitale Lösungen entwickeln und einführen möchten.
Die Ziele des DigiWohl-Programms sind die Stärkung sozialer Dienste der Freien Wohlfahrtspflege durch Digitalisierung, die Verbesserung des Zugangs zu sozialen Dienstleistungen sowie die Unterstützung der sozialen Integration von benachteiligten Gruppen. Gemeinnützige Träger der Freien Wohlfahrtspflege sollen in die Lage versetzt werden, digitale Lösungen vermehrt und effektiver in die unmittelbare Arbeit mit ihren Klientinnen und Klienten zu integrieren.
Die Antragstellung kann im Kooperationsverbund mit maximal zwei Teilvorhabenpartnern durchgeführt werden. 
Antragsberechtigt sind gemeinnützige Verbände und Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. [Weitere Infos: esfplus.de/digiwohl & esf-regiestelle]

filia Stiftung: Förderung für ehrenamtliche FLINTA* Gruppen 

Die filia Gemeinschaftsstiftung unterstützt im Rahmen ihres neuen Förderprogramms "RISE – Ressourcen für Intersektionale Solidarität & Empowerment" selbstorganisierte, ehrenamtliche FLINTA-Organisationen/-Initiativen/-Projekte, die Empowerment-Angebote mit und für FLINTA in Deutschland gestalten.
Es können 6.000€ pro Jahr für laufende Aktivitäten oder neue Projekte mit einer Laufzeit von einem, zwei oder drei Jahren beantragt werden. Die Entscheidung darüber, welche Organisationen und Initiativen gefördert werden, trifft ein ehrenamtlicher Beirat. 
Bewerbungsschluss ist der 16. Juli. [Weitere Infos: hier]
Hintergrund: filia.die frauenstiftung fördert Projekte von und für Frauen, Mädchen und LBTIQ+, die strukturellen Wandel zum Ziel haben – in Mittel- und Osteuropa und in Deutschland. Im Fokus der Förderung stehen Projekte und Initiativen, die sich für die Freiheit von Gewalt einsetzen, gesellschaftliche Teilhabe fordern und demokratische Strukturen stärken.

Frauenpreis 2026 für Gleichberechtigung & Selbstbestimmung

Mit dem Anne-Klein-Frauenpreis ehrt die Heinrich-Böll-Stiftung Frauen, die mutig und hartnäckig für Menschenrechte, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung eintreten. Der Preis ist mit 10.000 EUR dotiert und wird seit 2012 vergeben. Die Ausgezeichneten kommen aus dem In- und Ausland.
Mit dem Preis gedenkt die Heinrich-Böll-Stiftung zugleich Anne Kleins (1950 – 2011), die sich als Frau, Rechtsanwältin und Politikerin dem Kampf für die Durchsetzung von Frauen- und Freiheitsrechten verschrieben hatte. 
Die feierliche Preisverleihung findet am 06. März 2026 in Berlin statt. 
Bisherige Preisträgerinnen stammten etwa aus Syrien, Kolumbien, Indien, Serbien Mexiko, Südafrika, Deutschland und der Türkei – um nur einige zu nennen. Für manche ist die Öffentlichkeit, die der Preis schafft, fast so etwas wie eine Lebensversicherung und ein Schutz für ihren Mut. Zum 10. Jubiläum wurden diese Frauen besucht. Hier erklären sie, was der Anne-Klein-Frauenpreis für sie bedeutet.
In 2025 ging der Anne-Klein-Frauenpreis an die belarusischen Feministinnen und Frauenrechtsverteidigerinnen Darya Afanasyeva, Irina Alkhovka und Julia Mickiewicz. Trotz staatlicher Repressionen setzen sie ihren Einsatz für Frauen- und Menschenrechte aus dem Exil fort.

Für den en Anne-Klein-Frauenpreis 2026 können nun Kandidatinnen benannt werden. (Vorstellung der Kandiatinnen und Begründung auf max. 3 DIN A4-Seiten.) Weitere Details und die Nominierungskriterien hier: www.boell.de/annekleinfrauenpreis
Einsendeschluss ist am 15.9.25. 

Call for Participation: Bundeskongress Schulsozialarbeit 2026 (Hildesheim)

Am 05. und 06. März 2026 findet der nächste Bundeskongress Schulsozialarbeit in Hildesheim statt. Unter dem Motto „Professionell. Nachhaltig. Zukunftsorientiert“ versammeln sich dort mehrere Hundert Fachkräfte, Wissenschaftler*innen und Verantwortliche aus öffentlicher sowie freier Jugendhilfe. Der Call for Participation läuft noch bis zum 31. Juli 2025. → Call for Participation

SCHULEWIRTSCHAFT-Preis 2025 (Initiative Klischeefrei)

Unter dem Motto „Engagement sichtbar machen“ ruft das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Unternehmen und Schulen dazu auf, sich für den SCHULEWIRTSCHAFT-Preis 2025 zu bewerben. Das Netzwerk verbindet bundesweit Schulen und Wirtschaft miteinander und engagiert sich seit Jahrzehnten für einen gelingenden Übergang von der Schule in den Beruf. SCHULEWIRTSCHAFT ist Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei. 
Zur Vorbereitung der Bewerbung bietet das Netzwerk Online-Informationstermine an. Bewerbungsschluss ist der 15. August 2025, die Preisverleihung findet am 14. November 2025 in Berlin statt. → mehr Infos

Preis: für Förderung& Vermittlung demokrat. Werte& sozialer Kompetenzen

Die Bewerbungsphase für den Deutschen Arbeitgeberpreis Bildung 2025 ist eröffnet. Der Preis steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zusammenhalt stärken – Demokratie fördern“. Bewerbungsschluss ist der 20. August 2025. Bewerben können sich Kitas, Schulen, Berufsschulen und Hochschulen mit ihren Aktivitäten und Konzepten zur Förderung und Vermittlung demokratischer Werte und sozialer Kompetenzen. → Mehr erfahren

4. Fort- & Weiterbildungen, Workshops, Seminare

2.7./1.10./26.11. Online: Schulabsentismus erfolgreich begegnen

BAG KJS& IN VIA: Online-Workshopreihe “Schulabsentismus erfolgreich begegnen”
Die Online-Workshopreihe „Schulabsentismus erfolgreich begegnen – Best Practices und Gelingensbedingungen in der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit“ - die im Rahmen des Projekts „Schule – ohne mich?! Neue Entwicklungen und Handlungsanforderungen bei Schulabsentismus“ stattfindet - befasst sich mit den Ansätzen und Gelingensbedingungen verschiedener Initiativen, Projekten und Maßnahmen der Jugendhilfe, insbesondere der Jugendsozialarbeit, im Feld von Schulabsentismus. [Anmeldung]

3.7. Online: Sexuelle Bildung & Jungen*arbeit

Online-Workshop: Sexuelle Bildung & Jungen*arbeit. 
Der kostenlose Workshop mit Marco Kammholz, Sexualberater (isp) und Sexualpädagoge (gsp), widmet sich sexueller Bildung mit der Zielgruppe der Jungen. Neben kurzen Inputs zu Jugend- und Jungensexualität und zu Konzepten der sexuellen Bildung steht der gemeinsame Fachaustausch über Bedarfe und Handlungsmöglichkeiten in der Arbeit im Mittelpunkt. 
Der Workshop richtet sich an alle Fachkräfte der Jugendhilfe, Jungen*arbeiter*innen, Fachkräfte der OKJA, Schulsozialarbeiter*innen, Jugendsozialarbeiter*innen, die mit Jungen* arbeiten. 
Termin& Ort: 3.7.: 9-13 Uhr, Online: Zoom. [weitere Infos]

3.7. Online: Empfänglichkeit junger Männer für Rechtspopulismus/ Rolle v. Jugendarbeit

Lost Boys? Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung am 3. Juli fragt, warum junge Männer rechte Antworten suchen  
„Echte Männer sind rechts“, tönt es aus dem Handylautsprecher – zu sehen: ein schnell geschnittenes TikTok-Video mit AfD-Politiker Maximilian Krah. Solche Inhalte erreichen millionenfach junge Männer. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass rechte Akteure gezielt an Einfluss gewinnen – nicht nur in Wahlergebnissen, sondern auch in den sozialen, kulturellen und digitalen Räumen junger Menschen.
Junge Männer scheinen besonders empfänglich für diese Botschaften zu sein – für bestimmte Männlichkeitsbilder, für einfache Antworten, für identitätsstiftende Abgrenzung. Was steckt hinter dieser Entwicklung? Ist sie Ausdruck von Rebellion, ein Rückschritt oder etwas ganz anderes?
Es stellt sich auch die Frage, welche Rolle Männlichkeitsbilder für die politische Orientierung spielen? Welche Strategien verfolgen rechte Akteure gezielt gegenüber jungen Männern? Und wie kann politische Bildung, Prävention oder Jugendarbeit darauf reagieren?

In einer kostenlosen Online-Veranstaltung will sich die Heinrich Böll Stiftung am 3. Juli 2025 von 18-19:30 Uhr dem Thema aus verschiedenen Perspektiven annähern. [Mehr Infos& Anmeldung]

4.7. Weil der Stadt: Gesellschaftl. Engagement benachteiligter Jugendl. fördern

Akademie der Jugendarbeit BW: Benachteiligt? Beteiligt! - Eine Einführung in die GEBe-Methode
Die GEBe-Methode („Gesellschaftliches Engagement Benachteiligter fördern“) zeigt, wie selbst mit vermeintlich politikverdrossenen Jugendlichen echte Beteiligung gelingen kann. Die Einführung vermittelt Grundzüge der Methode und regt zum Ausprobieren an.
Ort& Termin: 4.7., 9:30-17Uhr, 95 €, Landesakademie für Jugendbildung, Weil der Stadt [mehr Infos]

7.7. Online: Antisemitismus- u. Rassismuskritik zusammendenken

Landesjugendring NRW: Online-Workshop: Antisemitismus- und Rassismuskritik zusammendenken, 7.7., 18-21Uhr
Antisemitismus und Rassismus sind tief in unserer Gesellschaft verankert: Sie beeinflussen unser Denken, prägen unsere Institutionen, führen zu Ausgrenzung und Gewalt. Im Engagement gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit ist es unerlässlich, beiden Diskriminierungsformen entschieden entgegenzutreten: Antisemitismuskritik muss rassismsuskritisch sein und Rassismuskritik antisemitismuskritisch. Dennoch erscheinen die beiden Perspektiven häufig unvereinbar.
Die AG Rassismuskritische Öffnung des Landesjugendrings NRW hat daher einen Workshop organisiert, in dem das Zusammendenken der beiden Diskriminierungsformen erlernt wird. Es geht dabei konkret um die praktische Anwendung in der Jugendverbandsarbeit.
Der Workshop wird von der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. durchgeführt und richtet sich sowohl an haupt-, als auch an ehrenamtlich Engagierte aus Jugendverbänden.

Zentrale Fragen des Workshops sind: - Wie lassen sich antisemitismuskritische und rassismuskritische Ansätze in der Jugendverbandsarbeit sinnvoll miteinander verbinden? - Wo liegen Unterschiede, wo Überschneidungen? - Und wie können wir solidarische Bündnisse schaffen – statt Spaltungen zu vertiefen?
Dazu nehmen wir aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus in den Blick und beschäftigen uns mit seinen historischen Ursprüngen, Funktionen und Wirkungsweisen. Gemeinsam analysieren wir Unterschiede und Schnittstellen zu Rassismus – mit dem Ziel, beides zusammenzudenken. Abschließend erarbeiten wir Handlungsoptionen für eine diskriminierungskritische Praxis, die Polarisierungen entgegenwirkt und Räume für solidarisches Miteinander schafft.
Zielgruppe: Interessierte Haupt- und Ehrenamtliche aus den Strukturen des Landesjugendrings NRW. Da die Plätze begrenzt sind, behalten wir uns vor, bei hohen Anmeldezahlen die Plätze pro Verband zu begrenzen. → Anmeldung bis zum 1. Juli 2025 hier.

Hinweis: Falls ihr an dem Datum nicht teilnehmen könnt, könnt ihr auch selbst mit der Kölnischen Gesellschaft in Kontakt treten und einen Workshop in euren Strukturen organisieren. Der Verein führt für Jugendverbände kostenfreie Workshops zu diesem und ähnlichen Themenbereichen durch. Kontakt: Lena Westerhorstmann

Save the date: Für den 10.9. (18–21 Uhr, digital) ist ein weiterer Workshop mit dem Titel „Über den Nahost-Krieg sprechen“ geplant. Eine Anmeldung hierzu erfolgt separat und zu einem späteren Zeitpunkt. Es empfiehlt sich an beiden Workshops teilzunehmen, die Teilnahme ist jedoch auch einzeln möglich.

ab 10.7. Online: KJH-, asyl-& aufenthaltsrechtl. Grundlagen (Vormundschaft, Begleitung, Übergang,...)

Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht e.V.: Online-Grundlagenschulung für die Arbeit mit (un)begleiteten geflüchteten Kindern und Jugendlichen Oktober 2025
Die schulung vermittelt praxisnah jugendhilferechtliche und asyl- und aufenthaltsrechtliche Grundlagen, Informationen zu Vormundschaft und ihrer Rolle im Asylsystem sowie zur Begleitung und Übergangsgestaltung von und mit jungen volljährigen Geflüchteten. Neben den Schulungsinhalten wird es Raum für interaktiven Austausch und zur Reflexion der Herausforderungen und Haltungen im Arbeitsalltag geben.
Termine: 10.7.& 1.8. je 9:30-13Uhr, 18.9., 12-15:30 Uhr, 16.10., 9:30-13Uhr [mehr Infos]

14.7.&8.10. Stuttgart: Mädchen*arbeit mit intersektional feministischer Perspektive

In Kooperation mit dem Paritätischen Landesverband Baden-Württemberg bietet LAG Mädchen*politik BW eine zweiteilige Fortbildungsreihe „Mädchen*arbeit mit intersektional feministischer Perspektive“ an. 
Inhalt: Die Lebensrealitäten von Mädchen* und jungen Frauen* sind vielfältig und häufig von Diskriminierungen geprägt. Ziel der feministischen Mädchen*arbeit ist es, Selbstwirksamkeitserfahrungen zu fördern und Räume zu schaffen, in denen Erfahrungen frei von gesellschaftlichen Zuschreibungen möglich sind. Es werden Basiswissen und Lösungsansätze für die Praxis vermittelt. 
Modul 1 am 14.7., 10-17 Uhr: Grundlagen geschlechterreferierender Arbeit mit Mädchen, trans, inter und nicht-binären Kindern und Jugendlichen und Antifeminismus als gesellschaftliche Herausforderung.
Modul 2 am 8.10., 10-17h: Von der Theorie zur Praxis: Vielfältige Ansätze für eine gelingende Mädchen*arbeit.
Ort: Der PARITÄTISCHE Landesverband BW, Hauptstraße 28, 70563 Stuttgart
Die Fortbildungsmodule sind für Teilnehmer*innen kostenfrei, deren Träger sowohl Mitglied im Paritätischen Landesverband als auch in der LAG Mädchen*politik BW ist. Der Unkostenbeitrag für Personen ohne diese beiden Mitgliedschaften beträgt 30,- € pro Modul.

15.7. Online: Info zum Lehrgang: (Quer-)Einstieg in die OKJA

Akademie der Jugendarbeit BW: Online-Infoveranstaltung für Träger*innen - Lehrgang: Dein (Quer-)Einstieg in die Offene Kinder- und Jugendarbeit
Interessierte Träger*innen der OKJA können sich bei diesem Online-Termin über den für 10.11.2025 geplanten Lehrgang: "Dein (Quer-)Einstieg in die Offene Kinder- und Jugendarbeit" informieren.
Termin& Ort: 15.7., 14-15:30Uhr, Zoom, online.

16.7. Online: Recht auf Gesundheit für junge Geflüchtete

Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht e.V.: Recht auf Gesundheit – Therapie & Sprachmittlung für junge Geflüchtete durchsetzen
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Fluchterfahrung sind häufig psychisch belastet und benötigen dringend therapeutische Unterstützung. Die Veranstaltung vermittelt rechtliche Grundlagen zur Kostenübernahme von Therapien und Sprachmittlung nach SGB VIII und AsylbLG – praxisnah, interaktiv und mit Raum für Fallbesprechungen. 
Zielgruppe: Fachkräfte aus der Jugendhilfe, psychosozialen Zentren, Vormund*innen, Sozialarbeiter*innen, pädagogische Fachkräfte und Mitarbeitende in Jugendämtern und Sozialdiensten, die mit jungen Menschen mit Fluchterfahrung arbeiten.
Referentinnen: Marie Melior (BAfF) und Jana Lubinova (BuMF) 
Termin& Ort: 16.7., 13–16Uhr, Online, Teilnahme kostenfrei [Anmeldung & Infos]

18.7. online: Intersektionale Perspektive auf Gesundheit v. Mäd.*&jungen Frauen*

LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg e.V.: Kostenloser online-Workshop „Wann bin ich gesund?“ Intersektionale Perspektive auf Gesundheit und Wohlbefinden von Mädchen* und jungen Frauen* mit Amina El-Gamal. 
In diesem interaktiven Online-Workshop beschäftigen wir uns mit Gesundheit und Wohlbefinden von Mädchen* und FLINTA*-Jugendlichen aus intersektionaler Perspektive. Wir hinterfragen, inwiefern psychische und körperliche Gesundheit gesellschaftlich konstruiert und von patriarchalen, rassistischen, ableistischen und anderen diskriminierenden Strukturen beeinflusst wird. Dabei geht es auch um die Verschränkung von Diskriminierung, Körpernormen und psychischer Gesundheit. Neben kurzen Input-Vorträgen arbeiten wir in Kleingruppen, tauschen Erfahrungen aus und schaffen Räume für Reflexion und Empowerment. Ziel ist es, gesellschaftliche Zusammenhänge sichtbar zu machen, Erfahrungen einzuordnen und individuelle wie kollektive Ressourcen für die Arbeit mit Jugendlichen zu stärken.
Der Workshop ist die erste von fünf kostenlosen online-Veranstaltungen, die im Rahmen unseres neuen Projekts „Psychische Gesundheit und Körpererleben von Mädchen* und jungen Frauen* - Was macht uns stark?“ in dem Zeitraum Juli 2025 bis Juni 2026 stattfinden. Weitere Informationen zur Anmeldung folgen Anfang Juli.
Termin& Ort: 18.7., 10-12:30 Uhr, online. 
[Die Anmeldung wird ab Anfang Juli möglich sein. Kontakt: Lilli Weber, Projektreferentin: weber@lag-maedchenpolitik-bw.de]

22.7. Stuttgart: Sexuelle u. geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit KiJu

LAG Mädchen*politik e.V. BW: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen - Workshop im Rahmen der Genderqualifzierungsoffensive am 22. Juli in Stuttgart
Was genau bedeutet „queer”? Was kann ich tun, wenn sich ein Kind bei mir outet? Wie gehe ich mit homofeindlichen Beleidigungen in meiner Einrichtung um? Was bedeutet das neue Selbstbestimmungsgesetz für Jugendliche?
Im Workshop widmen wir uns den Grundlagen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, sprechen über Begrifflichkeiten und gesetzliche Regelungen. Entlang persönlicher Reflexion, kollegialer Beratung und Fallarbeit soll ein diskriminierungssensibler Blick für die eigene Praxis geschärft werden.
Es wird Raum für Fragen und Austausch geben. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Datum: 22.7., 10-14 Uhr, in Stuttgart. [Infos/ Anmeldeformular]

22.7. Stuttgart: Interkulturelle Herausforderungen in der Beratung zu Teilzeitausbildung

Interkulturelle Herausforderungen in der Beratung begegnen
Die Fortbildung richtet sich an Beratende, die Menschen mit Migrationsgeschichte – insbesondere Frauen* – beim Einstieg in eine Teilzeitausbildung unterstützen möchten. Sie ergänzt pädagogische und beratende Kompetenzen um wichtige Aspekte der interkulturellen Sensibilität und bietet sie konkrete Impulse zu Empowerment, Selbstreflexion und diskriminierungskritischer Praxis.
Themenschwerpunkte sind: 
- Reflexion von sichtbaren Merkmalen wie Kopftuch oder ungewöhnlichen Nachnamen im Bewerbungsprozess
- Umgang mit Vorannahmen und Stereotypen (z. B. „Mit meinem Akzent finde ich keinen Job“)
- Strategien zur Stärkung von Ratsuchenden
- Kommunikation: verbale und nonverbale Aspekte (sprachliche Barrieren, respektvoller Dialog)
- Eigene Haltung: Antidiskriminierung, Empowerment, Anti-Bias-Reflexion
Referentin: Asli Kücük, Freiberufliche Trainerin für politische Bildung, Themen: Demokratie, Antidiskriminierung, Extremismusprävention, Qualifikationen: Anti-Bias- & Betzavta-Trainerin. 

Teilnahme & Anmeldung: Gebühr: 100 € regulär, 90 € für Fördermitglieder
Termin&Ort: 22. Juli 2025, 09:00–16:00 Uhr (Einlass ab 08:30 Uhr); Forum 3, Forumsaal (2. Stock), Gymnasiumstraße 21, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Netzwerk Teilzeitausbildung Baden-Württemberg / LAG Mädchen*politik BW; gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus BW 
[Infos& Anmeldung; Rückfragen an Anja Tschanter (tschanter@netzwerk-teilzeitausbildung-bw.de)]

28.8.-30.9. Essen: FoBi-Reihe zu rassismus-&radikalisierungssensibler Präventionspraxis

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Fortbildungsreihe “extrem:kompakt”: Prävention im Spannungsfeld zwischen antimuslimischem Rassismus und islamistischem Extremismus
Antimuslimischer Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das nicht nur Auswirkungen auf das Selbstbild und die Teilhabe junger Muslim_innen hat, sondern auch als Nährboden für islamistische Radikalisierungsprozesse wirken kann. Gleichzeitig besteht die Gefahr, im Rahmen der Präventionsarbeit selbst zur Stigmatisierung muslimischer Menschen beizutragen. Die Fortbildungsreihe setzt genau hier an: Sie sensibilisiert pädagogische Fachkräfte für diese Spannungsfelder und vermittelt fundierte Kenntnisse sowie Handlungsoptionen für eine differenzierte, rassismussensible Präventionspraxis.
Zielgruppe: Die Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe oder aus angrenzenden Arbeitsfeldern, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten und ihre Handlungssicherheit im Umgang mit möglichen Radikalisierungstendenzen stärken möchten.

Ziele
• Radikalisierungstendenzen erkennen und einordnen können
• Die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen verstehen, die Radikalisierung und Extremismus begünstigen
• Antimuslimischen Rassismus als gesellschaftliches Machtverhältnis verstehen und den eigenen verinnerlichten Rassismus reflektieren
• Handlungskompetenzen im Spannungsfeld von Prävention, Intervention und pädagogischer Beziehungsgestaltung stärken
• Eigene Unsicherheiten im professionellen Kontext erkennen und konstruktiv bearbeiten
• Die Bedeutung intersektionaler Perspektiven, insbesondere von Gender und Rassismus, für Prävention und Intervention verstehen

Die Fortbildung besteht aus drei Veranstaltungen in Präsenz in Essen sowie einer digitalen Begleitung mit ergänzenden Materialien, Reflexionsaufgaben und Podcasts zur Vertiefung.

