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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
2024/I BAG EJSA Gender_News_(Feb.)

Editorial

Liebe Leser*innen,

dies ist die erste gender news-Ausgabe von mir, Christiane Weidner, seit dem 1. Januar 2024 neuer BAG EJSA-Referentin für Mädchen*sozialarbeitgeschlechtersensible Jugendsozialarbeit.
Ich möchte Sie in diesem Rahmen künftig durch ausgewogene wie abwechslungsreiche Informationen über gesellschaftliche, politische sowie auch wissenschaftliche und rechtliche Entwicklungen informieren, die mit Blick auf die Themen Geschlechtergerechtigkeit und -diskriminierung, gender Sensibilität sowie Lebenswelten und Interessenlagen von Mädchen*, jungen Frauen und LGBTQIA+ -Personen relevant sind. Dabei werde ich mitunter auch einen größeren Bogen spannen und Themen wie Vielfalt, Diversität, multifaktorielle Diskriminierung, Feminismus, Inklusion sowie übergeordnete Gleichberechtigungs- und Teilhabeförderung mit einbeziehen.
Dafür stelle ich in unterschiedlichen Informationskategorien Lesenswertes für wissenschaftlich und politisch arbeitende Kolleg*innen wie auch für in der Praxis tätige Fachkräfte sowie alle weiteren thematisch Interessierten zusammen.
Während die bundespolitische Ebene im Fokus steht, werde ich zuweilen auch zu europäischen und internationalen Entwicklungen sowie zu relevanten regionalen Vorgängen in einzelnen Bundesländern berichten, um der Breite des Handlungsfelds sowie dessen Querschnittscharakter gerecht zu werden.

Mit meiner Arbeit knüpfe ich an die Expertise meiner Vorgängerinnen bei der BAG EJSA an. Zudem bringe ich meine eigenen themenübergreifenden Erfahrungen mit, als bisherige BAG EJSA Referentin für Migrationspolitik und Jugendsozialarbeit in der Einwanderungsgesellschaft sowie als - auch weiterhin - Referentin für verbandliche Lobbyarbeit und Interessenvertretung.

Ich freue ich mich über jede Form des Feedbacks, Ergänzungen und weitergehende Hinweise, um die Gender-News im Interesse aller bisherigen wie potentiellen künftigen Leser*innen weiterzuentwickeln.

Ich danke Ihnen bereits vorab und wünsche eine interessante Lektüre!

Herzliche Grüße
Christiane Weidner
Referentin für Mädchen*sozialarbeit, Gender Mainstreaming und Lobbyarbeit

Inhalt

1. Politik

31.3. Tag für Sichtbarkeit von trans* Personen / Selbstbestimmungsgesetz

Öffentliches Fachgespräch zum Thema „Gewaltschutz“

Anhörung zum Freiwilligen-Teilzeitgesetz (Video)

Statistik zu Änderungen des Geschlechtseintrages

Neuregelung zu Kinderehen noch in der Diskussion

Kritik: neues Filmfördergesetz ohne Geleichberechtigungs- u. Diversitätsförderung

EU-weiter Gewaltschutz für Frauen vereinbart

Fachgespräch: Bildung und Demokratie

CDU fordert Freierstrafbarkeit u. Verbot des Kaufs sexueller Dienstleistungen

EU: Bekämpfung von Menschenhandel (Zwangsheirat, illegale Adoption, Leihmutterschaft)

Geschlechtsangleichende Operationen als Regelleistung

25.11. Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen / Gewalthilfegesetz noch in dieser Legislatur

2. Positionen

One Billion Rising! - BAG EJSA fordert politischen Einsatz für Mädchen*& junge Frauen*

KoV JSA Stellungnahmen zum Startchancen-Programm und BVaDiG

6.2. Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

Aufenthaltstitel für Opfer von Menschenhandel (8.2. Tag gegen Menschenhandel)

Erklärung ostdeutscher Diözesanräte: "Demokratie – Respekt – Christliche Verantwortung"

Diakonie erwartet von Politik Verlässlichkeit& sozialpolitische Investitionen 2025

Vernetzt u. positioniert gegen die AfD in Wissenschaft, Bildung& Alltag!

Demokratie braucht Inklusion!

DCV-Stellungnahme: Digitale Zukunft gestalten: Mehr Teilhabe für alle

IAB-Interview: Kindergrundsicherung wichtiger&richtiger Schritt, aber auch vertane Chance

Verfassungswidrigkeit der Verbote geschlechtergerechter Sprache

White fragility und Soziale Arbeit: Eine Aufforderung zum Handeln

Frauenrat fordert Gesetz zur Frauenunterstützungsstruktur-Finanzierung

Sichtweisen migrantisierter Frauen müssen bei wichtigen Entscheidungen berücksichtigt werden

3. Informationen

Frauenpreis für ukrainische Feministin u. Frauenrechtsaktivistin

Studie: Wie MINT-Berufe für Frauen attraktiv werden

Volksbegehren "Stoppt Gendern in BW" nicht zulässig

Neue Studie des 'Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz'

Jugend-Check zur Mindeststrafenanpassung §184b Abs.1 S.1 u. Abs.3 StGB

Studie: Arbeitszeit von Müttern deutlich unter deren gewünschter Arbeitszeit

Studie: Einstellungen von Männern zu Gleichstellung(spolitik)

4. Ausschreibungen / Aufrufe

Jugendbildungspreis BW

BW: Förderaufruf für Kleinprojekte: "Für Akzeptanz & gleiche Rechte"

Offener Brief& Stellungnahme gegen das Verbot Gendergerechter Sprache

BW: Vielfalt geht – „Ein Mitmachprojekt für junge Menschen mit u. ohne Behinderung“

Call for Papers: Gender und Natur

Aufruf an Unternehmen und Institutionen zur Beteiligung am Girls'Day 2024

IGfH: Call for Papers: Sammelband Mädchen*welten 2.0 - Mädchen* in HzE (#JSA)

Projektförderung Aktion Mensch: Schaffung inklusiver Begegnung

Bundesweite Meldestelle für antifeministische Vorfälle

Partnerorganisation der "Initiative Klischeefrei" werden

5. Fortbildungen

19.3./16.4. Online-Reihe: Antifeminismus erkennen u. begegnen

20.3. Online-Workshop: Jungenarbeit-Basics

10.-13.4. Berlin: Grundlagen geschlechterreflektierter Pädagogik

11.4. Genthin: KJH: Umgang mit selbstverletzenden Verhaltensweisen bei Jugendlichen

12.4. Stuttgart: FoBi zu Umgang mit selbstverletzendem Verhalten von Mädchen* u. jungen* Frauen"

24.4. Web-Seminar: Jugendliche mit Lernschwierigkeiten durch Medienarbeit fördern

25.4. Online: Basics sexuelle & geschlechtliche Vielfalt

25.4. Online-Workshop: Gendersensible Sprache

25./26.4. Berlin: Mädchen* und Radikalisierung

29.4. Online-Seminar: "Sexualpädagog*in. Und dann?"

ab 29.4. Köln: FoBi KiJu-Arbeit: Prävention von sexualisierter Gewalt in Institutionen

Koblenz: Qualifizierung zur Berater*in für Berufliche Orientierung

ab 16.5. Berlin: FoBi: Diversity, sexuelle& geschlechtl. Vielfalt in der Schulsozialarbeit

17.5. Online FoBi für weibliche* KJ(H)-Fachkräfte: "Wirksam Führen"

22.5. Berlin: Workshop: Konsum& Gender - Ansätze für eine genderspezifische Arbeit

2024 Mainz/online - FoBi des Mädchenhauses in Mainz

2024: online/BW: neues Fort-/Weiterbildungs-Jahresprogramm der Akademie der Jugendarbeit BW

Online-Kurs: Intersektionalität in der Jungenarbeit

Pädagogischer Online-Selbstlernkurs zu Diversität, Diskriminierung, Privilegien, Kolonialismus, Rassismus, Anti-Bias-Ansatz

Trägerqualifizierung: Jungenarbeit in der Migrationsgesellschaft (§11-14 SGB VIII)

6. Fachtagungen & andere Veranstaltungen

29.2. online: Fachtag zum Equal-Care-Day

29.2. Berlin: Vorträge&Diskussion: Europa als Motor! Teilhabe von Frauen gestalten – in Berlin und überall!

1.3. Online: Fachtagung der Initiative Klischeefrei

5.3. Kiel: Netzwerktreffen geflüchtete Mädchen* und junge Frauen*

5.-6.3. Würzburg: MINTvernetzt-Jahrestagung: MINT & Teilhabe

5./19.3. Online-Veranstaltungsreihe: Feministische Entwicklungspolitik

6.3. online: Fachdialog "Runder Tisch gegen FGM/C" in SH

12.3. Online-Seminar: BumF Projekt 'Netzwerk geflüchtete Mädchen u. junge Frauen'

12.3. Online: Seminar: Kommunales Frauennetzwerk Bayern

12.3. Bernburg: Frauentagsempfang zur Istanbul-Konvention - Linke/RLS SN

14.3. Online-Austausch: "Spotlight - Antifeminismus erkennen u. begegnen"

14.3. Online-Vernetzungstag zu M*(S)A für trans*, nicht-binäre& inter Fachkräfte"

14.3. Neumünster: Landesweite Kinderarmutskonferenz SH

18.3. Köln: Fachtagung: Jugendschutz/ Prävention von sexualisierter Gewalt in der Flüchtlingshilfe

18.-19.3.: Stuttgart: Jugendakademie BW: Veranstaltung(sreihe) Mehr Mädchen*!

19.3. Online-Veranstaltung: Organisierter Antifeminismus in BW (Warteliste)

21.3. Beratung/Koordinierungsstelle digitale Gewalt im sozialen Nahraum

21.3. Merseburg: Fachtagung: "KJH & Schule verqueeren"

27.3. Online-Vortrag: Intersektionale Perspektiven auf digitale Gewalt gegen MINTA

28.3.-3.5. Magdeburg Ausstellung: Fachkräfte fragen – queere Jugendliche antworten

15.-16.4. Dresden: Fachveranstaltung zu gleichstellungsorientierter Jungen- u. Männerarbeit

16.-17.4. Online-Fachtag: Auf dem Weg zu einer trans*inklusiven Mädchen*arbeit

22.-23.4. Bad Urach: Fachveranstaltung Feministische Mädchen*arbeit - Armut - Klassismus

14.5. Online-Fachvortrag: Fachberatung bei sexualisierter Gewalt in Kindheit u. Jugend

7. Publikationen

Magazin MINT & SOZIAL for you

Studie: junge Menschen in Geflüchtetenunterkünften

Handlungsempfehlungen zur Gestaltung des Übergangs Schule – Beruf

Broschüre zum neuen Sozialen Entschädigungsrecht

Studie: Migrantische Perspektiven auf 'typische' Arbeitsfelder (Gastronomie, Reinigung, Pflege)

G7-Umsetzungsbericht zur Geschlechtergleichstellung 2023

ajs BY Fachzeitschrift: Ausgabe zu Pornografie & Erzieherischem Jugendschutz

IDA-Reader: Antifeminismus u. Feminismen der Migrationsgesellschaft

Dossier: Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Europa

Modernes Sachbuch: Feministische Einführung

Studie: Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland

Geschlechter­perspektiven in der Sozialen Arbeit

Schrift: Hinterfragung von Binarität & dem bipolaren Konzept

Broschüre: klassismuskritische Mädchen*arbeit

Methodenhandbuch gegen Antifeminismus

Comics zu Feminismus, Geschlecht und Gender

DKHW-Analysen: Partizipation als Privileg? (Klassismus, Kinderarmut, Demokratiebildung)

Frühe Ungleichheiten: KiTa-Zugang aus bildungs- u. gleichstellungspolitischer Perspektive

Geschichte weiblicher Emanzipation in West- u. Ostdeutschland

Antifeminismus/ Sexismus als Aufgabe für Extremismusprävention

8. Weitere Veröffentlichungen (versch. Medien)

Kurskonzept zum Fokus Antifeminismus

Dokumentation: Netzwerktagung "Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken"

LSVD: Kreative Bildungsformate gegen Rechtsruck, Homosexuellen-, Trans*- u. Inter-Feindlichkeit

Vortrag: Einführung zu Diskriminierung mit sexualpädagogischen Bezügen

Online-Broschüre zu geschlechtsspezifischer Gewalt

E-Paper: Antifeminismus verstehen - Anregungen für ein Denken in Widersprüchen

taz-Sonderausgabe zu Antifeminismus 2023

Argumentationshilfen gegen Antifeminismus/für Gender-Sensibilität, Vielfat& Selbstbestimmung

9. Audio-Beiträge / Podcasts & TV / Video-Mitschnitte u.ä.

Podcast-Folge: Wie misogyn sind wir? Frau sein in Deutschland

Vhs-Podcast-Folgen zum Thema Antifeministische Krisen u. Umbrüche

BBQ-Podcast-Folge zu (weißem) Feminismus

Podcast-Reihe: Blick zurück/ nach vorne_Antifeminismus& Queerfeindlichkeit

Podcast-Folge: Antidiskriminierung u. Geschlechtersensibiltät bereits in der KiTa lernen

Radio-Beitragsreihe: Keine Gender-Stereotype bei der Berufswahl! (ein Schulprojekt)

BpB-Podcastfolge zu Antifeminismus (und Rechtsextremismus)

Podcast: Im Dissens mit herrschenden Geschlechterverhältnissen

Podcast zu mehr Selbst-& Körperliebe &-vielfalt

Podcast "Vor Ort": Folge zu Rechter und queerfeindlicher Gewalt

3-tlg.Podcast Uni Bochum: Antifeminismus u. Antigenderismus als gesellschaftliche Phänomene

Dokumentation (Video/Audio): Ringvorlesung des Gender- u. Frauenforschungszentrums FF(M)

He4She - fachliche Auseinandersetzung mit feministischen Themen

Dokumentation des Fachtags "Macht und Geschlecht" (Video)

Film: "WOMAN" - ein Ort für die Stimmen der Frauen dieser Welt

Film über die (zumeist weiblichen) Held*innen im Gesundheits- u. Pflegesystem

Vortrag: Antifeminismus: antimoderne Brückenideologie u. politische Restauration

ARTE: Feministisches Magazin

SWR: Serie zu weiblichen Vorbildern in der Wissenschaft

9. Stellenanzeigen

Berlin: Deutscher Frauenrat: Geschäftsführung

Berlin: DIMR Assistenz Berichterstattungsstellen

Köln: AntiDiskriminierungsBüro: Verwaltungskraft

Mainz: MädchenHaus: Sozialpädagoginnen

München: Deutsches Jugendinstitut: Wiss. Hilfskräfte/Sachbearbeiter/Referent*innen

Gießen: Berater*in/Pädagogische Fachkraft Kinderschutz

Gaildorf: Jugendhaus-Leitung

Stuttgart: LAG M* BW: Bildungsreferent*in

Teltow: sozialpädagogische Leitung Mädchen*ZukunftsWerkstatt

Koblenz: Lehrkraft_Berufs-&Studienorientierung/ Pädagogisches Landesinstitut RLP

1. Politik

31.3. Tag für Sichtbarkeit von trans* Personen / Selbstbestimmungsgesetz

Seit 2009 wird der aus den USA stammende "Transgender Day of Visibility" – der Tag für die Sichtbarkeit von trans* Personen und für die trans* Community – jährlich am 31. März begangen. Er soll auf die Rechte trans*sexueller und non-binärer Menschen hinweisen, ihre Leistungen feiern und ihnen mehr Sichtbarkeit in der Gesellschaft verschaffen. In den Medien werden Trans* Menschen selten abgebildet. Unter dem Hashtag #transdayofvisibility äußern sich daher Betroffene mit eigenen Stellungnahmen und Fotos zur Thematik. Laut der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gibt es schätzungsweise zwischen 2000 und 100.000 trans* Menschen in Deutschland, offizielle Zahlen gibt es keine.
Seit Jahren wurden in den sozialen Netzwerken Forderungen nach sexueller Selbstbestimmung für alle Menschen und gleichen Rechten für trans* Menschen lauter und forderte der Bundesverband trans* forderte eine Reform des Transsexuellengesetzes, denen sich zunehmend auch Parteien und Parteipolitiker*innen anschlossen.
In 2023 wurde dann unter dem Titel "Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)" der Entwurf einer Neufassung des Gesetzes auf den Weg gebracht, über den das Bundeskabinett im August 2023 abstimmte. Mit diesem Gesetz soll es trans-, intergeschlechtlichen und nichtbinären Personen künftig erleichtert werden, ihren Geschlechtseintrag und ihre Vornamen ändern zu lassen. Derzeit berät der Deutsche Bundestag über den Gesetzentwurf der Bundesregierung. Die Abstimmung zwischen diesem und dem Bundesrat wird wahrscheinlich im ersten Quartal 2024 erfolgen. Auch dann aber soll das s.g. Selbstbestimmungsgesetz allerdings erst zum 1. November 2024 in Kraft treten. [31.3.21 Phoenix, 31.3.22 RND, 31.3.23 Glaad.org, 31.3. US Department of State, 23.8. Deutschlandfunk, 15.11. Tagesspiegel, 28.11. Merkur, 14.12. Nordwest Zeitung, Bundesjustizministerium]
Interessen- und Selbstvertretungsverbände, Vereine und andere Akteur*innen aus Wohlfahrt wie Zivilgesellschaft, die sich für die Interessen Betroffener einsetzen, begrüßen grundsätzlich die Neufassung, sehen jedoch auch noch erhebliche Nachbesserungsbedarfe. [Vgl.u.a. Stellungnahme Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) 14.11.23, Amnesty International 23.8.23, Tagesspiegel-Interview mit Hakan Demir (MdB, SPD) 25.8.23, Lesben- und Schwulenverband (LSVD) 31.5.23, Queeres Netzwerk NRW 10.5.23]
Auch die BAG EJSA hat die Entwicklungen mit Blick auf das Selbstbestimmungsgesetz mitverfolgt und sich hierzu u.a. in Lobbygesprächen geäußert (vgl. Rücksprache am 23.6.22 mit MdB Ulrike Bahr, SPD, Familien- und Jugendausschussvorsitzende, oder am 27.9.22 mit MdB Anke Hennig, stellvertretende Sprecherin der SPD-AG Queer-Politik).

Öffentliches Fachgespräch zum Thema „Gewaltschutz“

Der Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement befasste sich in seiner 23. Sitzung am 21.2.24 mit dem Thema "Gewaltschutz" mit dem Ziel, den Eindruck der Abgeordneten vom Engagement im Bereich Gewaltschutz weiter zu vertiefen und mit Organisationen sowie Engagierten im Gespräch zu bleiben. Als Hintergrund nannte der Ausschuss, dass tausende Menschen in allen Lebenslagen tagtäglich von Gewalt betroffen seien. Die Hintergründe seien vielfältig, und ebenso vielfältig sei das Engagement gegen Gewalt. Menschen, die sich hier engagierten, sei es im Haupt- oder Ehrenamt, leisteten einen unverzichtbaren Beitrag dazu, das Leben Betroffener ein Stück sicherer zu machen. Auch im politischen Diskurs stehe das Thema "Gewalt" aus verschiedenen Blickpunkten immer wieder im Fokus.
Im Rahmen der Sitzung fand ein öffentliches Fachgespräch stattf, zu dem die Abgeordneten folgende Sachverständige in den Unterausschuss eingeladen hatten: Petra Fränzen, Frauen helfen Frauen Ortenau e.V., Anne Schaar und Melanie Rummler, L-Support e.V., David Schäfer, Projekt „Männerschutzwohnung Riposo“, Caritasverband Nürnberg e.V. sowie Prof. Dr. Sabine Stövesand, StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt e.V. [Zum Video-Mitschnitt in der Bundestags-Mediathek]

Anhörung zum Freiwilligen-Teilzeitgesetz (Video)

Bei einer öffentlichen Anhörung des Familienausschusses am 19.2. ist die von der Bundesregierung geplante Erweiterung der Teilzeitmöglichkeit in Freiwilligendiensten begrüßt worden. Die Wirksamkeit der in dem Gesetzentwurf "zur Erweiterung der Teilzeitmöglichkeit in den Jugendfreiwilligendiensten sowie im Bundesfreiwilligendienst für Personen vor Vollendung des 27. Lebensjahres und zur Umsetzung weiterer Änderungen" (Freiwilligen-Teilzeitgesetz) (20/9874) enthaltenen Ausweitung der Taschengeldobergrenze wurde indes von den geladenen Sachverständigen in Zweifel gezogen. Große Sorgen äußerten sie hinsichtlich möglicher Kürzungen für die Freiwilligendienste im Bundeshaushalt für 2025.
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Menschen unter 27 Jahren Freiwilligendienste auch ohne ein berechtigtes Interesse in Teilzeit absolvieren können. Voraussetzung für die Ableistung der Dienste in Teilzeit soll jeweils sein, dass einerseits eine Reduzierung der täglichen oder der wöchentlichen Dienstzeit vorliegt, wobei die Dienstzeit jedoch wöchentlich mehr als 20 Stunden beträgt. Bislang müssen für einen Teilzeitdienst familiäre, erzieherische oder pflegerische Verpflichtungen, physische oder psychische Beeinträchtigungen oder andere schwerwiegende Gründe vorliegen. [Weitere Informationen: Bundestags-Meldung vom 19.2., zum Ausschuss-Bericht und Video-Mitschnitt, Sachverständigen-Liste und -Stellungnahmen.]

