BAG EJSA Newsletter

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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
2024/III BAG EJSA Gender_News_(Juni)

Editorial

Liebe Leser*innen,

da populistische, antidemokratische, fremden- und vielfaltsfeindliche sowie rückschrittliche antifeministische Tendenzen oft zugleich auftreten, sich gegenseitig verstärken und teils gleiche Argumentationsmuster nutzen (und in der Politik weiter zunehmend von den gleichen Kräften missbraucht werden), geht dieser Newsletter - neben den Fragen von Geschlechtergerechtigkeit und Gender Mainstreaming insbesondere im Bereicht der Jugend((sozial)arbeit - auch auf alle diese Felder mit ein. So wird auch Intersektionalität - als die Überlagerung von verschiedenen Diskriminierungsformen - im folgenden mehrfach im- wie explizit als reale Benachteiligungsform und -ursache thematisiert.
Und es finden sich in der aktuellen Gender News-Ausgabe von Ende Juni u.a. auch - erschreckende - aktuelle Lagebilder zu antimuslimischem Rassismus sowie zu Antisemitismus in der Gesellschaft. Zudem spielt der sich weiter verschäfende Ton in der Migrationsdebatte erneut eine Rolle sowie leider u.a. auch das Thema des Schutzes von Mädchen*, jungen (wie älteren) Frauen* vor (digitaler wie physischer) Gewalt.

Im Monat vor dem geplanten Beschluss des Bundeshaushalts 2024 (am 25.6. vom 3.7. voraussichtl. auf den 17.7. verschoben) greife ich zudem auch hier in den Gender News das handlungsfeldübergreifend in Deutschland akut (mit) wichtig(st)e Thema der drohenden Haushaltsmittelkürzungen auf; v.a. auch in den Bereichen Soziales, Gesundheit, (politische) Bildung und Demokratieförderung aber auch Klimaschutz. So warnen u.a. etliche Sozialverbände, die Freie Wohlfahrtspflege, die Nationale Armutskonferenz, Gewerkschaften und Umweltverbände - parallel sowie in breiten Bündnissen - davor, die notwendigen Investitionen in die soziale Arbeit und Sicherung, Demokratieförderung, (Sanierung der) öffentliche(n) Infrastruktur und in den Klimaschutz auszusetzen bzw. weiter herabzuschrauben und gegeneinander auszuspielen. In dieser gefährlichen Abwärtsspirale müss(t)en u.a. auch immer mehr Angebote der Sozialen Arbeit eingestellt werden. Gefordert wird daher u.a. v.a. eine Trendwende bei der Finanzierung. Ansonsten ist eine (weitere) Entsolidarisierung der Gesellschaft zu befürchten, werden der soziale Frieden und unsere Demokratie bedroht. (- Was sich u.a. auch bereits an den Ergebnissen der EU-Wahl erkennen lässt und - mit Blick auf noch in 2024 anstehende Landtags- sowie auch schon die Bundestagswahl in 2025 - weiter zu befürchten ist.)
Auch die BAG EJSA warnt zusammen mit mehr als 50 KJH- und Freiwilligendienst-Trägern konkret vor Kürzungen im Kinder-&Jugendplan des Bundes (KJP), als dem zentralen Bundesförderinstrument für die bundesweite KJH und damit Finanzierungsgrundlage von deren bundeszentraler Infrastruktur.
Neben offenen Briefen an die Bundesregierung findet sich hierzu u.s. auch die Petition eines weiteren, breiten Bündnisses aus mehr als 50 gemeinnützigen Organisationen, in der vor den dramatischen Folgen von Haushaltskürzungen v.a. auch für die Demokratie gewarnt und in der gefordert wird, dass Förderungen für politische Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen, Freiwilligendienste, soziale Initiativen und andere Organisationen bürgerschaftlichen Engagements nicht eingespart, sondern verstetigt werden.

Wiederum in den Kategorien Fortbildungen, Fachtagungen und Veranstaltungen sowie Publikationen findet sich erneut eine breite Themenvielfalt für die unterschiedlichsten Zielgruppen und sowohl für die praktische als auch die theoretisch-/wissenschaftliche Beschäftigung mit Fragen rund um Themen von (Geschlechter-)Gerechtigkeit, Gender- und Rassismus-Sensibilität, Antidiskriminierung, Vielfalt und Diversität, Feminismus, Inklusion u.a.m.

Ich wünsche Ihnen erneut eine bereichernde Lektüre und freue mich über Feedback, Hinweise, Ergänzungen u.ä.
sowie über eine Weiterempfehlung der Gender News an neue potentiell interessierte Leser*innen. (-> Link zum Newsletter-Abonnement)

Herzliche Grüße
Christiane Weidner
BAG EJSA-Referentin für Mädchen*sozialarbeit, geschlechtersensible JSA, Gender Mainstreaming, LGBTQIA+-Fragen und die Koordinierung der verbandlichen Lobbyarbeit

Inhalt

1. Politik

Gesetzliche Verankerung der Nationalen Strategie zur Suizidprävention

Öff. Fachgespräch zu Antisemitismus an Bildungs-&Forschungseinrichtungen

Zu wenig Praventionsangebote für die psych. Gesundheit v. Kindern

Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle

Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sex. Gewalt an Ki&Ju

KJH-Träger: Offener Brief gegen Kürzungen im Kinder-&Jugendplan

Arbeitsbericht der Bundesstiftung Gleichstellung

Gesetz gegen missbräuchl. Vaterschaftsanerkennungen beschlossen

BReg-Strategie für starke, wehrhafte Demokratie& offene, vielfältige Gesellschaft

Lagebild Häusliche Gewalt 2023: 70% weibl. Opfer

40. Jubiläum: Bundesstiftung Mutter und Kind

BReg: Mehr Maßnahmen gegen Einsamkeit&deren gesundheitl.+soz.Folgen

BMFSFJ bei Konferenz für digitale Jugendkultur

Nationaler Aktionsplan für Kinder- u. Jugendbeteiligung

Demokratie im Fokus - Vielfalt stärkt die Gesellschaft

BMFSFJ Gesamtstrategie gegen Fachkräftemangel

Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- u. Transfeindlichkeit / Queerpolitik der BReg & EU

20-jähriges Jubiläum der Bundesinitiative "Lokale Bündnisse für Familie"

Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes

Bundesfamilienministerin bei EU-Rat für Sozialpolitik zu Geschlechter- u. Gleichstellungsthemen

BMFSFJ bei der Konferenz der belgischen Ratspräsidentschaft zur EU-Kindergarantie

Gender Pay Gap im Osten geringer

Mehr Befugnisse für Pflegekräfte geplant

2. Positionen & Informationen

Feiertage April-Juni

Gewerkschaften, Umwelt-&Sozialverbänden fordern: Haushaltssparkurs beenden

Jahresbericht: Antisemitische Vorfälle in Deutschland 2023

Zivil­ge­sell­schaft­l. Lagebild antimus­li­m. Rassismus

Jugend-Check: Gesetz zur Stärkung d.Strukturen gegen sex.Gewalt an Ki&Ju

CSU-Populismus in der Migrationsdebatte

UNESCO: Demokratie gegen ihre Verächter verteidigen

Abnehmende Solidarität mit Geflüchteten

Freie Wohlfahrtspflege: Bundeshaushalt 2025: Sozialkürzungen verhindern

Bundesjugendministerin: Die Jugend entzieht uns das Vertrauen

OKJA-Erklärung: Demokratiestärkung in Zeiten antidemokrat. Entwicklungen

Positionspapier Bundeselternnetzwerk d. Migrantenorganisationen für Bildung&Teilhabe

EU-Wahl-Ergebnisse: Demokratie, Frauen-&Menschenrechte in Gefahr

Pressefreiheitspreis für Meinungsvielfalt und eine pluralistische Gesellschaft

Offener Brief: Wirtschaft&Zivilgesellschaft fordern Start d. Familienstartzeit

Europarats-Strategie zur Gleichstellung der Geschlechter 2024-29

Deutschland liegt - auch in Unternehmen - beim Thema Diversität weit zurück

Initiative zur Transformation des deutschen Bildungssystems

LSBTIQ*-Rechte: Deutschland 2024 auf Platz 8 des europ. Regenbogen-Rankings

Umfrage/Bericht: Umgangsrecht: Einfallstor für Gewalt gegen Mütter

Gemeinsame Erklärung: Meilenstein für die Rechte von Trans- und Intersexuellen in Europa

Inklusionskriterien für sozialpädagog. Angebote am Schul-Berufs-Übergang

Teilhabe für Mädchen& Frauen mit Behinderung gefordert

Nationale Suizidpräventionsstrategie

10 J. Hilfetelefon Sex.Missbrauch: hoher Hilfebedarf, mehr gesellschaftl. Sensibilität

Genderverbote - Rechtsgutachten sowie andere Entwicklungen

Forderung: Gleichstellung, Antirassismus & Antidiskriminierung als künftige EU-Prioritäten

4. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen

Petition gegen Haushaltskürzungen&zivilgesellschaftlichen Kahlschlag

BW: Jugendbeteiligung Landesaktionsplan gegen Diskriminierung&Rassismus

Petition&offener Brief: Gewalthilfegesetz - für alle Frauen&deren Kinder

Demokratie leben: Interessenbekundungsverfahren Förderperiode 2025-32

Medienpreis zu Gleichstellung von Frauen u. Männern in TV, Radio, Internet

CfP: AK für interdisziplinäre M*-&Geschlechterforschung

Forschungsprojekt: Vaterschaftskonzepte im Ländervergleich_DJI sucht TN

Programm-Ausschreibung: "JUGEND erinnert engagiert"

Landesgleichstellungspreis Sachsen-Anhalt 2024

Call for Papers: Männlichkeiten&Formen d. Zusammenlebens

Interviewpartner*innen gesucht: GEW-Umgang mit sexualisierter Gewalt gegen Ki/Ju

meinTestgelände-Beteiligungsaufruf an Ü25:

5. Weiter- & Fortbildungen, Workshops u.ä.

1.7./2.9. Online: Infoabend zum Lehrgang Geschlechterreflektierte J*/M*-Arbeit

3.7. Online: Jungen*arbeitsTalk: Einsatz digitaler Spiele in der inklusiven Jugendarbeit

3.-5.7. Gauting: FoBi zu kritischem Weißsein i.d. Jugendarbeit

5./9.7. Online: Workshops Prävention/Intervention/Trauma sexualisierte Gewalt

13.7. Essen: FoBi: Gender- und diversitätssensible Sprache

17.7./24.9. FoBi: Mädchen*&Selbstausdruck

19.7. Online: Workshop Diversität& Geschlecht_Männlichkeiten 2.1

24.7. Online-Seminar: Subjektive Funktion diskriminierender/n Einstellungen&Verhaltens

19.8. Bitterfeld: FoBi M* im Netz - zwischen Antifeminismus& Cybermobbing

27.-28.8. Online: Grundlagenseminar: Sexualpädagogik i.d. Arbeit mit Ki&Ju

3.9. Online: Seminar Diversitätssensible Gesundheitsversorgung bei Jugendlichen

3.-5.9. Köln: FoBi: diskriminierungsfreie KJH im Spannungsfeld transkultureller Kompetenzen

3.9.-4.12. Dortmund: Blended-Learning-Qualifizierung: Grenzenlose Jungs

4.9.+7.11. Online: Veranstaltungsreihe zu Sexualpädagogik in der OKJA

5.9. Online: FoBi Queerfeindlichkeit & Rassismus

5.-26.9. Online: FoBi Machtkritische Pädagogik in der Praxis mit Rom*nja | LJÄ

6.9./31.10. Dortmund: FoBi: Prävention Sexualisierte Gewalt an Jungen

9.-10.9. Vlotho: FoBi Selbstbehauptung für Mädchen* in OKJA, Schule, OGS

10.-11.9. Online: FoBi Anti-Bias-Ansatz in der Praxis

11.-12.9. Dormund: FoBi: Geschlechtliche u. sexuelle Vielfalt in der Jungen*arbeit

12.9. Online-Orientierungstag zur berufsbegleitenden Weiterbildung „Mädchen*arbeiter*in“

17.9.-19.11. Dortmund: FoBi: geschlechterreflektierende Medienpädagogik mit J*

19.9. Quedlinburg: FoBi: Selbstverletzung bei Mädchen* u. jungen Frauen*

21.-22.9. Leipzig: FoBi Geschlechtl. Vielfalt i.d. feminist. Selbstverteidigung-&behauptung

24.9. Magdeburg: FoBi "Mobbing erkennen&richtig intervenieren"

26.9. Online: FoBi Gadjé-Rassismus&Co.

26.9. Haldensleben: FoBi Demokratietraining als Methode i.d. Arbeit mit M*

30.9. Online: Workshop Sexuelle Bildungen mit Jungen*

2.10. Online: Seminar Interkulturelle Sexualpädagogik

10.-11.10./7.-8.11. Dortmund: Basisqualifizierung Frauen i.d. Jungen*arbeit

11.10. Online: FoBi Digitale Gewalt gegen Frauen (Beratung)

14.10. Stuttgart: FoBi Mental Health

15.-16.10./18.11. Berlin: Diskriminierungskrit. J*arbeit

17.10. München: FoBi für Pädagog*innen zu Zwangsverheiratung

17.10. Online-Seminar: Intersektionalität

Institut für Sexualpädagogik Koblenz: Weiterbildungen

6. Fachtagungen, Konferenzen & andere Veranstaltungen

3.7. Online-Austauschtreffen Trans* Bi_PoC Jugendarbeit

3.7. Stuttgart: Fachtag: Geschlechtl.&sexuelle Vielfalt in der J(S)A verankern

3.7. Digitaler „Runder Tisch FGM/C" Schleswig-Holstein

4.7. Online: Vortrag(sreihe)"Let's talk about it FGM/C"

4./8./22.7. Fachl. Austausch für KJA-Fachkräfte

5.7. Online AG-Auftakt: Antifeminismus i.d. M*arbeit: Sensibilisierung&Analyse

8.7. Webinar: Rechtsstaat, Klima& Frauenrechte nach den Wahlen in Frankreich?

9.7. Online: Jugendbeteiligung im ländl. Raum

10.7. Karlsruhe-Durlach: Fach-&Netzwerktreffen AKs Jungen*arbeit

15.7. Berlin: Talk: Demography, Family Change, Contemporary Gender&Immigration Politics

16.-17.9. Erfurt: Tagung: Antisemitismus- u.rassismuskrit. Forum für Bildung&Wissenschaft

16.7./27.9./24.10./26.11. Berlin: Dissens-Salons zu Geschlechterpolitiken

18.-20.7. Heidelberg: Network Gender&STEM Conference

19.7. Darmstadt: Fachtag Antifeminist.&queerfeindlichen Aussagen begegnen

25.7. Online: MINTcafé Gender: Mädchen, MINT& Teilhabe

8.8. Hannover: Diskussion&Austausch: Jungen*arbeit heute

15.8. Halle: Fachkräfteaustausch: Sport als Methode in der Jungen*-Arbeit

15.-19.8. Berlin: djo-Sommertreffen zu den Themen Diversity u. Diskriminierung

23.-25.8. Berlin: Women in Exile: Intersektionales Empowerment Kunst- u. Kulturfestival

9.9. Online: Netzwerk geflüchtete Mädchen&junge Frauen + Impulskreis zu FGM/C

10.9. Düsseldorf: Fachtagung: Jugendl. Väter als ZG

11.9. Hannover: Fachtagung AG Gender&Depression

15.-17.9. Würzburg: BUKO kommunale Frauen- & Gleichstellungsbeauftragte_Thema: Armut

16.-17.9. Wien: Fachkonferenz&Netzwerktreffen Geschlechterreflektierte J*&M*-Arbeit

16.-18.9.: Potsdam: Bundeskongress Kinder- & Jugendarbeit

17.&27.9. online/Wuppertal: Vernetzungstreffen LAG M*arbeit NRW

23.-24.9. Berlin: Kompetenznetzwerk Fachtag Islamismusprävention (Demokratie leben)

18.-19.9. Leipzig: Fachtagung Rassismuskrit. Jungenarbeit in SN, ST& TH

18.-20.9. Graz: Tagung Österreich. Gesellschaft für Geschlechterforschung

25.-27.9. Wernigerode: Bundeskonferenz Frauen-&Gleichstellungsbeauftragte an HS

26.9. LHH/Online: Symposium: Prävention: Risikofaktoren&Ätiologie sex. Gewalt

26.9. Dortmund: Netzwerktreffen zur Prävention sexualisierter Gewalt

26.9.-19.12. Hannover: Vorträge geschlechterreflektierte, rassismuskrit. J*, M*&Väterarbeit

27.9. Berlin: Fachtagung des Kompetenznetzwerks Islam-&Muslimfeindlichkeit

30.9.-2.10. Osterholz: bundesweite feminist. Fachtagung BAG M*: Gender&KI

9.10. Duisburg: Fachtag Mediatisierte Lebenswelten v. Jungen*

9.-10.10. FF(M): Fachtagung Jungen*arbeit in Hessen

14.-15.10. Berlin: Fachtag: Schutz&Unterstützung v.gewaltbetroffenen Frauen&ihren Kindern

17.10. Haldensleben: Resilienzförderung in der KJH (J*&M*arbeit)

24.10. München: Fachtag Progressive Männlichkeiten in J*arbeit/pädagogik vermittlen

28.-29.10. Dresden: Netzwerktagung Antifeminismus 2024

7. Publikationen

Buch: Queer Theorie – Queer_Pädagogik. Eine Einführung.

Factsheet: Alleinerziehende (Mütter) trotz Arbeit weiter am stärksten armutsbedroht

Melde-&Informationsstelle Antiziganismus: Jahresbericht

Buch: Perspektiven politikwissenschaftl. Geschlechterforschung

Nationaler Bildungsbericht 2024

bpb: APuZ-Heft zu Antisemitismus

Sozialmagazin: Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs

SINUS-Jugendstudie 2024 - "Wie ticken Jugendliche?"

Bertelsmann Stiftung: Ausbildungsperspektiven 2024

Policy Paper: Gewaltschutz v. Frauen im Aufenthaltsgesetz

Bericht: Geschlechtergleichstellung im EU-Parlament u. in nationalen Parlamenten

Broschüre: (R)echte Männer&Frauen. Analysen zu Geschlecht&Rechtsextremismus

BumF: Studie: Situation geflüchteter junger Menschen in D.

Handreichung zum Neutralitätsgebot für freie Träger

Familienreport 2024

Studie: Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländer

Magazin: Lobby für Mädchen

BMBF-Berufsbildungsbericht 2024: Grenzen typ. Geschlechterdomänen weichen auf

Kurzbericht des Nationalen Diskriminierungs- u. Rassismusmonitors

Bericht: Finanzielle (Un)Abhängigkeit u. (mangelnde) Gleichberechtigung in der EU

Dialog: UN-Ausschuss für Rechte v. Menschen mit Behinderungen& BReg

Studie: Ki&Ju als Opfer von Cybergrooming

Bücher zur autonomen Männerbewegung in den 90&2000ern

Zeitschrift: Gesellschaftl.gemachte Barrieren, Demokratie, Teilhabe, gleiche Chancen,...

Leitfaden geschlechterreflektierte (online/)Beratung von J*, M*& Vätern

Graphic Novel rund um Gender

BA-Zeitschrift zur Berufsorientierung für Schüler*innen

Studie: Lehrkrafturteile tragen zu Leistungsunterschieden zw. Jungen&Mädchen bei

Broschüre: Stand der Gleichstellung in BW

Jahresbericht 2023 der National Coalition Deutschland

National Coalition Deutschland: Broschüre für Kinder zu Kinderrechten

Buch: Nichtsuizidales selbstverletz. Verhalten v. Jugendlichen

Buch: Die Zukunft ist nicht binär

Kinderbuchempfehlungen zu „Vielfalt und Inklusion“

Antidiskriminierung&Diversitätsorientierung - Konzepte&Entwicklungen

Buch: Das Ende der Ehe - Für eine Revolution der Liebe (Kritik am Patriarchat)

Buch: Es geht nur gemeinsam! Wie wir endlich Geschlechtergerechtigkeit erreichen

8. Weitere Veröffentlichungen, Meldungen & Informationen

Juni-Veranstaltungsberichte der Initiative Klischeefrei

EU: Vorerst keine Chatkontrolle zu Prävention&Bekämpf. v. sex. Missbrauch v. Kindern

EU-Kommissions-Fokus auf Geschlechtergleichstellung

Baustelle Vielfalt: Gegen Sexismus im Handwerk

EuGH stärkt Rechte von geflüchteten Mädchen&Frauen

3 Jahre KJSG: Umsetzung für alle jungen Menschen gefordert

Bericht: Bundesforum Männer - Fachtag „Nachhaltige Männlichkeit" 15.5.24

Tagungs-Bericht: Fachtag Schulabsentismus frühzeitig begegnen&verhindern

LAGJM BW: Leitlinien diversitätsgerechter Jungen*arbeit

Umfrage: Rollenbildwandel: Berufstätigkeit v. Müttern gesellschaftl. zunehmend akzeptiert

Folgen des Selbstbestimmungsgesetzes für die Wohlfahrt

BDL-Veranstaltungsbericht: Parlamentarischen Abend zu Demokratieförderung u. Vielfalt

Preise gegen Rassismus verliehen (Engagement junger Menschen in d. berufl. Bildung)

Vortrag&Material: Einsamkeit&extremist.Einstellungen

Bericht zum Fachtag "Junge Männer u. ihre Gesundheit"

Artikel über den politischen Gendergap

Europäisches Kinderrechte-Manifest 2024

Aktionsplan QUEER des Bayr. Sozialministeriums

Projekt: Unterstützung v. TIN-Personen bei geschlechtsspezif.&sexualisierter Gewalt

Kommunikationsspiel zum Thema Sexualität für Therapie u. Beratung junger Menschen

Jungengerechte pädagog. Handlungsansätze zum Umgang mit Kraft u. Aggression

Vielfalt-Mediathek

Themendossier (klischeefreie) Berufsorientierung

„Gesicht zeigen!“ e.V.: Info-Angebot zu politischen Positionen

Barrierefreie jugendgerechte Infos zu Körper, Liebe& Sexualität /& Coming-Out

Infomaterial: solidarisch mit inter* Menschen sein

KonterBUNT-App gegen Stammtischparolen & Populismus

meinTestgelände-Gendermagazin: neues Instagramkonzept

Politische Bildung auf TikTok - gegen Populismus & Verschwörungstheorien

Digitale Angebote zur beruflichen Orientierung und Übergangsgestaltung

Faltblatt: Geschlechterhürden überwinden-Sport für alle Ki&Ju

Digitaler Methodenkoffer für diskriminierungsfreie Ausbildungsgestaltung

Blog: (Re)Produktion Toxischer Männlichkeit

9. Audio-Beiträge / Podcasts & TV / Video-Mitschnitte u.ä

[Video] Böll.Global 21: Abtreibung als Grundrecht

[Audio] Podcast: Zeit für Gender

[Audio] Wahlverhalten der "Generation Tik Tok"

[Audio] Unangepasste Frauen in der DDR

[Audio] Neue Formen von Elternschaft

[TV] Late Night-Show zu "Genderpflicht" u.a. "Geschlechterthemen"

[Audio] Podcast-Reihe: Antifeministische Allianzen

[TV] ZDFinfo: Doku - Liebe&Sex rund um den Globus

[Audio] Ringvorlesung „Rechtsextremismus, Recht u. Justiz“

[TV] Männer&Feminismus. Geht das?

[Audio] Podcast zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus

10. Stellenanzeigen

Augsburg: KJH-Fachstelle zur Prävention religiöser Radikalisierung sucht Wiss.MA*in

Berlin: wissenschaftl. MA*in Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in institutionellen Kontexten

Dannenberg: Fachberatungsstelle sucht Sozialpädagogen/arbeiter

Düsseldorf: SKA sucht MA*in für Verbundprojekt Jugendliche Väter im Blick

Halle: Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland sucht Referent*in

Kiel: Landesjugendring SH sucht Referent*in für Inklusion

Witten: isp sucht Verwaltungsfachkraft

München: Koordination geschlechtersensible Selbstbehauptungstrainings

Nagold: bwlv sucht Integrations-/Inklusionsberater*in

BW: Landeskoordinierung Fachberatung sexualisierte Gewalt (Ki/Ju) sucht MAer*innen

Stuttgart: Inobhutnahme-&Clearingstelle sucht Sozialpädagog*in

Stuttgart: Stationäre Einrichtung HzE sucht Sozialpädagogin

Stuttgart: Feminist.Frauen*gesundheitszentrum sucht Verwaltungs-MA*in

Stuttgart: JELLA sucht Arbeitserzieherin&Sozialpädagogin

Wuppertal: LAGM*A NRW sucht Fachreferent*in für Digital-Projekt/PÖ-Arbeit

MV/SH: Sinus sucht Pädagog.Moderation f.Tour zu Berufswahl&Erlebnisparcours f.Jugendl.

1. Politik

Gesetzliche Verankerung der Nationalen Strategie zur Suizidprävention

[27.06.2024] Mehr als 10 000 Menschen sterben jährlich durch Suizid in Deutschland. Bei
Kindern und Jugendlichen ist es sogar die zweithäufigste Todesursache. Im
Jahr 2022 bereitete der Deutsche Ethikrat in einer ausführlichen Stellungnah-
me die Vielschichtigkeit von Suizidalität und Suizid auf. Es wurde deutlich,
wie wichtig eine umfassende und tiefgreifende Suizidprävention für unsere
Gesellschaft ist. Dem Phänomen lässt sich nicht allein durch die Regelung des
assistierten Suizids begegnen. Betroffene von fortschreitenden Erkrankungen
und/oder mit begrenzter Lebenserwartung, die möglicherweise einen assistier-
ten Suizid in Anspruch nehmen würden, sind in der großen Zahl der Suizid-
versuche nur eine kleine Gruppe. Darüber hinaus sind vielmehr auch verein-
samte Personen, Menschen mit psychischen Erkrankungen und von herausfor-
dernden Lebenssituationen überforderte Menschen dort eingeschlossen. Um
die Resilienz der Gesellschaft und des bzw. der Einzelnen zu stärken, forderte
der Deutsche Bundestag im Sommer 2023 (Bundestagsdrucksache 20/7630) in
großer Einigkeit über alle Fraktionen hinweg (693 Ja-Stimmen bei einer Nein-
Stimme und vier Enthaltungen) die Bundesregierung auf, eine Strategie sowie
ein Gesetz zur nationalen Suizidprävention zu erarbeiten. Letzteres wird durch
die vielfältigen thematischen Implikationen bestenfalls in Form eines Artikel-
gesetzes umgesetzt werden. Damit wurde ein Herzensanliegen von Forschern,
Medizinern, Organisationen wie den Kirchen bzw. karitativen Organisationen
und lokalen Bündnissen auch politisch formuliert und beschlossen. Es geht
wortwörtlich um Menschenleben.
Die Strategie liegt seit Anfang Mai 2024 vor. Es gehe darum, „Solidarität mit
den Schwächsten“ zu zeigen, sagte der Bundesminister für Gesundheit
Dr. Karl Lauterbach bei ihrer Vorstellung. [....]

Mit der am 2. Mai 2024 von Bundesgesundheitsminister Prof. Lauterbach ver-
öffentlichten Nationalen Suizidpräventionsstrategie greift die Bundesregierung
verschiedene Impulse zur Stärkung der Suizidprävention auf und intensiviert
damit ihre Anstrengungen zur Unterstützung von Menschen in Krisensitua-
tionen und zur Suizidprävention. Mit dieser Strategie wurde erstmalig in
Deutschland die Suizidprävention auf Bundesebene in einem Gesamtkonzept
entwickelt. Suizidprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die
durch vielfältige Initiativen und Maßnahmen von Bund, Ländern und Kommu-
nen sowie einer Vielzahl von nicht-staatlichen Akteuren maßgeblich getragen
wird. Ein enger Austausch mit den zentralen Akteuren auf Bundes-, Landes-
und kommunaler Ebenen wie auch den Verbänden und anderen Organisationen
ist daher von großer Bedeutung. Eine gesetzlich verankerte Koordinierungsstel-
le auf Bundesebene soll künftig eine wichtige Rolle bei der Förderung dieses
Austausches einnehmen. Die Bundesregierung legt in ihrer Strategie und deren
gesetzlichen Umsetzung den Fokus auf Maßnahmen auf Bundesebene unter
Beibehaltung der Verantwortlichkeiten und Finanzierungskompetenzen zwi-
schen dem Bund und den Ländern. Vor diesem Hintergrund erarbeitet das Bun-
desministerium für Gesundheit (BMG) aktuell einen Gesetzentwurf zur Präven-
tion von Suiziden und Suizidversuchen. Parallel zu dem Gesetzgebungsverfah-
ren werden weitere begleitende Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, um
die Strategie umzusetzen.

https://dserver.bundestag.de/btd/20/120/2012077.pdf

Öff. Fachgespräch zu Antisemitismus an Bildungs-&Forschungseinrichtungen

[26.6.] Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung befasste sich in einem öffentlichen Fachgespräch mit dem Thema „Antisemitismus an Bildungs- und Forschungseinrichtungen bekämpfen“.
Als Sachverständige waren geladen: Elio Adler (Werteinitiative e.V.), Shila Erlbaum (Zentralrat der Juden in Deutschland), Felix Klein (Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus), Susanne Krause-Hinrichs (Stiftung für Toleranz und Völkerverständigung), Stefan Müller (Frankfurt University of Applied Sciences), Noam Petri (Jüdische Studierendenunion Deutschland), Walter Rosenthal (Hochschulrektorenkonferenz) und Samuel Salzborn (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin).
Die Sachverständigen forderten einheitlich die Bekämpfung des Antisemitismus an Bildungs- und Forschungseinrichtungen und kritisierten propalästinensische Protestcamps an deutschen Universitäten. Jüd*innen müssten frei und sicher leben, lernen und studieren können, verlangten sie.
U.a. sah Elio Adler derzeit die freiheitliche Demokratie und die Gesellschaft insgesamt unter extremen Druck.
Shila Erlbaum kritisierte, dass immer wieder versucht würde, Antisemitismus mit vermeintlicher Meinungsfreiheit zu legitimieren und betonte: „Antisemitismus ist keine Meinung, sondern Hass“. Sie forderte, Inhalte über Judentum, Antisemitismus und Israel verpflichtend in Lehrpläne aufzunehmen.
Felix Klein forderte u.a. Konsequenzen für antisemitische Äußerungen und Maßnahmen an den Hochschulen zur Verhinderung von Rechtsverstößen auf Veranstaltungen sowie die Ernennung von Antisemitismusbeauftragten an den Hochschulen.
Susanne Krause-Hinrichs wies darauf hin, dass es versäumt worden sei, Lehrende ausreichend über die israelische Geschichte zu schulen. Bereits in der Ausbildung von Lehrkräften fehle es an Wissen über die Geschichte Israels und den praktischen Umgang mit antisemitischen Vorfällen. Der Einsatz von Antisemitismusbeauftragten könnte hier Abhilfe schaffen. Auch fehle es an rechtlichen und verfassungsrechtlichen Grundlagen zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz von Jüd*innen.
Stefan Müller betonte, dass Antisemitismus ein erlerntes Phänomen sei und daher auch wieder verändert werden könne. Seit dem 7.10.23 würden sich jüdische Hochschulangehörige und Studierende von den Universitäten zurückziehen und seien vermehrt Angriffen ausgesetzt. Er forderte, die jüdische Präsenz auf dem Campus zu sichern und die Sichtbarkeit jüdischen Lebens in der Wissenschaft institutionell und strukturell zu stärken. Alle Hochschulangehörigen müssten an ihren Instituten eine Atmosphäre vorfinden, in der sie sicher und frei vor Angst und Diskriminierung forschen, studieren und lernen können. Zudem forderte er belastbare Daten und Fakten zum Thema Antisemitismus.
Noam Petri kritisierte die antiisraelischen und antisemitischen Proteste von Studierenden an deutschen Universitäten in den vergangenen Wochen.
Walter Rosenthal betonte, dass Hochschulen keine Orte der Gewalt, des Antisemitismus und der Ausgrenzung sein dürften, sondern müssten auf der freiheitlich demokratischen Grundordnung basieren.
Samuel Salzborn bezeichnete Hochschulen zwar als Orte der Kontroversität, des Austauschs und des Pluralismus, aber verurteilte die aktuelle antisemitisch verhetzte Stimmung, in der es zu Drohungen, Einschüchterungen und Angriffen gegen Jüd*innen sowie auf die Grundwerte der Demokratie käme.
[Zum gesamten Kurzbericht auf der BT-Homepage/ zum Video-Mitschnitt des Fachgesprächs]

Zu wenig Praventionsangebote für die psych. Gesundheit v. Kindern

[26.6.] In der Sitzung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend appellierten die geladenen Sachverständigen eindringlich an die Abgeordneten, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärker in den Blick zu nehmen.
So erläuterte Silvia Schneider, Professorin für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie und Direktorin des Forschungs- und Behandlungszentrums für psychische Gesundheit (FBZ) an der Ruhr-Universität Bochum: "Neue Studien belegen, dass zwei Drittel aller psychischen Erkrankungen bis zum Alter von 24 Jahren auftreten. Danach ist das Risiko deutlich geringer.“ Dies allein zeige, wie groß der Handlungsdruck in dieser Altersgruppe sei. Die psychische Gesundheit habe eine große gesellschaftliche Relevanz, da mittlerweile die größte Krankheitslast durch psychische Störungen entstehe. "Sie bedeuten nicht nur individuelles Leid, sondern auch große volkswirtschaftliche Kosten. Es ist klar, dass viel mehr getan werden muss“, so Schneider weiter. Denn psychische Störungen setzten eine negative Entwicklungskaskade in Gang, die bei schlechten schulischen Leistungen anfange und bei geringer Arbeitsqualifikation und Frühverrentung ende. Bisher werde zwar viel in stationäre Behandlung investiert, aber kaum in Prävention, dabei gebe es genug Interventionen, "von denen wir wissen, dass sie funktionieren. Wir müssen ins Handeln kommen, wir brauchen ein kontinuierliches Monitoring und eine Entstigmatisierung“.
Thomas Dirscherl, Geschäftsführer der Triple P Deutschland GmbH („Positive Parenting Program“: Programm zur Stärkung elterlicher Erziehungs- und Beziehungskompetenz), erklärte: „Wir leben in Zeiten multipler Krisen. Die Covid-19-Pandemie war eine solche Krise, die einen besonders spürbaren Einfluss auf unseren Alltag und unser Zusammenleben hatte und in ihren Folgen auch jetzt noch hat.“ Sie habe Schwächen in verschiedenen Unterstützungssystemen offengelegt und bereits bestehende Probleme verschärft. „Wir sehen belastete Kinder und Jugendliche, sowohl körperlich wie psychisch. Wir sehen verstärkt ungünstige Mediennutzung und einen Anstieg von Kindeswohlgefährdungen“. Er verwies weiter darauf, dass auch Eltern stark belastet seien, aufgrund von Mehrfachbelastungen durch Arbeit, Kinderbetreuung und Familienleben, aber auch durch Spannungen innerhalb der Familie. "Dieser Stress der Eltern ist ein wesentlicher Risikofaktor für das Wohlbefinden von Kindern, während der Pandemie und auch heute.“ Dirscherl appellierte daran, aus den Folgen der Pandemie zu lernen: Teil der Lösung könne, neben der notwendigen Stärkung von Kitas und Schulen, eine Public Health Strategie sein, "bei der evidenzbasierte Ansätze zur Stärkung der elterlichen Beziehungs- und Erziehungskompetenz inklusiver digitaler Komponenten in der Fläche umgesetzt werden." [BT-Meldung]

Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle

[25.6.] Die Anti­diskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, kritisierte bei der der Vorstellung ihres Jahresberichts eine Zunahme von Diskriminierung in der Gesellschaft. So erlebten sie u.a. Migrant*­innen, Menschen mit Behinderung und queere Menschen ganz konkret in ihrem Alltag. Ataman nannte etwa Diskriminierungen im Job oder bei der Wohnungssuche. Die Betroffenen fühlten sich zunehmend alleine gelassen.
Die Anti­diskriminierungs­stelle des Bundes berät seit 2006 Betroffene auf Basis des Allgemeinen Gleich­behandlungs­gesetzes bei der Durchsetzung ihrer Rechte, wenn sie bspw. aus rassistischen, ethnischen, geschlechtlichen oder religiösen Gründen diskriminiert werden oder wurden. Sie holt auch Stellungnahmen der Gegenseite ein und vermittelt gütliche Einigungen. Die Gesamtzahl der Anfragen bei der Antidiskriminierungsstelle hat sich über die Jahre immer weiter erhöht. 2022 hatte es 8.800 Anfragen gegeben, wie aus dem letzten Jahresbericht hervorging. Im vergangenen Jahr wandten sich wiederum 10.772 Betroffene von Diskriminierung wegen des Geschlechts, Alters, Aussehens, der Herkunft, einer Behinderung oder Krankheit an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes; fast 2.000 mehr als im Vorjahr, so viele wie noch nie.
Die meisten Anfragen gab es zu Rassismus. (Rassismus äußere sich offener, direkter und härter. "Eine 'Ausländer-Raus'-Stimmung und zunehmende Menschenverachtung beobachten wir nicht nur beim Feiern auf Sylt oder auf Volksfesten."): In mehr als 3.400 Fällen wandten sich  Menschen wegen Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft oder aus rassistischen und antisemitischen Gründen an die Antidiskriminierungsstelle. Dies machte in 2023 etwa 41% aller Anfragen aus.
Am zweithäufigsten suchten Betroffene Rat bezüglich Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung oder chronischen Krankheit. Mit knapp mehr als 2.000 Anfragen folgt das Diskriminierungsmerkmal "Behinderung und chronische Krankheiten". Diskriminierungserfahrungen wegen des Geschlechts oder der Geschlechtsidentität liegen bei etwas weniger als 2.000 Anfragen. [25.6. Antidiskriminierungsstelle, siehe auch: Tagesschau 1/2, Queer.de, Dlf]

Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sex. Gewalt an Ki&Ju

[19.6.] Durch den Aufbau nachhaltiger Strukturen auf Bundesebene soll der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung verbessert und Betroffene systematisch bei ihrer individuellen Aufarbeitung des erlittenen Unrechts unterstützt werden. Das Kabinett hat einen von Bundesfamilienministerin Lisa Paus vorgelegten entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen.
Die wesentlichen Regelungsinhalte des Gesetzentwurfs sind:
- Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen: Mit einer*m vom Parlament gewählten Unabhängigen Bundesbeauftragten, dem dort eingerichteten Betroffenenrat und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission sichert die Bundesregierung auf Dauer wichtige Strukturen, die sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen erschweren. Das Amt wird die zentrale Stelle auf Bundesebene für die Anliegen von Betroffenen und deren Angehörige, für Fachleute aus Praxis und Wissenschaft sowie für alle Menschen in Politik und Gesellschaft, die sich gegen sexuelle Gewalt engagieren. Neu ist ein umfassender regelmäßiger Lagebericht an das Parlament zum Ausmaß sexuellen Kindesmissbrauchs, zu Fragen des Schutzes, der Hilfen sowie der Forschung und Aufarbeitung. Die Daten dafür wird ein neues Zentrum für Forschung zu sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen liefern.
- Betroffenen-Beteiligung und verbesserte Aufarbeitung: Die Unabhängige Aufarbeitungskommission arbeitet seit 2016 daran, Strukturen in Institutionen, Familien oder im sozialen Umfeld aufzudecken, die sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ermöglicht haben. Sie führt insbesondere Anhörungen von Betroffenen durch. Darüber hinaus wird für Betroffene ein neues Beratungssystem geschaffen, das sie bei der Aufarbeitung der eigenen Geschichte unterstützen und begleiten soll. In der Kinder- und Jugendhilfe sollen Akteneinsichts- und Auskunftsrechte verbessert werden. Außerdem soll die Durchführung von wissenschaftlichen Fallanalysen verbindlich geregelt werden, um aus problematischen Kinderschutzverläufen für die Zukunft zu lernen.
- Mehr Prävention und Qualitätsentwicklung im Kinderschutz: Mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung soll erstmals eine Bundesbehörde den Auftrag zur Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs erhalten. Durch Sensibilisierung, Aufklärung und Qualifizierung kann sexuelle Gewalt früher aufgedeckt und verhindert werden. In allen Aufgabenbereichen der Kinder- und Jugendhilfe sollen Fallanalysen zum verbindlichen Qualitätsmerkmal werden. So lässt sich aus problematischen Kinderschutzverläufen lernen. Um den Kinderschutz interdisziplinär zu stärken, wird ein telefonisches Beratungsangebot im medizinischen Kinderschutz verankert.
Weiteres Verfahren: Die Bundesregierung hat den Gesetzentwurf in ihrer Kabinettsitzung am 19.6.24 beschlossen. Anschließend wird der Bundesrat voraussichtlich am 27.9.24 dazu Stellung nehmen, bevor sich der Bundestag mit dem Gesetzentwurf befassen wird.
Hintergrundinformationen: Die Daten der jährlichen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) zu kindlichen Gewaltopfern weisen für das Jahr 2023 ein konstant hohes Niveau auf. Auch die Fallzahlen des sexuellen Missbrauchs von Kindern sind mit 16.375 Fällen konstant hoch. Insgesamt verzeichnet die Statistik 18.497 Opfer - 2.206 betroffene Kinder waren jünger als sechs Jahre. Fast zwei Drittel der betroffenen Kinder kennen den Täter oder die Täterin und haben eine soziale Beziehung zu ihm oder ihr. Das Dunkelfeld - die Zahl der nicht polizeilich bekannten Fälle - ist weitaus größer: Dunkelfeldforschungen der vergangenen Jahren haben ergeben, dass etwa jede*r siebte bis achte Erwachsene in Deutschland sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend erlitten hat. (19.6. BMFSFJ, BMFSFJUBKSM, Tagesschau, Dlf)

 

KJH-Träger: Offener Brief gegen Kürzungen im Kinder-&Jugendplan

[18.6.] Angesichts der laufenden Haushaltsberatungen warnt die BAG EJSA zusammen mit mehr als 50 Trägern der Kinder- und Jugendhilfe (KJH) und der Freiwilligendienste (die initiativeKJP und 40 weitere Organisationen) vor Kürzungen im Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) zulasten junger Menschen. In einem Offenen Brief an den Bundeskanzler, Vizekanzler und Finanzminister weisen wir darauf hin, wie wichtig es ist, in die Zukunft zu investieren und welche erheblichen gesellschaftlichen Folgekosten Kürzungen hätten.
Im Mittelpunkt steht für die Unterzeichner*innen die Frage nach der Zukunft der Gesellschaft und der Rolle, die junge Menschen darin spielen. Für junge Menschen ist es wichtig, Demokratie selbst zu machen und Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Das bietet die KJH, etwa in Jugendverbänden, in Sportvereinen, in Jugendzentren, in Bildungsstätten, bei internationalen Begegnungen, in Freiwilligendiensten oder in Selbstvertretungen junger Menschen, die in stationären Einrichtungen aufwachsen. "Nicht zuletzt die Europawahl hat gezeigt, dass der Demokratiemotor KJH nicht kaputt gespart werden darf: Denn überall in Europa ist zu beobachten, dass der Rechtsruck mit der Schwächung zivilgesellschaftlicher Strukturen einhergeht“, sagte AGJ-Geschäftsführerin Franziska Porst.
Zur Stärkung der Demokratie und der Förderung der individuellen und gesellschaftlichen Resilienz junger Menschen in krisenhaften Zeiten kommt deswegen der verlässlichen KJH-Infrastruktur eine wichtige Rolle zu. Diese Infrastruktur wird über den KJP, dem zentralen Förderinstrument des Bundes für die KJH, finanziert. Aufgrund der gerade debattierten strikten Sparvorhaben für alle Ressorts, auch das BMFSFJ, steht die Förderung und Existenz zivilgesellschaftlicher Strukturen auf dem Spiel. Bei Kürzungen in den BMFSFJ-Programmtiteln würden auch die über den KJP geförderte bundeszentrale KJH sowie die Freiwilligendienste empfindlich getroffen. "Eine wegbrechende Infrastruktur wird langfristig nicht ersetzbar sein und wird die Demokratie schwächen. Hier ist also gesamtgesellschaftlich viel mehr zu verlieren, als fiskalisch zu gewinnen ist,“ so Franziska Porst.

Hintergrund: Der KJP ist das zentrale Förderinstrument der KJH auf Bundesebene. Seit 1950 wirkt er darauf hin, dass junge Menschen durch vielfältige Angebote die bestmöglichen Rahmenbedingungen erhalten, um sich zu entwickeln, sich auszuprobieren und Gemeinschaft zu gestalten. Die durch ihn geförderte bundeszentrale KJH-Infrastruktur trägt dazu bei, dass alle jungen Menschen möglichst gleiche Chancen erhalten, Benachteiligungen abgebaut werden und Risiken präventiv begegnet wird. Der KJP ist damit eine Investition in Demokratie, Generationengerechtigkeit und gesellschaftliche Weiterentwicklung.
Wiederum die initiativeKJP wurde 2023 vor dem Hintergrund drohender Kürzungen des KJP ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, dieses zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene langfristig und nachhaltig zu stärken. In der initiativeKJP sind sieben bundeszentrale Verbände zusammengeschlossen, die über den KJP gefördert werden. Dazu gehören: die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB), die Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit e. V. (BAG OKJA), die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ), der Deutsche Bundesjugendring e. V. (DBJR), die Deutsche Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympischen Sportbund e. V. sowie die Gemeinsame Initiative der Träger politischer Jugendbildung (GEMINI).
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Siehe auch: [5.6.] Pressemeldung der National Coalition Deutschland (dem Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e.V.): Zukünfte junger Menschen nicht platzen lassen. Kinder- und Jugendhilfe braucht bedarfsgerechte Finanzierung:
[...] Wie das zentrale Förderinstrument des Bundes für die KJH, der KJP, langfristig und nachhaltig gestärkt werden könne, diskutierten Parlamentarier*innen, Verbandsvertreter*innen, junge Menschen und Fachkräfte am 4.6.24 in Berlin. Dabei wurde die enorme gesellschaftliche Bedeutung der durch den KJP geförderten Strukturen deutlich. Diese bundeszentral tätigen freien Träger der KJH, etwa aus der Kinder- und Jugendarbeit und außerschulischen Kinder- und Jugendbildung (Kulturelle Bildung, politische Bildung, Kinder- und Jugendarbeit im Sport, Kinder- und Jugendverbandsarbeit, internationale Jugendarbeit, Offene Kinder- und Jugendarbeit), aber auch aus der Jugendsozialarbeit, den Hilfen zur Erziehung oder dem Kinder- und Jugendschutz, sorgen dafür, dass Anliegen und Bedarfe junger Menschen hör- und sichtbar werden. Sich für sie einzusetzen, heißt, sich für die gut 20 Millionen jungen Menschen in Deutschland stark zu machen.
Die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ Franziska Porst betonte auf dem Parlamentarischen Abend: „Die AGJ fordert die Politik auf, sich für die Zukunft junger Menschen stark zu machen. Gerade in Zeiten multipler Krisen und zunehmender Demokratieverdrossenheit braucht es eine verlässliche Förderpolitik für junge Menschen und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt! Nur so ist sichergestellt, dass die so wichtigen Räume und Angebote zur Verfügung stehen, in denen Kinder und Jugendliche sich entwickeln und ausprobieren, demokratisches Miteinander leben und lernen können. So wird Demokratie ganz praktisch gestärkt!“
Die aktuelle Finanzierung der KJH ist allerdings weder auskömmlich noch an die gesellschaftlichen Erfordernisse angepasst. Die bundeszentralen Träger können ihren gesetzlich normierten Aufgaben nicht mehr ausreichend nachkommen. Ohne ein sofortiges Gegensteuern wird dies zu großen Einschnitten bei den Angeboten für junge Menschen und ihre Familien führen und immense gesellschaftliche Kosten nach sich ziehen. Es drohen: die Schwächung demokratischer Jugend- und Beteiligungsstrukturen, das Schrumpfen von Ehrenamtsstrukturen, die Gefährdung geschützter Freiräume der Selbstverwirklichung für alle jungen Menschen und Einschränkungen bei der Prävention (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Auch das Engagement gegen Hass und rechte Hetze würde empfindlich geschwächt, denn die Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe leben Demokratie, stehen für sie ein, bilden Bollwerke gegen Demokratiefeindlichkeit und schaffen Beteiligungsstrukturen für junge Menschen. Nur in der umfänglichen Erfüllung dieser Aufgaben kann Inklusion und auch das Zusammenleben in einer durch Diversität geprägten Kindheit und Jugend gelingen.
Der Bund kann kaum abwenden, dass junge Menschen aktuell in Zeiten der Krise und Transformation aufwachsen. Aber er kann die KJH als Struktur für junge Menschen krisenfest ausstatten. Diese im internationalen Vergleich einmalige jugendpolitische Infrastruktur in Deutschland, die der KJP des Bundes fördert, braucht daher eine bedarfsgerechte Finanzierung, die unter anderem langfristige Planungssicherheit schafft. Dafür fordert die #initiativeKJP die Aufstockung und Dynamisierung des KJP. Der Koalitionsvertrag hat eine bedarfsgerechte Aufstockung bereits vorgesehen, dieses Versprechen wurde aber bislang nicht eingelöst, obwohl sich die Legislatur bereits dem Ende neigt. Stattdessen erleben die Träger durch eine mangelnde Finanzierung bei gleichzeitigen Kostensteigerungen bereits in 2024 Kürzungen.
Eine bedarfsgerechte Ausstattung des KJP beziffert die #initiativeKJP momentan belastbar auf 300 Mio. Euro. Die #initiativeKJP fordert, dass diese Summe in einer einmaligen oder mehrstufigen Erhöhung im Bundeshaushalt umgesetzt wird. Zur Sicherung der bundeszentralen Infrastruktur ist außerdem die jährliche Dynamisierung der Förderung nötig. In diesem Sinne appelliert die #initiativeKJP an die Politik, sich für einen starken KJP einzusetzen und die Zukünfte junger Menschen und ihrer Familien nicht platzen zu lassen.[...]

Arbeitsbericht der Bundesstiftung Gleichstellung

[13.6.] Die Bundesregierung hat den Arbeitsbericht der Bundesstiftung Gleichstellung für die 20. Legislaturperiode als Unterrichtung (20/11860) vorgelegt. Der Arbeitsbericht der Bundesstiftung Gleichstellung für die 20. Legislaturperiode gibt einen Überblick über die Arbeitsweise und die Organisationsform der Stiftung, stellt Tätigkeiten und Ergebnisse seit November 2021 dar und gibt einen Ausblick auf ausstehende Vorhaben und geplante Wirkungsschwerpunkte bis zum Ende der Legislaturperiode des aktuellen Stiftungsrates.
Hintergrund: Bislang fehlte eine Einrichtung auf Bundesebene, die sich als zentraler „institutioneller Mechanismus“ gemäß der Pekinger Aktionsplattform der 4. Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen (UN) wissenschaftlich fundiert Gleichstellungsfragen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft widmet, Kompetenzen in der Gleichstellungspolitik zusammenbringt, Akteur*innen vernetzt und neue Impulse für die Gleichstellungspolitik setzt. Diese Lücke schließt die Bundesstiftung Gleichstellung als rechtsfähige bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts. Am 18. Mai 2021 wurde das Gesetz zur Errichtung der Bundesstiftung Gleichstellung (ErG) im Deutschen Bundestag verabschiedet, am 28. Mai 2021 trat das Gesetz in Kraft. Der Stiftungszweck ist die Stärkung und Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland. Ihren Stiftungszweck erfüllt die Stiftung insbesondere durch die Bündelung von Expertise und Wissen in der Gleichstellungspolitik und -praxis und trägt in einem Dialogprozess mit Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik dazu bei, Geschlechtergerechtigkeit effektiver durchzusetzen und existierende Nachteile aus dem Weg zu räumen. Aufgaben der Stiftung sind u. a.: Informationen bereitzustellen, die Praxis zu stärken und die Entwicklung neuer Ideen für Gleichstellung zu unterstützen. Sie soll darüber hinaus ein "Offenes Haus der Gleichstellung“ sein, indem sich gleichstellungspolitische Initiativen vernetzen und arbeiten können.

Gesetz gegen missbräuchl. Vaterschaftsanerkennungen beschlossen

[12.6.] Das Bundeskabinett beschloss einen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser gemeinsam mit Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann vorgelegten Gesetzentwurf zur besseren Verhinderung von missbräuchlichen Vaterschaftsanerkennungen. Damit setzt die Bundesregierung ein klares Zeichen gegen Vaterschaftsanerkennungen, die allein dem Zweck dienen, rechtsmissbräuchlich einen Aufenthaltstitel zu erlangen.
- Bundesinnenministerin Nancy Faeser:„Wir schieben Täuschungen und Rechtsmissbrauch, um an ein Aufenthaltsrecht in Deutschland zu kommen, einen deutlichen Riegel vor. Scheinvaterschaften gehen immer auch zulasten der betroffenen Kinder – hierfür gibt es keinerlei Toleranz. Wir müssen Kinder davor schützen, dass sie von falschen Vätern instrumentalisiert werden. Das Kindeswohl hat für uns hier größte Bedeutung. Außerdem verhindern wir durch die Neuregelungen frühzeitiger und effektiver, dass sich durch missbräuchliche Vaterschaftsanerkennungen Rechte erschlichen werden. Wir wollen erreichen, dass solcher Rechtsmissbrauch vor der Anerkennung aufgedeckt und klar sanktioniert wird. Gleichzeitig wollen wir damit verbundenen missbräuchlichen Bezug von Sozialleistungen stoppen. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass das Verfahren bei leiblichen und sozialen Vaterschaften nicht unnötig verzögert wird.“
- Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann:„Missbräuchliche Vaterschaftsanerkennungen sind ein echtes Problem. Seine Lösung ist in der Vergangenheit immer wieder gescheitert. Wir haben jetzt eine Lösung gefunden, um die Masche der falschen Väter zu stoppen. Mit einem neuen Verfahren werden wir dafür sorgen, dass missbräuchliche Anerkennungen effektiv entdeckt und vereitelt werden. Eine solche Lösung wird auch dringend benötigt. Der Trick mit den falschen Anerkennungen kostet unseren Sozialstaat jedes Jahr viel Geld. Zu lange schon werden Vaterschaften einzig mit dem Ziel anerkannt, um das Ausländerrecht zu umgehen. Vaterschaftsanerkennungen werden missbraucht, um jemandem ein Aufenthaltsrecht zu verschaffen, der darauf keinen Anspruch hat. Unser Gesetzentwurf ist in engem Austausch mit den Ausländerbehörden und Standesämtern entstanden. Er stellt auch sicher, dass die zahlreichen legitimen Vaterschaftsanerkennungen nicht blockiert oder verzögert werden. Der Entwurf steht beispielhaft für unsere neue Realpolitik in der Migration: Wir gehen auch die schwierigen Probleme an - ohne ideologische Scheuklappen und mit einem Fokus darauf, was in der Praxis funktioniert.“ [Zur gesamten BMJ-Meldung / zum Gesetzentwurf auf der BMI-Homepage]
Die Diakonie Deutschland hatte sich mit einer Stellungnahme am Gesetzgebungsprozess beteiligt und hierbei den Referentenentwurf insgesamt abgelehnt, da die mit den Neuregelungen zu erwartenden nachteilhaften Konsequenzen für ausländische oder binationale Familien in keinem Verhältnis zu den erwartbaren Vorteilen stünden, die diese Neuregelungen bezwecken sollen. [Zur Stellungnahme vom 21.5.]