Option 1: je 10-17 Uhr am 28.8., 18.9. und 30.9. oder Option 2: 9.10., 29.10. und 13.11. [Weitere Infos]

2.9.: Essen: Spiele& diversitätssensible Bildungsarbeit

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Kritische Reflexion und Anpassung von Spielen & Methoden für eine diversitätssensible Bildungsarbeit.
Spiele und storybasierte Methoden haben großes Potenzial, um Lernräume zu eröffnen, Reflexionsprozesse anzustoßen und einen zugänglichen Einstieg in komplexe Themen zu ermöglichen. Doch unreflektiert eingesetzt können sie unbeabsichtigt Stereotype reproduzieren, Barrieren verstärken oder sogar Verletzungen hervorrufen.
In diesem interaktiven Workshop nehmen wir Spiele und Methoden euer Praxis genau unter die Lupe:
- Wie können wir bestehende Methoden in Hinblick auf Barrieren, Klischees, Vorurteile, Ausgrenzungspotenziale und Diskriminierungen analysieren?
- Welche Fallstricke gibt es in der Anwendung – und wie lassen sie sich vermeiden?
- Wie können wir Spiele & Methoden so anpassen, dass die entdeckten Scgieflagen vermieden werden?
Gemeinsam reflektieren wir eure eigenen Erfahrungen, analysieren konkrete Methoden und entwickeln praxisnahe Anpassungen. Ihr könnt gerne Spiele oder Methoden mitbringen, die ihr bereits nutzt oder überarbeiten möchtet.
Was euch erwartet: Gemeinsames Spielen/ Erproben, Kritische Reflexion & Austausch, Kreatives Arbeiten, Kollegiale Beratung und praxisnahe Weiterentwicklung. 
Zeit&Ort: 2.9., 9-17Uhr, FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW, Limbecker Platz 7, Essen, 45127
Anmeldeschluss: 26.8., Kosten: 110 €, Referentin: Dana Meyer (sie/ihr) [weitere Infos& Anmeldung]

 

 

2.9. FF(M): Multiplikator*innenschulung zum Jugend-Bildungstool #1coolermove

#1coolermove next generation: Ein Bildungstool startet durch – Dialoge für eine starke Jugend
Die kostenfreie Multiplikator*innenschulung zum pädagogischen Online-Tool #1coolermove, das dem Empowerment gegen Diskriminierung dient, wird von den Bildungsreferent*innen Marc Melcher und Sarah Volk des Paritätischen Bundesverbandes - in Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt - durchgeführt. Themen des Tools sind u.a. Gewalt in Paarbeziehungen und Adultismus, Rassismus, Sexismus und andere wichtige gesellscaftliche Themen, zu denen junge Menschen zur Reflektion angehalten werden sollen. Das Tool ist direkt auf die aktuellen Herausforderungen in der Jugendarbeit ausgerichtet. 
Zeit& Ort: 2.9. 9:30-16:30 Uhr, Jugend- und Sozialamt, Eschersheimer Landstraße 241-249, Frankfurt [Teilnahme und Anmeldung]

4.9. Online: Seminar: Gadjé-Rassismus

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Web-Seminar: Gadjé-Rassismus: Vielfaltssensible und Reflektierte Pädagogische & Sozialarbeiterische Praxis im Umgang mit Romnja und Sintizze.
»Rassismus gegen Sintizze und Rom*nja ist eine historisch gewachsene und transnational organisierte Gewalt, die auf die Psyche und die Körper von romani Subjekten transgenerationell einwirkt und Lebenserschwernisse, Verletzungen und Krankheiten, verkürzte Lebenserwartung bis hin zum Tod verursacht. Diese Gewalt schließt Rom*nja individuell und/oder kollektiv und in Verschränkung mit weiteren gesellschaftlichen Platzierungen wie Klasse, Gender, Sex, religiöser Zugehörigkeit von materiellen, finanziellen sowie symbolischen Ressourcen und von gesellschaftlicher Anerkennung und struktureller Teilhabe aus.«
Anhand diesen Definitionsvorschlages von Isidora Randjelović werden wir die thematische Komplexität beleuchten und uns mit der Bedeutung für die eigene pädagogische und sozialarbeiterische Praxis auseinandersetzen.
Die Veranstaltung richtet sich an: Pädagogische Fachkräfte und alle Personen, die sich privat oder beruflich mit dem Thema auseinandersetzen möchten oder es tun.
Termin: 4.9., 10:30 Uhr-12Uhr, Anmeldeschluss: 02.09.2025, 12 Uhr, Kosten: 18€, Speaker: Merfin Demir (Čerenja e.V.) [Anmeldung]

5.9. Online: Gender-Diversity Workshop

Evangelisches Frauenbegegnungszentrum EVA: Lestea Abend (Lesbisch*Trans*Queer*): Gender-Diversity Workshop digital/online
Über Pride-Flaggen und Lebkuchenfiguren möchte das EVA-Team mit Teilnehmenden ins Gespräch kommen zu geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung. Wer oder was bestimmt, was Geschlecht und Gender bedeuten? Was macht Geschlechtsidentität aus? Welche Ideen und Vorstellungen von Geschlecht und Gender können uns bestärken, was schränkt uns ein?  Keine Kenntnisse erforderlich. All Gender welcome. 
Zeit& Ort: 5.9., 19-21 Uhr, online [Weitere Infos]

9.9. Online: Das AGG in KJH-Einrichtungen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Web-Seminar: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
Seit 2006 sorgt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dafür, dass Benachteiligungen – insbesondere im Berufsleben – vermieden werden. Arbeitgeber*innen sind verpflichtet, die Vorgaben des AGG umzusetzen.
Gerade in Einrichtungen der KJH ist die Schaffung eines diskriminierungsfreien Arbeitsumfelds von großer Bedeutung. Sie trägt nicht nur zum Schutz und zur Motivation der Mitarbeitenden bei, sondern stärkt auch die Vorbildfunktion dieser Organisationen in Sachen Diversitätssensibilität. Die Einhaltung des AGG schützt darüber hinaus vor rechtlichen Risiken und fördert ein respektvolles Miteinander im Arbeitsalltag. 
Termin& Ort: 9.9., 10-12Uhr, Digital, Kosten: 18€ [Infos]

4.9. Essen: Pädagogische Auseinandersetzung mit Klassismus

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Fortbildung Klassismus
Was hat Klassismus mit Pädagogik zu tun? Mehr als oft angenommen. Klassismus – die Abwertung, Benachteiligung oder Ausgrenzung aufgrund sozialer Herkunft oder Klassenposition – prägt alle Lebensbereiche und bleibt im pädagogischen Alltag trotzdem häufig unthematisiert. Besonders im Zusammenspiel mit weiteren Diskriminierungsformen wie Rassismen, Sexismen oder Ableismus entstehen komplexe Ausschlüsse, die in der pädagogischen Arbeit reproduziert werden können.
Diese Fortbildung bietet einen Einstieg in klassismuskritisches Denken und Handeln. Neben einer theoretischen Einführung und weiteren fachlichen Inputs liegt der Fokus auf selbstreflexiven Methoden:
Welche (unbewussten) Bilder und Erfahrungen prägen unsere pädagogische Haltung? Wie beeinflussen sie unser Handeln? Und wie können wir Räume schaffen, die soziale Ungleichheit nicht verstärken, sondern Solidarität und Teilhabe fördern?
Neben der Reflexion der eigenen Praxis werden Methoden der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW vorgestellt, die es ermöglichen, mit Kindern oder Jugendlichen machtkritisch zu Klassismus zu arbeiten. Die Fortbildung schafft Raum für Austausch, Perspektivwechsel und die Entwicklung von Handlungsideen für eine gerechtere pädagogische Arbeit.
Die Veranstaltung richtet sich an: Pädagogische Fachkräfte, Schulsozialarbeit, OGS und ehrenamtlich pädagogisch Tätige. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Die Fortbildung findet in deutscher Lautsprache statt.
Anmeldeschluss: 4.9., 12 Uhr, Termin& Ort: 10.9., 9:30-16Uhr, FUMA, Limbecker Platz 7, 45127 Essen; Kosten: 110€ [Infos]

16/23.9. Essen: Anti-Bias-Arbeit & Einbindung in die Praxis

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Fortbildung: „Bist du so, wie ich dich sehe?“ Vorurteilsreflektierte Pädagogik mit dem Anti-Bias-Ansatz in der Praxis.
In dieser zweitägigen Fortbildung werden praxisnah Grundlagen und Zielsetzungen der Anti-Bias-Arbeit vorgestellt und auf die Einbindung in die Praxis eingegangen. Zugänge zu Themen wie “Vorurteile, Macht und Diskriminierung” werden über selbstreflexive Übungen transportiert und es besteht der Raum eigene Erfahrungen – damit auch Einstellungen und Haltungen – zu reflektieren. 
Die Veranstaltung richtet sich an alle Fachkräfte im pädagogischen Bereich, Schulsozialarbeit, OGS und ehrenamtlich pädagogisch Tätige.
Zeit& Ort: 16. & 23.9., 9:30-16Uhr, FUMA, Limbecker Platz 7, 45127 Essen; Kosten: 220€ [Mehr Infos]

24.9. Ettlingen: Seminar Jugendbeteiligung - mit jungen Menschen& Fachkräften

Internationales Forum Burg Liebenzell e.V. : Seminar - Jugendbeteiligung Connected – Vernetzt im Länd:
Du bist engagiert und setzt dich gerne für deine Themen ein? Dann komm zum Bar Camp und tausch dich mit anderen Engagierten und mit Fachkräften aus!
Zeit& Ort: 24.9., 10:30-17:30 Uhr, Rathaus Ettlingen (Marktplatz 2, 76275 Ettlingen)
Junge Menschen und die Fachkräfte in der Kinder- und Jugendbeteiligung aus ganz Baden-Württemberg (eventuell auch darüber hinaus) stehen im Mittelpunkt dieses Tages! Im Sinne des Titels wollen wir Themen und Menschen verbinden und vernetzen.
Sichtweisen von jungen Menschen und Fachkräften: Jugendgemeinderat, Jugendforum, SMV oder andere Organisationen– Hauptsache engagiert. Ob ehrenamtlich oder als Fachkraft – wir freuen uns auf verschiedene Perspektiven. Was brauchen junge Menschen, um sich gut beteiligen zu können? Wie können Fachkräfte Beteiligung ermöglichen?
Getrennter Vormittag - gemeinsamer Nachmittag: Hier hat alles Platz, was UNS als junge Menschen und Fachkräfte rund um die Jugendbeteiligung beschäftigt: offene Fragestellungen, Best-Practice-Beispiele, gemeinsame Projektentwicklung und noch vieles mehr… Hier ist Raum, um Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und sich untereinander zu vernetzen. [zur Anmeldung]
Die Veranstaltung inklusive Verpflegung vor Ort ist kostenfrei und findet im Rahmen der „Akademie für Kinder- und Jugendparlamente“ in Trägerschaft des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e. V. statt.

24.9. Online: Diskriminierungsrisiken für geflüchtete Kinder u. Jugendliche

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Web-Seminar: Diskriminierungsrisiken für geflüchtete Kinder und Jugendliche – Felder, Formen und menschenrechtliche Intervenionen
Viele Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sehen sich in der täglichen Arbeit vermehrt mit rassistischen Diskursen und Diskriminierung im Hinblick auf ihre Klient*innen mit Fluchtbiografie konfrontiert: Geflüchtete Kinder sind nicht adäquater Wohnumgebung untergebracht; Junge Frauen mit Hijab finden keinen Praktikumsplatz. Geflüchtete Mädchen werden hinsichtlich ihrer Berufswahl genderstereotyp beraten oder rassifizierte junge Männer erleben racial profiling
Im Rahmen der Stärkung der betroffenen Kinder und Jugendlichen ist es hilfreich zu wissen, welchen Diskriminierungsrisiken geflüchtete Menschen in NRW ausgesetzt sind und was (menschen)rechtlich unter Diskriminierung zu verstehen ist und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.
Termin& Ort: 24.9.25, Digital, Kosten: 18€ [weitere Infos]

24.-25.9. FF(M): Methoden der Mädchen*- /Jungen*arbeit

Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e.V.- Fortbildung: Methoden der Mädchen*- /Jungen*arbeit – Zusammenarbeit und Umsetzung in der Praxis 
Zielgruppe: Fachkräfte der pädagogischen Arbeit aus Hort, Schule und Kinder- und Jugendarbeit und am Thema Interessierte 
Inhalt: Junge Menschen, Mädchen* und Jungen* sowie Jugendliche die sich nicht binär verorten, haben gerade verstärkt auch in der Pandemie Erfahrungen von sexualisierter Gewalt und Sexismus erleben müssen. Auf Jugendliche wirken immer noch einengende, tradierte Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit stark ein. 
Ziel der Fortbildung ist es, den eigenen Standpunkt und die professionelle Haltung in der Arbeit mit Mädchen* und Jungen*arbeit zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Unsere Erfahrungen aus der Praxis werden wir als Team in die Teilnehmendengruppe einbringen. Es geht darum innovativ und partizipativ zum Thema Sexismus, sexualisierte Gewalt und Diskriminierung mit Jugendlichen zu arbeiten. 
Darüber hinaus werden theoretische Ansätze in geeigneter Form mittels Inputs besprochen. Übungen zur Selbsterfahrung sowie gelingende Methoden für die unterschiedlichen Settings in der Arbeit mit Mädchen* und Jungen* werden gemeinsam erprobt und auf ihren Einsatz in pädagogischen Handlungsfeldern hin geprüft. 
Durch Reflexion der eigenen Praxiserfahrungen, intersektionalen Perspektiven und der Übertrag der Inhalte auf das jeweilige Arbeitsfeld, wird im Rahmen der Fortbildung der Transfer zu einer nachhaltigen Praxis der geschlechterreflektierten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen angestrebt.
Methoden in der Fortbildung: Soziometrische Übungen, Kurzfilme, Input zu Diskriminierungsformen. Gruppenarbeit zur Reflexion und Methoden zur Thematik die von den Referent*innen erarbeitet und erprobt wurden. 
Termin& Veranstaltungsort: 24.-25.9., hoffmanns höfe, Frankfurt am Main [mehr Infos; Anmeldung (Seminar Nr. 213-2025)]

25.9. Online: Kritische pädagogische Auseinandersetzung mit Männlichkeiten& Patriarchat

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Mehr als eine Haltung! – Kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeiten_ und patriarchalen Strukturen in der pädagogischen Praxis
In diesem interaktiven Workshop der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW geht es um die intensive Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Facetten von Männlichkeiten_. Es werden normative Bilder und Glaubenssätze hinterfragt, die traditionell mit männlicher Identität verbunden sind.
Der Workshop richtet sich explizit an Männer_, die in der Pädagogik und Bildung tätig sind.
Termin: 25.9., 10-17Uhr, online.
Anmeldeschluss: 18.9., Teilnahmegebühr: 95€ [Weitere Infos und Anmeldung]

ab 26.9. BW: psych. Gesundheit&Körpererleben von M*& jungen F*

Berufsbegleitende Weiterbildung der LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg e.V.: „Was macht uns stark?“
Die Weiterbildung setzt sich mit einem intersektionalen Blick auf psychische Gesundheit und Körpererleben von Mädchen* und jungen Frauen* auseinander. Sie besteht aus drei Modulen, die in Präsenz an unterschiedlichen Orten stattfinden, sowie Selbstlern-/ Reflexionsaufgaben und der Durchführung eines Praxisprojekts. Neben theoretischem Hintergrundwissen wird auch fachpraktisches Wissen für den pädagogischen Alltag der Teilnehmenden vermittelt. Die Weiterbildung richtet sich an weibliche*, trans*, inter* und nicht-binäre haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende, die mit Mädchen* und jungen Frauen* arbeiten (Kinder- und Jugendhilfe, Bildung, Beratung, etc.). 
Termine: 26.-28.9.25 Bad Boll, 30.1.-1.2.26 Freiburg, 25.-27.3.26 Weil der Stadt, 8.5.26 online, 9.5.26, Stuttgart 
Die Weiterbildung ist Teil des Projekts „Psychische Gesundheit und Körpererleben von Mädchen* und jungen Frauen*“, welches am 1.4.25 gestartet ist. Neben der Weiterbildung werden im Rahmen dieses Projekts mehrere online-Veranstaltungen stattfinden und eine Broschüre zu dem Thema entstehen. Das Projekt wird aus Landesmitteln finanziert, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat und läuft noch bis Juni 2026. [Mehr Infos: hier; Fragen an: Lilli Weber(sie/ihr): weber@lag-maedchenpolitik-bw.de]

ab 7.10. Essen: FoBi-Reihe: Pädagog. Umgang mit Diversität, Diskriminierung u. gesellschaftl. Machtstrukturen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW in Essen: Power Päd Fortbildungsreihe
Macht wirkt überall – auch in der Kita, in der Schule oder im offenen Jugendtreff. Doch wie können wir damit verantwortungsvoll umgehen? Power Päd ist eine Blended Learning- Fortbildungsreihe für pädagogische Fachkräfte, die Kinder und Jugendliche diskriminierungssensibel begleiten möchten.
Die Fortbildungsreihe stärkt Wissen, Haltung und Handlungskompetenz der pädagogischen Fachkräfte im Umgang mit Diversität, Diskriminierung und gesellschaftlichen Machtstrukturen. Auf Grundlage der vier Ziele des Anti-Bias Ansatzes geht es um Selbstreflexion, Perspektivwechsel und konkrete Praxis. Wir schauen auf Systeme wie Kolonialismus, Patriarchat und Kapitalismus – und fragen: Welche Rolle spielen sie in unserem Alltag? Wie wirken sie auf das Leben junger Menschen? Und was bedeutet das für meine pädagogische Arbeit?
Blended Learning bedeutet: Wir verbinden selbstgesteuertes digitales Lernen mit gemeinsamen Austauschräumen – sowohl online als auch in Präsenz. Die Selbstlernphasen sind zeitlich flexibel gestaltet, sodass du sie gut in deinen beruflichen Alltag einbauen kannst. Gemeinsame Präsenz- und Onlinetreffen ermöglichen dir den Austausch, die Rückmeldung, Vernetzung und gemeinsame Reflexion.

Termine& Orte:
Kick-Off Veranstaltung: 7.10., 10 – 17 Uhr, in der FUMA-Fachstelle in Essen
I. Selbstlernphase: 8.10.-10.11. auf FUMA digital
Web-Seminar 1: 3.11., 14 – 15.30 Uhr, digital
Digitales Austauschtreffen: 11.11., 9 – 14 Uhr, digital
2. Selbstlernphase: 12.11–1.12. auf FUMA digital
Web-Seminar 2: 24.11., Uhrzeit folgt
Workshop: 2.12., 10-17 Uhr, in der FUMA-Fachstelle in Essen

Mit der Anmeldung ist eine Teilnahme an allen Phasen der Fortbildungsreihe verpflichtend. Kosten: 20€. [Infos& Anmeldung]
Power Päd richtet sich an pädagogische Fachkräfte und Schulsozialarbeiter*innen, die direkt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und bereit sind, sich mit ihrer eigenen Haltung auseinanderzusetzen – ganz ohne Vorwissen, aber mit Lust auf ehrliche Fragen und neue Impulse. Am Ende steht eine Haltung, die stärkt – und Methoden, die wirken.
Power Päd qualifiziert zur Arbeit mit dem Power Pack Kids und dem Power Pack Teens. Eine zusätzliche Anti-Bias-Fortbildung ist damit nicht erforderlich.

10.10. Online: bodyismuskritischer Pädagogik

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Wut macht Mut: Mehr Wörter für mehr Gewicht
„Wenn du 15 Kilogramm abnehmen würdest, wärst du echt hübsch!“, „Reiß dich beim Essen doch einfach mal zusammen!“, „Du fette Kuh!“: Diskriminierende Sätze wie diese müssen sich viele mehrgewichtige Menschen anhören.
Was das vor allem bei Kindern und Jugendlichen auslösen kann, wie Sprache unsere Selbstwahrnehmung beeinflusst und wie sich Diskriminierte gegen verbale Angriffe zur Wehr setzen können – darum soll es in dem Web-Seminar gehen.
Es wird beispielhaft gezeigt, wie in Medien, Arztpraxen und in verschiedenen Alltagssituationen diskriminierend über mehrgewichtige Menschen gesprochen oder geschrieben wird und welchen Vorurteilen Mehrgewichtige oft ausgesetzt sind. Erste Ideen für eine sensible und wertschätzende Sprache im Umgang mit mehrgewichtigen Personen sollen entwickelt werden.
Am Beispiel einer Theaterproduktion im Schauspielhaus Bochum, in der zwei mehrgewichtige Frauen eine Wutrede vorgetragen haben, soll demonstriert werden, wie mutmachend und stärkend die selbstbewusste Verwendung bestimmter Worte für Betroffene sein kann.
Des Weiteren richten wir den Blick auf die Möglichkeiten bodyismuskritischer Pädagogik in der Arbeit mit jungen Menschen und geben Impulse zu Voraussetzungen und Umsetzung.
Die Veranstaltung richtet sich an: Pädagogische Fachkräfte und alle Interessierten.
Termin& Ort: 10.10., 10-12Uhr; online; Anmeldeschluss: 7.10. 12 Uhr, Kosten: 18€ [mehr Infos]

15./16.10. Berlin: Bildungsarbeit zu vielfältigen Geschlechterverhältnissen

Bildungsarbeit zu Geschlechterverhältnissen inklusive geschlechtlicher und sexueller Vielfalt – Wie mache ich das? (save the date)
Online-Train-the-Trainer-Workshop am 15. und 16. Oktober 2025 im Rahmen der Genderqualifizierungsoffensive
Bildungsarbeit zu Geschlechterverhältnissen inklusive geschlechtlicher und sexueller Vielfalt – Wie mach ich das?Konzeptionelle, didaktische, methodische und Haltungsfragen für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene
Zielgruppe: Teilnehmende aller Geschlechter, die sich bereits mindestens ein Jahr mit Geschlechterverhältnissen bzw. geschlechtlicher und sexueller Vielfalt beschäftigt haben. Wenn Sie Fragen haben, ob die Fortbildung passend für Sie ist, melden Sie sich gerne per Mail bei Katharina Debus. Die Fortbildung richtet sich sowohl an Einsteiger*innen als auch erfahrenere Kolleg*innen der Bildungsarbeit. Es sind Menschen aller Geschlechter willkommen. Darüber hinaus sollten nur Menschen teilnehmen, die sich grundsätzlich gegen Diskriminierung einsetzen wollen und bereit sind, diesbezüglich auch eigene erlernte Wissensbestände und Verhaltensweisen zu hinterfragen.
Referent*in: Katharina Debus, Berlin [Infos LAG Mäedchenpolitik BW, Katharina Debus.de]

3.11. Online: Klassismus& Verknüpfung mit anderen -ismen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Klassismus und seine Verknüpfung mit anderen -ismen.
Klassismus betrifft Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft oder aktuellen Klassenposition – oft unsichtbar, aber mit weitreichenden Folgen für Bildungschancen, Teilhabe, Selbstwahrnehmung und Selbstwert. In pädagogischen Kontexten wird dieser Machtmechanismus häufig übersehen oder als individuelles Problem verkannt. Klassismus steht nicht allein: Er ist eng verwoben mit anderen Diskriminierungsformen wie Rassismen, Ableismus und Sexismus.
In diesem 90-minütigen Webseminar werfen wir einen intersektionalen Blick auf Klassismus: Wie wirkt er sich im Zusammenspiel mit anderen -ismen auf Lebensrealitäten junger Menschen und ihrer Familien aus? Welche gesellschaftlichen Strukturen – etwa kapitalistische Logiken – verstärken diese Ungleichheiten? Und welche Bedeutung hat das für unsere pädagogische Praxis?
Das Seminar vermittelt Grundlagenwissen zu Klassismus und sensibilisiert für seine Verschränkungen mit anderen Diskriminierungsformen. Ziel ist es, Handlungsmöglichkeiten für eine machtkritische, solidarische Bildungsarbeit zu entwickeln.
Die Veranstaltung richtet sich an: Pädagogische Fachkräfte der außerschulischen Kinder- und Jugendhilfe, Schulsozialarbeit, OGS und alle Interessierten.
Termin& Ort: 3.11., 14-15:30Uhr, Anmeldeschluss: 31.10., 12 Uhr, Kosten: 18 € [mehr Infos]

18.11. Online: diversitätssensible Öffentlichkeitsarbeit

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Inklusiv und klar: Öffentlichkeitsarbeit mit Haltung.
Dieses Web-Seminar richtet sich an Mitarbeitende und Interessierte, die in Organisationen, Institutionen und Vereinen ganz oder teilweise für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind und diese diversitätssensibel gestalten wollen.
Mitarbeitende der Öffentlichkeitsarbeit (ÖA) sind die Sprachrohre von Organisationen und Institutionen und haben damit eine große Verantwortung. Im weiteren Sinne können wir nicht nur als Übermittler*innen von (institutionellen) Inhalten, sondern auch als Meinungsbildende und Gate-Keeper* verstanden werden. Mit dieser Macht ist kritisch umzugehen, vor allem im Zeitalter von digitalen Medien, Desinformation und Hetze.
Das Web-Seminar bietet einen Überblick über ÖA-relevante Bereiche wie Sprache, Bildwahl, Krisen- und Konfliktkommunikation, den Umgang mit Fehlern und Impluse für den Transfer in die Praxis.
Des Weiteren wird die Arbeitshilfe “Inklusiv und klar: Öffentlichkeitsarbeit mit Haltung” der FUMA vorgestellt.
Die Veranstaltung richtet sich an an Mitarbeitende aus der Öffentlichkeitsarbeit (ganz oder teilweise) in sozialen Organisationen.
Termin& Ort: 18.11., 10-11:30Uhr, Kosten: 18 €, Anmeldeschluss: 13.11., 12 Uhr [mehr Infos]

27.11. Online: Adultismus und Queerfeindlichkeit

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Web-Seminar: Adultismus und Queerfeindlichkeit
Im pädagogischen Alltag werden Strukturen reproduziert, die auf altersbedingten Machtverhältnissen (Adultismus) und Geschlechternormen (endo-, cis-, hetero- Sexismen) basieren. Diese Formen von Diskriminierung treffen insbesondere queere junge Menschen, da sie gleichzeitig als „zu jung“ abgewertet und in ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität nicht ernst genommen werden. In diesem Webseminar widmen wir uns der Frage, wie diese komplexe Schnittstelle von Adultismus und Queerfeindlichkeit im pädagogischen Alltag sichtbar wird. Gleichzeitig werden wir versuchen, individuelle unbewusste Denkmuster sichtbar(er) zu machen, um sie verlernen zu können.
Termin& Ort: 27.11., 14-15:30 Uhr, Anmeldeschluss: 24.11., 12Uhr, Kosten: 18€ [mehr Infos]

9./10.12. Essen: Einführung Gender- u. diversitätssensible Sprache

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Fortbildung: Gender- und diversitätssensible Sprache - Eine Einführung in diversitätssensibles Sprachhandeln
Sprache ist mächtig. Sie formt Wirklichkeit und Bewusstsein mit, in ihr und durch sie bilden sich gesellschaftliche und kulturelle Vorstellungen von Differenzordnungen, von „uns“ und „den anderen“, von Normalität und Abweichung ab. Sie ist nicht neutral und kann als aktives Handeln verstanden werden. Gleichzeitig sind Sprache und ihr Gebrauch stetig im Wandel und verändern sich. Häufig bestehen Unsicherheiten darüber, was und wie etwas gesagt wird und welche Begrifflichkeiten respektvoll und angemessen sind. Ziel gender- und diversitätssensiblen Sprachhandelns ist der wertschätzende und nichtdiskriminierende Gebrauch von Sprache. Hierin wollen wir uns in dieser Fortbildung üben.
Termin& Ort: 9.&10.12., je 9:30-16 Uhr, FUMA, Limbecker Platz 7, 45127 Essen; Kosten: 220€ [weitere Infos]

FoBi in Hessen: Prävention& Intervention bei sex. Gewalt gegen Mädchen u. Jungen

Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt - Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Jungen - Fortbildungsreihe der Hessischen Landesarbeitsgemeinschaft feministischer spezialisierter Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend.
Seit 2011 werden im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege durch die Hessischen Fachberatungsstellen Fortbildungen zum Thema „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jungendliche“ angeboten. Im Laufe der Jahre haben sich der Umfang und die Themenpalette der Fortbildungen stetig erweitert. 
Die Fortbildungen sind für die Teilnehmer*innen kostenfrei.
Angesprochen sind Fachkräfte der stationären und teilstationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Hessen. Die Fortbildungen richten sich auch an Mitarbeiter*innen, die im Bereich der Behindertenhilfe in der Kinder- und Jugendhilfe tätig sind. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in den Fortbildungen allgemeine Grundlagen zu sexualisierter Gewalt vermittelt werden und auf spezifische Fragestellungen bezüglich der Arbeit mit Behinderten nicht immer eingegangen werden kann.
Neben der Vermittlung von Grundlagen und Basiswissen zum Thema „Sexualisierte Gewalt“ findet vor allem auch die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Raum. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können ihre eigene Haltung entwickeln bzw. reflektieren, Fragen aus dem beruflichen Alltag einbringen, untereinander in Austausch treten und von den Erfahrungen der Referent*innen profitieren.
Die Referent*innen sind langjährige Mitarbeiter*innen von Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in Hessen. Die Einrichtungen sind Mitgliedsorganisationen der „Hessischen Landesarbeitsgemeinschaft feministischer spezialisierter Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend“. Weitere Informationen zu den Referent*innen erhalten Sie hier. [Informationen zu den Terminen, Inhalten und zur Anmeldung: hier]

Titel der 2-tägigen-FoBi: 
- Grundlagenwissen, Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt
- Grundlagen zum Thema sexualisierte Gewalt und sexuelle Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen
- Sexualisierte Gewalt durch/in digitale(n) Medien
- Traumapädagogik: Umgang mit durch sexualisierte Gewalt traumatisierten Kindern und Jugendlichen im pädagogischen Alltag
- Sexualisierte Gewalt und Migration / Flucht – spezifisches Angebot für die pädagogische Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten (UMG)
- Prävention der sekundären Traumatisierung, Selbstfürsorge und Stressabbau für pädagogische Fachkräfte.

Veranstaltungsorte in Hessen: Wiesbaden, Darmstadt, Kassel, Bad Wildungen, Bad Nauheim, Frankfurt am Main, Marburg, Limburg, Gelnhausen.