Statistik zu Änderungen des Geschlechtseintrages

Mit der Anpassung des Bevölkerungsstatistikgesetzes im Jahr 2023 können Geschlechtseintragsänderungen erst ab November 2023 statistisch erhoben und nach dem Zensus 2022 laufend fortgeschrieben werden, jedoch ohne Untergliederung nach Staatsangehörigkeit. Das erläutert die Bundesregierung in einer Antwort (20/10340 vom 15.2.24) auf eine Kleine Anfrage zum Thema Diversgeschlechtlichkeit in Deutschland.
Die Regierung schreibt außerdem, dass weder eine statistische Erfassung erfolge, ob einem Antrag auf Streichung oder Wechsel des Geschlechtseintrags stattgegeben oder nicht stattgegeben wurde, noch auf welcher Grundlage die Entscheidungen beruhen. Die Ergebnisse zum Zensus 2022 würden voraussichtlich im Sommer 2024 veröffentlicht, so die Regierung. Zudem wird auf die Webseite www.personenstandsrecht.de verwiesen, um Zahlen darüber nachzulesen, bei wie vielen Neugeborenen der Geschlechtseintrag "divers" eingetragen beziehungsweise der Eintrag geändert wurde. [Bundestag-Pressemeldungen vom 21.2.24]

 

Neuregelung zu Kinderehen noch in der Diskussion

Die Bundesregierung hat sich noch keine abschließende Meinung dazu gebildet, wie sie die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes zur Aufhebung von Kinderehen umsetzen will. Der Diskussionsprozess hierzu sei noch nicht abgeschlossen, schreibt sie in einer Antwort (20/10326 vom 14.2.) auf zahlreiche Fragen zu dem Thema in einer Kleinen Anfrage. [Bundestags-Kurzmeldung 20.2.]
Das Bundesverfassungsgericht hatte Ende März 2023 eine Regelung im 2017 verabschiedeten Gesetz „zur Bekämpfung von Kinderehen“ für verfassungswidrig erklärt und dem Gesetzgeber aufgegeben, bis 30. Juni 2024 eine Neuregelung zu verabschieden. [Zum BVerfG-Urteil]

Kritik: neues Filmfördergesetz ohne Geleichberechtigungs- u. Diversitätsförderung

Mitte Februar stellte Kulturstaatsministerin Claudia Roth ihren Entwurf für ein neues Filmfördergesetz vor.
Kritik kam  von der Initiative ProQuote. Die Ministerin habe damit eine historische Chance verpasst bzw. ignoriert: Die Möglichkeit per Gesetz Geleichberechtigung und Diversität in der Filmbranche zu fördern.
Die Dokumentarfilmerin Uli Decker vom Vorstand der Initiative sprach sich gegenüber des Katholischen Nachrichtendienstes für ein Punktesystem wie in Österreich aus. Wer dort Parität und Diversität beachte, bekäme bei der Förderung Punkte gutgeschrieben.
Zehn Jahre nach Gründung von Pro Quote verdienten Frauen in der Branche (Regisseurinnen, Schauspielerinnen, Autorinnen und Kamerafrauen immer,...) im Schnitt noch immer 35 Prozent weniger als Männer. Ohne eine Quote werde sich wenig ändern, mahnte Decker. Und wies darauf hin, dass Frauen wie auch andere bisher unterrepräsentierte Gruppen nur ab einem bestimmten Prozentsatz in bestimmten Positionen eine neue Kultur prägen könnten. [Vgl. 14.2. Deutschlandfunkkultur, WDR; 13.2. Tagesschau]

EU-weiter Gewaltschutz für Frauen vereinbart

Mit der Einigung einher geht die Verpflichtung für die EU-Mitgliedsstaaten, zukünftig geeignete Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen gegen sexuelle Gewalt zu treffen und für Bewusstseinsschärfung mit Blick auf die Strafbarkeit sexueller Handlungen ohne Einvernehmlichkeit. Damit wird ein Teil der Istanbul-Konvention aufgegriffen.

Das EU-Parlament und der Rat müssen die Vereinbarung noch formell verabschieden. Nach Inkrafttreten der neuen Vorschriften haben die Mitgliedstaaten drei Jahre Zeit, die Bestimmungen der neuen Richtlinie umzusetzen.

Ergänzend zur EU-Regelung haben sich zudem das federführende Bundesjustizministerium und das Bundesfrauenministerium auf Initiative von Bundesfrauenministerin Lisa Paus auf eine Evaluation des 2016 neu gefassten nationalen Sexualstrafrechts geeinigt, in dem die "Nein heißt Nein"-Lösung verankert ist. Mit der Evaluation soll überprüft werden, ob die aktuell in Deutschland geltende Regelung den Vorgaben der Istanbul-Konvention vollständig entspricht. Die Evaluation soll noch in dieser Legislaturperiode beginnen.

Internationale Kritik erntete die Einigung jedoch dahingehend, dass - trotz der hohen Zahlen von Gewalttaten in Europa - keine gemeinsame Definition von Vergewaltigung gefunden wurde.: Das Parlament forderte hinsichtlich Vergewaltigungen eine Regelung, wonach jeder sexuellen Handlung zugestimmt werden müsse: "Nur Ja heißt Ja." Mehrere Länder in der EU, darunter Frankreich und Deutschland, hatten das aber blockiert. Die Kritiker argumentierten, dass es für eine solche einheitliche Regelung keine rechtliche Grundlage im Europarecht gebe und die EU ihre Kompetenzen überschreiten würde, wenn sie den Tatbestand der Vergewaltung EU-weit angleiche.
Auch die internationale Initiative "Women20" - eine offizielle Dialoggruppe der G20-Staaten, die sich für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter in den G20-Ländern einsetzt - beklagt die im ersten EU-Gesetz zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen fehlende Definition von Vergewaltigung. Die W20 ruft daher zur Ablehnung der EU-Richtlinie auf, über die das Parlament im April abstimmen wird. Ihrerseits will die Gruppe beim nächsten Gipfel vor allem das Thema Gewalt gegen Frauen auf die G20-Agenda bringen.
[Quellen und weitergehende Informationen: 6.2. Tagesschau, ZDF, ZEIT, FAZ, 7.2. Tagesschau, Deutscher Frauenrat, 8.2. BMFSFJ, 21.2. euronews]

Fachgespräch: Bildung und Demokratie

Das Thema Bildung nimmt einen herausragenden Stellenwert innerhalb des bürgerlichen Engagements und für die Förderung der demokratischen Kultur ein, waren sich die Sachverständigen im Fachgespräch des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement zum Thema "Bildung und Demokratie" am 31.1.24, einig. Daher müssten Bildungsengagement und die Vernetzung zwischen Engagierten in diesem Bereich und mit staatlichen Bildungseinrichtungen verstärkt gefördert werden. [Zum Video-Mitschnitt in der Bundestags-Mediathek]

CDU fordert Freierstrafbarkeit u. Verbot des Kaufs sexueller Dienstleistungen

Die CDU/CSU-Fraktion hat im Kontext des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen Antrag (20/10384 vom 20.2.) vorgelegt, in dem sie die Strafbarkeit von Sexkauf fordert. Zur Begründung verweist sie auf das ihrer Meinung nach gescheiterte Prostitutionsgesetz von 2002. Der Versuch, mit diesem Gesetz die Prostitution in Deutschland zu legalisieren und damit die Situation für betroffene Personen zu verbessern, ihr Schutzniveau zu erhöhen und sie in eine sozial- und krankenversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen, sei misslungen. „Die tatsächliche Situation in der Prostitution hat sich seitdem drastisch verschlechtert“, schreibt die Unionsfraktion. Sie kritisiert, dass die Mehrheit der Prostituierten Teil der unfreiwilligen Armuts- und Elendsprostitution sei und damit täglich sexueller Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch schutzlos ausgeliefert sei. Das Leben vieler dieser Frauen sei von Täuschungen und Drohungen geprägt, nicht selten begleitet von Straftaten wie Menschenhandel und Zwangsprostitution. „Unter dem Schutzmantel der vom Gesetzgeber geschaffenen Legalität der Prostitution, konnte sich ein Handel mit Menschen unkontrolliert ausbreiten.“ Auch die neuen Schutzvorschriften des Prostituiertenschutzgesetzes von 2017 hätten an dieser Situation nichts geändert, das zeige die Zwischenevaluation des Gesetzes von 2020, schreibt die Unionsfraktion.
Sie verlangt deshalb von der Bundesregierung unter anderem, eine allgemeine Freierstrafbarkeit einzuführen und den Kauf sexueller Dienstleistungen im Grundtatbestand als Vergehen zu ahnden. Es soll sichergestellt werden, dass Prostituierte im Zuge der Neuregelung nicht durch die Tatsache der reinen Ausübung der Tätigkeit kriminalisiert werden. Verboten werden soll ferner der Betrieb von Prostitutionsstätten wie Bordellen, Laufhäusern, Verrichtungsboxen und Wohnwagen sowie die Vermietung von Objekten zum Zweck der Prostitutionsausübung. Die Bundesregierung müsse die grundsätzliche Strafbarkeit von Zuhälterei, Ausbeutung von Prostituierten und Menschenhandel wirksam gewährleisten sowie das umfassende strafbewehrte Verbot, aus der Prostitution einer anderen Person vorsätzlich eigenen Nutzen zu ziehen, fordern die Abgeordneten. Außerdem machen sie noch verschiedene Vorschläge für Maßnahmen der Aufklärungs- und Präventionsarbeit. [Bundestagspressemeldung vom 21.2.24]

EU: Bekämpfung von Menschenhandel (Zwangsheirat, illegale Adoption, Leihmutterschaft)

Der belgische Vorsitz des Rates der EU und die Vertreter des Europäischen Parlaments erzielten am 23.1.24 eine vorläufige Einigung, um Zwangsheirat, illegale Adoption und Leihmutterschaft als Arten der Ausbeutung, die unter die EU-Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels fallen, aufzunehmen. Durch die Aktualisierung der Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels werden die EU-Länder auch dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Personen, die wissentlich Dienste von Opfern von Menschenhandel in Anspruch nehmen, mit Strafen rechnen können. Weitere Änderungen betreffen die Stärkung der Unterstützung und Hilfe für Opfer sowie Präventionsmaßnahmen.
Die vorläufige Einigung wird den Vertretern der Mitgliedstaaten im Rat (AStV) zur Bestätigung vorgelegt. Sie muss auch von den beiden gesetzgebenden Organen förmlich angenommen werden. [Mehr Informationen: consilium.europa.eu/de 23.1.24]

Geschlechtsangleichende Operationen als Regelleistung

Durch ein aktuelles BSG Urteil (19.10.23 B 1 KR 16/22 R) wird für den Anspruch auf Kostenübernahme für eine geschlechtsangleichende Operation von non-binären Versicherten eine Empfehlung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorausgesetzt. - Laut der Grünen Bundestagsfraktion sei damit zudem eine enorme Rechtsunsicherheit entstanden und habe sich der politische Handlungsdruck nun vielfach erhöht. Zu verweisen ist hierbei aber v.a. auch auf den Koalitionsvertrag der Ampel, in dem bereits vereinbart wurde, dass die "Kosten geschlechtsangleichender Behandlungen vollständig von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) übernommen werden [müssen]."
Dies wollen die Grünen laut eines öffentlichen Fachgesprächs vom vergangenen Dezember nun durch die Schaffung einer gesetzlichen Regelung für die Kostenübernahme von geschlechtsan­gleichenden Behandlungen als Regelleistung voranbringen. (1.12.23 Grüne im BT)

Hintergrund: Im neuen ICD 11, dem Klassifikationssystem der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), - das nach dem aktuellen ICD 10 allerdings erst in mehreren Jahren Eingang in die deutsche Verschlüsselungspraxis finden wird - wird Transgeschlechtlichkeit nicht mehr als psychische Störung definiert. Trotz dieser positiven Entwicklung der Entpathologisierung, ist der Handlungsbedarf in der medizinischen Versorgung enorm. So basiert der Anspruch auf Kostenübernahme für medizinische Leistungen durch die Krankenkassen hier noch immer auf einem Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) aus den 1980er Jahren und ist noch ohne gesetzliche Verankerung.
Durch komplexe Regelungszuständigkeiten, einer unzureichenden transitionsspezifischen Versorgungslandschaft sowie den generellen vulnerablen Lebensbedingungen ergeben sich hier umfassende Schwierigkeiten. In der Praxis führt das oft dazu, dass Transpersonen, die sich als Mann oder Frau identifizieren, erst etliche Hürden überwinden und langwierige Verfahren durchlaufen müssen vor der Gewährung der Kostenübernahme von Transitionsbehandlungen. U.a. muss die betreffende Person zunächst zwölf Sitzungen in einem psychiatrischen oder psychotherapeutischen Setting durchführen aufgrund von Regelungen in der Begutachtungsanleitung (Richtlinie nach § 282 SGB V) des GKV-Spitzenverbandes und Medizinischen Dienstes (MD). - Sabine Maur, Vize-Präsidentin der Bundespsychothera­peutenkammer (BPtK), kritisiert, die Gesellschaft sei geprägt "von queerfeindlichen Werten und Normen" und bezeichnete die Begutachtungsanleitung als Zwangsbehandlung. "Sie stellt uns vor berufsethische Probleme, weil sie im Widerstreit mit dem fachlich-medizinischen Wissensstand steht, die Patienten- und Berufsautonomie von uns Therapeutinnen missachtet".
Ein großer Konfliktpunkt liegt in den unterschiedlichen Ausgangspunkten der Sozialgerichte und des MD sowie stellt den G-BA vor Probleme:
Der MD geht davon aus, dass eine Krankenbehandlung zur Linderung einer Krankheit notwendig ist und vor einem operativen Eingriff - als ultima ratio - andere Behandlungsmöglichkeiten auszuschöpfen sind. D.h. Operative Eingriffe werden in der Regel nur erstattet, wenn ein krankhafter körperlicher Zustand vorliegt. (Bzw. bei einer psychologischen Erkrankung eine entsprechende Therapie zu keiner "Linderung" verhalf.) Diese Auffassung steht in starkem Gegensatz zu gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie der Rechtssprechung: Transidentität ist keine Krankheit. So auch nehmen einschlägige Urteile ihren Ausgangspunkt nicht im Krankheits- und Heilungsbegriff, sondern in der Annahme, dass Leid besteht oder droht, wenn operative Eingriffe unterbleiben.
In der Praxis wird dieses Spannungsverhältnis nun meist durch Sozialgerichtsurteile und die letztendliche Bewilligung aufgelöst.
Jedoch legt die Bewilligungspraxis den Betroffenen oft durch Ablehnungen und Widerspruchsverfahren Steine in den Weg. Solche langwierigen Verfahren führen zu (zusätzlichem) psychischen Druck und Leid für die Betroffenen, was ggf. ohnehin bereits vorhandene Begleiterkrankungen - wie Minoritätenstress, Depressionen, Angsterkrankungen oder Suizidalität - verstärken kann. (Vgl. 5.7. Queer.de, 4.12. Ärzteblatt.de, 4.12. Tagesspiegel, 5.12. und 11.12.23 WELT online)

25.11. Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen / Gewalthilfegesetz noch in dieser Legislatur

25.11. Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Im Rahmen eine Veranstaltung im BMFSFJ am 23.11.23 hatte Bundesfrauenministerin Lisa Paus ein neues "Gewalthilfegesetz" angekündigt.: "Wir müssen umfassend ansetzen, um Gewalt zu verhindern und ihre Ursachen zu bekämpfen. Mit dem neuen Gewalthilfegesetz will der Bund dazu beitragen, dass alle Frauen, die von Gewalt betroffen sind, die Un-terstützung erhalten, die sie benötigen. Ich freue mich, dass dieses Ziel auch bei Ländern und Kommunen breite Unterstützung findet. Mein Konzept sieht vor, dass wir erstmals in Deutschland einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt einführen. Das wäre ein großer Schritt nach vorn." - Betroffene von häuslicher Gewalt, die der Initiative "#Die Nächste" angehören, hatten im Verbund mit Fachexpert*innen und Organisationen der Zivilgesellschaft im Rahmen der Veranstaltung das Manifest "WirALLE gegen Gewalt an Frauen" an die Bundesministerin übergeben mit der Begründung, es fehle "an allem, an Mitteln für Maßnahmen der Prävention und des Gewaltschutzes, an Frauenhausplätzen, an Be-reitschaft, das Erforderliche zu tun". Das Manifest enthält konkrete Forderungen an die Politik und Gesellschaft und mahnt u.a. auch die konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen* und häuslicher Gewalt an.  
Wiederum die Kernelemente des Gesetzesvorhabens hatte die Ministerin am Vortag beim Runden Tisch "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" von Bund, Ländern und Kommunen vorgestellt. Mit dem Gewalthilfegesetz, das das BMFSFJ noch in dieser Legislatur umsetzen will, soll diesem zufolge "jede von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt betroffene Frau mit ihren Kindern einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung erhalten". [16.6.23 ZEIT, 23.11.23  BMFSFJ, 25.11.23 ZEIT, 28.11.23 BMFSFJ]
Wiederum eine Studie im Auftrag des Familienministeriums zeigt, wie viel Geld nötig wäre, um Opfer häuslicher Gewalt besser zu schützen. Dabei rechnet bspw. eines der skizzierten Szenarien den Mehrbedarf (u.a. zusätzliche Plätze in Frauenhäusern sowie für Kinder) aus, wobei sich - für das gesamte Hilfssystem berechnet - ein finanzieller Bedarf in Höhe von beinahe 657 Mio. € pro Jahr egäbe; das wären knapp 389 Mio. € mehr, als derzeit ausgegeben werden. [25.11.23 Tagesspiegel]
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Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) nahm den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25.11.23 zum Anlass, um neben den strafrechtlichen Aspekten des Gewaltschutzes auf die familienrechtlichen Konsequenzen von Partnergewalt aufmerksam zu machen. Häusliche Gewalt müsse in sorge- und umgangsrechtlichen Verfahren zwingend berücksichtigt werden. "Die Istanbul-Konvention gibt uns in Art. 31 vor, was zu tun ist. Kinder und gewaltbetroffene Elternteile dürfen nicht länger durch familiengerichtliche Verfahren und Entscheidungen gefährdet werden“, sagt Ursula Matthiessen-Kreuder, Präsidentin des djb. [Pressemitteilung vom 23.11.23]
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Auch der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) forderte gemeinsam mit 24 weiteren Organisationen (u.a. dem Deutsche Frauenrat) in einer Stellungnahme die vollständige und effektive Umsetzung der Istanbul-Konvention. Dabei legte der BumF wiederum einen Fokus auf den Schutz geflüchteter Mädchen und FLINTA* angesichts "der aktuellen Kriege und Konflikte, die das Risiko massiv erhöhen, geschlechtsspezifische Gewalt zu erfahren und viele Mädchen und FLINTA* zur Flucht zwingen". Zudem setzten sich auch während und nach der Flucht Gewalterfahrungen häufig fort. "Mit der zunehmenden, rigiden Abschottung der EU werden die Fluchtrouten immer gefährlicher, auch hinsichtlich des Risikos Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt zu werden. Statt in Deutschland Schutz zu finden, nehmen auch hier angesichts eines massiven Rechtsrucks, des virulenten Rassismus und schwerwiegender asyl- und aufenthaltsrechtlicher Verschärfungen Gewalterfahrungen zu".
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Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes: "Sexualisierte Gewalt muss konsequent verurteilt werden. Nicht nur von Gerichten, sondern auch von der Gesellschaft. [... Wir] fordern [...] eine Welt, in der die Betroffenen von sexualisierter Gewalt Solidarität erfahren und nicht die Täter: Weg von dem ‚stell dich nicht so an‘ hin zu einem 'Steh auf gegen sexualisierte Gewalt!'" [Meldung vom 23.11.23]
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Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland: "Die Zunahme von häuslicher Gewalt ist erschreckend! Die Zahlen liegen seit langem auf dem Tisch. Frauenhäuser müssen schutzsuchende Frauen und ihre Kinder abweisen, weil keine Plätze frei sind. Das ist ein Skandal. Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem und darf nicht länger ignoriert werden. Der Bund muss sein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zügig umsetzen und gemeinsam mit den Ländern eine einheitliche gesetzliche Regelung zur Finanzierung von Schutz und Hilfe bei Gewalt schaffen. Denn es darf nicht sein, dass Frauen in Not der Gewalt ihrer Partner schutzlos ausgeliefert sind." [Diakonie 27.11.23]

2. Positionen

One Billion Rising! - BAG EJSA fordert politischen Einsatz für Mädchen*& junge Frauen*

Erhebt euch und tanzt! - Die BAG EJSA forderte am 14.2.2024 endlich angemessenen Einsatz aller politisch Verantwortlichen für junge Frauen* und Mädchen*
Hintergrund: 2012 initiierte die New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler die Bewegung „One Billion rising“. Seitdem tanzen am 14. Februar Menschen weltweit gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und für Gleichstellung und Gleichberechtigung. (In diesem Jahr steht die Kampagne unter dem Motto: RISE FOR FREEDOM - Be The New World („Aufstehen für die Freiheit - Sei die neue Welt“)
"An einem Tag wie dem 14.2. ist es wichtig, mit Mädchen* und jungen Frauen* auf der ganzen Welt Solidarität zu zeigen! Und auch in Deutschland sind sie weiterhin strukturell benachteiligt und erfahren geschlechtsspezifische Diskriminierung. Das ist nicht hinnehmbar!“ so Christiane Giersen, Vorständin der BAG EJSA nachdrücklich.
Schon 2022 forderte die BAG EJSA zusammen mit anderen Verbänden, Mädchen* und junge Frauen* endlich ohne Wenn und Aber auf die politische Agenda zu setzen! Geschehen ist seither nichts – und dies obwohl die Bundesregierung laut Koalitionsvertrag Gleichstellung innerhalb dieser Dekade erreichen will.
Wie schwer sich europäische Regierungen immer noch tun, Frauen* und Mädchen* "wirkungsvoll zu schützen, jede Form von Diskriminierung zu beseitigen und eine echte Gleichstellung zu fördern", zeigt der Prozess um die EU-Gewaltschutzrichtline. Noch 13 Jahre nach Verabschiedung der Istanbul-Konvention auf EU-Ebene weist die Umsetzung auch in Deutschland nach wie vor gravierende Mängel auf.
"Die nun auf EU-Ebene beschlossene Schaffung gemeinsamer Mindeststandards zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen* und Mädchen*, ein besserer Zugang zu Justiz, Schutz und Prävention (vgl. BMFSFJ 8.2.24), sind ein Meilenstein. Doch das Machtgefälle zwischen den Geschlechtern und diskriminierende Strukturen insbesonders für benachteiligte Mädchen* bleiben und sind wenig im Bewusstsein", so Giersen.
Deshalb ist auch 2024 (leider) wieder ein Jahr, in dem sich für die Freiheit und die Gleichstellung von Frauen* und Mädchen* auch in Deutschland erhoben und getanzt werden muss: Mädchen* und Frauen* ohne Wenn und Aber auf die politische Agenda- jetzt!