BReg-Strategie für starke, wehrhafte Demokratie& offene, vielfältige Gesellschaft

[10.6.] Als Unterrichtung (20/11675 vom 27.5.) für den Innenausschuss liegt nun die "Strategie der Bundesregierung für eine starke, wehrhafte Demokratie und eine offene und vielfältige Gesellschaft" vor. Danach ist die Bundesregierung "überzeugt, dass die Stärkung der Demokratie und die nachhaltige Bekämpfung von Extremismus, Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Muslimfeindlichkeit und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit eines ganzheitlichen Ansatzes bedarf". Dabei müssten präventive Maßnahmen der politischen Bildung, Demokratieförderung und Extremismusprävention mit repressiven Maßnahmen der Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden "politisch-strategisch ineinandergreifen".
Zu den in dem Papier formulierten "strategischen Zielen einer neuen Demokratiestärkung" zählen die Stärkung politischer Bildung und demokratischer Teilhabe, der präventive Umgang mit demokratiefeindlichen und extremistischen Tendenzen, ein konsequentes Vorgehen gegen Hass im Netz und Desinformation sowie die entschlossene Bekämpfung verfassungsfeindlicher Bestrebungen. Handlungsschwerpunkte sieht die Bundesregierung der Vorlage zufolge darin, "die Demokratie von innen heraus zu stärken und demokratiegefährdenden Entwicklungen konsequent zu begegnen". Dazu werden zum einen neben "politischer Bildung und Demokratiebildung" die "Förderung von demokratischem Engagement und Zusammenhalt" sowie von "Demokratie und Vielfalt im Öffentlichen Dienst" genannt und zum anderen die "Prävention von Extremismus und Demokratiefeindlichkeit", der Umgang mit "Hass im Netz und Desinformation" sowie die "Beobachtung und Repression" durch die Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden. Teilhabe, Partizipation und Engagement seien als zentrale politische Schlüssel zur Ausgestaltung von Demokratie und Freiheit die eine Seite des aktiven Demokratieschutzes, die andere seien die „unerlässlichen administrativ-behördlichen Instrumente der wehrhaften Demokratie und des Rechtsstaates". [BT PM hib 10.6.]

Lagebild Häusliche Gewalt 2023: 70% weibl. Opfer

[7.6.] Laut dem neuen, umfassenden „Lagebild Häusliche Gewalt 2023“ wurden in 2023 256.276 Menschen in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt (davon 70 % Frauen; ein Anstieg um 6,5 % im Vergleich zu 2022) und 78.341 Menschen Opfer innerfamiliärer Gewalt zwischen nahen Angehörigen (Anstieg um 6,7%).
- Bundesfrauenministerin Lisa Paus zeigte sich erschüttert und kündigte als Ziel der Bundesregierung an, alle Menschen, vor allem Frauen, wirksam vor Gewalt zu schützen. Die Herausforderung sei groß, insbesondere, da so viel in den eigenen vier Wänden und unter Ausschluss der Öffentlichkeit passierte. „Wir brauchen dringend ein flächendeckendes, niedrigschwelliges Unterstützungsangebot bestehend aus sicheren Zufluchtsorten und kompetenter Beratung. Dafür arbeiten wir an einem Gesetz zur Sicherung des Zugangs zu Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt. Das Gewalthilfegesetz wird die Grundlage für ein verlässliches und bedarfsgerechtes Hilfesystem bei häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt schaffen, denn alle von Gewalt Betroffenen haben das Recht auf Schutz und Beratung.", so Paus.
- Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Wir müssen als Gesellschaft sehr deutlich machen, dass wir hinschauen, eingreifen und Gewalt gegen Frauen und Gewalt in Familien keinesfalls akzeptieren. Wir wollen die Betroffenen stärken und sie ermutigen, Taten anzuzeigen. [...] Wir werden jetzt an Standorten der Bundespolizei 24/7-Schalter für von Gewalt betroffene Frauen einrichten. Speziell geschulte Beamtinnen können dort Anzeigen aufnehmen und helfen.“ Neben konsequenter Strafverfolgung brauche es aber auch verpflichtende Anti-Gewalt-Trainings für Täter. Zudem müssten Kontaktverbote nach dem Gewaltschutzgesetz strikter durchgesetzt und hierdurch ergänzt werden. Zudem werde die Überwachung durch elektronische Fußfesseln diskutiert, damit die Polizei im Ernstfall schneller einschreiten und erneute Gewalt gegen Frauen besser verhindern könne.
- BKA-Vizepräsidentin Martina Link: "Wir registrieren seit Jahren steigende Zahlen von Häuslicher Gewalt. Gleichzeitig werden viele dieser Taten gar nicht angezeigt, so dass die Polizeiliche Kriminalstatistik den tatsächlichen Umfang nur bedingt widerspiegelt. Um das Gesamtbild und die Hintergründe besser zu erfassen, führen wir aktuell im Rahmen der gemeinsam mit BMFSJ und BMI gestarteten Studie LeSuBiA umfangreiche Opferbefragungen für die Bereiche Partnerschaftsgewalt, sexualisierte Gewalt, Stalking und digitale Gewalt durch. Die Aufhellung des Dunkelfelds wird dabei helfen, Straftaten im familiären und partnerschaftlichen Umfeld in Zukunft besser zu erkennen und Präventionsangebote zielgerichteter zu adressieren."
- Petra Söchting, Leiterin Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen": "Auch das Hilfetelefon verzeichnet in seinem Jahresbericht 2023 gestiegene Zahlen. Mit rund 59.000 Fällen ist das Beratungsaufkommen um rund 12 % gestiegen und so hoch wie nie.“ Der Bedarf nach einer jederzeit erreichbaren ersten Anlaufstelle sei groß. Für längerfristige Beratung und Unterstützung vermittele das Hilfetelefon an Beratungs- und Schutzeinrichtungen vor Ort weiter. „Dafür braucht es aber ein bedarfsgerechtes Unterstützungssystem. Die aktuellen Lücken müssen geschlossen werden, um Frauen ein Leben frei von Gewalt zu ermöglichen." [BMFSFJ 7.6.]
- Hintergrund: Das neu erschienene Lagebild ist eine Fortschreibung und Ergänzung der früheren Kriminalstatistischen Auswertung Partnerschaftsgewalt, die seit 2015 jährlich durch das Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlicht wurde. Neben der Partnerschaftsgewalt werden im Lagebild Häusliche Gewalt auch die Delikte der s.g. innerfamiliären Gewalt von und gegen Eltern, Kinder, Geschwister und sonstige Angehörige betrachtet. - Die meisten Opfer häuslicher Gewalt waren von Partnerschaftsgewalt betroffen (167.865 Personen, 65,5%), ein Drittel von innerfamiliärer Gewalt (88.411 Personen, 34,5%). Im Bereich der Partnerschaftsgewalt stieg die Anzahl der Opfer um 6,4 % auf 167.865 Opfer. Ganz überwiegend trifft Gewalt im häuslichen Kontext Frauen: 79,2% der Opfer von Partnerschaftsgewalt und 70,5% der Opfer häuslicher Gewalt insgesamt sind weiblich. Von den Tatverdächtigen bei Partnerschaftsgewalt sind 77,6% Männer, im Gesamtbereich der häuslichen Gewalt 75,6%. Im Bereich der Partnerschaftsgewalt lebte die Hälfte der Opfer mit der tatverdächtigen Person zusammen. Die Mehrheit sowohl der Opfer als auch der Tatverdächtigten waren zwischen 30-40 Jahre alt, im Bereich der innerfamiliären Gewalt waren unter 21-Jährige Opfer am häufigsten betroffen. 155 Frauen u. 24 Männer sind im Jahr 2023 durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet worden.
Von den 88.411 Opfern innerfamiliärer Gewalt waren 54% weiblich u. 46% männlich. Insgesamt ist fast ein Viertel der Opfer unter 14 Jahre alt. Im Jahr 2023 wurden 92 weibliche u. 63 männliche Personen Opfer von innerfamiliärer Gewalt mit tödlichem Ausgang.
Die Zahlen von polizeilich registrierter Häuslicher Gewalt steigen nahezu kontinuierlich an, in den letzten fünf Jahren um 19,5 %. Doch nach wie vor ist davon auszugehen, dass viele Taten der Polizei nicht gemeldet werden, etwa aus Angst oder Scham.
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Weitere Hinweise:
- Das Deutsche Institut für Menschenrechte fordert angesichts des vom Bundeskriminalamt veröffentlichten Lagebilds politische Maßnahmen. [Weiterlesen]
Zudem forderte die Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische Gewalt des Instituts am 27.5. anlässlich des Internationalen Tags der Frauengesundheit Bund und Länder auf, eine flächendeckende und kostenfreie Akutversorgung für alle Betroffenen nach körperlicher oder sexualisierter Gewalt zur Verfügung zu stellen. [Weiterlesen]
- Das BMFSFJ veröffentlichte am 29.5. in einer Studie erstmals einen bundesweiten Überblick zu Kosten und den verschiedenen Finanzierungsquellen der Einrichtungen des deutschen Gewalthilfesystems. [Weiterlesen]
- Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" bietet Frauen unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr kostenlose und anonyme Beratung in 19 Sprachen an.
- Die App des Vereins "Gewaltfrei in die Zukunft e.V." bietet von häuslicher Gewalt betroffenen Personen einen niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und Unterstützungsangeboten und soll als Brücke in das bestehende Hilfenetzwerk dienen.

40. Jubiläum: Bundesstiftung Mutter und Kind

[3.6.] Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin und Kuratoriumsvorsitzende Ekin Deligöz würdigte das 40-jährige Bestehen der Bundesstiftung "Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens". Schwangere Frauen in besonderen Notlagen können die Hilfen der Bundesstiftung über die Schwangerschaftsberatungsstellen vor Ort beantragen. Ziel ist es, die Bedingungen für Mutter und Kind zu verbessern und den Frauen den Weg in das Netz der Frühen Hilfen zu ebnen. Jährlich werden dabei im Schnitt mehr als 100.000 Schwangerschaften unterstützt.
Hintergrund: Die Stiftung wurde per Gesetz am 15.7.1984 gegründet. Die Stiftung, auf deren Leistung kein Anspruch besteht, zahlt nicht unmittelbar an die betroffenen Frauen selbst, sondern an die Landesstiftungen für Frauen und Familien in Not und ähnliche zentrale Verbände in den Bundesländern. In Bayern, Berlin, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen helfen die Landesstiftungen auch mit eigenen Stiftungsmitteln. Träger von Schwangerschaftsberatungsstellen sind: die Arbeiterwohlfahrt, Caritas, der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband, das Deutsche Rote Kreuz, das Diakonische Werk, donum vitae, Pro Familia und der Sozialdienst katholischer Frauen. Außerdem existieren Schwangerschaftsberatungsstellen der Städte und Landkreise. [BMFSFJ 3.6.]

BReg: Mehr Maßnahmen gegen Einsamkeit&deren gesundheitl.+soz.Folgen

[30.5.] Einsamkeit ist einer aktuellen Langzeitstudie - dem s.g. „Einsamkeitsbarometer 2024“ - zufolge ein zunehmendes gesellschaftliches Problem. Waren es vor der Pandemie vor allem Senioren und Hochbetagte, die sich häufiger einsam fühlten, berichtete eine größere Zahl der 18- bis 29-Jährigen im Zusammenhang mit der Pandemie ebenfalls über eine größere Einsamkeit. Insgesamt stärker betroffen sind neben junge Menschen v.a. auch Frauen, Alleinerziehende, Menschen ohne Arbeit und Menschen mit Migrationshintergrund. Die erhobenen Daten liefern Erkenntnisse für die Jahre 1992 bis 2021. Bundesfamilienministerin Paus stellte am 30.5. dazu Zahlen vor und kündigte Maßnahmen an - u.a. die „Aktionswoche gegen Einsamkeit“ vom 17. bis 21. Juni -, wie die gesundheitlichen und sozialen Folgen angegangen werden können. Ihrzufolge seien verstärkt Maßnahmen gegen Einsamkeit in allen Altersgruppen notwendig, denn dieses Gefühl sei keine Frage des Alters und müsse aus der Tabuzone herausgeholt werden. Die Verbreitung von Einsamkeit sei ein drängendes Problem, das der Gesellschaft schade. Millionen Menschen in Deutschland seien betroffen.
Bereits im Dezember 2023 hatte die Bundesregierung beschlossen, Hilfsangebote auszubauen und Einsamkeit häufiger in der Öffentlichkeit zu thematisieren. In anderen Ländern hat man das Problem schon vor längerem erkannt. So gibt es etwa in Großbritannien und Japan ministerielle Zuständigkeiten für die Belange einsamer Menschen.
U.a. der Sozialverband Deutschland forderte von der Politik deutlich mehr Geld für gezielte Maßnahmen gegen Einsamkeit. Nötig seien zusätzliche Investitionen in Personal und Strukturen öffentlicher Begegnungsorte wie Bibliotheken, Schwimmbäder und Quartiersläden. Die Politik müsse die Bekämpfung der Einsamkeit ganz oben ansiedeln.
Hintergrund: Das „Einsamkeitsbarometer“ basiert auf Daten des sozio-ökonomischen Panels. Die dafür herangezogene Studie Leben in Deutschland befragt Jahr für Jahr nach dem Zufallsprinzip Personen aus allen Bevölkerungsgruppen. Derzeit sind es 32.000 Menschen in 22.000 Haushalten. Ziel ist es, Menschen über einen langen Zeitraum regelmäßig zu befragen, um herauszufinden, wie sich die Gesellschaft im Laufe der Zeit verändert. Künftig soll das "Einsamkeitsbarometer“ jährlich veröffentlicht werden. [BMFSJ 30.5., Dlf 30.5., Tagesschau24 (Video) 30.5., BAG KJS 3.6.]
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Siehe auch: [14.6.24]: Einsamkeit ist eine Umfrage der Bertelsmannstiftung zufolge (Studie: "Wie einsam sind junge Erwachsene im Jahr 2024?") unter Jugendlichen & jungen Erwachsenen weit verbreitet. Fast die Hälfte der 16- bis 30-Jährigen (46 %) gibt an, moderat oder stark einsam zu sein. Je nach Geschlecht und Altersgruppe schwanken die Werte zwischen 33 und 51%. Junge Frauen häufiger von Einsamkeit betroffen als junge Männer.

BMFSFJ bei Konferenz für digitale Jugendkultur

[29.5.] Bundesjugendministerin Lisa Paus war zu Besuch auf der TINCON und der re:publica in Berlin, um sich zu den Chancen und Herausforderungen für das Zusammenleben in einer digitalen Gesellschaft und generationengerechte Digitalpolitik auszutauschen sowie zu der Frage, welchen Einfluss Social Media auf gesellschaftliche Meinungsbildung hat. Die Konferenz für digitale Jugendkultur TINCON richtet sich an junge Menschen zwischen 13 und 25 Jahren.
Lisa Paus: "Kinder und Jugendliche wachsen ganz selbstverständlich im digitalen Raum auf. Sie sind als Digital Natives die Gestalterinnen und Gestalter von morgen! Die TINCON als größte Jugendkonferenz für digitale Medienkultur leistet hier einen wichtigen Beitrag, die Erfahrungen und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen bei der Entwicklung von digitalen Formaten einzubeziehen. Es kommt jetzt auch darauf an, junge Menschen im Umgang mit Desinformation und Hass im Netz zu sensibilisieren und ihre Kompetenzen zu stärken. Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, sich online sicher zu bewegen. Sie sind in besonderem Maße Risiken ausgesetzt wie Cybergrooming, Cybermobbing oder die Verleitung zu exzessiver Mediennutzung. Mit dem Digital Services Act und dem AI Act hat Europa wichtige Meilensteine auf Gesetzesebene erreicht. Jetzt müssen die Regelungen von den Online-Plattformen konsequent umgesetzt werden." [BMFSFJ 29.5.]

Neben den angesprochenen Gefahren von Desinormation, Verbreitung von Hass und Hetze im Internet sowie Internet-/Medien-Sucht sollte ein weiteres Thema - insbesondere (aber nicht nur) mit Blick auf Mädchen* und junge Frauen* - immer mit in den Blick genommen werden, wenn die Nutzung von digitalen Medien durch junge Menschen betrachtet wird: die mentale Gesundheit. So bergen die Selbstdarstellung und -vergleiche v.a. in den neuen sozialen Medien die Gefahr, Körperwahrnehmungsstörungen, Depressionen, Magersucht u.ä. Phänomene zu befördern. (Vgl. z.B. die neueste Studie der DAK-Krankenkasse, tagesschau, SWR, NDR, Ärzteblatt.de, Jugendzentren.at, Kinderpsycholog*innen, journalmed.de, SCHAU HIN!-Initiative, Neue Züricher Zeitung, arte.tv, science media center germany]

Nationaler Aktionsplan für Kinder- u. Jugendbeteiligung

[27.5.] Vom 24. bis 26. Mai kamen 200 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren auf der BundesJugendKonferenz (BuJuKo24) - die im Zeichen des Nationalen Aktionsplans für Kinder- und Jugendbeteiligung stand - zusammen, um sich zu vernetzen und als Expert*innen in eigener Sache das Wort zu ergreifen. Bundesjugendministerin Lisa Paus tauschte sich mit den jungen Teilnehmer*innen sowie Mitgliedern des Bündnisses für die junge Generation am Eröffnungstag beim jugendpolitischen Empfang zum Thema "Jungsein in Krisenzeiten" aus.
Lisa Paus: "Die junge Generation macht sich viele Sorgen: um Inflation, Kriege, teure Mieten, gesellschaftliche Spaltung oder die Klimakrise. Die Sorgen spiegeln auch wider, wie schwierig es für viele junge Menschen ist, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Wir müssen ihre Bedürfnisse ernst nehmen und diese in unseren politischen Entscheidungen berücksichtigen. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass alle mitbestimmen können - etwa durch wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung und die Umsetzung des Wahlalters ab 16 jetzt auch bei der Europawahl. Ich hoffe, dass viele Erstwählerinnen und Erstwähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen für Demokratie und für ein starkes Europa. So können wir Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten."
Am 26. Mai beendete Lisa Paus die BuJuKo24 - nach bereits einem ersten Austausch zu deren Ergebnissen - auf dem Demokratiefest zu 75 Jahre Grundgesetz. Hierbei sprach sie sich für mehr Zuversicht für die junge Generation und ein neues Verständnis für die junge Generation in Zeiten der Krise aus.  

Weitere Information Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung (NAP) / Hintergrund: Die Teilnehmenden arbeiteten in Workshops gemeinsam mit Vertreter*innen aus Bundesministerien und Projekten zum Schwerpunkt Kinder- und Jugendbeteiligung. Von jugendgerechter Kommunikation über inklusive Beteiligung bis hin zur Frage, wie Jugendbeteiligung in Zeiten demokratiefeindlicher Tendenzen gestärkt werden kann. Die Ergebnisse werden in den NAP einfließen. Dieser wurde als Dialogprozess gestartet und läuft bis 2025, wobei in vielfältigen Formaten Empfehlungen für eine wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung formuliert werden. Die Ergebnisse dieses Dialogprozesses werden dem Bundeskabinett als Beschlussempfehlungen und der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK) vorgelegt. Der NAP entwickelt dabei die Jugendstrategie der Bundesregierung weiter. 
Eine Kritik aus sich der Jugendsozialarbeit an den meisten Beteiligungsformaten lautet wiederum, dass diese in der Regel zu hochschwellig sind. Junge Menschen mit Einschränkungen, Benachteiligungen und Unterstützungsbedarfen werde hiervon in der Regel nicht erreicht. [BMFSFJ 27.5.]

Demokratie im Fokus - Vielfalt stärkt die Gesellschaft

[27.5.] Rund ein Drittel der Deutschen hat eine Migrationsgeschichte. Zugewanderte haben das Land mit aufgebaut und bereichert. Sie tragen durch ihre Arbeit täglich dazu bei, unsere Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. Noch immer erhalten jedoch Herausforderungen im Zusammenhang mit Migration öffentlich größere Aufmerksamkeit als gelingendes Zusammenleben in unserer vielfältigen Gesellschaft. Ausgrenzung und Rassismus sind nach wie vor Realität. Dabei ist es ein zentraler Grundsatz unseres Zusammenlebens, dass kein Mensch aufgrund von Herkunft, Religion oder Geschlecht benachteiligt werden darf. 
Vor diesem Hintergrund diskutierten am 26. Mai beim dritten Gespräch aus der Veranstaltungsreihe "Demokratie im Fokus" Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Derviş Hızarcı( (Experte zu den Themen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung und Vorstandsvorsitzender der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA e.V.)) über “Demokratie und Vielfalt“ u.a. zu den Fragen, wie Migration die Lebensrealität in Deutschland prägt, wie die Gesellschaft konstruktiv mit Migration umgehen kann und was dies für die Demokratie bedeutet. Im Mittelpunkt standen dabei Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen.

Das BMFSFJ fördert u.a. folgende Initiativen mit entsprechenden Schwerpunkten:
- Das Projekt "Jugendstil" bspw. richtet sich mit Angeboten wie Theateraufführungen, Workshops und Ausstellungen an junge Menschen mit Migrationsgeschichte aus ostdeutschen Bundesländern. Ein weiteres Modellprojekt ist "BIWOC*Impact", das diskriminierungsfreie Arbeitsräume für Frauen unterschiedlicher Herkunft schafft und bei der Teilhabe an demokratischen Prozessen unterstützt.
- Auch das vom Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt "MyTurn" ermutigt explizit Frauen migrantischer Herkunft, in den Beruf einzusteigen. Darüber hinaus unterstützt das BMFSFJ im Zuge eines ESF-Plus-Programms geflüchtete Eltern, insbesondere Mütter, durch Kinderbeaufsichtigung während der Integrationskurse und Qualifizierungsangebote. Ziel ist es, Fachkräfte zu gewinnen und die wirtschaftliche Gleichstellung voranzutreiben.
- Darüber hinaus beschäftigen sich Schüler*innen im Bundesprogramm "Respekt Coaches" mit interkultureller Verständigung und Resilienz gegen extremistische Einstellungen. So soll ein Klima des gegenseitigen Verständnisses an Schulen gefördert und die Widerstandsfähigkeit von Schüler*innen gegen extremistische Einstellungen gestärkt werden.
Hintergrund: Ziel der Veranstaltungsreihe "Demokratie im Fokus" ist es, das Thema vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen zu beleuchten, zu vermitteln und Lösungsansätze mitzugestalten. In loser Folge lädt Bundesministerin Lisa Paus eine*n Experte*in zu einem Gespräch ein, das einen übergeordneten Diskurs anstoßen soll. [BMFSFJ 27.5.]

BMFSFJ Gesamtstrategie gegen Fachkräftemangel

[21.5.] Ein hochwertiges und bedarfsgerechtes Angebot an Kindertages- und Ganztagsbetreuung ist zentral für gute Bildungschancen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat am 21. Mai gemeinsam mit den Ländern Empfehlungen vorgestellt, um dem Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung zu begegnen. Denn Herausforderungen wie verkürzte Öffnungszeiten, Gruppenschließungen oder Betreuungsausfälle in Kitas und Ganztag beschäftigen Familien, Arbeitgeber und Träger von Betreuungseinrichtungen zunehmend.
Um die Situation für Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte zu verbessern und neue Fachkräfte zu gewinnen, hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus die "Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag" initiiert und mit den Ländern und vielen weiteren Beteiligten Empfehlungen erarbeitet. Diese wurden auf der Abschlussveranstaltung in Berlin gemeinsam mit der Vorsitzenden der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK), Sascha Karolin Aulepp, öffentlich vorgestellt. [BMFSFJ 21.5.]

Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- u. Transfeindlichkeit / Queerpolitik der BReg & EU

[17.5.] Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) nahm Sven Lehmann, der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesgleichstellungsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, am 17. Mai an der Konferenz "Pride-Allianzen und -Politiken: Hin zu einer echten Union der Gleichheit" in Brüssel teil. Belgien, das im ersten Halbjahr 2024 die EU-Ratspräsidentschaft innehat, hatte die hochrangige Konferenz ausgerichtet, um die Rechte von queeren Menschen in der Europäischen Union weiter voranzubringen. Eröffnet wurde sie von der EU-Kommissarin für Gleichstellung, Helena Dalli.

20-jähriges Jubiläum der Bundesinitiative "Lokale Bündnisse für Familie"

[14.5.] Seit 20 Jahren unterstützen die im Jahr 2004 als Bundesinitiative vom Bundesfamilienministerium ins Leben gerufenen Lokalen Bündnisse für Familie in Städten, Gemeinden und Regionen in ganz Deutschland die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dabei setzen die Bündnisse auf die Zusammenarbeit möglichst vieler Akteur*innen vor Ort, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien zu verbessern.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Eine großartige Erfolgsgeschichte feiert 20. Geburtstag! Mein Glückwunsch, aber vor allem mein Dank geht an alle Bündnisakteurinnen und -akteure, die die Anliegen von Familien Tag für Tag in den Mittelpunkt stellen. Mit ihren Aktivitäten und Projekten unterstützen sie Eltern dabei, Zeitkonflikte im Alltag und Engpässe bei der Kinderbetreuung abzubauen. Zum Beispiel mit Angeboten zur Ferien- oder Notfallbetreuung, mit Freizeitaktivitäten speziell für Väter und Kinder oder mit Unterstützung beim beruflichen Wiedereinstieg. So kommt die Hilfe genau dort an, wo sie hin soll - bei den Familien! Denn wer wüsste besser als die Bündnisse vor Ort, was Familien brauchen. Ich wünsche allen Bündnissen auch für die kommenden zwanzig Jahre diesen unermüdlichen Gestaltungswillen und die Tatkraft im Einsatz für Familien."
Bundesweit feiern die Lokalen Bündnisse für Familie ihren Aktionstag, der traditionell rund um den Internationalen Tag der Familie am 15. Mai stattfindet. [BMFSFJ 14.5.]

Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes

[13.5.] Schutz vor Gehsteig­beläs­ti­gungen durch Abtreibungs­gegner kontrovers bewertet: Die von der Bundesregierung geplante Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes (20/10861) wurde von Sachverständigen unterschiedlich bewertet. Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend deutlich. Ziel der Regelung ist es, Schwangere vor Schwangerschaftsberatungsstellen und Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, wirksamer vor s.g. Gehsteigbelästigungen durch Abtreibungsgegner zu schützen, und dafür zu sorgen, dass das Fachpersonal der Beratungsstellen seine Arbeit ungestört ausüben kann. [Meldung und Video-Mitschnitt der Anhörung am 13.5. sowie der 1. Lesung am 10.4.]

Bundesfamilienministerin bei EU-Rat für Sozialpolitik zu Geschlechter- u. Gleichstellungsthemen

[7.5.] Bundesministerin Lisa Paus nahm am EU-Rat für Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz (EPSCO) in Brüssel teil, wo wichtige Fortschritte in der EU-Gleichstellungspolitik beschlossen wurden. Erstmals kamen bei dieser Sitzung in Brüssel die Gleichstellungsminister*innen der EU zu einer offiziellen Tagung zusammen, bei der ausschließlich Themen aus dem Bereich Geschlechter- und LSBTIQ*-Gleichstellung sowie Antidiskriminierung auf der Tagesordnung standen.
   Bundesministerin Lisa Paus: "Mit der Verabschiedung der neuen EU-Richtlinien zu Standards für Gleichbehandlungsstellen und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt bringen wir die Gleichstellung in Europa einen gewaltigen Schritt voran. Gleichzeitig geht von diesem Rat auch ein wichtiges Zukunftssignal aus: Wir brauchen gezielte Gleichstellungspolitik in der EU, denn nur gemeinsam lassen sich die notwendigen Fortschritte erzielen. Mit den Richtlinien zu Standards für Gleichbehandlungsstellen werden neue Maßstäbe für den Diskriminierungsschutz in Europa gesetzt.
Die Verabschiedung der EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt ist ein Meilenstein für Frauen in Europa. Bisher gab es kein Rechtsinstrument auf EU-Ebene gegen Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt. Es ist wichtig, dass nun erstmalig EU-weite Regeln für die Kriminalisierung bestimmter Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt wie Online-Gewalt, Zwangsheirat oder Genitalverstümmelung geschaffen werden. Außerdem schafft die Richtlinie einen besseren Zugang zu Justiz sowie EU-einheitliche Standards zur Unterstützung und Betreuung der Opfer sowie Prävention, insbesondere von Vergewaltigungen. Die Richtlinie ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit von Frauen in der gesamten EU. Die Bundesregierung arbeitet bereits an wichtigen Vorhaben, welche die Ziele der Richtlinie umsetzen, insbesondere an der Gesamtstrategie zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt und dem Gewalthilfegesetz für eine bundesgesetzliche Regelung des Rechts auf Schutz und Beratung bei Gewalt, wie auch im Koalitionsvertrag vorgesehen."
   Der EPSCO-Rat befasste sich u.a. mit den folgenden, weiteren Themen:
• „Frauen im öffentlichen Leben“ mit dem Schwerpunkt der Verbesserung der Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen und der Förderung von Gleichstellung der Geschlechter bei der Verteilung von Führungspositionen.
• Billigung von Schlussfolgerungen hinsichtlich der „Stärkung der wirtschaftlichen Stellung und finanziellen Unabhängigkeit der Frau als Weg zu einer substanziellen Gleichstellung der Geschlechter“. Dabei werden Maßnahmen wie die Bekämpfung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles, die Unterstützung von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt sowie eine bessere Verfügbarkeit von Daten über die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen gefordert.
[Weitere Informationen: Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums 023 vom 7.5.24]

                         

BMFSFJ bei der Konferenz der belgischen Ratspräsidentschaft zur EU-Kindergarantie

[3.5.] Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin und Nationale-Kinderchancen-Koordinatorin, nahm Anfang Mai an der zweitägigen Konferenz "Investing in an inclusive and fair future for Europe - European Child Guarantee: from engagement to reality" in Brüssel teil. Anwesend waren u.a. Königin Mathilde von Belgien, Ehrenvorsitzende von UNICEF Belgien, die belgische Ministerin für Pensionen und soziale Integration, Karine Lalieux, und der Vorsitzende des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten im EU-Parlament, Dragoș Pîslaru.
Vor Ort legte Ekin Deligöz einen besonderen Schwerpunkt auf den Nationalen Aktionsplan "Neue Chancen für Kinder in Deutschland", mit dem Deutschland die Europäische Garantie für Kinder (European Child Guarantee) umsetzt.
Ekin Deligöz: "Jedes Kind in Europa soll eine gute Zukunft haben. Deshalb haben wir die EU-Kindergarantie auf den Weg gebracht. Das gemeinsame Ziel: Alle Kinder und Jugendlichen sollen Zugang zu guter frühkindlicher Betreuung, Bildung, Gesundheitsversorgung, gesunder Ernährung und angemessenem Wohnraum haben. In Deutschland treiben wir dieses Ziel mit dem Nationalen Aktionsplan 'Neue Chancen für Kinder' voran. Ich bin sehr stolz auf unsere Jugendbotschafterinnen und Jugendbotschafter, die diese Umsetzung aktiv begleiten."
Den Umsetzungsprozess begleitet ein Ausschuss von rund 50 Mitgliedern aus Bund, Ländern, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Auch die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist ein zentrales Anliegen. [Weitere Informationen: BMFSFJ]

Gender Pay Gap im Osten geringer

[24.4.] Nach wie vor ist der unbereinigte Gender Pay Gap, also das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, in Ostdeutschland deutlich kleiner als in Westdeutschland: In Ostdeutschland lag er im Jahr 2023 bei sieben Prozent, in Westdeutschland bei 19 Prozent (2006: Ostdeutschland: sechs Prozent, Westdeutschland: 24 Prozent). Diese Zahlen nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/11157 vom 24.4.) auf eine Kleine Anfrage, die nach dem Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland gefragt hatte.
Nach Angaben der Regierung führt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung als mögliche Erklärung für die geringeren Gender Pay Gaps in Ostdeutschland die Geschlechterrollen in den neuen Bundesländern an. Diese würden dazu führen, dass sich auch die Beschäftigungsstrukturen von Männern und Frauen im Osten weniger stark voneinander unterscheiden als im Westen, so die Autoren der Studie. „Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Männer in Ostdeutschland deutlich weniger Entgelt erhalten als Männer in Westdeutschland. Der Verdienstabstand zwischen ost- und westdeutschen Frauen ist dagegen viel geringer, was ebenfalls ein Grund für die Unterschiede beim regionalen Gender Pay Gap ist“, heißt es dazu in der Antwort weiter. [vgl. BT-PM hib 297/2024 vom 2.5., zwd-Politikmagazin 6.5.]

Mehr Befugnisse für Pflegekräfte geplant

[24.4.] Zur Stärkung der Pflegeausbildung und der erweiterten Befugnisse von Pflegekräften werden nach Angaben der Bundesregierung derzeit Gesetze vorbereitet. Mit der Schaffung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung solle die personelle Basis der Pflege auch unterhalb des Fachkraftniveaus gestärkt werden, heißt es in der Antwort (20/11158) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zum Thema "Ausbildungskapazitäten zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflege". Ferner geplant ist den Angaben zufolge ein Pflegekompetenzgesetz, um die Befugnisse der Pflegekräfte entsprechend ihren Kompetenzen zu erweitern. Die Fachkräfte könnten häufig mehr Aufgaben ausführen, als sie rechtlich eigenständig dürften.
Die vielfältigen Kompetenzen von Pflegefachkräften würden in der Versorgung noch nicht hinreichend genutzt. Damit blieben Potenziale für eine Verbesserung der Versorgung ungenutzt. Der Pflegeberuf sei ein Heilberuf mit eigenen beruflichen Kompetenzen, der für Menschen mit unterschiedlichen schulischen Abschlüssen und beruflichen Hintergründen sehr attraktiv sein könne. Das Ziel sei, mit der strukturellen Verbesserung vor allem junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. (Vgl BT-hib 295/2024 vom 30.4., Pflege-Netzwerk Deutschland 26.4.)
-> Siehe hierzu u.a. auch: den Aritkel der Bundesagentur für Arbeit vom 8.5.24: Pflegepersonal in Deutschland: Überwiegend weiblich, teilzeitbeschäftigt und gefragter denn je.

2. Positionen & Informationen

Feiertage April-Juni

Mit Blick auf die Monate April, Mai und Juni liegen – in Bezug auf gelebte Werte und tatsächliche Rechte in den Bereichen Vielfalt, Toleranz, Teilhabe, Interkulturalität, Gleichheit wie auch Gender- und Geschlechtergerechtigkeit – viele relevante Feiertage:

  • 8.4. Internationaler Tag der Roma: Am 8.4.1971 fand der erste Roma-Kongress in London statt. Auf dem Kongress diskutierten die Repräsentant*innen soziale Fragen mit Bezug auf die Rom*nja. Hier wurde das „Z-Wort“ verworfen und die Eigenbezeichnung Roma, die Flagge und die Hymne der Roma festgelegt. Zum Gedenken an diesen Tag beschloss der 4. Roma-Kongress 1990 in Serock (Polen) die Einführung eines Internationalen Tages der Rom*nja.
  • 1.5. Tag der Arbeit/ Arbeiterbewegung/ Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse/ Maifeiertag. In Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Belgien, Teilen der Schweiz und in vielen anderen Staaten ein gesetzlicher Feiertag. (Seinen Ursprung hat der Tag  in den USA, wo bis zum Ende des 19. Jhd. der 1.5. der Stichtag war, zu dem viele Arbeitsverträge endeten oder neu abgeschlossen wurden. An diesem s.g. "Moving Day" mussten viele Menschen Arbeitsstelle und Wohnort wechseln. Am 1.5.1886 gingen in mehreren Städten in den USA rund 400.000 Arbeiter*innen auf die Straße und forderten einen Achtstundentag. In den folgenden Tagen kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. - Auch heute demonstrieren noch Tausende Menschen bundesweit für bessere Arbeitsbedingungen. Im Vergleich zu früher stehen dabei aber v.a. auch gewerkschaftliche Organiationen im Hintergrund und müssen sich die Menschen die Straße nicht noch erst einmal "erkämpfen". Trotzdem hat der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen nicht an Bedeutung verloren.)
  • 5.5. Europäischer Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung: Der Protesttag wurde 1992 von der "Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland" ins Leben gerufen. Die Behindertenbewegung nach US-Vorbild verfolgte mit ihren öffentlichen Protesten zunächst eine rechtliche Gleichstellung als eines ihrer Hauptziele. Heutzutage soll an dem Tag v.a. auf Diskriminierung und fehlende Inklusion aufmerksam gemacht werden.
  • 11.5.2011: Verabschiedung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt in Istanbul. Die s.g. "Istanbul-Konvention" ist ein völkerrechtlich bindendes Instrument zur umfassenden Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Dazu gehören Opferschutz, Prävention und Strafverfolgung sowie die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter in den Verfassungen und Rechtssystemen. - Mit dem Inkrafttreten am 1.2.2018 ist die Konvention auch in Deutschland geltendes Recht, vor dessen Hintergrund die deutschen Gesetze ausgelegt werden müssen.
  • 15.5. Internationaler Tag der Familie (1993 von der UN-Generalversammlung erklärte, seit 1994 gefeiert). Ziel dieses Tages ist es, an die zentrale Bedeutung der Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft zu erinnern und ein öffentliches Bewusstsein für die Förderung bzw. Unterstützung dieser Rolle der Familie zu stärken. In 2024 stand der Tag unter dem Motto "Familien und Klimawandel".
  • 17.5. Tag gegen Homo- und Transfeindlichkeit: Seit 2005 von schwulen und lesbischen, später auch von trans*, bi- und Intersexuellen Personen als Aktionstag begangen. Durch ihn soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Diskriminierung und Bestrafung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität gelenkt werden. Das Datum erinnert an die Streichung der Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten durch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Transsexualität blieb hingegen noch bis 2018 als "Krankheit" definiert.
  • 21.5. Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung: Der im November 2001 von der UN-Generalversammlung beschlossene Welttag soll das öffentliche Bewusstsein für kulturelle Vielfalt stärken und die Werte kultureller Vielfalt besser verständlich machen. Kulturelle Vielfalt trägt zur Förderung der menschlichen Entwicklung zu Gunsten gegenwärtiger und künftiger Generationen bei.
  • 28.5.24 Deutscher Diversity-Tag (DDT): Der von dem Verein "Charta der Vielfalt" initiierte Tag fand in 2024 zum zwölften Mal unter dem Motto "Stimme für Vielfalt – 365 Tage im Jahr" statt. Die Förderung von Vielfalt und Inklusion in der Arbeitswelt steht im Fokus.
  • 28.5. Internationaler Aktionstag für Frauengesundheit ("Day of Action for Women's Health) macht seit 1987 auf die Bedeutung der psychischen und physischen Gesundheit aufmerksam, aber auch auf das fortwährende Problem der Gewalt gegen und an Frauen.
  • 1.6. Internationaler Kindertag: In der ehemaligen DDR und anderen sozialistischen Ländern wurde der 1. Juni 1950 als Internationaler Kindertag eingeführt. Wiederum auf der UN-Vollversammlung am 21.9.1954 wurde das UN-Kinderhilfwerk (UNICEF) mit der Einrichtung eines weltweiten Kindertags beauftragt. Jedes Land sollte ihn ggf. an einem eigenen Tag feiern; UNICEF wiederum empfahl den 20.9. als Weltkindertag, was von der ehemaligen BRD übernommen wurde. - Nun gibt es seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 zwei Kindertage. (Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern wird weiterhin auch der 1. Juni gefeiert.)
  • 10.6.1994: Streichung des §175 des deutschen Strafgesetzbuches (ab 11.6. in Kraft), der sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe stellte. (Im Jahr 2002 hob der Bundestag die während der Zeit des Nationalsozialismus ergangenen Urteile auf. Erst am 22.7.2017 wurden auch alle Urteile nach 1945 aufgehoben.)
  • 12.6. Internationaler Tag gegen Kinderarbeit: von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) im Jahr 2002 ins Leben gerufen. Der Aktionstag soll ein kritisches Bewusstsein für die Ausbeutung von Kindern schaffen. (Weltweit müssen nach Schätzungen der UNO weit über 200 Millionen Kinder unter 17 Jahren – entgegen der UN-Kinderrechtskonvention – (schwer) arbeiten.) [Siehe hierzu auch PM der Kinderkommission des Bundestags.]
  • 19.6. Internationaler Tag für die Beseitigung sexueller Gewalt in Konflikten: In Kriegen werden sexuelle Gewalttaten, darunter gezielte (Massen-)Vergewaltigungen, Zwangsprostitution oder Verstümmelungen als Mittel der Kriegsführung eingesetzt. Der Welttag macht auf diese Gewaltpraxis aufmerksam, klärt auf und gedenkt der zahlreichen Opfer weltweit.
  • 20.6. Weltflüchtlingstag: Aktuell befinden sich120 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht und leben unfreiwillig außerhalb ihres Herkunftslandes. An diesem Tag wird den Menschen gedacht, die auf ihrer Flucht Stärke, Mut und Widerstandsfähigkeit beweisen, v.a. aber geht es darum, dass alle Menschen das Recht auf Schutz haben – wo auch immer sie herkommen, wo auch immer sie sind und wann und warum auch immer sie gezwungen sind, zu fliehen.
  • 28.6. Christopher Street Day (CSD) (englisch Gay Pride / romanisch Pride Parades): Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen. An diesem Tag wird für die Rechte dieser Gruppen sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung demonstriert. (Der CSD erinnert an den Aufstand von Homosexuellen und anderen queeren Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village: am 28.6.1969 fand in der Bar Stonewall Inn der sogenannte Stonewall-Aufstand statt.) (Generell gilt der Juni als Pride Month.)
  • 30.6.2017: Ehe für alle: Der Bundestag verabschiedete das Gesetz "zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts". (Das Gesetz trat am 1.10.17 in Kraft.)
  • 1.7. Tag gegen antimuslimischen Rassismus: vom Rat muslimischer Studierender und Akademiker am 1.7.2015 ins Leben gerufen. Anlass war und ist der zunehmende antimuslimische Rassismus in Deutschland und Europa. Mittlerweile wird er organisiert vom Bündnis CLAIM – Allianz gegen Islam und Muslimfeindschaft. Der Tag wurde gewählt, um an den rechtsextrem motivierten Mord an der Dresdner Apothekerin Marwa el-Sherbini zu erinnern.

Gewerkschaften, Umwelt-&Sozialverbänden fordern: Haushaltssparkurs beenden

[29.6.] In einem offenen Brief an den Bundeskanzler, Vizekanzler und Bundesfinanzminister fordert ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Umwelt- und Sozialverbänden - u.a. Diakonie, Parität, AWO, DGB und Klimaallianz - die angekündigten Kürzungen im Bundeshaushalt 2025 abzuwenden: "[...] Die Kürzung von öffentlichen Investitionen in Infrastruktur, soziale Daseinsvorsorge und Klimaschutz wird besonders diejenigen hart treffen, für die sich der finanzielle Druck aufgrund der Krisen der vergangenen Jahre bereits deutlich erhöht hat. Ein Fünftel der Bevölkerung ist bereits heute von Armut bedroht und kann weitere Einschnitte nicht mehr auffangen. Aber auch darüber hinaus, bis in die Mittelschicht hinein, sind gestiegene Mieten, Lebensmittel- und Energiepreise zu einer Belastung geworden.
Anstatt Ausgaben zu kürzen, fordern wir Sie auf, die Handlungsfähigkeit unseres Staates zu erhalten. Wir brauchen einen Staat, der seinen Bürgerinnen und Bürgern in einem sich wandelnden Lebens- und Arbeitsumfeld die notwendige Sicherheit bietet, sie bei notwendigen Klimaschutzmaßnahmen gezielt unterstützt, die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur vorantreibt und mit der Dekarbonisierung der Wirtschaft die Chancen für zukünftigen Wohlstand eröffnet.
Wir appellieren daher eindringlich an Sie, alle Möglichkeiten einer erweiterten Kreditaufnahme für den Bundeshaushalt 2025 auszuschöpfen und die angekündigten Kürzungen abzuwenden.[...]"

[3.6.] Bereits zu Anfang des Monats hatten die Diakonie Deutschland, die Nationale Armutskonferenz und die Klima-Allianz Deutschland in einem ersten gemeinsamen Papier gefordert, den Sparkurs der Bundesregierung, der den Klimaschutz und die soziale Sicherheit weit zurückwirft, zu beenden. In ihrem Papier appellieren die drei Verbände und Menschen mit Armutserfahrung an die Bundesregierung, Armut und Klimakrise gleichzeitig zu bekämpfen und machen dafür zehn Lösungsvorschläge. Dazu gehören eine Reform der Schuldenbremse, Investitionen in sozial gerechte Klimaschutzprogramme sowie die Einführung eines sozial-ökologisches Existenzminimums. - Denn die Krisen der vergangenen Jahre haben die soziale Ungleichheit in Deutschland weiter verschärft. Insbesondere Menschen mit Armutserfahrung und geringem Einkommen kämpfen mit steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen sowie hohen Mieten. Gleichzeitig entwicklt sich die ungebremste Klimakrise zum größten Armuts- und Gesundheitsrisiko unserer Zeit. Ärmere Haushalte, wohnungslose Menschen, Ältere und Kinder seien kaum vor den gesundheitlichen und ökonomischen Folgen von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen geschützt. Zudem fehlen ihnen die Mittel, ihre Abhängigkeit von teuren fossilen Brennstoffen zu reduzieren, um auf kostengünstigere klimaneutrale Optionen umzusteigen.
- Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland hierzu: "Mit großer Sorge beobachten wir, dass die Ampelkoalition über Kürzungen beim Klimaschutz und bei der sozialen Sicherheit diskutiert. Das wird der Herausforderung der Klimakrise nicht gerecht und gefährdet den sozialen Zusammenhalt. Stattdessen erwarten wir von der Bundesregierung langfristige Investitionen in eine sozial gerechte Klimapolitik. Auch Menschen mit kleinen Einkommen wollen klimafreundlich mobil sein, ihre Wohnungen beheizen und sich ökologisch und gesund ernähren. Gleichzeitig müssen wir den Sozialstaat krisenfest weiterentwickeln. Dafür schlagen wir die Einführung eines sozial-ökologischen Existenzminiums vor. Damit ist eine bedarfsgerechte Grundsicherung gemeint, die ökologische Kriterien berücksichtigt."
- Jürgen Schneider, Koordinationskreis der Nationalen Armutskonferenz: "Die Klimakrise und Armut sind eng miteinander verflochten. Wenn die Bundesregierung jetzt Klimaschutzmaßnahmen aufschiebt oder nicht ausreichend finanziert, werden sich die sozialen Probleme vervielfachen. Menschen mit kleinen Einkommen können sich kaum gegen die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen von Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen schützen. Gerade für wohnungs- und obdachlose Menschen bedeuten längere Hitzeperioden enorme zusätzliche gesundheitliche Belastungen. Deswegen fordern wir eine konsequente Umsetzung von Hitze- und Wärmeschutzplänen in den Kommunen und ein sozial-ökologisches Existenzminimum. "
- Stefanie Langkamp, Politische Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland: "Damit Klimaschutz und soziale Sicherheit in den aktuellen Haushaltverhandlungen nicht unter die Räder kommen, dürfen Bundesregierung und demokratische Opposition nicht länger stur an der Schuldenbremse festhalten. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Bundesregierung jüngst für ihre unzureichenden Klimaschutzprogramme verurteilt. Sie muss nun dringend wirksame Maßnahmen nachlegen und zusätzliche Gelder für Klimaschutzinvestitionen bereitstellen. Wir fordern eine weitreichende Reform der Schuldenbremse sowie ein im Grundgesetz verankertes Sondervermögen für Klimaschutz, Transformation und soziale Daseinsvorsorge." [Zur Meldung / zum gemeinsamen Papier "Für eine gerechte und lebenswerte Zukunft: Klimakrise und Armut gemeinsam bekämpfen"]

Jahresbericht: Antisemitische Vorfälle in Deutschland 2023

[25.6.] Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr massiv angestiegen: Mehr Bedrohungen und Sachbeschädigungen - aber vor allem mehr extreme Gewalt. Die Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) dokumentierten 2023 insgesamt 4.782 antisemitische Vorfälle, ein Anstieg um fast 83% im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als die Hälfte dieser Fälle (2.787) ereigneten sich demnach nach dem Terrorangriff und den Massakern der Hamas in Israel, seien also als unmittelbare Reaktionen auf den Gewaltausbruch an diesem Tag zu verstehen. Die Autor*innen schreiben dazu, mit dem 7.10.23 habe für viele Jüd*innen eine neue Zeitrechnung begonnen; ihr Leben teile sich in ein Davor und ein Danach. Seitdem sei Antisemitismus auch in Deutschland "in allen gesellschaftlichen Bereichen auf eine nicht bekannte Weise sichtbar". Das Kriegsgeschehen in Israel und Gaza habe "einen Anlass für Mobilisierungen und antisemitische Vorfälle" gegeben. 52% aller Vorfälle fielen in die Kategorie israelbezogener Antisemitismus. Das heißt, die antisemitischen Aussagen richteten sich gegen den jüdischen Staat Israel und sprachen ihm etwa die Legitimität ab.
Hintergrund: Der RIAS-Bundesverband wurde im Oktober 2018 gegründet und unterhält ein Netzwerk von Stellen in elf Bundesländern. RIAS verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, mithilfe des Portals report-antisemitism.de bundesweit eine einheitliche zivilgesellschaftliche Erfassung und Dokumentation antisemitischer Vorfälle zu gewährleisten. Die veröffentlichten Zahlen basieren auf Meldungen antisemitischer Vorfälle durch Betroffene oder Zeugen sowie auf Informationen, die andere Organisationen an RIAS übermittelten. Die Meldungen wurden entweder vom Bundesverband RIAS oder von einer der regionalen RIAS-Meldestellen erfasst und verarbeitet. [Zum RIAS-Jahresbericht (PDF); siehe weiterhin: 25.6. Tagesschau, Dlf, NZZ, ARD, ZEIT, Sonntagsblatt, FAZ]

Zivil­ge­sell­schaft­l. Lagebild antimus­li­m. Rassismus

[24.6.] Laut des von der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit (CLAIM)* vorgestgellten zivilgesellschaftlichen Lagebilds zu antimuslimischem Rassismus 2023 sei dieser heute salonfähiger denn je. Das Phänomen bestehe aus weit mehr als Gewalt und Hetze. Studien zufolge handele es sich um ein strukturelles Problem mit alarmierenden Auswirkungen. Für viele Menschen sei es Alltag. - Die Polizei habe vergangenes Jahr mit rund 1.500 islamfeindlichen Straftaten, darunter fast 70 Attacken auf Moscheen, einen Höchststand registriert. Das sei ein Anstieg um mehr als 140%. Das Lagebild wiederum spricht insgesamt von 1.926 registrierten Fällen (2022: 898); ein Anstieg um 114% Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter den Fällen seien vier versuchte Tötungen und knapp 90 Angriffe auf religiöse Einrichtungen wie Moscheen und Friedhöfe. Insbesondere nach dem terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel sei die Zahl antimuslimischer Vorfälle stark gestiegen. Dabei ist aber von einer hohen Dunkelziffer nicht-gemeldeter antimuslimischer Vorfälle auszugehen. (Die im Rahmen des Lagebildes dokumentierten Fälle umfassen nur jene Vorfälle, in denen sich Betroffene und Zeug*innen entweder an die Polizei oder an eine Melde- oder Beratungsstelle gewendet haben, einen Vorfall bspw. online via Social Media öffentlich gemacht oder Journalist*innen kontaktiert haben.)
Hintergrund: Die „Claim“-Allianz ist nach eigenen Angaben ein Netzwerk von 50 muslimischen und nicht-muslimischen Akteuren der Zivilgesellschaft. Ihr Lagebild wurde unter anderem auf der Grundlage von Zahlen von Melde- und Beratungsstellen sowie Polizeimeldungen erstellt. Antimuslimische Vorfälle im Internet wurden nicht erfasst. [Zum Lagebild, 24.6. CLAIM-Pressekonferenz, Dlf 1, Dlf 2, Dlf 3 (Audio).]
[*Hintergrund: Claim ist Teil des Kompetenznetzwerks im Themenfeld Islam- und Muslimfeindlichkeit, in dem sich vier Organisationen zusammengeschlossen haben, um positive Narrative im Islam-Diskurs zu setzen und antimuslimischem Rassismus entgegenzuwirken.]

Siehe hierzu auch: den am 29.6.23 nach rund dreijähriger Tätigkeit vorgestgellten und dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) übergebenen Abschlussbericht "Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz" des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM). (Der UEM erhielt den Auftrag, aktuelle und sich wandelnde Erscheinungsformen von Muslimfeindlichkeit in Deutschland zu analysieren und als Ergebnis seiner unabhängigen Arbeit einen Bericht vorzulegen sowie Empfehlungen für den Kampf gegen antimuslimischen Hass und Ausgrenzung zu erarbeiten. Hierbei erfolgte seitens des Innenministeriums eine Förderung über 1,5 Millionen Euro. Der UEM war ansonsten in seiner Arbeit, der inhaltlichen Schwerpunktsetzung sowie hinsichtlich seines Abschlussberichts aber unabhängig. Es handelt sich daher nicht um einen Bericht des BMI oder der Bundesregierung.) - Die Studie kommt zu dem Schluss, dass feindliche Einstellungen gegenüber Muslimen und dem Islam in Deutschland weit verbreitet seien.
Im März 2024 hatte wiederum für Irritationen gesorgt, dass das Bundesinnenministerium die Studie zwecks Überarbeitung vollständig von seiner Internetseite genommen hatte als Reaktion auf eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin, wonach umstrittene Passagen in dem Bericht über einen Publizisten gelöscht werden müssen. Laut des Koordinationsrats der Muslime (KRM) seien Muslime dadurch "verunsichert". Die Studie hätte bis zur endgültigen Klärung des Rechtsstreits stehen bleiben sollen. Das Vorgehen sei auch ein schwerer Rückschritt für die Forschung über Diskriminierung und Rassismus in Deutschland. [29.6.23 BMI, 14.3.24 Dlf, KRM]

Jugend-Check: Gesetz zur Stärkung d.Strukturen gegen sex.Gewalt an Ki&Ju

[24.6.] Das Kompetenzzentrum Jugend-Check (KomJC) hat einen Jugend-Check-Akualisierung veröffentlicht. Geprüft wurde der "Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen" (Stand 19.06.2024).
Mit dem Gesetzentwurf wird das Ziel verfolgt, die Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu stärken, wozu u.a. das Gemeinsam-gegen-Kindesmissbrauch-Gesetz – UBSKMG eingeführt werden soll. Darin soll u.a. die Stelle der oder des Unabhängigen Bundesbeauftragten gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen gesetzlich verankert und die Berichterstattung zum Ausmaß sexueller Gewalt gegen Kinder verbessert werden. Darüber hinaus sollen die Belange für von sexueller Gewalt Betroffener stärker beachtet werden und die Prävention durch Sensibilisierung, Aufklärung und den Ausbau der beratenden Unterstützung zur individuellen Aufarbeitung durch die Etablierung von Beratungssystemen ausgeweitet werden. Des Weiteren soll durch Änderungen im Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) der Gewaltschutz als Kriterium für die Qualitätsentwicklung auf die gesamten Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe erstreckt werden.
Das Kompetenzzentrum Jugend-Check hat folgende mögliche Auswirkungen identifiziert:
- Mit dem Gesetz soll das Ziel, Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt und Ausbeutung zu schützen verankert werden und Maßnahmen, zur Prävention und Intervention in Betreuungs- und Erziehungseinrichtungen oder zur Beratung und Aufarbeitung Betroffener, getroffen werden(§ 1 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 1 – 3, Abs. 2 UBSKMG ). Durch das Gesetz kann der besondere Schutzgedanke gegenüber Minderjährigen und die staatliche Verantwortung dafür hervorgehoben und ein Beitrag zur nachhaltigen Etablierung von Standards, Fachwissen und Kompetenzen, die junge Menschen an den Orten ihres Aufwachsens vor sexueller Gewalt schützen, geleistet werden.
- Das Amt der oder des Unabhängigen Beauftragten gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen soll gesetzlich verankert werden und pro Legislaturperiode ein Bericht über den Stand zu Prävention, Intervention sowie zu Aufarbeitung und Forschung von sexueller Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen erstellt werden (§§ 2 Abs. 1; 7 Abs. 1 S. 1UBSKMG). Die gesetzliche Verankerung kann dazu beitragen, dass es eine langfristige Interessenvertretung für die Belange betroffener junger Menschen gibt und konkrete Vorschläge und Maßnahmen zur Verbesserung der Prävention und Intervention vorangetrieben werden. Der Bericht kann dabei unterstützen, die Prävalenz der sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu ermitteln, die Dunkelfeldforschung voranzutreiben und damit Maßnahmen befördern, die dem Schutz betroffener Jugendlicher dienen. [Zum gesamten Jugend-Check]
Hintergrund: Das KomJC hat im August 2017 die Arbeit aufgenommen. Der Jugend-Check ist ein wichtiger Bestandteil der Jugendstrategie der Bundesregierung. Finanziert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Neben der Prüfung von Gesetzesvorhaben auf ihre Auswirkungen auf junge Menschen hat das KomJC den Auftrag, auch darüber hinaus für eine jugendgerechte Gesetzgebung zu sensibilisieren.