FoBi der LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW (Juni-Nov.) - Dortmund/Köln

Fortbildungen der  LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW: 

- 30.6. - 1.7. Köln: Fortbildung: Maskulinistische Influencer in der Jungen*arbeit
- 3.7. - 4.7. Dortmund: Fortbildung: Mit Jungen sexualpädagogisch arbeiten
- 2. - 3.9. Dortmund: Jungen* in ihrer Beschämung verstehen! Praxis einer für Klassismus-sensiblen Jungen*arbeit 
- 18.9. Dortmund: Fortbildung: Prävention sexualisierter Gewalt an Jungen*
- 30.9. - 2.10. Dortmund: Qualifizierung: Jungen* begleiten, stärken und verstehen
- 28. - 29.10. Dortmund: Aufenthalts- und Asylrechtsseminar für Nicht-Jurist*innen
- 30. - 31.10. und 27.- 28.11. Dortmund: Qualifizierung: Frauen in der Jungen*arbeit
- 6.-7.11. Dortmund: Fortbildung: Jungen* erreichen und begleiten

FoBi des Kommunalverbands für Jugend u. Soziales BW (KVJS)

Der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) ist überörtlicher Träger der Jugendhilfe, Sozialhilfe sowie Träger des Inklusions- und Integrationsamtes. 
Das Fortbildungsangebot des KVJS-Landesjugendamts richtet sich an die Mitarbeiter*innen der öffentlichen und freien (einschließlich der privaten/gewerblichen) Träger der KJH in BW. Die Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, Kenntnisse und methodische Fähigkeiten aufzufrischen, zu vertiefen und neu zu erwerben. Sie sind auch ein Forum für den fachlichen Austausch und bieten neue Impulse zur Weiterentwicklung der Jugendhilfepraxis vor Ort.
Veranstaltungsportfolio: Präsenz- und Online-Seminare, Inhouse-Seminare, Fortbildungsprogramme.
Zum Angebot: Fortbildungen und Tagungen 2025 für den Bereich → Jugend → Kinder- und Jugendhilfe
Bereiche: Jahrestagungen, Jugendhilfeplanung, Modellvoraben zur Weiterentwicklung der KJH, Schutz u. Prävention, Frühe Hilfen, Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit, Jugendberufshilfe, Schulsozialarbeit, Jugendhilfe im Strafverfahren/ Kooperation mit der Polizie, Hilfe zur Erziehung/ Soziale Dienste, Fortbildungsreihe Neu in der Stationären Jugendhilfe, Fortbildungsreihe Systematisches Arbeiten in den Allgemeinen Sozialen Diensten der Jugendämter, Adoption, Amtsvormundschaft/-pflegschaft/ Beistandschaft/ Unterhalt, Wirtschaftliche Jugendhilfe, Methoden-/Selbst- und Sozialkompetenz, Füren und Leiten, Fortbildungsreihe Leitungskompetenz in der Jugend-, Sozial- und Eingliederungshilfe, Inhouse-Veranstaltungen, Online-Seminare.

Z.B.
- Online-Seminar (neu): Gaming, Sexting, Cyber-Grooming - Mediennutzung von und Handlungsansätze für die Arbeit von Mädchen* in den Hilfen zur Erziehung (Termin n.n.) 
- Jungen*, Bedürfnisse und Ressourcen – Grundlagen einer zeitgemäßen Jungen*arbeit (Tagungszentrum Gültstein 4.-5.11.)
- Einführung für neue Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit und Mobilen Jugendarbeit (Tagungszentrum Gültstein 20.-22.10.)
- Inhouse-Seminare: Sozialraumorientierte Schulsozialarbeit in der Praxis; Sexuelle Bildung und Schutzkonzepte; …

5. Veranstaltungen (Fachtage, Konferenzen, Vorträge, Austausch-Formate u.a.)

1.7. Berlin: Tagung zu MINT-Bildung entlang der Bildungskette

junior1stein Tagung 2025 „Zukunft der Berufe – Berufe der Zukunft“  
Mit dem Projekt junior1stein bringt die Berliner Senatsverwaltung Akteur*innen aus Kita, Schule, Verwaltung und aus dem MINT-Bildungsbereich an einen Tisch. Neben Austausch und Vernetzung geht es auch um Fortbildung, neue Impulse und das gemeinsam Arbeiten an Themen der MINT-Bildung entlang der Bildungskette. U.a. die Initiative Klischeefrei bietet einen Workshop an.  
Termin/ Ort: 1.7., 9-17Uhr, Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science e.V. (WvSC), Rohrdamm 88, 13629 Berlin  [mehr Infos]

2.7. Berlin: Beteiligungskonferenz: Landesstrategie für queere Sicherheit

Beteiligungskonferenz – Landesstrategie für queere Sicherheit und gegen Queerfeindlichkeit
Die Berliner Landesregierung hat sich in den Richtlinien zur Regierungspolitik 2023–2026 das Ziel gesetzt, Queerfeindlichkeit und Hasskriminalität gegen LSBTIQ+ Personen konsequent zu bekämpfen und die zum Schutz queerer Personen bereits bestehende Anti-Gewalt-Arbeit weiter zu stärken. Um diese Ziele zu erreichen, erarbeitet die Landesregierung seit März 2024 gemeinsam mit den LSBTIQ+ Communitys und der Stadtgesellschaft eine »Landesstrategie für queere Sicherheit und gegen Queerfeindlichkeit«.
Die Beteiligunggkonferenz richtet sich an alle interessierten Personen, die ihre Perspektiven abschließend in die Landesstrategie einbringen und das zukünftige Engagement gegen Queerfeindlichkeit in Berlin mitgestalten möchten. Das Konferenzprogramm kombiniert verschiedene interaktive Beteiligungsformate, wird von einem Awareness-Team begleitet, und bietet neben Formaten für die inhaltliche Arbeit an der Landesstrategie auch künstlerische Beiträge und Raum für Vernetzung.
Datum&Ort: 2.7., 10-17:30 Uhr im bUm – Raum für solidarisches Miteinander, Paul-Lincke-Ufer 21, 10999 Berlin. [Mehr Infos& Anmeldung]

2.7. Gelsenkirchen: Fachtag 2025: Junge LSBTIN * & Einsamkeit

NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“: 13. Fachtag 2025: Junge LSBTIN * & Einsamkeit
Einsamkeit ist ein universelles menschliches Phänomen, das jedoch in seinen Ausprägungen und Wirkungen stark von individuellen und sozialen Faktoren beeinflusst wird. Obwohl LSBTIN* Jugendliche so vielfältig wie die Gesellschaft selbst sind, teilen viele von ihnen Erfahrungen mit Stigmatisierung, Diskriminierung und Unsicherheit im Hinblick auf ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität.
Solche Erlebnisse können tiefgreifende psychologische und physische Auswirkungen haben: Anhaltende Einsamkeit erhöht das Risiko für Depressionen, Angststörungen und selbstverletzendes Verhalten. Auch das Selbstwertgefühl, die schulische Leistung und die berufliche Entwicklung können erheblich darunter leiden.
LSBTIN* Jugendarbeit und Online-Communities schaffen für Jugendliche wichtige Räume, in denen sie Zugehörigkeit, Akzeptanz und Freundschaft erfahren können. Diese Zugänge sind essenziell, um den mit Einsamkeit einhergehenden Herausforderungen entgegenzuwirken.
Der Fachtag möchte Möglichkeiten eröffnen, um Einsamkeit nachhaltig zu thematisieren. Dies umfasst sowohl die Förderung individueller Resilienz als auch die Schaffung sicherer und inklusiverer Strukturen in der Jugendarbeit.
Der Fachtag findet in Kooperation mit der Stadt Gelsenkirchen und mit Unterstützung durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW statt.
Termin& Ort: 2.7., 10-17Uhr, Bürgerforum im Hans-Sachs-Haus [weitere Infos]

3.7. Online: Neurodiversität aus weibl. Perspektive – Wissenschaft trifft JSA-Praxis

BAG EJSA-Kacheltalk: Neurodiversität aus weiblicher Perspektive – Wissenschaft trifft Praxis der Jugendsozialarbeit: Das Wissen um Neurodiversität und die spezifischen Bedarfe betroffener Menschen ist in der Jugendsozialarbeit sehr gering. Doch neurodivergente Menschen z.B. Personen mit Autismus, ADHS, Dyskalkulie, Legasthenie, Dyspraxie, Synästhesie, Tourette-Syndrom, bipolarer Störung und Hochbegabung, begegnen uns immer wieder in der täglichen Arbeit. Daher soll dieser Kacheltalk ein erster Schritt dazu sein, Antworten auf folgende Fragen zu finden: „Wie kann ein differenzierter Blick auf den Umgang mit neurodivergenten Mädchen* und junge Frauen* gelingen?“ und „Wie muss sich Jugendsozialarbeit verändern, um auch diesen jungen Menschen gute Angebote machen zu können?“.
Das 90-minütiges Format möchte dazu Impulse bieten und einen praxisnahen Austausch anstoßen. Hierfür werden drei Inputs den Auftakt bilden:
- Christine Schubart (YES Innovation & Research e.V.) stellt zentrale Erkenntnisse aus dem europäischen Projekt „NeuroDiversity from a Female Perspective“ (2024-27) vor – Ihr Fokus liegt auf strukturellen Barrieren, intersektionalen Herausforderungen und ersten Empfehlungen für die Praxis.
- Maria Peixoto (Teamleitung Trebe Café Düsseldorf) berichtet aus der täglichen Arbeit mit jungen, teils traumatisierten und neurodivergenten Frauen* – konkret, authentisch und mit Blick auf notwendige strukturelle Veränderungen in den Angeboten.
- Vera Mayr (BAG EJSA, jmd digital-hub) teilt ihre Erfahrungen als Fachkraft mit ADHS – persönlich und professionell zugleich – und eröffnet damit eine zusätzliche Perspektive auf neurodiverse Fachrealitäten in der Jugendsozialarbeit.

Eingeladen sind Fachkräfte aus allen Bereichen der Jugendsozialarbeit: aus der Mädchen*sozialarbeit, Schulsozialarbeit, offenen oder aufsuchenden Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*, der Berufsorientierung sowie der Jugendmigrationsarbeit. 
Der Kacheltalk ist als Auftakt gedacht, um Interesse und Bedarfe rund um dieses fachlich wenig beleuchtete Thema zu sammeln und soll die Grundlage für weiteren, praxisorientierten Austausch legen. 
Termin&Ort: Donnerstag, 3.7, 10-11:30 Uhr, Online (Zoom-Link nach Anmeldung)
Anmeldung bei: Christiane Weidner, Referentin für Mädchen*sozialarbeit und Gender Mainstreaming (weidner@bagejsa.de). [Mehr Infos]
Kurzes Video zu “Programm" und Inhalten am 3.7. mit Christine Schubart → auf instagram.

1./5.7. FF(M): Lesung/Vortrag: Queeres Leben vom Kaiserreich bis heute

- Buchvorstellung: Der Historiker Benno Gammerl stellt seine Bücher „Queer – Eine deutsche Geschichte vom Kaiserreich bis heute“ und „anders fühlen – Schwules und lesbisches Leben in der Bundesrepublik“ vor, in denen er die Geschichte queeren Lebens in Deutschland erforscht und die vielfältigen Lebensentwürfe der letzten hundert Jahre jenseits heteronormativer Vorstellungen beleuchtet. I
Zeit& Ort: 1.7., 20-22 Uhr, Goethe-Uni Frankfurt, Campus Westend, Theodor-W. Adorno-Platz 1, Casino 1.811 [weitere Infos]

Vortrag von Jako Wende „Ich möchte so gerne mein Leben in die Welt schreien - Adele Haas – Inter* im Nationalsozialismus“
Jako Wende möchte im Laufe des Vortrages die Verfolgung von mehreren inter* Personen sichtbar machen und insbesondere die Biografie von Adele Haas detaillierter beleuchten. Eine Veranstaltung des LSKH - Queeres Kulturhaus in Kooperation mit dem Frankfurter Arbeitskreis Queere Stadtgeschichte im Rahmen der Wanderausstellung "gefährdet Leben. Queere Menschen 1933-1945".
Zeit& Ort: 5.7., 19 Uhr, LSKH - Queeres Kulturhaus (EG), Klingerstraße 6, Frankfurt [Weitere Infos]

8.7. Freiburg/hybrid: Fachforum Mädchen*arbeit - Beziehungen& Grenzen

AG Mädchen in der Jugendhilfe - Freiburg / für eine geschlechtergerechte Jugendhilfe: Fachforum Mädchen*arbeit - Einfach kompliziert? – Beziehungen vielfältig leben und Grenzen setzen:
Mädchen, trans, inter und nicht-binäre Jugendliche im Fokus. In diesem Fachforum beschäftigen wir uns mit romantischen und freundschaftlichen Beziehungen unter Jugendlichen. Dabei betrachten wir auch, wie sie ihre Grenzen erkennen und wahren können. Besonders wichtig ist uns, Mädchen, trans, inter und nicht-binäre Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt zu stellen und zu beleuchten, wie sie Beziehungen gestalten können, die ihnen gut tun. Außerdem möchten wir uns anschauen, wie pädagogische Fachkräfte Jugendlichen dabei unterstützen können, Beziehungen zu leben, in denen sie sich selbst und andere wertschätzen und respektvoll miteinander umgehen.
Zeit& Ort: 8.7., 9-13 Uhr, Haus der Jugend, Uhlandstr. 2, Freiburg
Zielgruppe: Zum Fachforum sind alle Frauen, trans, inter und nicht-binären pädagogischen Fachkräfte herzlich eingeladen. Niemand wird aufgrund des Namens oder Aussehens von der Anmeldung oder
Teilnahme an der Veranstaltung ausgeschlossen. [Einladung mit weiteren Infos als PDF]

9.7. Pädagog*innen of Color& jüdische Aktivist*innen (intersektional& historisch)

CGC Colloquium: Hanna Hoa Anh Mai und Marion Keller sprechen über „Pädagog*innen of Color und jüdische Aktivist*innen: Intersektionale und historische Perspektiven auf positionierte Professionalität“. 
Termin& Ort: 9.7., 18-20Uhr [weitere Infos]
Veranstalter*in: Cornelia Goethe Centrum in Kooperation mit: GRADE Center Gender - Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Inhalt: Am 9. Juli 2025 findet im Rahmen der Sommerkolloquien „Logiken der Gewalt“ des Cornelia Goethe Centrums an der Goethe-Universität Frankfurt eine Veranstaltung mit dem Titel „Pädagoginnen of Color und jüdische Aktivistinnen: Intersektionale und historische Perspektiven auf positionierte Professionalität“ statt. Im Mittelpunkt stehen zwei Perspektiven auf professionelles Handeln in pädagogischen und sozialen Kontexten – eine gegenwartsbezogene Analyse der Praxis von Pädagog*innen of Color sowie eine historische Auseinandersetzung mit jüdischem feministischen Engagement um 1900.
   Hanna Hoa Anh Mai wird sich mit dem Konzept der „positionierten Professionalität“ auseinandersetzen. Gemeint ist eine pädagogische Praxis, die Rassismuserfahrungen nicht nur reflektiert, sondern als Ausgangspunkt für eine bewusste, gesellschaftskritische Positionierung im professionellen Alltag nutzt. Auf Basis qualitativer Interviews mit Pädagog*innen of Color wird sie herausarbeiten, wie sich diese im Spannungsfeld institutioneller Anforderungen und rassistischer Machtverhältnisse verorten – und dadurch bestehende Strukturen irritieren und transformieren können.
   Marion Keller richtet den Blick auf historische Vorbilder und stellt in ihrem Beitrag die Arbeit jüdischer Aktivistinnen wie Bertha Pappenheim vor. Pappenheim gründete 1901 in Frankfurt den Verein „Weibliche Fürsorge“ und etablierte mit Einrichtungen wie dem Mädchenklub zentrale Räume sozialer Unterstützung für jüdische Mädchen und Migrantinnen. Diese Einrichtungen wirkten als frühe Beispiele für Empowerment- und Schutzräume, lange bevor die Soziale Arbeit als Berufs- und Wissenschaftsfeld anerkannt war. Trotz antisemitischer und patriarchaler Ausgrenzung konnte das Engagement über Jahrzehnte hinweg bestehen – bis zur gewaltsamen Auflösung unter dem NS-Regime.

Die Veranstaltung verknüpft gegenwärtige und historische Perspektiven und zeigt auf, wie professionelles Handeln untrennbar mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen verwoben ist – ob durch rassismuskritische Positionierungen in heutigen Bildungseinrichtungen oder durch feministische Sozialarbeit im frühen 20. Jahrhundert. In beiden Fällen stehen marginalisierte Akteur*innen für eine Praxis, die bestehende Normen nicht nur hinterfragt, sondern aktiv verändert.
Für Fachkräfte bietet die Veranstaltung wichtige Impulse: zur Reflexion etablierter Professionalitätsverständnisse, zur Stärkung intersektionaler Handlungsansätze und zur Anerkennung von Geschichte als Ressource für aktuelle Praxis. Die Beiträge regen an, Professionalität nicht als neutrale Haltung, sondern als bewusst positionierte, politisch wirksame Praxis zu verstehen – und damit als Teil einer demokratisch und menschenrechtsorientiert gestalteten Bildungs- und Sozialarbeit.

9.7./9.10./13.11. Berlin: Dissens Salon 2025 – Umkämpfte Geschlechterpolitiken 2.0

Veranstaltungsreihe "Dissens Salon 2025 – Umkämpfte Geschlechterpolitiken 2.0" in Berlin
Nach einem erfolgreichen Start in 2024 geht die Veranstaltungsreihe „Dissens Salon - Umkämpfte Geschlechterpolitiken" von Dissens e.V. in 2025 weiter. Die Abendveranstaltungen finden im aquarium in Berlin-Kreuzberg statt. Mit Gästen und Teilnehmenden werden Themen wie Geschlechterverhältnisse, Queerness, Männlichkeit, Klassismus und vieles mehr diskutiert. Alle Veranstaltungen finden jeweils ab 19 Uhr im aquarium, Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin statt. Der Eintritt ist kostenfrei und steht allen Interessierten offen.
- 9.7.: Beziehungen als Ressource in queerfeindlichen Zeiten
- 9.10.: Braucht es einen positiven Begriff von Männlichkeit?
- 13.11.: Un_Möglichkeiten politischer Bildung in den herrschenden Klassen- und Geschlechterverhältnissen [→ Mehr Informationen]

11.7. online: BAG M*: Austauschrunde zu Antifeminismus der AG Zukunft

Online-Austauschrunde der AG Zukunft der BAG Mädchen*politik am 11.7. von 10-12Uhr: 
Im Rahmen der Online-Auftaktveranstaltung der AG Zukunft am 5.7.24  zu "Antifeminismus in der Mädchen*arbeit: Sensibilisierung und Analyse" gab es einen spannendem Keynote-Vortrag von Jana Haskamp (Dissens e.V.) zum Thema "Antifeminismus und Mädchen*arbeit" und haben sich Fachkräfte vernetzt, solidarisiert und Strategien gesammelt, um die Zukunft der Mädchen*arbeit und -politik mitzubestimmen. Diskutiert wurde zu der Frage, wie Mädchen und junge FLINTA gegen Antifeminismus gestärkt werden können. 
In einem erneuten Austauschtreffen der AG Zukunft soll Vernetzung, Solidarisierung und Weiterbildung fortgeführt und u.a. zu folgenden Fragen weiterdiskutiert werden: 
- Wie spreche ich mit jungen Menschen über Antifeminismus?  
- Woran erkenne ich Antifeminismus?  
- Antifeminismus - was macht das mit mir als Fachkraft?  
- Welche Strategien gibt es, um gegen Antifeminismus vorzugehen in meinem Arbeitsalltag?
- Eigene Themen können (spontan dabei oder vorab über das Anmelde-Formular) eingebracht werden. 
Eveeno-Link zur Anmeldung

Hintergrundinformationen: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik (BAG M*) ist der Dachverband der Mädchen*arbeit und Mädchen*politik in Deutschland. Als Zusammenschluss der Landesarbeitsgemeinschaften der Mädchen*arbeit und Mädchen*politik aus den Bundesländern, bundesweiter Organisationen und Institutionen der Mädchen*arbeit setzen wir uns für die Berücksichtigung der vielfältigen Lebenswelten der Mädchen* und jungen Frauen* ein. 
Die BAG M* prägt die Fachdiskurse der Mädchen*arbeit und Mädchen*politik und setzt sich für Mädchen*arbeit und Mädchen*politik ein. Sie bietet Vernetzung, Austausch und Teilhabe. Als Lobby der Mädchen*arbeit will sie die demokratische Kultur der Vielfalt gestalten und erhalten. Siehe auch: Flyer der BAG M* zum Download

11.7. FF(M): Film Screening „Weil wir Romnja sind?!” (DaMigra)

[11.7.] Film Screening „Weil wir Romnja sind?!”
Der Dokumentarfilm „Weil wir Romnja sind?“ ist das Ergebnis eines Filmprojekts junger Romnja aus Frankfurt. Die Frauen erzählen in eigenen Bildern von ihrem Alltag, ihrer Kraft, ihren Rassismuserfahrungen – und von Selbstermächtigung. Anmeldung: a.racles@damigra.de
Zeit& Ort: 11.7., ab 17:30 Uhr, DaMigra e.V., Eckenheimer Landstraße 91, 60318 Frankfurt

22.-23.7. München: Fachkongress Sucht & Gender - Auswirkungen auf junge Menschen u. das Hilfesystem

Münchner Fachforums für Mädchen*arbeit & Netzwerk Jungen*arbeit München: 5. Fachkongress Sucht & Gender: Zeitenwende?! Auswirkungen auf junge Menschen und das Hilfesystem. 
Geschlecht ist eine zentrale Ungleichheit generierende Strukturkategorie. Geschlecht hat nicht nur Auswirkung auf Einkommen, gesellschaftlicher Teilhabe und Macht, sondern zeigt sich auch in der Ausprägung unterschiedlicher gesundheitlicher Aspekte. Insbesondere auch im Zusammen-hang mit Suchterkrankungen.
Die Welt ist in Bewegung geraten. Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Strukturkrise der deutschen Volks-wirtschaft, zunehmender Rechtsextremismus und Migrations-feindlichkeit sowie prekäre Lebenslagen insbesondere von Kindern und Familien schaffen Unsicherheit und Zukunfts-sorgen. Unterschiedlichste Studien zeigen auf, dass vor allem bei jungen Menschen psychische Erkrankungen und Belastungen in hohem Maße zunehmen. Dies unterschiedlich abhängig vom Geschlecht und Milieu.
Im Fachkongress wird mit dem Fokus auf Geschlecht, Gesundheit und Sucht der Blick auf die Situation der jungen Menschen gerichtet. Im Kontext des aktuellen gesell-schaftlichen Diskurses und dem Blick auf die Kinder- und Jugendhilfe werden Hintergründe aufgezeigt und fachliche Anregungen für die Praxis der geschlechterreflektierten Arbeit in der Jugendhilfe und Bildung vorgestellt.
Zeit& Ort: 22.-23.7., Katholische Stiftungshochschule München [Zur Anmeldung/Programm (PDF)]
Kooperationsparnter*innen des Münchner Fachforums für Mädchen*arbeit und des Netzwerkes Jungen*arbeit München: amanda – Projekt für Mädchen* und junge Frauen*, Condrobs e.V., Diakonie München und Oberbayern – Innere Mission München e.V., Diversikat e.V., extra e.V., IMMA e.V., Pädagogisches Institut der Landeshauptstadt München, Katholische Stiftungshochschule München, Stiftung zusammen. tun., Therapienetz Essstörung e.V.
Mit finanzieller Unterstützung durch Landeshauptstadt München, Sozialreferat, Stadtjugendamt.

18.8. Online-Denkwerkstatt: Bezüge auf Klassenverhältnisse in der Jungen*arbeit

Denkwerkstatt der BAG Jungen*arbeit: „Einfach Klasse?!“ Bezüge auf Klassenverhältnisse in der Jungen*arbeit“. In dieser Denkwerkstatt wird Jirka Wunsch Ergebnisse seiner Masterarbeit skizzieren und gemeinsam mit den Teilnehmenden besprechen bzw. weiterdenken. 
Termin&Ort: 18.8.: 16-18 Uhr, Online. [Zur Anmeldung per Mail oder direkte Einwahl via Zoom-Link]

21.8. FF(M): Berufliche Chancen für Frauen mit Migrationsbiografie

Vernetzung & Info-Veranstaltung “Mutmacherinnen – Berufliche Chancen für Frauen mit Migrationsbiografie”
Die Veranstaltung richtet sich an Frauen mit eigener oder familiärer Migrationserfahrung, die neue berufliche Wege gehen wollen oder sich in die Selbstständigkeit wagen wollen. Zwei erfolgreiche Unternehmerinnen der Initiative FRAUEN unternehmen, Nuray Güler und Dilek Renklicay, berichten von ihrem Werdegang, ihren Herausforderungen und davon, wie sie ihre Migrationsbiografie als Stärke genutzt haben. Anmeldung: k.tran@damigra.de
Zeit& Ort: 21.8., 17-19 Uhr, Amt für multikulturelle Angelegenheiten, Mainzer Landstraße 293, Frankfurt

26.8. FF(M)/online: Lesung mit Ursula Krechel: „Widerstand u. Weiblichkeit“

Lesung mit Ursula Krechel: „Widerstand und Weiblichkeit“
Zeit& Ort: 26.8., 19:30 Uhr, Hybridveranstaltung, Literaturhaus Frankfurt am Main e.V., Schöne Aussicht 2
Ursula Krechel, Trägerin des Deutschen Buchpreises, ist für ihre feministische Streitkraft bekannt. In ihrem neuen Roman „Sehr geehrte Frau Ministerin“ (Klett-Cotta) verbindet sie die Geschichten verschiedener Frauen miteinander: Eine Geschichte des Widerstands aller Frauen – gegen die Gewalt, die ihnen physisch und psychisch zugemutet wird.
Ins Gespräch tritt Ursula Krechel mit Andreas Platthaus, Ressortleiter für Literatur und literarisches Schreiben der F.A.Z.
Tickets: Saalticket 9 / 6 Euro, Streamingticket 5 Euro

18.9. Berlin: Fachtag Influencer*innen& Geschlechterpolitiken (Reihe Macht & Geschlecht)

Das Projekt meinTestgelände lädt ein zum diesjährigen Fachtag aus der Reihe „Macht & Geschlecht“: Posten, Performen, Polarisieren: Wie Influencer*innen Geschlechterpolitiken gestalten.
Zum Programm: Trad Wives, Männlichkeitscoaches und zunehmende Queerfeindlichkeit – Social Media bieten jungen Menschen nicht nur Orientierung, sondern auch antidemokratische Polarisierungen. Neben dem Lob der Hausfrau und des harten Mannes findet ein Kampf für Vielfalt u. Anerkennung statt: Influencer*innen mit queerem u. feministischem Content setzen kraftvolle Zeichen gegen Hass. Nach einem einführenden Blick auf Phänomene der (Re-)Traditionalisierung stehen diejenigen im Fokus des Fachtags, die sich für Geschlechtervielfalt u. Rechte marginalisierter Gruppen einsetzen: Wer sind diese Influencer*innen, mit welchem Konzept betreiben sie ihre Kanäle, was sind ihre Ziele u. welche Erfahrungen machen sie? 
Der Fachtag bietet: 
▪ Vorträge zu Tradwives und Weiblichkeitscoaches sowie zur Manosphere und Gegenstrategien 
▪ Einblicke in die Arbeit von Influencer*innen für Geschlechtervielfalt 
▪ Diskussionen darüber, wie digitale Plattformen genutzt werden können, um demokratische Werte zu stärken und alternative Orientierungen anzubieten.