KoV JSA Stellungnahmen zum Startchancen-Programm und BVaDiG

Ende November hatte der KoV bereits Stellung genommen zum Startchancen-Programm. Grundsätzlich begrüßte er das dahinterstehende Anliegen der Bundesregierung, der engen Kopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft entgegenzuwirken und die Chancengerechtigkeit zu verbessern, und begrüßte auch das Programm insofern, als dass es aus seiner Sicht die Schulsozialarbeit stärkt und wichtige Bedarfe der jungen Menschen nach Beratung und Unterstützung auf ihrem Bildungsweg erfüllt. Dem KoV sind dabei jedoch die verschiedenen Perspektiven von Bund und Ländern auf das Programm bewusst, weshalb es ihmzufolge umso wichtiger ist, dass auch die Perspektiven benachteiligter junger Menschen im Fokus stehen. Entsprechend sollte in jedem Fall die Kompetenz der JSA in die konkrete weitere Ausgestaltung des Startchancen-Programms einfließen - sowohl in der Praxis als auch auf den jeweiligen Programm-Steuerungsebenen, bei der Festlegung der Rahmenbedingungen sowie der Formulierung einer Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern , denn mit ihren Angeboten der schulbezogenen Jugendsozialarbeit bzw. Schulsozialarbeit verfügt sie über gewachsene Strukturen sowie fundierte Erfahrungen in der Arbeit mit der Programm-Zielgruppe, sozial benachteiligter und individuell beeinträchtigter junger Menschen.
Konkret erachtet der KoV es zudem für notwendig, dass in der Bund-Länder-Vereinbarung nachgeschärft wird und die Mittel über alle Programmsäulen hinweg nach einem sozialindizierter Verteilungsmechanismus vergeben werden, da eine Mittelverteilung konsequent entlang sozialer Kriterien den Erfolg des Programms signifikant erhöhen könnte. Dadurch würde laur KoV gewährleistet, dass die Fördermittel über alle Programmpunkte/Programmsäulen hinweg noch bedarfsorientierter verteilt werden könnten. [zu den KoV Empfehlungen]
  Nun verständigten sich Bund und Länder Anfang Februar abschließend zum Startchancen-Programm. Ab 1. August 2024 sollen sukzessive 4.000 Schulen bundesweit und rund eine Million junge Menschen für zehn Jahre in dem Programm gefördert werden. Hierzu empfahl der KoV den Ländern, auf eine saubere Ausgestaltung der Ko-Finanzierung zu achten, damit die Zielgruppe sozioökonomisch benachteiligter junger Menschen von den Programminhalten umfassend profitieren kann. Insofern rät der KoV eindringlich, eine Verwässerung der Programminhalte durch Vermischung mit bestehenden Programmen unbedingt zu vermeiden. [Zur Druckfrisch-PM des KoV vom 9.2.24]
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Im Dez. 2023 nahm der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit auch Stellung zum Referent*innen-Entwurf des Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetzes (BVaDiG) mit Blick auf die Chancen junger Menschen, deren soziale und berufliche Integration aufgrund von sozialer Benachteiligung und/oder individueller Beeinträchtigung gefährdet ist.
Der KoV sieht das BVaDiG als Grundlage für eine weitere Modernisierung der Wege in Ausbildung und Beruf. Denn da beim Arbeitsmarktzugang oder beim Wiedereinstieg in den Beruf hauptsächlich formale Abschlüsse zählen, haben diejenigen Schwierigkeiten,
die zwar etwas können, dies aber nicht über einen formalen Bildungsweg erworben haben. Durch eine Kompetenzanerkennung, wie es das Validierungsverfahren des BVaDiG vorsieht, können auch nicht formal erworbene Kompetenzen dokumentiert werden. Hierdurch erhöhen sich die beruflichen Chancen von Menschen, die ihre beruflichen Kompetenzen entweder im Ausland erworben oder auch Schwierigkeiten im formalen Bildungssystem haben. Daher begrüßt der KoV ausdrücklich das mit dem Gesetzesvorhaben BVaDiG vorgesehene bundesweit einheitliche Kompetenzvalidierungsverfahren. Mit dem Gesetz wird eine bundesweit einheitliche Regelung geschaffen, berufliche Kompetenzen anzuerkennen, die unabhängig von einem formalen Bildungsabschluss erworben wurden.
Neben konkreten Nachbesserungsvorschlägen mahnt der KoV jedoch auch an, dass die so unabhängig von einem Berufsabschluss möglichke Feststellung der beruflichen Handlungsfähigkeit nicht auf Kosten der realen Ausbildungsmöglichkeiten und -angebote für junge Menschen in den Betrieben gehen sollte. Zudem regt er an, diese Reformidee auch übertragen werden und dazu dienen könnte, vergleichbares Vorgehen auch für schulische Ausbildungsberufe auf Landesebene zu befördern. [Zur Stellungnahme]

6.2. Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

Anlässlich des Internationalen Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung macht IN VIA Deutschland, der Katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V., auf die langfristigen Folgen dieser unmenschlichen Praxis aufmerksam. Der Verband fordert eine Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgung als Schutzgrund in Asylverfahren und den Schutz betroffener Mädchen und Frauen. Denn von Genitalverstümmelung Betroffene kämpfen oft lebenslang mit den Folgen, insbesondere wenn sie aus ihrem Heimatland fliehen und keine angemessene Unterstützung im Asylverfahren erhalten. Denn obwohl Genitalverstümmelung in Deutschland als geschlechtsspezifischer Schutzgrund anerkannt ist, wird dies in Asylverfahren oft nicht ausreichend berücksichtigt. Daher ist die Sensibilisierung der Entscheidungsträger für dieses Thema dringend erforderlich. Es ist wichtig, geschlechtsspezifische Asylgründe angemessen zu berücksichtigen und zu behandeln. [invia-deutschland 6.2.] Ähnliche Forderungen werden bereits seit Jahren erhoben. [vgl. Pro Asyl 11.2.21, Caritas 3.2.22]

Siehe hierzu auch: Schutzbrief gegen weibliche Genitalbeschneidung des BMFSJ (Download/ Bestellung 2.6..23): Der Schutzbrief informiert über die Strafbarkeit von weiblicher Genitalverstümmelung – auch bei einer Durchführung im Ausland – und über den möglichen Verlust des Aufenthaltstitels. Er dient vor allem dem Schutz vor weiblicher Genitalverstümmelung in den Herkunftsländern während der Ferienzeiten und kann im Reisepass mitgeführt werden. Er kann den Familien helfen, sich dem gesellschaftlichen und familiären Druck in den Herkunftsländern entgegen zu stellen. Zielgruppe sind primär die bedrohten Mädchen und ihre Familien. Weiterhin dient der Schutzbrief aber auch zur allgemeinen Aufklärung.
Und Erklärvideo zum Schutzbrief in 16 Sprachen der Fachstelle TABU (Diakonie Altholstein).

Aufenthaltstitel für Opfer von Menschenhandel (8.2. Tag gegen Menschenhandel)

Anlässlich des Gedenktags der heiligen Josephine Bakhita (1869-1947), Schutzpatronin der Opfer von Sklaverei, wird von der katholischen Kirche jährlich am 8. Februar der Tag gegen Menschenhandel begangen. Am 8.2.24 forderte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe gegen Menschenhandel der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Ansgar Puff, dass Betroffene eine sichere Lebensperspektive entwickeln können müssen. Stabilität und Sicherheit könnten dabei für sie nur durch einen Aufenthaltstitel erreicht werden, der unabhängig von ihrer Aussagebereitschaft in einem Strafverfahren gewährt werden müsse. Die Bundesregierung müsste die im Koalitionsvertrag angekündigten Verbesserungen umsetzen. [Pressemitteilung der Deutschen Bischoffskonferenz vom 7.2.24]

Erklärung ostdeutscher Diözesanräte: "Demokratie – Respekt – Christliche Verantwortung"

Erklärung der ostdeutschen Katholik*innen zum Wahljahr 2024: "Demokratie – Respekt – Christliche Verantwortung"
Vertreter*innen von sechs ostdeutschen diözesanen Räten sehen im Wahljahr 2024 gefährliche Tendenzen in der Gesellschaft. Menschen werden diskriminiert und ausgegrenzt. Überwunden geglaubte Menschenfeindlichkeit erhält Platz und Stimme. Die Grenzen des Sag- und Denkbaren werden ständig verschoben, heißt es einer Erklärung, die von ihnen verabschiedet wurde. Die sechs ostdeutschen Räte machen für die gesellschaftliche Stimmung insbesondere die AfD verantwortlich, von der sie sich klar distanzieren. Hingegen treten sie ein für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, das Gemeinwohl und die Demokratie stärken. Vielfalt ist keine Bedrohung, sondern ein positiver gesellschaftlicher Wert. Nur in gemeinsamer Verantwortung können wir den drängenden Herausfor-derungen unserer Zeit wie dem Klimawandel, der Suche nach Wegen zum Frieden und der nach Erhaltung individueller sozialer und wirtschaftlicher Sicherheit begegnen.  [Zur Erklärung vom 3.2.24]

Diakonie erwartet von Politik Verlässlichkeit& sozialpolitische Investitionen 2025

Nach langem Ringen und Verzögerungen wurde am 2.2.24 der Bundeshaushalt für 2024 von Bundestag und Bundesrat beschlossen.
Darin wurden zuvor geplante Kürzungen teils wieder rückgängig gemacht, was Diakonie, Träger und Einrichtungen etwas aufatmen lässt. Jedoch sind die nach wie vor erfolgten Kürzungen u.a. in der Migrationsberatung, Ausstattung von Wohlfahrtsverbänden und Pflege, die mangelhafte Ausstattung in der psychosozialen Beratung Geflüchteter und Asylverfahrensberatung, die mittelfristig finanzielle Unsicherheit für fast alle sozialpolitischen Bereiche wie z.B. Freiwilligendienste, die zu gering finanzierte Kindergrundsicherung, das fehlende Klimageld sowie die Wiedereinführung einer 100%-Sanktionierung der Regelleistungen, um den Haushalt auszugleichen, weiterhin sehr belastend.
Die Diakonie Deutschland erwartet daher von der Bundesregierung ein Bekenntnis zu Planbarkeit und Verlässlichkeit und zu sozialpolitischen Investitionen im Bundeshaushalt 2025. Der Sozialstaat dürfe kein Steinbruch einer verfehlten Haushaltspolitik sein.
Grundsätzlich ist immer wieder und auch bereits vorausschauend für 2025 vehement darauf zu verweisen, dass Kürzungen - zumeist und voraussichtlich wieder quer durch alle sozialen Bereiche - sowie mangelnde Investitionen in den Sozialstaat sozialpolitisch und ökonomisch kurzsichtig sind. - Aus der spezifischen Perspektive der geschlechter- und gendersensiblen Jugend- sowie Mädchen*sozialarbeit ist zudem  zu warnen, dass Haushaltsmittelkürzungen auch immer explizit eine gleichstellungspolitische Dimension haben und vulnerable Gruppen, Mädchen* und junge Frauen* in prekären Lebenslagen sowie u.a. auch Ein-Eltern-Familien besonders treffen und diese in ihren Teilhabechancen beschneiden werden.
Generell gilt: "[...] wer in Zeiten großer Unsicherheit und gesellschaftlicher Umbrüche nicht in Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit sowie in eine stabile soziale Infrastruktur investiert, wird später ungleich höhere Summen für die Lösung der sozialen Folgeprobleme aufwenden müssen." (DD)
[Themenseite Diakonie Deutschland zum Bundeshaushalt 2024; siehe auch: Pressemitteilung des Sozialverbands VdK Deutschland e.V. vom 17.1.24 oder den Offenen Brief "Politische Bildung und Demokratieverständnis im Haushaltsplan stärken" der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) vom 11.9.23]

Vernetzt u. positioniert gegen die AfD in Wissenschaft, Bildung& Alltag!

Das  Netzwerk "Feministische Perspektiven & Interventionen gegen die (extreme) Rechte" (kurz: FemPI) veröffentlichte am 2.2.24 den offenen Brief "Vernetzt und positioniert gegen die AfD in Wissenschaft, Bildung und Alltag!" gegen die Normalisierung rechter Parteien und ruft dazu auf, eine klare Position gegen Rechts in Universitäten und Bildungseinrichtungen zu beziehen.
Auszug: "Wir sind Forscher_innen, Journalist_innen, Politische Bildner_innen und Aktivist_innen. Wir sind Frauen, cis, nicht-binär und trans. Wir leben und lieben vielfältig. Wir haben Kinder und sind kinderlos, pflegen Angehörige und leben mit und ohne andere. Wir wohnen ländlich und urban, in westdeutschen und ostdeutschen Bundesländern. Wir beschäftigen uns aus einer feministischen Perspektive mit Geschlecht und der (extremen und religiösen) Rechten. Wir fragen nach dem gesellschaftlichen Stellenwert von Antifeminismus, was für uns auch queerfeindliche Ideologie und die Verteidigung der zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Norm beinhaltet.
Wenn wir auf die anstehenden Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen blicken, sind wir, wie viele andere, längst nicht mehr nur besorgt.  Wir sehen dringenden Handlungsbedarf und möchten den aktuellen Entwicklungen entgegenwirken. [...]
Wenn ihr unserer Analyse und Handlungsaufforderung auch folgen könnt oder teilt, dann schließt euch uns an! Unterschreibt das Statement per E-Mail an fempi@systemli.org, teilt es in euren Netzwerken und lasst uns gemeinsam rechtem Gedankengut in der Gesellschaft und den Parlamenten entgegenwirken. JETZT ist der Zeitpunkt, der Normalisierung dieser Partei etwas entgegenzusetzen. Packen wir es an!" [Zum offenen Brief]

Demokratie braucht Inklusion!

Demokratie braucht Inklusion!: Zwei starke zivilgesellschaftliche Initiativen fordern die Bundespolitik auf, die UN-Behindertenrechtskonvention menschenrechtskonform umzusetzen, Inklusion als demokratisches Grundprinzip gesellschaftlich zu verankern und sozialen Zusammenhalt und gleichberechtigte Teilhabe zu stärken – bisher ohne Antwort.
Zum Hintergrund: Vor 15 Jahren hat sich Deutschland mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) völkerrechtlich verpflichtet, die gesellschaftliche Barrieren abzubauen, die Menschen mit Behinderungen an umfassender Partizipation und Inklusion hindern.
Im August 2023 jedoch wurde der Bundesregierung - nach 2015 - zum zweiten Mal ein unzureichendes Verständnis von Inklusion und schwerwiegende Defizite in der Implementierung von Inklusion bescheinigt. (Im offiziellen UN-Staatenberichtsverfahren (siehe Staatenbericht Deutschland) sowie im Parallelbericht der Monitoring-Stelle am Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR).
Dies nahm im Oktober 2023 die Initiative "Inklusive Bildung Jetzt" zum Anlass, mit Forderungen an die Öffentlichkeit zu gehen: Auf Initiative des Elternvereins mittendrin e. V. machten mehr als 140 Organisationen sowie mehr als 1400 Einzelpersonen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Bildungspraxis in einem Offenen Brief an Bundesminister Heil (BMAS) und Bundesministerin Stark-Watzinger (BMBF) dringenden Handlungsbedarf für inklusive Bildung gegenüber der Bundesregierung geltend. Die Unterschriften wurden am 10.10.2023 in Berlin den Ministerien übergeben; doch bisher erfolgte keine Antwort oder Stellungnahme.
Die Initiative "Inklusive Bildung Jetzt" gibt jedoch nicht auf und will weiterhin politischen Druck ausüben. Parallel und ergänzend fordert eine von dem Verein "Politik gegen Aussonderung, Koalition für Integration und Inklusion e.V." (PogA) organisierte und koordinierte Initiative, die Einrichtung einer Enquetekommission "Gesellschaftliche Inklusion des Bundestages". Den Abgeordneten des Deutschen Bundestags sollen dafür Unterschriften zugeleitet werden, die PogA bereits für die Staatenprüfung Deutschlands gesammelt und mit einer Eingabe an den UN-Fachausschuss gesendet hat. -  Die notwendige Befassung des Bundestags mit dem Thema begründet PogA damit, dass Demokratie Inklusion braucht. Denn Inklusion ist ein Gesellschaftskonzept, das aus der Anerkennung der Menschenwürde und der gleichberechtigten sozialen Zugehörigkeit Aller besteht. Aus der Selbstverpflichtung des Parlaments durch die Ratifizierung der UN-BRK ergäbe sich damit die Aufgabe, diesen gesellschaftlichen Entwurf gegen demokratiefeindliche Tendenzen zu realisieren und abzusichern. Dazu soll die Enquete mit Analysen und Handlungsempfehlungen dienen. [Meldung auf bildungsklick.de vom 31.14, zum Offenen Brief vom 10.10.23]
(Siehe hierzu auch die gemeinsame Veranstaltung des Bundesbeauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen und des Deutschen Instituts für Menschenrechte unter dem Titel „Neuer Schwung für die UN-BRK in Deutschland“ am 27. 02. 2024 in Berlin. Für Teilnehmende, die nicht vor Ort dabei sein können, werden die Programmteile im Plenum sowie zwei der acht Foren barrierefrei im Livestream übertragen auf: www.behindertenbeauftragter.de/brk-konferenz)