CSU-Populismus in der Migrationsdebatte

[23.6.] Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Dobrindt, forderte (in einem Beitrag in der "Bild am Sonntag"), Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in ihr Heimatland (" in sichere Gebiete der Westukraine") zurückzuschicken, wenn sie keine Arbeit in Deutschland aufnehmen. Bei SPD und Grünen stieß die Forderung auf scharfe Kritik. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese erwiderte, der russische Präsident Wladimir Putin lasse immer wieder Ziele in der gesamten Ukraine bombardieren. "Hierhin will Dobrindt jetzt auch Frauen und Kinder zurückschicken, die möglicherweise ihren Vater bereits an der Front verloren haben", so Wiese. Die CSU solle sich schämen ob solcher Forderungen und das C für christlich endgültig aus ihrem Namen streichen.
Der Grünen-Co-Chef Omid Nouripour sagte: "Die Unterstellung, die Ukrainer kämen wegen des Bürgergelds zu uns, verkennt das Grauen des Krieges Putins." Nouripour lehnte auch die Vorschläge aus der Union ab, Ukrainern nicht sofort Bürgergeld zu gewähren, sondern sie zuerst ins reguläre Asylverfahren zu verweisen. "Natürlich müssen wir die Ukrainer noch schneller in Arbeit bringen", sagte er. "Aber neue rechtliche Hürden, wie sie die CDU will, helfen da doch nicht, sie schaden." - Zuletzt hatten bereits mehrere Innenminister verlangt, die Zahlung von Bürgergeld an Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu beenden und ihnen nur noch niedrigere Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zuzugestehen. Die Bundesregierung hat das bereits abgelehnt. (Dobrindt schloss sich der Kritik an der geltenden Regelung an. Das Bürgergeld sei zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine als schnelle Hilfe gedacht gewesen, aber längst zur Arbeitsbremse geworden. Es halte zu viele Menschen aus der Ukraine in der Sozialhilfe fest.)
SPD-Arbeitsmarktpolitiker Martin Rosemann entgegnete ebenso, dass viele der Ukraine-Flüchtlinge alleinerziehende Mütter seien: "Die Hürden für ukrainische Geflüchtete beim Start ins Arbeitsleben liegen bei der fehlenden Kinderbetreuung, mangelnden Sprachkenntnissen und der langwierigen Anerkennung von Berufsabschlüssen." Der Vorschlag, sie aus dem Bürgergeld ins Asylverfahren zu packen, nannte er "populistischen Unsinn". [23.6. Tagesschau]
Weitere Presse-Stimmen hierzu [24.6. Dlf]:
- Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG erläutert: „Dobrindt treibt mit seinem Vorschlag die Migrationsdebatte weiter und kennt wie die Politiker anderer Parteien nur ein Ziel: Die Zahl der ankommenden Menschen muss runter. Der Fokus darauf beschränkt die Perspektive. Man fragt sich, was passierte, wenn mit ähnlicher Kreativität und Durchschlagskraft drängende Reformen in der Migrationspolitik angegangen würden, die wirklich zu mehr Arbeitsverhältnissen führen könnten. Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang lauten: Wie können Berufsabschlüsse anerkannt werden? Wie können genügend Deutschkurse zur Verfügung gestellt werden? Dobrindt trägt nichts zu einer konstruktiven Debatte darüber bei. Er zeigt höchstens seine bittere Definition von Solidarität und die lautet: Wenn es unbequem wird, hört sie auf“.
- Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG findet Dobrindts Forderung realitätsfremd und zynisch: „Das beginnt bereits bei den angeblich sicheren Gebieten, die Dobrindt im Westen der Ukraine vermutet. Zwar schlagen dort vergleichsweise selten russische Drohnen und Marschflugkörper ein, aber auch Lwiw und andere Städte in dieser Region sind regelmäßig Ziel von Luftangriffen, bei denen Zivilisten getötet werden. Grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass geflüchtete Ukrainer im besten Fall einer Beschäftigung nachgehen sollten. In etlichen Branchen werden Arbeitskräfte auch dringend gesucht. Dazu muss man aber die Realität beachten: Von den 730.000 nach Deutschland geflüchteten Ukrainern im erwerbsfähigen Alter sind laut Bundesregierung zwei Drittel Frauen. Diese sind oft mit ihren Kindern geflohen, während der Mann nicht aus der Ukraine ausreisen darf, an der Front kämpft oder tot ist. Solchen Familien droht man schon aus Prinzip nicht mit Ausweisung“.
- Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg ist sich sicher: „Dobrindt fischt mit seinem ‚Plan‘ nach Wählern, die glauben, es müsse jetzt mal gut sein mit der Solidarität. Es ist der Versuch, vor den Ost-Wahlen Stimmen von den Rechts- und Linkspopulisten zur Union zu ziehen. Mit seinem Vorschlag vergiftet er aber den Diskurs. Er macht Menschen, die vor Tod und Kriegsterror geflohen sind, zu einem Problem, dessen man sich aus wirtschaftlichen Gründen entledigen müsse. Damit entmenschlicht er die Geflohenen und relativiert das Leid in der Ukraine“.
- Der SÜDKURIER aus Konstanz spricht von Stimmungsmache auf dem Rücken vor allem von Frauen aus der Ukraine und ihren Kindern: „Nichts anderes ist die Abschiebe-Forderung von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, der immer mal wieder gern den harten Hund gibt, um die rechte Flanke seiner Partei zu decken. Was er dabei unterschlägt: Aus der Tatsache, dass im europäischen Vergleich die vor Putins Krieg geflüchteten Ukrainerinnen in Deutschland in geringerem Maß einer Arbeit nachgehen, kann man keine Arbeitsunwilligkeit herleiten, die sich angeblich aus der Bürgergeld-Versorgung ergibt. Es war politischer Wille, diese Frauen nicht in Putzhilfen-Jobs zu vermitteln, sondern ihre Integration durch eine hochwertigere Beschäftigung zu ermöglichen“.
- Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG stellt fest, der CSU-Landesgruppenchef erwecke „den Eindruck, die zu uns geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer seien allesamt nicht gewillt, zu arbeiten. Aus der AfD, die so russlandfreundlich wie flüchtlingsfeindlich ist, ist man solche Äußerungen gewohnt. Aus den Unionsparteien kommend lassen sie Zweifel daran aufkommen, wie ernst es manche in CDU und CSU mit der Unterstützung der Ukraine und der Ukrainer meinen. In Migrationsfragen muss in Deutschland einiges geklärt werden und vieles besser laufen als bisher. Mit Populismus, Verkürzungen und Falschdarstellungen lässt sich jedoch nichts zum Besseren wenden“.

UNESCO: Demokratie gegen ihre Verächter verteidigen

[21.6.] Deutsche UNESCO-Kommission: Erfurter Erklärung: Unsere Demokratie gegen ihre Verächter verteidigen!
Derzeit geraten Frieden und Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und liberale Demokratien weltweit immer stärker in Bedrängnis. Auch in Deutschland werden in Teilen der Gesellschaft demokratische Grundwerte und die grundgesetzliche Gleichheit und Würde von Menschen in Frage gestellt; Gewalt, Hetze, Diskriminierung, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus, Rassismus und andere Formen von Menschenfeindlichkeit zeigen sich immer hemmungsloser; online wie offline.
Die UNESCO fördert die Verständigung aller Menschen in Bildung, Wissenschaft und Kultur mit dem Ziel, den "Frieden im Geiste der Menschen“ zu verankern.
Dazu zählt sie explizit Menschenrechte, Gleichberechtigung, Demokratie und gegenseitigen Respekt. Die UNESCO steht für Weltoffenheit, Vielfalt, Toleranz und Respekt. [...]
Was vor 75 Jahren im deutschen Grundgesetz niedergelegt wurde, ist die Grundlage unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft. Es liegt in unserer Verantwortung, sie zu schützen – und all jenen deutlich und unmissverständlich entgegenzutreten, die ihr feindlich gegenüberstehen, die Unfrieden säen, die Antisemitismus und Rassismus verbreiten und die die Werte, Grundsätze und Regeln der Demokratie missachten oder missbrauchen.
Aus Anlass unserer [84.] Mitgliederversammlung in Erfurt [...] appellieren wir – aus historischer Verpflichtung und in Verbundenheit mit der Gründungsidee der UNESCO – an alle, die Frieden und Menschenrechte als Grundlagen einer menschenwürdigen Zukunft verstehen: Treten wir deutlich und engagiert einzeln und gemeinsam denen entgegen, die sie verächtlich machen und bedrohen! [Zur gesamten Erklärung]

Abnehmende Solidarität mit Geflüchteten

[20.6.] Anlässlich des diesjährigen Weltflüchtlingstages am 20. Juni fordert die Vorsitzende der UNO-Flüchtlingshilfe, Dr. Ricarda Brandts, mehr Solidarität mit Geflüchteten. Sie erinnerte daran, dass niemand freiwillig fliehe sowie beklagte, dass die Bereitschaft in einigen Staaten sinke, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie wies auch darauf hin, dass die meisten Flüchtlinge nicht nach Europa oder in die USA kämen, sondern in Nachbarländern Zuflucht suchten. - Nach jüngsten Daten der UNO sind rund ca. 117-120 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Dies ist die größte Zahl an Vertriebenen, die je registriert wurde.
--- Dabei sind die Hälfte aller Geflüchteten Frauen und Mädchen. Während der Flucht tragen sie oft grosse Verantwortung in der Familie, und auch bei der Integration der Familie in die Aufnahmegesellschaft spielen sie eine wesentliche Rolle. Umso wichtiger ist es, ihren Zugang zu sozialer und wirtschaftlicher Teilhabe zu fördern, sie vor Gewalt zu schützen und ein besonderes Augenmerk auf die Anliegen geflüchteter Frauen und Mädchen zu richten, denn sie können aus den gleichen Gründen verfolgt werden wie Männer (politisches Engagement, Glaube oder Zugehörigkeit zu einer spezifischen ethnischen oder sozialen Gruppe), aber sie sind auch mit zusätzlichen Risiken wie geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt konfrontiert. Diese wird oft aktiv als Verfolgungshandlung verwendet oder als Waffe im Krieg eingesetzt. Darüber hinaus führt die Zerstörung staatlicher oder sozialer Strukturen und Netzwerke in bewaffneten Konflikten, aber auch auf der Flucht besonders häufig zu Gewalt und Diskriminierung von Frauen und Mädchen. Frauen haben in diesem Kontext oft selbst zu grundlegenden Rechten – Sicherheit, Nahrung, Gesundheit, Unterkunft, Nationalität und Bildung – nur eingeschränkten Zugang. Schon alltägliche Tätigkeiten wie Wasser holen oder zur Toilette gehen können vertriebene Frauen und Mädchen der Gefahr von Missbrauch aussetzen. Häufig fehlt die Sensibilität für geschlechtsspezifische Bedürfnisse. ---
Ausgerechnet an diesem internationalen Gedenktag forderten die Bundesländer im Rahmen eines Bund-Länder-Gipfels (Treffen der Ministerpräsident*innen mit dem Bundeskanzler) die Bundesregierung gemeinsam auf, konkrete Modelle zu ausgelagerten Asylverfahren außerhalb der EU zu erarbeiten - ungeachtet der Bedenken u.a. von Menschenrechtsorganisationen, dass dies sowohl deutschem Recht widerspräche sowie damit massive Menschenrechtsverletzungen für die Geflüchteten in den Drittstaaten drohten. (Vgl. UNICEF-Statement& Policy Paper "Mehr Schutz u. mehr Chanchen für geflüchtete Kinder - von Anfang an", Amnesty International-Meldung, die gemeinsame Presseerklärung " Geflüchtete Menschen brauchen Schutz - keine rassistische Hetze!" u.a. von Jugendliche ohne Grenzen, PRO ASYL, dem Flüchtlingsrat BB, dem BumF und terre des hommes Deutschland anlässlich der Innenminister*innenkonferenz (IMK 19.-21.6.) sowie den offenen Brief an den Bundeskanzler von 309 Organisationen. - Das Bündnis wurde initiiert von PRO ASYL, der Parität, Ärzte ohne Grenzen, Brot für die Welt, der Diakonie Deutschland und Amnesty International.)
Den Ländern zufolge sollte die BReg "konkrete Modelle zur Durchführung von Asylverfahren in Transit- und Drittstaaten [...] entwickeln und dabei insbesondere auch dafür erforderliche Änderungen in der EU-Regulierung sowie im nationalen Asylrecht an[...]gehen". - Der Bundeskanzler hatte sich skeptisch geäußert, den Länderchef*innen aber die Prüfung und die Vorlage von konkreten Ergebnissen hierzu bis Dezember zugesagt.
Einen Tag nach dem Gipfel hatte auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine "umfassende und ergebnisoffene" Prüfung der Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten zugesichert. Derartige Kooperationen könnten ein weiterer Baustein der Migrationspolitik sein, so Faeser. Sie gab aber auch zu bedenken, dies könne - anders als das EU-Asylsystem - keinen großen Effekt auf die Begrenzung von Flüchtlingszahlen haben. Deshalb habe für sie die schnellstmögliche Umsetzung der vereinbarten Reform des europäischen Asylsystems weiter höchste Priorität.
Wiederum der Grünen-Innenpolitiker Julian Pahlke wies darauf hin, dass es gerade erst ein sehr aufwändiges Prüfverfahren im Innenministerium gegebe gegeben habe, bei dem herausgekommen war, dass ausgelagerte Verfahren rechtlich und praktisch im Grunde nicht möglich seien sowie schwerwiegende ethische, menschenrechtliche und politischen Folgen drohten. Pahlke bezweifelte, dass eine neue Prüfung etwas anderes ergebe, auch wenn manche Ministerpräsident*innen dies sehr verzweifelt zu wünschen schienen. (UNHCR, UNO-Flüchtlingshilfe, 19.6. Dlf, 20.6. UNO-Flüchtlingshilfe, Dlf, Dlf, 21.6. NDR, Dlf, Dlf, Dlf, Dlf)

Freie Wohlfahrtspflege: Bundeshaushalt 2025: Sozialkürzungen verhindern

[19.6.] Sozialkürzungen verhindern: Angebote von Wohlfahrtsverbänden mussten vielfach schon eingeschränkt oder ganz eingestellt werden - Eine gemeinsame Pressemeldung der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege zum Bundeshaushalt 2025:
Vor dem Hintergrund drohender Kürzungen im Bundeshaushalt warnen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege vor einer gefährlichen Abwärtsspirale, in der immer mehr Angebote der Sozialen Arbeit eingestellt werden müssten. Menschen in schwierigen Lebenssituationen und Notlagen zu helfen, wird für die Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege angesichts massiver Kostensteigerungen und sinkender Haushaltsmittel immer schwieriger. Die Spitzen von AWO, Caritas, Parität, dem Deutschem Roten Kreuz , der Diakonie Deutschland und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland fordern eine Trendwende bei der Finanzierung der Sozialen Arbeit. Sie sehen bei weiteren Kürzungen den sozialen Frieden in Deutschland gefährdet.
In den Ergebnissen einer neuen Umfrage zur finanziellen Lage der Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege wird ein teilweise pessimistisches Stimmungsbild von der Zukunft der Sozialen Arbeit in Deutschland deutlich. [Zur PM & den Umfrage-Ergebnissen]
Hierzu Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland: "Die Gestaltung des Bundeshaushalts wirkt sich auf das Vertrauen der Menschen in die Demokratie aus. Weitere Kürzungen bei sozialpolitischen Leistungen und bei der Förderung von Freiwilligem Engagement im Bundeshaushalt 2025 sind demokratiegefährdend und nicht akzeptabel. Wer stattdessen die soziale Arbeit in den Wohlfahrtsverbänden stärkt und in den Sozialstaat investiert, sichert die Demokratie und unterstützt konkret den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Bundesjugendministerin: Die Jugend entzieht uns das Vertrauen

[16.6.] Nach der Europawahl - "Die Jugend entzieht uns das Vertrauen" von Lisa Paus.
Warum wir dringend einen weiterentwickelten Generationenvertrag brauchen. Ein Gastbeitrag der Bundesfamilienministerin.
"Immer mehr junge Menschen trauen den größeren demokratischen Parteien nicht mehr zu, dass sie die Belange der jungen Generation kennen. Sie glauben uns nicht, dass wir ihre Interessen und Bedürfnisse ernst nehmen. Aktuelle Jugendstudien bestätigen das. Und wer daran zweifelt, möge die letzten Wahlergebnisse betrachten.
Dass sich das Potenzial für rechtsextremistische Einstellungen in der jungen Generation verstärkt, ist besorgniserregend, und entspricht leider einer Entwicklung in allen Altersgruppen. Auch wählen junge Menschen häufiger kleine Parteien mit Fokus auf wenige Kernthemen. Es ist also höchste Zeit für Selbstkritik der großen Parteien, und ja, auch der Bundesregierung. Hohe Zeit auch für mehr politische Bildung, für kritische Medienbildung. Und – das ist mir als Bundesjugendministerin besonders wichtig – Zeit für eine jugendgerechte, eine generationengerechte Politik.
Wir brauchen eine veränderte Haltung – vor allem der mittleren und der älteren Generation. Wir brauchen einen klaren Blick auf die Bedürfnisse junger Menschen und auch künftiger Generationen – heute und später. Und wir brauchen den Mut, uns von dieser Haltung und diesem Blick leiten zu lassen: Wenn wir Entscheidungen treffen, wenn wir planen, wenn wir finanzielle Ressourcen verteilen. [...] [Zum gesamten Beitrag in der FAZ]

OKJA-Erklärung: Demokratiestärkung in Zeiten antidemokrat. Entwicklungen

[14.6.] Erfurter Erklärung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland: Demokratiestärkung in Zeiten antidemokratischer Entwicklungen
Wir, die Akteure der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland, sehen es als unsere fachliche und gesetzliche Pflicht an, eine inklusive, vielfältige und demokratische Gesellschaft zu fördern. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist eine zentrale Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe zur Demokratiebildung, politischen Bildung und Beteiligung junger Menschen. Unser tägliches Wirken in Einrichtungen und Angeboten, Trägern und Dachverbänden der Offenen Kinder- und Jugendarbeit richtet sich darauf, Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, sich selbstbestimmt in eine diverse Gesellschaft einzubringen, die sie betreffenden Belange mitzubestimmen und für die Gestaltung demokratischer und solidarischer Gemeinwesen Verantwortung zu übernehmen (siehe §11 SGB VIII). Dazu halten wir offene Angebote vor, in die junge Menschen ihre Interessen einbringen, an denen sie sich freiwillig beteiligen und Verantwortung übernehmen können. So erfahren sie Demokratie ganz praktisch. Wir setzen uns jugend- und sozialpolitisch auf allen Ebenen dafür ein, positive Lebensbedingungen für junge Menschen zu schaffen und zu erhalten. Dabei treten wir nachdrücklich dafür ein, dass die Diversität junger Menschen anerkannt, ihre Gleichberechtigung gefördert sowie ihre politisch-demokratische Teilnahme und ihre sozialökonomische Teilhabe gestärkt werden.
Mit großer Sorge betrachten wir daher die Präsenz und den zunehmenden Einfluss der AfD und anderer antidemokratischer Akteure in der politischen Landschaft Deutschlands. Die Wahlergebnisse vom 09. Juni 2024 bestärken dies auch über den nationalen Kontext hinaus. In vielen Positionen und Aussagen dieser Akteure ist eine direkte Bedrohung der Demokratie und der Grundwerte auszumachen, auf denen unsere Gesellschaft, das politische System der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union basieren. Die Positionen stehen auch dem pädagogischen Auftrag der Offenen Kinderund Jugendarbeit und den fachpolitischen Zielen unserer Arbeit fundamental und praktisch entgegen. [Zum gesamten Text]

Positionspapier Bundeselternnetzwerk d. Migrantenorganisationen für Bildung&Teilhabe

[14.6.] Positionspapier des Bundeselternnetzwerks der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt):
[Meldung zum Papier]: "Derzeit wird viel über unsere Themen gestritten. Eine überwunden geglaubte Wahrnehmung von Migration als "Mutter aller Probleme“ ist wieder auf dem Vormarsch. In der Bildung werden die Stimmen lauter, die wenig von Chancengleichheit und dem Ausgleich von Nachteilen und viel von den Eltern als Ursache der Probleme des Bildungssystems sprechen.
Nach der Europawahl, den daraus folgenden Analysen und den vielen Fragen nach dem "Warum?" - u.a. warum so viele junge Menschen die AfD wählen - erwarten wir weitere Debatten über die Bildungssysteme in Deutschland und deren Versäumnisse. Vielleicht münden diese Debatten dieses Mal tatsächlich in einen konkreten Aktionsplan, in dessen Umsetzung wir als migrantische Elternvereine und -dachverbände einbezogen werden? Angepasste Bildungsinhalte und -formate, die Umformung der Bildungssysteme in lernende Systeme und  das Ernstnehmen der Beteiligung junger Menschen in gesellschaftliche Prozesse sind dringend nötig. Die Notwendigkeit von Veränderung in der Bildung steht außer Frage, aber die konkrete Umsetzung will einfach nicht gelingen - wer geht den ersten Schritt?
Im Herbst stehen Landtagswahlen in mehreren ostdeutschen Bundesländern an. Darüber hinaus sind große Teile der Zivilgesellschaft in Aufruhr, da massive Mittelkürzungen im nächsten Bundeshaushalt erwartet werden.
An der Schnittstelle von Migration, Familie und Bildung positioniert, werden wir dennoch zunehmend einbezogen und nach unserer Expertise gefragt. Die Bedarfe unserer Mitglieder sind interessant für Wissenschaftler*innen, Politik und Verwaltung. Mit dem Papier hoffen wir, unsere Haltungen und Forderungen für alle unsere Arbeitsbereiche stärker in aktuelle Diskurse einbringen zu können."
Die zentralen Forderungen des bbt lauten:
1. Strukturelle Stärkung der Migrant*innen- und Elternorganisationen und Förderung der demokratischen Migrant*innenorganisationen für die ganzheitliche Unterstützung von Familien
2. Neue Unterstützungs- und Beteiligungsmodelle für Eltern und Aufstellen von Qualitätsstandards für die Zusammenarbeit mit Eltern
3. Entwicklung einer Bundesstrategie zur Armutsprävention und -bekämpfung
4. Einrichtung von Beschwerdestellen für Diskriminierungsfälle im Rahmen einer Gesamtstrategie gegen alle Formen von Diskriminierung und Rassismus!
5. Förderung von Mehrsprachigkeit und Sprachmittlung im Bildungssystem
6. Entwicklung lösungsorientierter Strategien gegen Lehrkräftemangel und Anerkennung von ausländischen Qualifikationen
7. Die Rolle der KMK als Austauschplattform stärken
[Zum Positionspapier]

EU-Wahl-Ergebnisse: Demokratie, Frauen-&Menschenrechte in Gefahr

[10.6.] Das starke Abschneiden rechtspopulistischer und europafeindlicher Parteien in den Wahlen zum EU-Parlament ist ein schwerer Schlag für die europäische Demokratie.
So auch warnte der Deutsche Frauenrat, der größte gleichstellungspolitische Dachverband in Deutschland, im Nachgang vor der Gefährdung von Frauen- und weiteren Menschenrechten durch das Erstarken rechter und europaskeptischer Kräfte im Europaparlament. Als Dachverband von rund 60 frauenpolitischen Organisationen stellt sich der DF gegen jeden Rückschritt bei Gleichstellung und Frauenrechten und fordert die demokratischen Parteien im Europäischen Parlament auf, sich schützend vor Frauenrechte zu stellen und Mehrheiten für eine proeuropäische, progressive Politik zu finden: "Heute ist ein schwerer Tag für Frauenrechte. Die EU wird von innen herausgefordert wie noch nie und Rechtspopulist*innen drohen ihre Geschicke zu beeinflussen. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie den Ton angeben. Jetzt sind die demokratischen Kräfte im Parlament gefordert, enger zusammenzuarbeiten, Blockaden der rechten Parteien abzuwenden und sich gemeinsam für Frauenrechte und die Rechte von marginalisierten und gefährdeten Gruppen einzusetzen,“ betonte die DF-Vorsitzende, Dr. Beate von Miquel. "Wir lassen uns von dem Wahlergebnis nicht einschüchtern. 84 %haben für demokratische Parteien gestimmt. Gemeinsam kämpfen wir für Gleichstellung und Teilhabe aller Frauen – jetzt erst recht!“ [DF 30.5, 10.6.]

Hintergrund: Die AfD, die offen antifeministisch auftritt, kam auf einen Stimmenanteil von 15,9% in Deutschland. In Frankreich erhielt die rechtsnationale Partei Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen mit 31,4% die Mehrheit. Ebenso in Österreich lag die rechtsradikale FPÖ mit 25,7% vorne und auch in Italien feierte die neofaschistische Partei Fratelli d’Italia von Premierministerin Giorgia Meloni 28,6% die Wahl als Erfolg. Letztlich werden die neuen Mehrheiten und Bündnisse darüber entscheiden, welche Politik in der EU möglich ist. Die neuen Fraktionen im Europäischen Parlament werden in den nächsten Wochen gebildet.
Bei den vom 6.-9.6. in der EU abgehaltenen Wahl waren etwa 360 Mio. Bürger*innen stimmberechtigt – erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren; damit war die EU-Wahl eine der größten weltweit. Um die 96 Deutschland zugewiesenen Parlamentssitze bewarben sich insgesamt 1.413 Kandidat*innen, davon 486 Frauen.
Die Beteiligung in Deutschland erreichte mit 64,8% (3,4 %-Punkte höher als 2019) immerhin einen neuen Höchstwert - seit der Wiedervereinigung.

[Weitere Informationen: Spiegel.de 10.6., EU-Wahl-Check des DF, DF-Wahlforderungen, Wahl-o-mat der Bundeszentrale für politische Bildung, Sozial-o-Mat der Diakonie Deutschland,  Verdi, DGB 5.3., 17.4., Deutsches Institut für Sozialwirtschaft, Stern.de sowie EU-Wahlprüfsteine und Forderungen des LSVD: Was wollen/sollen die Parteien für LSBTIQ* in der EU tun, LSVD: wie stimmten die EU-Fraktionen in der letzten Legislatur über LSBTIQ*-Rechte ab, Friedrich-Naumann-Stiftung: Analyse zu Frauenbild und Frauenrechten in europäischen rechtspopulistischer Parteien, dbb beamtenbund und tarifunion: dbb frauen - Wahlaufruf: Für Demokratie und Frauenrechte. Siehe zudem: die EU-Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter 2020-2025]

Pressefreiheitspreis für Meinungsvielfalt und eine pluralistische Gesellschaft

[6.6] Der Medienverband der freien Presse zeichnete die Journalistin, Kriegsberichterstatterin und Menschenrechtlerin Düzen Tekkal mit dem Pressefreiheitspreis des MVFP aus. Damit würdigten die Verleger*innen den couragierten, klugen und unermüdlichen Einsatz von Düzen Tekkal, für die Freiheit der Presse, für Meinungsvielfalt und für eine pluralistische Gesellschaft – gegen alle Widerstände. Der Pressefreiheitspreis wurde ihr am Abend des 6. Juni im Rahmen der Mediennacht der freien Presse in Berlin überreicht.
Düzen Tekkal ist bekannt als Journalistin und Kriegsberichterstatterin und für ihre deutliche Haltung gegen jede Form von Extremismus. Ihre journalistische Arbeit, unter anderem für die Hannoversche Allgemeine Zeitung, Die Welt und Die Zeit, sowie ihre Bücher wie „Deutschland ist bedroht: Warum wir unsere Werte jetzt verteidigen müssen“ und „GermanDream“, machen ihre Grundwerte und Überzeugungen deutlich. Als Mitbegründerin der Initiative „Hawar.help“ setzt sie sich für die Unterstützung von Frauen, Kinder und Minderheiten ein, die verfolgt oder diskriminiert werden. Tekkal gründete auch die Bildungsinitiative „GermanDream“, die Wertedialoge an deutschen Schulen organisiert, um junge Menschen gegen Islamismus und Rechtsextremismus zu stärken. Für ihre Verdienste um das demokratische Zusammenleben erhielt sie 2021 das Bundesverdienstkreuz. [MVFP 25.4., WDR 25.4., Presseportal 7.6., Tagesspiegel 8.6.]

Offener Brief: Wirtschaft&Zivilgesellschaft fordern Start d. Familienstartzeit

[6.6.] 35 Unterzeichner*innen aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft – darunter auch das Bundesforum Männer – fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung, die angekündigte Familienstartzeit endlich auf den Weg zu bringen, damit diese wichtige gleichstellungs- und familienpolitische Maßnahme noch in diesem Jahr in Kraft treten kann. Die zweiwöchige vergütete Freistellung nach der Geburt eines Kindes – für Väter, zweite Elternteile oder Vertrauenspersonen Alleinerziehender – ist im Koalitionsvertrag vereinbart und bereits für 2024 angekündigt. Dass die Familienstartzeit noch immer auf sich warten lässt, trifft auf großes Unverständnis:
Thomas Altgeld (Vorstandsvorsitzender des BFM): „Uns ist die Einführung der Familienstartzeit wichtig, weil der Anfang den Unterschied macht und damit gesellschaftlich das Signal gesendet wird: Väter werden von Beginn an gebraucht! Zur Unterstützung ihrer Partnerin. Zur Stärkung der eigenständigen Vater-Kind-Beziehung. Für eine gleichberechtigte Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit." [Mehr zum offenen Brief]

Europarats-Strategie zur Gleichstellung der Geschlechter 2024-29

[31.5.] Am 6.3. verabschiedete das Ministerkomitee des Europarates die von der Kommission für die Gleichstellung der Geschlechter (GEC) erarbeitete "Strategie des Europarates zur Gleichstellung der Geschlechter 2024-2029".
Die Strategie beinhaltet einen eindeutig intersektionalen Ansatz, der ausdrücklich Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität und -ausdruck sowie weiteren Geschlechtsmerkmalen (SOGIESC Merkmale) einschließt, insbesondere lesbischen, bisxuellen, transgender and intersexuellen Frauen (LBTI). Sie enthält auch die Verpflichtung, niemanden zurückzulassen und ein geschlechtergleiches Europa für alle zu erreichen. Die Strategie weist ausdrücklich darauf hin, dass geschlechterfeindliche und so genannte "geschlechterkritische" Narrative missbraucht werden als Werkzeug, um eine umfassendere Agenda gegen die Geschlechtergleichstellung und gegen Frauenrechte voranzutreiben und um damit gleichzeitig "diskriminierende Praktiken und Maßnahmen gegenüber Personen, die traditionelle Geschlechterrollen und -normen in Frage stellen" vermeintlich zu rechtfertigen.
Aus diesem Grund verfolgt die Strategie einen intersektionellen Ansatz bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und bei der Datenerhebung. Zu den spezifischen Maßnahmen für LBTI-Frauen gehören die Förderung des Zugangs zur Justiz, Maßnahmen in Bezug auf sozioökonomische Rechte und die Zusammenarbeit mit einschlägigen Sektoren und Organisationen zur Beseitigung von Diskriminierung, Sexismus und Geschlechterstereotypen. Die Strategie befasst sich erstmals auch speziell mit den Bedürfnissen von schwulen, bisexuellen, transgender und intersexuellen Männern (GBTI).

In einem gemeinsamen Statement begrüßten relevante europäische Nichtregierungsorganisationen am 31.5. die am Vortrag in Straßburg in Kraft gesetzte Strategie:
ILGA-Europe und EL*C - als Vertreter*innen der INGO-Konferenz in der Gleichstellungskommission bzw. als Beobachter der Gleichstellungskommission - haben gemeinsam an einer starken, LGBTI-inklusiven Strategie gearbeitet. Die gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und den Vertretern des Europarates geleistete Arbeit hat zu einer Strategie geführt, die den Europarat dazu verpflichtet, die Gleichstellung der Geschlechter zusammen mit der Gleichstellung von LGBTI-Personen und anderen Personen, die einer mehrfachen Marginalisierung ausgesetzt sind, anzugehen. Im aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext und angesichts der Zunahme rechtsextremer und geschlechterfeindlicher Narrative ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese Verpflichtungen umgesetzt werden. ILGA-Europe und EL*C wollen weiterhin mit dem Europarat und den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um diese Umsetzung in den nächsten Jahren zu gewährleisten.

[Abkürzungserklärungen: ILGA-Europe: eine unabhängige, internationale Nichtregierungs-Dachorganisation, die über 700 Organisationen aus 54 Ländern in Europa und Zentralasien vereint und hierbei die europäische Region der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association darstellt. // EL*C: Eurocentralasian Lesbian* Community // INGO: Conference of International Non-Governmental Organisations (INGOs) of the Council of Europe.]

Deutschland liegt - auch in Unternehmen - beim Thema Diversität weit zurück

[28.5.] Eine aktuelle Studie - als Bestandsaufnahme anlässlich des diesjährigen 12. Diversity-Tages am 28.5.24 - zeigt, dass es in Deutschen Unternehmen nicht gut steht mit Blick auf Vielfalt und Diversity. Der internationale Vergleich macht das umso deutlicher. Eine Bestandsaufnahme anlässlich des 12. Diversity-Tages.
Der jährliche Aktionstag in Deutschland soll Vielfalt und Inclusion in Organisationen fördern. Zugleich soll der Tag den Blick auf Schwachstellen und Versäumnisse richten. Und davon gibt es in deutschen Unternehmen einige; das zeigen die Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudie von Indeed, für die 16.671 Arbeitnehmer*innen aus elf Ländern befragt wurden.
U.a. kam hierbei heraus, dass nur 30% der deutschen Unternehmen Gleichstellungsbeauftragte für Vielfalt und Inklusion haben sowie nur 36 % der Arbeitnehmer*innen die Bemühungen ihres Arbeitgebers positiv bewerten. -Trotz vieler Kampagnen und theoretischer Bekenntnisse mangelt es in Deutschland an der praktischen Umsetzung.
Vorurteile und negative Zuschreibungen sind oft tief verankert und laufen unbewusst ab. Allerdings bieten nur 26 % der Unternehmen in Deutschland Schulungen zu unbewussten Vorurteilen an. Und selbst im Recruiting, also dem Bereich, in dem solche Schulungen besonders wichtig wären, werden sie nur von 29 % der Unternehmen durchgeführt.
Während 43 % der Führungskräfte angaben, dass Vielfalt und Inklusion in ihrem Unternehmen etabliert sind, stimmten nur 31 % der Mitarbeiter*innen derselben Aussage zu. 48 % der Befragten in Deutschland glauben, dass sich die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion in den nächsten fünf Jahren nicht verändern wird.
Um diese Zahlen in Kontext zu setzen: Im internationalen Durchschnitt nehmen 47 % der Befragten beim Arbeitgeber Bemühungen in Sachen Vielfalt und Inklusion wahr. [Haufe Online 28.5.]
Dieses Jahr beteiligte sich auch das BMFSFJ erstmalig an dem Aktionstag: Die Studie "Diversität in der Bundesverwaltung am Beispiel des BMFSFJ" vom 29.5.24 ist die erste umfassende Erhebung zu Diversität und Diskriminierung in einer obersten Bundesbehörde. Sie wurde vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) mit Förderung des Bundesfamilienministeriums durchgeführt. Margit Gottstein, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, nahm den Ergebnisbericht mit Handlungsempfehlungen für eine Diversitätsstrategie entgegen.
Margit Gottstein: "Die Studie zeigt, dass wir das Thema ernst nehmen, und liefert zentrale Anhaltspunkte, welche Bereiche genauer in den Blick zu rücken sind. Aus den Erkenntnissen wollen wir zügig die richtigen Schlüsse ziehen. Zumal die Ergebnisse der Erhebung belegen, dass wir mit unserer Expertise und Offenheit für Veränderung im Bundesfamilienministerium gute Voraussetzungen haben, Vielfalt und Chancengleichheit stärker voranzubringen. Das werden wir nutzen! Um die Diversität des Bundesfamilienministeriums zielgerichtet weiter zu fördern, entwickeln wir auf Basis der Empfehlungen des Berichts eine eigene Diversitätsstrategie für unser Haus." [BMFSFJ 29.5.]

Hintergrund: Der Deutsche Diversity-Tag, initiiert vom Charta der Vielfalt e. V., ist ein jährlicher Aktionstag in Deutschland, der Vielfalt und Inclusion in Organisationen fördert. Er bietet eine Plattform für Organisationen, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und Engagement für eine offene und diskriminierungsfreie Arbeitswelt zu zeigen. Der Tag dient dazu, ein Bewusstsein für Vielfalt in der Arbeitswelt zu schaffen, Vorurteile abzubauen und inclusive Arbeitsumgebungen zu fördern.Der Aktionstag wurde erstmals 2012 ins Leben gerufen. Seitdem findet der DDT jedes Jahr im Mai - dem European Diversity Month - statt. An diesem Tag können Organisationen verschiedene Aktionen durchführen, um die Bedeutung von Vielfalt zu stärken, von Workshops bis zu interaktiven Veranstaltungen. [Charta der Vielfalt]

 

Initiative zur Transformation des deutschen Bildungssystems

[16.5.] Die dringend benötigte Transformation des deutschen Bildungssystems lässt sich nur mit vereinten Kräften von Politik und Zivilgesellschaft angehen. Aus dieser Überzeugung heraus hat die Initiative #NeustartBildungJetzt konkrete Ideen für einen kontinuierlichen und integrativen Dialogprozess vorgelegt: mit dem "Bildungsdialog für Deutschland“ wird unmittelbar an den Appell für einen Nationalen Bildungsgipfel aus dem März 2023 angeknüpft. Mit dem Vorschlag zur breiten Beteiligung aller Akteur*innen im Bildungswesen, insbesondere aus der Bildungspraxis, soll ein Paradigmenwechsel eingeleitet werden. Es sollen neue Wege augezeigt werdeen, um im Schulterschluss zwischen Politik und Zivilgesellschaft an einer Lösung der massiven Herausforderungen im deutschen Bildungssystem zu arbeiten. Mit 94 Organisationen - darunter Bildungs-, Wohlfahrts-, Eltern- und Fachkräfteverbände, Gewerkschaften, Stiftungen und Bildungsinitiativen (u.a. auch BAG KJS, Diakonie Deutschland, Kinderschutzbund Bundesverband e.V.,
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Deutscher Caritasverband, Deutsches Kinderhilfswerk) - weist die Initiative eine breite gesellschaftliche Unterstützung für das Konzept auf; Organisationen mit teilweise sehr unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern und Interessen haben sich über gemeinsame Ziele verständigt und Seite an Seite für den notwendigen Neustart in der Bildung zusammengearbeitet. [Mehr Informationen]

LSBTIQ*-Rechte: Deutschland 2024 auf Platz 8 des europ. Regenbogen-Rankings

[15.5.] Am 15. Mai wurde das aktuelle Regenbogen-Ranking der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) Europe veröffentlicht. Das Ranking bewertet jährlich die rechtliche und politische Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Intersexuellen und anderen queeren Menschen (LSBTIQ*) in 49 europäischen Ländern.
Mit dem Regenbogen-Ranking erhebt ILGA Europe die rechtliche und politische Lage für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie andere queere Menschen (LSBTIQ*) in 49 Ländern in Europa. Die Länder werden nach der jeweiligen rechtlichen und politischen Situation für LSBTIQ* anhand von 75 Kriterien auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent eingestuft. Gewertet wird die gesetzliche Entwicklung in den sieben Themenfelder Gleichberechtigung und Nicht-Diskriminierung, Familie, Hasskriminalität und Hate-Speech, Anerkennung der Geschlechtsidentität, Rechte von intergeschlechtlichen Menschen, Schutz der Zivilgesellschaft und Flucht und Asyl.
Deutschland hat sich in diesem Ranking deutlich verbessert und gehört nun zu den Top 10 in Europa: Innerhalb der Europäischen Union liegt Deutschland nun auf Platz 8.
Das BMFSFJ führt die verbesserte Stellung Deutschlands auf die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Aktionsplan "Queer leben" zurück. U,a. wurde die Diskriminierung von homo- und bisexuellen Männern sowie von transgeschlechtlichen Personen bei der Blutspende gesetzlich verboten und "geschlechtsspezifische" sowie "gegen die sexuelle Orientierung gerichtete" Motive wurden in den Gesetzestext zu Hasskriminalität aufgenommen. Wiederum das kürzlich im Bundestag verabschiedete Selbstbestimmungsgesetz tritt zum 1.11. in Kraft und wird daher erst für das nächste Regenbogen-Ranking 2025 gewertet. [BMFSFJ 15.5., Zeit 15.5., Statista 16.5.]

[14.5.] Die Organisation FAIR SHARE of Women Leaders veröffentlichte mit dem s.g. FAIR SHARE Monitor 2024 die Ergebnisse der jüngsten Untersuchung zur Geschlechterverteilung in den Führungsebenen deutscher zivilgesellschaftlicher Organisationen. Die diesjährige Untersuchung von 222 NGOs, Stiftungen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und Sozialunternehmen legt sowohl erste Fortschritte als auch anhaltende Baustellen auf dem Weg zu echter Geschlechtergerechtigkeit in der Zivilgesellschaft offen.: Erstmals seit Beginn des jährlichen Monitorings wurde die 40-%-Schwelle beim Frauenanteil in den Geschäftsführungen und Aufsichtsgremien mit einem durchschnittlichen Anteil von 42 % Frauen überschritten. Jedoch verblieb der durchschnittliche Frauenanteil in den Belegschaften bei 69 % und in der mittleren Führungsebene betrug er durchschnittlich 62%. Damit ist ma noch weit entfernt von einer gerechten Repräsentation und stellt sich die Frage nach den Aufstiegschancen für Frauen im zivilgesellschaftlichen Sektor. - Zumindest scheint die sektorübergreifende Unterrepräsentation von Frauen von immer mehr zivilgesellschaftlichen Organisationen (ZGO) als Problem erkannt zu werden. In diesem Jahr beteiligten sich mit 48 % der zur Teilnahme aufgerufenen ZGO mehr denn je aktiv an der Datenerhebung. Ein klarer Zugewinn an Transparenz für den Sektor.
Laut weiterer Zahlen beschäftigen jedoch 29% der Organisationen keine einzige Frau in ihren geschäftsführenden Teams und wenn Frauen Teil der Geschäftsführung/-leitung sind, befinden sie sich in 55% der ZGO in der Minderheit. Bei den zumeist ehrenamtlich tätigen Aufsichtsgremien fanden sich immerhin nur noch elf Organisationen, in denen keine Frau vertreten ist. In 59% dieser Gremien stellen Männer die Mehrheit, wobei sie mittlerweile nur noch in 51% der Organisationen die Vorsitzposition innehalten.
Hintergrund: Der Verein setzt sich international und in Deutschland für einen angemessene Repräsentation von Frauen in den Führungsetagen zivilgesellschaftlicher Organisationen ein und erprobt Ansätze einer feministischen Führungs- und Organisationskultur. Dazu erhebt und veröffentlicht der Verein jährlich die Daten zur Geschlechterverteilung in Führungspositionen und unterstützt den Sektor dabei, bis spätestens 2030 Geschlechtergerechtigkeit in den Leitungsebenen zu erreichen. Damit hat der FAIR SHARE Monitor zum Ziel, Transparenz über und innerhalb der Zivilgesellschaft zu schaffen und Organisationen sowohl in die Verantwortung zu nehmen als auch anzuspornen, ihre Führungsstrukturen und -kultur kritisch zu reflektieren und aktiv zu gestalten. Geschlechtergerechtigkeit ist längst überfällig, doch wird es noch viel Ausdauer und Beharrlichkeit brauchen, bis die gesamte deutsche Zivilgesellschaft diesen Weg eingeschlagen hat. In den kommenden Jahren will der Verein v.a. weitere Schwerpunkte in der Erfassung und dem Abbau von Mehrfachdiskriminierung in zivilgesellschaftlichen Strukturen setzen.
Seit 2020 fördert das Bundesgleichstellungsministerium die Arbeit von FAIR SHARE of Women Leaders. [Mehr Informationen: zum Monitor 2024, BMFSFJ 14.5.]

Umfrage/Bericht: Umgangsrecht: Einfallstor für Gewalt gegen Mütter

[7.5.] Gewalttätige Väter nutzen das Umgangs- und Sorgerecht, um auch nach der Trennung Kontrolle und Gewalt über ihre Expartnerin auszuüben. Zudem erleiden gewaltbetroffene Mütter institutionelle Gewalt von Gerichten und Behörden, die das Umgangsrecht des Vaters über den Gewaltschutz für die Mutter stellen. Zu diesem Ergebnis kommt TERRE DES FEMMES aufgrund der ersten bundesweiten Umfrage zum Thema Umgangsrecht und Nachtrennungsgewalt, die TDF unter 848 gewaltbetroffenen Frauen mit Kindern online im Zeitraum vom 28.2.-7.4.24 durchgeführt hat.
U.a. gaben 89 Prozent der befragten Mütter an, diskriminierende Erfahrungen durch Institutionen gemacht zu haben. Am häufigsten wurde eine Diskriminierung bei Jugendämtern (68%) und Familiengerichten (67%) erlebt. 46 Prozent der Betroffenen erfuhren Diskriminierung durch Beratungsstellen und 36 Prozent durch ermittelnde Behörden.
[Zur TDF-PM vom 7.5.24, zu den wichtigsten Ergebnissen, zum Bericht 5.5., zur taz-PM zur Studie]

Gemeinsame Erklärung: Meilenstein für die Rechte von Trans- und Intersexuellen in Europa

[7.5.] Am 7. Mai wurden seitens der EU zwei neue Richtlinien über Mindeststandards für Gleichstellungsgremien (in den Bereichen Beschäftigung/ Beruf und Gleichbehandlung/Chancengleichheit) angenommen. (2022/0401 und RL 2022/0400). Eine der Richtlinien enthält in ihren Erwägungsgründen und Artikeln neben der sexuellen Orientierung nun auch die Aspkte des "Gender-/Geschlechtsausdrucks", der "Geschlechtsidentität" und anderer "geschlechterbezogener Merkmale". Damit werden solche Aspekte erstmalig ausdrücklich in einer EU-Richtlinie erwähnt und zum zweiten Mal "Geschlechtsidentität" und "-ausdruck" in. - Die beiden neuen RL ändern bestehende EU-Gesetze, um Bestimmungen zur Stärkung der Rolle und der Unabhängigkeit von Gleichstellungsstellen in der EU hinzuzufügen, indem Mindeststandards in Bezug auf ihre Mandate, Aufgaben, Unabhängigkeit, Struktur, Befugnisse, Zugänglichkeit und Ressourcen festgelegt werden.
Zahlreiche europäische Nichtregierungsorganisationen (s.u.), die im Rahmen eines zweijährigen Prozesses intensive Lobbyarbeit leisteten, erklärten dies zu einem wichtigen Meilenstein für den Schutz von LGBTI-Personen in der EU-Gesetzgebung.

[OII Europe - die Dachorganisation europäischer menschenrechtsbasierter intersexueller Organisationen, TGEU - Transgender Europe ist ein Netzwerk verschiedener Organisationen, die sich für die Bekämpfung der Diskriminierung von Transsexuellen und die Unterstützung der Rechte von Transsexuellen einsetzen, ILGA-Europe - die europäische Region der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association, EL*Curo - EuroCentralAsian Lesbian* Community/Conference, IGLYO - International Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer & Intersex Youth and Student Organization]

Inklusionskriterien für sozialpädagog. Angebote am Schul-Berufs-Übergang

[7.5.] Den Übergang Schule – Beruf inklusiv gestalten - Gelingensbedingungen aus dem Projekt "Ausbildung garantiert!?": Das Projekt begleitete die politischen und fachlichen Diskurse zur Ausbildungsgarantie. Im Fokus stand dabei die angestrebte inklusive Ausgestaltung des Übergangs Schule-Beruf, ausgerichtet an den Bedarfen der jungen Menschen. Aus den Erfahrungen von gut erprobten, inklusiv ausgerichteten Praxisansätzen der Jugendsozialarbeit konnten im Projekt strukturelle Anforderungen an einen neugestalteten Übergangsbereich abgeleitet werden. U.a. wurden Inklusionskriterien für sozialpädagogische Angebote am Übergang beschrieben, deren Anwendung erheblich dazu beitragen könnte, dass alle jungen Menschen die nötige Unterstützung bekommen, um erfolgreich eine Ausbildung zu absolvieren. [Zum Beitrag]
Hintergrund: Das Projekt "Ausbildung garantiert!?" wird von IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit – Deutschland e.V. im Netzwerk der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V. umgesetzt und wurde vom 1.7.22 bis zum 30.6.24 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Teilhabe für Mädchen& Frauen mit Behinderung gefordert

[5.5.] Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai fordert IN VIA, der Katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V., ein Ende von Benachteiligung, Diskriminierung und Gewalt gegen Mädchen und Frauen mit Behinderung. Ressortübergreifende Konzepte und Maßnahmen für diskriminierungsfreie Zugänge und für umfängliche Teilhabe müssen umgesetzt werden.
Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland haben eine staatlich anerkannte Behinderung. In der Schule, in der Ausbildung, im Berufsleben oder in anderen Lebensbereichen erfahren sie nach wie vor Ungleichbehandlung und Anfeindungen.
Mädchen und Frauen mit Behinderung sind mehrfach diskriminiert: wegen ihres Geschlechts und wegen ihrer Behinderung. Weitere Diskriminierungen aufgrund der sozialen Herkunft, des Alters oder des ausländerrechtlichen Status können hinzukommen. So ist eine geflüchtete Frau mit Behinderung, die weder über Wissen zu Unterstützungsangeboten noch über Deutschkenntnisse oder Beziehungen verfügt, stärker benachteiligt. Ein Großteil der Zugänge zu Sozial- und Gesundheitsleistungen werden ihr darüber hinaus verwehrt.
"Die Folgen für Betroffene von Diskriminierungen sind gravierend. Sie haben Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl und ihre psychische Gesundheit. Gefühle von Trauer, Ärger und Ohnmacht münden oft in Isolation, Resignation und Perspektivlosigkeit," erklärt Dr. Ruth Bendels, Vorständin von IN VIA Deutschland.
Sehr besorgniserregend sind die Ausmaße von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Mädchen und Frauen mit Behinderung: Laut Untersuchungen sind Mädchen und Frauen mit Behinderungen in ihrer Kindheit und Jugend zwei- bis dreimal häufiger sexueller Gewalt ausgesetzt als der Durchschnitt. Hierauf weist auch der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen hin und fordert Deutschland auf, Mädchen und Frauen mit Behinderung zu schützen und eine umfassende Strategie zur Prävention und zum Schutz vor Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu entwickeln. "Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland 2009 dazu verpflichtet, die vollumfassende gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen zu gewährleisten. Von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen brauchen verlässliche, niedrigschwellige und barrierefreie Angebote", fordert Dr. Anna-Maria Pedron, Vorständin von IN VIA Deutschland.
Der im vergangenen Jahr veröffentlichte UN-Staatenbericht gibt jedoch ein ernüchterndes Bild dessen ab, welche Schritte gegen Exklusion bisher eingeleitet wurden. Bei der Entwicklung und Implementierung von Gesetzen, Regelungen und Maßnahmen sind die mehrdimensionalen Aspekte von Diskriminierung zu beachten und ausgrenzende Strukturen abzubauen. Bund, Länder und Kommunen sind gefordert, in Kooperation mit den Expert*innen vor Ort Angebote und Maßnahmen zu ergreifen, die Teilhabe fördern und Benachteiligungen abbauen. Wesentliche Schritte sind barrierefreie Zugänge und die Sicherstellung, dass Menschen mit Behinderungen über die sie betreffenden Belange und Entscheidungen selbst bestimmen. (2.5. InVia)

Nationale Suizidpräventionsstrategie

[2.5.] Mehr als 10.000 Menschen sterben jährlich durch Suizid in Deutschland. Bei Kindern und Jugendlichen ist es sogar die zweithäufigste Todesursache.
Zudem geht die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention von bis zu 200.000 Suizidversuchen pro Jahr aus.
Häufig zählt Einsamkeit zu den Gründen. Diese ist kein Thema älterer Menschen allein. Einsamkeit und Lebensangst sind gerade für die Corona-Generation Treiber von Suizidgedanken im Jugendalter.
Daher hatte der Bundestag im Sommer 2023 in großer Einigkeit die Bundesregierung dazu aufgefordert, ein Gesetz zur nationalen Suizidprävention zu erarbeiten. Am 2. Mai 2024 schließlich stellte Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Nationale Suizidpräventionsstrategie vor und kündigte an, die Regierung werde ein Gesetz zur Umsetzung der Strategie vorlegen. Diese soll u.a. die Schaffung einer zentralen, bundesweiten Koordinierungsstelle für Beratungs- und Kooperationsangebote, besondere Schulungen für Fachkräfte v.a.in Gesundheitswesen und Pflege, die Verbesserung von Hilfs- und Präventionsangeboten sowie die Entwicklung eines Konzepts für eine zentrale deutschlandweite Krisendienst-Notrufnummer umfassen.
Akteur*innen der Zivilgesellschaft und Wohlfahrtspflege - wie die Diakonie Deutschland oder die Caritas - begrüßen die Veröffentlichung der Stratege, dringen nun jedoch v.a. auch darauf, dass die Bundesregierung die Suizidprävention nun schnellstmöglich verbindlich regelt durch Vorlage eines Gesetzes noch in dieser Legislaturperiode.