Termin& Ort: 18.09.2025, Zeit: 10-16 Uhr, Ort: BMBFSFJ, Glinkastraße 24, 10117 Berlin 
Anmeldung und Programm (Die Teilnahme ist kostenfrei, um verbindliche Anmeldung wird gebeten.) 
Moderation: Tarik Tesfu 

https://www.meintestgelaende.de/ - Ein Projekt der BAG Jungen*arbeit in Kooperation mit der BAG Mädchen*politik, gefördert vom BMBFSFJ.

18.-19.9. Berlin: Gleichstellungspolit. Chancen& Herausforderungen in Strukturwandelregionen

Bundesstiftung Gleichstellung: „In guter Gesellschaft?! Gleichstellungspolitische Chancen und Herausforderungen in Strukturwandelregionen“
Strukturwandel ist mehr als nur ein wirtschaftlicher Umbruch – er verändert Arbeitswelten, Lebensweisen, regionale Identitäten und das gesellschaftliche Zusammenleben. Besonders auf der regionalen Ebene wie beispielsweise in der Lausitz sind die Auswirkungen deutlich zu spüren. Neben vielfältigen Herausforderungen bietet der Strukturwandel gleichzeitig die Gelegenheit, neue Visionen für ein gutes Zusammenleben für alle Menschen zu entwickeln.

Beim zweitägigen Fachtag der Bundesstiftung Gleichstellung soll mit abwechslungsreichen Formaten und einem gleichstellungsorientierten Blick die Wirkung von regionaler Transformation auf Geschlechterverhältnisse und umgekehrt aufgezeigt werden. 
Der Fachtag findet von Donnerstag, den 18.9. (13-20Uhr) bis Freitag, den 19.9. (9-13Uhr) in den Räumen der Bundesstiftung Gleichstellung in Berlin statt. [zur Veranstaltung]

18.-19.9. Halle: Fachtagung „rassismuskritische Jungen*arbeit“ in der KJH

Fachtagung „rassismuskritische Jungen*arbeit“ in der Kinder- und Jugendhilfe 
Veranstalter: Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V., Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jungen- und Männerarbeit Thüringen e.V., Landesfachstelle Jungenarbeit & Geschlechterreflexion
Inhalt: Setzen Sie gemeinsam mit uns ein starkes Zeichen für eine rassismuskritische Jungen*arbeit! Die Fachtagung "Weiße Flecken, braune Schatten: Jungen*arbeit zwischen Ignoranz und Verantwortung" bringt am 18. und 19. September 2025 in Halle (Saale) Fachkräfte, Engagierte und Interssierte aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen zusammen. In interssanten Inputs, praxisnahen Workshops und kollegialem Austausch eröffnen wir neue Perspektiven auf Jungen*arbeit. Lernen Sie Empowerment-Strategien kennen, entwickeln Sie gemeinsam pädagogische Ansätze und stärken Sie Ihr professionelles Handeln. 
Ablauf: Inputs, Vorträge, Workshopräume zu Empowerment, Reflexion, Entwicklung von Handlungskompetenzen und Strategien für die Praxis, Rückzugs- und Austauschbereiche für Vernetzung und einen Markt der Möglichkeiten
Zielgruppe: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und Schulsozialarbeit, Interessierte und Multiplikator*innen aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt
Datum: Ankommen am 18.9. 09:15 Uhr, Veranstaltungsstart 10 Uhr, Ende am 19.9. ca. 16:00 Uhr
Tagungsort: Stadthaus, Markplatz 2, 06108 Halle (Saale) [Weitere Infos& Anmeldeformular, Flyer]

23.9. Dortmund: Fachforum Inklusive Jungenarbeit

LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW: Fachforum Inklusive Jungenarbeit
Jungen* mit Assistenzbedarf erleben nur selten Anerkennung, erhalten weniger Wertschätzung und werden von ihrer Umwelt (durch Stigmatisierung) in ihrer Entwicklung eines Selbstwertes behindert. Im Fachforum will die LAG Jungen*arbeit auf Angebote auf Barrierefreiheit prüfen und mithelfen, die fachlichen Kompetenzen im Umgang mit Inklusion zu verbessern und weiterzuentwickeln. Inklusion soll nicht als isoliertes Konzept betrachtet werden, sondern in allen Aspekten der Alltagsarbeit verankert sein. Hierfür werden Interessent*innen gesucht, die sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen und gerne auch mit Inhalten und Ideen einbringen möchten. 
Termin& Ort: 23.9., Dortmund [weitere Infos und Absprachen: Maximilian Winterseel]

25.9. Düsseldorf: Prävention v. sexualisierten Übergriffen durch KiJu

Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW (PsG.nrw: Fachtagung: Einfach nur Neugier – oder eine Grenze, die überschritten wurde? Prävention von sexualisierten Übergriffen durch Kinder und Jugendliche
Grenzüberschreitungen und sexualisierte Gewalt werden nicht nur durch Erwachsene an Kindern und Jugendlichen verübt, sondern auch durch andere Kinder und Jugendliche. Diese Konstellationen sind in den letzten Jahren insbesondere in Verbindung mit den Kontexten Schule und (soziale) Medien verstärkt in den Fokus von wissenschaftlicher und pädagogischer Praxis gerückt. Sie sind jedoch überall dort ein potenzielles Thema, wo Kinder und Jugendliche einander analog oder digital begegnen. Gerade im digitalen Raum ist es dabei nicht zwangsläufig der Fall, dass Kinder und Jugendliche in sozialen Beziehungen zueinander stehen. 
Grenzüberschreitungen und sexualisierte Gewalt durch Kinder und Jugendliche stellen grundsätzlich einen pädagogischen Handlungsanlass dar, dem Fachkräfte und / oder Eltern zeitnah und zielgerichtet begegnen sollten.
Die Fachtagung bietet die Gelegenheit, aktuelle Forschungsergebnisse kennenzulernen und vielfältige Anregungen für die Prävention- und Interventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen zu erhalten.
Die PsG.nrw-Jahrestagung 2025 richtet sich an Fachkräfte der freien Kinder- und Jugendhilfe, die sich mit den komplexen Herausforderungen der Prävention und Intervention von sexualisierten Übergriffen durch Kinder und Jugendliche auseinandersetzen möchten. Weitere Themen sind sexuelle Bildung, Diagnostik und Therapie übergriffiger Kinder und strafrechtlich relevante Aspekte im Themenfeld.
Termin& Ort: 25.9., 9-16:30 Uhr, DUSconference plus - Kongresszentrum im Flughafen Düsseldorf, Kosten: 110€, Anmeldeschluss: 11.9., 9Uhr. [Ausführlicher Flyer; weitere Infos/Anmeldung]

2.10. Hannover: Arbeit mit Jungen als Betroffene sexualisierter Gewalt

Fachtag: Arbeit mit Jungen als Betroffene sexualisierter Gewalt
Das Männerbüro Hannover veranstaltet einen Fachtag zur Arbeit mit Jungen und männlichen Jugendlichen als Betroffene sexualisierter Gewalt im Pavillon Hannover. Neben einem Vortrag von Dr. Peter Caspari werden auch weitere Expert:innen zu Wort kommen. Im Fokus steht die Frage, wo die Arbeit mit männlichen Betroffenen sexualisierter Gewalt heute steht und welche Herausforderungen zu meistern sind. 
Die Veranstaltung findet anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der „Beratungsstelle Anstoß“ statt. Im Anschluss an den Fachtag wird es Zeit zum Austausch und einen kleinen Empfang geben. 
Der Fachtag wird gefördret durch den Paritätischen Niedersachsen. 
Termin& Ort: 2.10., 9-16Uhr, Kulturzentrum Pavillon, Hannover[zur Veranstaltung]

6.-8.10. Hofgeismar: Herbsttagung: krit. soz. Arbeit mit UmA angesichts Rechte-& Strukturabbau

BuMF-Herbsttagung | 06.–08. Oktober 2025 | Hofgeismar
Thema: Kritische Soziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen in Zeiten von Rechte- und Strukturabbau
Wie kann Soziale Arbeit auf zunehmende rechtliche Einschränkungen und den Abbau von Unterstützungsstrukturen reagieren? Die Tagung bietet Raum zur Analyse aktueller Entwicklungen und zur Diskussion solidarischer, menschenrechtsorientierter Handlungsansätze. In Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden werden praktische Strategien für eine widerständige Soziale Arbeit erarbeitet. [Mehr Infos und Anmeldung]

6.-9.10. Rotterdamm: Europ. Konferenz: sektorübergreifende Allianzen zur Förderung junger Menschen

Die europäische Konferenz "Space for (youth) growth. Building cross-sectoral alliances in the changing political climate" bringt vom 6. bis 9. Oktober 2025 in Rotterdam Fachkräfte aus der Jugendarbeit sowie aus angrenzenden Sektoren zusammen, um gemeinsam die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung junger Menschen zu fördern. 
Die Konferenz ist ein Veranstaltungsformat der Reihe „Youth Work Talks“. Diese Reihe ist eine Aktivität der Partnerschaft "Growing Youth Work", einem strategischen Kooperationsprojekt von 16 Nationalen Agenturen der EU-Jugendprogramme und SALTO-Ressourcenzentren. 
Die Konferenz will den Aufbau sektorübergreifender Allianzen im sich wandelnden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Klima für die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung junger Menschen fördern. 
Konferenzziele sind:
- das sich wandelnde politische, soziale und wirtschaftliche Klima und seine Auswirkungen auf junge Menschen und ihre Entwicklung zu untersuchen;
- Möglichkeiten zu verstehen, wie Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit anderen Sektoren die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung junger Menschen fördern kann;
- Erfolgsgeschichten der Zusammenarbeit, ihre Auswirkungen und die Faktoren, die zum Erfolg beitragen, zu nutzen;
- die Verbindungen zwischen den verschiedenen Sektoren zu stärken und mögliche Wege zur Unterstützung junger Menschen in diesen sich wandelnden Zeiten zu erkunden;
- verschiedene Akteure dabei zu unterstützen, das Potenzial für sektorübergreifende Zusammenarbeit in ihrem jeweiligen Kontext und Umfeld zu prüfen.

Für die Teilnahme werden daher insbesondere Tandems von Teilnehmer*innen aus der Jugendarbeit und verwandten Sektoren gesucht, eine Teilnahme als Einzelperson ist jedoch ebenfalls möglich. Mehr Infos zur Konferenz, zur Anmeldung und zu den Teilnahmebedingungen. Siehe auch: jugendfuereuropa.de

9.10. Stuttgart: Vernetzungtreffen Inklusive Mädchen*arbeit

LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg: Save the date: Vernetzungstreffen am 9. Oktober 2025 im Haus der Jugendarbeit Baden-Württtemberg in Stuttgart-Vaihingen
Das Programm beginnt mit einem fachlichen Input. Anschließend stehen Austausch und Vernetzung im Mittelpunkt. Die Veranstaltung bietet euch die Möglichkeit, (erste) Kontakte zu knüpfen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. 
Zielgruppe sind Fachkräfte der Mädchen*- und Jugendarbeit, Akteur*innen inklusiver Arbeit sowie Selbstvertretungsorganisationen und Multiplikator*innen. 
Das Vernetzungstreffen ist Teil des Projektes „Inklusive Mädchen*arbeit“. Es wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln finanziert, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.
Detaillierte Informationen zum Programm und Referierenden folgen.

9.10. München: Männlichkeitsvorstellungen als Faktor für gesellschaftl. Radikalisierung

Fachtag: Dominant, stark, rechtsextrem? Männlichkeitsvorstellungen als Faktor für gesellschaftliche Radikalisierung
Der Fachtag der Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus (LKS) beschäftigt sich mit Männlichkeitsvorstellungen in der Gesellschaft. Wie beeinflussen diese Vorstellungen eine gesamtgesellschaftliche Hinwendung zu extrem rechten Positionen? Wie nutzen politische Akteur:innen solche Männlichkeitsvorstellungen? Außerdem beleuchtet der Fachtag, welche Handlungsbedarfe dadurch entstehen.
Der Fachtag richtet sich an alle, die sich für das Thema gesellschaftliche Radikalisierungsprozesse interessieren. Zielgruppe sind insbesondere Fachkräfte, die sich im politischen, pädagogischen sowie wissenschaftlichen Bereich mit Gender und Radikalisierung befassen 
Zeit& Ort: 9.10., 10-16 Uhr, München [zur Veranstaltung

9.10. Rendsburg: Geschlechtersensible Arbeit mit trans*, inter und nicht-binären Ki&Ju

Landesjugendring Schleswig-Holstein e.V.: SCHAU TIN* - Fachveranstaltung zur geschlechtersensiblen Arbeit mit trans*, inter und nicht-binären Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der AG TIN* des Landesjugendhilfeausschusses.
Der Fachtag richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und aus der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, an Lehrkräfte, Schulsozialarbeitende sowie weitere Interessierte. 
Es werden Herausforderungen und Probleme beleuchtet, mit denen sich junge trans*, inter und nicht-binäre (tin*) Personen, Angehörige sowie haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte konfrontiert sehen. Dies umfasst unter anderem das Recht auf Gesundheit und Schutz vor Gewalt, auf Bildung und Zugang zu beruflicher Ausbildung, auf Ruhe, Freizeit und Teilhabe sowie auf Familienleben, Identität und Selbstbestimmung.
Der Fokus des einführenden Vortrags wird auf rechtliche Bedingungen und dabei insbesondere auf den Auftrag aus dem SGB VIII und auf das neue Selbstbestimmungsgesetz gelegt. Im Anschluss daran gibt es die Möglichkeit, sich im Rahmen von Workshops mit einem Thema genauer zu befassen.
Workshops: 1. TIN* Personen im Kontext Schule, 2. Kirche und Queerness, 3. Freund*innenschaften und Queere Jugendarbeit, 4. Freizeit, Engagement und Jugendverbandsarbeit, 5. Gesundheit: Diskriminierungserfahrung und Versorgungsbedürfnisse, 6. Queer Your Mind – wie ich TIN* Kindern und Jugendlichen ein Ally bin, 7. Offen: Open Space
Kooperation: Der Fachtag ist eine Veranstaltung der AG TIN* des Landesjugendhilfeausschusses. Folgende Einrichtungen sind beteiligt: Caritas im Norden; Geschäftsstelle Echte Vielfalt; HAKI e.V.; Kinder- und Jugendhaus St. Josef; KJV-SH; lambda::nord; Landesjugendring Schleswig-Holstein; Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur; Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung; Nordkirche; Petze e.V.; pro familia SH; SCHLAU SH; Stadt Flensburg Schulsozialarbeit; vielfalt.SH.
Bei Fragen zur Anmeldung ist der Landesjugendring ansprechbar. 
Termin& Ort: 9.10., 9:15-16:30 Uhr, kostenfrei, Hohes Arsenal Rendsburg, Arsenalstraße 2, 24768 Rendsburg [Save the date, Infos& Anmeldung]

29.-30.10. FF(M): Jungen*arbeit/ Caring Masculinities

Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e.V.
Fachgruppe für Jungen*arbeit in Hessen - Fachtag: Jungen*arbeit in Hessen 2025 „Caring Masculinities – Beziehungsarbeit für Fürsorge und Solidarität!"
Heutzutage ist ein Wiedererstarken tradierter Männlichkeitsbilder zu beobachten – sei es in sozialen Medien, im politischen Diskurs oder im Alltag. In einer Zeit, in der autoritäre Rollenvorstellungen und Abgrenzung zunehmend Aufwind erhalten, steht die Pädagogik vor der dringenden Frage, wie damit umzugehen ist. 
Die zweitägige Fachveranstaltung des Paritätischen Bildungswerk Bundesverband e.V. „Caring Masculinities – Beziehungsarbeit für Fürsorge und Solidarität!“ lädt dazu ein, alternative Perspektiven auf Männlichkeiten in den Mittelpunkt zu rücken – solche, die von Fürsorge, Solidarität und Beziehungsarbeit geprägt sind.  
Zeit&Ort: 29.-30.10. Frankfurt am Main: 1. Tag: Museum für Angewandte Kunst, 15-19Uhr, 2. Tag: hoffmanns höfe, Frankfurt a. M., 9-16:30Uhr [zur Veranstaltung]
Gefördert durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales.

29.10. Kiel: "Psych. Gesundheit v. Ki& Ju geschlechterreflexiv fördern"

Gemeinsamer Fachtag der LAG Jungen* und LAG Mädchen* in Kiel: "Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geschlechterreflexiv fördern"
Termin& Ort: 29.10., 13-18 Uhr, Fachhochschule Kiel
[Mehr Infos folgen auf: https://lag-maedchen-sh.de/aktuelles

31.10. Dortmund: Forum Demokratie.Gender.Vielfalt

Beteiligung NRW - LAG kommunaler Gleichstellungsstellen NRW: Forum Demokratie.Gender.Vielfalt
Die Demokratie steht unter Druck – weltweit, in Europa und auch hier bei uns. In den USA zeigt sich besonders deutlich, wie demokratische Errungenschaften aktuell zurückgedrängt werden: Programme zur Förderung von Vielfalt und Gleichstellung wurden gestrichen, queere Rechte massiv beschnitten, feministische Anliegen offen diskreditiert. Es ist ein Rollback mit Ansage – und ein globales Warnsignal.
In Europa gibt es ähnliche Entwicklungen und gewinnen autoritär-nationalistische Kräfte zunehmend an Einfluss. Sie höhlen demokratische Prinzipien aus und gehen gezielt gegen feministische, queere und diversitätssensible Bewegungen vor.
Und auch in Deutschland sind die Entwicklungen besorgniserregend: Wir erleben, wie politische Kräfte zunehmend an Einfluss gewinnen, deren Agenda sich gegen die Grundlagen einer offenen, gleichberechtigten und demokratischen Gesellschaft richtet. Sie stellen Gleichstellungspolitik infrage, diffamieren feministische Bewegungen und machen Stimmung gegen Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit.
Umso wichtiger ist es, Räume für Austausch, Vernetzung und kollektives Empowerment zu schaffen. Das Forum „Demokratie – Gender – Vielfalt“ lädt dazu ein, sich mit aktuellen politischen Herausforderungen auseinanderzusetzen, feministische und diversitätssensible Perspektiven zu stärken und gemeinsam Handlungsoptionen für eine gerechte, demokratische und postmigrantische Gesellschaft zu entwickeln.
Unsere Veranstaltung findet in den Räumlichkeiten der VHS Dortmund statt – mit einer Keynote von Spotlight (angefragt), vielfältigen partizipativen Formaten sowie offenen Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten. Für das leibliche und geistige Wohl ist gesorgt – mit vegetarischen Snacks, Getränken und kleinen Bewegungsangeboten in den Pausen. 
Partner*innen: LAG kommunaler Gleichstellungsbeauftragter NRW, vhs.Dortmund, Dortmunder Stadtwerke DSW21, Netzwerk Gender und Vielfalt NRW, DGB NRW Frauen, Evangel. Akademie Villigst im Institut für Kirche u. Gesellschaft, EKvW, FrauenRat NRW, Friedrich Ebert Stiftung, Fachstelle Gender u. Diversität NRW, Gestaltung, Innovation u. Beratung in der Arbeits- u. Sozialpolitik, Institut für Kirche u. Gesellschaft. Evangel. Kirche von Westfalen, Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen u. Universitätsklinika NRW, Landessportbund NRW, Landesverband vhs NRW, Netzwerk Frauen u. Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkrankung NRW, ver.di Frauen u. Gleichstellungspolitik NRW, Koordinierungsstelle LSBTIQ*.
Termin& Ort: 31.10. 10-16:30 Uhr, VHS Dortmund, Kampstraße 47, 44137 Dortmund; Anmeldung bis 20.10. [mehr Infos]

6. Publikationen

Broschüre: Nach der Flucht: „Damit das Leben weitergeht“

[20.6.] Wie Menschen nach ihrer Flucht in Deutschland weiterleben, wird nur selten erzählt. Das Bündnis United4Rescue hat zum diesjährigen Weltflüchtlingstag 24 Geschichten gesammelt und in der Broschüre „Damit das Leben weitergeht“ zusammengestellt. 
Zhara will Informatik studieren. Gerade macht sie ihr Abitur – in Deutschland, wo sie nach ihrer Flucht aus Afghanistan Sicherheit gefunden hat. Mohamad hatte in Syrien einen Studienplatz für Jura, heute ist er Fahrlehrer. Und Muhi Aldin brachte sich selbst Deutsch bei und eröffnete in Duisburg ein eigenes Restaurant. Drei von 24 Menschen, die ihre Geschichte erzählen.
Sie alle sind Krieg, Verfolgung und Not entkommen. Sie sprechen von Angst, Gewalt und Gefahr, aber auch von Hoffnung, Mut und Neuanfang. Ihre Geschichten machen deutlich: Kein Mensch flieht ohne Grund. Und sie zeigen, was geschieht, wenn Europa seine Grenzen abschottet und legale, sichere Fluchtwege fehlen. Fast alle Menschen aus der Broschüre sind über lebensgefährliche Routen wie das Mittelmeer geflohen.
Gedruckte Exemplare des Hefts können hier kostenfrei bestellt werden. 
Zwölf der Geschichten hat United4Rescue außerdem als Plakatausstellung zum Selbstausdrucken aufbereitet (A4 und A3-Format). 
Eine englische Übersetzung der Broschüre und der Plakate wird in Kürze auf der Website verfügbar sein.

Fachl. Orientierungsrahmen: Geschlechterreflektiert mit Jungen& Männern arbeiten

Mann sein ...!? - Geschlechterreflektiert mit Jungen, Männern und Vätern arbeiten. Ein Orientierungsrahmen für Fachleute
Wenn Männlichkeit kulturell und sozial vermittelt ist, muss sie auch veränderbar sein. Aber wie? Markus Theunert und Matthias Luterbach nutzen Erkenntnisse, Einsichten und Erfahrungen aus Geschlechterforschung und Männerarbeit, um einen Orientierungsrahmen für die geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen, Männern und Vätern zu entwickeln. Sie zeigen, wie Fachleute Jungen, Männer und Väter in ihrer Auseinandersetzung mit Männlichkeitsanforderungen im Wandel unterstützen und begleiten können. [Beltz, 2. Auflage, 30€]
Pressestimmen:
»Markus Theunert und Matthias Luterbach legen mit dem Buch ›Mann sein …!?‹ eine gute Einführung in die geschlechterreflektierte Männerarbeit vor und geben den LeserInnen gleichzeitig einen fachlichen Orientierungsrahmen an die Hand, der zum einen eingängig und nachvollziehbar ist, zum anderen fachliches Handeln nicht einhegt, sondern begleitet.« Christoph Nette, socialnet.de, 19.10.2021
»Eine Lektüre für alle, die ihre Arbeit geschlechterreflektiert und wissenschaftlich fundiert gestalten wollen.« impu!se für Gesundheitsförderung, 115 | 2022

CLAIM: Jahresbilanz antimuslimischer Übergriffe u. Diskriminierungen

[17.6.] Jahresbilanz antimuslimischer Übergriffe & Diskriminierungen 2024 (CLAIM):
Der Bericht dokumentiert eine neue Eskalationsstufe antimuslimischer Gewalt, mit Alltags‑, institutionellen und terroristischen Facetten. [Zur gesamten Meldung]

Zentrale Befunde:
- 3.080 dokumentierte Vorfälle 2024 – ein Anstieg von 60 % gegenüber 2023 (1.926 Fälle), im Durchschnitt mehr als 8 Vorfälle pro Tag (2023: 5) 
- Mehr als 70 Angriffe gezielt auf Moscheen und religiöse Einrichtungen 
- Zunahme schwerer Gewalt: 198 Körperverletzungen, 2 Tötungsdelikte, mehr Brandstiftungen/Sachbeschädigungen

Betroffene Gruppen und Orte:
- 71 % der dokumentierten Fälle betreffen Frauen*, besonders mit Kopftuch
- Betroffen sind sowohl muslimisch gelesene Einzelpersonen als auch Gruppen und Institutionen – u. a. im öffentlichen Raum, in Bildungseinrichtungen, im Wohnungsmarkt, bei Behörden 

Auslöser und Dynamiken:
- Nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 sowie dem Magdeburger Weihnachtsmarkt-Attentat 2024 wurde ein signifikanter Anstieg antimuslimischer Übergriffe festgestellt
- Diskurse, die den Islam als Bedrohung darstellen, korrelieren eindeutig mit realem Gewaltanstieg

Folgen für Betroffene
- Misstrauen gegenüber Behörden, gefühlt geringes Vertrauen in Polizei und staatliche Unterstützung – was langfristig gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratisches Vertrauen untergräbt.
- Dunkelziffer mutmaßlich hoch – viele Täter*innen werden nicht gemeldet und viele Betroffene melden nicht .