DCV-Stellungnahme: Digitale Zukunft gestalten: Mehr Teilhabe für alle

"Digitale Zukunft gestalten – mehr Teilhabe für alle" - Digitalpolitische Positionen des Deutschen Caritasverbandes:
Der Deutsche Caritasverband engagiert sich digitalpolitisch, sowohl mit seinen Diensten und Einrichtungen wie auch mit dem Blick für die Interessen benachteiligter und vulnerabler Menschen, denn der digitale Fortschritt erfordert, dass Dienste und Einrichtungen den veränderten Bedarfen der Klient*innen entsprechen, um ihnen weiterhin bestmögliche Hilfe anbieten zu können. Digitalpolitischer Schwerpunkt ist für den DCV die digitale Teilhabe aller, da diese sich zu einer immer wichtigeren Voraussetzung für die soziale Teilhabe entwickelt hat. Unter Sozialer Teilhabe versteht die Caritas die Möglichkeit sich am politischen, kulturellen, beruflichen, privaten, etc. Leben in der Gemeinschaft zu beteiligen. Dazu gehört ein (auch digital) niedrigschwelliger Zugang zu sozialen Leistungen.
Zwar gibt es Teilhabefortschritte, jedoch werden auch viele sozio-ökonomische und sozio-demografische Benachteiligungen durch die Digitalisierung eher verstärkt. So haben Menschen, die in Armut leben, in der Regel nicht genug Geld für Endgeräte/ digitale Hard- und Software und ein ausreichendes Datenvolumen und daher auch zumeist weniger digitale Kompetenzen. Bestehende „offline“ Benachteiligung durch Faktoren wie Einkommen, Alter oder Bildungsabschluss setzen sich somit auch in der digitalen Dimension fort und sorgen für zusätzliche Exklusion. Auch weitere strukturelle analoge Benachteiligungen spielen eine Rolle. (So liegt der Fokus bei der Förderung digitaler Kompetenzen in der Regel auf der Qualifizierung von aktiven Arbeitskräften für ihre zukünftigen Arbeitsplätze und -felder. Allerdings entsteht so das Risiko bestehende Ungleichheiten zu verfestigen, da z.B. Frauen, die überdurchschnittlich häufig in Teilzeit arbeiten, Arbeitslose, Asylsuchende, oder Inhaftierte an digitalen Fortbildungen nicht oder seltener teilnehmen können.)
Dieser Gegensatz zwischen Menschen, die umfassend digital teilhaben können, und Menschen, für die Voraussetzungen digitaler Teilhabe nicht erfüllt sind, wird „digitale Kluft“ genannt. Auf die Ungerechtigkeit der „digitalen Kluft“ und die davon betroffenen Menschen konzentriert sich der DCV.
In seinem digitalpolitischen Positionspapier stellt der DCV daher politische Forderungen auf, um die digitale Teilhabe aller Menschen zu ermöglichen; u.a.:
- Verpflichtender, flächendeckender Ausbau digitaler Infrastruktur für die digitale Teilhabe aller Menschen in Deutschland bis 2027.
- Durchgängig barrierefreie Zugänge, für staatliche wie private digitale Produkte und Dienste, die mehrsprachig, in leichter Sprache und audio-visuell aufbereitet werden.
- Selbstbestimmter Umgang mit Daten und gemeinwohlorientierte Nutzung von Daten.
- KI-Einsatz im Sozialen fördern, Diskriminierung wirksam verhindern.
- Online und offline leichter Zugang zu Leistungen der Daseinsvorsorge.
- Wohlfahrtsverbände als Träger sozialer Infrastrukturen zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts für die digitale Gesellschaft befähigen und ausstatten. (Da auch den Diensten und Einrichtungen der Daseinsvorsorge oftmals die finanziellen Mittel für die notwendige Ausstattung für ihre Leistungserbringung in den Bereichen Bildung, Betreuung, und Beratung fehlen, fordert der DCV staatliche Finanzierungsmöglichkeiten für die Ausstattung sozialer Einrichtungen und Dienste mit Hard- und Software sowie zur Gewährleistung ihrer IT-Sicherheit.)
[Zur Meldung/ DCV-Stellungnahme (vom 18.1.24, zuletzt geändert am 15.2.24) auf der Homepage. / Zum DCV-Papier vom 5.10.23]

IAB-Interview: Kindergrundsicherung wichtiger&richtiger Schritt, aber auch vertane Chance

Ab dem Jahr 2025 soll die Kindergrundsicherung verschiedene Leistungen für Familien bündeln. Schneller, einfacher, direkter – so wirbt das Bundesfamilienministerium auf seiner Website dafür. Doch wird die Kindergrundsicherung dieses Versprechen einlösen? Die Redaktion des IAB-Forums (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit ) hat dazu bei Katharina von Koppenfels-Spies nachgefragt. (Als seit 2006 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätige Professorin für Bürgerliches Recht, Sozialrecht und Arbeitsrecht an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg nimmt sie u.a. die juristische Seite der Kinder- und Familienförderung unter die Lupe. Darüber hinaus ist sie Direktorin des Instituts für Wirtschaftsrecht, Arbeits- und Sozialrecht, Abteilung III Sozialrecht.)

[Auszug/ Fazit:] Katharina von Koppenfels-Spies: "Ein wichtiger und richtiger Schritt im Hinblick auf die Bekämpfung von Kinderarmut ist sicherlich damit getan, dass mit der Kindergrundsicherung mehr Kinder als bislang erreicht werden. Insbesondere der Umstand, dass der problematische Kinderzuschlag im Kinderzusatzbetrag aufgehen wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Auch die Neuberechnung des kindlichen Existenzminimums dergestalt, dass Verbrauchsausgaben wie Wohnungsmieten und Haushaltsausstattung neu auf der Grundlage eines Pro-Kopf-Schlüssels berechnet werden, anstelle des früheren Wohnflächenschlüssels, wird zu einer Erhöhung der Regelsätze für Kinder in allen drei Altersgruppen führen.
Viel mehr wird man aber nicht erwarten dürfen. Das für die Kindergrundsicherung insgesamt zur Verfügung stehende finanzielle Volumen wird nicht zu nennenswerten Leistungserhöhungen führen. Dass die finanzielle Gesamtsituation die Diskussion über das Ausmaß erforderlicher Leistungen von vornherein limitiert hat, ist in meinen Augen durchaus eine vertane Chance." [Zum IAB-Interview vom 30.1.24]

Verfassungswidrigkeit der Verbote geschlechtergerechter Sprache

Rechtliche Beurteilung der Verbote geschlechtergerechter Sprache aufgehängt an der Absichtsbekundung in Hessen von Ulrike Lembke, Freie Rechtswissenschaftlerin in Berlin sowie Richterin des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin.
Auszug: "[...] Das geplante Sprachverbot in Hessen zielt auf eine der aktuell am stärksten von Diskriminierung und Gewalt betroffenen Minderheiten [trans* Menschen] in Deutschland ab. Die Botschaft ist deutlich: Die Versagung des ihnen von der Verfassung garantierten Schutzes könnte Regierungsprogramm werden. Dieses Vorgehen trifft den Rechtsstaat im Kern. Die Absichtserklärung zum Erlass eines offensichtlich verfassungswidrigen Gesetzes mag primär der Abfischung des Volksbegehrens oder der Ablenkung von anderweitigen politischen Grundentscheidungen bzw. deren Unterlassen dienen, es bleibt dabei: Angekündigter Verfassungsbruch darf nicht zur politischen Normalität werden."
[Lembke, Ulrike: Verfassungswidrige Sprachverbote, VerfBlog, 2023/11/24, https://verfassungsblog.de/verfassungswidrige-sprachverbote/, DOI: 10.59704/49860c731a0dab08.]

White fragility und Soziale Arbeit: Eine Aufforderung zum Handeln

Position: White fragility und Soziale Arbeit:  Eine Aufforderung zum Handeln - Abwehrhaltungen, Vorurteile, Privilegien: Wie können weiße Sozialarbeitende eigene Rassismen hinterfragen und abbauen?
Tarah Truderung nennt konkrete Schritte.:
Als schwarze Erzieherin und Sozialarbeitende habe ich immer wieder negative Erfahrungen mit weißen Menschen aus dem Sozialen Bereich gemacht. Dies betrifft sowohl meine eigenen Erfahrungen als auch die Erfahrungen anderer Menschen of Color. Eine besonders frustrierende Realität, die immer wieder auftaucht, ist die ‚white fragility‘, eine Abwehrhaltung, die weiße Sozialarbeitende an den Tag legen, wenn Rassismus zur Sprache kommt oder mensch es wagt ihnen Rassismus zu unterstellen.
Zur Autorin: Tarah-Tanita Truderung (she/her) ist staatlich anerkannte Erzieherin, Sozialarbeiterin und Masterstudentin im Studiengang "Pädagogik und Management in der Sozialen Arbeit". Ihr Fokus liegt auf intersektionalem Feminismus, Anti-Rassismus und Empowerment.
[Zum Text vom 30.11.23 auf geschlechtersensible-paedagogik.de - ein Projekt der BAG Jungen*arbeit in Kooperation mit der BAG Mädchen*politik]

Frauenrat fordert Gesetz zur Frauenunterstützungsstruktur-Finanzierung

In einer Mitteilung des Deutschen Frauenrates (DF), in der dieser ein "Gesetz zur Finanzierung der Frauenunterstützungsstruktur" fordert, heißt es: "Der ungleiche und unzureichende Zugang zu Frauenhäusern und Beratungsstellen gefährdet täglich Leben und Unversehrtheit von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern". Es sei nötig, dass das Gesetz "allen Frauen und ihren Kindern Zugang zu Schutz und Beratung [...] unabhängig von Alter, Herkunft, Aufenthaltsstatus, Familien- oder Erwerbssituation, möglicher Behinderung oder Beeinträchtigung" ermöglicht. Hierzu brauche es "bundesweit eine verlässliche, ausreichende und institutionelle Finanzierung der Frauenhäuser und Fachbera-tungsstellen". Eine finanzielle Bundesbeteiligung erachtet der DF als "wichtige Investition in die Zukunft“, da "Kinder, die Gewalt miterleben, häufig selbst Täter oder Opfer werden“. Die Arbeit mit Kindern in Frauenhäusern stelle daher einen wichtigen Hebel dar, "um zukünftige Gewalt zu verhindern". [Zu den konkreten Forderungen und Vorstellungen siehe das im Nov. 2023 vorgelegten DF-Eckpunktepapier.]

Sichtweisen migrantisierter Frauen müssen bei wichtigen Entscheidungen berücksichtigt werden

Am 18.11.2023 fand der Frauenfachtag für Migrantinnen in Brandenburg im Potsdam Museum statt. Im Zentrum des Fachtags stand die Stärkung der Rechte und Teilhabe von Frauen mit Migrationsgeschichte in Brandenburg und die Nutzung des Fachtag als wichtigem Auftakt für eine bessere Vernetzung der Migrant*innenorganisationen vor Ort.
Veranstaltet wurde das Event im Rahmen des Projekts "Empowerment und Partizipation von Migrant*innen-organisationen in Brandenburg  - EmPa BB", ein Projekt des Dachverbands der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst e.V.) in Kooperation mit dem Forum der Migrant*innenorganisationen in Brandenburg (FoMiB) und dem Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg e.V.
Der Fachtag nahm die Herausforderungen und Chancen in den Blick, denen Migrantinnen in Brandenburg gegenüberstehen. Es wurde über rechtliche und soziale Aspekte diskutiert, die zentral für eine gleichberechtige Partizipation sind.
Dass „[…m]igrantisierte Frauen und Frauen mit Rassismuserfahrungen [...] am allerwenigsten repräsentiert" werden und "ihre Sichtweisen [...] bei wichtigen Entscheidungen berücksichtigt werden" müssen betonte Tatjana Geschwendt, Sprecherin im Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg e.V.
Alfred Roos, Leiter der Koordinierungsstelle Tolerantes Brandenburg/Bündnis für Brandenburg, betonte zudem die zentrale Rolle von zugewanderten Frauen im Kontext von Integrationspolitik: "Im internationalen Vergleichen wird Deutschland sehr oft eine erfolgreiche Integrationspolitik bescheinigt. Mir ist wichtig zu betonen, dass dies besonders der Erfolg der zugewanderten Menschen ist. Und hier insbesondere der zugewanderten Frauen, deren Leistungen hervorzuheben sind. Integration ist dabei alles andere als konfliktfrei. Gerade deshalb brauchen wir starke Stimmen von zugewanderten Frauen in unserer Gesellschaft, die ihre Rechte einfordern und anderen Frauen Mut machen, sich zu beteiligen." [DaMOst-Meldung vom 22.11.23, Meldung vom Frauenpolit. Rat 23.11.23]

3. Informationen

Frauenpreis für ukrainische Feministin u. Frauenrechtsaktivistin

Am 1.3.24 wird der Anne-Klein-Frauenpreis 2024 der Heinrich-Böll-Stiftung an Yuliya Sporysh, Feministin und Frauenrechtsaktivistin aus Kyiv (Ukraine) verliehen. Die Soziologin gründete 2019 in Kyiv die Nicht-Regierungs-Organisation "Girls2, zunächst mit dem Ziel, sich für Sexualaufklärung und Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt einzusetzen. Bis heute ist sie deren Leiterin. Mit dem russischen Überfall auf ihr Land haben sich die Aufgaben ihrer Organisation vervielfältigt – eine Herausforderung, die Yuliya Sporysh beherzt bewältigt.
Die Juryvorsitzende Dr. Imme Scholz, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, begründet die Entscheidung für Yuliya Sporysh: "Wir sind besonders davon beeindruckt, dass sie sich selbst in Kriegszeiten für die Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft und ihre Führungsrolle einsetzt. Yuliya wirkt aktiv vernetzend und wertschätzend innerhalb der ukrainischen Frauenbewegung, um andere Frauen, kleinere Nichtregierungsorganisationen und Basisinitiativen zu stärken".
Aus Sicht der Jury zeichnet sich Yuliya Sporysh darüber hinaus dadurch aus, dass sie sich im festen Glauben an eine bessere Zukunft für eine feministische Nachkriegsordnung der Ukraine und für einen geschlechtersensiblen Ansatz beim Wiederaufbau der Ukraine einsetzt.
Der Anne-Klein-Frauenpreis ist mit 10.000 € dotiert. Weitere Informationen über unsere Preisträgerin gibt es hier.

An der Preisverleihung am 1.3. ab 19 Uhr kann live teilgenommen werden. [In der Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin; zur Anmeldung]; sie kann aber auch im Livestream mitverfolgt werden.
Die Laudatio hält Jamila Schäfer, MdB (Bündnis 90/Die Grünen). Die Jury-Entscheidung wird von Dr. Imme Scholz vorgestellt. Zudem wird es ein Grußwort geben von Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Studie: Wie MINT-Berufe für Frauen attraktiv werden

Studie des ZEW: Moderne Unternehmenskultur sorgt für mehr weibliche Führungskräfte in MINT-Berufen:
Was muss geschehen, damit mehr Frauen im MINT-Bereich Karriere machen können? Forscher*innen der Northwestern University, Boston University und LUISS University und des ZEW Mannheim zeigten, dass höhere Frauenanteile in den Führungsgremien alleine nicht ausreichen. Wichtig ist auch die Haltung eines Unternehmens.
"Ein höherer Frauenanteil in den Führungsgremien von Unternehmen ist ein wesentlicher Baustein, um die Geschlechtervielfalt in MINT-Berufen zu erhöhen. Dies allein reicht aber nicht aus, um den Anteil weiblicher Führungskräfte in dem Bereich signifikant zu erhöhen. [...] Mindestens genauso wichtig sind die informellen Normen und Werte der Unternehmen. Schließlich haben sie es in der Hand, ein Umfeld zu schaffen, in dem Frauen gerne arbeiten und Karriere machen wollen". [Zur Klischeefrei-Meldung 5.2.24, zur ZEW-Meldung 13.12.23 / zur Studie (discussion paper (engl.))]

Volksbegehren "Stoppt Gendern in BW" nicht zulässig

Am 7. Dezember 2023 wurde der Antrag auf Zulassung des Volksbegehrens "Stoppt Gendern in Baden-Württemberg" mit dem Entwurf eines "Gesetzes über die Anwendung des amtlichen Regelwerks für deutsche Rechtschreibung in Baden-Württemberg" beim Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen eingereicht. Der Antrag auf Zulassung ist laut Begründung des Landes BW vom 10.1.24 nicht zulässig und musste abgelehnt werden, weil er nicht vorschriftsgemäß gestellt und dem verfassungsrechtlichen Bestimmtheitsgrundsatz nicht hinreichend entspricht. [Zur Meldung aus BW]

Neue Studie des 'Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz'

Studie "Lauter Hass – leiser Rückzug. Wie Hass im Netz den demokratischen Diskurs bedroht":
Die repräsentative Studie - als erste umfassende und bundesweite Erhebung zu Hass im Netz seit 2019 -  zeigt, dass Hass im Netz alltäglich ist und weiter zunimmt. Fast jede zweite Person in Deutschland (49%) wurde schon einmal online beleidigt. Ein Viertel (25%) der Befragten wurde mit körperlicher Gewalt und 13% mit sexualisierter Gewalt konfrontiert. Besonders häufig betroffen sind nach eigenen Angaben Personen mit sichtbarem Migrationshintergrund (30%), junge Frauen (30%) und Menschen mit homosexueller (28%) und bisexueller (36%) Orientierung. Fast jede zweite junge Frau (42%) erhielt bereits ungefragt ein Nacktfoto.
Das hat auch Einfluss auf die freie Meinungsäußerung im Netz. Mehr als die Hälfte der Befragten bekennt sich aus Angst im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung (57%), beteiligt sich seltener an Diskussionen (55%) und formuliert Beiträge bewusst vorsichtiger (53%). 82 Prozent der Befragten fürchten, dass Hass im Netz die Vielfalt im Internet gefährdet. Mehr als drei Viertel (76%) sind besorgt, dass durch Hass im Netz auch die Gewalt im Alltag zunimmt. Der Großteil (89 %) stimmt zu, dass Hass im Netz in den letzten Jahren zugenommen hat.

Hintergrund: Das „Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz“ ist eines von 14 bundesweit agierenden Kompetenznetzwerken und -zentren im Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Die fünf Träger Hate Aid, Das Nettz, Neue Deutsche Medienmacher*innen, Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur und Jugendschutz.net bearbeiten das Thema Hass im Netz dabei aus unterschiedlichen Blickwinkeln.  [Zur Studie, weitere Materialien und Informationen; zur BMFSFJ-Pressemitteilungen zur Studienvorstellung am 13.2. mit Zitaten von Ministerin Paus und Studienverantwortliche]

Jugend-Check zur Mindeststrafenanpassung §184b Abs.1 S.1 u. Abs.3 StGB

Jugend-Check (Veröffentlichung 9.2.) zum Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung der Mindeststrafen des § 184b Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3 des Strafgesetzbuches (Gesetzesstand: 7.2.24):
Mit dem Gesetz sollen künftig die Mindeststrafen für die Verbreitung, den Erwerb und den Besitz kinderpornografischer Inhalte auf sechs bzw. drei Monate abgesenkt werden. Damit sollen insbesondere jugendliche Täter*innen mit weniger als einem Jahr Freiheitsstrafe bestraft werden können, sofern sie nicht aus (pädo-)krimineller Energie gehandelt haben und der Tatvorwurf am unteren Rand der Strafwürdigkeit liegt. Mit der Absenkung der Mindeststrafe soll eine tat- und schuldangemessene Reaktion im Einzelfall ermöglicht werden.
Eine wesentliche Begründung lautet, dass gerade jugendliche Täter*innen handeln in der Regel nicht aus (pädo-)krimineller Energie, sondern aus einer für diese Lebensphase typische Unbedarftheit, Neugierde oder Abenteuerlust. So verbreiten junge Menschen etwa wider besseren Wissens über Chat-Gruppen kinderpornografische Inhalte oder kommen ungewollt in deren Besitz. Gerade in diesen Fällen kann durch die Neuregelung eine schuldangemessene Reaktion ermöglicht werden und nicht etwa ganze Schulklassen strafrechtlich verfolgt werden.
Da ein solches Vergehen nicht mehr als Verbrechen verfolgt werden muss, kann die Neuregelung junge Menschen vor weitreichenden Folgen für ihr (berufliches) Leben schützen (da sonst eine Verurteilung ins Führungszeugnis aufgenommen würde, wodurch bestimmte Berufsfelder nicht mehr zugänglich waren).
Die maximale Strafhöhe von bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe soll dabei unverändert bleiben, um sicherzustellen, „dass auch künftig schwere Taten (…) angemessen sanktioniert werden können“. Es soll auch in Zukunft an der Versuchsstrafbarkeit festgehalten werden. Damit kann die Schutzwirkung für junge Menschen, die Opfer dieser Straftaten sind, aufrecht erhalten werden und es können insbesondere minderjährige Opfer geschützt werden.
[Zum vollständigen Jugend-Check]

Hintergrund: Das Kompetenzzentrum Jugend-Check prüft Regelungsvorhaben der Bundesregierung, vor allem Gesetzentwürfe, im Stadium des Referentenentwurfs. Dadurch können die Auswirkungen von geplanten Gesetzen auf junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren erkannt und mit dem Jugend-Check sichtbar gemacht werden.
Der Projektträger des KomJC ist das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV). Das FÖV ist als ein gemeinsam von Bund und Ländern getragenes wissenschaftliches Forschungsinstitut parteipolitisch neutral. Die Prüfung der Regelungsvorhaben durch das KomJC erfolgt mit wissenschaftlich fundierter Methodik und neutral. Das KomJC nimmt nicht Stellung zu den Gesetzentwürfen, sondern stellt die Auswirkungen auf junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren differenziert und objektiv dar, ohne sie zu bewerten.
Zudem wird das KomJC durch einen unabhängigen Fachbeirat begleitet, der das KomJC berät und unterstützt.
Gefördert wird das KomJC durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes. Das BMFSFJ kooperiert dabei mit dem KomJC, indem im Zuge der Länder- und Verbändeanhörung die Jugend-Checks zusammen mit der Stellungnahme des Hauses an das federführende Referat übermittelt werden. Auf die Inhalte des Jugend-Checks nimmt das BMFSFJ dabei keinen Einfluss.