Aus Sicht der Diakonie Deutschland, die Suizidprävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreift und hier wiederum auch selbst aktiv ist, muss dies folgende Elemente umfassen: • Ausbau von Beratung und Hilfe in akuten Krisen: Die Telefonseelsorge ist finanziell zu fördern und die psychiatrisch-psychosozialen Krisendienste sind auszubauen, damit Menschen in suizidalen Krisen rund um die Uhr Zugang zu relevanten Hilfsangeboten haben. • Die Finanzierung zielgruppenspezifischer Angebote für junge, alte und kranke Menschen. • Maßnahmen zur allgemeinen Bewusstseinsbildung und zur Aufklärung über Suizide und Suizidversuche sowie Hilfen für Menschen in akuten Krisen.
Die Caritas betont zudem, dass es zusätzlich auch konkrete, schnell umzusetzende Schutzkonzepte braucht, die auch dem spontanen Suizidwunsch bauliche Maßnahmen entgegenstellen.
(2.5. Bundesgesundheitsministerium, ZEIT, Dlf, Diakonie, Caritas, Ärzteblatt, 17.6. Bundestag,3.5. ZDF, Hintergrund: Bundesgesundheitsministerium Bericht März 2023)

10 J. Hilfetelefon Sex.Missbrauch: hoher Hilfebedarf, mehr gesellschaftl. Sensibilität

[2.5.] Im Laufe eines Jahrzehnts hat sich das das anonyme und kostenfreie Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch als die zentrale bundesweite Anlaufstelle für Betroffene von sexuellem Missbrauch in Kindheit und Jugend, für Angehörige, Fachkräfte und für alle Menschen, die sich Sorgen um ein Kind machen oder Fragen zum Thema haben, etabliert. Rund 50.000 Gespräche seit dem Start in 2014 zeigen den großen Bedarf an diesem Angebot und spiegeln die zunehmende gesellschaftliche Sensibilisierung für das Thema sexualisierte Gewalt. Immer mehr Anrufende suchen Hilfe bei der Abklärung von (Verdachts-)Fällen. Erhöhter Hilfebedarf zeigt sich insbesondere für Jugendliche und junge Menschen bei sexualisierter Gewalt im Netz.
Das durch die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) geförderte Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch und seine weiteren Angebote werden auch zukünftig eine zentrale Säule des Amtes darstellen. - Kerstin Claus, UBSKM: "Die Arbeit des Hilfe-Telefons Sexueller Missbrauch ist von unschätzbarem Wert für alle Anrufenden. Die Berater*innen sind oft diejenigen, denen sich Betroffene oder Angehörige erstmalig anvertrauen. Auch Fachkräfte und andere Menschen aus dem nahen Umfeld von Kindern und Jugendlichen suchen dort zunehmend Unterstützung und die Tendenz ist steigend. Das zeigt ganz deutlich, wie wichtig die Arbeit des Hilfe-Telefons ist. Es zeigt auch: Wir müssen Hilfestrukturen nachhaltig stärken. Wir sind in der Verantwortung, sowohl die Unterstützung für Betroffene als auch den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt zu verbessern. Dafür braucht es eine gesetzliche Grundlage, wie sie jetzt mit dem UBSKM-Gesetz vorgesehen ist. Das Gesetz befindet sich in der Ressortabstimmung und Länder und Verbände wurden beteiligt. Ich gehe davon aus und erwarte, dass es jetzt wie geplant zeitnah vom Kabinett verabschiedet wird."

Das Hilfe-Telefon ist ein Angebot von N.I.N.A. e. V. – der Nationalen Informations- und Beratungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend. - Silke Noack, Geschäftsführender Vorstand von N.I.N.A. e. V., Leitung des Hilfe-Telefons, betont die Bedeutung dieses niedrigschwelligen Angebots: "Viele Menschen rufen uns an mit einem komischen Gefühl. Und das ist gut so. Sie haben etwas beobachtet, wissen aber nicht, wohin sie sich wenden können. Und wenn man nicht weiß, wohin man sich wenden kann, bleibt man mit diesem Gefühl alleine zurück. Ich möchte, dass Menschen aufmerksam werden und sich trauen hinzuschauen, damit sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen aufgedeckt und schneller beendet wird."
In den Gesprächen geben die Berater*innen des Hilfe-Telefons eine erste fachliche Einschätzung sowie konkrete Hinweise zum möglichen weiteren Vorgehen. Ziel der Beratung ist, dass sich die Ratsuchenden sicherer fühlen im Umgang mit der Situation. Die Berater*innen informieren darüber, wie die nächsten Schritte aussehen und welche Ansprechstellen vor Ort aufgesucht werden können.
Dabei entwickelt sich das Hilfe-Telefon stetig bedürfnisorientiert und barrierearm weiter. Zudem werden die Gespräche seit 2016, sofern die Anrufenden zustimmen, im Rahmen eines Begleitforschungsprojektes des Universitätsklinikums Ulm auch anonym wissenschaftlich dokumentiert und ausgewertet. Zentrale Ergebnisse zeigen, dass die Anrufe zu (Verdachts-)Fällen in den Jahren 2019/2020 deutlich zugenommen haben und seitdem auf einem konstanten Niveau bleiben. [...]

Viele Jugendliche und junge Erwachsene, die akut oft von sexualisierter Gewalt im Netz/mittels digitaler Medien oder Peer-Gewalt betroffen sind, wenden sich an das Hilfe-Telefon. Sie nutzen vor allem die Online-Beratung. Die Berater*innen sind für die jungen Menschen da und überlegen gemeinsam mit ihnen, was möglich ist, um sie vor der Gewalt zu schützen oder diese zu beenden.
Tanja von Bodelschwingh, Geschäftsführender Vorstand von N.I.N.A e. V., Leitung der Online-Beratung des Hilfe-Telefons, betont: „Viele Täter landen digital in den Kinder- und Jugendzimmern. Gut ist, dass wir mit der Online-Beratung auch dort sind. Viele Jugendliche nutzen die Möglichkeit der anonymen Online-Beratung. Viele von ihnen sind akut betroffen. Sie wollen und können nicht darüber sprechen. Telefonieren ist ohnehin für junge Menschen kaum noch ein Thema. Schreiben hingegen schafft die nötige Distanz: Sie können entscheiden, was sie uns mitteilen, wann sie die Antworten lesen und ob sie sich erneut melden möchten oder eben nicht. Ganz selbstbestimmt. Das macht vielen Mut, auch weitere Schritte zu gehen.“ [Zur kompletten PM]

Genderverbote - Rechtsgutachten sowie andere Entwicklungen

[April] Derzeit werden „Genderverbote“ diskutiert, bei denen es darum geht, eine geschlechtersensible Schreibweise mit Sonderzeichen zu untersagen. Aus antidiskriminierungsrechtlicher Sicht ist es problematisch, wenn eine geschlechtergerechte Schreibweise mit „Gendersternchen“, Doppelpunkt oder Unterstrich in staatlichen Einrichtungen wie Verwaltung, Schulen, Universitäten oder dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verboten werden soll. - Das Grundgesetz verpflichtet staatliche Stellen dazu, ihre hoheitlichen Aufgaben und Befugnisse diskriminierungsfrei auszuüben. Geschlechtergerechte Sprache hat zum Ziel, so zu formulieren, dass Menschen aller Geschlechter angesprochen werden. Es geht um einen Umgang mit Sprache, durch den möglichst niemand ausgeschlossen wird und alle repräsentiert werden. Das entspricht den Wertungen des Grundgesetzes, wonach alle Geschlechter gleichbehandelt und niemand diskriminiert werden soll. Vieles spricht daher für die Verwendung von geschlechtergerechten Schreibweisen und vor allem gegen ein Verbot derselben.
Die unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, hat daher ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben zu staatlichen "Genderverboten". Die Informationen sind auf acht Seiten zusammengefasst und werden von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes herausgegeben. Behandelt werden darin die Bereiche: Zum „Genderverbote“ in der Verwaltungssprache des Bundes, in der Verwaltung der Länder, im Rundfunk an Universitäten und Schulen. [Zum Gutachten]
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[27.6.] Neben den rückschrittlichen Entwicklungen in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein mit Blick auf (schriftsprachliche) Genderverbote gibt es übrigens auch kleine Positivbeispiele:
So etwa setzt sich die SPD im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg dafür ein, künftig die Formulierung "Bürger:innenamt" statt "Bürgeramt" zu benutzen. "Durch weitere sprachliche Sensibilisierung öffentlicher Einrichtungen [...] bekräftigt der Bezirk seine Pflicht, queeres Leben öffentlich auch sprachlich zu repräsentieren", heißt es in dem von der Fraktion in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebracht Antrag, der inzwischen auch an den zuständigen Ausschuss überwiesen wurde. - Neben dem Vorschlag zur Ämter-Umbenennung sollen weitere Maßnahmen zur Unterstützung und zum Schutz von LGBTQ-Menschen folgen. Dazu zählt etwa die Einrichtung eines Queeren-Zentrums und einer Stelle für eine Beauftragte oder einen Beauftragten für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Bezirk. Damit soll "der Bezirk den Schutz und die Unterstützung von queeren Menschen erhöhen und ein Signal über die Bezirksgrenzen hinaus setzen. [... Denn] Immer stärker von Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung betroffene und bedrohte Menschen müssen unbedingt geschützt und unterstützt werden." [rbb, Tagesschau, Welt]

Forderung: Gleichstellung, Antirassismus & Antidiskriminierung als künftige EU-Prioritäten

[25.3.] Etliche europäische Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsorganisationen rufen die Staats- und Regierungschefs der EU und die europäischen Institutionen auf, dafür zu sorgen, dass Gleichstellung, Antirassismus und Grundrechte in der nächsten Legislaturperiode eine Priorität darstellen.
Sie loben die Fortschritte zur Kenntnis, die die EU in dieser Legislaturperiode im Bereich der Gleichstellung machte; so die Ernennung des allerersten Kommissars für Gleichstellung. Dies zeige, dass die EU-Kommission sich verpflichtet fühlt, die in Art. 2 des EU-Vertrags verankerten Gleichstellungswerte zu fördern und ihre Pflichten gemäß Art. 10 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU zu erfüllen. Gleichstellungs- und Nichtdiskriminierungspolitiken und -initiativen seien sichtbarer geworden und wurden in mehreren Vorschlägen aufgegriffen, wie z. B. in den Standards für Gleichstellungsstellen, einer Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, einem Legislativvorschlag zum EU-Behinderten- und -Parkausweis, dem Aktionsplan gegen Rassismus und einem Vorschlag zur grenzüberschreitenden Anerkennung von Elternrechten. Diese Initiativen wurden durch Strategien zur Gleichstellung der Geschlechter, zu LGBTIQ und zu Behinderungen sowie durch den strategischen Rahmen der EU für die Roma und ein Grünbuch über das Altern ergänzt. Laut der NGOs sei die EU jedoch noch weit davon entfernt, eine Union der Gleichheit zu sein - dies sei ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Zudem seien derzeit zunehmende Gegenreaktionen, rassistische Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Diskriminierung zu verzeichnen. Dies müsse sowohl auf EU-Ebene als auch auf nationaler Ebene dringend angegangen werden. Dazu fordern sie die EU ausdrücklich auf, einen umfassenden Rechtsschutz gegen Diskriminierung in der EU zu schaffen, um Gleichbehandlung EU-weit und für alle Europäer*innen zu garantieren. Zudem fordern die NGOs auch spezifische Maßnahmen, um zu gewährleisten, dass die EU-Institutionen über angemessene Ressourcen und Personal verfügen, um Gleichstellung und Nichtdiskriminierung zu priorisieren und durchgängig zu berücksichtigen, mit besonderem Augenmerk auf gefährdeten Gruppen und intersektioneller Diskriminierung.
Zu konkreten Forderungen der Organisationen gehört u.a.:
- die Ernennung eines EU-Kommissars mit einem starken Mandat für Gleichstellung und Grundrechte
- die Stärkung der Dienststellen der EU-Kommission, die sich mit Gleichstellung, Nichtdiskriminierung und Antirassismus beschäftigen, insbesondere durch die Einrichtung einer neuen Generaldirektion für Gleichstellung und Grundrechte. 
- die jährliche Durchführung eines „Gleichstellungsforum“, an dem politische Entscheidungsträger, die Zivilgesellschaft und andere interessierte Akteur*innen teilnehmen, um Initiativen zur Verwirklichung einer Union der (v.a. auch intersektionellen) Gleichstellung zu bewerten und zu entwickeln
- die Schaffung einer EU-Ratsformation für Gleichstellung
- eine angemessene Finanzierung von Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich für Gleichstellung, Nichtdiskriminierung und Antirassismus einsetzen
- dass alle Initiativen seitens der EU auf wirkmächtige und transparente Weise die europäischen Gleichstellungsorganisationen, Antirassismus-Organisationen und solche, die die am stärksten von Diskriminierung betroffenen Gruppen vertreten, einbeziehen und beteiligen müssen. [...]
Zudem wäre es von grundlegender Bedeutung, dass das Personal der EU-Institutionen die europäische Bevölkerung angemessen widerspiegelt; nicht nur in Bezug auf die Nationalität, sondern auch die Vielfalt der Geschlechter, ethnische oder soziale Herkunft, Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, mit Blick auf Behinderung, Alter, sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und -ausdruck und Variationen der Geschlechtsmerkmale. Die NGOs fordern konkrete Maßnahmen, um dies zu gewährleisten sowie Schulungen für alle Bediensteten zu den Themen Gleichstellung und Nichtdiskriminierung. Nur durch Zusammenarbeit würde die EU wirklich zu einer Union der Gleichstellung werden, die ihrem Motto „In Vielfalt geeint“ gerecht wird. Die unterzeichnenden Organisationen wollen die europäischen Institutionen weiterhin auch bei der Erreichung dieses entscheidenden Ziels unterstützen. [Zum gesamten Statement und allen Forderungen (engl.) vom 25.3.]
Die Unterzeichner*innen sind: European Disability Forum, ILGA-Europe, AGE Platform Europe, European Network Against Racism, ERGO Network, OII Europe, IGLYO, EL*C, TGEU – Transgender Europe.

4. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen

Petition gegen Haushaltskürzungen&zivilgesellschaftlichen Kahlschlag

Im Bundeshaushalt 2025 drohen nach Sparvorgaben des Finanzministeriums massive Streichungen. Bei den derzeitigen Verhandlungen zeichnet sich ab, dass das v.a. die Programmhaushalte der Ministerien treffen wird. Damit sind zivilgesellschaftliche Projekte und Initiativen bundesweit in ihrer Existenz bedroht. Ein breites Bündnis aus mehr als 50 gemeinnützigen Organisationen warnt nun vor den dramatischen Folgen solcher Haushaltskürzungen für die Demokratie.
Das Bündnis „Gerade jetzt. Für alle.“ wendet sich daher mit einer Petition für den Erhalt der Fördergelder direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz. Denn Demokratie braucht zivilgesellschaftliche Institutionen zur Wahrung von Freiheit, Vielfalt, Toleranz, Teilhabe, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit. Mit der Petition fordert das Bündnis von Bundeskanzler Scholz: Stellen Sie in den Haushaltsverhandlungen sicher, dass Förderungen für politische Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen, Freiwilligendienste, soziale Initiativen und andere Organisationen bürgerschaftlichen Engagements nicht eingespart, sondern verstetigt werden.
Petition unterzeichnen auf Campact. Mehr zum Bündnis.
Zu den über 100 Unterzeichnenden gehören u.a.: die Organisationen: Aktion Courage e.V., Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Amadeu Antonio Stiftung, Amt für Jugendarbeit der Ev. Kirche von Westfalen, Antidiskriminierungsverband Deutschland e.V., AG Migrantinnen, Migranten u. Flüchtlinge in NI e.V., AK deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB), Bundes-AG Kirche u. Rechtsextremismus (BAG K+R), Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt), Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), Bundesverband Frauenberatungsstellen u. Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V., Bundesverband Mobile Beratung, Centre for Feminist Foreign Policy gGmbH, Claim e.V., Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland – DaMOst e.V., Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V., Der Paritätische Gesamtverband, Deutsche Kinder- u. Jugendstiftung GmbH, Standort Sachsen, Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V, Deutscher Bundesjugendring e.V., Deutsches Kinderhilfswerk e.V., DGB-Jugend Nord, Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V., forumZFD, HateAid, Informations- u. Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA), Internationale Jugendgemeinschaftsdienste – ijgd, Junge Islam Konferenz & Kompetenznetzwerk Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft, Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention, NaturFreunde Deutschlands e.V., Netzwerk für Demokratie und Courage e.V., Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa, Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V., Zentralrat Deutscher Sinti und Roma.

BW: Jugendbeteiligung Landesaktionsplan gegen Diskriminierung&Rassismus

Staatsministerium Baden-Württemberg: Stabsstelle der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung: Kinder- und Jugendbeteiligung zur Aufstellung des Landesaktionsplans gegen Diskriminierung und Rassismus (LAP). Jugendlichen soll die Möglichkeit geboten werden, aktiv an der Mitgestaltung des LAP mitzuwirken. Ihre Anliegen und die altersbedingten Herausforderungen im Zusammenhang mit Diskriminierung und Rassismus sollen dadurch Gehör finden.
Verbleibende offene Veranstaltungen vor Ort: Freiburg 4.7., Stuttgart 8.7., Karlsruhe 11.7., Schwäbisch Gmünd 15.7., Online-Workshop 16.7.. [Mehr Informationen]

Petition&offener Brief: Gewalthilfegesetz - für alle Frauen&deren Kinder

Petition der Zentralen Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser, gerichtet an den Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesfinanzminister Christian Lindner, Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Bundesregierung.: Gewaltschutz kostet Geld und rettet Leben: Gewalthilfegesetz für alle Frauen - JETZT!
Auszug aus dem Petitionstext: Wir, die Autonomen Frauenhäuser in Deutschland, fordern die Bundesregierung auf, Schutz und Unterstützung endlich für alle gewaltbetroffenen Frauen zu ermöglichen. Die politisch Verantwortlichen müssen jetzt handeln und das geplante Gewalthilfegesetz mit ausreichenden Bundesmitteln ausstatten." 
Denn jeden Tag bliebe gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern der Zugang zu Schutz und Unterstützung verwehrt - entweder, weil es keine freien Frauenhausplätze gibt oder, weil sie den Frauenhausaufenthalt nicht bezahlen können. Zude müssten sie meist viel zu lang auf einen Beratungstermin warten - entweder, weil es in der Nähe keine Fachberatungsstelle gibt oder, weil die vorhandene völlig überlastet ist. Aktuell gibt es zwar eine Vorlage für ein Gewalthilfegesetz, doch die Bundesregierung weigert nach wie vor, ausreichende Gelder bereitzustellen. - Dies alles verhindert einen effektiven Gewaltschutz, der allen gewaltbetroffenen Frauen zugänglich ist.
"Frauenhäuser und Fachberatungsstellen retten Leben. Seit fast 50 Jahren organisieren sie Schutz und Unterstützung für Frauen und ihre Kinder, die in Paar-, familiären oder anderen Nahbeziehungen Gewalt erleben. Durch einzelfallbezogene Finanzierungsmodelle der Frauenhäuser müssen Gewaltbetroffene aber noch immer in einer absoluten Notsituation für die Finanzierung ihres Schutzes selbst sorgen. Für viele wird dadurch der Platz in einem Frauenhaus unbezahlbar - besonders dann, wenn kein Anspruch auf Sozialleistungen besteht. Dies betrifft z.B. Studentinnen, Rentnerinnen, Frauen mit prekärem Aufenthaltsstatus oder erwerbstätige Frauen. Der Bedarf an Schutz und Unterstützung besteht genauso für trans*, inter* und nicht-binäre Personen jeden Alters. Auch hier fehlen fast überall bedarfsgerechte Angebote.
Beratungsstellen für Gewaltbetroffene sind in Deutschland noch immer sehr ungleich verteilt, unterfinanziert und überlastet. Die Finanzierung basiert oft auf freiwilligen Leistungen der Länder und Kommunen."
Die Petition fordert: "Der Schutz vor Gewalt ist keine Sozialleistung. Der Schutz vor Gewalt ist keine freiwillige Leistung. Der Schutz vor Gewalt ist eine menschenrechtliche Verpflichtung. Daran müssen sich alle staatlichen Ebenen (Bund, Länder und Kommunen) angemessen beteiligen. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese Verantwortung endlich wahrzunehmen! - 2021 vereinbarte die Ampel-Regierung in ihrem Koalitionsvertrag eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherzustellen, das Hilfesystem auszubauen und dabei Bundesmittel einzusetzen (Koalitionsvertrag S. 91). Die Realisierung eines Gewalthilfegesetzes und somit Schutz und Unterstützung für alle gewaltbetroffenen Frauen und deren Kinder ist jetzt möglich. - Wir fordern die Bundesregierung zur Einhaltung ihres Koalitionsvertrages auf. Wir fordern eine sichere, einzelfallunabhängige Finanzierung von Schutz und Unterstützung, die sich auf Bund, Länder und Kommunen verteilt.
Unterstütze unsere Forderungen, unterschreibe unsere Petition und setze mit uns ein Zeichen gegen patriarchale Gewalt! [Zur Petition/ mehr Infos]
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Siehe auch: [18.6.] Gewalthilfegesetz noch in dieser Legislaturperiode - Offener Brief des Bundesforum Männer (Interessenverband Jungen, Männer und Väter), des SKM Bundesverbandes (Fachverband für Menschen am Rande; kathol. Fachverband der sozialen Arbeit&Mitglied im Deutschen Caritasverband) und der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz. Die o.s. appellieren in einem offenen Brief an Bundesministerin Lisa Paus BMFSFJ), Bundesministerin Nancy Faeser (BMI) und Bundesminister Marco Buschmann (BMJ), den lange angekündigten Referent*innen-Entwurf des Gewalthilfegesetzes jetzt zu veröffentlichen und das Gewalthilfegesetz noch in dieser Legislatur zu verabschieden.

Demokratie leben: Interessenbekundungsverfahren Förderperiode 2025-32

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert im Bundesprogramm "Demokratie leben!" ab 2025 auch weiterhin zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie, Vielfalt und gegen jede Form von Extremismus.
Hierbei wird es künftig 3 Säulen geben: Partnerschaften für Demokratie (Interessenbekundsverfahren bereits wieder geschlossen), Innovationsprojekte (Fristende zur Einreichung einer Interessenbekundung: 15.7., 13 Uhr), Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur (Interessenbekundung noch nicht gestartet).
- Partnerschaften für Demokratie: Kommunen erhalten die Möglichkeit, Mittel für die Entwicklung von Partnerschaften für Demokratie zu beantragen. Diese Partnerschaften wirken als ein bundesweites Gesamtnetzwerk. Hinzu kommt, dass der Bereich durch eine erweiterte Förderung strukturschwacher Regionen stärker innerhalb der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse gesehen und gestaltet werden soll. Die Partnerschaften aktivieren und unterstützen das zivilgesellschaftliche Engagement und stärken das Handeln der Kommunalverwaltungen im Sinne der Ziele des Bundesprogramms – Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen – auf lokaler beziehungsweise regionaler Ebene.
- Innovationsprojekte: Die Entwicklung und Erprobung neuer Ansätze und Wege der Zielgruppenerreichung ist eine elementare Grundlage für die Weiterentwicklung der Fachpraxis. Deshalb ist der Programmbereich Innovationsprojekte ein wichtiger Baustein und umfasst alle drei thematischen Säulen der Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung und Extremismusprävention. Innovationsprojekte sollen auch Formate des aktiven Wissenstransfers an andere Träger und Praxisfelder erproben und umsetzen. Um Doppelstrukturen zu vermeiden und Synergien zu nutzen, werden die Länder in die Projektauswahl einbezogen.
- Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur: In diesem Programmbereich soll die Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur in Form von bundesweiten Kooperationsverbünden sowie bundesweiten Fachorganisationen in unterschiedlichen Themen- und Praxisfeldern gefördert werden. Für die Bildung eines Kooperationsverbundes können sich bis zu sieben Träger des jeweiligen Themen- und Praxisfeldes in einer Kooperationsstruktur zusammenfinden. Als themen- und praxisfeldorientierte Fachorganisation übernimmt ein Zuwendungsempfänger die Gestaltung aller Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen. [BMFSFJ]

Medienpreis zu Gleichstellung von Frauen u. Männern in TV, Radio, Internet

Juliane-Bartel-Medienpreis. Ausschreibung für 2024 gestartet. Medienschaffende können sich noch bis zum 1.7.24 mit ihrem Beitrag für den bundesweit renommierten Preis bewerben, mit dem das Land Niedersachsen Autor*innen würdigt, die in ihren Fernseh-, Hörfunk- und Internet-Beiträgen auf ernste oder unterhaltsame Weise die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren und dabei Rollenkonflikte sichtbar machen. [Mehr Informationen]

CfP: AK für interdisziplinäre M*-&Geschlechterforschung

Call for papers: Leben teilen: Männlichkeiten und Formen des Zusammenlebens.
Für die 15. Tagung des Arbeitskreises für interdisziplinäre Männer- und Geschlechterforschung (AIM Gender) vom 12.-14.12.24 in Stuttgart-Hohenheim werden Abstracts erbeten.
Ziel des AIM GENDER ist die fächerübergreifende gegenseitige Wahrnehmung und Kooperation von Forschenden aus Geschichts-, Literatur-, Kultur- und Politikwissenschaften sowie Soziologie, die zum Thema Männlichkeiten und deren Auswirkungen auf Kultur und Gesellschaft in Vergangenheit und Gegenwart arbeiten. [Zum CfP, Abstracts bis zum 16.8.]

Forschungsprojekt: Vaterschaftskonzepte im Ländervergleich_DJI sucht TN

Projekt: Drei Generationen von Vätern in Polen und Deutschland im Vergleich:Kontinuität und Wandel in Praxen von Vaterschaft (Laufzeit: 1.4.24-31.3.27)
Beschreibung: Wie unterscheiden und wo ähneln sich Vaterschaftskonzepte und -praxen in Deutschland und Polen? Wie und unter welchen Bedingungen verändern sich diese über mehrere Generationen hinweg? Was sind Kontinuitäten und wie verläuft die Transmission zur nächsten Generation?
Diesen Fragen widmet sich das DFG-geförderte Projekt in Kooperation mit Kolleg*innen der Universität Breslau. Ziel ist es, durch eine deutsch-polnische, intergenerationell und interkulturell vergleichende Perspektive Brüche, Kontinuitäten und Wandel von Vaterschaftskonzepten und -praxen herauszuarbeiten und so zu einer Diskussion über Vaterschaft im Generationenverlauf beizutragen.
Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) sucht für dieses Forschungsprojekt Familien, die in Interviews von ihren Erfahrungen als Väter und Söhne erzählen können. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt wird am Deutschen Jugendinstitut in München durchgeführt. [Mehr Informationen]

Programm-Ausschreibung: "JUGEND erinnert engagiert"

Ab 2024 übernimmt die Stiftung EVZ die Programmträgerschaft des Förderprogramms „JUGEND erinnert“ in Deutschland, das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstützt wird. Das Programm fördert Projekte, die Jugendlichen durch selbstbestimmtes Lernen historisches Wissen vermitteln und Bezüge zur aktuellen Lebenswelt herstellen. Im Mittelpunkt stehen die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus, seiner Verbrechen sowie seiner Vor- und Nachgeschichte.
Die Projekte sollten beteiligungsorientiert sein und Raum für kritischen Austausch über Werte und Vorurteile bieten. Antragsberechtigt sind gemeinnützig eingetragene Organisationen mit Sitz in Deutschland, darunter Jugendverbände, selbstorganisierte Jugendprojekte, Gedenkstätten, Geschichtsinitiativen, Bildungseinrichtungen, queere Initiativen und Kultureinrichtungen.
Weiterführdende Informationen.
Bewerbungsfrist: 9.6.24
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Landesgleichstellungspreis Sachsen-Anhalt 2024

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung verleiht erneut den Landesgleichstellungspreis. In diesem Jahr steht er unter dem Motto "Demokratie braucht Gleichstellung. Gleichstellung braucht Demokratie". Damit sollen natürliche und juristische Personen, Kommunen, Vereine, Projekte, Initiativen und Unternehmen ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise für die Gleichstellung von Frauen und Männern in einer offenen, modernen und gleichberechtigten Gesellschaft einsetzen. Der Preis soll dieses Engagement würdigen und zu einer stärkeren Sichtbarkeit beitragen."
Kategorie in 2024 sind: 1: Stärkung der Demokratie durch geschlechtersensible Bildung, 2: Geschlechtergerechtigkeit durch Teilhabe, 3: Hass, Hetze und Antifeminismus bekämpfen, 4. Herausragendes Einzelengagement. Bewerbungen sind noch bis zum 9.8.24 möglich. [Weitere Informationen].
Die Festveranstaltung zur Verleihung des Gleichstellungspreises findet am 12.9.24 in den Franckeschen Stiftungen Halle/Saale statt.

Call for Papers: Männlichkeiten&Formen d. Zusammenlebens

Der Arbeitskreis für interdisziplinäre Männer- und Geschlechterforschung (AIM Gender) trifft sich seit 2001 alle eineinhalb Jahre im Tagungszentrum Stuttgart-Hohenheim. Bei der 15. Tagung vom 12.-14.12.24 geht es um Männlichkeiten und Formen des Zusammenlebens.
Die Tagung will explizit über eine Verengung auf männliche ‚Solidarität‘, ‚Kameradschaft‘ und ‚Gesinnungsgemeinschaft‘ hinausgehen und Männlichkeiten sowie Varianten des Zusammenlebens ausdrücklich jenseits von Zweigeschlechtlichkeit und lediglich menschlicher Vergemeinschaftungen thematisieren. AIM Gender lädt dazu ein, Abstracts (höchstens eine Seite, max. 1800 Zeichen), bis zum 16.8.24 einzusenden. Auf Basis der ausgewählten Abstracts wird das Tagungsprogramm zusammengestellt. [Mehr Informationen zum AIM Gender, Alle Infos zum Call]

Interviewpartner*innen gesucht: GEW-Umgang mit sexualisierter Gewalt gegen Ki/Ju

Seit März 2023 untersuchen Dissens (Institut für Bildung und Forschung e.V. aus Berlin) und das IPP (Institut für Praxisforschung und Projektberatung aus München) den Umgang der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche von 1950 bis heute. Eine wichtige Datenquelle zur Beantwortung der Forschungsfragen sind Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Funktionsträgerinnen und Funktionsträger der GEW im Untersuchungszeitraum sowie Betroffenen von sexualisierter Gewalt im Einflussbereich der GEW.
Deshalb bitten Dissens und IPP alle Menschen, die zu dem Thema Auskunft geben können und wollen, sich per E-Mail an gew@ipp-muenchen.de oder telefonisch zu melden (Dissens – Malte Täubrich und Maite Gabriel, 030-54987534 / IPP – Helga Dill, Franziska Behringer, Tinka Schubert, Sabine Wallner, 089-54359770).
Zielgruppe/n für die Interviews: Personen, die
- selbst oder in Ihrem beruflichen/gewerkschaftlichen Umfeld sexualisierte Gewalt erlebt/beobachtet haben und Auskunft darüber geben können, wie damit umgegangen wurde.
- Informationen über den Umgang mit organisierter bzw. struktureller sexualisierter Gewalt im Einflussbereich der GEW haben.
- Diskurse um Liberalisierung von Pädosexualität im Kontext der GEW beobachtet oder verfolgt haben oder daran beteiligt waren und die über die ideologischen Hintergründe bzw. die zeitbezogenen Diskussionen erzählen können.
- mit Rechtsschutzfällen zu tun hatten, in denen aufgrund pädosexueller Handlungen Rechtsschutz beantragt wurde.
- sich mit der Rezeption von Wissenschaftler*innen bzw. Kulturschaffenden auseinandergesetzt haben, die Pädosexualität und deren Liberalisierung öffentlich befürwortet haben.
- sich mit Themen wie Sexualpädagogik, Sexualkundeunterricht, sexuellen Lebensweisen im Unterricht und den Veränderungen des gewerkschaftlichen/gesellschaftlichen Diskurses zu diesen auseinandergesetzt haben.
[Mehr Informationen]

meinTestgelände-Beteiligungsaufruf an Ü25:

meinTestgelände - eine gemeinsame Seite der BAG Jungen*arbeit und der BAG Mädchen*politik - ist ein online Magazin- das Gendermagazin für junge Menschen. Es werden Texte, Songs und Videos von jungen Menschen unter 25 veröffentlicht. So haben diese Möglichkeit, eigene Gedanken und Meinungen zu veröffentlichen und sich selbst dabei auszuprobieren. Dabei kann es um Ideen für eine gerechtere Gesellschaft, den eigenen Widerstand gegen einschränkende Geschlechterrollen, gegen Queerfeindlichkeit und Rassismus und vieles mehr gehen.
Über meinTestgelände kann ein Aushang/Handzettel, der für Jugendeinrichtungen, junge Menschen selbst oder Träger von Jugendprojekten heruntergeladen werden um für eine Autor*innenschaft im Projekt zu werben. [Zum Download des Aushangs]

5. Weiter- & Fortbildungen, Workshops u.ä.

1.7./2.9. Online: Infoabend zum Lehrgang Geschlechterreflektierte J*/M*-Arbeit

Lehrgang „Geschlechterreflektiert mit Jungen, Männern und Vätern arbeiten“
-> Informationsabende 1.7. oder 2.9., 18-19.30 Uhr (per Zoom):• Montag, 1. Juli 2024
Lehrgang: 16./17.11.24 (Einführungswochenende in Berlin), 2.-7.2.25 (Blockwoche 1, Schwarzwald), 15.-20.6.25 (Blockwoche 2, Schwarzwald), 30.11.-5.12.25 (Blockwoche 3, Schwarzwald). (Anmeldefrist: 20.10.24)
Veranstalter: Der Lehrgang ist ein Bestandteil des Projekts "Fostering Sustainable Masculinities" (FOSMA), das von den Dachverbänden im deutschen Sprachraum (Bundesforum Männer, Dachverband Männerarbeit Österreich, infoMann Luxemburg und männer.ch) getragen u. mit finanziellen Mitteln der EU im Rahmen von ERASMUS+ unterstützt wird.
Inhalt/ Ausgangslagenbeschreibung des Veranstalters: Geschlechterverhältnisse verändern sich – für manche rasant, für andere viel zu langsam. Sicher ist: Innerhalb weniger Jahrzehnte haben Männer* ihre rechtliche Vormachtstellung aufgegeben oder verloren. Verbleibende Privilegien (z.B. höhere Löhne, bessere Aufstiegschancen, geringere Sexualisierung von Körpern, höhere Kompetenzzuschreibung etc.), Folgen einseitig erwerbsorientierter Lebensentwürfe (z.B. Stress, Burnout, geringere Lebenser- wartung etc.) und anderer traditioneller Männlichkeitsvorstellungen (z.B. Risikoverhalten, Gewaltneigung, Bildungswiderstände) werden auch in einer breiteren Öffentlichkeit zuse- hends problematisiert. Stichwort: toxic masculinitiy. Trotzdem bleiben alte Männlichkeitsnormen wirksam. Es besteht ein Orientierungsvakuum, wie Mann-Sein zeitgemäss und nachhaltig gelingen und positiv besetzt werden könnte. Zeitdiagnostisch lässt sich „eine widersprüchliche Gleichzeitigkeit von Persistenz und Wandel“ (Prof. Andrea Maihofer) feststellen. - In diesem Spannungsfeld sehen sich Jungen, Männer und Väter mit ihren Verunsicherungen, Anliegen und Verletzlichkeiten bis heute weitgehend sich selbst überlassen. Immer mehr wachsen jedoch der Bedarf und die Bereitschaft von Fachorganisationen und Beratungsstellen, Grundversorgern und Kostenträgern, das Knowhow der Jungen-, Männer- und Väterarbeit zu nutzen und zu stärken. -> Der Lehrgang „Geschlechterreflektiert mit Jungen, Männern und Vätern arbeiten“ macht dich kompetent, um professionell an diesem Veränderungsprozess mitzuwirken. [Mehr Informationen]
 

3.7. Online: Jungen*arbeitsTalk: Einsatz digitaler Spiele in der inklusiven Jugendarbeit

Das partizipative Projekt "Level Up" der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW wurde 2023 gestartet, um Jugendlichen mit und ohne Behinderung eine aktive Teilhabe an der Gaming-Kultur zu ermöglichen. In der Online-Veranstaltung gibt Saskia Moes, Bildungsreferentin der FJMK, einen Überblick über die Möglichkeiten und Herausforderungen des Einsatzes digitaler Spiele in geschlechterreflektierten, inklusiven Kontexten. Thematisiert wird: das Erfassen der Potenziale digitaler Spiele für die inklusive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, das Erkennen von Barrieren in digitalen Spielen und deren Überwindung sowie das Kennenlernen verschiedener Methoden für den Einsatz digitaler Spiele in der inklusiven Jugendarbeit.
Termin und Ort: 3.7., 12-14 Uhr, kostenfrei, online. - > Weitere Infos und Anmeldung.

3.-5.7. Gauting: FoBi zu kritischem Weißsein i.d. Jugendarbeit

"Ich bin doch nicht rassistisch, oder?! - Perspektiven und Impulse zu kritischem Weißsein in der Jugendarbeit" Fortbildung für pädagogische Fachkräfte.
Termin&Ort: 3.7. (14Uhr) - 5.7. (16 Uhr); im Institut für Jugendarbeit des Bayerischen Jugendrings KdöR, Germeringer Str. 30, 82131 Gauting.
Veranstalter*innen: IMMA e.V. – Initiative für Münchner Mädchen* in Kooperation mit dem Institut für Jugendarbeit Gauting des BJR.
Inhalt: Rassismus ist in Deutschland allgegenwärtig – auch in der Jugendarbeit: Jugendliche sind selbst von Rassismus betroffen, agieren oder sprechen diskriminierend, sind (z.B. durch soziale Medien) unterschiedlich stark politisiert und stellen Fachkräfte damit vor große Herausforderungen.
Das Seminar bietet einen Einstieg in die Auseinandersetzung mit eigenen Privilegien und eröffnet einen fehlerfreundlichen Raum für Selbstreflexion und Weiterentwicklung der eigenen Haltung. Zudem werden wichtige Grundlagen vermittelt, und Perspektiven sowie Ideen für die Praxis entwickelt.
Inhalte: Vermittlung von Grundlagenwissen zu Diskriminierung, Intersektionalität und Rassismus sowie Critical Whiteness, Auseinandersetzung mit den eigenen Privilegien und der Bedeutung für den Alltag und den Arbeitskontext, Entwicklung von Haltungen für die Jugendarbeit, Arbeit an konkreten Fallbeispielen aus der Praxis.
Ziele: Erarbeitung einer rassismus- und diskriminierungskritischen Haltung, die Fachkräfte und junge Menschen stärkt.
Methoden: Erfahrungsorientierte Übungen und Methoden, kurze Inputs, Einzel- und Gruppenarbeit, Zeit für Selbstreflexion.
Kosten: 285 Euro (305 Euro mit EZ-Garantie).
Anmeldung und Details: www.institutgauting.de

5./9.7. Online: Workshops Prävention/Intervention/Trauma sexualisierte Gewalt

Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V. (LAGJM)-Online-Workshops:
- 5.7. Prävention/Intervention gegen sexualisierte Gewalt: Die Fortbildung dient der Einführung in die geschlechter- und diversitätsbewusste Prävention/Intervention gegen sexualisierte Formen von Gewalt in Institutionen. Informationen, Konzepte und ein professionelles pädagogisches Handeln zu diesen Themen-Bereichen können unsere (pädagogische) Handlungsfähigkeit aufrechterhalten. Das Angebot richtet sich an alle Personen die in der Eingliederungshilfe und/oder der Kinder- und Jugendarbeit mit Kindern, Jugendlichen, (jungen) Erwachsenen mit und ohne Behinderungserfahrung arbeiten.
- 9.7. Trauma durch (sexualisierte) Gewalt – Pädagogisch Handeln und Handlungsfähigkeit ermöglichen.: Menschen mit (sexualisierten) Gewalterfahrungen müssen nicht selten mit Traumata leben. Wie kommt dies zustande? Was bedeutet dieser Umstand für die Personen? Traumatische Ereignisse können Kinder, Jugendliche und Erwachsene stark in ihrem Handeln beeinflussen und beeinträchtigen. Mit Wissen um Traumata und möglichen Folgen kann das pädagogische Handeln in Institutionen der Eingliederungshilfe oder
der Kinder- und Jugendhilfe aufrechterhalten werden. [Kontakt&Anmeldung]

13.7. Essen: FoBi: Gender- und diversitätssensible Sprache

Fortbildung: Einführung in diversitätssensibles Sprachhandeln.
Inhalt: Sprache ist mächtig. Sie formt Wirklichkeit und Bewusstsein mit, in ihr und durch sie bilden sich gesellschaftliche und kulturelle Vorstellungen von Differenzordnungen, von „uns“ und „den anderen“, von Normalität und Abweichung ab. Sie ist nicht neutral und kann als aktives Handeln verstanden werden. Gleichzeitig sind Sprache und ihr Gebrauch stetig im Wandel und verändern sich. Häufig bestehen Unsicherheiten darüber, was und wie etwas gesagt wird und welche Begrifflichkeiten respektvoll und angemessen sind. Ziel gender- und diversitätssensiblen Sprachhandelns ist der wertschätzende und nichtdiskriminierende Gebrauch von Sprache. Hierin wollen wir uns in dieser Fortbildung üben.
„Gender- und diversitätssensible Sprache“ beleuchtet folgende Aspekte:
- Sensibilisierung der eigenen Person in Bezug auf das eigene Sprachhandeln im Kontext gesellschaftlicher und historischer Zusammenhänge
- Wissen zu gendersensibler, anti-rassistischer, nicht ableistischer, armutssensibler Sprache
- Grundlagenwissen zu Fremdbezeichnungen vs. Selbstbezeichnungen marginalisierter Gruppen
- Impulse für eine gender- und diversitätssensible Sprachnutzung.
Die Fortbildung vermittelt Basiswissen und richtet sich an pädagogische Fachkräfte sowie alle Interessierten. Es werden keine spezifischen Kenntnisse vorausgesetzt.
Termin&Ort: Termin: 13.7., 9:30-17 Uhr; in der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW, Limbecker Platz 7, 45127 Essen
Anmeldeschluss: 6.7.24, Anmeldegebühr: 85 € [Mehr Informationen und Anmeldung.]

17.7./24.9. FoBi: Mädchen*&Selbstausdruck

Veranstalter*innen: Der Paritätische Landesverband BW und LAG Mädchen*politik
Inhalt: Die Fortbildungsreihe befasst sich mit dem Selbstausdruck von Mädchen* und jungen Frauen*. Zum Selbstausdruck einer Person gehören Kleidung, (Körper-)Sprache, Frisuren, Verhaltensweisen, Gestik und Mimik, aber auch z.B. Körpermodifikationen wie Tattoos und Piercings oder mediale Darstellungen von sich selbst. Im Selbstausdruck eines Mädchens* steckt ein großes Spannungsfeld zwischen einer individuellen und selbstbestimmten Ausdrucksweise von Persönlichkeit zu gesellschaftlichen, medialen und geschlechterspezifischen Erwartungen und dem dazugehörigen Druck einer perfekten und normativen Performance von sich selbst.
Die zwei Präsenz-Module werden sich mit inhaltlichen Aspekten von Selbstausdruck befassen. Dabei wird es Raum zum Austausch geben, es werden praxisnahe Methoden vermittelt werden und dieser Teil der Lebenswelten von Mädchen* und jungen Frauen* wird besondere Aufmerksamkeit erfahren, um sie* darin gezielter begleiten zu können.
Modul 1: Mädchen* und Selbstausdruck im digitalen Raum. (17.7.: 10-17 Uhr; Anmeldung bis 10.7.)
Modul 2: Mädchen* und Schauspiel. (24.9., 10-17 Uhr, Anmeldung bis 17.9.)
Zielgruppe: Die Fortbildung richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Pädagoginnen*, die mit Mädchen* und jungen Frauen* arbeiten.
Veranstaltungsort: Landesgeschäftsstelle Der Paritätische Baden-Württemberg, Hauptstraße 28, 70563 Stuttgart.
Die Fortbildungsmodule sind für Teilnehmer*innen kostenfrei, deren Träger sowohl Mitglied im Paritätischen LV als auch in der LAG Mädchen*politik BW ist. Der Unkostenbeitrag für Personen ohne diese beiden Mitgliedschaften beträgt 30,- € pro Modul.

19.7. Online: Workshop Diversität& Geschlecht_Männlichkeiten 2.1

19.7. Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V. (LAGJM-)Online-Workshop. Diversität und Geschlecht - Männlichkeiten 2.1 My actions count. Every day.: Geschlechterkonstruktionen haben großen Einfluss auf unser Handeln. Konstruktion um Männlichkeiten treten dabei oft nicht positiv in Erscheinung. Auch und gerade deshalb lohnt es sich, gelingende Ansätze in den Blick zu nehmen. Ich entscheide jeden Tag selbst, was für ein Mensch ich sein möchte. Ich übernehme Verantwortung für mich und mein soziales Umfeld! Mein Handeln, meine Taten zählen! Männlichkeiten 2.1“ ist ein Ansatz zur kritischen Auseinandersetzung und Erforschung der vielen Dimensionen von Männlichkeit auf gesellschaftlicher, institutioneller, fachlicher und individueller Ebene. [Kontakt&Anmeldung]

24.7. Online-Seminar: Subjektive Funktion diskriminierender/n Einstellungen&Verhaltens

Online-Seminar: Warum verhalten sich Menschen diskriminierend? - Zur subjektiven Funktionalität diskriminierender Einstellungen und Verhaltensweisen
Termin: Mittwoch, 24. Juli, 10 – 15h, Technik-Check-In 9:50h
Zielgruppe: Alle Interessierten aller Geschlechter und Zugehörigkeiten. Transfers werden öfter einen Blick auf Pädagogik werfen, aber auch für Nicht-Pädagog*innen geeignet.
Kosten: kostenfrei. Weitere Informationen & Anmeldung.
Diese Online-Seminar-Reihe findet im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschung statt. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
Zur Referentin: Katharina Debus ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet seit 2001 im Feld der diskriminierungskritischen Bildung und geschlechterreflektierten Pädagogik, u.a. in der Mädchen*arbeit und gemischten Jugendgruppen. Seit 2009 bildet sie freiberuflich und für Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. Pädagog*innen und andere Fachkräfte fort, entwickelt und erprobt Konzepte der Jugend- und Fachkräftebildung, forscht, führt Bildungsevaluationen durch und publiziert u.a. zu Lernprozessen zu Diskriminierung, geschlechterreflektierter Pädagogik, geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt, Sexualpädagogik, Intersektionalität, geschlechterreflektierter Rechtsextremismusprävention und gelegentlich zu Rassismus.

19.8. Bitterfeld: FoBi M* im Netz - zwischen Antifeminismus& Cybermobbing

In der Fortbildung des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. wird sich mit dem medialen Nutzungsverhalten weiblich gelesener Kinder und Jugendlicher und möglichen Auswirkungen befasst.: Welchen Phänomenen begegnen Mädchen und FLINTA* Personen im digitalen Raum, welche Rollenbilder werden im Netz abgebildet, welche Gefährdungspotentiale bestehen und wie ist das mit der Kinder- und Jugendhilfe verknüpft? Diskutiert werden Möglichkeiten der KJH, Mädchen und FLINTA* Personen dort abzuholen, wo sie stehen und sie zu unterstützen.
Termin&Ort: 19.8., 10-16 Uhr, Frauenzentrum Fritz-Weineck-Straße 4, 06766 Bitterfeld-Wolfen. Kosten: 25 € (inkl. Verpflegung)
[Weitere Infos & Anmeldung]

27.-28.8. Online: Grundlagenseminar: Sexualpädagogik i.d. Arbeit mit Ki&Ju

Veranstalter*in: Institut für Sexualpädagogik in Koblenz
Inhalt: Sexualität ist für Kinder und Jugendliche eine intensive körperliche, emotionale und soziale Erfahrung und ein wesentliches Entwicklungs- und Lernthema. Sexualität und sexuelle Äußerungen begegnen pädagogischen Fachkräften häufig und in verschiedenen Facetten. Die Bandbreite reicht von direkt gestellten Fragen zu Themen wie Verhütung und körperlicher Entwicklung, über Bemerkungen zu Beziehung, Freundschaften und sexueller Orientierung, bis hin zu Pornographie und Sexting. Aufgabe von Sexualpädagogik ist es, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu sexueller Selbstbestimmung und Verantwortlichkeit zu begleiten und nachhaltig zu unterstützen. Wie kann das in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelingen?
Die Inhalte der Fortbildung umfassen: • Grundlagen der Sexualpädagogik und der sexuellen Bildung • Kindliche Sexualität: „Was gehört zur kindlichen Sexualentwicklung?“ • Jugendsexualität heute: Sexualentwicklung und Äußerungsformen von Sexualität bei Jugendlichen – „Was heißt das für meine Praxis?“ • Reflexion eigener sexueller Entwicklung.
• Sexualität und Sprache – „Wie sag ich´s?“ • Kennenlernen sexualpädagogischer Medien und der Einsatz sexualpädagogi-scher Materialien – „Was passt zu mir und zu welcher Gruppe?“ - Die Teilnehmenden erhalten umfangreiche Seminarmaterialien.
Zielgruppe: Mitarbeitende aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, OGS, Schulsozialarbeit und der Kinder- und Jugendhilfe und Interessent*innen für die Weiterbildung Sexualpädagogik, da das Seminar einen guten Einblick in die Grundlagen der Sexualpädagogik und in die Seminararbeit des isp bietet.
Termine&Ort:
27.- 28.08. je 9-18Uhr, online (Kosten: bei Buchung bis 16.7.: 270 €, danach 320 € (Anmeldeschluss: 23.8.) -> nur noch Warteliste
15.-16.11., je 9-18Uhr, online (Kosten: Bei Buchung bis 4.10. 270 €, danach 320 €) Es sind noch mehr als 5 Plätze frei ->Jetzt anmelden! (Anmeldeschluss: 13.11.)

3.9. Online: Seminar Diversitätssensible Gesundheitsversorgung bei Jugendlichen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Web-Seminar: Diversitätssensible Gesundheitsversorgung bei Jugendlichen. Welche Erfahrungen machen junge Menschen bei ersten Kontakten mit Gynäkologiepraxen, Fragen zur geschlechtlichen oder sexuellen Identitäten mit Fachkräften im Gesundheitsbereich? Wie können pädagogische Fachkräfte junge Menschen hierbei unterstützen und Diskriminierungserfahrungen begleiten? Wie kann das Thema Gesundheitsversorgung in pädagogischen Einrichtungen aufgegriffen werden, wenn Rassismus, Klassismus, Ableismus, Trans- und Queerfeindlichkeiten auch innerhalb der Gesundheitssysteme allgegenwärtig sind? - Das Seminar bietet die Möglichkeit zur Wissensaneignung und möglichen Handlungsoptionen für pädagogische Fachkräfte, die im Kontakt mit jungen marginalisierten Menschen stehen.
Termin&Ort: 3.9.24, 10-11:30Uhr, Anmeldung (bis 27.8.), Kosten: 15 Euro.

3.-5.9. Köln: FoBi: diskriminierungsfreie KJH im Spannungsfeld transkultureller Kompetenzen

Fortbildung: Kinder- und Jugendhilfe im Spannungsfeld transkultureller Kompetenzen – Wie diskriminierungsfrei kommuniziere und handle ich?
Diese interaktive Fortbildung bietet eine umfassende Einführung in transkulturelle Kompetenzen und richtet sich an Fachkräfte der Jugendhilfe und freie Träger. Durch Workshop- und visuelle Elemente soll die Teilnehmerschaft ihre Absichten und Handlungsebenen besser verstehen, sich selbst reflektieren und erste transkulturelle Schritte in ihrem beruflichen und sozialen Alltag einbringen. Ziele sind die Entwicklung einer Vorstellung von transkulturellen Kompetenzen und individuelle Ergebnisse ohne Verlust in der Thematik.
Termin/Ort: 3.-5.9., 10:30-16 Uhr, Jugendherberge Köln-Riehl, Anmeldeschluss 6.8.; Kosten: 321€ (Übernachtung + Veranstaltungsverpflegung; 180 € für Tagesgäste
Fragen an: die Zentrale Fortbildungsstelle des LVR-Landesjugendamts Rheinland: 0221 809-4016/-4017, fobi-jugend@lvr.de.
- > Weitere Infos: ems.lvr.de

3.9.-4.12. Dortmund: Blended-Learning-Qualifizierung: Grenzenlose Jungs

Inhalt: Nach Schema „F“ handeln können!? Immer Methoden im Gepäck haben, die funktionieren!? Vor allem in der Arbeit mit Jungen*, die oftmals aus verschiedensten Gründen grenzenlos unterwegs sind. Die Anfragen an uns als Fachkräfte in der Arbeit mit Jungen* stellen uns vor unterschiedlichste Herausforderungen. Wir agieren zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen an unsere Arbeit – den institutionellen Rahmenbedingen, den gesellschaftlichen Forderungen und den Bedürfnissen der Jungen* selbst. Gleichzeitig sind Jungen* in erster Linie Heranwachsende mit Bedürfnissen, Träumen und Zielen.
Neben sechs Präsenzveranstaltungen in Dortmund gibt es einen begleitenden Onlinekurs für Selbstlernphasen. Thematische Schwerpunkte der gesamten Reihe sind dabei: Zielgruppe Jungen* - mit und ohne Flucht- und Zuwanderungserfahrungen, Einführung in die Transkulturelle Jungenarbeit, Die Bedeutung von Geschlecht in der Jungen*arbeit, Methodische Ansätze in der Jungen*arbeit, Intersektionale Ansätze und rassismuskritische Haltung in der Jungen*arbeit sowie Strukturen der Jungen*arbeit.
Veranstalter*in: Fachstelle Jungenarbeit NRW.
Zielgruppe: Die Qualifizierung ist für Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter ausgeschrieben. Kosten: 150 Euro.
Ort: Werkhalle im Union-Gewerbehof, Huckarder Straße 12, 44147 Dortmund. Termine: je 10-16 Uhr: 3.-4.9.. 26.9., 11.10., 6.11., 4.12.
-> Weitere Infos und Anmeldung.

4.9.+7.11. Online: Veranstaltungsreihe zu Sexualpädagogik in der OKJA

Online-Veranstaltungsreihe: "Kinder- und Jugendarbeit sexy?": Die Reihe von ABA, Fachverband der OKJA in NRW, befasst sich in 3 Kurzmodulen von je 2h (je 11-13 Uhr) mit Sexualität in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Sexualpädagogik in der OKJA aussehen kann, sich mit Geschlechterbildern und Heteronormativität befasst und ein besonderes Augenmerk auf die Bedarfe von queeren, trans* und inter* Kindern und Jugendlichen gelegt. Die Reihe ist so konzipiert, dass alle oder nur einzelne Veranstaltungen besucht werden können. [Weitere Informationen]

5.9. Online: FoBi Queerfeindlichkeit & Rassismus

Fortbildung der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Queerfeindlichkeit & Rassismus
Inhalt: Die gängige Strategie, marginalisierte Gruppen gegeneinander auszuspielen anstatt solidarische Bündnisse zu fördern, greift auch im Kontext von Queerfeindlichkeit und Rassismus. In dieser Fortbildung setzten wir uns mit der Wirkmacht beider Unterdrückungsformen auseinander, sprechen über Homonationalismus als Strategie nationalistischer Politiken, die Verlagerung von Queerfeindlichkeit in migrantische und rassifizierte Milieus als Ablenkungs- und Abwehrstrategien sowie die Folgen dieser Wirkmächte für junge Menschen.
Die Veranstaltung richtet sich an pädagogische Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit.
Termin& Ort: 5.9., 9-15 Uhr, digital via Zoom. Teilnahmegebühr: 85 Euro
[Mehr Informationen&Anmeldung (bis 29.8.)]