Expert*innenzitate:
- Rima Hanano (CLAIM): „Eine neue Eskalationsstufe antimuslimischer Gewalt… Normalisierung, Enthemmung und Brutalität.“
- Dr. Cihan Sinanoğlu (NaDiRa/DeZIM): Betroffene erleben subtile und institutionelle Ausgrenzung; 61 % berichten subtile, 37 % institutionelle Diskriminierung
- Staatsministerin Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus: „Gewalt, Ausgrenzung und Beleidigungen gegen Musliminnen und Muslime sind Alltag in Deutschland. Das dürfen wir nicht akzeptieren. Wir müssen das ganze Ausmaß von antimuslimischem Rassismus benennen und deutlich dagegen vorgehen. […] Denn nur wenn antimuslimischer Rassismus für alle sichtbar ist, können wir ihn auf allen Ebenen gezielt zurückdrängen. Dabei ist auch jede und jeder Einzelne in unserer Gesellschaft gefragt: Bei Vorfällen widersprechen, einschreiten und solidarisch sein!“

Empfehlungen (adressieren zentrale Bereiche der Erfassung, Prävention, Institutionalisierung von Beratung, Nationale Strategie): 
- Bessere Erfassung antimuslimischer Vorfälle – offizielle und zivilgesellschaftliche Datenbasis stärken.
- Strukturierte Unterstützung: dauerhaft finanzierte Beratungsstellen.
- verbindlicher Nationaler Aktionsplan gegen Rassismus.
- Sensibilisierung und Fortbildung: verpflichtend in Behörden, Schulen, Kitas, Polizei.
- Unabhängige Meldestellen einrichten, insbesondere z. B. für Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen 

bpb: Themenblätter im Unterricht - Gewalt gegen Frauen und Mädchen

[11.6.] Bundeszentrale für politische Bildung: Gewalt gegen Frauen und Mädchen Themenblätter im Unterricht | 142 [Download
Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Gesichter – sie reicht von verbalen Übergriffen über psychische Angriffe bis hin zu körperlichen Verletzungen und kann überall stattfinden: zu Hause, im Netz, beim Ausgehen, im Beruf, in der Schule. Die erfassten Zahlen zu Gewaltdelikten gegen Frauen und Mädchen, die sie allein aufgrund ihres Geschlechts erfahren, steigen. Die Ausgabe stellt aktuelle Zahlen vor und nimmt Entwicklungen in den Blick, die abwertendes Verhalten gegen Frauen begünstigen.
Auf drei Arbeitsblättern sensibilisiert das Themenblatt Mädchen wie Jungen für das Thema und zeigt Hilfsangebote ebenso auf wie politische Ansätze zur Eindämmung der Gewalt. Für Lehrkräfte enthält das Heft eine ausführliche Einführung ins Thema sowie methodische Hinweise zum Einsatz der Arbeitsblätter im Unterricht. Die gedruckte Ausgabe enthält zusätzlich den Spicker Nr. 37 „Politische Parteien“ zum Heraustrennen.

bpb: Einsamkeit& Ressentiments - Anschlussfähigkeit an Populismus/Rechtsextremismus

[11.6.] Bundeszentrale für politische Bildung: Schriftenreihe: Einsamkeit und Ressentiment - von Jens Kersten, Claudia Neu, Berthold Vogel
Demokratie braucht Empathie und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Was aber, wenn es Menschen an guten sozialen Beziehungen mangelt, sie sich als isoliert oder vereinsamt wahrnehmen und sich solche Erfahrungen zu negativen Emotionen verdichten? Jens Kersten, Claudia Neu und Berthold Vogel wenden sich in soziologischer, politik- und rechtswissenschaftlicher Perspektive den statistisch belegbaren Bezügen zwischen Einsamkeit und Ressentiment zu. Warum entwickeln insbesondere Einsame Abneigungen, etwa gegen plurale und diverse Gesellschaftsformen, aber auch gegen Institutionen und Werte der Demokratie? Welche Rolle spielen Social Media als Echokammern für einsamkeitsbedingte Verbitterung? Gibt es Zusammenhänge zwischen dem Leben in einer strukturschwachen Region und Gefühlen sozialer Ohnmacht und Vereinsamung?
Kersten, Neu und Vogel verweisen auf die Anschlussfähigkeit solcher in Einsamkeit wurzelnden Ressentiments an populistische und (rechts)extreme Gruppierungen. Diese dienten sich, so der Befund, vor allem via Social Media je nach Gelegenheit als Ventil für deren Unzufriedenheit, Groll und Hass an und diskreditierten zugleich bewusst demokratische Akteure als unfähig zur Problemlösung. Kersten, Neu und Vogel werben für die Enttabuisierung von Einsamkeit und für die differenzierte Betrachtung ihrer Ursachen, Ausprägungen und Folgen. So könne der gesellschaftlichen Spaltung, dem Vertrauensschwund und dem Verlust der integrativen Kraft der Demokratie wirksamer begegnet werden.

Broschüre „AHA! Jungen*arbeit kurz erklärt.“

[10.6.] Neuauflage der Broschüre „AHA! Jungen*arbeit kurz erklärt.“ (1. Aufl. 2020) der LAG J*M* BW.

Die LAG Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V. ist die landesweite Fachstelle für Jungen*arbeit und Jungen*politik in Baden-Württemberg. Sie bietet Bildungsformate für
unterschiedliche Adressat*innen, insbesondere Fachkräfte und Institutionen der Sozialen Arbeit, aber auch für Schulen und andere Bildungsträger*innen zu allen genannten Themen an.
 

RIAS Jahresbericht: antisemitischer Vorfälle bundesweit

[4.6.] Der Jahresbericht des Bundesverbands RIAS erfasst für 2024 insgesamt 8627 antisemitische Vorfälle – ein Anstieg um 77% im Vergleich zum Vorjahr. 
Erstmals beziffert der Bericht die langfristigen Folgen des 7. Oktobers 2023. Deutlich wird: Die Lage für Jüd*innen Deutschland hat sich weiter verschärft.
- Antisemitismus betrifft alle Lebensbereiche – Jüdisches Leben unter Druck. Antisemitische Vorfälle (von Beleidungen, Nutzung antisemitischer Symbole, bis hin zu Terroranschlägen an öffentlichen Orten sowie Anschläge auf jüdische Institutionen) verschärfen die ohnehin angespannte Sicherheitslage und verstärken das Gefühl von Verunsicherung. Der zivilgesellschaftliche Aufschrei blieb dagegen verhalten.
- Israelbezogener Antisemitismus prägt 2024: 68% aller dokumentierten antisemitischen Vorfälle 2024 hatten einen Bezug zu Israel und zum anhaltenden Krieg in Nahost. Auffällig war die Zunahme von Antisemitismus in politischen Auseinandersetzungen, etwa durch Demonstrationen, Schmierereien und Aufkleber. Bundesweit wurden so 1802 Versammlungen erfasst, bei denen Antisemitismus verbreitet wurde: So wurden etwa die Schoa relativiert, antisemitische Gewalt verherrlicht, oder Terrororganisationen wie Hamas oder Hisbollah gefeiert. Auch Gegendemonstrant_innen wurden angegriffen, bedroht und beleidigt.
- Mehr Vorfälle an Hochschulen und Schulen: Antisemitische Vorfälle traten 2024 deutlich häufiger an Bildungseinrichtungen auf. An Hochschulen stieg ihre Zahl von 151 auf 450 – eine Verdreifachung zum Vorjahr. Neben Protestcamps, in denen antisemitische Stereotype verbreitet wurden, wurden Studierende und Mitarbeitende beleidigt, bedroht und angegriffen. An Schulen wurden in 284 Fällen Jüdinnen_Juden ausgegrenzt, beschimpft und für den Krieg in Nahost verantwortlich gemacht. In mindestens 19 Fällen kam es zu Angriffen.
- Anstieg rechtsextremer Vorfälle und verbreitete Relativierung der Schoa: 2024 wurden 28% mehr antisemitische Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund dokumentiert als im Vorjahr – ein neuer Höchstwert. In zwei Dritteln dieser Fälle wurde die Schoa relativiert oder verherrlicht. In Thüringen etwa bedrohte ein AfD-Kommunalpolitiker eine Frau mit den Worten, sie käme „nach Buchenwald“, nachdem sie einen AfD-Infostand vor ihrem Wohnhaus kritisiert hatte. Die Relativierung der Schoa ist zentraler Bestandteil des rechtsextremen Antisemitismus – sie reicht allerdings weit über dieses Milieu hinaus: Auch im links-antiimperialistischen und antiisraelisch-aktivistischen Spektrum wurden solche Vorfälle erfasst.

Hintergrund: Der Bundesverband RIAS e. V. ist der Dachverband der RIAS-Meldestellen und verfolgt das Ziel einer einheitlichen Dokumentation antisemitischer Vorfälle auf Grundlage der IHRA Arbeitsdefinition von Antisemitismus. Die RIAS-Meldestellen erfassen bundesweit antisemitische Vorfälle und vermitteln Unterstützung an Betroffene. In den Bericht flossen Vorfälle aus dem ganzen Bundesgebiet und von Meldestellen in elf Bundesländern ein.

Politische Stimmen zur Veröffentlichung:
- Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus: “Die schockierenden Zahlen des RIAS-Jahresberichts 2024 machen einmal mehr deutlich: Judenhass ist in Deutschland mittlerweile so stark verbreitet, wie wir es uns noch vor wenigen Jahren nicht vorstellen wollten. Wir müssen den Kampf gegen Antisemitismus entsprechend noch breiter aufstellen, sodass neben der Bundesregierung, Politik und Verwaltung auch die gesamte Zivilgesellschaft sich ständig und grundsätzlich gegen diesen unsere demokratischen Werte bedrohenden Hass einsetzt.”
- Alexander Dobrindt, Bundesminister des Innern: “Mit großer Sorge beobachten wir die Entwicklung des wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Nachdem die erst kürzlich von mir vorgestellten Jahresfallzahlen der politisch motivierten Kriminalität 2024 einen neuen Höchststand antisemitischer Straftaten dokumentierten, zeigt der nun vorgelegte RIAS-Jahresbericht ein ähnlich bedrohliches Bild. Den mit fast 70 Prozent weitaus größten Anteil macht demnach der israelbezogene Antisemitismus aus, häufig mit einem unmittelbaren Bezug zu dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem fortdauernden Krieg in Gaza. Wir stellen uns Antisemitismus entschlossen entgegen, sowohl im öffentlichen Raum, in unseren Schulen und Hochschulen und auch im digitalen Raum. Unsere Sicherheitsbehörden sind äußerst wachsam und gehen gegen antisemitische Straftaten entschlossen vor.”
- Karin Prien, Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: "Der Jahresbericht 2024 vom Bundesverband RIAS macht deutlich, wie stark antisemitische Vorfälle im vergangenen Jahr bundesweit und in allen Lebensbereichen zugenommen haben – ob auf der Straße, im öffentlichen Nahverkehr, in Schulen und Hochschulen oder im Internet. Diese Entwicklung ist alarmierend und zeigt klar, dass wir dringend handeln müssen. Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Umso wichtiger sind Projekte gegen Antisemitismus, die seit Jahren ein fester Bestandteil des Bundesprogramms „Demokratie leben!" des BMBFSFJ sind. Sie setzen auf neue pädagogische Ansätze, um verschiedenen Formen von Antisemitismus wirksam vorzubeugen. Genauso entscheidend ist es, Betroffene antisemitischer Gewalt konkret zu unterstützen und zu begleiten."
[Weitere Informationen& Stimmen]

DIMR: Menschenrechtl. Bewertung: Zurückweisung v. Asylsuchenden an dt. Grenzen

[3.6.] DIMR – Deutsches Institut für Menschenrechte: Stellungnahme: Zurückweisungen von Asylsuchenden an den Grenzen. Eine menschenrechtliche Bewertung der aktuellen Debatte. 
Seit knapp einem Monat werden auch Asylsuchende an den deutschen Grenzen zurückgewiesen; dabei handelt es sich um EU-Binnengrenzen. Diese Zurückweisungen verstoßen gegen EU-Recht und gegen Menschenrechte. Sie unterlaufen das Verfahren, um den für das Asylverfahren zuständigen EU-Mitgliedstaat zu bestimmen. Die Bundesregierung kann auch nicht unter Verweis auf eine Notlage von diesem Verfahren abweichen, denn es fehlt in Deutschland just an den Voraussetzungen für eine solche Notlage. Außerdem sieht das EU-Recht selbst Maßnahmen vor, um auf hohe Asylantragszahlen zu reagieren, die in Deutschland bisher nicht angewendet wurden.
Zudem verletzen Zurückweisungen von Asylsuchenden an den Binnengrenzen das Refoulement-Verbot: Deutschland muss für jede Person individuell prüfen, ob ihr in einem anderen Staat Verfolgung oder unmenschliche Behandlung drohen.
In einer aktuellen Stellungnahme erklärt das Deutsche Institut für Menschenrechte die Details und bewertet die Debatte aus menschenrechtlicher Perspektive. [Als PDF herunterladen]

WZB-Mitteilungenh: Ausgabe zu Migration

[6/25] Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Migration ist eines der meistdiskutierten Themen der letzten Jahre, in Politik, Gesellschaft und den Medien. „Migration“ ist auch das Thema der aktuellen Ausgabe (Nr. 188) der WZB-Mitteilungen (WZB-Mitteilungen Juni 2025). Was bringt Menschen dazu, ihr Land zu verlassen? Welche Erfahrungen machen sie dabei? Und wie reagieren die aufnehmenden Gesellschaften? Das Heft versammelt Perspektiven aus der Migrationsforschung, der Bildungs-, der Demokratieforschung, es blickt auf Wirtschaft, Diskurse und Motive.
Sie finden unter anderem diese Texte:
- Ist Zuwanderung überhaupt die größte gesellschaftliche Herausforderung, wie viele Debatten vermuten lassen? Diese Frage stellen Heiko Giebler und Karoline Estermann.
- Die politischen Debatten über Migration betrachtet Jeyhun Alizade. Wie wird das Bedürfnis nach „Sicherheit“ instrumentalisiert?
- Und wie wirken sich Demonstrationen für eine offene Gesellschaft auf die repräsentative Demokratie, speziell auf Wahlen, aus? Das untersuchen Meret Stephan und Lennart Schürmann.
- Die Entscheidung auszuwandern ist komplex, es geht bei Weitem nicht nur um wirtschaftliche Motive. Julia Stier und Irene Pañeda-Fernandez haben Menschen aus Westafrika dazu befragt, welche Migrationsgeschichten für sie vorbildhaft sind.
- Die Rolle von sozialen Netzwerken für Migrationsentscheidungen hat Tamara Bogatzki untersucht.
- Wie verändern sich soziale Normen durch das Leben in einem anderen Land? Das haben Alessandro Ferrara, Yasemin Soysal und Alicia Vignali am Beispiel von Haltungen zum Recht auf Abtreibung analysiert.
- Klimabedingte Naturkatastrophen – oder ihre steigende Wahrscheinlichkeit – sind nicht unbedingt ausschlaggebende Motive für Migration. Das stellen Daniel Meierrieks und Irene Pañeda-Fernandez fest.
- Digitale Kontrolle: Alissa Theresa Steer beschreibt, wie Überwachungstechnologien ins Zentrum politischer Steuerung rücken.

Die WZB-Mitteilungen sind das vierteljährlich erscheinende Forschungsmagazin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Das Heft kann kostenfrei abonniert werden durch eine formlose Mail an: presse@wzb.eu

Situation junger Geflüchteter in Deutschland (BuMF-Umfrage-Ergebnisse)

[6/25] Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht e.V._ Veröffentlichung der Online-Umfrage 2024 zur Situation junger Geflüchteter in Deutschland.
Die Ergebnisse der Online-Umfrage 2024 zeigen: Gewalt und Rassismus nehmen zu. Zugleich wird der Zugang zu Schutz, Bildung und Teilhabe weiter eingeschränkt. Fachkräfte erleben Asyl- und Versorgungssysteme zunehmend als restriktiv – mit gravierenden Folgen für die psychische Stabilität junger Menschen und ihrer Begleiter*innen.
Politische Maßnahmen wie die GEAS-Reform, Zurückweisungen an Binnengrenzen oder Einschränkungen beim Familiennachzug verschärfen die Lage zusätzlich und wirken tief in die Praxis der Jugendhilfe hinein.
Gleichzeitig zeigt die Umfrage auch: Viele Fachkräfte stellen sich engagiert gegen Entrechtung und wissen aus Erfahrung, was Teilhabe ermöglicht und junge Menschen stärkt. [Download/ Print-Vorbestellung]

BJK-Impulspapier: KJH / Kinderschutz, Rechte junger Menschen u. Infrastrukturqualität

[6/25] Impulspapier des Bundesjugendkuratoriums: Standards, Qualität und Herausforderungen der Kinder- und Jugendhilfe am Beispiel Kinderschutz, Rechte junger Menschen und Qualität der Infrastrukturen. [Download]
Angesichts wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen gerät die Kinder- und Jugendhilfe zunehmend unter Druck. Die Arbeitsgruppe „Rechte junger Menschen und Qualität herausgeforderter Infrastrukturen“ des Bundesjugendkuratoriums (BJK) analysierte strukturelle Problemlagen am Beispiel des Kinderschutzes. Im Rahmen von Hearings und Expertisen werden strategische Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe sowie angrenzender Systeme abgeleitet. Zentrales Ergebnis ist: Nicht die fachlichen Standards selbst sind problematisch, sondern die fehlende Diskussion über die Bedeutung und Definition fachlicher Standards, mögliche Flexibilisierungen, die jedoch die Rechte junger Menschen wahren, sowie organisationale sowie auch gesamtgesellschaftliche Veränderungsnotwendigkeiten, um fachliche Standards insbesondere auch in besonders sensiblen Bereichen wie dem Kinderschutz auch in der Zukunft aufrecht zu erhalten. 

Kernbefunde sind: 
- Es besteht eine verbreitete Praxis der impliziten Flexibilisierung von Standards, die jedoch nicht explizit reflektiert oder legitimiert wird. Diese Intransparenz verhindert eine fachlich fundierte und öffentlich verantwortbare Auseinandersetzung über notwendige Anpassungen. 
- Um einer negativen Dynamik von Unterschreitungen von Standards zu begegnen, bedarf es eines offenen, interdisziplinären Diskurses auf kommunaler, Länder- und Bundesebene über Standards und Lösungsmöglichkeiten in Anbetracht der aktuellen Situation, in der die Infrastrukturen der Kinder- und Jugendhilfe (und auch kooperierender Systeme) zunehmend unter Druck stehen. 

Empfohlen wird:
- Die Jugendhilfeplanung strategisch weiterzuentwickeln und stärker als Steuerungsinstrument zu nutzen,
- Standards und Qualitätskriterien transparent zu machen und differenziert im föderalen Kontext auf den verschiedenen Ebenen zu diskutieren, 
- bedarfsgerechte, fachlich begründete Flexibilisierungen zu ermöglichen statt pauschaler Absenkung formaler Vorgaben,
- den Kinderschutz als Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe auch unter Ressourcenknappheit verbindlich zu stärken, 
- übergreifende Kooperationsstrukturen zu auszubauen und fachliche Netzwerke systematisch einzubinden.

Ziel muss es sein, unter Einbezug aller relevanten Akteure tragfähige Konzepte für eine leistungsfähige, kinderrechtebasierte Infrastruktur zu entwickeln. Der Kinderschutz bildet dabei den normativen Bezugspunkt: Jedes Kind hat das Recht auf ein sicheres, gewaltfreies Aufwachsen – auch und gerade unter erschwerten Bedingungen. Die Umsetzung dieses Rechts und die Verwirklichung der Beteiligungs-, Förder- und Schutzrechte aller jungen Menschen verlangt nach langfristig angelegter Kooperation, klaren politischen Prioritäten und fachlich fundierter Gestaltung.

OECD-Bericht: Berufsorientierung von Jugendlichen weltweit

[20.5.] OECD: Berufsorientierung von Jugendlichen weltweit 
Der OECD-Bericht zeigt eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Berufswünschen von Teenagern und den tatsächlichen Anforderungen des Arbeitsmarkts. Die Berufswahl wird stärker von Faktoren wie sozialer Hintergrund und u.a. Geschlecht bestimmt als von Fähigkeiten und Leistungen. → Bericht (engl.)

Studie zu misogynen Online-Räumen/ Mannosphäre

[15.5.] Studie: Mapping the GerManosphere 
Redpillers, Incels, Väterrechtler und Co.: Die englischsprachige Pilotstudie analysiert umfassend die sogenannte Mannosphäre, auch bekannt als Manosphere (engl.). Deutschsprachige misogyne Online-Räume verbreiten antifeministische Ideen und Haltungen. Zudem sind einige Nutzer gewaltaffin und hinterfragen demokratische Errungenschaften. Die Studie wurde von der Freien Universität Berlin und dem Institute for Strategic Dialogue Germany (ISD) durchgeführt und am 15.05.25 veröffentlicht. [Mehr]

Broschüre zu Trans*feindlichkeit& Rechtsextremismus

[6.5.] Antifeminismus-begegnen-Mediathek: Broschüre: Was bringt Trans*feindlichkeit rechtsextremen Akteur*innen? Und: Was ist daran so gefährlich?
Die Broschüre legt dar, auf welche Weise rechtsextreme Akteur*innen Trans*feindlichkeit nutzen, um Einfluss in der gesellschaftlichen Mitte zu gewinnen. 
Sie erklärt, was rechtsextreme Ideologien ausmacht und wie sie erkannt werden können. Zudem geht sie auf zentrale trans*feindliche Argumente ein, die gezielt von Rechtsextremen verbreitet werden und zeigt, worauf die Argumentationslinien und ideologischen Verbindungen fußen:
• auf der Abwertung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, 
• starren, angeblich von der Natur vorgegebenen Bildern von Weiblichkeit und Männlichkeit,
• auf misogynen Stereotypen
• und auf gezielter Hetze gegen diskriminierte Gruppen und Gleichstellung.
Es wird ebenso darauf eingegangen, dass und auf welche Weise Rechtsextreme angebliche Kinderschutzanliegen, vorgetäuschte feministische Interessen und das Thema Gewaltschutz als Vorwand nutzen, um trans*feindliche Stimmung zu schüren. Dabei wird bewusst verdreht: Es sind nicht trans* Personen, die die Sicherheit von Kindern und Frauen bedrohen, sondern rechtsextreme Ideologien. Gewinnen rechtsextreme Ideologien also mehr Unterstützung, sind nicht nur trans* Personen, sondern Vielfalt, Menschenrechte und die Demokratie als Grundlage des Zusammenlebens gefährdet. → Zur Broschüre

Die Broschüre wurde vom Bundesverband Trans* und der Amadeu Antonio Stiftung veröffentlicht.
Zielgruppen: (Fach-)Öffentlichkeit/Zivilgesellschaft, Fachexpert*innen, Forschende, Lehrbeauftragte, Antidiskriminierungsarbeit, Gleichstellungsbeauftrage (o. Ä. Beauftrage im Bereich Antidiskriminierung), Politiker*innen, Kinder/Jugend/Schule/Erwachsenenbildung.

forsa-Umfrage: Inklusion an Schulen aus Sicht der Lehrkräfte

[5.5.] Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat eine repräsentative forsa-Befragung von 2.737 Lehrkräften zur schulischen Inklusion in Auftrag gegeben. 
Trotz mehrheitlicher Befürwortung halten nur 28 Prozent Inklusion in der aktuellen schulischen Umsetzung für praktikabel.  
→ “Inklusion an Schulen aus Sicht der Lehrkräfte in Deutschland – Meinungen, Einstellungen und Erfahrungen. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Lehrkräfte.”
„Die Inklusion in der Schule ist in den letzten fünf Jahren kaum vorangekommen“, kommentiert der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Tomi Neckov. „Die größte Herausforderung bleibt, dass die Lehrkräfte die Chancen von Inklusion sehen, aber täglich mangelnde Ausstattung und fehlende Unterstützung erleben. Hier zeigt sich ein strukturelles Versagen. Die Politik muss begreifen: Inklusion ist kein Randthema – sie ist ein Prüfstein für den Zustand unseres Bildungssystems. Und wenn 41 Prozent der Befragten angeben, dass ihre Schule nicht barrierefrei ist, wird offensichtlich, dass etwas gehörig schiefläuft. Der mangelnde Zugang betrifft nicht nur Kinder mit Behinderung“, betont Neckov. „Auch Eltern und Lehrkräfte werden ausgeschlossen. Das widerspricht dem Grundrecht auf Teilhabe und freie Berufswahl.“ [zur gesamten Meldung; zum Bericht]

Magazin LOBBY FÜR MÄDCHEN

[5/25] Die 25. Ausgabe des Magazins des LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. ist erschienen. Der Verein ist ein anerkannter Träger der Jugendhilfe und wirkt frei, gemeinnützig und mildtätig. Dessen Hilfeangebote richten sich an Mädchen und junge Frauen im Alter von 10 bis 27 Jahren in Köln und im Kölner Umland.
Die behandelten Themen umfassen diesmal u.a. Gewaltschutz, kommunale Haushaltskürzungen, den internationalen Weltfrauentag, One Billion Rising 2025, Selbstbestimmung, Inklusion, U18 Bundestagswahl, Asyl(verschärfung) und FGM/C, Schönheitsideale& KI, mädchenspezifische Berufswahl, …
Ende April erschien zudem der Jahresbericht 2024 des Vereins.

bpb: Schüler*innen-Arbeitsheft + Lehrkräfte-Begleitheft: klischeefreie Berufsorientierung

[28.4.] WAS GEHT? Das Heft über Arbeit und Beruf - Neuerscheinung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Die pbp hat in ihrer Publikationsreihe „WAS GEHT?“ ein neues Arbeitsheft für Schüler*innen und ein Begleitheft für Lehrkräfte rund um die Themen Berufsorientierung und Arbeitswelt herausgebracht. Unter der Frage „Haben Berufe ein Geschlecht?“ behandelt das Arbeitsheft auch das Thema Klischees bei der Berufswahl und weist auf Ungleichheiten wie den Gender Pay Gap hin. Jugendliche erfahren historische und gesellschaftspolitische Hintergründe und werden dazu angeregt, Klischees kritisch zu hinterfragen. Wir freuen uns, dass das Fachportal klischee-frei.de im Begleitheft Eingang in das Verzeichnis der weiterführendenden Links und Literatur gefunden hat. 
→ Das Heft über Arbeit und Beruf
Begleitheft für Pädagoginnen und Pädagogen zum Thema Arbeit und Beruf

Studie zu Lebenslagen und Erfahrungen von LSBTIQ*

[25.4.] Studie zu Lebenslagen und Erfahrungen von LSBTIQ* - [sicher vielfach bundesweit übertragbare!] Neue Erkenntnisse zur Lebensrealität von LSBTIQ* in NRW
Am 25. April 2025 hat die Landesregierung die Studie „Queer durch NRW – Lebenslagen und Erfahrungen von LSBTIQ*“ veröffentlicht. Die Studie liefert erstmals eine umfassende Datengrundlage zu den Lebensrealitäten von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, queeren und non-binären Menschen (LSBTIQ*) in NRW. 
Zum Umfang der Studie zählen sowohl quantitative Online-Umfragen von LSBTIQ*, Angehörigen und Fachkräften in NRW, als auch qualitative Fokusgruppen-Befragungen und Interviews mit Expert:innen. Insgesamt haben mehr als 5.000 LSBTIQ*, 775 Angehörigen sowie über 5.000 Fachkräften aus verschiedenen Professionen teilgenommen.
Im Mittelpunkt der Untersuchung standen drei zentrale Themenbereiche:
- Diskriminierung, Gewalterfahrungen und Sicherheit – Wie häufig erleben LSBTIQ*-Personen Diskriminierung oder Gewalt und welche Auswirkungen hat das auf ihr Sicherheitsgefühl? 
- Gesundheit, Pflege und Alter – Welche gesundheitlichen Herausforderungen bestehen, und wie sind LSBTIQ*-Personen im Pflege- und Gesundheitssystem eingebunden?
- Integration, Migration und Flucht – Welche Erfahrungen machen zugewanderte oder geflüchtete LSBTIQ*-Personen in Nordrhein-Westfalen?
Die Untersuchung wurde im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen auf Basis des Landtagsbeschlusses „Den Aktionsplan für Vielfalt und gegen Homo- und Transfeindlichkeit auf erweiterter Datenbasis weiterentwickeln“ (Drucksache 18/6360) durchgeführt. Ziel war es, vertiefende Erkenntnisse über die Lebenslagen, Herausforderungen und Bedürfnisse von (LSBTIQ*) in Nordrhein-Westfalen zu gewinnen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind eine wertvolle Grundlage für zukünftige Maßnahmen und politische Entscheidungen. [PM, vollständige Studie, Kurzfassung, interaktives Dashboard zu ausgewählten Ergebnissen]

Buch: Männlichkeitsforschung (Weg zur geschlechtergerechten& sorgenden Gesellschaft)

[14.4.] Sylka Scholz - Männlichkeitsforschung
Wie lässt sich Männlichkeit theoretisieren und empirisch erforschen? Sylka Scholz stellt zentrale Konzepte der Männlichkeitsforschung vor und widmet sich hegemonialer Männlichkeit, dem männlichen Habitus und der männlichen Sozialisation. Darüber hinaus gibt sie einen Überblick über die wichtigsten Bereiche der Konstruktion von Männlichkeiten: Erwerbsarbeit, Partnerschaft und Vaterschaft, Flucht und Migration sowie Politik und Rechtspopulismus. Methodische Tipps für eigene Forschungsarbeiten runden den Band ab. Die lebendige und anschauliche Einführung richtet sich nicht nur an Studierende der Gender Studies, sondern diskutiert auch auf breiterer sozial- und geisteswissenschaftlicher Basis den Weg hin zu einer geschlechtergerechten und sorgenden Gesellschaft. [29€, transcript Verlag]

BAMF-Kurzanalyse zum Chancen-Aufenthaltsrecht 

[3/25] Ende 2022 wurde das Chancen-Aufenthaltsrecht für langjährig geduldete Personen eingeführt. Nach Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat bis September 2024 rund die Hälfte der potenziell Berechtigten einen „Aufenthalt auf Probe“ erhalten. Die BAMF-Kurzanalyse geht Fragen nach der bisherigen Erteilung und den Wirkungen des Gesetzes nach. → 
Ausgabe 03|2025 der Kurzanalysen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge: Zwischen Duldung und Bleiberecht: Wie und für wen wirkt das Chancen-Aufenthaltsrecht?