Studie: Arbeitszeit von Müttern deutlich unter deren gewünschter Arbeitszeit

Laut der Auswertungen der Langzeitstudie "Family Research and Demographic Analysis" (FReDa) des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) liegt die reale Arbeitszeit von Müttern in Deutschland deutlich unter deren gewünschter Arbeitszeit. Die "Lücke zwischen gewünschter und tatsächlicher Arbeitszeit [wächst] bei Müttern vor allem, sobald das jüngste Kind in die Schule kommt. So beträgt die reale Arbeitszeit von Müttern, deren jüngstes Kind 8 Jahre alt ist, rund 23 Stunden pro Woche, das Ideal in der Bevölkerung bis 50 Jahre sind jedoch 30 Wochenstunden. Diese Differenz von etwa sieben Stunden zeigt sich auch für Mütter mit älteren Schulkindern. [...] Die Lücke zu schließen, würde ein enormes Potenzial an Fachkräften freisetzen". Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Schirmherrin der Studie, hierzu: "Die Daten zeigen, wo vor allem für Mütter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser werden muss. Hier klaffen nicht nur Wunsch und Wirklichkeit oft stark auseinander, sondern es geht auch trotz des Fachkräftemangels viel Potenzial an hervorragend ausgebildeten Frauen verloren." [Meldung vom 29.11.23]

Studie: Einstellungen von Männern zu Gleichstellung(spolitik)

Sozialwissenschaftliche Repräsentativbefragung im Auftrag des Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e.V..
Autor der Studie: Prof. Dr. Carsten Wippermann, DELTA-Institut für Sozial- und Ökologieforschung GmbH , Erscheinungsdatum: Okt. 2023.
Studieninhalt: Wie blicken Männer heute auf Gleichstellung und Gleichstellungspolitik? Haben sich Einstellungen und Sichtweisen in den letzten Jahren verändert und wenn ja, wie? Um das näher zu beleuchten, hat das Bundesforum Männer die repräsentative Studie „Männerperspektiven. Einstellungen von Männern zu Gleichstellung und Gleichstellungspolitik“ in Auftrag gegeben. Diese schließt an die Untersuchungen „Männer. Rolle vorwärts – Rolle rückwärts“ (2007) sowie „Männer-Perspektiven. Auf dem Weg zu mehr Gleichstellung?“ (2015) an und liefert im Zeitvergleich aktuelle Befunde für ausgewählte Fragestellungen. Aus Sicht des Bundesforum Männer muss Gleichstellungspolitik Männer (1) als Unterstützer und Verbündete, (2) als eigenständige Agenten des Wandels und (3) als Akteure mit eigenen Themen und Bedarfen ansprechen, mitnehmen und einbeziehen. Die vorliegenden Studienergebnisse geben wertvolle Hinweise darauf, wie Männer heute zu Gleichstellung stehen und worauf bei der Gestaltung einer erfolgreichen gleichstellungsorientierten Männerpolitik zu achten ist. [Zur Veröffentlichung]

4. Ausschreibungen / Aufrufe

Jugendbildungspreis BW

"Dein Ding - Jugendbildungspreis" des Projekts "Demokratie vor Ort" der Jugendstiftung Baden-Württemberg im Demokratiezentrum BW.
Gesucht und ausgezeichnet werden Projekte von und mit jungen Menschen (bis 27 Jahre) in BW. Es gibt keine thematische oder formale Begrenzung; es ist lediglich nötig, dass das Projekt in den letzten 18 Monaten stattfand. (Bewerbung hier; Einsendeschluss: 3.3.24)

BW: Förderaufruf für Kleinprojekte: "Für Akzeptanz & gleiche Rechte"

Das Sozialministerium in Baden-Württemberg hat den Förderaufruf für Kleinprojekte im Rahmen des Aktionsplans "Für Akzeptanz & gleiche Rechte" für das Jahr 2024 veröffentlicht. Gefördert werden neue, innovative Projekte, die nachhaltig zur Verwirklichung der folgenden Ziele beitragen: allgemeine Sichtbarmachung, Sensibilisierung und damit Verbesserung der Lebenssituation queerer Menschen in BW, Dialog von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und Abbau von Vorurteilen, Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und präventive Vermeidung von Diskriminierungen. Die Maßnahmen müssen im Jahr 2024 beginnen, die Förderung wird für einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten gewährt. Antragsberechtigt sind Kommunen oder freie Träger. Anträge sind bis Sonntag, 31.3, einzureichen. [Weitere Informationen]

Offener Brief& Stellungnahme gegen das Verbot Gendergerechter Sprache

Vom Netzwerk Genderforschung und Gleichstellungspraxis Bayern (NeGG) initiierter Offener Brief auf www.geschlechtergerechtesprache.de zum angekündigten Verbot Gendergerechter Sprache in öffentlichen Einrichtungen in Bayern:
Laut des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) stehe für Bayern fest: "Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Wir werden das Gendern in Schulen und Verwaltungen sogar untersagen." (5.12.23 im Rahmen der Vorstellung seines "Regierungsprogramms der Zukunft"/ Pläne für die neue Legislaturperiode im Bayerischen Landtag.)
Im offenen Brief wird der Ministerpräsident aufgefordert, den Schulen, Hochschulen und Verwaltungen die Freiheit zu überlassen, wie sie in ihrer Sprache Gleichbehandlung ausdrücken wollen. Der Brief kann noch unterzeichnet werden. [Hier]
Zu den Erstunterzeichner*innen gehören u.a. die Organisationen u.a. die Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen (LaKoF), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Kreisverband Nürnberg, das Promotionskolleg für Intersektionalitätsstudien (PKIS) an der Universität Bayreuth, der Arbeitskreis Prävention und Forschung zu Antifeminismus Bayern, die Allianz der Gleichstellungsbeauftragten der außeruniversitären Forschungsorganisationen, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Landesverband Bayernund sowie der ver.di Landesbezirk Bayern.

Wiederum in Hessen haben es die Koalitionspartner CDU und SPD bereits explizit in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen, dass "festgeschrieben werden" wird, dass "auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet wird". Das Promotionskolloquium des Gender- und Frauenforschungszentrums der hessischen Hochschulen (gFFZ) hatte hierzu vergeblich vorab eine Stellungahme (Ende Nov. 23) verfasst: "Die Debatten um geschlechtersensible Sprache entzünden sich nicht zuletzt auch an Fragen männlicher Privilegien. Es geht um die Machtposition des weißen, heterosexuellen Mannes. Genderverbote, wie wir sie in Sachsen, Sachsen-Anhalt und vielleicht auch künftig in Hessen erleben, sind Ausdruck politischer Bestrebungen rechts-konservativer und rechtsextremer Kräfte, mit dem Ziel, geschlechtliche Vielfalt zurückzudrängen. Derartige antidemokratische und antifeministische Entwicklungen in unseren Landesparlamenten gehen Hand in Hand mit rassistischen Politiken." - Die Mitglieder des Kolloquiums forderten damals neben der Zurücknahme des Vorhabens zudem vergeblich einen offenen Dialog, die Anerkennung der Vielfalt in Sprache und Gesellschaft sowie die Einhaltung rechtskräftiger Urteile und gesetzlicher Grundlagen für eine geschlechteroffene Gesellschaft. 
Siehe hierzu ebenso die kritische Stellungnahme der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) HESSEN. (1.2.24)

BW: Vielfalt geht – „Ein Mitmachprojekt für junge Menschen mit u. ohne Behinderung“

Am ersten Februar hat die Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V. (LAGJM) mit Förderung der Aktion Mensch ein 2-jähriges Projekt begonnen, das an 4 Standorten in Baden-Württemberg mit jungen diversen Menschen umgesetzt werden wird. Es beinhaltet unter anderem die Gestaltung einer Wanderausstellung zum Thema Vielfalt bezogen auf junge Menschen. Exemplarisch wird im Projekt ausprobiert, wie diversitätsbewusste Jugendarbeit in der Praxis gelingen kann. Noch werden Standorte gesucht. Bewerben können sich Institutionen und Träger, die mit jungen Menschen arbeiten und die queere und/oder von Ausschlüssen und Diskriminierungen betroffene, aber auch durch Mehrfachzugehörigkeiten ausgezeichnete Jugendliche in einem kreativen Austausch zusammenbringen möchten. [Zur Ausschreibung, Hintergrundinformationen, Interessenbekundung]

Call for Papers: Gender und Natur

Call for Papers: Wi(e)der die Natur? Annäherungen an eine umstrittene Kategorie der Geschlechterforschung.
Die Gast-/Herausgeber*innen der Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, Tanja Mölders und Daniela Gottschlich, freuen sich über Beiträge aus verschiedenen Disziplinen zu Themen, die Gender und Natur gegenwartsbezogen oder auch historisch bearbeiten.
Deadine für die Einreichung der Texte: 31.3.24
Wer: Freiburger Zeitschrift für Geschlechterstudien
[Weitere Informationen]

Aufruf an Unternehmen und Institutionen zur Beteiligung am Girls'Day 2024

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
gemeinsam mit den Aktionspartner*innen: die Bundesagentur für Arbeit (BA) | die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) | der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) | der Bundeselternrat (BER) |der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) | die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) |die Gleichstellungsministerkonferenz (GFMK) |die Initiative D21 |die Kultusministerkonferenz (KMK) |der Zentralverband des Handwerks (ZDH)
und der Bundeskoordinierungsstelle des Girls'Day
rufen Unternehmen und Institutionen dazu auf, am Donnerstag, de 25. April 2024, am Aktionstag teilzunehmen!
[Quelle und weitergehende Informationen: Girls-day.de]

IGfH: Call for Papers: Sammelband Mädchen*welten 2.0 - Mädchen* in HzE (#JSA)

Die Fachgruppe Mädchen* und Frauen* in der Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) erarbeitet gegenwärtig einen Sammelband zur Situation von Mädchen* in den HzE und läd interessierte Autor*innen dazu ein, Abstracts (max. 1 Seite) für Einzelbeiträge einzureichen. [Weitere Infos von den Herausgebenden: Maedchenband@gmx.net]
Themen/ Perspektiven/ Schwerpunkte müssen nicht nur spezifisch das HzE-Spektrum betreffen, sondern können bspw. auch behandeln:
• (Auch) Zum Mädchen*begriff: Poststrukturalistische, queerfeministische, intersektionale sowie postkolonialistische Perspektiven
• Strukturelle Gewalt gegen Mädchen* als elementarer Aspekt von Fallverstehen und Sozialpädagogischer Diagnostik
• Rechtliche Perspektiven: §9 (3) im SGB VIII, Istanbul Konvention, Selbstbestimmungsgesetz, usw.
• Mädchen*sein in einzelnen Hilfesettings (stationär, ambulant, usw.)
• Beteiligung und Beschwerde auf theoretischer bzw. ggf. konzeptioneller Ebene mädchen*spezifisch gedacht
• Internationale Ein- und Ausblicke zu Mädchen* im jeweiligen Jugendhilfesystem
• Geschlechtliche Vielfalt und Öffnungsprozesse historisch gewachsener Mädchen*orte
• Selbstermächtigungs- und Widerstandspraktiken von Mädchen*, subversive Unterwanderungspraktiken misogyner Rollenzuweisungen und Strukturen
• …

Frist zur Einreichung der Abstracts: 01.04.2024 an: Maedchenband@gmx.net
Rückmeldung erfolgt zeitnah. Beiträge (max. 35.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen)) sind dann bis spätestens zum 01.10.2024 einzureichen. Das Buch soll 2025 erscheinen.

Projektförderung Aktion Mensch: Schaffung inklusiver Begegnung

Förderangebote der "Aktion Mensch":
I.) Schaffung von inklusiver Begegnung, um Inklusion erlebbar zu machen.
Förderidee: Inklusion bedeutet, eine vielfältige und offene Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch unabhängig von individuellen Unterschieden am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Wir möchten dabei helfen, zusätzliche Gelegenheiten für inklusive Begegnungen zu schaffen, um Inklusion erlebbar und erfahrbar zu machen.
In diesem Förderangebot unterstützt die Aktion Mensch inklusive Projekte in den Lebensbereichen „Bildung und Persönlichkeitsstärkung“ sowie „Freizeit“. Hierzu zählen beispielsweise Vorhaben in den Bereichen: Engagement vor Ort, Musik und Tanz, Natur und Umwelt, Sport und Spiele, Theater und Kunst.
Für Projekte mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr können über einen vereinfachten Antragsprozess bis zu 10.000 € ganz ohne Eigenmittel beantragt werden.
Zielgruppe: Menschen mit Behinderung; Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis 27 Jahren; Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten (bei fehlender Wohnung, in gewaltgeprägten Lebensumständen oder bei Entlassung aus einer geschlossenen Einrichtung).
Förderzeitraum: Förderanträge können vom 1.2.2024 bis zum 31.1.2026 gestellt werden. Der maximale Durchführungszeitraum eines Projektes kann bis zu 12 Monate betragen. [Mehr Informationen]

II.) "Inklusion einfach machen" - Erfolgreiche Inklusion braucht zwei Dinge ganz besonders: Beteiligung und Barrierefreiheit.
Förderidee: Inklusion voranbringen, in dem die Voraussetzungen geschaffen werden, die die Zielgruppen am politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben und mitgestalten lassen.
Konditionen für Projektvorhaben: Chancen für inklusive Begegnungen schaffen, kommunikative und bauliche Barrieren abbauen, „Empowerment“ von Menschen mit Behinderung fördern, Lernprozesse in Ihrer Organisation anstoßen und Erfahrungen in der partizipativen Arbeit gewinnen.
In diesem Angebot werden Personal-, Honorar-, und Sachkosten, sowie Investitionen in Höhe von bis zu 60.000 Euro bei einem Fördersatz von bis zu 95 % gefördert. Hinzu kommen zusätzliche Zuschuss-Möglichkeiten in Höhe von bis zu 30.000 Euro.
Zielgruppe: Menschen mit Behinderung; Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre; Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten.
Förderzeitraum: Förderanträge können bis zum 28. Februar 2025 gestellt werden. Der maximale Durchführungszeitraum eines Projektes kann bis zu 36 Monate betragen. [Mehr Infomationen]

Bundesweite Meldestelle für antifeministische Vorfälle

"Erfahrungen teilen. Antifeminismus sichtbar machen.": Von der "Meldestelle Antifeminismus" werden antifeministische Vorfälle bundesweit dokumentiert. Denn sexistische, frauen-, queerf- oder menschenfeindliche Botschaften, Angriffe auf Gleichstellung, politische Strategien gegen Emanzipationsbestreben und andere Formen von Antifeminismus zeigen sich vielfältig. - Mit der Hilfe eines*r Jeden macht die Meldestelle antifeministische Zustände sichtbar und setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung ein.
Angesiedelt bei der Amadeu Antonio Stiftung, gefördert vom BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben!.

-> siehe hier auch: Die Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus: Sie berät und schult mit einem Fokus auf Gender bundesweit Zivilgesellschaft, Politik, Jugendarbeit, Bildungseinrichtungen und Medien im Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: Was bedeutet die Arbeit gegen Rassismus, Antisemitismus oder Antifeminismus konkret in der Praxis? Welche Rolle spielt Geschlecht bei abwertenden Einstellungen und Äußerungen? Warum sind die Themen Feminismus, Gender oder Geschlechtergerechtigkeit Feindbilder bei rechtspopulistischen Akteur*innen, werden von ihnen aber auch instrumentalisiert und wie erkenne ich das? ...

Partnerorganisation der "Initiative Klischeefrei" werden

Die Initiative Klischeefrei setzt sich für eine Arbeitswelt frei von Geschlechterklischees ein. Das Netzwerk von Partnerorganisationen aus allen Bereichen der Gesellschaft ist zentraler Bestandteil der Initiative. Ziel der Initiative ist, die Arbeitswelt klischeefrei zu gestalten. Dafür wird früh angesetzt, um Kindern und Jugendlichen von Anfang an klischeefreies Aufwachsen, Lernen und später eine an persönlichen Interessen und Stärken orientierte Berufs- und Studienwahl zu ermöglichen.  Alle Organisationen (mitmachen können alle juristischen Personen), denen auch wichtig ist, dass sich alle Menschen von klein auf frei von Rollenbildern und Stereotypen entfalten und ihre Stärken leben und sich dann auch entsprechend beruflich entwickeln können, sind eingeladen, (kostenfrei) Partner der Initiative zu werden. [Mehr Informationen; bisherige Partner*innen]

5. Fortbildungen

19.3./16.4. Online-Reihe: Antifeminismus erkennen u. begegnen

Digitale Workshopreihe: "Spotlight - Antifeminismus erkennen und begegnen" der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz, von Januar bis April:
Was ist eigentlich Antifeminismus? Wie zeigen sich antifeministische Mobilisierungen? Und wie unterschiedlich können diese sein? Die vierteilige digitale Veranstaltungsreihe versucht Antworten auf diese Frage zu geben. [Weitere Infos]
Aufgrund begrenzter Teilnahmekapazitäten wird um Anmeldung jeweils bis eine Woche vor Veranstaltungsbeginn gebeten.

- 2. Workshop: Feminismus: eine Erfindung des Westens!? – Antifeministische Narrative bei islamistischen Gruppierungen (19.3.24, 10-14 Uhr): "Feminismus ist eine rein westliche Angelegenheit und muslimische Frauen sind längst emanzipiert?" Solche und weitere Argumentationen verfolgen islamistische AkteurInnen, wenn es um das Thema Feminismus geht. Im Workshop werfen wir einen Blick auf antifeministische Erzählungen, die IslamistInnen für ihre Zwecke nutzen.

- 3. Workshop: Bibel oder Barbarei – Christliche FundamentalistInnen und ihr Kampf gegen die Moderne (16.4.24, 10-14 Uhr): Trotz oder gerade wegen der voranschreitenden Liberalisierung und Säkularisierung hat vor einigen Jahren eine kleine, aber lautstarke Gruppe religiöser Hardliner damit begonnen Frauenrechte und Rechte von LGBTIQ-Personen anzugreifen. Der Workshop vermittelt Grundlagen zum Thema und widmet sich schwerpunktmäßig dem antifeministischen Weltbild christlicher FundamentalistInnen, ihren Strategien und Aktivitäten.