5.-26.9. Online: FoBi Machtkritische Pädagogik in der Praxis mit Rom*nja | LJÄ

Die vierteilige Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte sowie Interessierte aus Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und zielt auf die Stärkung einer vorurteilsreflektierten Professionalisierung. In einem digitalen (Schutz)Raum können die Teilnehmenden über ihre eigenen Bilder, Vorstellungen und Praxen reflektieren und verschiedene methodische Zugangsweisen kennenlernen. Der Anti-Bias-Ansatz wird als diskriminierungs- und machtkritisches Praxiskonzept vermittelt, um die Verbindung zur Stereotypisierung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Rom*nja aufzudecken. In der explorativen Phase stehen die persönliche Erkundung der eigenen Praxis und das Selbstlernen auf der FUMA-Lernplattform im Vordergrund, bevor thematische Inputs und Reflexionen/Diskussionen in Online-Seminaren via Videokonferenz den Schwerpunkt bilden.
Termine: 5.9. ZOOM 10:30-11:30 Uhr, 5.-11.9. Selbstlernphase auf der Lernplattform (2-3h);, 12.9.2. ZOOM 10:30-12:30 Uhr, 12.-19.9. Selbstlernphase (2-3h), 20.9. ZOOM 9:30-11:30 Uhr, 20.-25.9.2024: Selbstlernphase (2-3h), 26.9. ZOOM 10:30-12:30 Uhr.
Teilnehmende: 18, Kosten: 112 €, Anmeldeschluss: 2.8.
Fragen zur Anmeldung an: die Zentrale Fortbildungsstelle des LVR-Landesjugendamts Rheinland: 0221 809-4016/ -4017, fobi-jugend@lvr.de
-> Weitere Infos.

6.9./31.10. Dortmund: FoBi: Prävention Sexualisierte Gewalt an Jungen

Die 2-tägige Fortbildung der Fachstelle Jungenarbeit NRW beschäftigt sich mit den Fragen, was sexualisierte Gewalt ist, welche Besonderheiten es bei Jungen gibt und wie sexueller Missbrauch definiert wird. Fakten über betroffene Jungen werden ebenso behandelt wie Fakten über Täter*innen und die Strategien, die sie anwenden. Auch das Thema übergriffige Kinder wird angesprochen. Die Folgen für die Opfer, die Fragen, wie Jungen geschützt werden können und wie sich Fachkräfte verhalten können, wenn sie einen Verdacht haben, werden ebenfalls thematisiert. Auf der Basis der zuvor vermittelten theoretischen Grundlagen geht es auch um eigene Konzepte, Projekte und die praktische Umsetzung von Präventionsangeboten und Schutzkonzepten.
-> Weitere Infos und Anmeldung.

9.-10.9. Vlotho: FoBi Selbstbehauptung für Mädchen* in OKJA, Schule, OGS

Fortbildung für Frauen: Selbstbehauptung für Mädchen* - in offener und projektgebundener Arbeit in der OKJA, Schule und OGS - Theaterpädagogisch inspirierte Stärkungsübungen für Mädchen* (-gruppen).
Inhalt: Für die Arbeit mit Mädchen gilt es, Angebote zu entwickeln, die sie befähigen, offen ihre Interessen und Belange zu benennen und zu vertreten. In dieser Fortbildung werden Übungen vorgestellt, die für Mädchen(-gruppen) stärkenden Charakter haben. Ob im Offenen Treff, einem Kurs für Mädchen, einer Mädchen-AG in der Schule oder in einer stationären Einrichtung - überall lassen sich theaterpädagogisch inspirierte Einheiten planen und durchführen.
Folgende Themenbereiche werden behandelt: Schulung der Eigen- und Fremdwahrnehmung, Arbeit am eigenen Ausdruck (Stimme, Gestik, Mimik), Kooperation als Stärke, Teamarbeit, Vertrauen in sich und andere, Statuenarbeit zu Geschlechterrollen, Konfliktbearbeitung im szenischen Spiel, Theaterpädagogische Ansätze im Zeichen von Inklusion.
Veranstalter*in: LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho
Terrmine und Ort: 9.9.: 10-18 Uhr, 10.9.: 9-16 Uhr. LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho, Oeynhausener Str. 1, 32602 Vlotho
Teilnehmendenkreis: Pädagoginnen aller sozialer Bereiche, die mit Mädchen arbeiten, Teilnehmendenzahl. 12
Kosten: 160 € Teilnahmeentgelt, 56 € Verpflegung, 129 € Übernachtung EZ mit Vollverpflegung, 109 € Übernachtung DZ mit Vollverpflegung.
-> Weitere Informationen und Anmeldung (Anmeldeschluss: 19.8.)

 

10.-11.9. Online: FoBi Anti-Bias-Ansatz in der Praxis

 

11.-12.9. Dormund: FoBi: Geschlechtliche u. sexuelle Vielfalt in der Jungen*arbeit

Die zweitägige Fortbtilungs-Veranstaltung "Wer oder was ist ein Junge? Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Jungen*arbeit" der Fachstelle Jungenarbeit NRW setzt sich mit der Geschlechtervielfalt und der sexuellen Vielfalt von Jungen* auseinander. Es geht um die Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Jungen* bezüglich Geschlechterrollen und -möglichkeiten, um eine professionelle und offene Sichtweise auf die Geschlechtervielfalt zu entwickeln.
Inhalte: Vorstellung und Einführung in Begrifflichkeiten und Verständnis von sexueller und Geschlechtervielfalt, Gesellschaftliche Macht- und Dominanzverhältnisse im Bezug auf die Geschlechter, Geschlechtliche und sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen (Schwerpunkt Jungen*), Pädagogische Bildungsprozesse von und mit Jungen* Reflexion der eigenen Geschlechtlichkeit als pädagogische Fachkraft in der Arbeit mit Jungen*.
Termin und Ort: 11.+12.9., je 10-16 Uhr, im Haus der Vielfalt, Zur Vielfalt 21, 44147 Dortmund. Teilnahmebeitrag: 165 €. [Weitere Infos und Anmeldung]

12.9. Online-Orientierungstag zur berufsbegleitenden Weiterbildung „Mädchen*arbeiter*in“

Die Bildungsreferent*innen der LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen e.V. – Fachstelle Mädchenarbeit und Genderkomptenz, des Projektes KuKMA – Kontakt und Koordinierungsstelle für Mädchen*arbeit im Land Brandenburg und des Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. haben sich zusammengeschlossen, um Fachkräften in den drei Bundesländern einen praxisnahen Wissenstransfer in der Arbeit mit Mädchen* zu ermöglichen und als Kooperationsveranstaltungsreihe die berufsbegleitende Weiterbildung „Mädchen*arbeiter*in“ vom 28.11.24.-9.5.26 (1,5 Jahre) anzubieten.
Fachkräfte, die sich zu der Weiterbildung anmelden, erwarten ein modulares Angebot, welches sowohl Veranstaltungen in Präsenz, als auch diverse Onlineveranstaltungen umfasst. Hierbei wird zwischen Pflichtmodulen und Wahlpflichtmodulen unterschieden. Dies bietet den Teilnehmenden individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
Zur Orientierung findet am 12.9. um 14Uhr ein Onlinemeeting statt. An diesem Tag stellt sich das begleitende pädagogische Team vor und erläutert den Aufbau der Weiterbildung, mit allen relevanten Informationen. Alle offene Fragen können in dem Meeting direkt gestellt werden.
Alle grundlegenden Informationen zur Weiterbildung und das Modulhandbuch finden sich kompakt auf dem folgenden Flyer, eine Zusammenfassung findet sich bei Sharepics.
[Mehr Infos& Anmeldung]

17.9.-19.11. Dortmund: FoBi: geschlechterreflektierende Medienpädagogik mit J*

4-tägige Blended Learning-Fortbildung. Grenzen(los) im Netz!? Grundlagen geschlechterreflektierender Medienpädagogik mit Jungen*.
Tiktok, Streams, Algorithmen, ChatGPT… Der Mediendschungel ist groß und es gibt keine Aussicht darauf, dass er lichter wird. Wie in der analogen Welt begegnen wir Geschlecht und Rollenbildern ebenfalls in der digitalen Welt. Häufig werden hier traditionelle oder gar reaktionäre Bilder von Geschlecht vermittelt. Gleichzeitig schaffen digitale Medien Räume, in denen sich gegen ein einschränkendes und binäres Verständnis von Geschlecht aufgelehnt und protestiert wird. Die digitale Welt ist fester Bestandteil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen und ein Ort, an dem sie ihre eigene geschlechtliche und
sexuelle Identität aushandeln. Sie bewältigen hier zentrale Entwicklungsaufgaben. Ein geschlechterreflektierender Blick auf digitale Medien und entsprechende Fachlichkeit sind notwendig, um mit jungen Menschen fachlich gut zu arbeiten. Diesem Anliegen dient die Fortbildung der LAGJ NRW. '
Zielgruppe: Der Kurs richtet sich vorrangig an pädagogische Fachkräfte, die mittlere bis wenig Erfahrung mit Medienpädagogik haben. Die Fortbildung richtet sich an Personen aller Geschlechter, die mit männlichen* Kindern und Jugendlichen im digitalen Kontext arbeiten möchten.
Termine:17.9.(10-13 Uhr), 28.&29.10.(10-16 Uhr), 19.11. (Uhrzeit folgt); Ort: teils online via Zoom/ Ort folgt. Teilnahmebeitrag: 140€
[Mehr Informationen]

19.9. Quedlinburg: FoBi: Selbstverletzung bei Mädchen* u. jungen Frauen*

Das Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (KgKJH) bietet in Zusammenarbeit mit Wildwasser Magdeburg e.V., Verein gegen sexualisierte Gewalt die Fortbildung "Seelenrizz" an. Fachkräfte der Kinder- und Jugenhilfe, sowie andere Interessierte, können sich an diesem Tag mit dem Thema selbstverletzende Verhaltensweisen auseinandersetzen. Ziel ist es ein tieferes Verständnis für Hintergründe und Mechanismen zu fördern und Handlungsstrategien in der Arbeit mit Betroffenen zu erörtern. Teilnahmebeitrag: 25€ (inkl. Verpflegung)
Termin&Ort: 19.9., 9.30-15.30 Uhr, in der Lebenshilfe Harzkreis-QLB gGmbH, Marschlinger Hof 6, 06484 Quedlinburg. [Mehr Informationen/Anmeldung]

21.-22.9. Leipzig: FoBi Geschlechtl. Vielfalt i.d. feminist. Selbstverteidigung-&behauptung

Zweitägige Fortbildung für Trainer*innen der feministischen Selbstverteidigung- und Behauptung: Die Annahme, dass alle Menschen mit einem binären Geschlecht geboren werden und/ oder sich mit dem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifizieren, ist ein verbreitetes Denkmuster, welches sich auch in vielen Konzepten der feministischen Mädchen* arbeit zeigt. Wie können wir als Wendotrainer*innen bzw. als Trainer*innen für fem. Selbstverteidigung- und Behauptung uns kritisch zu diesen Denkmustern der Cis- und Endonormativität positionieren? Wie lassen sich Kurse so organisieren, dass sich auch inter*, nicht- binäre, trans*- und agender verortete Menschen angesprochen und wohl fühlen? Wie lassen sich bewährte Konzepte und Methoden durch die Perspektive von geschlechtlicher Vielfalt weiterentwickeln? Wie lassen sich diese Öffnungsprozesse nach Aussen kommunizieren und welche möglichen Widerstände tauchen dabei auf? Diesen und andern Fragen möchten wir, Fritte und Simo, mit euch nachgehen. Dabei stehen eure Erfahrungen als Trainer*innen und unsere Erfahrungen als nicht- binäre Personen und Trainer*innen im Vordergrund.
Es handelt sihc um eine Kooperationsveranstaltung der LAG Mädchen und junge Frauen Sachsen e.V. und Rosalinde e.V.
Veranstaltungsort: RosaLinde Leipzig e.V.,Demmeringstraße 32,04177 Leipzig. Kosten: 150€ (130€ für Mitglieder)
[verbindliche Anmeldung via online-Formular/ Weitere Informationen]


24.9. Magdeburg: FoBi "Mobbing erkennen&richtig intervenieren"

Fortbildung „No Blame Approach – Mobbing erkennen und richtig intervenieren" 24.9. Magdeburg
Die Katholische Erwachsenenbildung veranstaltet eine Fortbildungsreihe für pädagogisches Personal aus Kindertageseinrichtungen, in der wir vor allem auf die oben genannte hinweisen wollen:
Mobbing bedeutet Ausgrenzung, Erniedrigung und Verletzung des Selbstwerts und ist in Schul- und Arbeitssettings schon lange belegt. Aber wie lassen sich Ansätze von Mobbing bereits im Kindergartenalter erkennen? Was unterscheidet Mobbing von einem Konflikt? Wie kann Intervention und nachhaltige Prävention – auch schon im Kitasetting – aussehen? Wie lassen sich spielerisch die Sozialkompetenzen von Kindern fördern? Auf diese Fragen und mehr finden wir in dem Seminar Antworten.
Referentin: Jana Strahl
Termin und Ort: 24.9., 9-16 Uhr, Seminarraum der KEB, Breiter Weg 213, Magdeburg.
Die Kosten betragen 70€ und die Anmeldung ist unter info@keb-sachsen-anhalt.de möglich.

26.9. Online: FoBi Gadjé-Rassismus&Co.

Online Seminar der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW (Essen): Vielfaltssensible und Reflektierte Pädagogische & Sozialarbeiterische Praxis im Umgang mit Romnja und Sintizze: "Rassismus gegen Sintizze und Rom*nja ist eine historisch gewachsene und transnational organisierte Gewalt, die auf die Psyche und die Körper von romani Subjekten transgenerationell einwirkt und Lebenserschwernisse, Verletzungen und Krankheiten, verkürzte Lebenserwartung bis hin zum Tod verursacht. Diese Gewalt schließt Rom*nja individuell und/oder kollektiv und in Verschränkung mit weiteren gesellschaftlichen Platzierungen wie Klasse, Gender, Sex, religiöser Zugehörigkeit von materiellen, finanziellen sowie symbolischen Ressourcen und von gesellschaftlicher Anerkennung und struktureller Teilhabe aus."
Anhand diesen Definitionsvorschlages von Isidora Randjelović werden wir die thematische Komplexität beleuchten und die Bedeutung auf die eigene pädagogische und sozialarbeiterische Praxis auseinandersetzen.
Termin& Ort: 26.9., 13:30-15Uhr, Zoom. Teilnahmebeitrag: 15 Euro.
[Mehr Informationen&Anmeldung (bis 19.9.)]

26.9. Haldensleben: FoBi Demokratietraining als Methode i.d. Arbeit mit M*

Fortbildung „Betzavta (Demokratietraining) als Methode in der Arbeit mit Mädchen*“ des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe (KgKJH) Sachsen-Anhalt e.V.: Die Fortbildung gibt Einblick in Übungen aus der Methodensammlung Betzavta. Dabei wird besonders auf Aspekte in der Arbeit mit Mädchen* geschaut: Was brauchen Mädchen* und junge Frauen*, um sich aktiv in ihren Lebensräumen zu beteiligen und kreative Lösungsansätze für Konflikte zu finden?
Zeit&Ort:: 26.9., 10-16 Uhr, im Landratsamt Börde Bornsche Straße 2 39340 Haldensleben. Kosten: 25 € (inkl. Verpflegung)
[Weitere Infos & Anmeldung]

30.9. Online: Workshop Sexuelle Bildungen mit Jungen*

Veranstalter: Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V. (LAGJ*M* BW)
Inhalt: Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil einer jeden Persönlichkeit und gestaltet sich als lebenslanger Prozess. Daher ist Sexualität auch stets ein Thema pädagogischer Arbeit und sexuelle Bildung sollte selbstverständlich Teil von pädagogischen Angeboten sein. Denn: Insbesondere in der Arbeit mit Jugendlichen verleiht sich Sexuelles Ausdruck. Auch für Jungen* stellt ihre Sexualität einen bedeutenden Aspekt ihrer Person, ihrer Identität und ihrer Gesundheit dar. Sie erleben und gestalten Sexualität, durchlaufen körperliche Veränderungen, stellen sich Fragen über ihren Körper, über Partnerschaft und Lebensplanung, über Männer* und Frauen*, über Pornografie, das erste Mal und vieles andere. Sexualpädagogisch sollten Jungen* mit all ihren Fragestellungen und Themen ernst genommen und mit dem Ziel der Entwicklung von sexueller Beziehungs- und Reflexionsfähigkeit begleitet werden. Der kritische Blick auf männliche Dominanz, Gewalt und fehlendes Einfühlungsvermögen sollte dabei nicht fehlen, darf aber auch nicht darin münden, Jungen* vor allem Defizite und Gefahrenpotenzialzu diagnostizieren. Auch die Thematisierung vielfältiger Männlichkeiten sollte in einer zeitgemäßen Jungen*arbeit einbezogen sein, ohne allerdings bei der Zielgruppe und den Fachkräften Druck und neue Normen hervorzurufen. Der Workshop widmet sich sexueller Bildung mit der Zielgruppe der Jungen*. Neben kurzen Inputs zu Jugend- und Jungen*sexualität und zu Konzepten der Sexualaufklärung, Sexualpädagogik und sexuellen Bildung steht der gemeinsame Fachaustausch über Bedarfe und Handlungsmöglichkeiten in der Arbeit im Mittelpunkt. Dabei gibt es auch (methodische) Impulse für die Arbeit mit der Zielgruppe.
Zielgruppe: Jungenarbeiter*innen, Pädagogische Fachkräfte der Jugend(-sozial)arbeit, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen sowie interessierte Personen.
Termin&Ort: 30.9., 9-13Uhr, Online (Anmeldung), Teilnahmegebühr: 40 €.

2.10. Online: Seminar Interkulturelle Sexualpädagogik

Veranstalter*in: Institut für Sexualpädagogik in Koblenz
Inhalt: In einer diversen Gesellschaft ist es von entscheidender Bedeutung, eine interkulturelle/transkulturelle Perspektive in die sexualpädagogische Arbeit zu integrieren. Eigene Werte, Normen und Moralvorstellungen können durch die Arbeit mit Menschen auf zwei Ebenen berührt werden. Zum einen begegnet uns vermeintlich Fremdes und zum anderen verhandeln wir das Thema Sexualität. Dieses Seminar bietet eine forschende und praxisorientierte Auseinandersetzung mit interkulturellen/transkulturellen Ansätzen in der Sexualpädagogik. Welche Kompetenzen benötigen Fachkräfte? Wie können wir miteinander in Kontakt kommen? Teilnehmende haben die Möglichkeit, sich mit Methoden und Strategien vertraut zu machen, um eine vielfältige und inklusive Bildungsarbeit zu fördern. Des Weiteren werden Normen und Werte gemeinsam reflektiert und gelingende Bedingungen für eine Wertediskussion mit verschiedenen Zielgruppen erarbeitet.
Den Teilnehmenden werden Seminarunterlagen und Handouts digital zur Verfügung gestellt.
Termin: 2.10., 9:30-14Uhr, online.
Kosten: bei Anmeldung bis 21.8.: 110 €, danach 130 € -> Anmeldung (Anmeldeschluss: 30.9.; noch 4 Plätze frei)

 

10.-11.10./7.-8.11. Dortmund: Basisqualifizierung Frauen i.d. Jungen*arbeit

Inhalt: Jungen* sind eine wichtige Gruppe in der Kinder- und Jugendarbeit, die oft als problematisch, laut oder gefährdet wahrgenommen wird. Das Aufwachsen von Jungen* verläuft oft konfliktreich und nicht ohne Reibung und Verluste. In der Jungenarbeit können Jungen* einen Zugang zu eigenen Bedürfnissen, Gefühlen und Stärken oder Schwächen finden. Zugleich erhalten sie in diesem Rahmen die Chance ihre sozialen Kompetenzen im Team weiterzuentwickeln. Jungenarbeit wurde und wird als ein geschlechtshomogenes Zusammentreffen von Jungen* mit männlichen Fachkräften definiert. Aktuelle Diskurse der Genderforschung stellen allerdings viele Fragen an das Konzept geschlechterhomogener Arbeit. Unabhängig davon ist es faktisch so, dass viele Frauen in sozialen und pädagogischen Arbeitsfeldern tätig sind und mit Jungen* arbeiten. Daher sieht es die LAG Jungenarbeit NRW als ihre Aufgabe, auch Frauen für die Arbeit mit Jungen* zu qualifizieren.
In dieser zweiteiligen Fortbildung (vier Fortbildungstage) werden eigene biographische Zugänge zum Arbeitsfeld „Jungen*“erschlossen, grundlegende Sozialisationsbedingungen von Jungen* betrachtet und gesellschaftliche Anforderungen an ein Jungen*leben herausgearbeitet. Dazu dient eine Einordnung in Genderansätze und die Berücksichtigung eines Blicks auf Mädchen* sowie andere kreuzende Kategorien pädagogischer Arbeit: Von welchen Jungen* reden wir in Bezug auf Alter, Herkunft, soziale Verortung, Bildung, sexuelle Orientierung etc.. Auch die Frage, welche Chancen und Grenzen darin liegen, wenn Frauen mit Jungen* arbeiten, wird berücksichtigt. Praxis-Beispiele aus der Jungenarbeit bzw. die Einbeziehung der pädagogischen Arbeit der Teilnehmerinnen und die Reflektion dieser Praxis runden die Fortbildungstage ab. [Mehr Infos&Anmeldung]

11.10. Online: FoBi Digitale Gewalt gegen Frauen (Beratung)

Digitale Gewalt gegen Frauen - Einführung in die Theorie, Umgang in der Beratung und Vermittlung von technischem Grundlagenwissen
Online-Fortbildung der Initiative für Münchner Mädchen* (IMMA) e. V. mit vielen praktischen Übungen für Fachkräfte der Sozialen Arbeit.
Inhalt: Das Internet und alle damit verbundenen technischen Geräte wie Computer, Laptops und Smartphones, sind nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Wenn damit Frauen und Mädchen gezielt beleidigt, isoliert, erpresst, bedroht oder gestalkt werden, handelt es sich um digitale Gewalt. Digitale Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine neue, verstärkt auftretende Gewaltform in intimen Partnerschaften und in Familien. Sozialarbeitende sowie die Betroffenen stehen in der Bewältigung dieser Gewaltform vor großen Herausforderungen.
In der Fortbildung werden verschiedene Formen digitaler Gewalt aufgezeigt. Was kann Spionage Software? Was ist Doxing, welche Ortungsdienste gibt es, und wie geht man mit viralen Videos um? Es werden praktische Möglichkeiten der Unterstützung in psychosozialer, technischer, polizeilicher und rechtlicher Hinsicht aufgezeigt. Technisches Vorwissen ist nicht erforderlich – jede Frage kann gestellt werden!
Termin&Ort: 11.10., 9:30-17 Uhr, Kosten: 85 Euro [Anmeldung]

14.10. Stuttgart: FoBi Mental Health

Mental Health - "Bin ich psychisch krank oder ist es nur die Pubertät?"
Anmeldung (bis 16.9.) unter: info@maedchengesundheitsladen.de, Kosten: 100,00€ [Mehr Informationen]
Inhalte: Mentale Gesundheit und Wohlbefinden spielen eine immer wichtigere Rolle. In unserer Berufspraxis erleben wir zunehmend, dass sich Mädchen* und junge Frauen* diesbezüglich mit Fragestellungen, Beschwerden und auch Selbstdiagnosen an uns wenden. Vielfältige Studien belegen, dass vor allem Mädchen* und junge Frauen* unter psychischen Belastungen und Erkrankungen leiden - es ist also von besonderer Bedeutung, die Kategorie Geschlecht bewusst in den Blick zu nehmen.
Im Rahmen dieser praxisorientierten Fortbildung werden wir uns sowohl mit geschlechtsbezogenen Herausforderungen und Bewältigungsstrategien - auch in Zeiten sich überlagender gesellschaftlicher Krisen - beschäftigen als auch der Fragen nachgehen, wie Mädchen* und junge Frauen* unterstützt werden können, ihr Leben gesund und kompetent zu gestalten. Hierzu sollen die Teilnehmer*innen durch die Vermittlung von Grundsätzen und Handlungsmaximen einer mädchen*bezogenen Gesundheitsförderung, Raum für Selbstreflektion und das Erproben von Methoden für den pädagogischen Alltag befähigt werden.
Termin: 14.10, 9:30-16:30 Uhr, Lindenspürstraße 32, 70176 Stuttgart.
Veranstalter*in: Mädchen*gesundheitsladen in Stuttgart, Mitglied der Parität.

15.-16.10./18.11. Berlin: Diskriminierungskrit. J*arbeit

Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB): Jungen*arbeit in Bewegung – Schritte in Richtung einer diskriminierungskritische Jungen*arbeit:
Ziel dieser praxisorientierten und an den Erfahrungen der Teilnehmenden (Einsteigende und Personen mit Vorkenntnissen) orientierten Fortbildung ist die Aneignung von theoretischem, methodischem und praxisbezogenem Wissen und die Auseinandersetzung mit aktuellen Ansätzen aus der Jungen*arbeit. Die Teilnehmenden werden unterstützt, geschlechterreflektierte, diskriminierungskritische Jungen*arbeit in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern umzusetzen.
Dafür werden unter anderem folgende Themen behandelt: Theoretische Grundlagen, Zielsetzungen und Ansätze der Jungen*arbeit / Wer arbeitet mit wem? Männer und Frauen in der Jungen*arbeit / Rolle und Selbstverständnis von Pädagogen/-innen / Jungen_gruppe? Gemischte Gruppe? Wann ist welches Setting sinnvoll? / Empowerment und Powersharing in der Jungen*arbeit / Jungen*arbeit in Einzelkontakt, Gruppensettings, offener Arbeit, Beratung / Themen der Jungen*arbeit: Beziehungsgestaltung, Sexualität, Lebensplanung, Konfliktbearbeitung, Gewaltbetroffenheit / Förderung von Vielfalt im Umgang mit Männlichkeitsanforderungen / Analyse: Chancen und Grenzen von Jungen*arbeit in meiner Einrichtung.
Termine&Ort: 15.-16.10. + 18.11., Jagdschloss Glienicke, Anmeldung bis 3.9.

17.10. München: FoBi für Pädagog*innen zu Zwangsverheiratung

Fortbildung der Initiative für Münchner Mädchen* (IMMA) e. V. für pädagogische Fachkräfte in Kooperation mit Wüstenrose – Fachstelle Zwangsheirat / FCM-C IMMA e.V.: „Zwangsverheiratung“ und das Konzept der Ehre in traditionellen Familien.
Inhalt: In traditionellen Familien mit Migrationsgeschichte kann es zu erheblichen Spannungen kommen, wenn die Familienehre wichtiger als das individuelle Wohlbefinden der Einzelnen ist: z.B. (junge) Frauen* werden aufgrund der Familienehre stark kontrolliert und eingeschränkt. Eventuell werden Ehepartner*innen ausgesucht oder eine Verschleppung ins Heimatland angedroht. Oder Frauen* leiden darunter, dass sie gegen Ihren Willen verheiratet wurden. An diesem Vormittag erhalten Sie einen Einblick in die Beratungsarbeit von Wüstenrose und Sie haben die Möglichkeit, Ihre Fragen zu stellen.
Inhalte: ➝ Einblick in patriarchale Gesellschaften & ihre geschlechtsspezifischen Rollenbilder ➝ Abgrenzung von „Zwangsheirat“ zu „arrangierte Ehe“,➝ Kriterien zur Gefährdungseinschätzung,➝ Informationen über das Hilfesystem ➝ Unterstützungsmöglichkeiten & ihre Grenzen.
Termin&Ort: 17.10., 14-17Uhr, in der Kontakt- und Informationsstelle IMMA e.V., Humboldtstr. 18, 81543 München, Kosten: 25 Euro [Anmeldung]

17.10. Online-Seminar: Intersektionalität

Veranstalter*in: FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW, Essen
Inhalt: Intersektionalität lässt sich als Mehrfachdiskriminierung übersetzen und bezeichnet die Überschneidung sowie Interdependenzen verschiedener Diskriminierungsformen. Eine intersektionale Perspektive eröffnet pädagogischen Fachkräften einen neuen Blick auf Benachteiligungen und soziale Ungleichheiten.
Im Web-Seminar erfahrt ihr, was genau unter Intersektionalität zu verstehen ist, aus welchem Kontext das Konzept stammt und ihr reflektiert die Bedeutung für euren pädagogischen Alltag.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Personen, die sich mit Grundlagenwissen zum Konzept der Intersektionalität vertraut machen möchten.
Termin&Ort: 17.10., 14-15:30 Uhr, Anmeldung (bis 7.10.), Kosten: 15 Euro

Institut für Sexualpädagogik Koblenz: Weiterbildungen

Bspw: Zertifikatslehrgänge
20.09.2024 - 18.01.2026 Weiterbildung Sexualpädagogik in Bad Blankenburg Infos…
30.09.2024 - 01.10.2025 Hochschullehrgang Sexualpädagogik (Vierländereck Bodensee) Infos…
09.10.2024 - 20.11.2024 Online-Weiterbildung Sexualpädagogik - Grundlagen-Kurs - Durchgang 5 Infos…
17.10.2024 - 20.09.2025 Hochschullehrgang Sexualpädagogik und Sexuelle Bildung (FH Kärnten) in Feldkirchen Infos…
Das isp bildet seit 1988 sexualpädagogische Fachkräfte in Deutschland, Österreich, Südtirol und in der Schweiz aus.

6. Fachtagungen, Konferenzen & andere Veranstaltungen

3.7. Online-Austauschtreffen Trans* Bi_PoC Jugendarbeit

Für die bundesweite Vernetzung im Feld der Jugend- und Empowermentarbeit mit jungen trans* Bi_PoC sind im Rahmen von TRANS* – JA UND?! - dem Jugendprojekt vom Bundesverband Trans* - für 2024 wieder regelmäßige Austauschtreffen geplant. Mit den Treffen soll an die begonnene Vernetzung in den Jahren 2022 und 2023 angeknüpft werden.
Eingeladen sind alle haupt- und ehrenamtlichen rassismus-erfahrenen/Bi_PoC Fachkräfte und Multiplikator*innen (aktive aus der Community), die mit trans* Bi_PoC Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten oder ihre Angebote zukünftig trans*inklusiver gestalten möchten.
Geplant sind mehrere Onlinetreffen, die zum Kennenlernen, Vernetzen, Austauschen, Skillsharing und mehr genutzt werden können. Teilnehmer*innen sind herzlich eingeladen, ihre Themen und Fragen einzubringen oder den Raum ohne ein spezifisches Anliegen zu nutzen.
Die Arbeitstreffen finden online über Zoom und auf deutscher (Laut-)Sprache statt, Übersetzungen in DGS und weitere Sprachen können organisiert werden, bitte bei der Anmeldung angeben. Es gibt insgesamt 20 Plätze pro Treffen.
Die Austauschtreffen finden an wechselnden Wochentagen und zu verschiedenen Uhrzeiten statt. Jeweils 15 Minuten vor Beginn der Treffen öffnen wir den Zoom-Raum. Kommt gern schon rein, testet euer Mikrofon und holt euch noch dann nochmal einen Tee, so dass zu Beginn des Treffens alle eingeloggt sind und wir gemeinsam starten können!
Rückfragen an: bipocjugendarbeit@bv-trans.de
- 3.7., 14-17 Uhr: 1. Online-AustauschtreffenTrans* Bi_PoC Jugendarbeit 2024: Thema: Lernen aus intergenerationalem Austausch – mit Tsepo Bollwinkel Keele Die Kämpfe von trans* Menschen vor uns ebnen uns den Weg: ohne sie wären wir heute nicht hier, wo wir stehen (pride was a riot). Wir laden euch zu intergenerationalem Austausch ein und freuen uns auf Tsepo Bollwinkel Keele! Es wird einen Input von Tsepo und viel Zeit zum gemeinsamen Austausch geben. Lasst uns intergenerational (weiter) verbinden, unsere Kämpfe (weiter) zusammendenken, voneinander lernen & neue Perspektiven auf die vielfältigen trans* Realitäten gewinnen & uns gegenseitig inspirieren. Tsepo Bollwinkel Keele denkt, schreibt und spricht zu rassifizierten Identitäten und Weißsein, zu Geschlechtlichkeiten und Sexualitäten sowie zu internationalen Beziehungen aus postkolonialer Perspektive. (Tsepo ist eine 62jährige afrikanische nicht binäre Person mit Transitionsgeschichte.) [Anmeldung]
- weitere Termine in Planung (im September und am 7.11.24)

3.7. Stuttgart: Fachtag: Geschlechtl.&sexuelle Vielfalt in der J(S)A verankern

Fachtag: Alles geregelt?! - Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit verankern der LAG Mädchen*politik BW.
Termin&Ort: 3.7., SpOrt Stuttgart, Fritz-Walter-Weg 19 I 70372 Stuttgart.
Inhalt: Angebote der JA und JSA haben das Ziel und den gesetzlichen Auftrag, für alle jungen Menschen offen zu sein, Benachteiligung abzubauen und Gleichberechtigung zu fördern – unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. Seit der Reformierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) im Juni 2021 steht nun auch im Gesetzestext fest, dass „die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen, Jungen sowie transidenten, nichtbinären und intergeschlechtlichen jungen Menschen zu berücksichtigen sind“. Zusätzlich tritt ab November 2024 das – durchaus umstrittene – „Selbstbestimmungsgesetz“ in Kraft, wodurch sich die lang ersehnte Änderung des
Geschlechtseintrags vereinfacht.
Dann ist ja jetzt alles geregelt?!: Leider nein. Denn die Realität der JA und JSA zeigt, dass Einrichtungen, Träger und pädagogische Mitarbeitende nach wie vor häufig vor Herausforderungen der praktischen Umsetzung stehen. Wie werden queere Jugendliche in der Einrichtungskonzeption und in den Angeboten gut berücksichtigt? Wie sehen ihre Lebensrealitäten überhaupt aus? Reicht es aus, „offen und tolerant” zu sein? Wie können Fachkräfte mit queerfeindlichen Sprüchen umgehen und einen diskriminierungsarmen Raum schaffen? Was brauchen Jugendliche, um sich in Einrichtungen willkommen und wertgeschätzt zu fühlen? Was muss ich als Fachkraft in der JA oder JSA wissen, um dem gesetzlichen Anspruch gerecht zu werden?
Für diese und weitere Fragen wollen wir beim Fachtag „Alles geregelt?! Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit verankern“ zur Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung anregen und gemeinsam Antworten finden. Durch die Fachvorträge am Vormittag wird zudem Fachwissen zu den genannten Gesetzen vermittelt, das Orientierung in den aktuellen Diskursen gibt.
Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte, Pädagog*innen, Ehrenamtliche und Studierende aus der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sowie Interessierte aus angrenzenden Arbeitsfeldern, Politik, Verbänden und Interessensgemeinschaften.
Kosten: 45€, Anmeldung war bis 18.6. vorgesehen unter: eveeno, es sind jedoch noch Restplätze verfügbar; Nachzügler*innen-Anmeldungen sind erlaubt.
Hintergrund: Die Genderqualifzierungsoffensive V (GeQuO V) ist ein Projekt der LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Jugendverband des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg Queer Future Baden-Württemberg. Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.

3.7. Digitaler „Runder Tisch FGM/C" Schleswig-Holstein

Digitaler „Runder Tisch FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting) Schleswig-Holstein“ am 3.7., 13-15 Uhr.
Tabu, die Fachstelle Frauengesundheit mit dem Schwerpunkt weibliche Genitalbeschneidung und - verstümmelung, bietet einen Fachdialog zum Thema Female Genital Mutilation/ Cutting. Die Diakonie Altholstein ist Mitveranstalterin.
Eine Referentin von Terre des Femmes wird einen Fachvortrag mit Länderinformationen zu Gambia halten. Hier wird es die Möglichkeit geben, tiefere Einblicke zu Kultur und Tradition sowie zu den Entwicklungen in der aktuellen Rechtslage zu bekommen. Kürzlich wurde auch in deutschen Nachrichten bekannt, dass geistliche Leiter in Gambia versuchen, das seit 2015 herrschende Verbot zu weiblicher Genitalverstümmelung zu streichen. Diese Entwicklung bedeutet einen massiven Rückschritt und eine konkrete Gefährdungslage für alle Frauen und Mädchen in Gambia. Wie ist die Lage aktuell und was bedeutet dies für unsere Arbeit hier?
Mit dem Fachdialog besteht die Möglichkeit, in den Austausch zu kommen und Fragen, die in der Praxis beschäftigen, zu sammeln, um diese in zukünftigen Fachdialogen zu betrachten. [Anmeldung]

4.7. Online: Vortrag(sreihe)"Let's talk about it FGM/C"

IN VIA Bayern lädt ein: FGM/C - Bindungen zu den Communities stärken, 4. Juli 2024: Im Rahmen der virtuellen Vortragsreihe "Let's talk about it FGM/C" von IN VIA Bayern klärt die Referentin Amaal Said-Mohamud, stellvertretende Vorsitzende der Beratungsstelle stop mutilation Deutschland e.V., Düsseldorf über die Praxis von weiblicher Genitalbeschneidung FGM/C auf. Gemeinsam sollen Wege gefunden werden, um als Multiplikator*innen Brücken zu bauen und wirkungsvolle Unterstützung für Frauen und Mädchen zu bieten, die von FGM/C betroffen sind. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Hintergrund: FGM/C ist eine Praxis, die tief in den Traditionen einiger Gemeinschaften verwurzelt ist und schwerwiegende gesundheitliche sowie psychologische Folgen für die Betroffenen mit sich bringt. Multiplikator*innen stehen vor der Herausforderung, diese Frauen und Mädchen zu schützen und gleichzeitig eine vertrauensvolle Bindung zu den betroffenen Communities aufzubauen. In diesem Vortrag werden wir erörtern, wie man als Multiplikator:in kultur- und traumasensibel vorgehen kann, um das Bewusstsein zu schärfen, Unterstützung zu bieten und nachhaltige Veränderungen zu fördern.
Veranstalter*in: IN VIA Landesverband Bayern e.V., Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit, Maistraße 5, 80337 München. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Termin: 4.7., 18-19 Uhr via Zoom. Zur Anmeldung bis 2.7.

4./8./22.7. Fachl. Austausch für KJA-Fachkräfte

Akademie der Jugendarbeit BW: AGJF KOLLEGIAL geht in die nächste Runde: AGJF KOLLEGIAL ist ein Format, in dem ihr euch als Fachkräfte in eurer Praxis gegenseitig unterstützen und stärken könnt. Gemeinsam schauen wir mit euch Herausforderungen eures Alltags an und suchen nach Handlungsmöglichketen. Dabei könnt ihr gegenseitig auf euer Wissen und eure Erfahrungen zurückgreifen.
Das Online-Angebot richtet sich an Fachkräfte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Der Schwerpunkt liegt auf dem gegenseitigen fachlichen Austausch. Die AGJF gibt dabei lediglich einen Rahmen und moderiert den Prozess. Ihr als Teilnehmer*innen seid diejenigen, die eure Herausforderungen einbringen und euch gegenseitig in der Suche nach Handlungsoptionen unterstützen könnt. Das heißt konkret: jede*r ist mit seinem/ihrem persönlichen Knowhow und Engagement gefragt!
Keine Angst: keine Herausforderung ist zu klein und jeder Gedanke, der im Prozess eingebracht wird, ist wertvoll! Unser strukturierter Prozess hilft euch dabei, viele Lösungsansätze zu entwickeln, egal, ob ihr eine ähnliche Herausforderung wir euer/eure Kolleg*in erlebt habt oder nicht. Wenn ihr euch unsicher seid, ob kollegiale Beratung etwas für euch ist, sprecht uns gerne im Vorfeld an.
In diesem Jahr hat die AGJF verschiedene Themen, bei denen es zu Herausforderungen kommen kann, vorsortiert. Meldet euch gerne bei einem oder mehreren Themen an, an denen ihr gerne arbeiten würdet.
Auch, wenn ihr gerade in einem Themenfeld keiner Herausforderung begegnet, kann es hilfreich sein, vom Austausch zu lernen. Durch den Austausch unterschiedlicher Sichtweisen und Erfahrungen innerhalb der Gruppe können neue Perspektiven auf potenzielle Herausforderungen gewonnen werden. Dies fördert die fachliche Weiterentwicklung von euch als Teilnehmenden.
Termine (Zoom online, je 10-12Uhr, kostenlos): 4.7. Umgang mit Grenzverletzungen (Anmeldeschluss 1.7.), 8.7. Umgang mit politischen Themen im Jugendhaus (Anmeldeschluss 4.7.), 22.7. Umgang mit Drogen (Anmeldeschluss 18.7.) [Mehr Infos&Anmedung]

5.7. Online AG-Auftakt: Antifeminismus i.d. M*arbeit: Sensibilisierung&Analyse

Online-Auftaktveranstaltung der AG Zukunft: "Antifeminismus in der Mädchen*arbeit: Sensibilisierung und Analyse" am 5.7., 9-14Uhr: Die neue AG Zukunft von der Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik (BAG M*), KuKMA und dem Frauenpolitischen Rat Brandenburg e.V. (Projekt “Demokratie braucht Feminismus”) laden zum Vernetzungstreffen mit einem Vortrag zum Thema Antifeminismus und Mädchen*arbeit ein.
Mit der Online-Auftaktveranstaltung wollen sich die Veranstalter*innen mit weiteren Fachkräften solidarisieren und Strategien sammeln, um die Zukunft der Mädchen*arbeit und -politik mitzubestimmen mit folgender Frage: Wie stärken wir Mädchen und junge FLINTA gegen den Antifeminismus?
Im Rahmen des Termins wird es u.a. einen Keynote-Vortrag von Jana Haskamp (Dissens e.V.) zum Thema "Antifeminismus und Mädchen*arbeit" geben; Moderation ist Olivia Kossobucki (MÄDEA - Zentrum für Mädchen und junge Frauen, Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin "Walter May"). [Weitere Infos: Flyer / zum Anmeldelink]

8.7. Webinar: Rechtsstaat, Klima& Frauenrechte nach den Wahlen in Frankreich?

Europe Calling: “Frankreich nach der Wahl - Wie weiter für Rechtsstaat, Klima und Frauenrechte?” - Mo, 8.7., 19-21 Uhr
Inhalt: Nach den Europawahlergebnissen löste der französische Präsident Emmanuel Macron die Nationalversammlung auf und kündigte Neuwahlen für den 30.6. an. (Am 7.7. folgt dann die zweite Runde.) - Das Ergebnis der ersten Runde am Sonntag war ein Paukenschlag: Die rechtsextremen “Rassemblement National” von Marine Le Pen lagen beim Stimmenanteil mit 33% vor dem grün-linken Bündnis “Front Populaire” mit 28%. Präsident Macrons Parteibündnis “Ensemble” mit 21% auf Platz 3, die konservativen “Les Républicaines” mit 10% dahinter (mehr). Doch was das Ergebnis der ersten Runde für die Zusammensetzung der Nationalversammlung bedeutet, ist noch völlig unklar, da es nur in 76 von 577 Wahlkreisen eine Entscheidung im 1. Wahlgang gab. 501 WK gehen am 7.7. in die Stichwahl mit bis zu 3 Kandidierenden. - Wie die Wahl dann am Ende ausgeht, wie sich die Stimmen in den Stichwahlen neu verteilen, ist völlig unklar. Klar ist jedoch jetzt schon, dass Macron keine eigene Mehrheit mehr haben wird und als Präsident bis 2027 mit einer Regierung gewählt aus einer anderen Parlamentsmehrheit regieren muss.
Europe Calling will gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Expert*innen aus Deutschland und Frankreich sowie von der EU-Ebene am Tag nach der Wahl ganz genau auf das Ergebnis schauen und die Bedeutung für den Rechtsstaat, die ökologische Transformation und die Frauenrechte analysieren; dies immer auch im Blick auf Europa und die deutsch-französischen Beziehungen. [Mehr Informationen/ zur Anmeldung]

9.7. Online: Jugendbeteiligung im ländl. Raum

Abschlussveranstaltung der Reihe Online-Fachgespräche „Jugendbeteiligung im Ländlichen Raum“ am 9.7., 10-12 Uhr der Jugendstiftung Baden-Württemberg.
Zielgruppe sind Kommunen und Fachkräfte der Jugendarbeit, die kommunale Jugendbeteiligung stärken möchten und hierfür den kollegialen Austausch suchen.
Bei der Veranstaltungsreihe werden Impulsgeber ihre Erfahrung mit dem „Aktionsbaukasten Land“ und Jugendbeteiligung allgemein schildern – außerdem ist viel Raum für Austausch. [Zur Anmeldung (bis 7.7.)]
Das Angebot der Jugendstiftung BW wird gefördert vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW und kann bis Ende 2024 gebucht werden.

10.7. Karlsruhe-Durlach: Fach-&Netzwerktreffen AKs Jungen*arbeit

Fachtreffen der AKs Jungen*arbeit BW. Sprechende und Aktive der Arbeitskreise treffen sich zur 2. Präsenzveranstaltung der AKs Jungen*arbeit am Thomashof zu einem fachlich angeleiteten Austausch mit Impulsen zur Beratung von Jungen*(arbeit). Auch Fachkräfte, die gern einen Arbeitskreis für Jungen*arbeit gründen wollen oder selbst in der Jungen*arbeit aktiv sind, können sich für das Fachtreffen anmelden. (Infos & Kontakt; mehr Informationen über die LAGJM)

15.7. Berlin: Talk: Demography, Family Change, Contemporary Gender&Immigration Politics

Event-title: Political Demography: Family Change and Contemporary Gender and Immigration Politics. (The event will be held in English.)
This talk advances the concept of political demography as a complement to the concept of the political economy in order to emphasize the nation-state as a hybrid concept, with both the nation and the state as resting on particular institutional footings. While the political economy emphasizes the state’s relation to institutions of production of goods and services, political demography stresses the nation’s relationship to the families and communities that secure reproduction, not only of the physical bodies of the new generation but in reproducing a societal sense of identity and belonging. Families as lived and the changing understanding of family as an institution are respectively the material and cultural bedrock of political demography. 
Membership in a nation (citizenship) as well as in a gender reflect battles over the political relations of “belongingness” expressed in both immigration and transgender politics.  Material changes in the lived experience of families and cultural changes in the institutional legitimacy of family as the root of the nation and the seat of gendered difference are today key factors contributing to polarizing voters, political parties, and states.  The parties of the “new left” and “new right” are more responsive to the ongoing changes of political demography than to the conventional political-economy division of left and right. The “new right” resistance to pluralism in the nation and to de-gendering reproductive relations faces off against a “new left” expansion of democratic values and decision-making processes that challenge nationalism-as-usual. Like the differences and changes in capitalism that scholars of the political-economy have emphasized, there is crucial variation among countries, generations, and religions in how the material and cultural conditions of their reproduction shape their politics. Both immigration and gender as explicit political issues are inseparably linked in the political demography on which both rest and which offers rich targets for change to both sides. 
The event will provide a platform to engage with Prof. Myra Marx Ferree’s insights on political demography, exploring the interplay between family dynamics and political polarization. Following the keynote Prof. Ilse Lenz will offer a commentary based on her longlasting research on gender politics.
Time&Location: 15.7., 6-8 pm, DeZIM.Saal, 3. OG,  Mauerstr. 76, 10117 Berlin. [Please register here until 13.7., 4 pm. More information]

16.-17.9. Erfurt: Tagung: Antisemitismus- u.rassismuskrit. Forum für Bildung&Wissenschaft

16.7./27.9./24.10./26.11. Berlin: Dissens-Salons zu Geschlechterpolitiken

Anlässlich des 35-jährigen Bestehens veranstaltet Dissens, das Institut für Bildung und Forschung e.V., den s.g. Dissens-Salon! Vier Abendveranstaltungen, bei denen über aktuelle Themen rund um das umkämpfte Feld der Geschlechterpolitiken gesprochen werden soll. Mit verschiedenen Gästen werden die Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Gewalt und die Potentiale einer kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeiten ausgelotet.
Ort: aquarium, Skalitzer Str. 6, Berlin. / Zeit: immer 18.30-21.30 Uhr. / Zielgruppe: Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Personen, die sich für aktuelle geschlechterpolitische Debatten, Herausforderungen, Bedarfe und Interventionsmöglichkeiten interessieren. / Mit: Dissens-Mitarbeiter*innen und Gästen.
Termine:
16.7.24: Queering Sexual Violence - sexualisierte Gewalt gegen trans*, inter* und nicht-binäre Personen
27.9.24: Antifeministische Erzählungen zu geschlechtsbezogener Gewalt
24.10.24: Maskulinistische Influencer und ihr Erfolgsmodell - Ideologien, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Umgangsstrategien
26.11.24: Männlichkeit (ver)lernen - Wege aus der Hegemonie
[Mehr Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Dissens]

18.-20.7. Heidelberg: Network Gender&STEM Conference

Unter dem Motto "Future Directions in Theory, Research, Policy and Practice" werden auf der Konferenz aktuelle Forschungsergebnisse zu folgenden Fragestellungen disktuiert: Welche Faktoren beeinflussen die Berufswahl von Mädchen und Jungen? Welche Rolle spielen Eltern, Freundeskreis und Lehrkräfte? Was können Schulen und Unternehmen tun, um Mädchen für MINT zu gewinnen? [Weitere Informationen]

19.7. Darmstadt: Fachtag Antifeminist.&queerfeindlichen Aussagen begegnen

Fachtag: Antifeminismen - Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis.
Termin& Ort: 19.7., 10-17:30 Uhr, Hochschule Darmstadt, Schöfferstraße 3, 64295 Darmstadt
Veranstalter*in: Das gFFZ – das Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen – unterstützt, koordiniert und fördert Genderforschungsprojekte an den hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und berät sie in Gender- und Gleichstellungsfragen. Sein Sitz ist an der Frankfurt University of Applied Sciences.
Inhaltsbeschreibung des gFFFZ: Antifeminismen und antifeministische Bewegungen sind in den letzten Jahren europaweit erstarkt. Mit dem gemeinsamen Ziel geschlechterwissenschaftliche Erkenntnisse zu negieren und gleichstellungspolitische Errungenschaften zu bekämpfen, firmieren sich in antifeministischen Bewegungen rechtspopulistische bis rechtsextreme, konservative bis ultrakonservative, fundamentalistische und maskulinistische Akteur*innen und Gruppierungen. Wissenschafts- und demokratiefeindliche Positionen antifeministischer Bewegungen werden in Form subtiler Ablehnung bis hin zu offener Feindseligkeit in die Mitte der Gesellschaft getragen.
Mit dem Fachtag möchten wir einerseits einen analytischen Blick auf Antifeminismen und antifeministische Bewegungen richten und die Entwicklungen, die Akteur*innen, deren Strategien sowie deren Wirkungen fokussieren. Andererseits möchten wir der konkreten Sichtbarkeit und dem Einfluss antifeministischer Bewegungen nachspüren und hierzu Erfahrungswerte von Personen aus feministisch geprägter Fachpraxis einholen. Konkret aus den Arbeitsfeldern „Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Recht“ sowie aus dem feministisch geprägten Gewaltschutz. Abrunden wird den Tag ein Workshop zum Erlernen von Strategien im Umgang mit Antifeminismen. [Weitere Informationen und Anmeldung]
Hintergrund: Der Rechtsruck in der Gesellschaft und die Zunahme antifeministischer und queerfeindlicher Einstellungen stellen eine besondere Gefahr für die Rechte von Frauen, trans, inter und nicht-binären Personen dar. Gerade Menschen, die sich öffentlich für Gleichstellung, feministische und emanzipatorische Forderungen aussprechen, sind von Anfeindungen betroffen. Viele berichten, dass sie unsicher sind, oder nicht wissen, wie sie antifeministischen und queerfeindlichen Äußerungen begegnen können.
In diesem Workshop wollen wir diese Unsicherheiten aufgreifen und ihnen etwas entgegensetzen. Wir möchten auf kreative Art und Weise erproben, wie wir auf antifeministische und queerfeindliche Äußerungen reagieren können. Dazu werden wir verschiedene Übungen durchlaufen, mit denen Solidarität, Erfahrungsaustausch und Argumentations- und Handlungssicherheit gestärkt werden sollen. Auch wird es darum gehen, Gesprächsstrategien kennenzulernen, die in einer Diskussion bewusst eingesetzt werden können.
Der Workshop findet im Rahmen des vom BMFSFJ geförderten Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt.

25.7. Online: MINTcafé Gender: Mädchen, MINT& Teilhabe

Das MINTcafé Gender ist eine regelmäßige Veranstaltungsreihe der MINT Vernetzungsstelle (MINTvernetzt). Die digitalen Café-Treffen bringen Forschungsergebnisse und Praxis zusammen und bieten Raum zur Vernetzung und den gegenseitigen Austausch. Am 25. Juli geht es im MINTcafé um Mädchen, MINT und Teilhabe. - Der Fokus wird auf der Frage liegen, wie MINT-Teilhabe von Mädchen unterstützt werden kann, die vor zusätzlichen Herausforderungen wie Migrationshintergrund oder sozioökonomischer Benachteiligung stehen. [Mehr Informationen& Anmeldung]

8.8. Hannover: Diskussion&Austausch: Jungen*arbeit heute

Input, Diskussion und Austausch: Jungen*arbeit heute - In Kooperation mit der BAG Jungen*arbeit. 
Inhalt: Was sind aktuelle Herausforderungen in der Begleitung von Jungen*, männlichen* Jugendlichen und jungen Männern? Welche Rolle spielen Vielfaltsdimensionen und welchen Raum nehmen Fragen um Rassismuskritik, Klassismusrefelexion und LGBTI* ein? Sind geschlechterhomogene Angebote dementsprechend noch zeitgemäß? - Es werden Erfahrungen, Positionen und gesellschaftliche wie politische Forderungen diskutiert und an der Praxis von Jungen*arbeit gemessen. Unterschiedliche Praktiker*innen geben Impulse zu einer gleichstellungsorientierten Männlichkeitskritik. 
Termin und Ort: 8.8., 17-21 Uhr im 'Faust – Warenannahme', Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover.
Veranstalter: mannigfaltig  e. V.; anerkannt gemeinnütziger Verein (e.V.) zur Förderung der Jungen- und Männerarbeit, Beauftragter der Jugendhilfe nach §78 KJHG in der Landeshauptstadt Hannover, anerkannter Träger der freien Jugendhilfe nach SGB VIII – § 75. [Mehr Informationen].