Magazin für die Berufsorientierung an Schulen (mit Klischeefrei-Partnern) erschienen

[1-25] BO[plus]-online Magazin für die Berufsorientierung an Schulen mit Klischeefrei-Partnerorganisationen erschienen: 
Die Klischeefrei-Partnerorganisationen KOFA, ROCK YOUR LIFE! und Hacker School sprechen in der neuen Ausgabe des Magazins BO[plus] über Berufsorientierung und Fachkräftesicherung.
„BO[plus]“ ist Fachzeitschrift, ePaper und Online-Auftritt in einem. Das Angebot umfasst Beiträge, die die Arbeit der Beratungslehrer:innen und Koordinator:innen in der Beruflichen Orientierung an den Schulen unterstützen. BO[plus] erscheint in allen Bundesländern als ePaper mit regionalen Schwerpunkten. Zusätzlich erscheinen die Ausgaben in BW, BY und NRW als Print-Version. Alle Inhalte werden immer auch auf der Seite www.berufsorientierung-plus.de veröffentlicht.
Mit Fachartikeln, Interviews und aktuellen Hinweisen liefern wir die Informationen, die im Rahmen der Orientierungsarbeit an der Schule benötigt werden. Außerdem erleichtern wir den Kontakt zu potentiellen Ausbildungsbetrieben und Hochschulen. Fester Bestandteil des Magazins sind Termin- und Linklisten zu Ausbildungs- und Studienwahl-Portalen, zu Orientierungs-Messen, zu Selbsteinschätzungstests und zu Auslandsaufenthalten. → zum Magazin

Broschüre: 10 Überzeugungen zu Flucht u. Integration - Aus evangel. Sicht

[2025] Evangelische Kirche in Deutschland: Neuauflage der “10 Überzeugungen zu Flucht und Integration - Aus evangelischer Sicht". 
Die überaus erfolgreiche, handliche Broschüre ist wieder in gedruckter Fassung erhältlich und kann (auch vielfach) bestellt und verteilt werden:
In zehn Überzeugungen beschreibt die Broschüre prägnant zentrale Aspekte der flüchtlingspolitischen Diskussion und dazugehörige evangelische Überzeugungen, die sich aus dem christlichen Glauben ergeben. Kurze, verständliche Texten informieren und orientieren. Verweise auf Bibelstellen, sowie Fakten, Hintergrundinformationen und Quellenangaben runden das kleine Heft ab. Die Broschüre eignet sich zum Weitergeben und Auslegen, für die Lobbyarbeit oder Argumentationshilfe. Rund 50.000 Exemplare der „10 Überzeugungen“ wurden in den letzten Jahren bei der EKD bestellt.
[Zur digitalen Broschüre: www.ekd.de, gedruckte Exemplare können kostenfrei per Mail bestellt werden: versand@ekd.de]

Broschüre „Arbeitswelt im Wandel“: Schwerpunkt Geschlechterungleichheiten

Die Ausgabe 2025 der Broschüre „Arbeitswelt im Wandel“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat das Schwerpunktthema Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt. In anschaulichen Grafiken gibt die Broschüre einen Überblick nicht nur über Aspekte von Arbeitsschutz und Sicherheit, sondern informiert auch über Berufswahl, Gender Pay Gap, psychische Belastung der Geschlechter und vieles mehr. → zur Ausgabe

Broschüre zu Schnittstellen zw. Antifeminismus, Queerfeindlichkeit, Verschwörungserzählungen

[12/24] Broschüre: Angst um die Vormachtstellung. Eine Broschüre des Landes-Demokratiezentrums Niedersachsen zum Thema Antifeminismus & Queerfeindlichkeit
Die Broschüre beschäftigt sich unter anderem mit der Schnittstelle zwischen Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Verschwörungserzählungen. Welche Brücken können zwischen verschiedenen politischen Milieus geschlagen werden? Außerdem: Wie zeigt sich Queerfeindlichkeit in islamistischen Strömungen? Zum Schluss geben Beratungsstellen gegen Rechtextremismus Einsicht in den praktischen Umgang mit diesen Themen. [Mehr]

Bestandsaufnahme: Queere Jugendarbeit in Wissenschaft& Forschung

[12/24] Queeres Netzwerk NRW e.V.: Queere Jugendarbeit in Wissenschaft und Forschung: Eine Bestandsaufnahme.
Welches Wissen haben wir über queere Jugendarbeit – und wie kann Forschung sie weiter stärken? 
„Queere Jugendarbeit“ hat sich – ursprünglich meist selbstorganisiert und ehrenamtlich getragen – als eigenständiges Feld innerhalb der Jugendarbeit etabliert. Doch bislang fehlt es an einem Überblick über bestehende Ressourcen für Fachkräfte, um die Gestaltung passender Angebote für queere Jugendliche zu unterstützen und mehr Handlungssicherheit zu geben.
Unsere neue DIN A4-Broschüre, verfasst von Noah Joris Munding (ohne Pronomen), liefert erstmals eine strukturierte Bestandsaufnahme zu Publikationen zu „Queerer Jugendarbeit“ im deutschsprachigen Raum. Sie zeigt, was bereits erforscht wurde, wo Leerstellen bestehen und welche Themen zukünftige Forschung aufgreifen sollte, um Ergebnisse für die Arbeit mit LSBTIAQ+-Jugendlichen nutzbar zu machen.
Entstanden im Projekt „Das kann queere Jugendarbeit!“ ist sie ein Aufschlag und Appell für mehr Vernetzung von Wissenschaft und Praxis im Arbeitsfeld. [Download]

Bericht: Begleitprojekt „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“

[2024] Die Bearbeitung gesellschaftlicher Herausforderungen im Bundesprogramm “Demokratie leben!” - Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung [Download]
Autor*innen: Dorte Schaffranke, Nike Bartz, Dr. Magdalena Hirsch, Willi Imhof, Christina Kaps, Dr. Kari-Maria Karliczek, Carlotta Peters, Meike Prillwitz, Victoria Schwenzer

Der Bericht dokumentiert die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Innovationsfonds sowie von insgesamt sechs Begleitprojekten, die im Rahmen von "Demokratie leben!" gefördert und durch Camino evaluiert wurden. Hierzu gehört auch das Begleitprojekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“. (S. 41-47) - Bislang gab es nur wenige Projekte im Programm „Demokratie leben!“ die sich mit Antifeminismus auseinandergesetzt haben. Mit der Förderung dieses Begleitprojekts wurde diese Auseinandersetzung angestoßen und vorangetrieben.
Das Projekt wurde als Verbundprojekt vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung zusammen mit der Amadeu-Antonio-Stiftung und Dissens e.V. umgesetzt (2022 – 2024).

Auswirkungen von Antifeminismus auf Frauenverbände – Demokratie-Empowerment als Gegenstrategie

[2020] Die demokratische (Alltags-)Kultur, Menschenrechte und Gleichstellungspolitik stehen seit Jahren unter Druck. Autoritäre, neurechte und menschenfeindliche Ideologien und Bewegungen gewinnen an Bedeutung – ihr Türöffner und Verstärker ist der Antifeminismus. 
Diese beunruhigenden Entwicklungen machen auch vor dem Deutschen Frauenrat und seinen Mitgliedsverbänden nicht Halt. Um abzubilden, wie Antifeminismus den Arbeitsalltag in Frauenorganisationen beeinflusst und verändert, beauftragte der DF die Amadeu Antonio Stiftung mit der Erstellung einer Expertise. Diese Expertise - die auch nach 5 Jahren noch immer aktuell ist - wurde unter dem Titel „Auswirkungen von Antifeminismus auf Frauenverbände – Demokratie-Empowerment als Gegenstrategie“ veröffentlicht. [Download]

7. Weitere Meldungen/ Presse / Medien

Magazin Geschlechtersensible Pädagogik - Juni Newsletter

[26.6.] Geschlechtersensible Pädagogik - Das Magazin für Geschlechtergerechtigkeit -Newsletter Juni 2025.
(Ein Projekt von meinTestgelände/ der BAG Jungen*arbeit in Kooperation mit der BAG Mädchen*politik)
- Redaktion | Junge Stimmen: „Ich bräuchte das Gefühl, mich nicht beweisen zu müssen.“ - Zitate über Ängste und Wünsche queerer Kinder und Jugendlicher [Lesen]
- Rewan Wagner | Junge Stimmen: Pride Month für Einstieger*innen - Niedrigschwellige Methoden, um Kindern und Jugendlichen die Themen des Pride Months näher zu bringen [Lesen
- Ulrike Lembke | Rechtsfragen: Geschlechtergerechtigkeit im Kinder- und Jugendhilferecht
Was regelt § 9 Nummer 3 SGB VIII und warum? [Lesen
- Buch des Monats: Out and proud? Ja, aber auch isoliert und unverstanden: Interview mit Christina Caprez über "Queer Kids" [Lesen
- Beitrag des Monats: Mein Testgelände – Junge Menschen sprechen, wir hören zu: Pride ist kein nettes Event. Pride ist Haltung.
Weniger Regenbogenflaggen, mehr Queerfeindlichkeit. Jess zeigt uns, warum die Pride dieses Jahr (wieder) politisch ist. [Lesen]
[Direkt zum Magazin]

LAG/ Fachstelle Jungenarbeit NRW - Medienschau

[26.6.] Aus dem Newsletter der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW e.V. / Fachstelle Jungenarbeit NRW: Medienschau


Interview über die Arbeit mit Jungen* in Krisen(-zeiten): Am 30. Juni 2025 veranstaltet die LAGJ*M* BW gemeinsam der Stadt Freiburg einen Fachtag zum Thema „Jungen* in Krisen(-zeiten) – Impulse für die Jungen*arbeit“. Den Fachvortrag hält Fabian Ceska von Detox Identity. Zudem leitet er einen (von vielen) Workshop zum Thema „Pädagogischer Umgang mit Jungen* in Krisenzeiten. Methoden zur Bearbeitung von männlichem* Widerstand in der Jugendbildung“. Bereits im Vorfeld sprach Bildungsreferent Joel Wardenga mit Ceska über die Themen. → Zum Interview: www.lag-jungenarbeit.de

Vortrag Elli Scambor: Caring Masculinities und Gewaltprävention: Die Soziologin und Pädagogin Elli Scambor ist Geschäftsleiterin im Institut für Männer- und Geschlechterforschung in Graz. Auf der Fachtagung - Geschlechterreflektierte Kinder- und Jugendarbeit - Perspektiven im Jahr 2025 in Wien referierte sie zu „Neue Strategien in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“. → Zum Vortrag: www.poika.at 

Mannsein heute – Zwischen Stärke und toxischer Männlichkeit | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur 
Wie schwierig ist es heute, Mann zu sein? Welche Männlichkeitsvorstellungen prägen die aktuelle Politik? Und was bedeutet das für den Rest der Gesellschaft? Darüber diskutiert Olivia Röllin mit dem Männerpsychologen und Autor («Jungs, wir schaffen das») Markus Theunert und dem Journalisten und Sachbuchautor («Der gekränkte Mann») Tobias Haberl. → Zur Diskussion/ zum Talk: www.srf.ch

ZDF-Dokumentation: Andrew Tate – Macht, Missbrauch und Frauenhass: Zwei Jahre lang recherchierte Reporter Matt Shea in Andrew Tates Online-Netzwerk "The War Room". Er sprach mit ehemaligen Mitgliedern und Mitarbeitern von Tate und mit Frauen, die auf die Betrugsmasche hereingefallen sind. Und enttarnt den mutmaßlichen Kopf des Netzwerks. → Zur Dokumentation: www.zdf.de

ARD-Dokumentation: Vom Macho zum Mentor: Für Tarik (25 Jahre) aus Offenbach waren Frauen und Schwule früher Menschen zweiter Klasse, da hat er gerne in der Gruppe mit anderen Jungs blöde Sprüche geklopft, auch Gewalt war da im Spiel. Heute ist das anders, er setzt sich als Mentor für ein respektvolles Miteinander ein und dafür, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund lernen, ihre Konflikte friedlich zu lösen. Sie lernen gemeinsam konfrontatives Verhalten zu vermeiden, bis sie als zertifizierte "HeRoes" ihrerseits Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen geben können. → Zur Dokumentation: www.ard.de

Audio: Wie Männer leichter über Gefühle reden: Der Deutschlandfunk hat in der Reihe Facts & Feelings das Thema „Wie Männer leichter über Gefühle reden“ aufgegriffen und in rund 23 Minuten aus diversen Perspektiven verarbeitet. → Zum Audiobeitrag: www.deutschlandfunk.de 

Newsletter der Initiative Klischeefrei

[26.6.] Newsletter Klischeefrei Ausgabe 6 

Tschüss Klischees – hallo Zukunft! - Tipps für Eltern  
Mit der Berufs- oder Studienwahl beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Wussten Sie, dass Geschlechterklischees in dieser Phase noch immer eine Rolle spielen? Welche Bilder haben Sie im Kopf, wenn Sie an bestimmte Berufe denken? Unser Elterninfoblatt zum Ausdrucken gibt Ihnen 10 Tipps und einen Faktencheck an die Hand – und verrät Ihnen, wo Sie noch mehr Infos finden. In Kürze gibt es das Infoblatt auch auf Arabisch, Russisch und Türkisch. -> Zum Elterninfoblatt in der Infothek 

Klischeefreie Praktikumsgestaltung - Leitfaden für Unternehmen 
Praktika ermöglichen jungen Menschen die berufliche Orientierung. Für Unternehmen sind sie eine gute Möglichkeit, Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Doch viele junge Menschen schließen bestimmte Berufe und damit Praktika aus, weil sie vermeintlich nicht zum eigenen Geschlecht passen. Unser Praktikumsleitfaden, entstanden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer, schafft Abhilfe. -> Beitrag lesen 

Klischeefrei im Bild - Dos und Don'ts für die Fotoauswahl 
Berufe und Tätigkeiten in Medien und Public Relations frei von Geschlechterklischees darzustellen, ist gar nicht so einfach. Symbolbilder kommen meist aus Bilddatenbanken – und die sind alles andere als klischeefrei. Das Projekt „Bildermächtig“ des Journalistinnenbundes e. V. sensibilisiert und zeigt Alternativen auf. -> Beitrag lesen 

Gründerinnen und Gründer berichten 
STARTUP TEENS, Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei, bietet jungen Menschen, Unternehmen und ihren Mitarbeitenden eine Plattform, um voneinander zu lernen und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. In Videostatements erzählen prominente Gründerinnen und Gründer, worauf es beim Gründen ankommt. -> Beitrag lesen

KI-Nutzung unterscheidet sich stark nach Geschlecht 
Ergebnisse einer aktuellen Beschäftigtenbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu „Digitalisierung und Wandel der Arbeit (DiWaBe)“ zeigen, dass Frauen Künstliche Intelligenz bei ihrer Arbeit deutlich seltener nutzen als Männer. Das IAB geht davon aus, dass Erwerbstätige mit KI-Kompetenzen von dieser Technologie im Hinblick auf Produktivitäts- und Einkommenszuwächsen mehr profitieren werden als Erwerbstätige mit weniger KI-Kompetenzen. Geringere KI-Kompetenzen bei Frauen dürften also bestehende Geschlechterungleichheiten am Arbeitsmarkt eher verfestigen als nivellieren. -> Beitrag lesen

Diverse Podcasts

- (25.6.25) Deutschlandfunk: Rechts und bibeltreu - Christfluencer und ihr erzkonservatives Familienbild
Rechte evangelikale Christen sind gegen Sex vor der Ehe, Klimaschutz und LGBTQ. Manche sympathisieren mit der AfD. Hunderttausende folgen ihnen auf Instagram und Youtube, wo sie für ein patriarchales Weltbild samt Unterordnung der Frau werben.

- (16.6.25) IGEL - Inklusion ganz einfach leben: Folge #268: Herr Merz Finger Weg von der Teilhabe! - Petition von Lisa Behme 
Eingliederungshilfe ist kein Luxus! In dieser aktuellen und emotional bewegenden Episode spricht Inklusator Sascha Lang mit Lisa Behme, dreifache Mutter pflegebedürftiger Kinder. Sie ist Initiatorin einer Petition, die sich gegen mögliche Kürzungen bei der Eingliederungshilfe richtet – ausgelöst durch eine umstrittene Aussage von CDU-Chef und Bundeskanzler Friedrich Merz. In nur wenigen Tagen fand ihre Petition über 150.000 Unterstützer*innen.Gemeinsam mit Ottmar Miles-Paul von den kobinet-Nachrichten ordnen wir die politische Lage ein: Was steckt hinter der Aussage von Merz?, Warum ist die Angst vieler Familien real?, Und was muss jetzt politisch passieren?
Diese Folge gibt Einblick in die Lebensrealität vieler Familien, erklärt Hintergründe zur Eingliederungshilfe und ruft zu Solidarität und politischem Engagement auf. 
Petition unterstützen; Link: Äußerungen von Friedrich Merz zur Eingliederungshilfe; Link: Bericht über das Statement von Wilfried Oellers zu den Merz' Äußerungen.

- (27.9.24) Die neue Norm: Folge: Frauen mit Behinderung… sprechen über mehrfache Diskriminierung 
In dieser Episode spricht Karina Sturm mit den beiden Journalistinnen Rebecca Maskos und Amy Zayed über Diskriminierungserfahrungen, Intersektionalität und das Empowerment von Frauen mit Behinderung. Rebecca Maskos (Homepage/ Instagram) lebt in Berlin und ist Professorin für Disability Studies an der Alice Salomon Hochschule. 
Zusammen mit Mareice Kaiser hat sie das Buch „“ veröffentlicht und in dem Sammelband „" einen Essay mit dem Titel „Unlearn Ableismus" geschrieben.
In der Episode ging es unter anderem um Gewalt gegen Frauen mit Behinderung. Dabei wurden zwei Studien erwähnt, die beide vom BMAS und BMFSFJ beauftragt wurden: Monika Schröttle, Maria Arnis, Clemens Kraetsch, Tanah Homann, Tamara Herl, Tim La Guardia, Claudia Weis, Clara Lehmann (2024): Gewalt und Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie Sexuelle Belästigung, Gewalt und Gewaltschutz in Werkstätten für behinderte Menschen.

-  (11.10.22) Sag's einfach - der Podcast von andererseits: Folge: Glücksstunde - Wie wäre es, wenn “Psychische Gesundheit” am Stundenplan steht? 
Die Belastung junger Menschen machte zu Zeiten des Distance Learning Schlagzeilen. Viele Schüler*innen sind psychisch erkrankt. Auch davor schon. Auch jetzt noch.
Immer wieder wird deswegen ein eigenes Schulfach zur Förderung der psychischen Gesundheit gefordert. Wie wäre es, wenn es am Stundenplan steht? Um das herauszufinden haben Artin Madjidi und Emilia Garbsch eine Schule in Wien besucht, in der es so ein Schulfach gibt. Und sie haben eine Betroffene und Schüler:innen und Expertinnen gefragt, ob das wirklich helfen kann.

Kinderrechte und die GEAS-Reform

[23.6.] Die GEAS-Reform bringt teils Verbesserungen für den Schutz von Kindern mit sich – gleichzeitig werfen einzelne Regelungen, etwa zum Screening-Verfahren oder zur (de facto) Inhaftierung, erhebliche kinderrechtliche Bedenken auf. In ihrem aktuellen Beitrag auf dem Verfassungsblog analysieren Pauline Endres de Oliveira und Nerea González Méndez de Vigo, wie das Kindeswohl bei der nationalen Umsetzung der Reform angemessen berücksichtigt werden kann. [Zum Beitrag.]
Pauline Endres de Oliveira ist Professorin für Recht und Migration an der Humboldt-Universität zu Berlin; Nerea González Méndez de Vigo ist Referentin im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beitrag erfolgte jedoch privat/ persönlich.

Globale Agenda für Geschlechtergleichstellung& Empowerment (auf EU-Ebene)

[19.6.] 30 Jahre Beijing-Plattform für Frauen: Fortschritte und Herausforderungen in der EU
Die Beijing Platform for Action (BPfA) wurde 1995 auf der 4. Weltfrauenkonferenz von 189 Regierungen verabschiedet. Sie gilt bis heute als globaler Meilenstein für die Gleichstellung der Geschlechter. Die Plattform definiert in zwölf Schlüsselbereichen – darunter Bildung, Gesundheit, politische Teilhabe, Gewalt gegen Frauen und wirtschaftliche Unabhängigkeit – konkrete Maßnahmen, um die Rechte von Frauen weltweit zu stärken. Die EU hat sich zur Umsetzung dieser Agenda verpflichtet.
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens veröffentlichte das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) eine umfassende Bestandsaufnahme zur Umsetzung der BPfA in der EU zwischen 2019 und 2024. Dabei zeigt sich: In den letzten Jahren wurden wichtige politische Schritte unternommen, unter anderem zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt, für mehr Gleichgewicht in Führungspositionen sowie zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch Transparenz bei Entgeltfragen wurde stärker gefördert.
Gleichzeitig macht der Bericht deutlich, dass aktuelle Krisen wie die COVID-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die digitale sowie ökologische Transformation neue Herausforderungen für die Gleichstellung bringen. Die EIGE-Analyse betont daher die Notwendigkeit, Gender Mainstreaming in allen EU-Strategien – vom Green Deal bis hin zu Konjunkturpaketen – systematisch zu verankern. Zudem formuliert sie konkrete Empfehlungen, wie Fortschritte künftig besser gemessen und umgesetzt werden können.
Die Bilanz nach 30 Jahren zeigt: Die BPfA bleibt ein unverzichtbares Instrument für Gleichstellungspolitik in Europa – braucht aber angesichts neuer Entwicklungen eine konsequente, zukunftsorientierte Umsetzung. [EIGE 1 / 2]

Kurzfilm: „Zu neuen Ufern“ (geflüchtete Frauen & Traumabewältigung)

[18.6.] Film „Zu neuen Ufern“ begleitet geflüchtete Frauen beim Projekt der Flussüberquerung 
Um geflüchtete Frauen aktiv bei der Traumabewältigung zu unterstützen hat die Naturschule Hessen im Auftrag des Frauenreferats ihr einjähriges Floßprojekt „Flussüberquerung mit Hindernissen“ durchgeführt. In Gemeinschaftsarbeit und therapeutisch begleitet, bauten geflüchtete Frauen ein Floß, um damit die Nidda zu überqueren.  Einen Tag lang hat die Frankfurter Künstlerin Sandra Mann eine am Projekt teilnehmende Frauengruppe aus dem Evangelischen Frauenbegegnungszentrum (EVA) mit der Kamera begleitet. Der dreiminütige Film "Zu neuen Ufern“ ist zu sehen unter www.frauenreferat.frankfurt.de, auf dem YouTube-Kanal von Sandra Mann (www.youtube.com/@sandramann6479) sowie als Kurzversion bei Instagram (@frauenreferat_frankfurt) und Facebook. 

Bilanz: Zahl antimuslimischer Vorfälle in Deutschland stark gestiegen

[17.6.] CLAIM-Allian Bilanz veröffentlicht: Die Zahl antimuslimischer Vorfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Die Statistik dokumentiert 3.080 Übergriffe und Diskriminierungen – ein Anstieg von 60 Prozent zum Vorjahr. 70 Angriffe wurden demnach auf religiöse Einrichtungen wie Moscheen verübt. Zudem zählte das Bündnis 198 Körperverletzungen und zwei Tötungsdelikte. Man gehe von einer großen Dunkelziffer aus.
Wie die CLAIM-Allianz herausstellte, ist seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 parallel zu der Zahl antisemitischer auch die antimuslimischer Vorfälle stark gestiegen. Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im Dezember 2024 habe dort ebenfalls zu mehr antimuslimischen Übergriffen und Bedrohungen geführt.
CLAIM vereint und vernetzt laut eigener Beschreibung mehr als 50 muslimische und nichtmuslimische Akteure. Die Allianz wird vom BMI und BMFSFJ (im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“) gefördert. In die Jahresbilanz fließen den Angaben zufolge dokumentierte Fälle oberhalb und unterhalb der Strafbarkeitsgrenze ein. Grundlage sei die Auswertung der Daten von Beratungsstellen. Zudem gebe die Analyse Hinweise darauf, welche Taten in welchen Lebensbereichen verübt würden, wer betroffen sei und was für Gegenmaßnahmen erfolgen müssten.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Pawlik, sagte, Gewalt, Ausgrenzung und Beleidigungen gegen Muslime seien Alltag in Deutschland. Das dürfe man nicht akzeptieren. Die Co-Geschäftsführerin der CLAIM-Allianz, Hanano, beklagte eine neue Qualität von antimuslimischem Rassismus in Form einer zunehmenden Normalisierung, Enthemmung und Brutalität. Frauen mit Kopftuch würden bespuckt, Kinder auf dem Schulweg beschimpft, Moscheen mit Hakenkreuzen beschmiert. Menschen verlören Wohnungen, Jobs, Sicherheit und ihre Würde. [DLF]

Der Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG), Ali Mete, forderte mehr Sensibilisierung in Behörden und Schulbüchern sowie einen eigenen Bundesbeauftragten gegen antimuslimischen Rassismus. „Noch immer vermitteln Schulbücher ein verzerrtes Bild: Migration wird überwiegend als Problem dargestellt, nicht als Teil unserer gesellschaftlichen Realität“. [Tagesspiegel] IGMG gehört zu den großen Islamverbänden in Deutschland, hat nach eigenen Angaben rund 200.000 Mitglieder in Deutschland und betreibt vielerorts türkischsprachige Moscheen.