20.3. Online-Workshop: Jungenarbeit-Basics

Online-Workshop "Jungenarbeit-Basics" - Grundlagen der Jungen*arbeit und methodische Ansätze in der Arbeit mit Jungen* – Einführungskurs der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V.:
20.3., 9:00-16:30Uhr + individuelle Selbstlernphase vorab (ca 4 Std.). Teilnahme-Gebühr: 50 Euro. Begrenzte Teilnehmendenzahl.
Kurzbeschreibung: Was ist eigentlich geschlechterbewusste und -sensible Jungen*arbeit? Warum braucht die Jugendarbeit dieses Themenfeld? Wie geht das überhaupt? Warum ist die Auseinandersetzung mit der Dimension „Geschlecht“ in der Gesellschaft so wichtig?
In diesem Online-Angebot werden die Grundlagen für eine moderne Jungen*arbeit vermittelt, die Bedarfe und Herausforderungen von Jungen* thematisiert sowie erste Methoden zur pädagogischen Arbeit mit Jungen* vorgestellt. Die Veranstaltung ist vorrangig für den Einstieg in die Jungen*arbeit gedacht.
Methode: Die Veranstaltung findet als virtuelles Flipped-Classroom Angebot statt. Sie erhalten ca. Monate vor dem Online-Termin Zugang zu einer virtuellen Lernumgebung (moodle), in welcher Sie sich die theoretischen Grundlagen von Jungen*arbeit selbständig erarbeiten. Dazu benötigen Sie insgesamt ca. 4 Stunden. Bei dem synchronen online Workshop werden wir praktisch arbeiten und sie bekommen Ideen und Anregungen aus und für die Praxis, sowie genügend Raum und Zeit zum Austausch oder für Fragen.
Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte der Jugend(-sozial)arbeit, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, Studierende (Sozial-)pädagogischer Berufe sowie interessierte Personen.
Referent: Michael Schirmer (Dipl. Päd) ist Referent der Geschäftsstelle der LAGJM BW und ausgebildeter Jungenarbeiter.
[Mehr Informationen; zur Anmeldung]

10.-13.4. Berlin: Grundlagen geschlechterreflektierter Pädagogik

Fortbildung: "Grundlagen geschlechterreflektierter Pädagogik"
Veranstalter*in: Dissens – Institut für Bildung und Forschung
Zeit: 10.-13.04.2024 in Berlin, 3,5-tägige Fortbildung
Zielgruppe: pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen, die sich bislang eher wenig mit den Themen befasst haben.
Referentinnen: Ulla Wittenzellner & Sarah Klemm
Kosten: 25 Euro Teilnahmebeitrag, vorab zu entrichten.
Die Fortbildung ist in Berlin als Bildungsveranstaltung gemäß des Bildungszeitgesetzes anerkannt.
[Infos zu den Inhalten und zur Anmeldung]

11.4. Genthin: KJH: Umgang mit selbstverletzenden Verhaltensweisen bei Jugendlichen

Fortbildung "Seelenrizz" des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. in Zusammenarbeit mit Wildwasser Magdeburg e.V. am 11.04.2024. Fachkräfte der Kinder- und Jugenhilfe, sowie andere Interessierte, können sich an diesem Tag mit dem Thema selbstverletzende Verhaltensweisen auseinandersetzen. Ziel ist es ein tieferes Verständnis für Hintergründe und Mechanismen zu fördern und Handlungsstrategien in der Arbeit mit Betroffenen zu erörtern.
Datum: 11.04.2024, Zeit: 09:30 - 15:30 Uhr, Ort: Jugendhaus Thomas Morus, Geschwister-Scholl-Straße 4, 39307 Genthin.
Teilnahmebeitrag: 25€ (inkl. Verpflegung)
[Informationen & Anmeldung]

12.4. Stuttgart: FoBi zu Umgang mit selbstverletzendem Verhalten von Mädchen* u. jungen* Frauen"

Fortbildung des Mädchen*gesundheitsladens in Stuttgart (Beratungs- und Präventionsstelle für Mädchen* und junge Frauen*: "Wohin mit meiner Wut?“ – Selbstverletzendes Verhalten von Mädchen* und jungen* Frauen"
Termin: 12.4.24, 9:30-16:30 Uhr; Anmeldeschluss: 15.03.2024; Anmeldungen unter: info@maedchengesundheitsladen.de
Teilnahmekosten: 100,00€ pro teilnehmende Person
Inhalt: Pädagog*innen sind häufig mit Mädchen* konfrontiert, die sich selbst verletzen und damit in einem erheblichen Maße selbst gefährden. Die Anzahl der Betroffenen wächst seit Jahren stetig an und stellt somit auch andauernde Herausforderungen für die pädagogisch-therapeutische Praxis dar. Im Umgang mit den Betroffenen ist ein sensibles und fachlich fundiertes Umgehen erforderlich. Neben inhaltlichen Inputs wird es Anregungen zum Umgang mit den Betroffenen im pädagogischen Alltag geben sowie Möglichkeiten der Krisenintervention dargestellt. (Mehr Infos)

24.4. Web-Seminar: Jugendliche mit Lernschwierigkeiten durch Medienarbeit fördern

Seminar am 24.4., 14-16Uhr; digital via Zoom: Fachkräfte stärken – Jugendliche mit Lernschwierigkeiten durch aktive Medienarbeit fördern
Inhalt: Kinder und Jugendliche kennen digitale Medien als selbstverständlichen Teil ihres Alltags und gehen vertraut damit um. Dabei wissen sie häufig nicht deren Potential zur Erreichung ihrer individuellen Bedürfnisse sowie Überwindung von Lern- und Entwicklungsschwierigkeiten auszuschöpfen. Mit einem stärken-orientierten Einsatz von digitalen Medien in der außerschulischen Bildungsarbeit, die Momente der Partizipation, Handlungsorientierung und das Projektlernen beinhalten, hat die Stiftung Digitale Chancen positive Erfahrung gesammelt, die in dieser Fortbildung vorgestellt werden.
Zielgruppe: Fachkräfte aus sozialberuflichen und pädagogischen Arbeitsfeldern.
Kosten: 60,00 Euro inkl. digitalen Veranstaltungsunterlagen.
Veranstalterin: IN VIA Akademie/Meinwerk-Institut gGmbH
 [Mehr Informationen und Anmeldung]

25.4. Online: Basics sexuelle & geschlechtliche Vielfalt

Fortbildung: Basics sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW
Datum: 25. April 2024, Uhrzeit: 10-17 Uhr, Veranstaltungsort: digital via Zoom.
Kursinhalt: LSBTIAPQN+… :Was verbirgt sich hinter diesen Buchstaben und was meinen wir eigentlich, wenn wir von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sprechen? Welche Erfahrungen, Bedarfe und Barrieren können junge queere Menschen erleben? Wie können pädagogische Angebote so gestaltet werden, dass sich trans*, inter* und nicht binäre, queere, lesbische, schwule, bi-, pan- und asexuelle junge Menschen genauso wohlfühlen wie heterosexuelle, cis- und endogeschlechtliche Kinder und Jugendliche? Diese Fragen werden im Rahmen der Tagesfortbildung behandelt. [Zur Anmeldung; Kosten: 85 €]

25.4. Online-Workshop: Gendersensible Sprache

Gendersensible Sprache - Grundlagen-Online-Workshop/Basics der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg am 25.4., 16.30-20.00 Uhr:
Unsere Sprache stößt schnell an Grenzen, wenn wir Menschen jenseits des binären Geschlechtersystems ansprechen möchten. Nicht-binäre Personen werden bereits in der Anrede häufig nicht berücksichtigt. Doch es geht auch anders. - Das partizipativ gestaltete Online-Seminar gibt eine Einführung in gendersensible Sprache und vermittelt Wege zum sprachlichen Umgang mit Vielfalt. Die Teilnehmenden werden zum Ausprobieren ermutigt, arbeiten mit anschaulichen Beispielen und haben die Möglichkeit, eigene Fragen einzubringen. Es wird dabei auf einen wertschätzenden Austausch untereinander geachtet. Unsicherheit und Ambiguität werden nicht übergangen, vielmehr sollen die Teilnehmenden darin unterstützt werden, einen sicheren Umgang damit zu entwickeln.
Das Seminar richtet sich an Menschen, die keine oder wenig Vorkenntnisse im Bereich geschlechtersensibler Sprache haben. Gemeinsam erarbeiten wir geschlechtergerechte Formulierungen für Freizeit und Beruf und lernen verschiedene Möglichkeiten des geschlechtergerechten bzw. ent-genderten Sprechens und Schreibens kennen. Das Ziel ist die Entwicklung einer sicheren Haltung, die Fehler erlaubt und Weiterentwicklung ermöglicht.
[Zur Anmeldung;Teilnahmegebühren: 10,- € | 5,- € ermäßigt]

 

25./26.4. Berlin: Mädchen* und Radikalisierung

Zweitägige Fortbildung "Übersehen und betroffen - Mädchen* und Radikalisierung" in Berlin: Am 25./26.4.24 (jeweils 9-17 Uhr) findet die Fortbildung "Übersehen und betroffen - Mädchen* und Radikalisierung" zur mädchen*orientierten und diskriminierungssensiblen Prävention im Zusammenwirken mit Polizei und Sicherheitsbehörden statt. Mädchen* und junge Frauen* werden in ihren extremistischen Haltungen und gewalttätigem Handeln oft übersehen. Gerade bei Polizei und Sicherheitsbehörden bleiben sie häufig "unter dem Radar“, da ihr Handeln weniger im öffentlichen Raum stattfindet. Studien und Erfahrungen der Radikalisierungsprävention zeigen dagegen, dass Mädchen* und Frauen* im Islamismus wie auch im Rechtsextremismus eine wichtige Rolle in verschiedenen Gruppierungen spielen, etwa in der Weitergabe von Ideologie on- und offline, in der Familien- und Erziehungsarbeit sowie in der geschlechtsspezifischen Rekrutierung von anderen jungen Frauen*. Deswegen ist eine zentrale Frage, die sich auch die Tagung stellt, was es für eine genderreflektierte und mädchen*orientierte Prävention braucht, bei der junge Frauen*, die sich radikalisieren, nicht übersehen werden, deren gegebenenfalls erhöhte Benachteiligungen dennoch sachgerecht einbezogen werden können.  Es handelt sich um eine Veranstaltung von cultures interactive e.V., Verein zur interkulturellen Bildung und Gewaltprävention, Mainzer Str. 11, 12053 Berlin. Die Fortbildung wird gefördert durch die Berliner Landeskommission gegen Gewalt im Rahmen des Projekts MiA – Mädchen im Austausch. [Weitere Informationen& Anmeldung]

29.4. Online-Seminar: "Sexualpädagog*in. Und dann?"

Seminar "Sexualpädagog*in. Und dann?" des Instituts für Sexualpädagogik (ISP).
Termin: 29.04.2024, 9.30 - 14 Uhr (und später im Jahr).
Seminarbeschreibung: Erfreulicherweise gibt es immer mehr Fachkräfte, die sich sexualpädagogisch ausbilden lassen. Damit erhalten immer mehr Kinder und Jugendliche qualifizierte und bestenfalls unterstützende Begleitung in ihrer sexuellen Entwicklung.
In diesem Rahmen stellt sich aber nach den sexualpädagogischen Weiterbildungen oft die Frage nach den weiteren Schritten: Soll ich mich selbstständig machen?, In welchem Umfang?, Wie lassen sich freiberufliche Anteile mit den Arbeitgebenden in den Festanstellungen vereinbaren? Wie verfahre ich dabei am besten?
Erfolgreiche Akquisestrategien, Vernetzungen braucht es ebenso wie ansprechende Bewerbungsmaterialien. Aber auch Fragen nach einer möglichen Honorierung, geeigneten Tagessätzen und Verhandlungsgrundsätzen bewegen nicht wenige Sexualpädagog*innen.
Das LOS bietet praxisnahe und handfeste Tipps und Tricks und bietet einen interaktiven, lebendigen Austausch.
Wir öffnen unser „Nähkästchen“ und erzählen aus unser beider Erfahrungswerte mit den Themen.
Nach dem Live-Online-Seminar bekommen die Teilnehmenden umfangreiche Handouts sowie darüber hinausgehende thematische Informationen auf einem begleitenden padlet (digitale Pinnwand).
Das LOS richtet sich an routinierte genauso wie frisch ausgebildete Fachkräfte in der (sexual)pädagogischen Arbeit. Die Teilnahme an dem Seminar wird durch eine Teilnahmebescheinigung bestätigt.
Dozierende: Anke Erath, Anja Franke
Kosten: bei Anmeldung bis 18.03.2024: 100 €, danach 120 €.
[Weitere Infos & Anmeldung]

ab 29.4. Köln: FoBi KiJu-Arbeit: Prävention von sexualisierter Gewalt in Institutionen

Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW: Fortbildung Kinder- und Jugendarbeit … aber sicher! Prävention von sexualisierter Gewalt in Institutionen.
Die 6-tägige Fortbildung/ Qualifizierung findet 1x jährlich in Köln in drei je zweitätigen Blöcken statt: 29./30. April, 28./29. Mai, 18./19. Juni.
Veranstaltungsort: Jugendherberge-Köln-Riehl, An der Schanz 14, 50735 Köln.
Kosten: 690,- Euro für alle drei Module (inkl. Tagesverpflegung, Materialien etc.).
Ziele der Fortbildung: Die Teilnehmenden erwerben Fachwissen zum Thema sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen und setzen sich mit den Grundkenntnissen der Prävention und Intervention auseinander, sodass sie z.B. im Nachgang in der Institution Prävention anregen und Präventionskonzepte vorstellen können, Präventionsmaterialien kennen und empfehlen, Aufklärungsarbeit für Kolleg*innen sowie Eltern anbieten, als erste Ansprechperson bei Grenzüberschreitungen zur Verfügung stehen, weiterleiten an zuständige Stellen und insgesamt an der Entwicklung kinderschützender Strukturen in der Institution verantwortlich und tatkräftig mitwirken.
Zielgruppe: Die Weiterbildung richtet sich an alle haupt- und ehrenamtlichen Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und sich in ihrer Institution zum Thema „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ engagieren wollen.
Förderung vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
[Mehr Informationen & Anmeldung]

Koblenz: Qualifizierung zur Berater*in für Berufliche Orientierung

Die Beratungsgruppe für Berufliche Orientierung am Pädagogischen Landesinstitut - eines aus zurzeit 13 Berater*innen bestehenden Teams - wird verstärkt. Interessierte Lehrkräfte können sich ab sofort bewerben, um an einer Qualifizierung zur Beratungskraft teilzunehmen.
Nähere Informationen siehe: Ausschreibung. [Anmeldeschluss: 30.4.24]
Hintergrund: Die 13 Berater*innen für Berufliche Orientierung kommen aus verschiedenen Regionen von Rheinland-Pfalz und vertreten alle Schularten. Sie beraten Schulen zielorientiert, punktuell und auch über einen längeren Zeitraum. Schulen können bei Bedarf ein Team anfragen, das vor Ort unterstützt und angestoßene Prozesse begleitet. Das Team der Berater*innen ist dem Pädagogischen Beratungssystem (PäB) des Pädagogischen Landesinstituts angegliedert. Für die inhaltlichen Schwerpunkte der Gruppe: siehe ihr Profil.
Die Servicestelle Berufliche Orientierung am Pädagogischen Landesinstitut ist Mitgliedschaft bei der Initiative Klischeefrei und legt daher Wert auf die Arbeit möglichst ohne Geschlechterstereotype: (siehe auch Interview vom 26.1.24): "Die Servicestelle berät und bildet Lehrkräfte zu verschiedenen Themen der beruflichen Orientierung fort. Das Team der Servicestelle informiert zu Berufen und Berufsfeldern, die zukunftsorientiert ausgerichtet sind. Dabei legt es Wert auf eine klischeefreie Darstellung von Berufsbildern. Die gendersensible Vermittlung von Inhalten und die Sensibilisierung aller an der beruflichen Orientierung beteiligten Personen werden in den Angeboten der Servicestelle berücksichtigt. Das Team gibt Impulse zur Einbindung dieser Thematik in den Unterricht. Kooperationen mit rheinland-pfälzischen Kammern und Verbänden unterstützen es dabei."

ab 16.5. Berlin: FoBi: Diversity, sexuelle& geschlechtl. Vielfalt in der Schulsozialarbeit

Angebot des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg (SFBB) im Rahmen des Handlungsfelds Jugend/sozial/arbeit:
Diversity in der Schulsozialarbeit: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt thematisieren. - Ein zweiteiliges Fortbildungsangebot mit der QUEERFORMAT Fachstelle Queere Bildung in Kooperation mit der „Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt (IGSV)“:
Schulsozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag für eine inklusive Schule, in der idealerweise alle jungen Menschen ihre Persönlichkeiten in einem geschützten Raum entfalten und angstfrei lernen können. Dabei ist es zentral, die Vielfalt der jungen menschen, ihre Potenziale und möglichen Benachteiligungen im Blick zu haben. Auseinandersetzungen mit Identitäten und Gruppenzugehörigkeiten sind für Kinder und Jugendliche entscheidende Prozesse. Sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten spielen dabei eine wichtige Rolle. Diese sind immer in Verschränkung mit anderen Kategorien wie z. B. Religion, Rassismuserfahrungen, Fähigkeiten und Be_hinderungen zu betrachten.
 Im Teil I des Seminars (16.-17.05.) wird grundlegendes Wissen zu Diversity vermittelt sowie die eigene Haltung und Praxis reflektiert. Sie entwickeln Handlungsoptionen für den schulischen Alltag und nehmen die Dimensionen 'Geschlecht' und 'sexuelle Orientierung' in den Blick. Dazu lernen Sie Materialien und Übungen kennen, um Vielfalt sichtbar zu machen und zum Hinterfragen von Stereotypen anzuregen. Das Seminar lebt von Reflexions- und Praxisübungen.
 Im Teil II (Aufbauseminar / 01.-02.10.) werden die im ersten Teil gewonnenen intersektionalen Perspektiven auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt erweitert und vertieft. Neben der Reflektion der eigenen Haltung und Praxis werden Methoden und Materialien für den Arbeitsalltag vorgestellt und Handlungsoptionen auf dem Weg zu einer diskriminierungskritischen Schule entwickelt.
[Mehr Informationen und Anmeldung bis 25.04.2024]

17.5. Online FoBi für weibliche* KJ(H)-Fachkräfte: "Wirksam Führen"

Führungsnugget: Frauen* auf Augenhöhe: Als Führungskraft oder in der Leitungsrolle werden wir als Frau* in den unterschiedlichsten Gremien, sei es im Jugendhilfeausschuss, im Gemeinderat oder in anderen Sitzungen damit konfrontiert, dass es mitunter schwer ist, sich und das eigene Anliegen einzubringen. Die Klärung der Rangordnung ist oft die Bedingung dafür, das eigene Argument "an den Mann zu bringen". In diesem Workshop lernen Frauen* Spielregeln der statusorientierten Kommunikation so anzuwenden, dass die Kommunikation auf Augenhöhe gelingt. Die Veranstaltung beschäftigt sich unter anderem mit den Fragen: Wie kann ich als weibliche* Leitung zu Wort kommen und mein Anliegen entsprechend platzieren? Wie verschaffe ich mir mit meinem Anliegen Gehör? Wie behalte ich das Rederecht oder gewinne es zurück? Dieses "Führungsnugget" ist Teil der Fortbildungsreihe "Wirksam Führen". Zielgruppe sind Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit. Die Veranstaltung findet am 17.5. online statt, Anmeldeschluss ist der 5.5. Es handelt sich um eine Veranstaltung der Akademie der Jugendarbeit Baden-Württemberg. [Weitere Informationen]

22.5. Berlin: Workshop: Konsum& Gender - Ansätze für eine genderspezifische Arbeit

Angebot des SFBB: Der Konsum von psychotrophen Substanzen zieht sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte, durch alle Milieus und auch alle Gendertypen. Aber gibt es signifikante Unterschiede in Konsummustern, Formen des Gebrauchs, besondere Risikofaktoren oder auch substanztypische Präferenzen? - In dem Workshop, der sich an Fachkräfte der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit aus Berlin und Brandenburg richtet, wollen wir uns dem Thema Gender im Kontext von Konsum und den Möglichkeiten genderspezifischer Arbeit nähern. Wir werden uns CIS-Frauen, CIS-Männer und die sehr diverse LGBTQ+ Gruppierung als Konsumierendengruppen ansehen, aktuelle Forschung vorstellen und gemeinsam versuchen, Schlüsse für uns und unser Arbeitsfeld daraus zu ziehen. Dabei versteht sich der Workshop als Einführung in und Annäherung an das Thema.
Termin: 22.05.2024 09:45-17:15 Uhr, Ort: Jagdschloss Glienicke [Anmeldung bis 1.4.24]

2024 Mainz/online - FoBi des Mädchenhauses in Mainz

Das Mädchenhaus Mainz bietet verschiedene Fortbildungen, u.a. zu Jugendlichen und Social Media (14.03.24), Körper (18.04.24) oder Selbstverletzendem Verhalten (29.04.24) an. Die FoBi finden an zwei verschiedenen Standorten in Mainz, teils aber auch online statt.
[Zum FoBi-Programm für das ganze Jahr 2024]

2024: online/BW: neues Fort-/Weiterbildungs-Jahresprogramm der Akademie der Jugendarbeit BW

Neues Jahresprogramm der Akademie der Jugendarbeit BW. Das vielfältige Angebot für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit bündelt auch Angebote aus der Geschlechterpädagogik (z.B. Queere Jugendliche als Verbündete unterstützen, Armut und Klassismus in der Mädchenarbeit, sowie Weiterbildung Jungenarbeitet*in). [Zum Programm]

Online-Kurs: Intersektionalität in der Jungenarbeit

Neuer Mikrokurs zum Thema "Intersektionalität in der Jungenarbeit" der Fachstelle Jungenarbeit NRW veröffentlicht.
Darin wird auf folgende Fragen eingegangen:
- Was genau steckt hinter dem Buzz-Word "Intersektionalität"?
- Was hat der Begriff mit mir und meiner pädagogischen bzw. sozialarbeiterischen Praxis zu tun?
- Wie kann Intersektionalität in der Jungenarbeit aussehen?
Der kostenfreie Kurs ist interaktiv angelegt und soll zum Nachdenken und Handeln in der eigenen Praxis anregen. Er ist für eine Dauer von 1,5 bis 2 Stunden konzipiert und kann ohne Anmeldung online auf der Homepage des Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit in NRW e.V. absolviert werden. [Zum Kurs]