15.8. Halle: Fachkräfteaustausch: Sport als Methode in der Jungen*-Arbeit

Fachkräfteaustausch: Breaking Boundaries - Sport als Methode in der Arbeit mit Jungen*: Sport bietet eine einzigartige Möglichkeit, um mit Jungen* effektiv und auf einer persönlichen Ebene zu interagieren. Durch gemeinsame sportliche Aktivitäten können Barrieren überwunden und Vertrauen aufgebaut werden. Der Fachkräfteaustausch "Breaking Boundaries" fragt dannach, ob es aber mehr als Sport benötig, um Jungen* zu unterstützen und ihre sozialen Fähigkeiten zu stärken.
Durch spezifische sportliche Aktivitäten können sie Teamarbeit, Fairplay und Respekt lernen. Wie kann es gelingen, dass diese Fähigkeiten an entsprechender Stelle für und mit den Jungen* kommuniziert werden, um sie nachhaltig im Alltag anzuwenden. Dies soll diskutiert werden, um Antworten auf die Frage zu finden, wie Sport als Instrument genutzt werden kann, um Jungen* und junge Männer* zu fördern und zu unterstützen, abseits von Wettkampf und Konkurrenzgedanken.
Termin und Ort: 15.8., 9:30-13 Uhr, Landessportbund Sachsen-Anhalt e. V., Maxim-Gorki-Straße 12, 06114 Halle (Saale)
Veranstalter*in: Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e. V. (KgKJH)
[Flyer, kostenfreie Anmeldung: an scholz@kgkjh.de]
 

15.-19.8. Berlin: djo-Sommertreffen zu den Themen Diversity u. Diskriminierung

djo-Sommertreffen meets Wissen. Macht. Divers.: Vom 15.-19.8.24 veranstaltet die djo - Deutsche Jugend in Europa ihr jährliches Sommertreffen. Unter dem Motto „Perspektivwechsel: Sprechen über Vielfalt und Diskriminierung mit dem Theater der Unterdrückten“ lädt die djo- Deutsche Jugend in Europa dazu ein, die Themen Diversity und Diskriminierung von der oft sehr abstrakten und akademischen Ebene auf eine tiefere, persönlichere und emotionalere Ebene zu bringen.
Ziel des Treffens ist es, den Teilnehmenden Werkzeuge an die Hand zu geben, um Diskriminierungsstrukturen nicht nur zu erkennen, sondern auch aktiv dagegen vorgehen zu können. Dieser kreative und interaktive Ansatz bietet eine einzigartige Gelegenheit, sich intensiv mit den Themen Vielfalt und Diskriminierung auseinanderzusetzen und eigene Handlungsstrategien zu entwickeln. Dafür wird es jeden Vormittag Inputs zu verschiedenen Diskriminierungsformen und Intersektionalitäten geben. Darauf aufbauend werden wir uns im Theater der Unterdrückten fragen, wie wir in Situationen, in denen Machtungleichheiten und Diskriminierung zum Tragen kommen, sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene ins Handeln kommen können.
Weiterführende Informationen / zur Ausschreibung: hier
Anmeldeschluss: 12.7.24
Teilnahmebetrag: 25 EUR für Teilnehmende aus djo-Mitgliedsorganisationen, 35 EUR für externe Teilnehmende, es fallen keine weiteren Kosten an. Anreise: Beginn: Donnerstag, 15.8.um 15 Uhr, Ende: Montag, 19.8. um 13 Uhr. Fahrtkosten werden bis zu einem Betrag von 60 EUR für Hin- und Rückfahrt erstattet.
Veranstaltungsort: WannseeFORUM, Hohenzollernstraße 14, 14109 Berlin

23.-25.8. Berlin: Women in Exile: Intersektionales Empowerment Kunst- u. Kulturfestival

Women in Exile veranstaltet vom 23.-25.08.2024 auf dem Berliner Oranienplatz ein intersektionales Empowerment Kunst- und Kulturfestival unter dem Motto "Breaking Borders Festival" (bzw. „Grenzen brechen, um Brücken zu bauen“). Nationale und internationale Gäste sin eingeladen.
Women in Exile ist eine Initiative von Flüchtlingsfrauen, die 2002 in Brandenburg gegründet wurde und nun hier (und in Berlin) aktiv ist, um für ihre Rechte zu kämpfen. Die Initative setzt sich für die Abschaffung von Lagern und gegen die Diskriminierung von Frauen*/ LGBTINQ*+ ein, die in den Lagern leben. Die Gruppe organisiert regelmäßig Workshops zum Thema Gender Empowerment. Queere und behinderte Menschen sind in der Gruppe aktiv.
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Ableger der "Houses of Kal" (feministische, antifaschistische, antirassistische und queere Kunsträume) sollen Cis*- und Heteronormative Wahrnehmungen aufgebrochen werden. So wird es im Festivalrahmen eine Ausstellung über queere Perspektiven auf die Archive von Women in Exile geben und soll durch Sensibilisierungs-, Empowerment- und künstlerische Workshops, Bühnenaktivitäten (Tanz, Musik, Theater, Podiumsdiskussionen u.a.) und öffentliche Aktionen zusammen mit antirassistischen, BiPoC- und migrantischen Gruppen für die Sichtbarkeit queerer Realitäten in der Bewegung eingetreten und sich gemeinsam gegen Rassismus, Sexismus und für die Abschaffung der Lager eingesetzt werden.
Das Festival soll in Zeiten zunehmenden Rassismus und Populismus und schärferer Einwanderungspolitiken ein Fest der Vielfalt, der Inklusivität und des Empowerments darstellen durch das Medium der Kunst und Kultur und den Widerstand der Betroffenen und Unterstützer*innen gegen Diskriminierung widerspiegeln. (Mehr Informationen)

9.9. Online: Netzwerk geflüchtete Mädchen&junge Frauen + Impulskreis zu FGM/C

Das Projekt “Netzwerk geflüchtete Mädchen und junge Frauen” lädt am 9.9. zu einem Online-Impulskreis (11-12Uhr) zum Thema “FGM/C und die Situation von geflüchteten Mädchen und FLINTA*-Personen in Deutschland” und im Anschluss zum Netzwerktreffen (12:30-14Uhr) ein. Die Referentin Dr. Mariame Racine Sow (Forward for Women e.V.) wird in einem Impulsvortrag zum Thema weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C) und zur Situation geflüchteter Mädchen und junger FLINTA*-Personen in Deutschland informieren. Es gibt Raum für Rückfragen, zum Austausch und zur Diskussion. [Weitere Informationen & Anmeldungsformular]

10.9. Düsseldorf: Fachtagung: Jugendl. Väter als ZG

Der SKM Bundesverband veranstaltet im Rahmen des von der Aktion Mensch geförderten Verbundprojekts ‚Jugendliche Väter im Blick‘ in Düsseldorf eine Fachtagung zum Thema: ‚Jugendliche Väter als Zielgruppe – erfolgreiche Ansätze und gute Praxis‘. Teilnehmende haben die Möglichkeit, sich mit den in Institutionen und Projekten gemachten Erfahrungen auseinanderzusetzen und neue Ansätze kennenzulernen – insbesondere mit dem Blick auf die Zugänge und die Arbeit mit jungen Vätern.
Zielgruppen der Fachtagung sind Beschäftigte aus den Bereichen Frühe-, Geburts-, Kinder- und Jugendhilfe, Studierende der Pädagogik der Kindheit und Familienbildung sowie der Sozialen Arbeit, Mitarbeitende aus Mutter-Vater-Kind Einrichtungen, und Beratende in der Arbeit mit Vätern. [zur Veranstaltung]

11.9. Hannover: Fachtagung AG Gender&Depression

Fachtagung: 15 Jahre Arbeitsgruppe Gender und Depression im Bündnis gegen Depression in der Region Hannover:
Am Runden Tisch Frauen- und Mädchengesundheit des Teams Gleichstellung in der Region Hannover gründete sich im Jahr 2009 eine Arbeitsgruppe zum Thema Gender und Depression im Bündnis gegen Depression in der Region Hannover. Mit einem Rückblick und einem Ausblick möchten die Mitgliedsorganisationen der Arbeitsgruppe das Jubiläum begehen und laden herzlich ein, sich daran zu beteiligen, sich auszutauschen und zu diskutieren. Auch das Thema Männer und Depression ist dabei explizit im Blick.
[...] In ihrem Rückblick auf 15 Jahre AG Gender und Depression befasst sich die Arbeitsgruppe mit zwei Schwerpunkten: Wie hat sich das Thema Gender, die Debatte um und das Verständnis von Gender und Geschlechtsidentitäten seit der AG-Gründung verändert hat? und: Was hat sich seit dem ersten Fachtag in der Erforschung und Entwicklung von Behandlungsansätzen bei Depression getan?
Mit einem Rückblick und einem Ausblick möchten die Mitgliedsorganisationen der Arbeitsgruppe das Jubiläum begehen. Wir laden Sie herzlich ein, sich daran zu beteiligen, sich auszutauschen und zu diskutieren. Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens, Selbsthilfe- und Patient:innenvertretungen und alle Interessierten.
Termin&Ort: 11.9., 9:30-16Uhr,  Hochschule Hannover, Blumhardtstraße 2, 30625 Hannover.
Teilnahmegebühr: 75 Euro. Anmeldeschluss ist 7 Tage vor Veranstaltungsdatum. [Weitere Informationen]

15.-17.9. Würzburg: BUKO kommunale Frauen- & Gleichstellungsbeauftragte_Thema: Armut

Die 28. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zum Thema Armut findet vom 15.-17.9. in Würzburg statt. Das Konferenzthema ist Armut. Denn: Armut ist weiblich: Das zeigen die unterschiedlichsten Studien der vergangenen Jahre. Frauen haben im Schnitt immer noch weniger Einkommen und deutlich niedrigere Altersrenten als Männer. Alleinerziehende, Migrantinnen und Frauen mit Behinderungen sind besonders von Armut betroffen. Die Bundesregierung hat Maßnahmen ergriffen, Frauen besser zu stellen. Doch die Politik muss radikalere Lösungen in den Blick nehmen, damit die soziale Ungleichheit und damit auch die Frauenarmut endlich gestoppt werden. Armut ist ein Armutszeugnis für unser Land und Armut ist eine Gefahr für die Demokratie. In der Bundeskonferenz soll die aktuelle Situation beleuchtet und Forderungen an die Politik formuliert werden.
Im Rahmen der BUKO wird auch das 40 jährige Jubiläum der Bundesarbeitsgemeinschaft gefeiert.
Die Anmeldefrist läuft bis zum 1. August 2024.
Mehr Informationen und Anmeldung: hier.

16.-17.9. Wien: Fachkonferenz&Netzwerktreffen Geschlechterreflektierte J*&M*-Arbeit

Fachkonferenz & Netzwerktreffen Männerberatung: Geschlechterreflektierte Männerarbeit – wirkt, stärkt, spart!
Termin&Ort: 16./17.9., Arcotel Wimberger, Wien
Inhalt: Jungenpädagogik, Väterbildung, Männerberatung, Gewalt-, Sucht und Krisenintervention, Trans-, Schwulen- und Queer-Beratung, Therapie und Männergesundheitsthemen, Sexualberatung, Lösungen bei Familien- und Vereinbarkeitskonflikten u.v.m. Das wachsende Feld der Männerarbeit hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich ausdifferenziert und professionalisiert. Doch noch ist die Versorgung lückenhaft und oft prekär.
Wie kommen wir zu einem flächendeckenden System solide verankerter Männerarbeit und -beratung? Wie wird eine geschlechter- und männlichkeitsreflektierte Kompetenz in den vorhanden Beratungsangeboten und Beratungsstrukturen implementiert und bei den Beratenden selbst gestärkt?
Die internationale Konferenz bringt Praktiker*innen aus dem ganzen Feld der geschlechterreflektierten Arbeit mit Männern, Jungen und Vätern zusammen. Sie zielt darauf, voneinander zu lernen, sich methodisch auszutauschen und die Relevanz der Arbeit (auf individueller, regionaler und gesellschaftlicher Ebene) zu reflektieren. Nicht zuletzt wollen wir gemeinsam dafür kämpfen, dass Männerarbeit die Ausstattung und Absicherung erhält, die sie braucht, um nachhaltig Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge zu werden.
Die Konferenz ist Bestandteil des Projekts "Fostering Sustainable Masculinities" (FOSMA). Dies wird von den Dachverbänden im deutschen Sprachraum Dachverband Männerarbeit Österreich (DMÖ), Bundesforum Männer, Deutschland (BFM), männer.ch aus der Schweiz und infoMann aus Luxemburg getragen und mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union im Rahmen von ERASMUS+ unterstützt. [Mehr Informationen&Programm]

 

 

16.-18.9.: Potsdam: Bundeskongress Kinder- & Jugendarbeit

Der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit findet vom 16. bis 18. September 2024 in Potsdam (hauptsächlich auf dem Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam) statt. Das Format will zum Austausch von Fachpraxis, Gesellschaft und Politik beitragen. Die kostenlose Anmeldung ist noch bis zum 31.8. möglich.
Die Konferenz bietet die unterschiedlichsten Veranstaltungsformate (Vorträge, Workshops, Podiumsdiskussionen, Exkursionen, ...) und behandelt dabei auch Themen der JSA, nicht nur der KJA.
Bspw.: findet am 16.9. um 17 Uhr ein Fachforum statt mit dem Titel "Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit. Eine Verhältnisbestimmung – Fachforum zu Kontroversen in der Kinder- und Jugendarbeit".
Weiterhin finden sich am 17.9. etliche Veranstaltungen wie auch Exkursionen, die für Fachkräfte der Mädchen*- wie der Mädchen*sozialarbeit und für an Gender- und Diversitäts-Themen Interessierte von Interesse sein dürften:

  • Fachforum zu Bestandsaufnahmen der KiJuArbeit: "Jugendarbeit verqueeren. Pädagogisches Handeln in der Jugendarbeit queer-sensibel gestalten." (10 Uhr)
  • Interaktive Talk-Runde: "Diversitätskompetenz in multiprofessionellen Teams" (10 Uhr)
  • Fachforum zu Herausforderungen der KiJuArbeit: "Jugendarbeit für alle?! Rassismuskritisch und diskriminierungssensibel handeln" (11:30 Uhr)
  • Exkursion: Mädchen*treff "Zimtzicken" (Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.; Stichworte: Mädchen*arbeit - Interkulturell - Inklusion) (11:30 Uhr)
  • Fachforum des Arbeitsfeldes Kulturelle KiJuArbeit: "Transformation – Prozess und (k)ein Ende? Inklusion, Diversität und Anti-Diskriminierung in der Organisationsentwicklung" (13:30 Uhr)
  • Fachforum des Arbeitsfeldes Polit. Bildung: "Gemeinsam für eine vielfältige Praxis polit. Jugendbildung – Diversitätsorientierte Öffnung u. Weiterentwicklung der Trägerlandschaft"  (13:30 Uhr)
  • Workshop: "Antifeminismus u. Umgangsstrategien für die Jugendarbeit" (13:30 Uhr)
  • Exkursion: Jugendbildungsstätte HochDrei (Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit BB e. V., Stichworte: "Gendersensibelchen - Grundlagen für die gendersensible Jugendbildung“)
  • Session: "Queere Jugendarbeit: differenzorientiert u. intersektional" (15:15 Uhr)
  • Session: "Queere Jugendarbeit: Ein Austauschforum zu aktuellen Forschungsergebnissen, Netzwerkarbeit u. Praxiseinblicke aus verschiedenen Projekten " (15:15 Uhr)
  • Session: "Empowerment u. Intersektionalität" (15:15 Uhr)
  • Session: "Mädchen*politik empowert Jugendarbeit!" (16:45 Uhr).

17.&27.9. online/Wuppertal: Vernetzungstreffen LAG M*arbeit NRW

Die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*arbeit (LAG M* NRW e.V.) bietet am 17.9. ein Vernetzungstreffen zum Thema MINTA und Gaming an und am 27.9. eines zu MINTA nach Flucht. [Weitere Informationen folgen auf der Homepage im Juli/ August.]

23.-24.9. Berlin: Kompetenznetzwerk Fachtag Islamismusprävention (Demokratie leben)

Fachtag „Islamismusprävention für alle? Chancen und Fallstricke von Ansätzen universeller Prävention in Institutionen und Regelstrukturen“ im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX), Programm Demokratie leben! des BMFSFJ.
Inhalt: Universelle Prävention von Islamismus soll überall stattfinden: im Sportverein, in der Schule, der Kommune, bei der Polizei oder in der Medien- und Jugendarbeit. Das hat sie mit der Prävention anderer Formen von Extremismus gemeinsam. Gefragt sind also in erster Linie die Fachkräfte in den einzelnen Feldern wie etwa Lehrer*innen, Präventionsbeamte oder (häufig ehrenamtliche) Trainer*innen. An sie – und an ihre Ausbilder*innen in den Institutionen und Regelstrukturen – richtet sich die Fachtagung.
Wie können Fachkräfte Jugendliche stärken und präventiv wirken? Was müssen sie zu Islam und Islamismus wissen, womit fühlen sie sich überfordert? Welche Chancen bieten sich und wie können Fachkräfte Stigmatisierung und Diskriminierung „ihrer“ Jugendlichen vermeiden? In Fachforen sollen positive und negative Erfahrungen aus einzelnen Handlungsfeldern wie Medienpädagogik, Polizei- und Jugendarbeit, politische Bildung oder Schule zusammengeführt und gemeinsam ein Blick in die Zukunft der universellen Islamismusprävention geworfen werden.
Der Fachtag wird von ufuq in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner*innen (AJS NRW, ProPK, JFF, LI-Hamburg , LpB Baden-Württemberg, Hallesche Jugendwerkstatt, Deutsche Sportjugend) aus Institutionen und Regelstrukturen veranstaltet. - Die Teilnahme ist kostenlos.
Termine&Ort:  23.9. (9-17Uhr)&24.9. (9-16Uhr) in der Schankhalle Pfefferberg, Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin.
[Weitere Informationen. Anmeldung bis 31.7. ]
Hintergrund/ Selbstbeschreibung: KN:IX vereint zwei etablierte, bundesweit tätige Träger der universellen, selektiven und indizierten Prävention sowie die Dachorganisation der zivilgesellschaftlichen Akteure des Themenbereichs religiös begründeter Extremismus.
Im Rahmen von KN:IX erfassen wir aktuelle Entwicklungen im Phänomenbereich „Islamistischer Extremismus“, fördern die Weiterentwicklung und den Transfer von innovativen Angeboten und bieten Akteuren der Präventionsarbeit einen Rahmen, um bestehende Ansätze und Erfahrungen zu diskutieren und in die Arbeit anderer Träger zu vermitteln. Als Projektverbund, in dem die Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx), ufuq.de und Violence Prevention Network zusammenarbeiten, analysieren wir bei KN:IX aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der universellen, selektiven und indizierten Islamismusprävention. Außerdem verstehen wir KN:IX als dienstleistende Struktur zur Unterstützung von Präventionsakteuren aus der Zivilgesellschaft, öffentlichen Einrichtungen in Bund, Ländern und Kommunen sowie von Fachkräften etwa aus Schule, Jugendhilfe, Strafvollzug oder Sicherheitsbehörden. Neben dem Wissens- und Praxistransfer zwischen unterschiedlichen Präventionsträgern hat KN:IX das Ziel, mit seinen Angeboten zu einer Verstetigung und bundesweiten Verankerung von präventiven Ansätzen in Regelstrukturen beizutragen.

18.-19.9. Leipzig: Fachtagung Rassismuskrit. Jungenarbeit in SN, ST& TH

Fachtagung: "Rassismuskritische Jungenarbeit in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: Erfahrungen - Bedarfe - Perspektiven".
Die Fachtagung richtet sich an Fachkräfte und interessierte Personen, die in irgendeiner Form mit der Zielgruppe Jungs und junge Männer of Color in Verbindung stehen. Im Rahmen dieser Fachtagung, kommen Praktiker*innen aus geschlechtereflektierenden und empowernden Projekten zu Wort: Erfahrungen und Perspektiven werden geteilt. Auch die Zielgruppe (Jungs und junge Männer of Color) selbst ist Teil der Veranstaltung und wird berichten, wie sich Projekte sich auf ihre Perspektiven ausgewirkt haben und welche Wünsche und Forderungen Sie an die Dominanzgesellschaft haben.
Der erste Tag beginnt mit Projektvorstellungen von „Bruder, was geht?!“aus Dresden und „HEROES Leipzig“. Hier werden Erfahrungen aus der Arbeitspraxis geteilt. Das Projekt bietet empowernde und Männlichkeitsreflektierende Bildungsangebote und eine breite Palette von Freizeitaktivitäten für Jungs und junge Männer of Color im Alter von 13-21 Jahre im ländlichen Raum in Sachsen an. Das Projekt „HEROES Leipzig“ hingegen bildet Multiplikatoren aus, in deren Leben Ehrkonzepte eine Rolle spielen. Sie setzen sich mit interaktiven Workshops für Gleichberechtigung und gegen Gewalt ein. In der zweiten Tageshälfte werden parallel fünf verschiedene Workshops angeboten, die sich u.a. mit folgenden Fragestellungen auseinandersetzen: Wie kann die Integration durch Fußball bei Jungs und jungen Männern of Color gelingen? Welche Selbstreflektion braucht rassismuskritische Arbeit mit Jungs? Wie lässt sich im Spannungsfeld zwischen Unterstützung der Zielgruppe und Konfrontation in Bezug auf die kritische Reflektion von Männlichkeitsvorstellungen arbeiten? - Der zweite Tag rückt die theoretische Auseinandersetzung mit der Vermittlung Feministischer Inhalte an Jungs und Männer of Color in Form eines Impulsvortrags in den Fokus. Daran anschließend sollen Jungs und junge Männer of Color selbst zu Wort kommen und von ihren Erfahrungen mit Bildungs- und Empowermentarbeit sprechen. Eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft zu den Perspektiven der Projektarbeit zu Rassismuskritischer Jungenarbeit in den 3 Bundesländern wird die Fachtagung abrunden.
Termine&Ort: 18.9. (12-18) & 19.9. (9-15:30Uhr), in der Katholischen Propsteipfarrei Leipzig, Nonnenmühlgasse 2, 04107 Leipzig. Teilnahmegebühr: 50 Euro (ermäßigt: 30 Euro)
[Mehr Informationen&Anmeldung (bis 6.9.); Info-Flyer]
Hinweis: am 19.9. findet in der Mittagspause ein Markt der Möglichkeiten statt, bei dem eigene Projekte/Vereine/Arbeit präsentieren werden können; wenn inhaltlich zur Fachtagung passend. Kontakt hierzu: Sebastian Scholz (E-Mail: scholz@kgkjh.de)

18.-20.9. Graz: Tagung Österreich. Gesellschaft für Geschlechterforschung

10. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) vom 18.-20.9., Universität Graz & Technische Universität Graz:
In der feministischen Geschlechterforschung wird spätestens seit den 1980er Jahren danach gefragt, inwiefern die weitreichenden bio- und informationstechnologischen Entwicklungen der vergangenen
Jahrzehnte Transformationen der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und der Geschlechterhierarchie(n) zur Folge haben. Die dynamische Verwobenheit von technologischen, sozialen und räumlichen Phänomenen und die konstitutive Bedeutung, die Gender in dieser Konstellation hat, legt dies nahe.
Inzwischen finden wir einschneidende, noch deutlich komplexere und widersprüchliche sozio-technische Dynamiken vor: Die Omnipräsenz von Digitalisierung und Datafizierung, die Weiterentwicklung der Biotechnologien sowie der beschleunigte technologische Wandel der industriellen Produktion und der Dienstleistungswelt, der Energiegewinnung und der Mobilität erfordern es, Geschlecht neu zu verhandeln und Technologien in sozialen, kulturellen und räumlichen Gender-Kontexten zu untersuchen.
Die Tagung der ÖGGF eröffnet zur Bearbeitung dieses Themenbereichs ein Forum für ein möglichst breites Spektrum an Disziplinen wie auch für genuin inter- und transdisziplinäre Ansätze sowie künstlerische Auseinandersetzungen. [Mehr Inormationen]

25.-27.9. Wernigerode: Bundeskonferenz Frauen-&Gleichstellungsbeauftragte an HS

Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof)-Jahrestagung 2024: Antifeminismus entgegentreten – Wissenschaft und Demokratie stärken.
Inhalt: Mit dem Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Bewegungen sind in den letzten Jahren europaweit auch antifeministische Angriffe stärker geworden. Antifeminismus feindet geschlechtergerechte Haltungen, Strukturen und Maßnahmen an, diffamiert Gender Studies und stellt sich gegen das Recht auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Antifeminismus ist ein zentraler Bestandteil rechtspopulistischer und rechtsextremer Bewegungen in Europa. Er verschränkt sich mit Einstellungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Rassismus, Antisemitismus, Trans- und Homofeindlichkeit sowie einem völkischen Weltbild. Antifeministische Positionen bilden eine Scharnierfunktion für Sympathiebekundungen und Bündnisse bis weithin in die sogenannte gesellschaftliche und politische Mitte.
Vor diesem Hintergrund sehen sich geschlechterpolitische Akteur*innen, Geschlechterforscher*innen und von (Mehrfach-)Diskriminierung betroffene Personen zunehmend antifeministischen Angriffen ausgesetzt etwa durch digitale Gewalt, durch persönliche Diffamierung und Bedrohungen sowie durch die Diskreditierung ihrer Arbeit.
Antifeministische Positionen und Handlungen sind Angriffe auf auf demokratische Grundwerte, emanzipatorische Errungenschaften und Wissenschaft. Die bukof-Jahrestagung 2024 stellt sich dem in vielfältiger Weise entgegen. Wir analysieren antifeministische Ideologien, Strategien sowie Diskurspraktiken und schauen auf die Verbindungen zu anderen Diskriminierungsformen. Im Vordergrund steht dabei der Hochschulkontext – antifeministische Wissenschaftsfeindlichkeit, Infragestellung von Gleichstellungspolitik und antifeministische Tendenzen in der Wissenschaft. Workshops, Vorträge und Paneldiskussion bieten Reflexionsräume, Handlungsstrategien von Gleichstellungsakteur*innen zu entwickeln, die Rolle von Führungsverantwortlichen an Hochschulen in den Blick zu nehmen, wissenschaftliche Organisationen zu adressieren und übergreifende Bündnisse gegen Antifeminismus auf kommunaler, landes- und bundespolitischer Ebene zu stärken.
[Weitere Informationen, Einladung und Programm]

 

26.9. LHH/Online: Symposium: Prävention: Risikofaktoren&Ätiologie sex. Gewalt

Sexualisierte Gewalt ist ein weitreichendes gesellschaftliches Problem. Zur nachhaltigen Reduktion sexualisierter Gewalt ist eine ganzheitliche Herangehensweise notwendig. Der Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Sexualmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover richtet das Augenmerk deshalb auch auf potenzielle sowie bisher justiziell nicht bekannte Täter*innen im sogenannten „Dunkelfeld“. In dem Arbeitsbereich sind neben Wissenschaft und Forschung auch mehrere Projekte zur Prävention sexualisierter Gewalt angesiedelt.
Das Präventionsprojekt „#180grad“ und das Projekt „I can change“ veranstalten am 26.9.24 das Symposium „Wege der Prävention: Risikofaktoren und Ätiologie sexualisierter Gewalt“.
Eine Teilnahme ist auch online möglich. [Link zur Veranstaltung]

26.9. Dortmund: Netzwerktreffen zur Prävention sexualisierter Gewalt

Beim vierten Netzwerktreffen zur Prävention von sexualisierter Gewalt des Landesjugendrings NRW und seiner Mitgliedsverbände in Zusammenarbeit mit dem ISA wird ein Austausch über bewährte Materialien und Konzepte stattfinden. Zusätzlich ist eine Auseinandersetzung mit der Methode der Fallwerkstätten vorgesehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der effektiven Gestaltung von Krisenkommunikation. [Weitere Infos und Anmeldung: www.ljr-nrw.de]

26.9.-19.12. Hannover: Vorträge geschlechterreflektierte, rassismuskrit. J*, M*&Väterarbeit

Ringvorlesung im WiSe 24/25: „Mann-sein ohne Männlichkeit?“ Theorie und Praxis der Jungen*arbeit und der pädagogischen Arbeit mit Männern und Vätern*
Termine&Ort: Donnerstags 18-20 Uhr in der Aula (E 0.40) an der Hochschule Hannover, Fakultät 5, Blumhardtstraße 2
Inhalt: Im Rahmen dieser Ringvorlesung werden Einblicke in die Erfahrungen der geschlechterbezogenen, pädagogischen Arbeit gegeben. Die Reihe ist durch die Praxis bei mannigfaltig e.V. – Verein und Institut für Jungen- und Männerarbeit strukturiert. Der inhaltliche Leitfaden orientiert sich an der fachpolitischen Perspektive einer geschlechtergerechten Pädagogik. Es werden wechselnde Impulse durch ausgewiesene Fachkräfte der Jungen*-, Männer*- und Väterarbeit gegeben. In jeder Sitzung wird es genügend (moderierten) Raum für Fragen und Austausch geben.
Termine: 26.9. Auftaktveranstaltung: Theorie und Praxis der Jungen*arbeit – eine Einführung aus der Sicht von mannigfaltig e.V.
10.10.: Theoretische und fachliche Einordnung von Jungen*arbeit im Kontext der Gender Studies/Geschlechterforschung
17.10.: Klassismus in der Jungen- und Männerarbeit”
24.10. Methoden der Jungen*arbeit für die Praxis
7.11.: Väterarbeit… und Frühe Hilfen? 
14.11.: Männer*arbeit: Ran an die Honigtöpfe…?!“ (Orientierungsrahmen für die Männerarbeit; Einblicke in die fachlichen Rahmenkonzepte und politischen Argumentationen zu geschlechterreflektierter Arbeit mit Jungen*, Männern* und Vätern* des Schweizer Dach- und Fachverbands männer.ch)
 21.11.: Jungen* und Männer* mit Beeinträchtigung angemessen begleiten
28.11.: Jungen, Männer und die Perspektive einer queeren (feministischen) Pädagogik 
5.12.: Caring Masculinities – was bedeutet eine queere Männlichkeit in der Praxis von Jungen*arbeit?
12.12.: Männer*arbeit, Väter*arbeit, Jungen*arbeit und die Rolle der Rassismuskritik
19.12.: Ausblick: Transkulturelle Jungen*arbeit – Männerbildung der Vielfalt

27.9. Berlin: Fachtagung des Kompetenznetzwerks Islam-&Muslimfeindlichkeit

Save the date: Das Kompetenznetzwerk lädt zur Fachtagung am 27.9.24 von 11.30-17Uhr nach Berlin ein. Unter dem Titel "Verteilungskämpfe - Welche Funktion übernimmt antimuslimischer Rassismus in unserer Gesellschaft?" werden wir uns u. a. mit folgenden Fragen beschäftigen: "Welche Rolle spielt antimuslimischer Rassismus bei aktuellen politischen Themen rund um Migration und Abschottung?", "Wie wird antimuslimischer Rassismus in der Mobilisierung rechter Diskurse und im Kontext von Wahlkämpfen eingesetzt?", "Was ermöglicht Solidarisierung gegen diese Diskurse und Politiken – und welche Formen der Solidarisierungen und Bündnisse brauchen wir?" [Mehr Informationen]
Hintergrund: Das Kompetenznetzwerk besteht aus den vier bundesweit tätigen Partnern: CLAIM getragen von Teilseiend e.V., der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej), dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften und dem ZEOK e.V. und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

30.9.-2.10. Osterholz: bundesweite feminist. Fachtagung BAG M*: Gender&KI

10. bundesweiten, feministischen Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik e.V. (BAG M*): "Gender und Künstliche Intelligenz (KI). Die Bedeutung der KI für Mädchen*welten und Mädchen*arbeit"*:
Die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Mädchen*arbeit ist komplex. Deshalb beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen: Wie gestaltet KI die Zukunft von Mädchen*/MINTA (MädchenInterNonBinaryTransAgender)? Wie setzen wir als Fachkräfte KI in der Kinder- und Jugendhilfe mit Mädchen* sinnvoll ein? Was sind diskriminierende und was sind chancenreiche Aspekte von KI? Wie sehen intersektionale Perspektiven auf KI aus?
In Vorträgen und praxisnahen Workshops wird Wissen vermittelt, es werden Methoden und Konzepte ausprobiert und Berührungsängste abgebaut. Außerdem gibt es Raum für Vernetzung, Austausch, Gaming, Büffet und Party. Für die Fachtagung ist kein Vorwissen nötig.
Zielgruppe: Für neue und erprobte Fachkräfte aus der Mädchen*arbeit und Mädchen*politik, aus Gleichstellung, Kinder- und Jugendhilfe und Wissenschaft, für Interessierte. Die Veranstaltung richtet sich an FLINTA+-Personen.
Termin&Ort: 30.9. (14Uhr) - 2.10.(12:30Uhr), Bildungsstätte Bredbeck/ Heimvolkshochschule des Landkreises Osterholz, An der Wassermühle 30, 27711 Osterholz-Scharmbeck.
Kosten: Standard: 190 Euro, Basis: 160 Euro, ermäßigt: 130 €. [Weitere Infos / Anmeldung]

 

9.10. Duisburg: Fachtag Mediatisierte Lebenswelten v. Jungen*

Abschluss-Fachtag "Neue Welten – alte Regeln? Jungen* und Männlichkeiten* in digitalen Medien" zum Projekt “MLJ* - Mediatisierte Lebenswelten von Jungen*”.
Inhalt: Medien sind mittlerweile für die meisten von uns ein fester Bestandteil des Lebens geworden. Als pädagogische Fachkraft erlebt man, dass auch die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in verschiedenster Weise medial beeinflusst wird. - Beim Fachtag wird u.a. gefragt: Wie gestalten sich diese mediatisierten Lebenswelten konkret in der heutigen Zeit? Welche geschlechterspezifischen Herausforderungen und Chancen ergeben sich in einer zunehmend digitalisierten Umgebung? Und welche Bedeutung kommt dabei der geschlechtersensiblen Medienpädagogik und der Förderung von Medienkompetenz zu? Dabei soll nicht nur eine Bestandsaufnahme der Gegenwart gewagt werden, sondern auch derBlick in die Zukunft gerichtet werden, um zeitgemäße Anforderungen und Potenziale der geschlechtersensiblen Medienpädagogik zu ergründen.
Termin&Ort: 9.10. Zeit folgt, Duisburg - Sportschule Duisburg-Wedau. Teilnahmebeitrag: 35€. [Anmeldung: hier]

9.-10.10. FF(M): Fachtagung Jungen*arbeit in Hessen

„Me, myself and I“ in der Arbeit mit Jungen* – Fachkraft als Methode!?
Die 16. Fachtagung des Paritätischen Bildungswerks zur Jungen*arbeit in Hessen öffnet dieses Jahr „Räume“ für kritische Reflexionen über Jungen*arbeit in Hessen.
Durch die Reflexion von pädagogischer Arbeit mit Jungen* gepaart mit neuen Impulsen aus der Praxis und Auseinandersetzung mit männlichkeitskritischen Positionen soll gemeinsam eine Vision entwickelt werden, wie Jungen*arbeit in Hessen 2024 gestaltet werden kann.
Termine&Orte: 9.10. (15-19Uhr) Mainfeld (FF(M)), 10.10. (9-16Uhr) hoffmanns höfe (FF(M)). Kosten: 70€ inkl. Tagungsverpflegung [Informationen, Anmeldung bis 30.8.]

 

14.-15.10. Berlin: Fachtag: Schutz&Unterstützung v.gewaltbetroffenen Frauen&ihren Kindern

Fachtagung des Deutschen Vereins: "Schutz und Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern – Umsetzung der IK in Deutschland – Vorbilder in Europa?"
Inhalt: Schutz und Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern sowie die Umsetzung der Istanbul Konvention sind (nicht nur) für den Deutschen Verein weiterhin wichtige und hochaktuelle Themen. Der Deutsche Verein hat sich dabei zuletzt im Rahmen von Empfehlungen im Jahr 2022 intensiv mit den Aspekten Absicherung des Hilfesystems für von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffene Mädchen, Frauen und ihre Kinder, sowie mit der Reform des Familien- und Familienverfahrensrechts unter Berücksichtigung häuslicher Gewalt befasst und ist aktuell in Erwartung des im Koalitionsvertrag angekündigten Gewalthilfegesetzes. - Auf der der Veranstaltung werden zum einen der aktuelle Stand des gesetzlichen Vorhabens, politischer Diskussionen und Entwicklungen im Hinblick auf die Umsetzung der Istanbul Konvention in Deutschland beleuchtet und im Austausch mit Politik, Wissenschaft und Praxis diskutiert. Darüber hinaus soll auch ein Blick nach Europa erfolgen und erörtert werden, inwieweit Deutschland bei der Bekämpfung von Gewalt an Frauen von europäischen Ländern lernen kann. Weitere Themenschwerpunkte bilden die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sowie das (länderweite) Projekt STOP (Stadtteile ohne Partnergewalt).
Die Veranstaltung richtet sich an Expert*innen sowie Verantwortliche und Interessierte aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Justiz und Wissenschaft.
Termine: 14.10. ab 14 Uhr bis 15.10.24 um 13 Uhr.
Ort: Holiday Inn Hotel Berlin City West, Rohrdamm 80, 13629 Berlin.
Kosten: Mitglieder 130 €, Nichtmitglieder: 163 € (+ Übernachtungs-/Tagungsstättenkosten: 209 €).
Anmeldungen bis 13.8. -> Pprogramm& Anmelde-Links hier.

17.10. Haldensleben: Resilienzförderung in der KJH (J*&M*arbeit)

Resilienzförderung in der Kinder- und Jugendhilfe - Fachtagung zur Jungen*- und Mädchen*arbeit in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum geschlechtergerechte KJH (KgKJH) und dem Landkreis Börde.
Zielgruppe: (angehende) Fachkräfte in der KJH, Verwaltungsfachkräfte und Interessierte.
Inhalt: Bei der Fachtagung sollen die vielfältigen und herausfordernden Aufgaben der KJH beleuchtet werden und insbesondere über Aspekte geschlechtergerechter Arbeit mit Mädchen* und Jungen* sowie über die Bedürfnisse der Fachkräfte in der Arbeit mit der ZG diskutiert werden.
Termin&Ort: 17.10., 9-16Uhr, Landratsamt Börde, Bornsche Str. 2, 39340 Haldensleben, Kosten: 25 Euro. [Mehr Infos&Anmeldung]

24.10. München: Fachtag Progressive Männlichkeiten in J*arbeit/pädagogik vermittlen

24.10. München. Fachtag Progressive Männlichkeiten in Jungen*arbeit und -pädagogik vermittlen - aber wie?
Männlichkeit verändert sich! Traditionelle Rollenkonzepte von Frauen* und Männern* sind im Umbruch. Modelle progressiver Männlichkeit, die sich gleichstellungsorientiert und patriarchatskritisch verstehen, sind für zunehmend mehr Männer* richtungsweisend. Gleichzeitig präsentieren sich im rechten politischen Lager und auf Social Media unterschiedliche Akteure mit frauenfeindlichen reaktionären Männlichkeitsbildern. Hier wird gezeigt, was „richtiges Mannsein“ ist. Und das kommt bei vielen Jungen gut an! In der geschlechtsbewussten Arbeit mit Jungen* reicht es nicht zu vermitteln, was Männlichkeit nicht ist. Denn jungen Menschen müssen Modelle progressiver Männlichkeit und konkrete Handlungsperspektiven vermittelt werden. Welche Probleme hierbei auszuräumen sind und wie dies in der Jungen*arbeit und -pädagogik fachlich umgesetzt werden kann ist Thema dieses Fachtags des AKs Jungen*arbeit München und anderer Träger.
Termin&Ort: 24.10., Kulturzentrum Luise, München. Anmeldung bis 4.10.

28.-29.10. Dresden: Netzwerktagung Antifeminismus 2024

Save the Date: Netzwerktagung Antifeminismus 2024: Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken. Sichtbar und aktiv in Kommunen, Organisationen und Sozialer Arbeit.
Termin: 28.10. (11-20.30Uhr)& 29.10. (9-16 Uhr) in Dresden. [Weitere Infos und Anmeldung vrsl. Anfang August hier.]
Beschreibung des/r Veranstalters*in: Demokratien stehen unter Druck. Angriffe auf die politisch aktive Zivilgesellschaft und auf demokratische Institutionen nehmen zu. Extreme Rechte und rechtspopulistische Akteur*innen verbreiten menschenfeindliche, antifeministische und antidemokratische Erzählungen und verschieben den gesellschaftspolitischen Diskurs nach rechts. Die bereits gelaufene Europawahl und die anstehenden Wahlen auf Landes- und kommunaler Ebene werden zeigen wie weit dieser Prozess der Erosion demokratischer Werte und Haltungen schon vorangeschritten ist.
Vor Ort engagieren sich viele Personen und Gruppen für Demokratie und Gleichberechtigung und gegen antifeministische und antidemokratische Entwicklungen. In großen und kleinen Projekten, in Kommunalparlamenten, Schulen, Bildungseinrichtungen oder Sozialer Arbeit versuchen sie die Errungenschaften demokratischer Arbeit zu verteidigen. Die Netzwerktagung „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ will dieses Engagement sichtbar machen und zur Vernetzung und Stärkung der Akteur*innen beitragen.
Die Netzwerktagung bietet Raum voneinander zu lernen, eigene Expertise einzubringen, Erfahrungen auszutauschen und solidarische Bündnisse zu schließen. Sie bringt bundesweit Menschen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern zusammen, die das Programm aktiv mitgestalten (können).
Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Partner*innen des Bundesprogramm „Demokratie leben!“, staatliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen bzw. Multiplikator*innen, Menschen, die sich vor Ort politisch und zivilgesellschaftlich engagieren und Menschen, die sich für die Themen (Anti-)Feminismus, Sexismus und Geschlecht interessieren.
Eine Veranstaltung vom Projekt „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ mit Weiterdenken, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen
 

7. Publikationen

Buch: Queer Theorie – Queer_Pädagogik. Eine Einführung.

[7.7.] Engel, A. Antke. Queer Theorie – Queer_Pädagogik. Eine Einführung.
Queer Theorie eröffnet einen Zugang zur Welt, der sich an Komplexität und Vieldeutigem erfreut. Begehren ist zugleich Analysebegriff und Wunsch nach Veränderung. Aus intersektionaler Kritik an Heteronormativität erwächst die Anerkennung vielfältiger Geschlechter und Sexualitäten. Zwar ist LSBTIA+ eine vereinfachte Formel kollektiver Ermächtigung. Doch verbunden mit queerer Identitäts- und Herrschaftskritik speist sie Queer Theorie/Studies, die auf planetarische Gerechtigkeit abzielen. Dies erfordert Queering und Ver_Lernen – auch auf Seiten der Lehrenden. Im Dialog mit drei Lernvideos entwirft dieses Buch eine Einführung in Queer Theorie und reflektiert zugleich pädagogische Praxis.
[Verlag: Beltz, broschiert ca. 160 Seiten, ISBN:978-3-7799-7834-3, Vorbestellbar, Erscheinungsdatum: 17.7.24., Preis: 20 €, E-Book/epub o. PDF: 18,99 €]

Factsheet: Alleinerziehende (Mütter) trotz Arbeit weiter am stärksten armutsbedroht

[25.6.] Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Factsheet Alleinerziehende in Deutschland von Antje Funcke, Sarah Menne.
Alleinerziehende und deren Familien sind einem Bericht der Bertelsmann-Stiftung zufolge nach wie vor stark von Armut betroffen.: Vier von zehn Familien mit nur einem Elternteil gelten demnach als armutgefährdet. Bei Paarfamilien sind es deutlich weniger. Fast die Hälfte aller Kinder, die in einer Familie mit Bürgergeldbezug aufwachsen, lebt mit nur einem Elternteil zusammen.
Die Zahl der Alleinerziehenden nahm seit 2019 leicht zu und lag 2023 bei rund 1,7 Mio. Grund für den Anstieg sind zahlreiche geflüchtete Mütter aus der Ukraine mit ihren Kindern. 71% der alleinerziehenden Mütter und 87% der alleinerziehenden Väter arbeiten. Zwar sind diese Anteile etwas geringer als bei Elternteilen in Paarfamilien, alleinerziehende Mütter arbeiten allerdings häufiger in Vollzeit als Mütter in Paarfamilien.
Häufige Gründe für die finanziell schwierige Situation von Alleinerziehenden und deren Kindern sind dem Bericht zufolge ausfallende Unterhaltszahlungen. 80% der Alleinerziehenden sind Frauen. Der Bericht stützt sich unter anderem auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
[25.6. Bertelsmann-Factsheet&PM, Dlf, ZDF, MZ, rnd, BZ, SZ)

Melde-&Informationsstelle Antiziganismus: Jahresbericht

[17.6.] Der zweite Jahresbericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) für 2023 dokumentiert 1.233 antiziganistische Vorfälle in Deutschland – fast doppelt so viele wie im Vorjahr (621). Diese Zunahme wird teilweise dem Rechtsruck in Deutschland und dem höheren Bekanntheitsgrad von MIA zugeschrieben, während weiterhin von einem großen Dunkelfeld ausgegangen wird.
Der Antiziganismus-Beauftragte der Bundesregierung, Dr. Mehmet Daimagüler, verwies in diesem Zusammenhang insbesondere auf Fehlverhalten bei der Polizei. Bei drei von zehn dokumentierten Vorfällen extremer Gewalt gegen Sinti und Roma handele es sich um Polizeieinsätze.
Reem Alabali-Radovan, die Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung, betonte die Bedeutung von MIA und erinnerte daran, dass hinter jeder Zahl ein betroffener Mensch steht. Der Bericht zeigt eine alarmierende Zunahme extremer Gewalt (10 Fälle), häufige verbale Stereotypisierungen (600 Fälle) und zahlreiche Diskriminierungsvorfälle (502), oft durch staatliche Institutionen.
Romani Rose vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und Dr. Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus, äußerten ihre Besorgnis über die zunehmende Gewalt und die Beteiligung der Polizei an antiziganistischen Vorfällen. MIA fordert umfassende Maßnahmen von Innenministerien und Polizeibehörden, um Antiziganismus entgegenzutreten. (17.6. Dlf, ARD, MIA,18.6. Flüchtlingsrat NRW)
[Zum vollständigen Jahresbericht.]

Buch: Perspektiven politikwissenschaftl. Geschlechterforschung

[17.6.] M. Klapeer, Christine; Leinius Johanna; u.a. (Hrsg.). Politik und Geschlecht. Perspektiven der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung. Verlag: Barbara Budrich 2024:
Was bedeutet politikwissenschaftliche Geschlechterforschung bzw. feministische Politikwissenschaft? Das Buch bietet einen einführenden Einblick in unterschiedliche politikwissenschaftliche (Forschungs-)Perspektiven auf das Verhältnis von Politik und Geschlecht - insbesondere auch unter Miteinbeziehung queerer und postkolonialer Ansätze. Die einzelnen Beiträge fassen den aktuellen Forschungsstand zusammen, bieten eine Kontextualisierung in breitere politikwissenschaftliche Debatten und geben Lese-Empfehlungen. [Zum Shop]

Nationaler Bildungsbericht 2024

[17.6.] Der indikatorengestützte Bericht „Bildung in Deutschland“ beschreibt die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens - von der Frühen Bildung bis zur Weiterbildung im Erwachsenenalter - und widmet sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig der beruflichen Bildung. Die 10. Ausgabe zeigt, dass das Bildungssystem vor großen Herausforderungen steht. [Zum Bildungsbericht/ zur BMBF-Meldung]

bpb: APuZ-Heft zu Antisemitismus

[14.6.] Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): neue Ausgabe aus der Reihe Aus Politik und Zeitgeschichte 2024 (APuZ): Ausgabe 25-26/2024 zu „Antisemitismus“
Inhaltsbeschreibung: Laut Bundeskriminalamt haben sich die antisemitischen Straftaten 2023 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Der Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 erweist sich dabei auch hierzulande als traurige Zäsur, sind antisemitische Übergriffe doch seitdem sprunghaft angestiegen.
Antisemitismus zeigt sich jedoch nicht nur an registrierten Straftaten, sondern vielfach auch verdeckt in sprachlichen Andeutungen, Chiffren und Codes. Gerade über Social-Media-Kanäle finden sie rasend schnell weite Verbreitung, was die Bekämpfung des Antisemitismus, etwa durch politische Bildung, vor besondere Herausforderungen stellt.
Beiträge im Heft u.a.: Antisemitismus – Was gibt es da zu erklären?, Israel und der Antisemitismus. Antisemitismusdefinitionen im Kontext des Nahostkonflikts, Der 7. Oktober als Zäsur für jüdische Communities in Deutschland, Instrumentalisierte Feindschaften. Antisemitismus in muslimischen Communities und antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus in digitalen Räumen. Herausforderung für die politische Bildung, Antisemitische Kommunikation im internationalen Vergleich, "Mythos Auschwitz". Erinnerungskulturelle Deutungskämpfe von Rechtsaußen. [Download des gesamten Hefts als kostenloses Pdf]

 

Sozialmagazin: Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs

[13.6.] Sozialmagazin: Themenheft Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs erschienen und frei verfügbar. - Die aktuelle Ausgabe ist unter der redaktionellen Leitung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs entstanden. Sie beinhaltet einen vielfältigen Überblick über diese komplexe Thematik und zeigt auf, wie Soziale Arbeit in Forschung, Theorie und Praxis wegbereitend auftreten kann. Das Heft will dazu beitragen, Aufarbeitung multiperspektivisch zu beleuchten, eine weiterführende Diskussion anzuregen sowie Weiterentwicklungen für ein Recht auf Aufarbeitung zu fördern.
Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt erkennt vergangenes Unrecht an, untersucht Gründe für sexuellen Kindesmissbrauch sowie für Vertuschung und Schweigen und sucht Wege zur Veränderung. Aufarbeitung kann eine juristische Aufklärung von Straftaten oder die individuelle Verarbeitung des Traumas durch psychosoziale Maßnahmen nicht ersetzen. Sie macht jedoch das Unrecht der Vergangenheit zum Thema der Gegenwart und zielt auf ein besseres Verständnis der Gesellschaft für die Dimensionen sexuellen Kindesmissbrauchs, damit Kinder in Zukunft sicher leben können. Doch wollen unsere Gesellschaft und die Disziplin und Profession Sozialer Arbeit die Geschichte sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wirklich aufarbeiten? - Seit 2010 gibt es einen gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit sexuellem Kindesmissbrauch, jedoch mangelt es nach wie vor an umfassender Forschung und Prävalenzdaten. Soziale Arbeit kann und sollte in Forschung, Theorie und Praxis wegweisend sein. Fachkräfte der Sozialen Arbeit begegnen dem Thema in zahlreichen Arbeitsfeldern und sehen hier auch einen politischen Auftrag, Aufarbeitung voranzutreiben und Kinderrechte zu stärken. [Zum kostenlosen Download]

SINUS-Jugendstudie 2024 - "Wie ticken Jugendliche?"

[12.6.] SINUS-Jugendstudie 2024 - "Wie ticken Jugendliche?" Die qualitative Jugendstudie "Wie ticken Jugendliche?" untersucht alle vier Jahre auf Basis von mehrstündigen Einzelexplorationen die Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen und berichtet über die aktuelle Verfassung der jungen Generation in den unterschiedlichen Lebenswelten. [Zur Studie der Bundeszentrale für politische Bildung]

Bertelsmann Stiftung: Ausbildungsperspektiven 2024

[12.6.] Die Bertelsmann Stiftung hat die Studie "Ausbildungsperspektiven 2024 - Eine repräsentative Befragung von jungen Menschen" veröffentlicht. Für die Befragung wurden über 1.700 junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren im Feb.-März 2024 nach ihren Einschätzungen zu beruflicher Orientierung, den Perspektiven am Ausbildungsmarkt und den Erfahrungen bei der Ausbildungsplatzsuche befragt.
Laut der Studie blicken junge Menschen weiterhin positiv auf die Perspektiven am Ausbildungsmarkt. Auffällig ist, dass sich besonders junge Menschen mit hoher Schulbildung mit der Berufsorientierung schwertun und sich mehr Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz wünschen. Junge Menschen mit niedriger Schulbildung fühlen sich im Vergleich zwar besser informiert, schätzen aber ihre Chancen am Ausbildungsmarkt noch immer deutlich ungünstiger ein. Generell erwarten die jungen Menschen mehr Maßnahmen seitens der Politik, um die Ausbildungsplatzsuche zu erleichtern. Dies sind zentrale Ergebnisse der neuen Jugendbefragung. [Zur Studie]

Policy Paper: Gewaltschutz v. Frauen im Aufenthaltsgesetz

[4.6.] Policy Paper: 24-20: Gewaltschutz von Frauen im Aufenthaltsgesetz: Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) fordert die Einführung humanitärer Aufenthaltstitel für gewaltbetroffene Personen, deren Aufenthalt aufgrund der persönlichen Lage oder zur Mitwirkung im Ermittlungs- oder Strafverfahren erforderlich ist. Denn geschlechtsspezifischer Gewaltschutz dürfe nicht vom Aufenthaltsstatus abhängen. [Weiterlesen]

Bericht: Geschlechtergleichstellung im EU-Parlament u. in nationalen Parlamenten

[3.6.] Dieser neue (nur auf Englisch verfügbare) Bericht des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) bewertet den Stand der Geschlechtergleichstellung (2023) im Europäischen Parlament (EP) und in den nationalen Parlamenten in der Europäischen Union (EU). Der Bericht betont, dass für das Ziel, geschlechtersensible Parlamente zu erreichen, der Gleichstellung der Geschlechter als soziales, politisches und wirtschaftliches Ziel Priorität eingeräumt werden muss und die Kultur, die Prozesse, die Praktiken und die Ergebnisse der Parlamente so verändert werden, dass sie die Gleichstellung der Geschlechter voranbringen.
Der Bericht enthält die Ergebnisse der zweiten Datenerhebung des EIGE zu geschlechtersensiblen Parlamenten. Auf der Grundlage von Daten, die zwischen Mai und August 2023 erhoben wurden, präsentiert er eine vergleichende Bewertung der Ergebnisse des EP und der nationalen Parlamente der 27 EU-Mitgliedstaaten. Er bewertet ihre Leistung in fünf Bereichen, die im EIGE-Selbstbewertungsrahmen für geschlechtersensible Parlamente beschrieben sind. [-> Zum Bericht vom Juni 2024]
Hintergrund: Selbstdarstellung: " EIGE - das Wissenszentrum der Europäischen Union für Gleichstellungsfragen:
Wir sind eine unabhängige Einrichtung und die wichtigste Quelle für Informationen über die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Europäischen Union. Wir tragen dazu bei, die Europäische Union zu einer Union der Gleichheit zu machen, in der Frauen und Männer, Mädchen und Jungen in all ihrer Vielfalt frei den von ihnen gewählten Weg im Leben verfolgen können, in der sie gleiche Chancen auf Entfaltung haben und gleichberechtigt an unseren Gesellschaften teilhaben und dort Führungsrollen einnehmen können.
Das einzigartige Fachwissen, die Forschungsarbeiten sowie die Daten und Instrumente des EIGE helfen politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern bei der Gestaltung von Maßnahmen, die inklusiv und transformativ sind und die Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen fördern. Wir sind bestrebt, unser Fachwissen effizient zu kommunizieren, und arbeiten eng mit unseren Partnern zusammen, um das Bewusstsein in diesem Bereich auf Ebene der EU und auf nationaler Ebene sowie in den EU-Kandidatenländern und potenziellen Kandidatenländern zu schärfen.[...]"

Broschüre: (R)echte Männer&Frauen. Analysen zu Geschlecht&Rechtsextremismus

[3.6.] Broschüre wird von der Amadeu Antonio Stiftung: Vorstellungen von Familie, Geschlecht und Gender stehen in der extremen Rechten im Mittelpunkt eines gewaltsamen Kampfes um gesellschaftliche und kulturelle Hegemonie, ein Europaübergreifender Trend und eine bewusste Strategie. Einer besonderen Bedeutung kommt dabei Frauen zu, deren Rolle in der extremen Rechten über Jahre unterschätzt wurde und deren Aufgaben sich innerhalb der Szene deutlich ausdifferenziert haben: Sie fungieren als harmlos wirkende Brückenbauerinnen in die sogenannte Mitte der Gesellschaft, als hippe Influencerinnen mit Anschlüssen zu jungen Menschen und als Hüterinnen vermeintlich zentraler Werte des „Volkes“. Die vorliegende Broschüre versammelt Analysen dieser unterschiedlichen Frauenrollen, gibt Einblicke in die Instrumentalisierung geschlechter- und familienpolitischer Fragen durch die extreme Rechte, skizziert und analysiert deren Social-Media-Strategien und beleuchtet nicht zuletzt auch die Bedeutung von Männlichkeiten sowie deren Inszenierung in der Szene. [Zur Broschüre]

BumF: Studie: Situation geflüchteter junger Menschen in D.