[Siehe auch: DLF-Interview vom 13.6. mit Rima Hanano, CLAIM-Allianz: Woher kommt der Hass auf Muslime?]

Reportage zur Radikalisierung von Teenagern

[17.6.] Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.V. - Newsletter: In monatelangen Undercover-Recherchen hat ein Team von RTL und Stern aufgedeckt, wie Rechtsextreme gezielt Mädchen und junge Frauen ansprechen und Teenager radikalisieren. Reporterin Angelique Geray erlangte unerkannt das Vertrauen der Gruppe „Letzte Verteidigungswelle“ und hatte Zugang zu ihren Chats. Sie erfuhr von Anschlägen und Anschlagsplänen der Gruppe, sodass sie die Behörden informierte. Ihre Hinweise führten mit dazu, dass die Terrorzelle gesprengt und Mitglieder sowie Unterstützer - überwiegend Teenager! - verhaftet wurden, die die Demokratie durch Gewalt stürzen wollten. 
In den Beiträgen des Teams auf RTL und Stern.de erhalten Sie Einblicke in die erschreckend junge Szene, die sich im realen Leben zu Konzerten und „Mädeltagen“ trifft. In Chatgruppen oder auf Social Media werden Fotos von Plätzchen in Hakenkreuzform gepostet oder Witze über vergaste Jüdinnen und Juden gemacht. Viele, die dort schreiben und Videos von sich posten, sind Jungen und Mädchen im Teenageralter, manche vielleicht 12 oder 13 Jahre alt.  
Einen Einblick in die Ergebnisse der Recherche bietet die halbstündige Dokumentation Reporterin eingeschleust bei jugendlichen Neonazis. Die Online-Reportagen „Braune Kinderzimmer” und weitere Filmbeiträge von RTL liegen hinter der Paywall. 

Caritas/ IN VIA: Kampf gegen weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C)

[11.6.] IN VIA Würzburg informiert beim Africa Festival über FGM/C
Ein Tabuthema sichtbar machen: Beim Africa Festival hat der Frauenfachverband IN VIA Würzburg den Kampf gegen weibliche Genitalbeschneidung zum Thema gemacht. Der Caritas-Fachverband informierte auf dem „Platz der Initiativen“ über weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C) – und stellte konkrete Hilfsangebote vor. [Gesamte Pressemitteilung]

Hintergrundinformation (fim-frauenrecht.de) :
FGM/C kommt weltweit und unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit vor: von Lateinamerika bis Süd-Ost-Asien mit einem geografischen Schwerpunkt in Afrika, wo in 28 von insgesamt 54 Staaten FGM/C praktiziert wird. Allerdings gibt es innerhalb der Länder mit FGM/C-Praxis teils große Unterschiede in Bezug auf die regionalen Prävalenzzahlen (Betroffene in Prozent pro Region), sodass die Praxis weniger an Landesgrenzen als an der ethnischen Zugehörigkeit festzumachen ist.
Zwar haben die meisten Staaten, in denen FGM/C verbreitet ist, die Praxis durch nationale Gesetze unter Strafe gestellt. Doch die Tradition hält sich durch die wirkmächtigen sozio-kulturellen Hintergründe hartnäckig. Und die Globalisierung betrifft auch FGM/C: Migrations- und Fluchtbewegungen haben die Exil-Communities aus den Prävalenzregionen – und damit die Zahl der Betroffenen oder Gefährdeten – anwachsen lassen, sodass auch in Europa Handlungsbedarf besteht.

Mehr als 230 Millionen Frauen weltweit sind nach Schätzungen von UNICEF von weiblicher Genitalbeschneidung betroffen. Zudem sind schätzungsweise jährlich mehr als drei Millionen Mädchen davon bedroht, beschnitten zu werden.
Für Deutschland geht eine umfassende qualitative Studie des Netzwerkes INTEGRA (Stand 2017) von rund 48.000 betroffenen Frauen und zwischen ca. 1500 und 5700 bedrohten Mädchen aus. Nach Schätzungen des Bundesfamilienministeriums vom Februar 2024 sind die Zahlen seitdem stark angestiegen: Betroffen seien in Deutschland mehr als 74.000 Frauen, die Zahl der bedrohten Mädchen wird mit bis zu 20.000 angegeben.

[Video] BIBB/DJI: Berufseinstieg & Unterstützung psych. belasteter junger Menschen

[11.6.] überaus - Fachstelle für Übergänge in Ausbildung und Beruf - Ein Fachportal des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
Genau hinhören, ernst nehmen, Beteiligung ermöglichen
Die mentale Gesundheit junger Menschen rückt, nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen, zunehmend in den Fokus. Immer mehr Jugendliche gelten als psychisch belastet. Woran liegt das? Was bedeutet diese Entwicklung für die Bewältigung der Jugendphase? Und wie können Fachkräfte, auch und vor allem an Ausbildungsorten, hier unterstützen? Lisa Hasenbein vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) macht im Interview deutlich: Die Ursachen für psychische Belastungen sind genauso vielfältig wie die Jugendlichen selbst – daher braucht es einen diversitätssensiblen Umgang mit Betroffenen. → zum Interview auf www.ueberaus.de

IAB: geringere Ausbildungschancen bei SGB-II-Elternhaus/ Wirkung v. Berufseinstiegsbegleitung

[10.6.] Geringere Ausbildungs- und Beschäftigungschancen junger Menschen aus SGB-II-Elternhäusern 
Eine Stude des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass das familiäre sozio-ökonomische Umfeld bei jungen Menschen, die in einem Elternhaus mit längerem SGB-II-Bezug leben, zu ungünstigeren Verläufen bei Ausbildungserfolg und Arbeitsmarktintegration führt. Weitere Informationen

[2.6.] Analyse zur Wirkung der Berufseinstiegsbegleitung
Das IAB belegt eine positive Wirkung der Berufseinstiegsbegleitung: Jugendliche Teilnehmende haben ähnlich oft eine betriebliche Ausbildung begonnen wie Jugendliche in ihrer Vergleichsgruppe, sind häufiger in Vollzeit beschäftigt und verdienen mehr. Weitere Informationen

Verhältnis v. autoritären Männlichkeitsbilder & Zunahme (rechts-)extremistischer Gewalt

[5.6.] Männlichkeit, Extremismus und Gleichstellung – Fachtag des Bundesforum Männer zeigt, was jetzt politisch nötig ist
In welchem Verhältnis stehen autoritäre Männlichkeitsbilder und die Zunahme (rechts-) extremistischer Gewalt? Wie radikalisieren sich insbesondere junge Männer – und was kann Gleichstellungspolitik dem entgegensetzen? Diesen Fragen widmete sich der Fachtag „Spielarten des Hasses – Männer und Männlichkeit:en in Extremismus und Antifeminismus“, veranstaltet vom Bundesforum Männer (BFM) in Berlin.
Rund 140 Teilnehmende aus Politik, Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten, wie Prävention, Beratung und Gleichstellungspolitik künftig besser ineinandergreifen müssen.

Der Fachtag machte deutlich: Eine geschlechterreflektierte Auseinandersetzung mit Männlichkeiten ist unverzichtbar für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die zentralen Erkenntnisse:
• Prävention braucht Geschlechtersensibilität: Viele extremistische Erzählungen sprechen gezielt Männer an – über Versprechen von Kontrolle, Zugehörigkeit und Dominanz. Präventionsarbeit muss diese Dynamik kennen und gendersensibel begegnen.
• Selbst- und Fremdbilder beeinflussen Teilhabe: Ob Männer Gleichstellung unterstützen oder bekämpfen, hängt stark von ihrem Männlichkeitsverständnis ab. Bildung, Jugendhilfe und Politik müssen diese Bilder sichtbar machen und bearbeiten.
• Politik muss nachziehen: Die Strategie „Gemeinsam für Demokratie und gegen Extremismus“ der Bundesregierung ist ein guter Anfang. Doch ohne geschlechtersensible Erweiterung bleiben blinde Flecken.
• Strukturen langfristig sichern: Männerpolitische Beratung, Familien- und Jugendhilfe sowie Aussteigerprogramme müssen gestärkt und verlässlich gefördert werden.
• Forschung und Wissenstransfer ausbauen: Die Verbindung von Geschlecht, Ideologie und Demokratie ist bisher kaum systematisch untersucht – hier braucht es Studien, Monitoring und Praxisbezug.
Fazit: Gleichstellungsorientierte Männerpolitik stärkt Demokratie. Sie eröffnet Handlungsspielräume, schützt vor Radikalisierung und macht Vielfalt lebbar – wenn Politik sie endlich als festen Bestandteil von Prävention, Bildung und Demokratieförderung begreift. [→ BFM Pressemitteilung, mehr Infos zum BFM Fachtag und Jahresempfang 2025]

Meinung: Gleiche Rechte für alle Geschlechter

[3.6.] Englischsprachiger Artikel auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt), einem Zusammenschluss von staatlichen Organisationen, kirchlichen Hilfswerken, zivilgesellschaftlichen Netzwerken und politischen Stiftungen.: 
Confronting Male Supremacy
Gleiche Rechte für alle Geschlechter müssen konsequent von allen gefordert werden. Nicht nur von Frauen und queeren Menschen. Der Text diskutiert die Rolle der Männer im Kampf gegen die männliche Vorherrschaft und für Feminismus. Er gibt konkrete Beispiele dafür, wie Männer als Verbündete für Gleichberechtigung eintreten können. 
Text von Sandra Ho, Referentin für Antifeminismus an einem feministischen Institut, die zuvor zu den Themen (Anti-)Feminismus, Antirassismus, Gender, Intersektionalität und Medien gearbeitet hat. [Mehr]

Detox Identity: Arbeit mit marginalisierten u. privilegierten männl.* gelesenen Jugendlichen

[28.5.] Interview über die Arbeit mit Jungen* in Krisen(-zeiten)
Am 30.6.25 veranstaltete die LAGJ*M* BW gemeinsam der Stadt Freiburg einen Fachtag zum Thema „Jungen* in Krisen(-zeiten) – Impulse für die Jungen*arbeit“
Hieran war Fabian Ceska von Detox Identity im Rahmen eines Fachvortrags sowie Workshops zum Thema „Pädagogischer Umgang mit Jungen* in Krisenzeiten. Methoden zur Bearbeitung von männlichem* Widerstand in der Jugendbildung“ beteiligt.
Der Bildungsreferentvon der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit, Joel Wardenga, hatte im Vorfeld die Gelegenheit mit ihm über die Themen zu sprechen.
→ zun Interview
Mehr von Fabian Ceska gibt es in seinem letzten Blog-Beitrag „Andrew Tate? – Bester Mann“ auf der Seite von Detox Identity
Auch die LAGJ*M* BW hat ein Projekt zum Thema: Männlichkeiten 2.1. Darin wird mit Menschen aller Geschlechter über Männlichkeiten gesprochen. → zu den Videos.
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Im März 2024 wurde ein von Detox Identity entwickeltes Methodenkonzept zur konstruktiven Bearbeitung von anti-feministischem Widerstand bei cis-Männern veröffentlicht.
Im Mittelpunkt stehen drei wesentliche Fragen: Warum haben so viele junge Männer* keinen Bock auf Feminismus?, Wie holen wir junge Männer* mit antifeministischen Tendenzen ab, bevor sich ihr Weltbild schließt? und: Wie gestalten wir pro*feministische Bildungsangebote so, dass sie auch für widerständige Männer* verlockend sind?
An dem Konzept waren u.a. die Expert*innen Ulla Wittenzellner, Boris von Heesen, Katharina Debus und Birol Mertol beteiligt. [Download: hier]

neuer EU-„Trans Rights Index"

[24.5.] Der neue „Trans Rights Index“ der Organisation TGEU (Trans Europe and Central Asia) zeigt für 2025 eine besorgniserregende Entwicklung: Erstmals überwiegen Rückschritte gegenüber Fortschritten bei den Rechten von trans Personen in Europa und Zentralasien. TGEU spricht von einem „neuen trans-politischen Wendepunkt“ und sieht darin ein Symptom eines umfassenderen Angriffs auf Demokratie und Grundrechte.
In Ländern wie Georgien, Ungarn und Bosnien-Herzegowina wurden Schutzrechte stark eingeschränkt oder abgeschafft. Besonders drastisch ist das Verbot der Geschlechtsänderung in Georgien oder die diskriminierende Verfassungsänderung in Ungarn. Auch im Vereinigten Königreich führte ein höchstrichterliches Urteil zu transfeindlicher Rechtsprechung und Diskriminierung.
Gleichzeitig gibt es positive Signale: In Deutschland trat das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft, auch wenn die neue Bundesregierung eine Überprüfung angekündigt hat. Der Europäische Gerichtshof stärkte den Schutz trans Personen im EU-Recht.
Laut TGEU sind diese Entwicklungen Teil einer globalen Strategie rechter und autoritärer Kräfte – von Trumps Umfeld bis zu osteuropäischen Populisten –, die gezielt Rechte von Minderheiten angreifen. So ginge es nicht nur um trans Rechte, sondern um den Test demokratischer Selbstbestimmung – und damit die Zukunft Europas. [Queer.de, TGEU]

Grundrechte-Report 2025: Flüchtlingsrechte in Gefahr

[21.5.]  "29. Grundrechte-Report 2025 zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland“:
Kernkritikpunkte zu Flüchtlingsrechten: Das Asylrecht und dessen praktische Umsetzung stünden „unter Beschuss“: Probleme beim Zugang zum internationalen Schutz, Einschränkung beim Familiennachzug, Verschärfungen bei Abschiebehaft und reduzierte Sozialleistungen durch das Asylbewerberleistungsgesetz sowie Bezahlkarten. PRO ASYL fordert, das „Asylrecht entschlossen zu verteidigen“. 

Gefährdung von Kommunikations- und Versammlungsrechten: Der Bericht dokumentiert pauschale Verbote bestimmter Versammlungen, Zwangsräumungen von Protestcamps und strafrechtliche Verfolgung aufgrund politischer Meinungsäußerungen. Kommunikationsgrundrechte erfuhren in bisher unbekanntem Ausmaß Einschränkungen, was demokratiepolitische Alarmglocken auslöst. 

Weitere wesentliche Themenbereiche: Neben Flüchtlingsrechten widmet sich der Report auch der Situation in Haft und Strafvollzug sowie der zunehmenden Militarisierung von Politik und Gesellschaft

Stimmen aus dem Bericht
- Peter von Auer (PRO ASYL): „Das Grundrecht auf Asyl… steht unter Beschuss.“ 
- Maximilian Steinbeis (Verfassungsblog): Warnt vor „autoritäre[r] Wende“ auch innerhalb Deutschlands
- Charlotte Ellinghaus (VDJ): Betont, dass „unsere per Grundgesetz geschützten Bürgerrechte zunehmend durch den deutschen Staat eingeschränkt werden“
- Jessica Grimm (Strafverteidigung): Kritik an polizeilichen Grundrechtseingriffen gegenüber Studierendenprotesten

Bewertung:
- Frühwarnsystem: Der Report signalisiert eine alarmierende Tendenz zur Aushöhlung von Asyl- und Grundrechten.
- Aktiver Handlungsauftrag: Zivilgesellschaft und Institutionen sind zum Widerstand gegen strukturelle Einschnitte aufgerufen.
- Konkrete Ansatzpunkte: Monitoring nationaler Asylpraxis (Abschiebehaft, Familiennachzug), Versammlungsrecht, Kommunikationsfreiheit, Protestschutz sowie Polizeieinsatzstandards sind zentrale Felder für fachpolitische Interventionen.

Hintergrundinformation: Der Report versteht sich als „alternativer Verfassungsschutzbericht“ und will gesellschaftliche wie juristische Debatten fördern. Er dokumentiert staatliche Entscheidungen auf allen Ebenen (Parlamente, Behörden, Gerichte, Privatwirtschaft) und soll zum politischen Engagement motivieren. Er ist ein Projekt von zehn Bürgerrechtsorganisationen: Humanistische Union, vereinigt mit der Gustav Heinemann-Initiative • Bundesarbeitskreis Kritischer Juragruppen • Internationale Liga für Menschenrechte • Komitee für Grundrechte und Demokratie • Neue Richter*innenvereinigung • PRO ASYL • Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein • Vereinigung Demokratischer Jurist:innen • Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung • Gesellschaft für Freiheitsrechte.

Analyse& Handlungsempfehlungen: Hochschulen als Orte queerfeindlicher Angriffe

[19.5.] Uni-Marburg: Analyse & Handlungsempfehlungen: Hochschulen als Orte queerfeindlicher Angriffe. Politische Analyse und Handlungsempfehlungen 
Hochschulen und Universitäten sind als Gesellschaftsbereich nicht immun gegen Diskriminierungen. Ganz im Gegenteil: Politisches Klima spiegelt sich dort auf Mikro-Ebene wider. Auch Queerfeindlichkeit und rechte Diskurse werden als Teil antifeministischer Bestrebungen gezielt im akademischen Kontext angewandt. Stichwort „Wissenschaftsfreiheit“ und damit auch „Wissenschaftsfeindlichkeit“. Autor*innen vom bundesweiten Netzwerk „Antidiskriminierung an Hochschulen“ haben diese Unterwanderung analysiert und Handlungsempfehlungen ausgesprochen. [Mehr]

Factsheet zur psychologischen Unterstützung für Geflüchtete

[12.5.] Schätzungsweise eine Million Geflüchtete benötigen psychologische Unterstützung, aber nur etwa drei Prozent erhalten einen Therapieplatz. Der Mediendienst Integration informiert in einem Factsheet darüber, welche Hilfsangebote es für Geflüchtete gibt, wie sie finanziert werden und welchen Beitrag frühzeitige Screenings leisten können. [Artikel]


 

Interview: Scharnierfunktion von Antifeminismus/ Rechtsextremismus/ Beratungsarbeit

[5.5.] Interview: Über Antifeminismus zur Volksgemeinschaft. Was es in Bezug auf antifeministische Propaganda zu wissen gibt
Julia Klatt (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Köln) spricht gemeinsam mit Julia Haas und Ronja Heukelbach (beide von „Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen) über Antifeminismus und Rechtsextremismus. Wie dient Antifeminismus der extremen Rechten, um neue Anhänger*innen zu rekrutieren? Und was bedeutet das für die Beratungsarbeit? Vom 05.05.25 via dbjr.de. [Mehr]

Artikel: Antifeminismus sichtbar machen – Betroffene nicht allein lassen

[17.3.] Antifeminismus sichtbar machen – Betroffene nicht allein lassen
Wie können von Antifeminismus Betroffene unterstützt werden? Ans Hartmann erklärt, wer betroffen ist, was antifeministische Angriffe ausmacht und wie sie sich manifestieren können. Zahlen der Meldestelle Antifeminismus helfen bei der juristischen Einordnung: Von übler Nachrede bis hin zur Tötung ist die Spannweite breit. Die Strategien der juristischen Einschüchterung und die sogenannte Litigation PR werden näher skizziert. Zum Schluss werden Gegenmaßnahmen wie zivilgesellschaftliche Anlauf- und Dokumentationsstellen als auch feministische Praxis und Solidarität beschrieben. Der Text ist Teil des Schwerpunktes Antifeminismus im Infopool Rechtsextremismus. [Mehr]

Gender healt gap / Geschlechtersensible Medizin

[8.3.] Apotheken-Umschau: Interview: Geschlechterunterschiede in der Medizin – „Schlimmstenfalls geht es um Leben und Tod“.
Unser Geschlecht hat einen großen Einfluss darauf, wie wir Medikamente vertragen oder welche Symptome bei bestimmten Krankheiten auftreten. Eine geschlechtssensible Betrachtung ist manchmal entscheidend über Leben und Tod.

Geschlechtersensible Medizin ist auf dem Vormarsch: Der Fokus liegt dabei auf der Berücksichtigung von biologischen und soziokulturellen Faktoren, um eine individuellere und gerechtere medizinische Versorgung zu ermöglichen, besonders auch in der Herzmedizin. 
Prof. Dr. Ute Seeland hat deutschlandweit die erste Professur für geschlechtersensible Medizin und Prävention mit klinischer Tätigkeit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg inne und erklärt im Interview den „Gender Health Gap“, die historischen Gründe für eine männlich geprägte Medizin und die Bedeutung von geschlechtersensiblen Ansätzen in der Diagnostik, Therapie und Forschung. → zum gesamten Artikel.

Präventionsansätze gegen gewaltbegünstigende Männlichkeitsvorstellungen 

[28.2.] Präventionsansätze gegen gewaltbegünstigende Männlichkeitsvorstellungen 
40 % der Tötungsdelikte in der Schweiz geschehen innerhalb einer Partner*innenschaft. 90 % der Opfer sind Frauen, während 90 % der Gewaltausübenden Männer sind. Der Schweizerische Bundesrat möchte diesen Umstand angehen. Der Bericht formuliert mögliche präventive Ansätze, um gewaltfördernde Männlichkeitsvorstellungen von Grund auf zu bekämpfen, die nicht nur für die Schweiz relevant sein dürften. [Mehr]

bpb-Beitrag: Antifeminismus in der Sozialen Arbeit

[25.1.] Bundeszentrale für politische Bildung → InfoPool Rechtsextremismus: Antifeminismus in der Sozialen Arbeit

Antifeministische Akteur*innen versuchen durch eigene Angebote, Druck und internes Agieren die Soziale Arbeit zu beeinflussen und emanzipatorische Angebote zu erschweren. Wie kann antifeministische Einflussnahme erkannt und bekämpft werden? Der Beitrag von Laura Sasse, freiberuflicher Mitarbeiterin bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V., überträgt eine Matrix zu extrem rechten Einflüssen auf antifeministische Einflussnahme in der Sozialen Arbeit, ordnet Praxisbeispiele aus der Sekundärliteratur den Kategorien „eigene Angebote, externe Einflussnahme und interne Praktiken“ entlang von Unterkategorien zu und gibt davon ausgehend Impulse für Handlungsmöglichkeiten.
Textabschnitte:
- Wie kann die antifeministische Einflussnahme auf die Soziale Arbeit geclustert und zusammenfassend betrachtet werden?
- 1. Eigene Angebote antifeministischer Akteur:innen
- 2. Externe Einflussnahme durch antifeministische Akteur:innen
- 3. Interne Einflussnahme
- Wie weiter?
- Präventive Maßnahmen

Dokumentation eines Fachtags zur Umsetzung der Istanbul-Konvention

[23.1.] Die Dokumentation des Fachtags „Versteckt, Verdeckt, Verletzt – Gewalt gegen wohnungslose und drogengebrauchende Frauen* verhindern – Istanbul-Konvention umsetzen!“ 
Der Fachtag der Koordinierungsstelle Istanbul-Konvention im Frauenreferat der Stadt Frankurt fand am 23. Januar 2025 in der Evangelischen Akademie statt.
Über 100 Besucher:innen haben sich mit der vulnerablen Gruppe der wohnungslosen und drogengebrauchenden Frauen*, die Gewalt erfahren, beschäftigt. Es wurden sowohl Frankfurter Hilfsprojekte und Arbeitskreise sowie bundesweite Best-Practice-Beispiele vorgestellt. Die Dokumentation  ist zum Download zu finden unter: Koordinierungsstelle Istanbul-Konvention

Diskriminierung im Gesundheitswesen

[19.7.24] Apotheken-Umschau: Interview: Ferda Ataman: „Diskriminierung kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken“
Immer wieder werden Menschen in Deutschland diskriminiert – wegen ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, einer Behinderung oder aus anderen Gründen. 2023 suchten deswegen fast 11.000 Betroffene Hilfe bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes – ein Rekordhoch[1]. Ferda Ataman, 44, ist die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Im Interview mit der Apotheken Umschau berichtet sie über Diskriminierung im Gesundheitswesen, welche Folgen diese für Betroffene haben kann und was die Politik tun sollte, um die Situation zu verbessern. → zum Artikel

Inkludierende, gesundheitsförderliche Wirkung genderinklusiver Sprache

[10.4.24] Apotheken-Umschau: Geschlechtergerechte Sprache - Die Wissenschaft hinter dem Gender-Sternchen 
Ob mit Sternchen oder Doppelpunkt: Geschlechtergerechte Sprache ist ein Aufregerthema. Grund genug, sich mit der psychologischen und sprachwissenschaftlichen Forschung zum Thema zu beschäftigen. Dabei kommt heraus, dass die Forschung gute Argumente für den Sprachgebrauch liefert. So hat genderfaire/inklusive Sprache eine inkludierende Wirkung, sie macht Frauen sichtbarer und hat einen großen Einfluss auf Kinder und ihr Weltbild (bspw. die Berufswünsche von Mädchen*).
Zudem gibt es wissenschaftliche Hinweise darauf, dass genderinklusive Sprache den Diskurs nicht verengt, sondern Räume öffnet für Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind und so auch positive Auswirkungen auf deren Gesundheit hat; denn diese Menschen erleben häufig Minderheitenstress, der sich auch in größeren körperlichen oder psychischen Problemen äußern kann. → zum gesamten Artikel.

Online-Tool fur junge Menschen: Reflexion wichtiger gesellschaftl. Themen (bspw. Rassismus, Sexismus,...)

1coolermove ist ein interaktives Online-Tool, das entwickelt wurde, um Jugendliche spielerisch für Themen wie Ausgrenzung, Mobbing, Diskriminierung und Zivilcourage zu sensibilisieren und ins Gespräch zu bringen. Es soll die emotionale Intelligenz Jugendlicher testen und fördern, indem es sie mit verschiedenen Situationen konfrontiert und zur Reflexion und Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Themen anregt.
Das Tool bietet verschiedene Tests und Übungen, die sich mit Themen wie Sexismus, sexualisierter Gewalt, Queerfeindlichkeit, Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Bodyismus/Ableismus und Adultismus auseinandersetzen. Dabei werden keine "sozial erwünschten" Antworten erwartet, sondern die Jugendlichen sollen ihre eigenen Meinungen und Unsicherheiten offen kommunizieren können. 
1coolermove soll einen sicheren Raum für Diskussionen schaffen, in dem Diskriminierung reflektiert und konstruktiv angegangen wird. Es bietet auch Tipps und Hilfestellungen für Jugendliche und Erwachsene, die mit den angesprochenen Problemen konfrontiert sind, sowie Informationen zu Beratungsangeboten und Anlaufstellen. 

2016 bis 2020 wurde das Tool auf den Weg gebracht und betreut von der Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauen- und Gleichstellungsbüros
c/o Büro für Frauen und Gleichberechtigungsfragen der Stadt Gießen. Seit Herbst 2020 wurde das Tool zwei mal überarbeitet und wird begleitet durch den PARITÄTisches Bildungswerk Bundesverband e.V..

Animationsfilm: Sexismus bekämpfen, Frauen empowern!