Pädagogischer Online-Selbstlernkurs zu Diversität, Diskriminierung, Privilegien, Kolonialismus, Rassismus, Anti-Bias-Ansatz

Kostenloses, unbegrenztes, zeitlich flexibel nutzbares Online Angebot der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW:
Kursname: "#connect " (kostenlose Registrierung zur Nutzung nötig), Zeitaufwand: 6-8 Std.
FUMA-Kursbeschreibung : Wie können wir als Pädagog*innen der Vielfalt der Menschen, mit denen wir arbeiten, gerecht werden? Was ist Privilegierung und Diskriminierung? Was ist unter einer intersektionalen Perspektive zu verstehen? Wo kommt das her? Und vor allem: Wie können wir eine gute professionelle Haltung entwickeln und handlungsfähig bleiben?
#connect wird dich bei deiner Auseinandersetzung mit diesen Fragen begleiten. [...] In fünf Modulen werden wir uns mit den Themen Diskriminierung, Privilegien, Kolonialismus, Rassismus und dem Anti-Bias Ansatz beschäftigen und für die verschiedenen Herausforderungen Handlungsimpulse für die pädagogische Praxis anbieten. [Zum Angebot in der FUMA-Mediathek]

Trägerqualifizierung: Jungenarbeit in der Migrationsgesellschaft (§11-14 SGB VIII)

Trägerqualifizierung der Fachstelle Jungenarbeit NRW / Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit in NRW e.V. für Träger der Arbeitsfelder SGB VIII, §11-14:
Das Projekt "Irgendwie Hier – Jungenarbeit in der Migrationsgesellschaft" der LAG Jungenarbeit NRW bietet eine jahresbegleitende und umfangreiche Qualifizierung für öffentliche wie freie Träger an, deren Fachkräfte sich in der vielfältigen und komplexen Arbeit mit Jungen* und jungen Männern* mit Flucht- und Migrationserfahrungen befinden. Ziel ist es, eine unterstützende und bedarfsorientierte Erweiterung von Fachlichkeit, Haltung und Konzepten nachhaltig zu ermöglichen.
Das Angebot wird fortlaufend in Hinblick auf eine Prozess- und Bedarfsorientierung der teilnehmenden Träger strukturell angepasst und ist 2024 in drei thematische Module gegliedert, die jeweils zwei Seminartagen umfassen:
Modul 1: Einstieg in die Jungen*arbeit, Modul 2: Intersektionale Perspektive auf Jungen*arbeit, Modul 3: Transfer in die und Reflexion der eigenen Praxis.
Termine: Die Koordinierung findet gemeinsam mit den Trägern statt. Die Teilnahme an der Qualifizierung ist kostenfrei.
Gefördert  vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
[Weitere Informationen, Kontakt, Anmeldung und Projektbeschreibung]

6. Fachtagungen & andere Veranstaltungen

29.2. online: Fachtag zum Equal-Care-Day

Am 29. Februar 2024 ist der nächste Equal Care Day, der erneut die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Care-Arbeit problematisiert. Verantwortlich für den anlässlich des Aktionstags veranstalteten online- Fachtag ist die Initiative Equal Care Day, die Menschen, Firmen und Verbände, die sich für #EqualCare einsetzen, unterstützt bei Vernetzung und Entwicklung und Umsetzung von Ideen, den Care Gap zu schließen. Die Initiative will helfen, über den Wert der Kümmer- und Versorgungsarbeit und die Folgen ihrer unfairen Verteilung zu informieren und mit dem Aktionstag ‚Equal Care Day‘ am 29.2. (bzw. 1.3.) mediale Sichtbarkeit und öffentliche Aufmerksamkeit über die Grenzen Deutschlands hinaus schaffen. Außerdem setzt sie sich auf bundespolitischer Ebene für konkrete strukturelle Veränderungen ein. - Dahinter steht ein Zusammenschluss aus aktuell rund 40 Ehrenamtlichen, die in Projektteams organisiert sind.

Zum Fachtag:
Teil 1: 09:00 - 16:30 Uhr: Der Konferenz-Teil des Equal Care Day-Festivals richtet sich an alle am Thema Interessierten, v.a. auch an Fachkräfte, für die die Themenbereiche Care, CareGap und PayGap, unsichtbare Arbeit & Mental Load, Arbeitsbedingungen und Folgekosten unterlassener Care-Arbeit in ihrem beruflichen Kontext relevant sind. Den Auftakt nach der Begrüßung aus der Steiermark macht Mareike Fallwickl mit ihrer Keynote.
Teil 2: 16:00 - 22:00 Uhr: Richtet sich an alle, die Care-Arbeit übernehmen - die Betroffenen und Sorgetätigen stehen im Fokus. Mit Vorträgen, Workshops und weiteren Hands-on-Angeboten geht es um Information, Vernetzung, Ideen und Vorschläge, gemeinsam ins Handeln zu kommen und den notwendigen gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten.
Für Fachkräfte ist Teilnahme nur am ersten Teil, aber auch an beiden möglich, denn: "Care geht uns alle an, denn die Care-Arbeit ist Basis unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Miteinanders. Wir wollen Zielgruppen zusammenbringen und keine neuen Kategorien und Hürden schaffen. Wir freuen uns über alle, die unser Equal Care Day-Festival ganztätig besuchen und sich auf der Care-Landschaft einbringen."
[Mehr Informationen & Anmeldung hier ; Ticketpreise: je nach Teilnahmedauer (Teil1 u./o. 2) und TN-Hintergrund (regulär/ business/ ermäßigt: zwischen 9-99 Euro]

29.2. Berlin: Vorträge&Diskussion: Europa als Motor! Teilhabe von Frauen gestalten – in Berlin und überall!


Friedrich-Ebert-Stiftung - Landesbüro Berlin: Impulsvorträge&Podiumsdiskussion: Europa als Motor! Teilhabe von Frauen gestalten – in Berlin und überall!
29.02.24, 20-22 Uhr [Mehr Infos; Anmelden]
"Die Gleichheit von Männern und Frauen ist in allen Bereichen […] sicherzustellen. Der Grundsatz der Gleichheit steht der Beibehaltung oder der Einführung spezifischer Vergünstigungen für das unterrepräsentierte Geschlecht nicht entgegen."
Wie auch das Deutsche Grundgesetz, so weist Artikel 23 der Europäischen Grundrechtecharta explizit darauf hin, dass zur tatsächlichen Umsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern proaktive Maßnahmen der Frauenförderung gebraucht werden können. Dieses Handlungsgebot an den Staat, Gleichberechtigung auch tatsächlich umzusetzen, ist in vielen Bereichen unseres Lebens relevant, in denen Frauen nach wie vor sozial oder ökonomisch benachteiligt werden – vom Arbeitsmarkt über die Aufteilung der Care Arbeit bis hin zur Teilhabe an Macht in Gesellschaft und Politik.
Die Hauptstadt Berlin gilt Dank diversen geschlechterpolitischen Maßnahmen zur Förderung von Frauen als "Stadt der Frauen". Unter anderem dem Landesgleichstellungsgesetz, dem gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm, dem Gender Budgeting und Mainstreaming verdankt sie Ihren Ruf als Vorreiter. Doch im Berliner Abgeordnetenhaus sind Frauen - wie im Bundestag und allen anderen Bundesländern – nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Jüngst zeigte unsere Studie "Frauen MACHT Berlin" erneut, dass und warum Frauen in der Politik viel zu oft das Nachsehen haben. Kulturen und Nominierungspraktiken der Parteien erschweren Frauen die politische Arbeit, aber auch das Wahlrecht selbst ist ein entscheidender Faktor.
Die Berliner Politik hat sich seit Jahren vorgenommen, mit einem Paritätsgesetz die gleichberechtigte Teilhabe zu sichern und auch im Bund und in anderen Bundesländern wird über Paritätsregelungen diskutiert. In mehreren Ländern Europas und der Welt gibt es diese bereits. Auch das Europäische Parlament sieht in seinen Vorschlägen für ein neues Wahlrecht für das EU-Parlament die Einführung von Paritätsregeln vor. Wie Prof. Silke Laskowski in einem neuen Gutachten für die FES zeigt, hat sich auch die europäische Rechtsprechung schon mehrfach auf die Seite von Paritätsgesetzen gestellt und dabei nicht zuletzt deren Relevanz für die Demokratie unterstrichen.
Worauf wartet Deutschland also? Wie also schaffen wir endlich gleichberechtigte Teilhabe in den Parlamenten – in Berlin und überall!?
Zu Beginn des Frauenmonats März lädt das Landesbüro Berlin herzlich zur Diskussion!

1.3. Online: Fachtagung der Initiative Klischeefrei

1.3. Fünfe Fachtagung: Klischees, Berufe und Kulturen – was wir voneinander lernen können (Berlin, Auswärtiges Amt).
Anmeldefrist bereits abgelaufen; das Vormittagsprogramm wird jedoch per Livestream übertragen: der Talk u.a. mit Annalena Baerbock (Bundesaußenministerin) und Lisa Paus (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) sowie der Keynote zum Thema "Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich" von Lena Hipp, Forschungsprofessorin für "Arbeit, Familie und Soziale Ungleichheit" am Wissenschaftszentrum Berlin. Der Livestream wird am Veranstaltungstag freigeschaltet.
Hintergrund: Geschlechterklischees wirken sich auch heute noch auf die Berufs- und Studienwahl aus. Dabei sollten junge Menschen Berufe finden, die zu ihren Stärken passen – frei von einengenden Rollenbildern. Dies zu erreichen, das ist das Ziel der Initiative Klischeefrei.
Die Initiative wird gefördert vom BMBF und dem BMFSFJ. Kooperationspartner ist das Bundesinstitut für Berufsbildung (bibb). Die Tagung wurde v.a. vorbereitet von der Servicestelle der Initiative Klischeefrei "kompetenzz - Technik, Diversity, Chancengleichheit".

5.3. Kiel: Netzwerktreffen geflüchtete Mädchen* und junge Frauen*

Die LAG Mädchen* und das Autonome Mädchenhaus Kiel veranstalten gemeinsam in größeren regelmäßigen Abständen das Netzwerktreffen geflüchtete Mädchen* und junge Frauen*.  Das nächste Netzwerktreffen findet am 05. März 2024 von 09.30-11.30 Uhr statt. [Mehr Informationen & Anmeldung]

5.-6.3. Würzburg: MINTvernetzt-Jahrestagung: MINT & Teilhabe

Unter dem Motto "MINT & Teilhabe – Chancen schaffen und Zukunft gestalten" findet vom 5.-6. März 2024 (ca. 10 Uhr Dienstag bis ca. 15 Uhr Mittwoch) die zweite MINTvernetzt-Jahrestagung in Würzburg (Mainfrankensäle, Mainlände 1, 97209 Veitshöchheim) statt. Nachdem in 2023 Grundlagen zu Diversität in der MINT-Bildung gelegt wurden, wird es jetzt konkret: es sollen Tipps und Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, wie allen Kindern und Jugendlichen Zugänge ermöglicht werden können, ungeachtet ihrer sozialen Herkunft oder individuellen Fähigkeiten, wie sie aktiv in MINT-Angebote eingebunden und sie so dazu befähigt werden können, die Themenfelder der Zukunft mitzugestalten.
Auf dem Programm stehen Impulsvorträge von Bildungsforscher*innen, Podiumsdiskussionen zu Teilhabegerechtigkeit entlang der Bildungskette, gute Praxisbeispiele, (interaktive) Workshops sowie reichlich Zeit und Raum zum Austauschen und Vernetzten. [Informationen, Programmübersicht und Anmeldung]

5./19.3. Online-Veranstaltungsreihe: Feministische Entwicklungspolitik

Die Veranstaltungsreihe ist ein entwicklungspolitisches Bildungsangebot der Außenstelle Stuttgart von Engagement Global im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD). Sie findet in Kooperation mit dem Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg, Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. statt.
Teil 4 und 5 der Reihe:

  • Dienstag, 05.3.24: Feministische Perspektiven auf reproduktive Gesundheit und Gerechtigkeit [Infos& Anmeldung]
  • Dienstag, 19.3.24: Feministische Entwicklungspolitik und LGBTQI+-Rechte weltweit [Infos& Anmeldung]

6.3. online: Fachdialog "Runder Tisch gegen FGM/C" in SH

Die Fachstelle TABU (Fachstelle Frauengesundheit mit Schwerpunkt weibliche Genitalbeschneidung und -verstümmelung der Diakonie Altholstein) lädt zum nächsten digitalen Fachdialog "Runder Tisch gegen FGM/C" (Female Genital Mutilation/ Cutting) in Schleswig-Holstein ein. Ziel ist fachlicher und interdisziplinärer Austausch und stetige Vergrößerung des Netzwerks aller Beteiligten zum Thema FGM/C. [Mehr Informationen]

12.3. Online-Seminar: BumF Projekt 'Netzwerk geflüchtete Mädchen u. junge Frauen'

12.3., 14-17.30 Uhr, kostenloses Online-Seminar des Netzwerks geflüchtete Mädchen und junge Frauen: Blick zurück und Schritt nach vorn.
Im Rahmen des Projekts Netzwerk geflüchtete Mädchen und junge Frauen läd der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. (BumF) dazu ein, zwei Jahre der bewegten Projektarbeit zu feiern, zu reflektieren und zu resümieren – und von dort aus im gemeinsamen Austausch einen Blick nach vorne zu werfen. Denn das Netzwerk wird im Rahmen eines Folgeprojekts weiterbestehen.
Im zweiten Teil wird gemeinsam mit Mpower e.V. zu einer digitalen Filmvorführung mit anschließender Diskussion eingeladen. [Informationen & Anmeldung bis zum 10.3.]

12.3. Online: Seminar: Kommunales Frauennetzwerk Bayern

Web-Seminar: Frauen in der Kommunalpolitik: Mit Klarheit und Stärke meine Werte in politische Arbeit übertragen.
Veranstalter*in: Friedrich-Ebert-Stiftung (Info/Nr.: 273263 / PDF) / Kommunal Akademie Bayern.
Termin: 12.3.24,17:00-20:30 Uhr (Zur Anmeldung)
Trainerin: Julia Lemmle, ausgebildete systemische Coach, freiberufliche Kommunikations-Trainerin, Coach und Performerin seit 2008.
Anmeldung (mit kurzer Motivationsbeschreibung (2-3 Sätze)) möglich bis 05.03.24.
Hintergrund: Die Seminare der KommunalAkademie Bayern richten sich an Menschen, die sich kommunalpolitisch oder gesellschaftspolitisch (z.B. in der Geflüchtetenhilfe, in der Kinder- und Jugendarbeit, in Gewerkschaften usw.) engagieren (wollen).
Das Kommunale Frauennetzwerk bietet bayerischen Frauen* in der Politik einen Raum über Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsstrategien in ihrem kommunalpolitischen Engagement zu sprechen. Ziel ist Empowerment, Vernetzung und Kompetenzaustausch unter kommunalpolitisch aktiven Frauen in Bayern. (Das kommunale Frauennetzwerk ist eine Kooperation mit der SGK Bayern.)

12.3. Bernburg: Frauentagsempfang zur Istanbul-Konvention - Linke/RLS SN

Lesung/Gespräch: "Hinsehen. Der Frauentagsempfang zur Istanbul-Konvention" - Veranstaltung der Fraktion DIE LINKE. im Landtag Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen-Anhalt.
Neben zwei fachlichen Gesprächsrunden zu den Themen „Jung&Kämpferisch: engagierte Frauen gegen Hass und Gewalt“ und „Feministische gewerkschaftspolitik“ werden regionale Künstler*innen auftreten (Musik von Elisa Hoth, Kabarett von der Gruppe „“M!PÖRT“).
Veranstaltungsort: Kurhaus Bernburg, Solbadstr. 2, 06406 Bernburg; Zeit: 12.03.24, 18- 21 Uhr.
Anmeldung bis 5.3.24 unter: fraktion@dielinke.landtag-lsa.de Stichwort: "Frauentagsempfang".

14.3. Online-Austausch: "Spotlight - Antifeminismus erkennen u. begegnen"

In der Reihe FUMA & friends wird diesmal mit Julia Haas und Ronja Heukelbach von "Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen" gesprochen. Spotlight ist ein Projekt der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V., das im Januar 2022 gestartet ist. Ziel des Projektes ist es, die Gefahren und antidemokratischen Dynamiken von Antifeminismus sichtbar zu machen und ihnen entgegenzuwirken.
Das Projekt wird vorgestellt und die Wahrnehmungen und Erfahrungen in der Praxis nach einem Jahr Projektlaufzeit besprochen. Dabei wird auch gefragt, welche Relevanz das Thema in der Kinder- und Jugendhilfe hat und ob es Strategien für wirksame Gegenrede gibt .
Die Veranstaltung eignet sich für alle Interessierten und ist kostenfrei. [Mehr Infos zum Termin am 14.3., 10:30-12Uhr & Anmeldung]

14.3. Online-Vernetzungstag zu M*(S)A für trans*, nicht-binäre& inter Fachkräfte"

Ganztägiger Online-Vernetzungstag - „Austausch und Empowerment für trans*, nicht-binäre und inter Fachkräfte"
Von "Trans*-Ja und?!" - Projekt für Empowerment und gegen Diskriminierung von jungen trans* Menschen, das Jugendprojekt vom Bundesverband Trans* e.V. (BVT*) in Kooperation mit LAGM*A NRW,  TIN* Fachstelle,  LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen und LAG Mädchen*politik BW.
Nur für TIN* Fachkräfte mit Bezug zum Feld der Mädchen*arbeit. [Mehr Infos & Anmeldungen]

14.3. Neumünster: Landesweite Kinderarmutskonferenz SH

Landesweite Kinderarmutskonferenz des Ministeriums für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein am 14. März 2024 im Kiek-In! in Neumünster von 13:30-17 Uhr:
Sozial- und Familienministerin Aminata Touré und Staatssekretär Johannes Albig laden Jugendliche, Fachkräfte, Vereine, Verbände, Kommunen und Interessenvertretungen zu einer landesweiten Kinderarmutskonferenz ein. Sie wollen u.a. mit Jugendlichen, Fachkräften, politischen Vertreter*innen, Vereinen und Verbänden in einen Dialog über Kinderarmut in Schleswig-Holstein kommen.
Nach kurzen Inputs zu Daten und Fakten und dem wissenschaftlichen Blick auf die Bekämpfung von Kinderarmut, wird es in Workshops um die Beratung und den Austausch über Handlungsansätze gehen: Was ist in den jeweiligen Lebensphasen wirksam und erforderlich, damit Kinder und Jugendliche gute Entwicklungsmöglichkeiten haben unabhängig von ihrer Herkunft. [Zur Anmeldung]

18.3. Köln: Fachtagung: Jugendschutz/ Prävention von sexualisierter Gewalt in der Flüchtlingshilfe

Netzwerkfachtagung der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW: "Kinder- und Jugendarbeit … aber sicher! Verletzliche Flüchtlingskinder – Prävention von sexualisierter Gewalt in der Flüchtlingshilfe".
Sexualisierte Gewalt kann jedem Kind oder Jugendlichen widerfahren. Bekanntermaßen sind jedoch Kinder mit hohem Abhängigkeitsgrad, einem größeren Risiko ausgesetzt, von sexualisierter Gewalt betroffen zu sein. Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung gehören zu besonders vulnerablen Gruppen. Abgesehen von unangenehmen bis traumabedingten Erlebnissen sind ihre Lebensbedingungen als Geflüchtete z.B. in der Gemeinschaftsunterkunft ein zusätzlicher Faktor für ihre Verletzlichkeit.
Bei dieser Tagung wird das Thema sexualisierte Gewalt und Strategien von Täter*innen unter dem Aspekt der besonderen Situation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in den Blick genommen. Auch Fragen zur interkulturellen Verständigung für die Kommunikation über heikle Themen wie Sexualität und sexualisierte Gewalt werden behandelt.
Termin: 18.3., 09:00 – 16.30Uhr, Ort: Jugendherberge Köln-Riehl, Teilnahmegebühr: 65 €.
Anmeldeschluss: 26.2.2024 [Mehr Infos & Anmeldung]

18.-19.3.: Stuttgart: Jugendakademie BW: Veranstaltung(sreihe) Mehr Mädchen*!