[28.5.]  Veröffentlichung der Online-Umfrage 2023 zur Situation junger Geflüchteter in Deutschland
Die Ergebnisse der für das Jahr 2023 durchgeführten Online-Umfrage unter Fachkräften zur Situation der durch sie begleiteten jungen geflüchteten Menschen sind seit Mai öffentlich. Die Umfrage bestätigt, dass die Unterbringungs- und Versorgungssituation junger Geflüchteter starke Defizite aufweist. Angesichts der durch die knapp 700 befragten Fachkräfte beobachteten zunehmenden Gewalt- und Rassismuserfahrungen der jungen Menschen sowie ihres signifikant erschwerten Zugangs zu Bildung und Gesundheitsversorgung verdeutlicht die Umfrage dringenden politischen Handlungsbedarf. [Zur Meldung auf der Seite des Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. (Bumf); zur Studie]

Handreichung zum Neutralitätsgebot für freie Träger

[27.5.] Der Bundesjugendring (DBJR) hat gemeinsam mit dem Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB) eine Handreichung zum „Mythos Neutralitätsgebot“ für freie Träger veröffentlicht. Die Begriffe „Neutralitätsgebot“ oder „Neutralitätspflicht“ geistern durch die Landschaft der Kinder- und Jugendarbeit und die Felder der Kinder- und Jugendbildung. Sie werden insbesondere von rechten Akteuren politisch instrumentalisiert, von Verwaltungen unsachgemäß angewendet und sie verunsichern und bedrohen freie Träger. Das schränkt ihre Arbeit ein und behindert ihre wichtige Aufgabe als Akteure mit Haltung und Werten in einer demokratischen Zivilgesellschaft. Diese Handreichung klärt den Sachverhalt zum Thema Neutralität und soll insbesondere Jugendverbände u. -ringe, Bildungsstätten sowie andere Trägern der außerschulischen politischen Bildung in ihrem politischen Handeln unterstützen. [Zur Handreichung]

Familienreport 2024

[15.5.] Zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai hat das Bundesfamilienministerium den Familienreport 2024 veröffentlicht. Der diesjährige Bericht zeigt, dass familiäre Beziehungen in Zeiten des Umbruchs Halt geben, Eltern sich eine partnerschaftliche Aufgabenteilung in Familie und Beruf wünschen und trotz Krisen zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Zentrale Ergebnisse:

  • Die Krisen der letzten Jahre treffen Familien besonders stark. Trotz dieser Belastungen schauen Eltern mit minderjährigen Kindern vergleichsweise zuversichtlich in die Zukunft. 46 Prozent freuen sich auf die Zukunft, im Vergleich zu 42 Prozent im Bevölkerungsdurchschnitt.
  • Familiäre Beziehungen geben Halt in Zeiten des Umbruchs. Im Bevölkerungsdurchschnitt geben 82 Prozent an, dass sie in schwierigen Zeiten Hilfe in der Familie finden. Personen mit Kindern im Haushalt sind zudem insgesamt zufriedener als Personen ohne eigene Kinder.
  • Familienpolitische Vorhaben der Bundesregierung erfahren besonders hohe Zustimmungswerte - in der Gesamtbevölkerung und unter Eltern. 92 Prozent der Eltern finden die Erhöhung des Kindergelds gut. 70 Prozent begrüßen die Einführung einer Kindergrundsicherung, 77 Prozent die Einführung einer Familienstartzeit.
  • Familie steht für die meisten Menschen für etwas Positives und wird zugleich ganz unterschiedlich gelebt. Auch das Leben von Familien in Ost- und Westdeutschland unterscheidet sich nach wie vor. So leben in Ostdeutschland mehr Alleinerziehende (25 versus 19 Prozent) und mehr nicht verheiratete Eltern (21 versus 10 Prozent) als in Westdeutschland.
  • Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen in Kindertagesbetreuungen ist wieder gestiegen (36,4 Prozent im Jahr 2023) – im Vergleich zum Jahr 2006 hat sich die Betreuungsquote fast verdreifacht.
  • Eltern verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern als noch vor 10 Jahren (Väter +28 Min pro Tag; Mütter: +33 Min pro Tag). Trotz der zunehmenden Bereitschaft der Väter Verantwortung zu übernehmen, schultern Mütter weiterhin den Großteil der Kinderbetreuung.
  • Viele Eltern wünschen sich eine partnerschaftliche Aufgabenteilung bei Familie und Beruf. Es gelingt ihnen aber häufig nicht, dies in die Realität umzusetzen. 75 Prozent der Mütter in Paarfamilien übernehmen den Großteil der Kinderbetreuung, aber nur 48 Prozent finden das ideal.
  • Elternpaare, die Sorge- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich aufteilen, berichten deutlich häufiger über ein gutes Familienklima, enge Beziehungen zwischen Eltern und Kindern und gegenseitige Unterstützung.
  • Väter sind heute seltener Alleinverdiener als früher. Der Anteil der Familien mit einem traditionellen Alleinverdienermodell ist von 33 Prozent 2008 auf 26 Prozent 2022 zurückgegangen. Der Anteil der erwerbstätigen Mütter ist im selben Zeitraum von 63 Prozent auf 69 Prozent gestiegen.

Hintergrund: Auf der Basis amtlicher Statistiken, wissenschaftlicher Studien und repräsentativer Bevölkerungsumfragen beschreibt der Familienreport die vielfältigen Lebenslagen von Familien in Deutschland. Die mittlerweile 8. Ausgabe des Familienreports bietet eine umfassende Bestandsaufnahme langfristiger Trends, sie greift aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen auf und informiert über familienpolitische Maßnahmen und Programme der Bundesregierung. Der Familienreport wird vom BMFSFJ herausgegeben und erscheint seit 2009. Bis 2014 erschien er jährlich, seitdem alle zwei bis drei Jahre. Zuletzt erschien der Familienreport im Dezember 2020. [-> Zur Broschüre]

Studie: Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländer

[15.5.] Die Studie untersucht, wie gerecht oder ungerecht die Bildungschancen von Kindern mit verschiedenen familiären Hintergründen in den deutschen Bundesländern verteilt sind. Sie vergleicht die Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs für Kinder mit niedrigem Hintergrund (kein Elternteil mit Abitur und/oder unteres Viertel der Haushaltseinkommen) mit der für Kinder mit höherem Hintergrund (mindestens ein Elternteil mit Abitur und/oder oberes Viertel der Haushaltseinkommen). Die Ergebnisse weisen abermals darauf hin, dass Bildungschancen von Kindern mit verschiedenen familiären Hintergründen ungleich verteilt sind. ["Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländer von Ludger Wößmann, Florian Schoner, Vera Freundl, Franziska Pfaehler, ifo Institut, München, 2024,
ifo Schnelldienst, 2024, 77, Nr. 05, 49-62. - Aufsatz in Zeitschrift: ifo Schnelldienst 5/2024: Europa 2024]

Magazin: Lobby für Mädchen

[10.5.] Das neue LOBBY-Magazin 2024 ist da!: Auch die neueste Ausgabe enthält wieder einen bunten Strauß an Themen und Beitragsformaten - von kurzen Informationen über ausführlichere Berichte - unter dem übergeordneten Dacht der "Lebenslagen von Mädchen und jungen Frauen heute", zusammengestellt von den Mitgliedern des neu gegründeten Redaktionsteams.
Hintergrund: Die LOBBY FÜR MÄDCHEN ist ein anerkannter Träger der Jugendhilfe und wirkt frei, gemeinnützig und mildtätig. Die Hilfeangebote richten sich an Mädchen und junge Frauen mit und ohne Migrationsbiografie in Köln und im Kölner Umland. Im Rahmen der räumlichen Gegebenheiten (Mädchenberatung und Mädchenzentrum) werden auch Mädchen mit Behinderungen betreut. Der Verband ist bereits seit 33 Jahren aktiv und setzt sich dabei auch kommunal und auf Landesebene für die Interessen von Mädchen und jungen Frauen ein,um auch die  Rahmenbedingungen für sie verbessern. Zudem informiert er die Fachöffentlichkeit und die allgemeine Öffentlichkeit zu den vielfältigen Lebenslagen von Mädchen und jungen Frauen, um ein allgemeines Bewusstsein zu schaffen. [Zum PDF von Nummer 23]

BMBF-Berufsbildungsbericht 2024: Grenzen typ. Geschlechterdomänen weichen auf

[8.5.] Mit dem Berufsbildungsbericht kommt das Bundesbildungsministerium seinem gesetzlichen Auftrag nach, die Entwicklung in der beruflichen Bildung kontinuierlich zu beobachten und der Bundesregierung jährlich zum 15. Mai Bericht zu erstatten.
Inhalt: Die berufliche Aus- und Weiterbildung bildet eine wesentliche Grundlage für Wirtschaftswachstum, Wohlstand und sozialen Zusammenhalt in Deutschland. Das deutsche Berufsbildungssystem mit seinen vielfältigen Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten und Qualifikationsniveaus bietet breite Karriereperspektiven und garantiert eine hohe Beschäftigungsfähigkeit. Die tragende Rolle der Unternehmen, die enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Sozialpartnern und die geringe Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland sind Kennzeichen dieses Erfolgsmodells, das zu Recht eine immer stärkere internationale Anerkennung genießt.
Der Berufsbildungsbericht bildet einmal im Jahr die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt ab und dient der Öffentlichkeit als Diskussionsgrundlage zur beruflichen Bildung.
Ergänzt wird der Berufsbildungsbericht durch den Datenreport zum Berufsbildungsbericht, der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) jährlich herausgegeben wird. Er bietet zahlreiche zusätzlichen Informationen und Analysen rund um die Entwicklung der beruflichen Bildung. Der Datenreport zum Berufsbildungsbericht erscheint in der Regel zeitgleich zur Veröffentlichung des Berufsbildungsberichts.
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Siehe auch das Interview der Initiative Klischeefrei mit Co-Autor Stephan Kroll (BIBB) dazu, was die neuesten Daten über die Geschlechteraufteilung auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt aussagen: "Analysen haben gezeigt, dass die Grenzen typischer Geschlechterdomänen in den letzten Jahren im dualen System der Berufsausbildung langsam, aber stetig aufweichen. So ist bspw. der Frauenanteil in den Produktionsberufen in den vergangenen Jahren gestiegen. Gleiches gilt für den Männeranteil im Dienstleistungsbereich."

Kurzbericht des Nationalen Diskriminierungs- u. Rassismusmonitors

[7.5.] Arm trotz Vollzeitjob  – Rassismus verstärkt Armutsgefährdung: Der neue Kurzbericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) ermöglicht erstmals eine Analyse der Armutsgefährdung dreier rassistisch markierter Gruppen in Deutschland: Schwarze, asiatische und muslimische Menschen. Von Januar bis März 2022 erhoben die Wissenschaftler*innen im Rahmen einer repräsentativen Befragung (NaDiRa.panel) die Daten von 21.000 Personen, um Einstellungen und Erfahrungen von Menschen in Deutschland zu untersuchen.
Zentrale Ergebnisse der Studie:
1. Rassistisch markierte Menschen haben ein höheres Armutsrisiko als nicht rassistisch markierte Menschen: Während die Armutsgefährdungsquote bei nicht rassistisch markierten Männern bei 9 % bzw. bei Frauen bei 10 % liegt, trifft dies bei 26 % der Schwarzen Männer und Frauen, bei 30 % bzw. 26 % der asiatischen Männer und Frauen sowie bei 41 % bzw. 38 % der muslimischen Männer und Frauen zu. 
2. Hohe Bildung und eine Erwerbstätigkeit schützen rassistisch markierte Menschen weniger als nicht rassistisch markierte Menschen vor Armutsgefährdung: Die Gefahr, trotz Vollzeiterwerbstätigkeit unter der Armutsschwelle zu leben, ist bei Schwarzen Frauen (22 %), muslimischen Männern (21 %) und asiatischen Männern (19 %) etwa viermal höher als bei nicht rassistisch markierten Männern und Frauen (5 %).
3. Der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft kann das Armutsrisiko senken: Dieser Zusammenhang lässt sich in allen Gruppen feststellen, wobei er sich besonders bei Schwarzen Frauen sowie bei Schwarzen und asiatischen Männern herauskristallisiert.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2022 14,8 % aller in Deutschland lebenden Menschen armutsgefährdet. Derartige Berichte berücksichtigen zwar den Migrationshintergrund, nicht aber Rassismus und Mehrfachdiskriminierung.  
Die NaDiRa-Daten ergänzen die Armutsforschung um diese Perspektive, indem sie zeigen: Eine Differenzierung allein nach Migrationshintergrund reicht nicht aus, weil die Analyse nach rassistisch markierten Gruppen zeigt, dass die Unterschiede zwischen den Gruppen differenziert sind und sich zum Teil erheblich vergrößern. Um eine gerechtere Teilhabe aller Gruppen zu gewährleisten, müssen Benachteiligungsprozesse berücksichtigt werden.
    Der Direktor des DeZIM-Instituts, Prof. Dr. Frank Kalter: „In Deutschland fehlt bislang eine quantitative Analyse zur Rolle von Rassismus beim Armutsrisiko. Der Rassismusmonitor deckt auf: trotz Vollzeitarbeit sind jeder fünfte muslimische Mann, jede fünfte asiatische Frau und jede fünfte Schwarze Frau in Deutschland von Armut bedroht. Es ist nicht zu übersehen, wie eng strukturelle und institutionelle Formen von Rassismus mit einem erhöhten Armutsrisiko verbunden sind.“
    Die Leiterin des Nationalen Diskriminierungs-& Rassismusmonitors, Prof. Dr. Zerrin Salikutluk: „Um das erhöhte Armutsrisiko rassistisch markierter Menschen zu verringern, müssen rassistische Strukturen und Diskriminierungen in verschiedenen Bereichen wie dem Bildungssystem, dem Arbeitsmarkt, dem Gesundheitssystem und dem Wohnungsmarkt umfassend abgebaut werden. Es geht nicht nur darum, gleiche Bildungschancen und berufliche Qualifikationen für alle zu gewährleisten, sondern auch darum, ausländische Bildungs- und Berufsabschlüsse anzuerkennen. Bildung und Arbeit muss sich für alle gleichermaßen lohnen.“ 
    Die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, kommentiert den Kurzbericht: „Rassismus macht arm und es ist ein Skandal, dass ein hoher Bildungsabschluss oder Vollzeit-Arbeit nicht alle Menschen gleichermaßen vor Armut schützen. Egal wie sehr sich von Rassismus betroffene Menschen anstrengen, wieviel sie arbeiten - Chancengleichheit erreichen sie dadurch noch nicht. Darum müssen wir Rassismus auf allen Ebenen bekämpfen, an die Strukturen ran, die auch am Arbeitsmarkt rassistisch diskriminieren. Und wir müssen bei allen Anstrengungen immer die Betroffenen in den Mittelpunkt stellen. Dafür habe ich das größte Netzwerk community-basierter Beratungs- und Anlaufstellen in Deutschland aufgebaut, für alle, die Rassismus erfahren.“
[-> zum Studien-Download: hier.]
Hintergrund/ Herausgeber: Das durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) wurde 2017 gegründet und forscht zu Integration und Migration, Konsens und Konflikten sowie zu gesellschaftlicher Teilhabe und Rassismus.

Bericht: Finanzielle (Un)Abhängigkeit u. (mangelnde) Gleichberechtigung in der EU

[6.5.] EIGE-Bericht (nur auf Englisch verfügbar): Finanzielle Unabhängigkeit und Gleichberechtigung: Die Verbindung zwischen Einkommen, Vermögen und Macht:
In diesem Bericht werden Erkenntnisse über geschlechtsspezifische Ungleichheiten bei der finanziellen Unabhängigkeit in der Europäischen Union vorgestellt, wobei ein besonderer Schwerpunkt darauf liegt, wie finanzielle Unabhängigkeit definiert und gemessen wurde. Außerdem werden die Auswirkungen der Steuer- und Sozialleistungssysteme in den EU-Mitgliedstaaten auf die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in Bezug auf die finanzielle Unabhängigkeit aufgezeigt und die mit der finanziellen Abhängigkeit verbundenen Folgen, einschließlich wirtschaftlicher Gewalt, untersucht.
Der Bericht stellt fest, dass:
- Finanzielle Unabhängigkeit meist eng definiert wurde, wobei der Schwerpunkt auf Einkommen und Einkünften speziell im Rahmen von Partnerschaften zwischen Frauen und Männern lag.
- Die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in Bezug auf Entlohnung, Verdienst und Einkommen verfestigt und anhaltend sind, wobei die geschlechtsspezifischen Unterschiede durchweg zum Nachteil der Frauen sind.
- Frauen im Vergleich zu Männern in Bezug auf das Vermögen durchweg benachteiligt sind, wobei die geschlechtsspezifischen Unterschiede mit dem Alter oder dem Vorhandensein von Kindern zunehmen und Frauen häufig die finanzielle Verantwortung für das Auskommen tragen.
- Es aufgrund der begrenzten Datenlage schwierig ist, geschlechtsspezifische Ungleichheiten bei der finanziellen Unabhängigkeit in all ihren Dimensionen zu ermitteln.
- Die Steuer- und Sozialleistungssysteme in den EU-Mitgliedstaaten die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in Bezug auf die finanzielle Unabhängigkeit verringern, allerdings hauptsächlich für die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.
- Die Folgen finanzieller Abhängigkeit weitreichend sind. Wiederum finanzielle Abhängigkeit steht mit verschiedenen Formen von Gewalt in Verbindung, z. B. mit wirtschaftlicher Gewalt. [Zum Bericht vom Mai 2024]

Dialog: UN-Ausschuss für Rechte v. Menschen mit Behinderungen& BReg

[Mai 2004] Am 29./30.8.23 fand in Genf der Konstruktive Dialog zwischen dem UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, der deutschen Staatendelegation - als Vertretung der dt. Bundesregierung - und Vertreter*innen der Monitoring-Stelle der UN-Behindertenrechtskonvention statt. Das Deutsche Institut für Menschenrechte veröffentlicht den Wortlaut dieses Austauschs als Transkript, basierend auf den Videos des Dialogs. [PDF]

Studie: Ki&Ju als Opfer von Cybergrooming

[05/24] Im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW hat KB&B Family Marketing Experts GmbH & Co. KG eine empirische Längsschnittstudie zum Thema "Kinder und Jugendliche als Opfer von Cybergrooming" durchgeführt. Erkenntnisinteressen der Studie waren neben den Formen von Cybergrooming, dem Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen auch die Wünsche der Kinder und Jugendlichen in Bezug auf Hilfsangebote.
Die Studie wurde jährlich beginnend 2021 durchgeführt. In der vierten Befragungswelle können Entwicklungen und Vergleiche zu den Ergebnissen der ersten drei Befragungswellen aufgezeigt werden.
Zielgruppe waren in Deutschland lebende Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren. (Stichprobengröße und Quotierung: 2.077 Befragte; quotiert nach Alter, Geschlecht und besuchter Schulform, Befragungsmethode: Quantitative Online-Befragung mittels eines strukturierten Fragebogens über das Panel FACT family, Befragungszeitraum: 24.1.-6.2.24)
[Zu den zentrale Ergebnisse der 4. Befragungswelle 2024.]

Bücher zur autonomen Männerbewegung in den 90&2000ern

[April] Aus einem Workshop von Dissens, dem Berliner Institut für Bildung und Forschung e.V., vor einigen Jahren zu Männlichkeit ist eine Initiative entstanden, die das zentrale Organ der autonomen Männerbewegung in den 90er und 2000er Jahren - den Männerrundbrief - online gestellt hat (https://maennerrundbrief.noblogs.org/). Nun wurden viele dieser Texte abgetippt und sind in zwei Büchern erschienen: Der Männerrundbrief. radikal - autonom - profeministisch. Eine Auswahl. Band 1 und 2. 2024, Verlag immergrün. [978-3-910281-09-7 35 €]
Der Männerrundbrief (1993-2002) wurde von "radikalen" Männern initiiert. Ausgangspunkt seiner Entstehung waren einerseits eine zunehmende und vehementere Thematisierung von Sexismus, Homofeindlichkeit und patriarchalen Strukturen und konkrete Vergewaltigungsvorwürfe bzw. Outings von Vergewaltigern innerhalb der linksradikalen Szene sowie andererseits eine kleine, aber stetig wachsende Männerbewegung. Über die Jahre hinweg bemühte sich der Rundbrief im Wesentlichen zwei Zielen gerecht zu werden. Zum ersten sollten […] Aktivitäten und Positionen der radikalen Männerbewegung dokumentiert werden. Zum zweiten versuchte das Redaktionskollektiv, politische Diskussionen zu initiieren und voranzutreiben, sei es durch eigene Beiträge oder durch thematische Schwerpunktsetzungen […] Inhaltlich griff der Männerrundbrief insbesondere Themen auf, die sich mit (Hetero-)Sexismus, (Homo- und Hetero-)Sexualität, Pornografie, Patriarchat, Männergewalt, Rassismus, Klassismus, Pädagogik, Antimilitarismus, linken und rechten Männerbewegungen, Männlichkeitsforschung, Therapie und Nähe zwischen Männern beschäftigen, wobei das zentrale politische Betätigungsfeld die autonome, linksradikale Szene selber war. (Band 1 umfasst: • Radikale Männerbewegung und Organisiserung • Geschlechterverhältnis, Patriarchat und Männlichkeit • Queer und Sexualpolitik; Band 2 enthält: • Gesundheit und Sexualität • Forschende Männerkritik und Pädagogik • Anti-Feminismus, sexualisierte Gewalt und Umgang mit Vergewaltigern • Männer und Knast.)

 

Zeitschrift: Gesellschaftl.gemachte Barrieren, Demokratie, Teilhabe, gleiche Chancen,...

[5.4.] Inhalt: Im Alltag bieten Normen uns Orientierung. Doch diese Normen schließen zwangsläufig all jene aus, die ihnen nicht entsprechen. Auf Barrieren treffen alle Menschen, aber nicht alle gleich oft. Manche nehmen sie leicht, verbuchen sie als gemeisterte Herausforderung - andere kämpfen täglich mit den Barrieren, die sie zu Ungleichen machen: bei der Chance auf eine Wohnung, einen Arbeitsplatz, faire Bezahlung oder eine Aufenthaltsgenehmigung.
Barrieren sind gesellschaftlich gemacht und damit veränderbar. Sie zeigen, wer die Deutungshoheit hat: Wer hat Geld, ist schön und integriert genug? Wer darf mitreden, wer wird gehört? Die Antworten auf diese Fragen verraten immer auch, wer außen vor bleibt. Nicht jede Barriere ist mit den Augen sichtbar, mit den Händen zu greifen oder mit Worten zu benennen. Dieses Heft soll eine Einladung sein, die Perspektive zu wechseln. Viele der Geschichten zeigen, wie man Barrieren überwinden kann, dass man sie nicht hinnehmen muss. Und sich die Frage stellen sollte: Käme ich darüber hinweg? Über diese Stufen? Die Scham, die eine Krankheit mit sich bringt oder mein Alter? Das Gefühl, nicht dazuzugehören?
Eine demokratische Gesellschaft, die Inklusion ernst nimmt, fängt alle auf. Spätestens im Alter sind wir auf Hilfe angewiesen, durch einen Unfall, Arbeitslosigkeit oder Schicksalsschläge können aber alle jederzeit ihre Selbstständigkeit verlieren.
Demokratie heißt: Alle müssen politisch mitbestimmen können und gehört werden. Für Teilhabe und gleiche Chancen gibt es Gesetze. Manche werden überarbeitet, andere neu erlassen. Im Alltag aber kommt es auf unser Bewusstsein für die Barrieren um und zwischen uns an.
[Bestellnummer: 5890, Reihe: fluter, Nr. 90, Herausgeber*in: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, 52 Seiten, Erscheinungsdatum: 5.4.24, Erscheinungsort: Bonn, Download-Link: Kostenloses Pdf.]

Leitfaden geschlechterreflektierte (online/)Beratung von J*, M*& Vätern

[04/24] Männerberatung: Veröffentlichung des Sonderheftes "Männer online beraten" (April 2024). Beratung in Präsenz gilt für viele Fachkräfte gleichwohl immer noch als Goldstandard. Online-Beratung ist dabei durchaus ein eigenständiges Beratungsformat, dessen Effektivität durch Studien belegt ist. Online-Beratung kann damit auch Menschen erreichen, denen aus unterschiedlichen Gründen der Zugang zu Hilfsangeboten erschwert ist. Das Sonderheft des Bundesforums Männer ergänzt den Leitfaden "Männer gut beraten - Ein Leitfaden zur geschlechterreflektierten Beratung von Jungen, Männern und Vätern" (Juni 2022). Beide Publikationen regen dazu an, sich intensiver mit Fragen rund um Männlichkeit im Beratungskontext zu befassen, gehen auf konzeptionelle und methodische Fragen ein, liefert praktische Beispiele und geben weiterführende Hinweise.
Die Publikationen sind im Rahmen des Projektes "Männer stärker in die Gleichstellungspolitik – Vernetzung, Beratung, Ansprache und Unterstützung" entstanden.

Graphic Novel rund um Gender

[29.3.] Teddy G. Goetz: Gender ist ziemlich strange:
Was ist der Unterschied zwischen Geschlecht und Gender? Was davon ist Biologie, und wie viel ist Sozialisation? Eine faszinierende Entdeckungsreise im Stil einer Graphic Novel – durch Biologie, Hormone, Neurowissenschaft, Verhalten, psychische Gesundheit, Geschichte, Kulturen und gesellschaftliche Einflüsse.
Erklärt werden wissenschaftlich fundiert und dabei leicht verständlich zentrale Begriffe rund um das Thema Gender und Geschlecht, es wird dazu eingeladen, sich mit der eigenen Geschlechtsidentität zu beschäftigen und Normen zu hinterfragen. Mit kraftvollen Illustrationen von Sophie Standing.
[Carl Auer Verlag, ISBN 978-3-8497-0528-2, Graphic Novel aus dem Englischen von Weronika M. Jakubowska, 40 Seiten, Kt, 2024 Erscheinungsdatum 19.3.24, Buch: 22 €. eBook: 20,99 €]

BA-Zeitschrift zur Berufsorientierung für Schüler*innen

[7.3.24] Die neueste Ausgabe von abi» "Typisch Frau, typisch Mann?" der Bundesagentur für Arbeit unterstützt Schüler*innen dabei, ihre Interessen und Stärken zu erkennen und ihre Berufswahl unabhängig von Geschlechterklischees zu treffen. Neben Zahlen und Fakten rund um Klischees finden junge Menschen im Heft ermutigende Reportagen von Auszubildenden und Studierenden, die - den Klischees nach - ungewöhnliche Wege gehen. Auch prominente Vorbilder und deren Geschichte sind im Heft vertreten. Ein Interview mit Frauke Kordtomeikel von der Initiative Klischeefrei, Checklisten, Übersichten zu MINT- und SAHGE-Berufen sowie Steckbriefe junger Menschen zur (untypischen) Berufsorientierung runden das Heft ab. Zudem erfahren Interessierte, wo und wie sie weitere Unterstützung bei der Berufsorientierung erhalten. [Zum Heft (PDF)]

Studie: Lehrkrafturteile tragen zu Leistungsunterschieden zw. Jungen&Mädchen bei

[5.3.24] Lehrer*innen beurteilen die Fähigkeiten von Mädchen im Bereich Sprache und von Jungen in Mathematik tendenziell besser, als es ihre Leistungen in objektiven Tests nahelegen. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forschungsteam aus Deutschland, Großbritannien und den USA, an dem die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) beteiligt ist. Die verzerrten Urteile der Lehrkräfte wirken sich auch langfristig auf die Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen aus. Für die im Journal "Social Science Research" veröffentlichte Studie wurden Daten von 17.000 Kindern im Grundschulalter ausgewertet. [PM Uni Halle]
Studie: Olczyk M. et al. Teacher judgements and gender achievement gaps in primary education in England, Germany, and the US. Social Science Research (2023). doi: 10.1016/j.ssresearch.2023.102938

Broschüre: Stand der Gleichstellung in BW

[02/24] "Zum Stand der Gleichstellung in Baden-Württemberg. Analysen und Entwicklungsoptionen“. Der Bericht ist das Ergebnis einer Analyse des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) e. V. im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg zum Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Baden-Württemberg. Er ist Ausgangspunkt für die Entwicklung der ersten ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie des Landes Baden-Württemberg. [Zur 156-seitigen Studie]

Jahresbericht 2023 der National Coalition Deutschland

[2024] Jahresbericht 2023 der National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e.V.
Die National Coalition Deutschland wird vom BMFSFJ aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) gefördert.

National Coalition Deutschland: Broschüre für Kinder zu Kinderrechten

[Nov. 2023] "Eure Kinderrechte – Das Arbeitsheft zur Broschüre" (PDF)
Autor/Hrsg.: National Coalition Deutschland & Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Erscheinungsjahr: 2024, Sprache: Deutsch.
Im Jahr 2022 haben das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die „National Coalition – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention“ die Broschüre „Eure Kinderrechte“ veröffentlicht – jetzt gibt es dazu auch ein Arbeitsheft. Es dient dazu, die Inhalte der Broschüre zu vertiefen, die Auseinandersetzung mit Kinderrechte-Themen insgesamt zu fördern und weitergehende Arbeitsmaterialien, zum Beispiel auch für Schulen, anzubieten.

Buch: Nichtsuizidales selbstverletz. Verhalten v. Jugendlichen

[7.9.23] Wilhelm Rotthaus: Nichtsuizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) von Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Carl Auer Verlag - Reihe: Störungen systematisch behandeln)
Inhalt: Ziel des Buches ist es, NSSV mit Gelassenheit und Akzeptanz, Wertschätzung und Respekt begegnen zu können. Wilhelm Rotthaus vermittelt dazu therapeutische Konzepte für Gespräche mit den Betroffenen und ihren Angehörigen und stellt unterschiedliche Vorgehensweisen mit konkreten Anregungen für die Praxis vor.
Das Buch hilft, Symptomatik und Gefährdungspotenzial von NSSV einzuschätzen, erhöht Ruhe, Respekt und Empathie im Umgang mit Betroffenen und vermittelt bewährte therapeutische Vorgehensweisen und konkrete Anregungen für die Arbeit mit Angehörigen. (ISBN: 978-3-8497-0497-1 202 Seiten, Kt, 2023 Erscheinungsdatum: 7.9.2) [Zum Shop]

 

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Buch: Die Zukunft ist nicht binär

[18.4.23] Lydia Meyer: Die Zukunft ist nicht binär - Es gibt nur zwei Geschlechter? Von wegen!:
Menschen sind mehr als entweder oder. Dennoch sind unsere Sprache, unsere Medien, unser Alltag von der Annahme geprägt, es gebe nur zwei Geschlechter, die einander binär gegenüberstehen. Werbung, Spielzeug, Kleidung und Geschichten, Er- und Beziehungsmodelle, sogar Algorithmen und die Wissenschaften – unsere gesamte Kultur ist davon durchzogen. Im Alltag begegnet uns die Zweigeschlechterordnung überall: im Sport, beim Klamottenkaufen, auf öffentlichen Toiletten und beim Bürgeramt, beim Dating und auf Social Media. Doch das Zweigeschlechtersystem ist nicht nur unvollständig, es schließt auch aus. Für viele Menschen passt es nicht. Es fühlt sich falsch an. Das Wissen darum und die mediale Aufmerksamkeit nehmen zu. Doch mit steigender Sichtbarkeit werden auch trans- und queerfeindliche Stimmen lauter und versuchen mit aller Kraft, die binäre Geschlechterordnung zu verteidigen. Dabei steckt in der Überwindung des starren binären Systems emanzipatorisches Potenzial für alle Menschen.
Was wären wir ohne Zweigeschlechterordnung? Können wir sie überwinden? Was hätten wir davon? Ein Buch für alle, die es wagen wollen, alte Normen und Zwänge hinter sich zu lassen.
[Rowohlt, Erschienen am 13.4.23, Preise: Taschenbuch 14€, eBook 9,99€, Hörbuch 16,95€
"Es gibt wohl kaum ein Buch, das so dringlich ist, wie dieses hier! Mein Wunsch ist, dass nach dem Lesen alle verstanden haben, wie wichtig es ist, über das System der Zweigeschlechtlichkeit hinauszudenken!" Linus Giese, deutscher Autor, Buchblogger, Buchhändler und Aktivist.
Weiteres: -> Interview zum Buch.
-> Lesung und Gespräch: Lydia Meyer liest im Rahmen des alínæ lumr Festivals in Storkow am 16.8.24 um 15 Uhr. (Musik- und Kulturprogramm 16.-18.8.24)

Kinderbuchempfehlungen zu „Vielfalt und Inklusion“

[2023] Materialschmiede frühkindliche Bildung. Mitarbeitende des Projekts 100&Mensch recherchieren und evaluieren seit 2022 vorhandene Materialien – Kinderbücher, Spielpuppen, Methoden, Spielzeug –, welche unterschiedliche Dimensionen von Vielfalt abdecken. Dazu gehören zum Beispiel die Themenkomplexe Körper/Geschlecht und sexuelle Orientierung, vielfältige Familienformen, sozioökonomische Ressourcen, die Repräsentation von BIPoC-Personen, Menschen mit Be-hinderung(en), neurodiverse Menschen sowie Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, mit unterschiedlichen Religionen oder Weltanschauungen. U.a. gibt es eine Buchliste: Kinderbuchempfehlungen: „Vielfalt und Inklusion“ von 2023.

Antidiskriminierung&Diversitätsorientierung - Konzepte&Entwicklungen

[2023] Rückschrittlicher Fortschritt. Kritische Betrachtungen auf Konzepte und Entwicklungen im Themenfeld Antidiskriminierung und Diversitätsorientierung. Eine Publikation des Kompetenznetzwerks Antidiskriminierung und Diversitätsorientierung.
Inhalt: Die Broschüre basiert auf dem gleichnamigen Online-Fachtag "Rückschrittlicher Fortschritt. Kritische Betrachtungen auf Konzepte und Entwicklungen im Themenfeld Antidiskriminierung und Diversitätsorientierung" der am 14.11.2022 stattfand.
"Rückschrittlicher Fortschritt" hört sich im ersten Moment widersprüchlich an, ist aber sehr bewusst gewählt. Er verdeutlicht die kritische Intention des Fachtages, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, den Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit im Themenfeld aufzuzeigen. Die Beiträge analysieren kritisch vermeintlich-progressive Fortschritte, die bei näherer Betrachtung eher als Rückschritte zu bewerten sind. Auf dem Fachtag respektive in der Broschüre diskutierten die Teilnehmenden auch darüber, was nötig ist, damit es zu wirklichen Veränderungen kommt und es nicht bloß bei Lippenbekenntnisse bleibt.
Inhaltliche Schwerpunkte: Antidiskriminierung, Diversität, Interkulturelles Lernen, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus.
Herausgeber*in: Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) e. V., Träger des Demokratie-Projektes, Boyenstr. 41, 10115 Berlin (Tel:0 30 / 24 04 5-10 0, Fax:0 30 / 24 04 5-50 9, info@raa-berlin.de, https://raa-berlin.de)
Erscheinungsjahr: 2023, ISBN/ISSN: 978-3-948002-15-2, Medienart: Fachinformation, Anzahl Seiten: 27
-> Zum Download (PDF)

Buch: Das Ende der Ehe - Für eine Revolution der Liebe (Kritik am Patriarchat)

[2023] Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären Geschlechterrollen verharren. In ihrem mutigen und provokanten Buch ruft Emilia Roig daher das Ende einer patriarchalischen Institution aus. Sie hinterfragt die Übermacht der Paare und untersucht, ob man Männer lieben und zugleich das Patriarchat stürzen kann. Letztlich wäre eine Abschaffung der Ehe nicht nur für Frauen befreiend, sondern für alle. Denn nur dann können wir Liebe in Freiheit und auf Augenhöhe miteinander neu denken und leben.
Verlag: Ullstein, 384 Seiten, ISBN: 9783550202285, erschienen: 30.3.2023, Preise: Hardcover 22,99 €, Taschenbuch 14,99 €, E-Book (ePub) 18,99 €
-> siehe auch: Aktueller Artikel in der taz, der das Buch mit aufgreift: "Feminismus in der Familie:War nicht alles gut, so wie es war" - Für unsere Autorin war Papa immer der Gute, Mama die Strenge – bis sie Feministin wurde und sich der Blick auf die Rollen in ihrer Familie änderte., Ein Artikel von Laura Catoni, 2.6.24.

Buch: Es geht nur gemeinsam! Wie wir endlich Geschlechtergerechtigkeit erreichen

[2021] In dieser Streitschrift zeigt Jutta Allmendinger, was sich endlich ändern muss, damit wir echte Gleichberechtigung herstellen. Ihr Buch ist ein Fahrplan in die Zukunft, in der Geschlechtergerechtigkeit keine Forderung mehr ist, sondern ein Fakt.
Die Soziologin Jutta Allmendinger ist mit ihrer Geduld am Ende. Seit über drei Jahrzehnten untersucht sie, wie Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern erreicht werden kann, und ihr ernüchterndes Fazit lautet: Wir bewegen uns rückwärts in die Zukunft. Corona hat die wahren gesellschaftlichen Verhältnisse wie unter einem Brennglas hervortreten lassen: Männer arbeiten, Frauen arbeiten auch - und versorgen die Kinder. Männer verdienen, Frauen verdienen auch – aber bloß etwas dazu. Teilzeit und Elternzeit sind fast immer noch Frauensache, Führungspositionen und hohe Gehälter Männersache.
"Die Soziologin Jutta Allmendinger - keiner kennt uns so gut wie sie." Deutschlandfunk
Verlag: Ullstein Taschenbuch, 144 Seiten, ISBN: 9783548064529, erschienen: 12.1.21, Preise: Hardcover: 14,99 €, E-Book (ePub): 10,99 €

8. Weitere Veröffentlichungen, Meldungen & Informationen

Juni-Veranstaltungsberichte der Initiative Klischeefrei

Veranstaltungsberichte der Initiative Klischeefrei
- [27.6.] Die Initiative Klischeefrei auf der IdeenExpo 2024
Rückblick: Zahlreiche Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte am Stand | Prominente Gäste und eine Überraschung:
Hohen Besuch gab es am Stand der Initiative Klischeefrei auf der IdeenExpo 24: Jugendministerin Lisa Paus und Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (PStS), probierten die Mitmachangebote wie das Wissensrad oder den ESCUBE aus. Und es gab noch weitere prominente Gäste, vor allem aber eine Überraschung für die vielen interessierten Jugendlichen. (PM)
- [6.6.] Tag der Bauindustrie 2024: Engagement für Klischeefreiheit
Mehr als 1.000 Gäste aus Praxis, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft folgten der Einladung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, um am Tag der Bauindustrie 2024 über die Branche und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sprechen. Zu den Gästen zählte neben Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesfinanzminister Christian Lindner, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Bundesbauministerin Klara Geywitz, Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie auch Miguel Diaz, Leiter der Servicestelle der Initiative Klischeefrei. [PM]
- [4.6.] „Klischeefreiheit ermöglicht Verwirklichungschancen für alle“
Beim 12. Nationalen MINT-Gipfel in Berlin am diskutierten die Teilnehmenden, darunter Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, darüber, wie es gelingen kann, mit MINT-Bildung die Transformationsfähigkeit Deutschlands zu stärken und damit Zukunftsfähigkeit zu zeigen. (PM)

Hintergrund: Die Initiative Klischeefrei wurde Ende 2016 vom BMFSFJ und BMBF ins Leben gerufen. Zu den Partner*innen der Initiative gehören fünf Bundesministerien, mehrere Landesministerien, Kreise und Kommunen, die Bundesagentur für Arbeit, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, der Zentralverband des deutschen Handwerks, die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, der Deutsche Gewerkschaftsbund sowie viele Bildungseinrichtungen von Kitas über Schulen bis zu Hochschulen und nicht zuletzt zahlreiche Verbände und Unternehmen. Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei besteht aus einer Fach- und einer Pressestelle im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. sowie einer Redaktion, die im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) angesiedelt ist.

EU: Vorerst keine Chatkontrolle zu Prävention&Bekämpf. v. sex. Missbrauch v. Kindern

[21.6.] Mit der s.g. Chatkontrolle (CSA-Verordnung „Zur Festlegung von Vorschriften zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern“) wollen EU-Staaten die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen von Kindern eindämmen. Die Verhandlungen dazu sind vorerst gescheitert, auch am Widerstand Deutschlands. - Es habe sich abgezeichnet, dass keine ausreichende Mehrheit erreicht werden würde, hieß es von der belgischen Ratspräsidentschaft. Der Vorsitz hatte daher beschlossen, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen.
Grundlage für die Pläne ist ein Vorschlag der EU-Kommission, wonach Anbieter wie Google oder Facebook unter bestimmten Umständen verpflichtet werden können, ihre verschlüsselten, privaten Kommunikationskanäle mithilfe von Software nach Missbrauchsdarstellungen von Kindern zu durchsuchen. Dadurch soll die Verbreitung von Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern eingedämmt werden.
Dieser Vorschlag war bereits mit Kompromissvorschlägen angepasst worden. Für Kritiker*innen geht dieser allerdings in eine falsche Richtung: Sie sprachen immer wieder von einer "Chatkontrolle" und fürchten Massenüberwachung. Auch unter Kinderschützern sind die Pläne umstritten; so etwa sagte der Deutsche Kinderschutzbund in der Vergangenheit der Nachrichtenagentur dpa, er halte die Pläne für "unverhältnismäßig und nicht zielführend". Verschlüsselte Kommunikation spiele bei der Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen kaum eine Rolle. Bspw. auch die Grüne Bundestagsfraktion hatte sich gegen die CSA-Verordnung ausgesprochen und deren Abwendung begrüßt: "Es ist gut, dass die Befürworter*innen einer anlasslosen Chatkontrolle heute keinen Schritt voran gekommen sind. [,,,] Denn eine flächendeckende Chatkontrolle hätte weder den Schutz von Kindern noch den Schutz der digitalen Privatsphäre bedeutet." Und die gemeinnützige OrganisationSUPERRR Lab, die seit 2019 an der Schnittstelle von Technologie und Gesellschaft aktiv ist, sprach bereits in 2022 davon, dass die CSA-Verordnung in vielfachem Konflikt mit intersektionalen feministischen Perspektiven stünde, dass sie Machtungleichheiten verstärke, paternalistisches Verhalten gegenüber Heranwachsenden institutionalisiere und die Bedürfnisse anderer bedrohter Gruppen in ihrer Betrachtung völlig außen vor ließe.

Vom Tisch ist das Thema damit jedoch noch nicht: Für die Mitgliedsländer bleibe es Priorität, Kinder vor "widerwärtigen Verbrechen" zu schützen, hieß es von Belgien, das bis Ende des Monats die Ministerräte leitet. Das Dossier dürfte nun bei Ungarn landen, das am 1. Juli den rotierenden EU-Ratsvorsitz übernimmt. - Ungarn könnte dann erneut versuchen, eine Einigung zwischen den EU-Staaten zu erzielen. Über den endgültigen Gesetzestext müssten die Länder dann noch mit Parlament und Kommission verhandeln, bevor die neuen Regeln in Kraft treten könnten. [Weitere Informationen: 21.6.24 Tagesschau, 20.6.24 Tagesschau, Grüne im BT, 2.2.23 Netzpolitik.org, 2022 SuperLab]

EU-Kommissions-Fokus auf Geschlechtergleichstellung

[19.6.] Ana Gallego, seit November 2021 Generaldirektorin für Justiz und Verbraucher bei der Europäischen Kommission, besuchte das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (European Institute for Gender Equality) zum ersten Mal seit ihrem Amtsantritt. Dieser Besuch fand anlässlich der 42. Verwaltungsratssitzung des EIGE in Vilnius (Litauen) statt. Gallego betonte, dass wir die Gleichstellung der Geschlechter im Auge behalten müssen - jetzt und in Zukunft: "Gleichstellung ist gut für die Gesellschaft und für jeden in der Gesellschaft. Wir müssen dem Narrativ entgegentreten, dass die Gleichstellung der Geschlechter ein Nullsummenspiel ist - deshalb ist eine evidenzbasierte Politikgestaltung entscheidend, um die Herzen und Köpfe der Menschen zu gewinnen."
Die Europäische Kommission hatte die Gleichstellung der Geschlechter im Rahmen ihres aktuellen und nun auslaufenden Mandats als Priorität ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt. Die in den letzten fünf Jahren verabschiedeten Rechtsvorschriften sind ein starker Anstoß und Anreiz, die Gleichstellung der Geschlechter in allen Politikbereichen weiter zu berücksichtigen.
"Wir müssen uns darauf konzentrieren, wie effizient die Mitgliedstaaten die Rechtsvorschriften umsetzen und welche Maßnahmen vorhanden sind, um die Gleichstellungsziele zu erreichen."
In den Bereichen, auf die man sich derzeit vorrangig konzentriert, läge ein Fokus auf der Verhinderung von Gewalt gegen Frauen - mit besonderem Augenmerk darauf, wie sich dies in der Online-Welt entwickelte. Gallego verwies auf das Gesetz über digitale Dienste, in dem etablierte Instrumente darauf abzielen, die digitale Sphäre sicher und frei von geschlechtsbezogener Online-Gewalt zu halten. Sie ging zudem auf die entscheidende Rolle des EIGE bei der Gestaltung eines gerechteren und gleichberechtigteren Europas ein, indem es mit seiner hochwertigen Arbeit die Prioritäten und Ziele der politischen Entscheidungsträger unterstützt. [zum EIGE-Artikel (engl.)]
Hintergrund: Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen ist eine seit 2007 tätige Agentur der Europäischen Union.

Baustelle Vielfalt: Gegen Sexismus im Handwerk

Siehe zum Thema taz-Artikel [14.6.] über Sexismus und Belästigung im Handwerk: Sexismus, sogar sexuelle Belästigung erleben viele Handwerkerinnen. Noch immer dominieren dort Männer, Schutzmaßnahmen gibt es kaum.
Pinkstinks Germany-Artikel [20.6.]: "Baustelle Vielfalt: Gegen Sexismus im Handwerk".
(Pinkstinks Germany ist eine feministische Bildungsorganisation, die durch Kampagnen und Bildungsangebote für Sexismus, insbesondere in der Werbung und den Medien, sensibilisieren will. Die Organisation wurde 2012 als Verein gegründet und hat ihren Sitz in Hamburg.)

EuGH stärkt Rechte von geflüchteten Mädchen&Frauen

[11.6.] Am 11. Juni erging ein Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH): Mädchen und Frauen, die sich im Zuge ihres Aufenthalts in einem europäischen Mitgliedsstaat mit dem Grundwert der Gleichheit von Frau und Mann identifizieren, können unter Umständen als zugehörig zu einer "bestimmten sozialen Gruppe“ im Sinne der Richtlinie 2011/95 angesehen werden. Folglich kann ihnen die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt werden, wenn ihnen aufgrund ihrer gebildeten Identität, die diese Gleichheitsüberzeugung einschließt, im Herkunftsland Verfolgung droht. [Zur EuGH-PM]

3 Jahre KJSG: Umsetzung für alle jungen Menschen gefordert

[11.6.] 3 Jahre KJSG – Bundesfachverband umF fordert Umsetzung für alle Kinder und jungen Menschen!: Anlässlich des 3. Jahrestages des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) am 10. Juni fordert der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. (BumF) Bund und Länder auf, die rechtswidrige Absenkung von Qualitätsstandards der Kinder- und Jugendhilfe in der Versorgung junger Geflüchteter durch untergesetzliche Regelungen zu beenden und Konzepte für eine nachhaltige, Perspektiven und Teilhabe ermöglichende Begleitung bundesweit zu fördern. „Die Umsetzung der im KJSG vereinbarten und bestärkten Grundsätze ist an vielen Stellen in der Praxis gerade für junge Menschen mit Fluchterfahrung mangelhaft. Es besteht kein Grund zu feiern!“, so Helen Sundermeyer, Bumf-Referentin. [Zur Pressemitteilung]

Bericht: Bundesforum Männer - Fachtag „Nachhaltige Männlichkeit" 15.5.24

[15.5.] Rückblick: Fachtag „Nachhaltige Männlichkeit – Was ist das?“ und politischer Jahresempfang des Bundesforum Männer (BFM) 2024 in Berlin. Im Anschluss an den Fachtag lud das Bundesforum Männer zum politischen Jahresempfang.
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umfassen ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen – darunter Gesundheit, Arbeit und Wirtschaftswachstum, Bildung, Klimaschutz oder Konsum. Welche Rolle dabei die Kategorien Geschlecht und Männlichkeit spielen, wurde beim Fachtag ausgelotet. Dieser startete mit einem Einführungsimpuls zu den ökonomischen, ökologischen und sozialen Säulen von Nachhaltigkeit, Gerechtigkeitsperspektiven innerhalb und zwischen den Generationen und einer Sensibilisierung für Herausforderungen in der gesellschaftlichen Transformation für Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. In einem anschließenden Debattenüberblick wurde die Vielfalt der Zugänge zum Thema Männlichkeit und die Verbindungslinien zur Klima- und Nachhaltigkeitsdiskussion verdeutlicht.
In einer folgenden Paneldiskussion (mit einer Beraterin für teilhabeorientierte Nachhaltigkeit, einem Sozialforscher zu Caring Masculinities und der Leiterin der Geschäftsstelle Vierter Gleichstellungsbericht sowie dem BFM-Geschäftsführer) wurde u.a. darüber diskutiert, was eine gleichstellungsorientierte Männerpolitik zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen kann. Gefragt wurde auch, ob "nachhaltige Männlichkeit" als neues positiv besetztes Narrativ taugt und wie dies inhaltlich gefüllt werden könnte. Um zukunftsfähige soziale, ökonomische und ökologische Prozesse zu stärken – und um Männlichkeiten und Geschlechterverhältnisse selbst zu transformieren.
In Anlehnung an ausgewählte Nachhaltigkeitsziele wurden acht verschiedene Themen in Workshopsgenauer in den Blick genommen und in Bezug zu Männlichkeit und Nachhaltigkeit gesetzt. /
1: Soziale Transformation und männliche Identität– Perspektiven aus Ostdeutschland / 2: Nachhaltige Gesundheitskonzepte zur Verbesserung der Männergesundheit / 3: Jungenarbeit als politische Bildungsarbeit / 4: Nachhaltiger Gewaltschutz für alle Geschlechter / 5: Jenseits von New-Work-Stress und ökonomischen Wachstumszwängen – Care als männliches Entwicklungsziel? / 6: Männerpolitik intersektional gestalten – Ungleichheiten reduzieren / 7: Männer und Mobilität / 8: Neue Bündnisse gegen Antifeminismus und Retraditionalisierung.
Das Thema nachhaltige Männlichkeit fand auch beim politischen Jahresempfang viel Resonanz, an dem Bundesministerin Lisa Paus und Generaldirektor des Berliner Naturkundemuseums Prof. Johannes Vogel, Ph.D. teilnahmen.
Lisa Paus betonte in ihrem Grußwort, dass das Korsett traditioneller Männlichkeit Männer einschränke und würdigte die Arbeit des Bundesforum Männer: "Nur wenn wir Männerpolitik als integralen Bestandteil von Gleichstellung begreifen, können wir eine wirklich gerechte Gesellschaft gestalten. Dazu gehört auch, mehr Männern ein selbstbestimmtes Leben frei von einengenden Rollenbildern zu ermöglichen. Denn Männlichkeit und Rollenbilder sind im Wandel: hin zu fürsorglichen Vätern, einer klischeefreien Berufswahl und einer gleichberechtigten Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wir wollen die Rahmenbedingungen schaffen und verbessern, damit Jungen und Mädchen die gleichen Chancen auf eine berufliche Karriere und auf die Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit haben. Das Bundesforum Männer ist für uns dabei ein langjähriger und verlässlicher Partner, der sich für eine gleichstellungsorientierte Männerpolitik einsetzt."
Im Anschluss diskutierten die Ministerin und der BFM-Vorsitzende über Chancen und Herausforderungen von nachhaltiger Männlichkeit und aktuelle politische Vorhaben und Herausforderungen und Prof. Vogel rundete den Abend mit einer naturwissenschaftlichen Perspektive auf das Thema in seinem Vortrag “Nichts ist politischer als die Natur” ab. (BFM 1.3., 28.5., BMFSFJ 16.5.)

Tagungs-Bericht: Fachtag Schulabsentismus frühzeitig begegnen&verhindern

[8.5.] Über 200 Teilnehmer*innen setzten sich mit der Frage auseinander, wie es gelingt, Schulabsentismus zu verhindern oder ihm frühzeitig und multiprofessionell zu begegnen. Die einführenden Vorträge von Prof. Dr. Karsten Krauskopf und Prof. Dr. Karsten Speck legten die theoretischen Grundlagen für die weitere Arbeit. Beide stellten heraus, dass Kooperation kein „Selbstläufer“ ist, sondern harte Arbeit, die ein hohes Maß an Verständigungsbereitschaft erfordert. Karsten Krauskopf stellte die „Geteilten mentalen Modelle“ und „Communites of Practice“ als hilfreiche Modelle vor. Karsten Specks Vortrag mündete in Handlungsempfehlungen zur multiprofessionellen Kooperation, die auf der Seite des Landesprogramms in Sachsen Anhalt „Gemeinsam den Schulerfolg sichern“ veröffentlicht sind: 10 Tipps zur multiprofessionellen Kooperation.
In 10 Workshops lernten die Teilnehmer*innen diverse Praxis kennen und konnten für sich selbst neue Handlungsoptionen entwickeln.
Eine Dokumentation der Tagung wird erstellt und demnächst veröffentlicht. Kurzbericht, Programm und Workshops können bereits nachgelesen werden. [Dokumentation Schulabsentismus 2024 / zur Pressemitteilung: "Gemeinsam ein Netz spannen – für junge Menschen – gegen Schulabsentismus", in der mehr Aufmerksamkeit für das Thema  und verstärkter Investitionen in präventive Maßnahmen gefordert werden.]
Veranstalter*innen waren die BAG EJSA und der IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit - Deutschland e.V. (im Verbund mit der BAG KJS).

LAGJM BW: Leitlinien diversitätsgerechter Jungen*arbeit

[6.5.] Aus den Leitlinien: "Unter Diversitätskompetenz verstehen wir die aktive Auseinandersetzung mit und die Akzeptanz von Vielfalt in ihren unterschiedlichen Differenzlinien: geschlechtliche (Nicht-)Identitäten, sexuelle und amouröse Orientierungen, Klassen- sowie ethnische und religiöse Zugehörigkeiten. Sie umfasst auch das Bewusstsein, dass diese Dimensionen miteinander verknüpft und intersektional verschränkt sind. Aus diesem Wissen folgt für uns das konkrete Handeln für die Anerkennung von Unterschieden und die kritische Auseinandersetzung mit Ungleichheiten. Dabei berücksichtigen wir die unterschiedlichen Positionierungen und Bedürfnisse von Individuen und Gruppen, die oft von Machtverhältnissen und damit einhergehend Zugehörigkeiten oder Ausschlüssen geprägt sind." [Zu den Leitlinien diversitätsgerechter Jungen*arbeit]

Umfrage: Rollenbildwandel: Berufstätigkeit v. Müttern gesellschaftl. zunehmend akzeptiert

[29.4.] Das Bild der sogenannten „Rabenmutter“ prägte lange Zeit die Einstellung der westdeutschen Gesellschaft gegenüber berufstätigen Frauen mit jungen Kindern. Doch Vorbehalte gegenüber einer Erwerbstätigkeit von Müttern sind in den letzten beiden Jahrzehnten kleiner geworden: Während im Jahr 2005 noch 41 % der 18- bis 50-Jährigen meinten, dass ein Vorschulkind unter der Erwerbsarbeit seiner Mutter leiden würde, ging dieser Anteil bis 2021 auf 23 % zurück. Gleichzeitig sehen aktuell 60 % in einer beruflichen Tätigkeit von Müttern keinen negativen Einfluss auf die Kinder (2005: 42%).