Animationsfilm des Frauenreferats der Stadt Frankfurt: Sexismus bekämpfen, Frauen empowern!
Mit einem ausdrucksstarken Animationsfilm setzt das Frankfurter Frauenreferat ein klares Zeichen gegen Sexismus im Alltag und vermittelt auf anschauliche Weise, wie stereotype und diskriminierende Situationen überwunden werden können. Der Film geht zurück auf die Kampagne und den Aktionsplan „Respekt. Stoppt Sexismus“ aus dem Jahr 2017 und baut auf dem gedruckten Comic-Heft „Mein Nein meint Nein“ auf, das bereits damals erfolgreich für das Thema Sexismus sensibilisiert hat. 
Der Animationsfilm wird auf der Homepage des Frauenreferats unter www.frauenreferat.frankfurt.de, auf der Website www.feministfairfuture.de und als Reel auf Social Media unter @frauenreferat_frankfurt gezeigt.

 

TikTok-Projekt „next_heroes" für junge Menschen

Neues TikTok-Projekt: „next_heroes – Starke Männer folgen uns!“ von MAFALDA - Verein zur Förderung und Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen in Graz:
Das Projekt next_heroes - in Kooperation mit 'HEROES® Steiermark' - schafft eine Plattform, auf der sich Jugendliche, junge Künstler*innen aus der Poetry-Slam-Szene & Studierende verschiedener Fachrichtungen auf sozialen Netzwerken wie Instagram & TikTok vernetzen. Durch diese digitale Präsenz wird eine breite Zielgruppe erreicht & ein starkes Gegennarrativ zu Radikalisierung sowie extremistischen & gewaltbereiten Tendenzen im Internet aufgebaut. Next_heroes wird von ProEuropean Values AT unterstützt. [weitere Infos]

Quiz App: Klischees im Berufsleben

Klischeefrei-Quiz App: Klischees im Berufsleben spielerisch auf den Prüfstand stellen 
Klischees zum Thema Berufswahl und Geschlecht erkennen, hinterfragen und gemeinsam auflösen – mit der neuen Quiz-App geht das spielerisch und mit viel Spaß! Ob im Unterricht oder bei Projekttagen: Die App lädt Jugendliche dazu ein, Berufsklischees auf die Probe zu stellen. In drei spannenden Spielmodi – Team-Duell, Einzelspiel oder Blitzrunde – warten Fragen, Thesen und kleine Rollenspiele rund um Arbeitsmarkt, Familie und Beziehung oder Kultur. → Quizz-App ausprobieren 

Entwickelt wurde die Klischeefrei-Quiz-App von der Servicestelle der Initiative Klischeefrei in Zusammenarbeit mit der nvii-media GmbH (Halle an der Saale). Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Material: mobiles Demokratielabor für Schulen

Das mobile Demokratielabor vom Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.V. öffnet einen Raum für spielerisches Verstehen von Demokratie und ist das Equipment für Demokratiebildung in Schulen. Die umfassende und gut aufbereitete Materialsammlung unterstützt Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen dabei, Demokratie in der Schule und auch in außerschulischen Bildungsstätten erfahrbar zu machen. Die 14 Module lassen sich im Politikunterricht, Ethik, Deutsch, Gesch ichte, Religion, Sprachen, Kunst, Musik, Klassenleitungssitzungen und mit außercurricularen Lerngruppen einsetzen. So stärkt das mobile Demokratielabor den Diskriminierungsschutz und die demokratische Schulkultur nachhaltig. Die spielerischen Ansätze machen Spaß, involvieren und emotionalisieren zu schwierigen Themen wie Mitbestimmung, Gesellschaft und Diskriminierung. Sie setzen an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen an und laden alle dazu ein, sich aktiv einzubringen und teil zu haben.
In der Projektphase wurden mit 1.000 pädagogischen Fachkräften gearbeitet. In Workshops und an Partnerschulen kamen insgesamt 5.000 Schüler*innen in den Genuss des mobilen Demokratielabors. Lehrkräfte lobten die Vielseitigkeit der Materialien und empfanden sie als zugänglich.
Dieses Modellprojekt wurde von 2020 bis 2024 gefördert im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!« durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, unterstützt durch die Nemetschek Stiftung. [Mehr Infos/ Bestellung]

[Audio] Podcast Serie EUGendering & EURadio

“Europe, a gender perspective” ist eine Podcast-Serie (engl./franz.), die von eu!radio und dem Jean-Monnet-Lehrstuhl EUGENDERING produziert wird. In jeder Folge kommen Forscher*innen zu Wort, die die EU und die Herausforderungen, denen sie sich gegenübersieht, aus dem Blickwinkel von Geschlecht, Ungleichheit und Vielfalt hinterfragen.
eu!radio, Spotify, Apple podcats

EU-Projekt-Info: Anti gender & democratic pushback

Das “Push*Back*Lash Project” (Anti gender backlash and democratic pushback) [Projektdauer 1.1.23-1.1.26] ist ein transdisziplinäres, durch das Horizon Europe Research and Innovation Program gefördertes Projekt, das sich die Intersektionalität zu Herzen nimmt und die Theorie und Praxis des Feminismus(s) durch rigorose, vergleichende Multimethoden-Forschung vorantreibt, um die Qualität der demokratischen Regierungsführung in inklusiveren europäischen Gesellschaften zu unterstützen. Es erforscht politische Akteur*innen ihre Agenden und Strategien zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Europäischen Union unter Verwendung einer breiten methodologischen Palette - Umfragen, Experimente, Interviews, Fokusgruppen und partizipatives Theater. Push*Back*Lash ist auch ausgesprochen lösungsorientiert.
Das Projekt entwirft und testet empirisch Gegenstrategien, um den Pushback gegen die Gleichstellung der Geschlechter und die Demokratie in Europa zu überwinden, und versucht, Akteurinnen und Akteure, die für Gleichstellung eintreten, mit praktischen Instrumenten auszustatten, um auf gleichstellungsfeindliche und antifeministische diskursive Strategien und Backlash-Taktiken zu reagieren. Zu diesem Zweck bringt das Projekt Aktivisten der Zivilgesellschaft, EU-Experten und Forscher aus den Bereichen Politikwissenschaft, Soziologie, Anthropologie, Kommunikation und Medien, Philosophie und Sozialpsychologie von 11 Universitäten und Organisationen in Europa zusammen.

[Video] TK-Serie “Mentale Herausforderungen meistern”

Techniker Krankenkasse: YouTube Serie “Mentale Herausforderungen meistern”  
Wie stoppt man Grübelschleifen? Was hilft gegen Einsamkeit? Und wie schläft man endlich wieder besser? Die YouTube Serie der TK zum Thema Mental Health widmet sich verschiedenen Gesundheitsthemen. [YouTube]

Aktive Solidarität mit Diskriminierten - Allyship

[8.6.23] Artikel von HateAid (2018 gegründete gemeinnützige Organisation; die erste bundesweit tätige Beratungsstelle für Betroffene digitaler Gewalt): How to become an Ally: Die goldenen Regeln des Allyship 
Der Hass gegen marginalisierte Gruppen, wie BIPoC (Black Indigenious People of Color, also alle Menschen, die nicht „weiß“ sind oder sich nicht als „weiß“ bezeichnen), LGBTQIA+ Personen (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Queer, Inter-, Asexuell oder Agender) oder Menschen mit Behinderung ist allgegenwärtig. Das betrifft die ganze Gesellschaft und wir alle müssen etwas gegen diese Ungerechtigkeit tun. 
Solidarität ist dabei einer der wichtigsten Bausteine einer demokratischen Gesellschaft. Sie bedeutet mitfühlen und sich für andere stark machen – auch ohne eigene Betroffenheit. Solidarität zeigen ist das, was Privilegierte für andere Menschen tun können, indem sie ihre Privilegien richtig einsetzen, sowohl im analogen als auch im digitalen Raum: Sie können z. B. auf Themen aufmerksam machen, die nicht alle Mitbürger*innen betreffen.  Eine Form von “Allyship”. 
Neben Aufklärung, Strafverfolgung und Prävention braucht es für die Betroffenen eben auch solche Solidarität. Und zwar nicht nur als Aufforderung nach schlimmen Taten, sondern dauerhaft. Wie? Indem Nicht-Betroffene versuchen, gute Allys – also Verbündete – von Betroffenen zu sein. Hateaid hat einige Ratschläge zusammengestellt, die dabei helfen, die eigene Position zu reflektieren und ein guter Ally für alle von Rassismus und Rechtsextremismus, von Sexismus, von Ableismus, Queerfeindlichkeit oder von anderen strukturellen Diskriminierungen Betroffenen zu werden. [Zum Original-Text

Gemünzt auf die JSA lassen sich aus dem Text folgende Emfpehlungen herauskondensieren: 
1. Privilegien reflektieren
- Anerkennen, dass manche Jugendliche aufgrund von Faktoren wie Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder sozialem Status privilegiert sind.
- Eigene Positionen hinterfragen, um unbewusste Benachteiligungen zu erkennen – z. B. im Schulalltag oder bei Planungen.

2. Strukturen und Diskriminierung erkennen
- Sensibel sein für alltägliche Formen von Diskriminierung, auch „kleine“ Kommentare (Mikroaggressionen), die Jugendliche treffen können.
- Hinschauen und in den Schutzmodus wechseln – nicht wegsehen.

3. Zuhören und Betroffene ernst nehmen
- Aktiv zuhören, Betroffenen Raum geben für ihre Erlebnisse, ohne zu bewerten.
- Ihre Erfahrungen müssen nicht begründet, sondern geglaubt werden.

4. Unterstützend handeln, aber Raum lassen
- Die Rolle der Fachkraft ist unterstützend – nicht dominierend.
- Jugendlichen nicht die Bühne nehmen, sondern ihre Stimmen stärken.

5. Selbst informieren und weiterbilden
- Aus eigenem Antrieb informieren: Literatur, Studien, Workshops zur Marginalisierung junger Menschen (z. B. LGBTQI+, Herkunft, Behinderung).
- Weiterbildung zum Thema Hass, Rassismus oder Ausgrenzung – damit Jugendliche besser begleitet werden können.

6. Aktiv benachteiligten Jugendlichen beistehen
- Einschreiten bei diskriminierenden Vorfällen – im Klassenzimmer, in der Gruppe, im digitalen Raum.
- Jugendliche gezielt stärken, z. B. durch gemeinsame Projekte, Öffentlichkeitsarbeit oder Vernetzungen mit Beratungsstellen.

Praxis für die Jugend- (und Schul-)sozialarbeit
- Regelmäßige Reflexionen im Team: Wo gibt es blinde Flecken? Welche Privilegien besitzen wir als Fachkräfte?
- Schulformate gestalten, in denen Diskriminierung sichtbar wird und Jugendliche ihr Erleben teilen können – z. B. Gesprächskreise oder digitale Formate.
- Bewusst Raum schaffen: Erlebnisse Jugendlicher öffentlich machen, z. B. in Ausstellungen, Online-Formaten oder Kooperationsprojekten.
- Fortlaufende Fortbildungen: Allyship ist kein Projekt mit klar definiertem Ende – sondern ein lebenslanger Lernweg.

Fazit für Fachkräfte: Allyship heißt, eigene Macht ins Bewusstsein zu holen, zuzuhören, Raum zu geben, sich weiterzubilden und aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen – im festen Zusammenspiel mit den Jugendlichen und nie über sie hinweg. Dieser Prozess stärkt Selbstwirksamkeit, Vertrauen und letztlich Inklusion im gesamten sozialpädagogischen Handlungsfeld.

8. Stellenanzeigen (Beispiele / versch. Bundesländer & Hintergründe)

Berlin: Verschiedene Stellen

Einzelne Ausschreibungen:
- Deutscher Bundesjugendring e.V. (DBJR) sucht Bundesfreiwilligendienstleitende*n im Bereich Medien und Kommunikation (bis zu 100 %), befristet bis zum 31.8.26. Die Stelle sieht ein monatliches Taschengeld vor. Bewerbungsschluss ist der 15.8. Der Dienstsitz ist Berlin-Mitte.
- PerZukunft Arbeitsvermittlung GmbH&Co.KG: Für ein Berliner Bildungszentrum in Charlottenburg sind wir zurzeit auf der Suche nach einem Sozialarbeiter m/w/d. Voll- oder Teilzeitarbeit mit Jugendlichen verschiedenster Herkunft. Bewerbung: telefonisch bei Frau Fröhlich unter +49 30 2200870 oder per Email wedding.sozialer-bereich@perzukunft.de

Diverse Ausschreibungen:
- Ausschreibungen der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit GSJ gGmbH Berlin
- Erzieher*in / Sozialarbeiter*in für intensivpädagogische Wohngruppe für Jugendliche (all genders), KJHV/KJSH-Stiftung Kinder- u. Jugendhilfe-Verbund Berlin-Brandenburg
- Evangelische Hochschule Berlin: Jobbörse Soziale Arbeit: Stellenangebote Soziale Arbeit und allgemeine Pädagogik
- Stellenbörse gesammelt auf der Seite der Stiftung SPI, Sozialpädagogisches Institut Berlin: Stellenangebote & Ausschreibungen in Berlin& Brandenburg

Essen/ Gelsenkirchen/ Mülheim (Ruhr) - SVLS e.V./ together-Team/ gerne anders

Sozialistisches Bildungszentrum - Salvador-Allende-Haus: 
Teamer*innen für die freiberufliche Mitarbeit. Eine spannende Möglichkeit für Studierende, erste praktische Erfahrungen in der pädagogischen Bildungsarbeit zu sammeln. 
Zur Stellenausschreibung / Zum Salvador–Allende–Haus – Sozialistisches Bildungszentrum Haard e. V..
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together Jugendprojekte - SVLS e.V. 
- Teilzeit (30 WStd.) in der Jugendarbeit mit TIN* im Ruhrgebiets-Team: 2025-05_Ausschreibung_30-WStd-Jugendarbeiterin_TIN-Ruhr
- Teilzeit (20 WStd.) Youthwork/ Sexualpäd. AIDS- Prävention  in Gelsenkirchen: 2025-05_Ausschreibung_20-WStd_Youthwork-Gelsenkirchen
- Teilzeit (20 WStd.) in der Jugendarbeit mit schwulen & bi-/pansexuellen Jungen in Essen: 2025-05_Ausschreibung_20-WStd- Jugendarbeiter_Essen
- Teilzeit (20 WStd.) in der psychosozialen Beratung in Essen: 2025-05_Ausschreibung_20 WStd-Beraterin_Lebenslust_Essen
- Vollzeit (40 WStd.) in der Jugendarbeit mit schwulen & bi-/pansexuellen Jungen sowie die psychosoziale Beratung in Essen: 2025-05_Ausschreibung_40 WStd_Essen
- Die Teilzeitstellen in Essen und Gelsenkirchen sind kombinierbar, so dass eine Vollzeitbeschäftigung möglich ist.
- Einstieg oder neben dem Studium:“Mini-Job”:  2025-05_Ausschreibung_Jugendarbeit-Geringfügig_TIN-Ruhr
- “Mini-Job”: 2025-05_Ausschreibung_Jugendarbeit-Geringfügig_Flucht-Migration

Köln: Uni-Referent*in Gleichstellungsbeauftragte / Fachreferent*in Prävention sex. Gewalt

Stellenausschreibung: Referent*in Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln
Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln vertritt die Belange der Mitglieder und Beschäftigten, berät die Hochschulleitung in Bezug auf die Umsetzung von Gender
Mainstreaming und unterstützt beim Abbau struktureller Benachteiligungen.
Ab 1.8.25, Teilzeit (19,92 Wochenstunden), bis 31.12.26 befristet. Bei vorliegenden tarifl. u. persönl. Voraussetzungen: Vergütung nach Entgeltgruppe 13 TV-L.
Bewerbungsunterlagen inkl. beigefügten Nachweisen für die gesuchten Qualifikationen ohne Bewerbungsfoto an: online bewerben. (Kennziffer ist TUV2506-04, Bewerbungsfrist: 2.7.)

Stellenausschreibung: Fachreferent*in Prävention sexualisierter Gewalt (Stelle in Teilzeit, 24 Wochenstunden, Vergütung in Anlehnung an den TV-L (12 / 13), befristet bis 31.12.27.)
Die Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt (PsG.nrw) in Köln setzt sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt ein. Sie unterstützt Fachkräfte der KJH in NRW mit Information, Beratung, Qualifizierung sowie durch Vernetzung und Weitervermittlung. [mehr Infos]

Lörrach (BW) Caritas - Sozialarbeiter*in / Psychologische Fachkraft

- Sozialarbeiter*in (m/w/d) für die offene Jugendarbeit (75%) im Jugendzentrum JUMP in Kandern
- Psychologische Fachkraft (75%)
- Sozialarbeiter*in (m/w/d) für die Schulsozialarbeit (50%) an der Eichendorff-Schule in Rheinfelden
- Sozialarbeiter*in (m/w/d) für die Schulsozialarbeit (50% - 70%) an der Gemeinschaftsschule Rheinfelden
- Sozialarbeiter*in (m/w/d) für die Schulsozialarbeit (100 %) an der Montfort-Realschule in Zell im Wiesental
- Fachkräfte der Sozialen Arbeit/ (m/w/d) für die Schulsozial-arbeit (100 %) an der Gewerbeschule Rheinfelden
- Sozialarbeiter (m/w/d) für die Schulsozialarbeit (50 %) an der Grundschule Oberes Wiesental (Todtnau)
- Sozialarbeiter/Sozialpädagoge (m/w/d)
- Fachkräfte der Sozialen Arbeit/Sozialarbeiter*in (m/w/d) für die offene Jugendarbeit (100%) in Schönau/Todtnau

pro familia: Stellenausschreibungen bundesweit& in den Bundesländern

pro familia Stellenangebote
Bundesverband (Frankfurt | Berlin | remote)
- Fachreferent*in für Digitalisierung (Elternzeitvertretung): Vollzeit, befristet vom 01.01.2026 bis 31.12.2026.
- Trainer*in / Fortbildungsleiter*in (Honorarbasis): Durchführung von Grundkursen für neue Mitarbeitende, Start ab 2026.

Baden-Württemberg
- Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in für sexuelle Bildung (Singen): ab 01.10.2025, 40–60 %, befristet bis 31.12.2026.
- Leitung/Geschäftsführung (Tübingen/Reutlingen): 65 %, ab 01.02.2026 (ggf. auf 100 % aufstockbar).

Bayern
- Augsburg: Sozialpädagog*in o. Sozialarbeiter*in, Schwangerenberatung – ab sofort.
- Würzburg: Sozialpädagog*in/Leitung/Geschäftsführung – ab sofort.

Hessen
- Offenbach: Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in – ab 01.09.2025, befristet bis 30.06.2026, 15–17 Std/Woche, Schwerpunkt Prävention sexualisierter Gewalt in Kindheit/Jugend 
- Frankfurt am Main: Ärzt*in oder Fachärzt*in Gynäkologie – ab Juni 2025, Teilzeit oder auf Honorarbasis

Niedersachsen
- pro familia Emden: Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in – ab sofort
- pro familia Hameln: Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in (Elternzeitvertretung) – ab 01.08.2025
- Beratungsstelle Cloppenburg: sucht drei Fachkräfte in Teilzeit: Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in (m/w/d), Stellenleitung, 30 h /Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in (m/w/d), 30 h / Mitarbeiter*in im Erstkontakt und Verwaltung (m/w/d), 15 h.

NRW
- Duisburg: 2 Beratungsstellenassistent*innen – ab 01.09.2025
- Münster: Sexualpädagog*in vorrangig für die sexualpädagogische Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* für 30 Wochenstunden (befristet für 1 Jahr mit der Option auf Verlängerung) ab 01.08.2024 oder später

Schleswig-Holstein
- Flensburg: Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in/Pädagog*in (m/w/d) für den Bereich Sexuelle Bildung mit 20 Wochenstunden ab 01.09.2025
- Fachkräfte für den Bereich Sexuelle Bildung, Stellenumfang ab 19,25 Wochenstunden; Einsatzord Schleswig-Holstein-abhängig

Stuttgart: LAG M* BW Projekt-Referentin

Die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik Baden-Württemberg (LAG Mädchen*politik) sucht zur Umsetzung eines geplanten Projektes zum nächstmöglichen Zeitpunkt und befristet bis zum 31.12.26 eine Person als Projektreferent*in in Teilzeit (70%) mit Hochschulabschluss der Pädagogik, der Sozialen Arbeit oder mit vergleichbarem Abschluss. Das geplante Projekt hat zum Ziel, innovative und nachhaltige Beteiligungsansätze marginalisierter Mädchen* und junger Frauen* für die Arbeitsfelder der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit zu erarbeiten, die nicht nur projekthaft wirken, sondern langfristig in bestehende reguläre Strukturen implementiert werden können.
Das Projekt beginnt am 1.7.25 und endet am 31.12.26. Aufgrund der kurzfristigen Bewilligung der Projektmittel bleibt das Ausschreibungsverfahren bis zur erfolgreichen Besetzung der Stelle geöffnet. Bewerbungen sind möglich, solange die Stellenausschreibung auf der Website der LAG Mädchen*politik unter "Aktuelles" zu finden ist. Interessierte können sich gerne in der Geschäftsstelle über den aktuellen Stand des Verfahrens erkundigen, bevor sie eine Bewerbung verfassen und abschicken. [weiterlesen]

Stellen in NRW (BAG KJS, BDAJ, BDKJ, Parität, ...)

Job-Gesuche zusammengefasst auf der Homepage des Landesjugendrings NRW: https://www.ljr-nrw.de/termine/kategorie/jobs/

BAG KJS sucht Referent_in für Prozessentwicklung und Wissensmanagement: Die Koordinierungsstelle Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule (GF‑H) sucht zum 1. August 2025 eine_n Referent_in für Prozessentwicklung und Wissensmanagement. Die Stelle ist unbefristet und hat einen Beschäftigungsumfang von 75 % - 100 %. Dienstort ist Düsseldorf. Bewerbungsschluss ist der 1. Juli 2025. 

BDAJ sucht Projektreferent_in: Der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V. (BDAJ) sucht zum 1. September 2025 eine_n Projektreferent_in (m/w/d) für das Projekt BDAJ Ferienspaß. Der Stellenumfang liegt bei 70 %. Die Stelle ist befristet bis zum 31. August 2028. Dienstort ist Köln.  Bewerbungsschluss ist der 10. Juli 2025. 

NDC NRW sucht engagierte Teamer_innen für diskriminierungskritische politische Bildungsarbeit mit Jugendlichen: Du möchtest dich aktiv für eine Demokratie einsetzen, an der sich alle beteiligen können und jungen Menschen Mut machen, sich gegen Diskriminierung und soziale Ungleichheit stark zu machen? Dann werde Teil des Netzwerks für Demokratie und Courage NRW! Wir suchen neue freiwillig engagierte Teamer_innen, die uns in Schulen und Jugendeinrichtungen bei der Durchführung unserer Projekttage gegen Diskriminierung unterstützen. Die nächste Teamschulung findet vom 4. – 9. August 2025 in Essen statt.

BDKJ Düsseldorf sucht Sozialpädagog_in/Sozialarbeiter_in: Für das mobile Spielplatzangebot KNIRPS sucht der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Düsseldorf zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine_n Sozialpädagog_in oder Sozialarbeiter_in (m/w/d). Der Beschäftigungsumfang liegt bei 50 %. Die Stelle ist befristet bis zum 31. Dezember 2029. Bewerbungsschluss ist der 1. August 2025.  

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Stellenangebote von Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW
Circa 3.100 gemeinnützige Organisationen mit rund 6.900 Einrichtungen und Diensten gehören dem Paritätischen NRW an. Darüber hinaus gibt es in NRW fast 900 Untergliederungen von bundesweit aktiven Mitgliedsorganisationen des Paritätischen. Sie bieten attraktive Arbeitsplätze in allen Bereichen der sozialen Arbeit, zum Beispiel als Erzieher*in in einer kleinen Elterninitiative, als Fachkraft in der Sozialen Arbeit in einem Streetwork-Bus, als Verwaltungsmitarbeitende eines Pflegeheims oder als Geschäftsführung einer großen überregionalen Organisation.
- Z.B.: Leitung des Ofenen Kinder- und Jugendtreffs "Sit Down" in Bochum-Grumme , ab 1.08.25, Vollzeit, befristet, Aussicht auf Verlängerung.

IN VIA (Stuttgart/ Ulm)

IN VIA ist ein Verband der freien Wohlfahrtspflege und Träger mehrerer sozialer Einrichtungen und Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Schwerpunkte der Arbeit von IN VIA sind Angebote für Mädchen und junge Frauen, Hilfen für junge Migrantinnen und Migranten, Bahnhofsmissionen, ein Mädchenwohnheim, ein Kindertagesstätte, ein Kinder- und Familienzentrum. Dies gelingt mit ca. 130 hauptamtlichen Mitarbeitenden sowie weiteren 100 Ehrenamtlichen.

- Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in (Diplom/Bachelor) für den Jugendmigrationsdienst Böblingen zum nächstmöglichen Zeitpunkt, 75 % Stellenumfang, Fachkraft | unbefristet | Teilzeit
- Mitarbeiter*in für die Betreuung im Offenen Lerntreff Mitte  für den JMD in Ulm im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung (Minijob, ca. 4,5 Std. / Woche), Fachkraft | befristet | Teilzeit
- erfahrene Fachkraft Fundraising in Stuttgart, 50 %, unbefristet | Teilzeit

Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) - Stellenausschreibungen

Pädagogische*r Referent*in im FÖJ in Halberstadt gesucht zum 1.9. mit 27 Wochenstunden als Elternzeitvertretung. weiterlesen

Pädagogische*r Referent*in als Projektleitung für die Jugendbauhütte Hessen-Marburg gesucht zum schnellstmöglichen Zeitpunkt. weiterlesen

Koordinator*in für bundesweite Öffentlichkeitsarbeit in Hannover gesucht zum 1.9. befristet für ein Jahr (Elternzeitvertretung) weiterlesen

Pädagogische*r Referent*in in Berlin gesucht zum 1.9. im Bereich Freiwilliges Soziales Jahr im politischen Leben (FSJ-P) weiterlesen

Finanzbuchalter*in in Berlin gesucht: Finanzreferat, in Teilzeit. weiterlesen

Parität - Stellenmarkt

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Stellenmarkt sozial - Karriereportal für Berufe in der Wohlfahrt.

Bspw: - Psychologe/in (m/w/d) (Master oder Diplom) oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/in (m/w/d) {Psychologe/Psychologin} - Stendal Sachsen-Anhalt
- Einrichtungsleitung für den Kinder- und Jugendbereich (m/w/d) - Wiesenburg/Mark
- Sozialpädagoge (m/w/d) in der Jugendberufshilfe  Werkschule Berlin e. V. - Berlin-Prenzlauer Berg
- Sozialpädagogen / Sozialarbeiter (m/w/d) für Jugendwohngruppe Buchenrode WAISENHAUS - Stiftung des öffentlichen Rechts-  Frankfurt am Main 
- Leitung Jugend & Soziales und Hilfen zur Erziehung Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Vorpommern-Greifswald e.V. - Anklam

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

Verantwortlich für die BAG EJSA Gender_News:
Christiane Weidner
Tel.: 030 28395314

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