Diese Zahlen hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) auf Basis von Daten des Generation and Gender Survey (GGS) und des familiendemografischen Panels FReDA veröffentlicht; hierfür wurden Menschen im Alter von 18 bis 50 Jahren befragt. „In den vergangenen Jahren hat sich die Einstellung zur Müttererwerbstätigkeit und zu den vermuteten Folgen für die Familie stark gewandelt“, fasst die Soziologin Dr. Sabine Diabaté vom BiB die Ergebnisse zusammen. Der beobachtete Meinungswandel hat sich besonders stark in Westdeutschland vollzogen. Im Osten Deutschlands hingegen ist die Erwerbsarbeit von Müttern junger Kinder schon lange stärker verankert. Die hohe Akzeptanz geht in Ostdeutschland mit einem breiteren Angebot bei der öffentlich finanzierten Kindertagesbetreuung einher. (Informationsdienst Wissenschaft e. V.)

Folgen des Selbstbestimmungsgesetzes für die Wohlfahrt

BDL-Veranstaltungsbericht: Parlamentarischen Abend zu Demokratieförderung u. Vielfalt

[21.3.] Mitte März führte der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) in Berlin einen Parlamentarischen Abend durch, bei dem etwa 50 Jugendliche aus ländlichen Regionen ihre Themen direkt mit Bundestagsabgeordneten besprachen. Die Diskussionen konzentrierten sich auf Demokratieförderung, Vielfalt und die klare Ablehnung von Rechtsextremismus.
Die BDL-Bundesvorsitzende Theresa Schmidt betonte die Bedeutung von konkreten politischen Maßnahmen, die aus den Diskussionen hervorgehen sollten, um die Stimme der Landjugend im politischen Diskurs zu stärken.
Zum Veranstaltungsbericht vom 21.3.24.
Hintergrund: Der Bund der Deutschen Landjugend e.V. ist anerkannter Träger der Jugendhilfe und mit 100.000 Mitgliedern der größte Jugendverband in den ländlichen Räumen. Er erhält Fördermittel vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Preise gegen Rassismus verliehen (Engagement junger Menschen in d. berufl. Bildung)

[20.3.] Gelbe-Hand-Preise gegen Rassismus zum siebzehnten Mal verliehen:
Die 17. Verleihung der „Gelben Hand“ Preise hat erneut gezeigt, dass das Engagement junger Menschen in der beruflichen Bildung eine kraftvolle Stimme gegen Rassismus und für Demokratie ist. Die Preisverleihung, die im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus stattfand, würdigte die kreativen und engagierten Bemühungen der Jugendlichen.
Die diesjährigen Preisträger sind:
1. Preis: Jugend- und Auszubildendenvertretung Evonik Marl, die mit vielfältigen Aktionen unter dem Motto „Bunt ist laut – raise your voice“ auftrat.
2. Preis:  ver.di Jugend Bayern, die mit ihrer prägnanten Kampagne „Ich wähle nicht die AfD, weil...“ während der bayerischen Landtagswahl aktiv wurde.
3. Preis: Eine Gruppe junger Menschen aus Halle (Saale) für ihr tiefgründiges Comic-Projekt „Muscha“, das die Geschichte eines jungen Sinti während der NS-Zeit aufarbeitet.
Besondere Anerkennung fanden auch drei Sonderpreisprojekte:
• DGB-Jugend Nordrhein-Westfalen: für die multimediale Ausstellung „Anne Frank: Antisemitismus im Wandel der Zeit“.
• Schüler:innen des TGBBZ I Saarbrücken: mit dem Projekt „Radeln & Erinnern“, das auf einer Radtour geschichtliche Erinne-
rungen greifbar macht.
• Ortsjugendausschuss IG Metall Völklingen: für ihre öffentliche Sensibilisierungskampagne „21.03. in die Köpfe der Gesellschaft“.
Mehr Informationen.

Vortrag&Material: Einsamkeit&extremist.Einstellungen

[8.3.24] Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten: Vortragsvideo, Präsentation und Methodenkoffer gegen Einsamkeit: Einsamkeit und extremistische Einstellungen.
Einsamkeit und extremistische Einstellungen nehmen zu. Wie hängt beides zusammen? Welche Folgen zeigen sich bei jungen Menschen? Und was kann dagegen unternommen werden? Prof*in Dr*in Beate Küpper war zu Gast bei AGJF ONLINE, ihr Vortrag ist nun im Videoformat einsehbar. Frei zugänglich steht die Präsentation zum Vortrag und ein vom Progressiven Zentrum entwickelter Methodenkoffer gegen Einsamkeit zur Verfügung.
Prof*in Dr*in Beate Küpper ist Co-Autor*in der Studien "Die distanzierte Mitte", herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung und "Extrem einsam? Eine Studie zur demokratischen Relevanz von Einsamkeitserfahrungen unter Jugendlichen in Deutschland", herausgegeben von Das Progressive Zentrum e.V. Berlin.
In ihrem Vortrag stellt sie jugendrelevante Erkenntnisse beider Studien vor. Dabei wird die Zunahme von Einsamkeit und die Zunahme von extremistischen Einstellungen miteinander in Bezug gesetzt: Aus den bedeutenden Zusammenhängen ergeben sich Folgerungen für die Gesellschaft, für die Soziale Arbeit, für politische Bildung und für die Kinder- und Jugendarbeit. Betreffend Kinder- und Jugendarbeit zeigen sich hier insbesondere Konsequenzen für die Beziehungsarbeit und überraschende Aspekte für die politische Bildung. [Zum Vortrag auf YouTube/ Zur Präsentation]
Das Progressive Zentrum e.V. Berlin hat einen Methodenkoffer gegen Einsamkeit entwickelt. Die Methoden sind u.a. in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit einsetzbar oder geben Anregungen zum Umgang mit Einsamkeit junger Menschen. Der Methodenkoffer steht frei zugänglich zum Download zur Verfügung. [Zum Methodenkoffer]

Bericht zum Fachtag "Junge Männer u. ihre Gesundheit"

[8.3.24] Dokumentation des Stuttgarter Fachtags „Junge Männer und ihre Gesundheit“. Die 45-seitige Dokumentation des Fachtags zum 5. Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit „Junge Männer und ihre Gesundheit“ der am 17.11.23 in Stuttgart stattfand, ist fertiggestellt und steht zum Download zur Verfügung.

Artikel über den politischen Gendergap

[13.2.24] Keine Angst vor dem politischen Gendergap: Frauen rücken politisch nach links, Männer nach rechts, das zeigen weltweite Erhebungen. Aus der Geschlechterdifferenz erwächst ein handfester Konflikt. Endlich! - Ein Meinungsbeitrag in der ZEIT von Antje Schrupp, 59, Publizistin und Politologin in Frankfurt am Main. Sie beschäftigt sich vorwiegend mit dem bedingungslosen Grundeinkommen, dem Arbeitsmarkt und Geschlechterfragen.:
"Was bedeutet es, wenn Frauen und Männer politisch auf dem Weg in verschiedene Richtungen sind? Diese Frage wird diskutiert, seit kürzlich die Financial Times darüber berichtet hat, dass junge Frauen unter 30 in ihren politischen Ansichten zunehmend liberaler und linker werden, während junge Männer sich konservativen und rechten Positionen zuwenden. Dieser politische Unterschied zwischen den Geschlechtern wird seit zehn Jahren immer größer. In Deutschland klafft die Zustimmung zu liberalen beziehungsweise linken und konservativen Ideen inzwischen um 30 Prozentpunkte auseinander. Diese starken Unterschiede in den politischen Ansichten entlang der Geschlechterdifferenz sind aus politikwissenschaftlicher Sicht bemerkenswert. Denn seit es das Frauenwahlrecht gibt, also seit etwa hundert Jahren, haben Frauen und Männer immer sehr ähnliche politische Positionen vertreten. [...] Doch nun scheint sich ein Wandel abzuzeichnen: Frauen treten möglicherweise erstmals als dezidiert geschlechterbewusste Subjekte in den politischen Raum ein. Vielleicht hat es einfach ein volles Jahrhundert gebraucht, bis sich die Ideen von weiblicher Freiheit und Emanzipation wirklich im Selbstbewusstsein der Mehrzahl der Frauen verankern konnte. Womöglich hat dieser Wandel auch etwas mit jüngeren feministischen Kampagnen wie MeToo zu tun, die dazu beigetragen haben, entsprechende Haltungen in eine breite Öffentlichkeit zu bringen.
Um das Phänomen genauer zu untersuchen, wäre es zunächst wichtig, die Recherche der Financial Times wissenschaftlich zu validieren. Studien zu den politischen Haltungen junger Menschen müssten viel stärker als bisher nach geschlechterdifferenzierten Daten ausgewertet werden, um mögliche politische Gendergaps identifizieren und analysieren zu können. Dass etwa die Studien der Bertelsmann Stiftung, die die Stimmungslage junger Menschen in Deutschland ausloten, bisher nicht nach Geschlecht aufschlüsseln, ist bedauerlich. [...]" [Zum gesamten Beitrag vom 13.2. auf ZEIT Online]

Europäisches Kinderrechte-Manifest 2024

Child Rights Manifesto: Die Koalition #VoteforChildren, bestehend aus 23 Kinderrechtsorganisationen, hat das Kinderrechte-Manifest 2024 veröffentlicht, um die Rechte der Kinder zu sichern und zu fördern. Im Vorfeld der EU-Wahlen vom 6. bis 9. Juni 2024 forderte die Koalition die Kandidaten auf, sich durch konkrete Maßnahmen für Kinder einzusetzen.Das Manifest betont die Notwendigkeit, Kinderrechte in allen politischen Prozessen der EU zu verankern und zu schützen. Es fordert Investitionen in Bildung, psychische Gesundheit, Gewaltprävention und die Bekämpfung von Mobbing, um das Wohl der Kinder zu priorisieren. Die Kampagne ruft dazu auf, dass nach den Wahlen eine neue Intergruppe für Kinderrechte im Europäischen Parlament gebildet wird, um die Auswirkungen legislativer Arbeiten auf Kinder zu bewerten und ihre Rechte in den Mittelpunkt zu stellen.

Aktionsplan QUEER des Bayr. Sozialministeriums

Queere Perspektiven in der Gesellschaft stärken: Um die Perspektive und Lebensrealität, gerade von queeren Personen, in den Bayerischen Aktionsplan QUEER einfließen zu lassen, hat das Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales den BJR gemeinsam mit dem Institut für Medienpädagogik (JFF) beauftragt, ein umfassendes Beteiligungsverfahren vorzubereiten, zu planen und durchzuführen. Bis Ende 2024 sollen in verschiedenen Formaten konkrete Ideen für den Bayerischen Aktionsplan QUEER erarbeitet werden, die an das Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales übergeben werden sollen. Aus den gesammelten Ideen wird das Sozialministerium im Jahr 2025 einen Entwurf für den Bayerischen Aktionsplan QUEER verfassen.

Projekt: Unterstützung v. TIN-Personen bei geschlechtsspezif.&sexualisierter Gewalt

Neues Projekt: Unterstützung von TIN-Personen bei geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt.
Das Angebot will dabei helfen, dass TIN-Personen (trans, Inter und nicht-binäre Personen), die von geschlechtsspezifischer und / oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, angemessene und professionelle Hilfe erhalten. In diesem Projekt hat das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg die Fachlichkeit der Anti-Gewaltberatung und der queeren Beratung verzahnt. Berücksichtigt werden die unterschiedlichen Lebenslagen von TIN-Personen, die als Expert*innen für die je eigene Lebenssituation gesehen werden. Im Fokus des Projekts steht die Hilfe zur Selbsthilfe und die Stärkung schon vorhandener eigener Lösungskompetenzen. – Das Onlineangebot richtet sich an Personen ab 16 Jahren. [Mehr Infromationen, Kontakt]

Kommunikationsspiel zum Thema Sexualität für Therapie u. Beratung junger Menschen

Sex, Talk, Act & Connect. Das Kommunikationsspiel rund um das Thema Sexualität. Für Therapie und Beratung mit Jugendlichen und Erwachsenen. Das Spiel behandelt wichtige
Aspekte der Sexualität, des Selbstbildes und persönlicher Wertvorstellungen. Die Spieler*innen beantworten Fragen und lösen Aufgaben – und setzen sich so mit diesen Themen intensiv auseinander. Der spielerische Ablauf schafft eine positive Atmosphäre, erleichtert Gespräche und unterstützt den therapeutischen bzw. beraterischen Prozess rund um das Thema Sexualität. [Beltz-Verlag, erschienen 6.3.24, 49 Euro]

Jungengerechte pädagog. Handlungsansätze zum Umgang mit Kraft u. Aggression

KampfESspiele®? - Konzept in der Arbeit (nicht nur) mit Jungen*: Körperliche Gewalt ist eine Verhaltensform, die überwiegend von Jungen gelebt wird. Sie ist für sie selbst und für ihre Umwelt destruktiv und blockiert positive Entwicklungen. Nach Erfahrung des Bildungsinstituts KRAFTPROTZ - welches ein breites Angebot an Weiterbildungen zur geschlechterbewussten Pädagogik anbietet - wollen Jungen nicht gewalttätig sein und sie wollen auf das, was sie nur mit Gewalt zu erreichen meinen, nicht verzichten. Aufbauend auf dieser Einsicht hat das Institut jungengerechte pädagogische Handlungsansätze entwickelt, die darauf abzielen, dass Jungen lernen, konstruktiv mit ihrer Kraft und Aggression umzugehen und so auf Gewalt verzichten können. [Zum Bildungsinstitut/ zur Materialbestellung]

Vielfalt-Mediathek

Die Vielfalt-Mediathek Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) versammelt Materialien, die im Rahmen der Bundesprogramme "Demokratie leben!" und der entsprechenden Vorläuferprogramme entstanden sind.
Sie wird regelmäßig um neue Materialien erweitert. Alle Publikationen, darunter Bildungsmateria-
lien, Trainingsordner, Audios und Videos können über die Website www.vielfalt-mediathek.de recherchiert oder heruntergeladen werden. Der Newsletter der Vielfalt-Mediathek stellt in jeder Ausgabe einen Themenschwerpunkt und neue Materialien vor.
Zur Anmeldung. Zur Aktuellen Ausgabe mit dem Themenschwerpunkt „(Anti)Feminismus“.
Die Vielfalt-Mediathek wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Themendossier (klischeefreie) Berufsorientierung

Hinweis der Initiative Klischeefrei: Das Themendossier „Berufsorientierung“ der Zeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis“ (BWP) gibt einen breiten Überblick über das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Darin finden sich auch Beiträge und aktuelle Forschungsergebnisse zur klischeefreien Berufsorientierung.
Beiträge befassen sich unter anderem mit der Bedeutung von Role-Models wie der girsatec-Botschafterinnen, mit den Girls' Digital Camps in Badenwürttemberg oder mit Männern in Care-Berufen. [Zum Dossier]

„Gesicht zeigen!“ e.V.: Info-Angebot zu politischen Positionen

Der Verein „Gesicht zeigen!“ stellt Informationsmaterialien bereit, die darauf abzielen, über die politischen Positionen und potenziellen Auswirkungen einer Wahlentscheidung für die AfD aufzuklären. In einem politischen Umfeld, in dem Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierungspolitik und Unsicherheiten über die Zukunft vermehrt auftreten, bietet der Verein Argumente, die zur kritischen Reflexion einladen.
Die Materialien des Vereins behandeln Themen wie den Vorschlag der AfD, aus der EU und dem Euro auszutreten, und diskutieren die möglichen Konsequenzen dieser Positionen für den Wohlstand und die Sicherheit in Deutschland. Darüber hinaus werden Fragen der gesellschaftlichen Spaltung und der Gleichstellung der Geschlechter thematisiert.
Weiterführende Informationen.
Gesicht Zei­gen! ist Teil der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.

Barrierefreie jugendgerechte Infos zu Körper, Liebe& Sexualität /& Coming-Out

- herzfroh 2.0 - Fragen und Antworten zu Körper, Liebe und Sexualität, in einfacher Sprache: Die Webseite wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit (HSLU) entwickelt. Sie bietet Info-Materialien zu Körper, Liebe und Sexualität für Jugendliche und junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten. Es gibt auch Info-Material für Fachpersonen in Bildung und Betreuung.
- Anders und gut – Broschüre in leichter Sprache. Die Broschüre beschreibt in leichter Sprache sexuelle Orientierungen, geschlechtliche Identitäten, Gefühle und Begrifflichkeiten in diesem Kontext. Sie kann beim Netzwerk LSBTTIQ bestellt oder als pdf heruntergeladen werden.

Infomaterial: solidarisch mit inter* Menschen sein

Die Landes­ko­or­di­na­tionen Inter* im Queeren Netzwerk NRW und im Queeren Netzwerk Nieder­sachsen haben gemeinsam die Broschüre „How to be an Ally – So kannst du solida­risch mit inter* Menschen sein“ veröf­fent­licht. Die Broschüre besteht aus einem Plakat und einem Flyer.
Darin werden zum einen Grundlagen zu Intergeschlechtlichkeit, der Menschenrechtssituation und der rechtlichen Lage vermittelt. Zum anderen zeigt das Poster eine Reihe von "Dos" and "Don’ts", die Allies verinnerlichen können, um solidarisch mit inter* Menschen zu sein.

KonterBUNT-App gegen Stammtischparolen & Populismus

Die App „KonterBUNT“ stellt Nutzer*innen ein Tool zur Verfügung, das darauf abzielt, Stammtischparolen nicht nur zu erkennen, sondern auch effektiv zu kontern. Die App bietet umfassende Informationen und Gegenstrategien, um gängige Vorurteile und populistische Aussagen zu entkräften.
„KonterBUNT“ ist kostenlos verfügbar und kann ebenso über Webrowser genutzt werden.
Neben der Möglichkeit, die Strategien spielerisch anzuwenden, bietet die Plattform auch vertiefende Ressourcen wie Fachtexte, Linklisten und Kontaktdaten von Ansprechpersonen für spezifische Fragen und Themen.
Weiterführende Informationen.
KunterBUNT-Partner*innn: Niedersächsische Landeszentrale für politischebildung, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, Akademie Waldschlösschen (aws), Antonio Amadeu Stiftung, Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen, IGM I Salzgitter-Peine, Projekt KogA der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt, Landespräventionsrat Niedersachsen, Parität Niedersachsen, Sozialverband Deutschland (SoVD).
Kontakt und Ansprechpartner: Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, Leiterstraße 2, 39104 Magdeburg
Tel.: +49 391 567-6463, Fax: +49 391 567-6464, E-Mail: lpb@sachsen-anhalt.de .

meinTestgelände-Gendermagazin: neues Instagramkonzept

MeinTestgelaende – ein Projekt der BAGen Jungen*arbeit und Mädchen*politik hat sein Instagramkonzept überarbeitet. Nun werden dort nicht mehr „nur“ die meinTestgelände-Beiträge gezeigt, sondern junge Menschen mit Aktionen, Fragen, Infos … direkt angesprochen, informiert, beteiligt, amüsiert … Damit sollen junge Menschen direkt angesprochen und für Geschlechterfragen interessiert werden. Bitte an junge Menschen aller Geschlechter weitergeben. [Zum Kanal]

Politische Bildung auf TikTok - gegen Populismus & Verschwörungstheorien

Im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ setzt sich der Kanal „Verschwörungstherapie“ auf TikTok mit Verschwörungsnarrativen in Videos anderer Creator auseinander und informiert Jugendliche darüber, welchen Argumentationsmustern sie folgen.
Weiterführende Informationen.

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Digitale Angebote zur beruflichen Orientierung und Übergangsgestaltung

Mit dem neuen Portal „zynd“ will die Fachstelle überaus des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) Jugendliche bei der beruflichen Orientierung und Übergangsgestaltung unterstützen. zynd bietet spielerische Tools zum Selbstlernen sowie die Möglichkeit Gruppen und Coaching Zones einzurichten. [Meldung bei der Fachstelle überaus des Bundesinstituts für Berufsbildung]

Faltblatt: Geschlechterhürden überwinden-Sport für alle Ki&Ju

Das Faltblatt "Geschlechterhürden überwinden – Sport für alle Kinder und Jugendlichen ermöglichen" zeigt auf, welche Barrieren durch die zweigeschlechtliche Organisation von Sport für Kinder und Jugendliche entstehen und wie diese abgebaut werden können. Wichtige Begriffe werden in einem kleinen beigelegten Glossar erklärt. Das Faltblatt richtet sich in erster Linie an Vereine, die meisten der Hinweise und Empfehlungen lassen sich jedoch auf alle Kontexte, in denen Sport stattfindet, übertragen.
Das Faltblatt wurde erstellt von Seitenwechsel Sportverein für FrauenLesbenTrans*Inter* und Mädchen e.V. in Kooperation mit ASP – Agentur für soziale Perspektiven e.V.
Gefördert vom BMI, der Deutschen Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympische Sportbund (DOSB) und von Sport mit Courave. [Zum Faltblatt Dez. 2023]

Digitaler Methodenkoffer für diskriminierungsfreie Ausbildungsgestaltung

Vielfalt in der Ausbildung - Ein Methodenkoffer für Lehrende und Ausbilder*innen in der beruflichen Bildung (Praxis-/Unterrichtsmaterial):
Der digitale Medienkoffer unterstützt Ausbilderinnen und Ausbilder beim Umgang mit diskriminierenden Verhaltensweisen und Denkmustern innerhalb der Ausbildung. Vier Schulungseinheiten dienen der Sensibilisierung für unterschiedliche Formen der Diskriminierung und zeigen Wege hin zu diskriminierungsfreien Verhaltensweisen auf. 
Herausgeber*in: Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH, Nürnberg. Neuauflage von 2018: Aug. 2023.

Blog: (Re)Produktion Toxischer Männlichkeit

Was steckt hinter dem Begriff „Toxische Männlichkeit“? Der Begriff Toxische Männlichkeit (auch “Toxic “Masculinity” genannt) beschreibt das destruktive und aggressive Verhalten von heterosexuellen Männern, das mit einem traditionellen Männlichkeitsbild einhergeht. Das heißt nicht, dass Männer per se toxisch sind, sondern dass stereotype und repressive Vorstellungen der männlichen Geschlechterrolle gefährlich sein können. Mitunter reproduzieren auch Frauen (bspw. Mütter) destruktive Klischees von “Männlichkeit”.
Chris Bloom, systemischer Therapeut, Autor, Podcaster, beschreibt in seinem Blog Anzeichen, Entstehung und Gefahren toxisch wirkender Männlichkeit, aber auch 7 praktische Auswege.

9. Audio-Beiträge / Podcasts & TV / Video-Mitschnitte u.ä

[Video] Böll.Global 21: Abtreibung als Grundrecht

[24.6.] Video-Mitschnitt (Youtube) der Online-Diskussion " Was deutsche Feminist*innen von den Erfolgen in anderen Ländern lernen können" der Heinrich-Böll-Stiftung:
Auf sämtlichen Kontinenten existieren Länder, in denen Gesetze und soziale Vorurteile schwangeren Personen die Ausübung ihrer reproduktiven Selbstbestimmung und den Zugang zu sicheren Abtreibungen erschweren oder gar verhindern. Überall dort setzen sich Pro-Choice-Aktivist*innen für das Recht auf Abtreibung und sexuelle Selbstbestimmung ein, insbesondere in Regionen mit starken rechtskonservativen und antifeministischen Strömungen.
In einigen Ländern, in denen Feminist*innen seit vielen Jahrzehnten für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen kämpfen, wurden in letzter Zeit Erfolge erzielt oder stehen kurz bevor: In Kolumbien hat das Verfassungsgericht 2022 Abtreibungen bis zur 24. Schwangerschaftswoche entkriminalisiert. Die Bewegung Causa Justa por el Aborto, in der sich ein breites Bündnis von über 100 Organisationen und 130 Aktivist*innen zusammengefunden hat, hatte sich erfolgreich durch alle Instanzen geklagt.
Nach jahrelangen feministischen Kämpfen hat der französische Kongress Anfang März 2024 eine Verfassungsreform angenommen, mit der die "garantierte Freiheit“ der Frau zu einem freiwilligen Schwangerschaftsabbruch in der Verfassung festgeschrieben wird. Damit ist Frankreich das erste Land der Welt, das dieses Recht in der Verfassung verankert.
In Polen verdankt die heutige Mitte-Links-Koalition ihren Wahlsieg polnischen Feminist*innen. Im Wahlkampf hatte sie die Liberalisierung des Abtreibungsrechts, den rezeptfreien Zugang zur "Pille danach" und staatliche Unterstützung für In-vitro-Fertilisation versprochen.
In deutschen feministischen Bewegungen ist die reproduktive Selbstbestimmung ein grundlegendes Prinzip, und die Konzentration auf die Abschaffung von §218 ist seit langem ein zentrales politisches Ziel. Nachdem aber fast ein Jahr nach dem Urteil gegen die Ärztin Kristina Hänel, die strafrechtlich verurteilt wurde, weil sie Informationen zum Thema Schwangerschaftsabbruch bereitgestellt hat, weder eine Reform von §218 noch dessen Abschaffung durch die Politik erreicht wurde, gilt es in feministischen Bündnissen diese Strategie neu zu überdenken.
Eine von der Ampelkoalition eingesetzte Expert*innenkommission hat Mitte April eine grundsätzliche Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüche in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft empfohlen. Bisher hat aber keine der Ampelparteien angekündigt, ein entsprechendes Gesetz noch in dieser Legislatur vorzubringen. Was können wir von erfolgreichen Legalisierungskampagnen in anderen Ländern lernen?
In der 21. Folge unserer Online-Diskussionsreihe Böll.Global sprachen wir mit Aktivist*innen aus Ländern mit (ehemals) restriktiven Abtreibungsgesetzen, welche feministische Strategien sie eingesetzt haben, um für die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen zu mobilisieren und diese zu erreichen. [...]

[Audio] Podcast: Zeit für Gender

[2021-2024] Podcast: Zeit für Gender. Das Zentrum für Geschlechterstudien der Uni Paderborn hat organisiert seit Corona einen Podcast zu vielfältigen Themen im Kontext von Geschlecht, z.B. zu Vielfalt und Geschlecht und den Verschränkungen zwischen Gender, Klassismus und Rassismus. [Spotify oder Podcast.de]
Neueste Folgen: Pädagogik der Vielfalt (18.6.24), Intergeschlechtlichkeit (11.6.), Sexuelle Bildung (4.6.). Männlichkeit (28.5.), Doing Gender (21.5.24),...

[Audio] Wahlverhalten der "Generation Tik Tok"

[24.5.] AfD statt Greta - Wie wählt die Generation Tik Tok?
Bernd Lechler diskutiert mit Baris Ertugrul, Sozialisations¬forscher, Uni Bielefeld, Kilian Hampel, Jugendforscher
Dr. Anna-Sophie Heinze, Politikwissenschaftlerin, Uni Trier.
Rückt die Jugend nach rechts? Nach einer aufsehenerregenden Trendstudie wäre bei jungen Menschen die AfD die stärkste Partei, gefolgt von der Union.
Aber stimmt der Befund? Was prägt die politische Haltung junger Leute? Ist die Generation Tik Tok konservativer als ihre Eltern? Und welchen Einfluss hat das auf die anstehenden Wahlen?
SWR Kultur Forum, Sendung vom 24.5.24, 17:05 Uhr, Dauer: 00:44:28 Min.

[Audio] Unangepasste Frauen in der DDR

[23.-30.4.] ARD-Audiothek: Kategorie Doku & Reportage · Geschichte: "Diagnose: Unangepasst - Der Albtraum Tripperburg": Machtsysteme, die Frauen systematisch unterdrücken. Der sechsteilige Podcast “Diagnose: Unangepasst” macht Geschichten von Frauen unter Macht- und Kontrollsystemen zum Thema. Dazu wird das düstere Kapitel der grausamen geschlossenen venerologischen Stationen in der DDR aufgearbeitet. Hier wurden scheinbar “unangepasste” Mädchen und junge Frauen eingesperrt und misshandelt, um sie nach sozialistischem Vorbild umzuerziehen. Die Journalistin Charlotte Witt begibt sich mit drei betroffenen Frauen auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit. Sie blicken auf Machtsysteme damals wie heute und suchen nach Antworten. Wieso weiß bis heute kaum jemand, was auf diesen Krankenstationen passiert ist? Warum hat niemand eingegriffen? Wie gehen die Frauen mit dem Erlebten um? Und welche Auswirkungen hat das auf junge Menschen heute? Der neue ARD-Podcast “Diagnose: Unangepasst”, ist seit dem 30. April in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt, verfügbar. (Zur Podcast-Reihe in der ARD-Mediathek)

[Audio] Neue Formen von Elternschaft

[31.5.] Elternschaft: Gay-Papa und Hetero-Mama: Wie es den Co-Parents Murat und Male mit Kind geht [Deutschlandfunk Nova]
Murat ist gay, Male ist hetero. Die beiden sind Co-Parents einer Tochter. In Eine Stunde Liebe ziehen sie nach den ersten Jahren Familienleben Bilanz – von der Schwangerschaft über die Geburt bis zum Auseinanderziehen. Sie kennen sich seit der Schulzeit. Beide hatten einen Kinderwunsch und haben sich vor rund fünf Jahren als Freunde und Co-Parents zusammengetan. Male ist dank "Bechermethode" von Murat schwanger geworden, wie uns beide 2020 in dieser Folge "Eine Stunde Liebe" erzählt haben.

[TV] Late Night-Show zu "Genderpflicht" u.a. "Geschlechterthemen"

[21.4.] Sendungstitel: "Genderpflicht für Markus Söder":
Die Erfinderin des Binnen-Is, Luise F. Pusch, und die YouTuberin Alicia Joe diskutieren mit Komikerin und Entertainerin Sarah Bosetti auf unterhaltsame und erkenntnisreich Weise über Geschlechterthemen, nicht nur über gendergerechte Sprache. [Bosetti Late Night vom 21.4.24, 21 Uhr, 3sat -> Youtube]

[Audio] Podcast-Reihe: Antifeministische Allianzen

[23.2.] In der 8-teiligen Podcast-Serie verarbeitet Lina Dahm. freie Journalistin, Referentin und Podcasterin, ihre Recherchen zu antifeministischen Verbindungen. Der Fokus liegt auf Abtreibungsgegner*innen, die sich oftmals in einer transnationalen Anti-Choice-Bewegung organisieren. Sie selbst nennen sich "Lebensschutzbewegung". Was ist Antifeminismus und welche Ideologien stecken dahinter? Welche Netzwerke tun sich auf, was verbindet sie und wie werden sie aktiv?
In der ersten Folge geht es um die grundlegende Frage, was Antifeminismus eigentlich ist. Dahm betont, dass Antifeminismus eine Gegenbewegung zu Geschlechtergerechtigkeit und auch eine Ideologie ist. Zudem sollte Antifeminismus von Sexismus abgegrenzt werden, auch wenn beide miteinander zusammenhängen. Die Einführung erklärt auch die Anti-Choice-Bewegung mit einem Blick auf Deutschland und weltweit. [...]
Quelle: Antifeminismus-begegnen-Mediathek. - Die Mediathek ist Teil des Verbundprojekts "Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken" des Gunda-Werner-Institut (Heinrich-Böll-Stiftung), der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V. im Bundesprogramm "Demokratie leben!".
Der Podcast ist aktuell auf YouTube, Spotify, AntennaPod und Apple Podcasts verfügbar.

[TV] ZDFinfo: Doku - Liebe&Sex rund um den Globus

[2022-2024] ZDF Info (Dokumentationen): Beziehungen weltweit - Von streng konservativen Lebensweisen über Polyamorie, Solo-Hochzeiten bis hin zur Keuschheitsbewegung: Das Liebesleben durchläuft jedes Extrem. Über Liebe und Sex zwischen Tradition und Moderne.
... in Mexiko: Mexiko, ein Land voller Kontraste: Einerseits eines der fortschrittlichsten Länder Lateinamerikas, andererseits ist die Gesellschaft patriarchalisch, konservativ und frauenfeindlich.
 ... in Italien: Italien steht für Romantik und ewige Liebe. Doch es kriselt: …
... in Japan: Statt zu flirten, wird in Mietfreunde und Gummipuppen investiert.
... in den USA: Keuschheitsbewegung, Polyamorie - das Liebesleben durchläuft Extreme.
... in Russland: In Russland sind Liebe, Sex und Familie auch Staatssache.
... in Nordeuropa: Trotz Vorbild in Sachen Emanzipation, nimmt die sexuelle Gewalt zu.
... in Israel: Nackte Haut bei Gay Pride, Ultraorthodoxe und muslimische Israelis.
... in Afrika: Ein schrilles Nebeneinander von Tradition und Moderne.
... im Maghreb: In Tunesien und Marokko sind Liebe, Sex und Frauenrechte uralte Tabus.
... in Indien: Trotz Kamasutra und Bollywood: Liebe darf nicht offen gelebt werden.
... in Spanien: "Carmen" und Machismo. Katholische Kirche und liberale Gesetze.
... in Polen: Stadt vs. Land: LGBTQ-freie Zonen, Heirat mit Jesus und Gay Pride.
... in Bulgarien: Ethnische Minderheiten, alte Traditionen, Drag Race und Prostitution.

[Audio] Ringvorlesung „Rechtsextremismus, Recht u. Justiz“

[2023/24] Im Wintersemester 2023/24 fand an der Humboldt-Universität zu Berlin die Ringvorlesung „Rechtsextremismus, Recht und Justiz“ statt, die jetzt zum Nachhören verfügbar ist. Die Reihe befasste sich mit der kritischen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus in verschiedenen Rechtsgebieten und bot tiefgreifende Einblicke in die Thematik aus den Perspektiven der Wissenschaft, Zivilgesellschaft und juristischen Praxis und behandelte speziell das Straf-, Verfassungs- und Verwaltungsrecht. (Eine Veranstaltung behandelte auch die Frage von "Geschlecht in Prozessen gegen Rechtsextreme".)
Die Vorlesungen waren darauf ausgerichtet, sowohl Nicht- als auch Jurist*innen anzusprechen, um ein breites Verständnis für die komplexen Themen zu schaffen. Fünf der zehn gehaltenen Vorträge sind jetzt online verfügbar, darunter eine spezielle Vorlesung zu den rechtlichen und politischen Bedingun-
gen eines Parteiverbotsverfahrens gegen die AfD.
Weiterführende Informationen.

[TV] Männer&Feminismus. Geht das?

[2023] Inhalt: Feminismus ist längst nicht mehr nur Frauensache. Immer mehr Männer behaupten von sich, Feministen zu sein. Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Patriarchale Strukturen sind bis heute tief verwurzelt – in Kommunikation, Arbeitswelt, Familie und Beziehungen, in Politik und in Erziehung.
Der Film begleitet vier Männer, die sagen, dass sie Feministen sind. Sie zeigen, wie sie sich eine feministische Beziehung vorstellen, wie sie ein Unternehmen feministisch gestalten und sich im Kultur- und Politikbereich für mehr Gleichberechtigung engagieren.:
Bolewa Sabourin aus Paris ist Familienvater und will eine wirklich gleichberechtigte Beziehung führen. Für ihn bedeutet das: Er übernimmt mindestens die Hälfte von Kindererziehung und Hausarbeit. Tageweise teilen er und seine Frau sich die Care-Aufgaben. Nachteil: Das Paar sieht sich selten – für die Beziehung kann das zur Belastungsprobe werden. // Philip Siefer hat in Berlin ein Unternehmen gegründet, das eigenen Angaben zufolge nach feministischen Grundsätzen arbeitet. Für ihn ist Hierarchiefreiheit der Schlüssel dazu. Die Mitarbeitenden arbeiten ohne Vorgesetzte, ohne Anwesenheitspflicht und mit demokratischen Strukturen. // Der Comedian Moritz Neumeier thematisiert Gleichberechtigung auch auf der Bühne. Dabei tritt er manchmal auch im Rock auf. Für ihn ist der Kulturbereich noch weit davon entfernt, Frauen und Männer gleichberechtigt zu behandeln. // Als Sohn türkischer Eltern ist Fikri Anıl Altıntaş in Deutschland aufgewachsen und schon früh mit klassisch männlichen Rollenbildern konfrontiert worden. Doch irgendwann wollte er diese aufbrechen. Als HeForShe-Botschafter von UN Women Deutschland versucht er, die feministische Debatte aus männlicher Sicht zu führen und auch Einfluss auf Politik und Gesellschaft zu nehmen. (NDR; Regie: Steven Galling, Land: Deutschland, Jahr: 2023, Dauer: 53 Min., Kategorie: Dokus und Reportagen,verfügbar bis zum 1.11.24 auf ARTE)

[Audio] Podcast zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus

In dem Podcast ”Haltung Zeigen” (aus 2022/23) werden Anregungen gegeben, wie man gegen Rassismus aktiv werden kann, insbesondere während der Internationalen Wochen gegen Rassismus (Infos zu 2024). Mit verschiedenen Gesprächspartner*innen werden dabei unterschiedliche Aspekte des Engagements gegen Rassismus beleuchtet und Tipps für die eigenen Bemühungen und Planungen von Aktivitäten gegeben. Damit sollen auch Hörer*innen für den gemeinsamen Einsatz gegen Rassismus und alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit motiviert und inspiriert werden.
Hinter dem Podcast steht die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus (kurz: Stiftung gegen Rassismus). Die Stiftung plant und koordiniert die jährlichen UN-Wochen gegen Rassismus in Deutschland, entwickelt und fördert Modellprojekte zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten, erarbeitet umfangreiche Informationsmaterialien und führt Tagungen durch.

Zu den Podcast-Folgen:

10. Stellenanzeigen

Augsburg: KJH-Fachstelle zur Prävention religiöser Radikalisierung sucht Wiss.MA*in

ufuq.de ist ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe mit Sitz in Berlin und setzt diverse Projekte im Feld der politischen Bildung und Prävention zu den Themen Islam, antimuslimischer Rassismus und Islamismus um. Eines dieser Projekte ist die Fachstelle zur Prävention religiös begründeter Radikalisierung in Bayern, welche ihren Sitz in Augsburg hat. Zur Koordination und Umsetzung unserer bayernweiten Fortbildungen und Sensibilisierungs­veranstaltungen für Multiplikator*innen suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Islamwissenschaftler*in.
Die ausgeschriebene Stelle umfasst 35 Wochenstunden. Die Stelle ist projektbedingt vorerst befristet bis zum 31.12.24. Eine Fortführung des Beschäftigungs­verhältnisses wird angestrebt. Dienstort der Stelle ist das Büro in Augsburg, nahe der Innenstadt. Die Bereitschaft für Dienstreisen innerhalb Bayerns wird vorausgesetzt.
Mit ihren interaktiven Fortbildungen unterstützt die Fachstelle Fachkräfte und Einrichtungen in der schulischen und außerschulischen Bildungs- und Jugendarbeit im Themenfeld Islam, antimusli­mischer Rassismus und Islamismusprävention. Sie greift Herausforderungen der Migrations­gesellschaft auf, die sich in der Bildungs- und Jugendarbeit stellen. Hierzu zählen polarisierende Einstellungen und Verhaltensweisen, Ungleichwertigkeitsideologien bzw. pauschale Abwertungs­konstruktionen wie antimuslimische und islamistische Einstellungen. In den Fortbildungen fördert die Fachstelle Handlungskompetenzen im Umgang mit gesellschaftlicher und religiöser Diversität und unterstützt bei der Konzeption und Umsetzung von Angeboten der politischen Bildung und Präventionsarbeit. [Zur gesamten Ausschreibung&Bewerbungsformalitäten]

Berlin: wissenschaftl. MA*in Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in institutionellen Kontexten

Zur Unterstützung des Teams sucht Dissens, das Institut für Bildung und Forschung e.V., eine*n wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in für den Arbeitsbereich Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in institutionellen Kontexten.
Vergütung in Anlehnung an den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD). 20 Wochenstunden (mit Möglichkeit auf Erhöhung), Arbeitsbeginn schnellstmöglich, zunächst befristet bis 30.6.25 mit Aussicht auf Verlängerung.
Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, tabellarischer Lebenslauf und ausgewählte Zeugnissen digital max. 5 MB) bis 1.7.24: an Bernard Könnecke (institut@dissens.de).
Vorstellungsgespräche: am 9.&10.7.24.
Dissens ist ein Bildungs-, Beratungs-, und Forschungsinstitut in Berlin, anerkannter Träger der KJH sowie anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung. Seit 1989 arbeiten der Verein zu Geschlechterverhältnissen und entwickelt Forschungs- und Bildungsprojekte auf lokaler, Landes-, Bundes- und europäischer Ebene.
Adresse: Allee der Kosmonauten 67, 12681 Berlin
Zur Stellenausschreibung: hier. Mehr Informationen auf der Dissens-Website.

Dannenberg: Fachberatungsstelle sucht Sozialpädagogen/arbeiter

Die Fachberatungsstelle Violetta Dannenberg e.V. - Beratung, Prävention und Fortbildung gegen sexualisierte Gewalt - in Lüchow-Dannenberg sucht einen Sozialpädagogen/Sozialarbeiter (oder vergleichbare Qualifikation) für den Kinder- und Jugendbereich mit einem Stellenumfang von 30 Std./Woche. (Aus teamparitätischen Gründen und spezifischen Anforderungen des Arbeitsbereiches suchen wir einen männlichen* Bewerber*.) [Weitere Informationen]

Düsseldorf: SKA sucht MA*in für Verbundprojekt Jugendliche Väter im Blick

Der SKM Bundesverband e.V. ist ein Fachverband in der Sozialen Arbeit und Mitglied im Deutschen Caritasverband mit Sitz in Düsseldorf. Seit 2015 baut der SKM Bundesverband sein Angebot der Jungen- und Männerarbeit kontinuierlich aus, weil die Geschlechtszugehörigkeit eine wichtige Rolle für die Gestaltung von Hilfs- und Beratungsangeboten darstellt. Damit leistet der SKM Bundesverband einen Beitrag für die Geschlechtergerechtigkeit.
Aktuell sucht der SKM eine*n Mitarbeiter*in für das SKM-Verbundprojekt “Jugendliche Väter im Blick” 19,5 Stunden/Woche, ab 1.8.24 in Düsseldorf [Zur Stellenausschreibung]

Halle: Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland sucht Referent*in

Zur Verstärkung des Teams hat Lambda MDL aktuell eine Referent*innenstelle im Umfang von 20 Stunden die Woche zu vergeben. Aufgabe ist unter anderem die Umsetzung des Leuchtturmprojektes “Queer*Spaces” in Zusammenarbeit mit dem Kollegium welches zum Ziel hat, in 3 Landkreisen Sachsen-Anhalts (Nord, Mitte, Süd) lokale queere Safespaces, in Form von Jugendtreffs zu etablieren, die perspektivisch über den gesamten Projektzeitraum zusammen mit ehrenamtlichen Multiplikator*innen zu dezentralen selbstorganisierten Freiräume entwickelt werden, sodass diese mit dem Ende des Projektzeitraumes eigenständig weiterlaufen. Der Tätigkeitsort ist Sachsen-Anhalt mit dem Standort der Geschäftsstelle in Halle.
Hintergrund: Das Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland ist ein eingetragener und eigenständiger Verein und versteht sich als einzigartiger Jugendverband von und für queere Jugendliche und junge Erwachsene in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Er besitzt die Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe auf Landesebene und engagiert sich haupt- & ehrenamtlich in den Feldern der Jugendarbeit. -> Mehr Informationen: hier.

Kiel: Landesjugendring SH sucht Referent*in für Inklusion

Der Landesjugendring Schleswig-Holstein e. V.* (Holtenauer Straße 99, 24105 Kiel) sucht ab sofort eine*n Referent*in für Inklusion in der Jugendarbeit (50%/ 19,35 h/Woche, bei Vorliegen der Voraussetzungen Vergütung in Anlehnung an TV-L E 11). Die Besetzung der Stelle erfolgt projektbedingt zunächst befristet bis Ende Mai 2027. Bewerbungen auch erwünscht, wenn nicht alle Voraussetzungen erfüllt werden. Bei Einstellung wird die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses erwartet.
Bewerbungen (mit Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) ausschließlich digital und in max. zwei Anlagen bis 21.7.an bewerbung@ljrsh.de. Bewerbungsgespräche werden fortlaufend auch vor Ende der Bewerbungsfrist geführt. [Zur Stellenausschreibung/als PDF]
*Der Landesjugendring ist die Arbeitsgemeinschaft schleswig-holsteinischer Jugendverbände und Jugendringe. Ihm gehören 23 Mitgliedsorganisationen und 15 Kreisjugendringe mit mehr als 500.000 Kindern und Jugendlichen an. Der LJR vertritt die Interessen von Kindern und Jugendlichen auf Landesebene gegenüber Politik und Gesellschaft, um die Lebensbedingungen junger Menschen nachhaltig zu verbessern.

Witten: isp sucht Verwaltungsfachkraft

Das Institut für Sexualpädagogik und sexuelle Bildung (isp) sucht für seine Geschäftsstelle in Witten ab 1.9.24 (oder früher) eine Verwaltungsfachkraft für die Seminarorganisation in Teilzeit (20 Std./Woche).
Das isp arbeitet seit über 35 Jahren in allen deutschsprachigen Ländern in der Fort- und Weiterbildung von Fachkräften und in der Durchführung von Inhouse-Seminaren für viele Träger sozialer Einrichtungen.
Weitere Informationen bei der Geschäftsführung Ilka Neserke (gefue@isp-sexualpaedagogik.org) und auf der Homepage.
Bewerbung bis zum 15.8.24 (pdf) an die o.g. E-Mail-Adresse. [Zur Ausschreibung]

München: Koordination geschlechtersensible Selbstbehauptungstrainings

Das Pädagogische Institut der Landeshauptstadt München - Zentrum für kommunales Bildungsmanagement sucht eine*n Koordinator*in für geschlechtersensible Selbsbehauptungstrainings (w/m/d) - Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München . unbefristete Einstellung, Voll-/Teilzeit möglich, in EGr. 13 TVöD.
Auszug aus der Stellenbeschreibung: Als Teil Ihrer Verantwortlichkeiten liegt der Fokus auf dem Aufbau und der Verstetigung geschlechtersensibler Selbstbehauptungstrainings sowie der Intensivierung von Fortbildungsangeboten zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt und geschlechtergerechter Schulbildung gemäß den Richtlinien des 2. Aktionsplans (EU-Charta), beschlossen vom Stadtrat. Sie sind zuständig für die Konzeption und Entwicklung von Weiterbildungen für Selbstbehauptungstrainer*innen und gewährleisten die Vernetzung und Qualitätssicherung zwischen Schulen und relevanten Akteur*innen. Die Stelleninhaber*in entwickelt Maßnahmen zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt an städtischen Schulen und unterstützt damit die Umsetzung von schulischen Schutzkonzepten geschlechtersensibel. Des Weiteren unterstützen Sie bei der Planung und Organisation schulinterner Maßnahmen sowie bei der Implementierung von Standards und Verfahren im Gender Mainstreaming, und Sie kümmern sich um Verwaltungsaufgaben und die Abwicklung von Projektförderungen.
Bewerbungsfrist: 9.7., mehr Informationen& Bewerbung.

Nagold: bwlv sucht Integrations-/Inklusionsberater*in

Der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bwlv) gGmbH ist Träger des Integrationsfachdienstes Nagold und im Auftrag des Integrationsamtes beim Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg tätig. Der Integrationsfachdienst ist zentrale Anlaufstelle bei Fragestellungen rund um Behinderung und Arbeitsplatz. Auf Grundlage des SGB IX beraten und unterstützen Integrationsfachdienste sowohl Beschäftigte als auch Betriebe.
Für die Integrationsfachdienst Nordschwarzwald Standort Nagold wird ein*e Sozialarbeiter*in/-pädagoge*in als Integrations-/Inklusionsberater*in (unbefristet, Teilzeit 50%) gesucht. [Zur Ausschreibung u. Bewerbung]

BW: Landeskoordinierung Fachberatung sexualisierte Gewalt (Ki/Ju) sucht MAer*innen

In der Landeskoordinierung spezialisierter Fachberatung bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend Baden-Württemberg e.V. (LKSF) vernetzen sich landesweit die spezialisierten Fachberatungsstellen und die Fachberatungsstellen mit spezialisiertem Angebot zu sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend. Die LKSF ist Ansprech- und Kooperationspartnerin auf Landesebene für Fragen rund um sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend, bündelt die Expertise der Fachberatungsstellen in Baden-Württemberg, ermöglicht den Fachberatungsstellen gemeinsame Meinungsbildung, Vernetzung und Austausch sowie initiiert Qualifizierung und Fortbildung.
Die LKSF sucht aktuell MA*innen für folgende Positionen:

Stuttgart: Inobhutnahme-&Clearingstelle sucht Sozialpädagog*in

Die Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. sucht für die Einrichtung "NADIA" - eine anonyme Inobhutnahme- und Clearingstelle für junge Migrantinnen zwischen 14 und 17 Jahren, die von Gewalt im Namen der Ehre und/oder Zwangsverheiratung bedroht und betroffen sind - ab sofort eine Mitarbeiter*in. Die Stelle hat einen Beschäftigungsumfang von 80% und ist unbefristet.
Zur Ausschreibung.

Stuttgart: Stationäre Einrichtung HzE sucht Sozialpädagogin

JELLA, eine stationäre Einrichtung der Erziehungshilfe in Stuttgart, bietet ein differenziertes Hilfeangebot für Mädchen und junge Frauen mit einer Suchtthematik und Traumafolgestörungen. JELLA begleitet Mädchen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben auf der Grundlage einer Synthese von Alltagsgestaltung, (Sucht)Therapie und Traumapädagogik an 365 Tagen im Jahr.
Zum 01.07.2024 suchen wird zur Verstärkung des Fachfrauenteams der Traumapädagogischen Mädchenwohngruppe JELLA II eine Sozialpädagogin (oder vergleichbarer Qualifikation) gesucht. Der Stellenumfang beträgt 80-90%. Die Stelle ist unbefristet.
Zur Ausschreibung.

Stuttgart: Feminist.Frauen*gesundheitszentrum sucht Verwaltungs-MA*in

Das Feministische Frauen*gesundheitszentrum Stuttgart e.V. (kurz FF*GZ) – ein seit 1986 bestehender gemeinnütziger Verein, der sich mit Themen rund um Feminismus, Körper, Gesundheit und Sexualität auseinandersetzt und einen Raum für Beratung, Austausch und (Selbst -)Erfahrung bietet – sucht ab sofort eine*n Mitarbeiter*in (w/d) für Verwaltungsaufgaben, 50% (19,5 Stunden wöchentlich), unbefristet, Entgelt entsprechend der Qualifizierung, in Anlehnung an Entgeltgruppe 10 TVÖD).
Eine Identifikation mit den Werten des FF*GZ ist dem e.V. wichtig: intersektionale feministische Grundhaltung, ganzheitliches Gesundheitsbild, Respekt gegenüber allen Menschen, Anerkennung eines Rechts auf einen bewohnbaren Planeten für alle Menschen.
Das FF*GZ Stuttgart e.V. ist bestrebt, sich vielfältig und inklusiv zu entwickeln. Bewerbungen von Personen mit einem entsprechenden persönlichen und/oder fachlichen Hintergrund und Erfahrungen sind besonders willkommen. Vielfalt wird wertgeschätzt. Begrüßt werden daher alle Bewerbungen – unabhängig von Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität. Wiederum aufgrund des Erstkontakts erfordert der Arbeitsbereich die Stellenbesetzung mit einer weiblichen* oder nicht-binären Person.
Bewerbung: Die vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und kurzem Motivationsschreiben (circa 1.000 Zeichen) bitte bis zum 15.Juli 2024 und ausschließlich per E-Mail. Nachfragen ebenso per Email. [Zur vollständigen Ausschreibung]

Stuttgart: JELLA sucht Arbeitserzieherin&Sozialpädagogin

JELLA ist eine stationäre Einrichtung der Erziehungshilfe in Stuttgart und bietet ein differenziertes Hilfeangebot für Mädchen und junge Frauen mit einer Suchtthematik und Traumafolgestörungen. JELLA begleitet Mädchen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben auf der Grundlage einer Synthese von Alltagsgestaltung, (Sucht)Therapie und Traumapädagogik an 365 Tagen im Jahr.
Ab sofort sucht JELLA zur Verstärkung des Fachfrauenteams der Therapeutischen Wohngruppe JELLA I eine Arbeitserzieherin (Stellenumfang 75-90%) und für die Traumapädagogische Mädchenwohngruppe JELLA II eine Sozialpädagogin oder vergleichbare Qualifikation (Stellenumfang 80-90%). Beide Stellen sind unbefristet.Für weitere Informationen im Folgenden nach dem Standort "Stuttgart" suchen. Bewerbungen ab sofort. [Weitere Informationen]

Wuppertal: LAGM*A NRW sucht Fachreferent*in für Digital-Projekt/PÖ-Arbeit

Die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*arbeit in NRW e.V. (LAGM*A NRW Köln/Wuppertal) sucht  zum 1.10. eine*n Fachreferent*in für Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt M*A Digital: Digitale MINTA*arbeit mit einem Stellenumfang von 15 WS, Gehalt in Anlehnung an TVL -11. Standort: Robertstr. 5a, 42107 Wuppertal,
Bewerbungsschluss: 10.7., Bewerbungsgespräche KW 30. Schriftliche Bewerbungen per Mail (eine PDF) mit den üblichen Bewerbungsunterlagen. [Mehr Informationen]

MV/SH: Sinus sucht Pädagog.Moderation f.Tour zu Berufswahl&Erlebnisparcours f.Jugendl.

Ausschreibungstext: Werden Sie Teil unseres „komm auf Tour“-Teams im interaktiven und stärkenorientierten Berufswahl- und Erlebnisparcours für Jugendliche! Wir bauen langfristig Kooperationen mit Freelancer:innen auf und gestalten aktiv unsere Zusammenarbeit.
„komm auf Tour“ setzt in unserem 500 qm großen Erlebnisparcours handlungsorientierte Impulse, um Jugendliche frühzeitig und gendersensibel in ihrer Beruflichen Orientierung und Lebensplanung zu unterstützen. Das Projekt richtet sich vorrangig an 7. und 8. Klassen aller Schulformen.
Die Schüler:innen entdecken ihre Stärken beim Durchreisen der sechs bespielbaren Stationen, erhalten Orientierungshilfen für Praktika und erfahren, welche realisierbaren beruflichen Möglichkeiten auf sie warten könnten. Themen aus dem privaten Lebensbereich sind altersgerecht integriert. Über Begleitveranstaltungen können Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte, Öffentlichkeit und Betriebe eingebunden werden.
Das Projekt wird durch Sinus – Büro für Kommunikation GmbH durchgeführt und von zentralen Landes- und Bundesbehörden getragen. Wir sind während des gesamten Schuljahres bundesweit unterwegs und bieten somit flexible Einsatzzeiten und Einsatzorte.
Bei Interesse bewerben Sie sich bitte mit einem Motivationsschreiben (max. 1 Seite), ihrem Lebenslauf, relevanten Arbeitszeugnissen und der Information, wie Sie auf uns aufmerksam geworden sind mit dem Stichwort „MOD-kaT-ND“ über unsere Karriereseite. [Mehr Informationen]

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

Verantwortlich für die BAG EJSA Gender_News:
Christiane Weidner
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