Akademie der Jugendarbeit Baden-Württemberg: Ziel der "Mehr Mädchen*!-Veranstaltungsreihe" (vom 18.-19.3., 09:30 - 17:00Uhr in der Karl-Kloss-Jugendbildungsstätte in Stuttgart) ist es, Fachfrauen* aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit einen Raum für Austausch, kollegiale Beratung und Stärkung sowie Vernetzung rund um das Thema Mädchen*arbeit zu bieten. Der thematische Fokus liegt dabei 2024 auf dem Thema (Alltags-)Sexismus. Die Teilnehmenden behandeln die Frage, welche Möglichkeiten und (kreativen) Methoden es gibt, gemeinsam mit Mädchen* das Thema (Alltags-)Sexismus zu thematisieren und zu bearbeiten.
Es wird Inputs, Rechtliches, Raum für Diskussionen sowie Praktische/ Kreative Veranstaltungselemente geben. Zudem wird sich das Projekt „Schöner feiern, sicher feiern, nachtsam feiern!“ vorstellen, wobei es nicht nur um die Schaffung sicherer und diskriminierungsarmer Feierräume gehen wird, sondern darüber hinaus auch reflektiert wird, welche Hinweise auch für die Gestaltung des Alltagssettings in der Offenen Arbeit interessant sein könnten.
Das AGJF-Netzwerk Mädchen*-Arbeit ist erneuteVeranstaltungs-Kooperationspartnerin, stellt sich vor und lädt zur Vernetzung ein.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „DEMO - Demokratielernen, Empowerment und Mitgestaltung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ statt. Das Projekt DEMO wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. [Mehr Infos & Anmeldung; TN-Gebühr (inkl. Übernachtung & Verpflegung): 175 €]

19.3. Online-Veranstaltung: Organisierter Antifeminismus in BW (Warteliste)

Evangelische Erwachsenenbildung und Geschlechterdialog - Evangelische Frauen in Baden (Karlsruhe): Kostenlose Online-Veranstaltung "Organisierter Antifeminismus in Baden-Württemberg" am 19.3., 19-20:30 Uhr.
Ob Männerrechtsgruppierungen, radikale Abtreibungsgegner*innen oder Akteur*innen, die gegen sexuelle Bildung der Vielfalt mobilisieren - organisierte antifeministische Gruppierungen sind auch in Baden-Württemberg aktiv und gut vernetzt.
In einem Vortrag mit anschließender Austausch- und Diskussionsrunde widmet sich Len Schmid von der Fachstelle mobirex im Demokratiezentrum Baden-Württemberg den Fragen: Was macht Antifeminismus aus? Welche antifeministischen Narrative sind in der Gesellschaft vertreten? Welche Gefahren gehen mit dieser Ideologie einher?
mobirex ist eine Fachstelle im Demokratiezentrum Baden-Württemberg und wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat, und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Die Veranstaltung ist ausgebucht, Sie können sich jedoch auf die Warteliste setzen lassen und werden ggf. vom Veranstalter informiert. [Zur Anmeldung]

21.3. Beratung/Koordinierungsstelle digitale Gewalt im sozialen Nahraum

Die "Koordinierungsstelle digitale Gewalt im sozialen Nahraum" in Baden Württemberg hat eine Website zur Beratung bei digitaler Gewalt erstellt. Diese Website wird zugänglich sein für Mitarbeiterinnen* aus Beratungsstellen zu sog. häuslicher und sexualisierter Gewalt an Frauen*, sowie aus Frauenhäusern in Baden-Württemberg. Sie werden dort wichtige Infos, Beratungshilfen und Neuigkeiten rund um das Thema digitale Gewalt finden können. Am 21.3. findet eine online Veranstaltung hinsichtlich des Website Launches inklusive Vorstellung des Projekts, Kurzinput zu digitaler Gewalt und einem kleinen Einblick in die Website statt. Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten am Projekt aus den Hilfestrukturen gegen Gewalt an Frauen, der Politik oder Justiz. Für Beraterinnen* und Frauenhaus-Mitarbeiterinnen* aus Baden-Württemberg wird es extra Veranstaltungen geben, zur Einführung in die Nutzung der Seite. Die Veranstaltung ist kostenlos, Anmeldung bis zum 14.3. [Weitere Informationen]

21.3. Merseburg: Fachtagung: "KJH & Schule verqueeren"

21.3.2024 Queere Fachtagung – "Kinder- und Jugendhilfe & Schule verqueeren" / Selbstbestimmung fördern- Queerfeindlichkeit begegnen
Veranstaltungsort: Hochschule Merseburg, Anmeldeschluss: 3.3.24, Teilnahmebeitrag: 45 Euro. [Mehr Informationen und Anmeldung: hier]
Inhalt: Lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und nichtbinäre queere (LSBTIQ*+) Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erleben gegenwärtig Abwertung und Ausschluss wie auch Sichtbarkeit und Unterstützung.
Auf der einen Seite wird das Thema medial und gesellschaftlich sichtbarer, rechtliche Veränderungen wie das Selbstbestimmungsgesetz werden auf den Weg gebracht und gleichzeitig nehmen verschiedene Formen von Queerfeindlichkeit, wie das Verbot von „Gendern“, zu. Die widersprüchliche Situation geht mit psychosozialer Belastung und Unsicherheiten einher. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen sind entsprechend gefordert, Teilnahme und Inklusion, Schutz und Schonraum sowie Auseinandersetzung und Dialog mit diesen Lebensperspektiven zu ermöglichen und junge queere Menschen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen.
Dazu braucht es sowohl Sensibilisierung und Parteilichkeit in den Regelangeboten, als auch queere Empowerment- und Schutzräume. Genau hier möchte die Fachtagung 2024 Impulse setzen und behandeln, wie Fachkräfte aus dem breiten Kontext der Kinder- und Jugendhilfe, Schule und Schulsozialarbeit sich für die Zielgruppen öffnen können und gleichsam queerfeindlichen Angriffen und Strukturen begegnen können. Die Fachtagung zeigt konkrete Alltagserfahrungen von jungen LSBTIQ*+ Menschen auf und vermittelt methodische sowie konkrete handlungspraktische Ansätze, um dem gesetzlichen Auftrag „den unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen, Jungen sowie transidenten, nichtbinären und intergeschlechtlichen jungen Menschen zu berücksichtigen (…)“ gerecht zu werden (SGB VIII §9/3).
Ansprechpartner*innen: Bianca Zelisinski und Lutz Matzke (Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland e.V.).
Dieser Fachtag findet im Rahmen des „Kompetenznetzwerks zum Abbau von Homosexuellen- und Trans*feindlichkeit“ des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ des BMFSFJ in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen statt.
Die Tagung wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Modellprojektes „Demokratie Leben“ und vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

27.3. Online-Vortrag: Intersektionale Perspektiven auf digitale Gewalt gegen MINTA

LAGM*A NRW: Online Vortag - Intersektionale Perspektiven auf digitale Gewalt gegen MINTA (Mädchen*, Inter*, Nicht-binäre, Trans* und Agender*), 27.03.2024, 10-13 Uhr, Zoom. [Weitere Infos und Anmeldung]
Im Rahmen des Vortrages wird zunächst das Thema geschlechtsspezifische digitale Gewalt vorgestellt (Formen, Ausmaß und Prävalenz) um dann über die intersektionale Verschränkung dieser Gewalt zu sprechen. Ein besonderer Fokus wird auf die Wirkmächtigkeit von digitaler Gewalt auf MINTA liegen. Der Vortrag wird in deutscher Lautsprache durchgeführt.
Referentin: Prof. Dr. Nivedita Prasad ist Professorin für Handlungsmethoden und genderspezifische Soziale Arbeit an der ASH Berlin, wo sie u.a. den Studiengang „Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession“ leitet. Sie war davor viele Jahre lang in der feministischen Praxen zu Thema „geschlechtsspezifische Gewalt“ tätig und hat 2020 mit dem bff ein Buch zu geschlechtsspezifischer digitaler Gewalt.

28.3.-3.5. Magdeburg Ausstellung: Fachkräfte fragen – queere Jugendliche antworten

Die Ausstellung "Etc. - Fachkräfte fragen – queere Jugendliche antworten“ vom Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. ist vom 28.03. bis zum 03.05.2024 im Literaturhaus Magdeburg zu sehen. Um die Ausstellung herum hat das Literaturhaus viele Begleitveranstaltungen geplant. U.a. eine Diskussion mit Louie Läuger zum Buch "Gender-Kram" (28.3., 19 Uhr) und eine Lesung zum Buch die "Die Zukunft is nicht binär" von und mit Lydia Meyer (19.4., 19 Uhr).
[Mehr Informationen]

15.-16.4. Dresden: Fachveranstaltung zu gleichstellungsorientierter Jungen- u. Männerarbeit

Der Verein LAG Jungen- und Männerarbeit (JuMa) Sachsen e.V. feiert sein 18 jähriges Jubiläum und behandelt in seiner Jubiläumsveranstaltung vom 15.-16.4. in Dresden gleichstellungsorientierte Jungen- und Männerarbeit als Antwort auf aktuelle antidemokratische Entwicklungen. So wird in dieser Fachveranstaltung bearbeitet, welche Bezüge in der Jungen- und Männerarbeit zu antidemokratischen Haltungen bestehen. In den Fachbeiträgen sollen Antworten gleichstellungsorientierter Männerarbeit auf antifeministische, antidemokratische bzw. reaktionäre Haltungen präsentiert werden. Weiterhin wird reflektiert, inwieweit sie Teil männlicher Sozialisierungsprozesse sind. Daran anschließend sollen Ideen für nächste Schritte in den jeweiligen Arbeitsfeldern entstehen.
Der Teilnahmebetrag beträgt 36,00 €, für JuMA-Mitglieder 18,00 €.
[Zum Programm & zur Anmeldung]

16.-17.4. Online-Fachtag: Auf dem Weg zu einer trans*inklusiven Mädchen*arbeit

Online-Fachtagung: "Auf dem Weg zu einer trans*inklusiven Mädchen*arbeit – Fragen, Herausforderungen, Erfahrungen"
am 16. und 17.04.2024, jeweils ganztägig. Zielgruppe: alle interessierten Fachkräfte mit Bezug zum Feld der Mädchen*arbeit.
Veranstalter*in: Projekt "Trans*-Ja und?!" des BVT* e.V. in Kooperation mit LAGM*A NRW,  TIN* Fachstelle,  LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen und LAG Mädchen*politik BW.
Inhalt: Seit 2021 veranstaltet das Jugendprojekt TRANS* – JA UND?! regelmäßige Treffen des ‚Online-Arbeitskreises Trans*inklusive Mädchen*arbeit‘. Mit diesem kontinuierlichen Angebot für Vernetzung und fachlichen Austausch möchten wir Akteur*innen und Einrichtungen der Mädchen*arbeit ermutigen und unterstützen, ihre Angebote für trans*, inter und genderqueere Jugendliche zu öffnen. Mädchen*arbeit befasst sich schon lange mit geschlechtlicher Vielfalt und der Kritik an Zweigeschlechtlichkeit. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Diskriminierungsverhältnissen und deren Schnittstellen mit Geschlecht als gesellschaftlich wirksame Kategorie ist für viele Projekte und Einrichtungen ein selbstverständlicher Teil der eigenen Arbeit. [Mehr Infos & Anmeldungen]

22.-23.4. Bad Urach: Fachveranstaltung Feministische Mädchen*arbeit - Armut - Klassismus

Fachveranstaltung: Feministische Mädchen*arbeit im Kontext von Armutsbetroffenheit und Klassismus
Am 22./23.04.2024 im “Haus auf der Alb”, Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach
Zielgruppe: Weibliche*, inter*, nicht-binäre* und trans* Fachkräfte aus der Mädchen*- und Mädchen*bildungsarbeit, der Kinder- und Jugendhilfe/-arbeit, angrenzenden Praxisfeldern, Student*innen und an der Mädchen*arbeit Interessierte.
Veranstalter*innen: Eine Kooperation der LAG Mädchen*politik BW und der Landeszentrale für politische Bildung BW.
Hintergrund: Die LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg e.V. wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus
Mitteln des Landes Baden-Württemberg unterstützt, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.
[Mehr Informationen und Anmeldung]
 

14.5. Online-Fachvortrag: Fachberatung bei sexualisierter Gewalt in Kindheit u. Jugend

Fachvortrag online am 14.5., 16 Uhr: "Von Staufen bis Lügde – organisierte sexualisierte Gewalt": "Lassen Sie uns gemeinsam hinschauen und einen Blick auf diese ausgeblendete Realität werfen: Dass es Kinderpornografie gibt und dass Kinder und Jugendliche zum sexuellen Missbrauch verkauft werden, ist bekannt. Aber was wird aus den Kindern, wenn sie erwachsen sind? Seit etwa 35 Jahren wenden sich Betroffene aus organisierten sexualisierten Gewaltstrukturen an Wildwasser Stuttgart e.V. Die Öffentlichkeit begegnet ihren Berichten oft mit Unglauben, aufgrund der meist unvorstellbaren Gewalt werden die Schilderungen als Fantasie eingeordnet.
Im Vortrag von Yvonne Wolz sollen Begriffe und Zusammenhänge erklärt, Folgen für die Betroffenen dargestellt und Herausforderungen, auch in Bezug auf mediale Berichterstattungen, diskutiert werden." Bei dem Vortrag handelt es sich um eine Einführung, diese richtet sich an Interessierte und Fachkräfte. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch nötig. Der Vortrag wird vom LKSF (Landeskoordinierung spezialisierter Fachberatung bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend Baden-Württemberg) veranstaltet und findet digital statt. [Zur Anmeldung]
Zur Referenin: Yvonne Wolz, Dipl.-Pädagogin, Systemische Therapeutin, Traumatherapeutin, Geschäftsführerin Wildwasser Stuttgart e. V., Projektleiterin des baden-württembergischen Projekts "Fachberatung bei organisierter sexualisierter Gewalt", Vorstandsfrau der LKSF BW e.V.

7. Publikationen

Magazin MINT & SOZIAL for you

1.2.24 Neue Ausgabe von MINT & SOZIAL for you erschienen - Klischeefreie Berufsorientierung
Mädchen an schweren Maschinen und Jungen in der Hauswirtschaft und Pflege: sie alle stellen sich und ihre Ausbildungsberufe fernab von Rollenklischees im neuen Magazin MINT & SOZIAL for you 2024 vor. Zudem sind auch Informationen für den Girls'Day und Boys’Day am 25. April 2024 enthalten. [Zum Download: MINT / SOZIAL for you]

Studie: junge Menschen in Geflüchtetenunterkünften

„Das ist nicht das Leben“ - Kinder und Jugendliche in Unterkünften für geflüchtete Menschen. Ein Bericht in Einfacher Sprache.
In Deutschland leben viele geflüchtete Kinder und Jugendliche, doch nur wenig ist bekannt über deren konkrete Lage und ihr subjektives Lebensgefühl. Deshalb haben UNICEF Deutschland und das Deutsche Institut für Menschenrechte eine Studie durchgeführt, für die 50 geflüchtete Kinder und Jugendliche in vier deutschen Unterkünften für geflüchtete Menschen über ihre Lebenssituation befragt wurden. Zudem formulieren UNICEF Deutschland und das Deutsche Institut für Menschenrechte Forderungen an die Politik.
[Zum Download (PDF), Seiten: 16, Erschienen: 02/2024]

Handlungsempfehlungen zur Gestaltung des Übergangs Schule – Beruf

"Übergänge demokratietauglicher gestalten" - Handlungsempfehlungen zur Gestaltung des Übergangs Schule – Beruf
von der Fachgruppe „Visionen für den Übergangsbereich“

Die interdisziplinäre Fachgruppe "Visionen für den Übergangsbereich" (Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis, Vertreter*innen von Stiftungen sowie  Bildungspolitik und Verwaltung: konkret u.a. Dozierende, Professor*innen, Vertreter*innen aus Ministerien und Arbeitsagenturen, Expert*innen am Übergang Schule-Beruf sowie Praktiker*innen aus Modellprojekten) möchte neue Impulse und gezielte Vorschläge für Politik und Verwaltung formulieren, die zu einer positiven Veränderung des Übergangsbereichs beitragen können. Begleitet wird die Fachgruppe von der Fachstelle Demokratieförderung im Übergangssystem (angesiedelt bei Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung, und gefördert durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und die Robert Bosch Stiftung).

Die Fachgruppe hat nun Handlungsempfehlungen zur demokratietauglichen Gestaltung des Übergangs erarbeitet, die eine Auseinandersetzung mit Diskriminierungsdimensionen, Orientierung von Bildungsinhalten an individuellen Interessen und Perspektiven junger Menschen sowie eine wertschätzende Beratung und Begleitung beinhalten.
Als Hintergrund kritisiert die Fachgruppe, dass jungen Menschen, die in den Übergangsbereich einmünden, nicht die gleichen Möglichkeiten hinsichtlich Orientierung und inhaltlicher Ausgestaltung ihrer Übergangsphasen eröffnet würden wie beispielsweise Abiturient*innen. Durch die Fokussierung auf die Integration in den Arbeits-markt würden individuelle Stärken und Fähigkeiten nicht angemessen anerkannt. Die jungen Menschen stünden einem rigiden Ausbildungssystem gegenüber, in dem nicht ausreichend auf individuelle Bedarfe eingegangen werde. Dies erzeuge Gefühle mangelnder Selbstwirksamkeit und politischer Einflussnahme. [Zu den Handlungsempfehlungen vom Januar 2024]

Broschüre zum neuen Sozialen Entschädigungsrecht

Am 01.01.2024 trat das SGB XIV in Kraft. Es regelt das Soziale Entschädigungsrecht (SER) neu und löst das bisherige Opferentschädigungsgesetz ab. Der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe-Frauen gegen Gewalt e.V. (bff) hat gemeinsam mit der BKSF (Bundeskoordinierung Spezialisierter Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend) und dem KOK (Koordinierungskreis gegen Menschenhandel) eine Broschüre dazu erarbeitet: SGB XIV: Das neue Soziale Entschädigungsrecht - Eine Praxishandreichung zur Unterstützung Betroffener von sexualisierter Gewalt, häuslicher Gewalt und Menschenhandel. [Januar-Broschüre zum Download und Bestellen]
Die Broschüre soll Praktiker*innen – insbesondere Mitarbeiter*innen in Fachberatungsstellen – einen gut verständlichen Einstieg in das neue Soziale Entschädigungsrecht und einen Überblick über die Rechtsgrundlagen und Handlungsmöglichkeiten geben.
In verschiedenen Kapiteln wird dargestellt, wer leistungsberechtigt ist und welche Voraussetzungen es im SER gibt; welche Leistungen im Rahmen des SER in Anspruch genommen werden können (z. B. schnelle psychotherapeutische Hilfe in einer Traumaambulanz, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, Krankenbehandlung oder monatliche Entschädigungszahlungen); was bei der Antragstellung und im Verfahrensverlauf zu beachten ist und wie Fachberatungsstellen Betroffene auf diesem Weg begleiten können.
Die Broschüre soll als Nachschlagewerk für Praktiker*innen, Beratungsstellen und interessierte Laien dienen und so dazu beitragen, dass Betroffene bei ihrem Weg zu einer Entschädigung unterstützt werden können. Damit sollen Mitarbeiter*innen von Fachberatungsstellen konkrete Informationen an die Hand gegeben und sie dazu ermutigt werden, die Möglichkeiten des neuen SER in ihre Arbeit zu integrieren.
(Ein kurzer Einblick in die neue Gesetzgebung steht auf der bff-Unterseite SGBXIV - Soziale Entschädigung.)

Studie: Migrantische Perspektiven auf 'typische' Arbeitsfelder (Gastronomie, Reinigung, Pflege)

Arbeitsfelder der Ankunft. Migrantische Perspektiven auf Arbeit in Gastronomie, Reinigung und Pflege
Die Hans-Böckler-Stiftung hat im Januar 2024 die Studie "Arbeitsfelder der Ankunft. Migrantische Perspektiven auf Arbeit in Gastronomie, Reinigung und Pflege" veröffentlicht. Die Studie identifiziert drei spezifisch migrantisch geprägte Arbeitsbereiche für ankommende Migrant*innen und analysiert deren subjektive Perspektive auf Arbeit und Beruf in Deutschland. [Zur Studie]

G7-Umsetzungsbericht zur Geschlechtergleichstellung 2023

G7-Bericht zur Umsetzung der Geschlechtergleichstellung 2023: Förderung der Geschlechtergleichstellung durch die G7-Politik:
Im Sommer 2022 beschlossen die G7-Staaten und die Europäische Union künftig jährlich ihre Gleichstellungsfortschritte (u.a. in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und Gehalt) zu messen. Das "G7 Dashboard on Gender Gaps" soll Transparenz schaffen und die Gleichstellung voranbringen. 
Mitte Dezember 2023 erschien nun der erste G7-Umsetzungsbericht zur Gleichstellung der Geschlechter. Er stellt bewährte Praktiken und Fortschritte der G7 bei der Erfüllung der während der G7-Präsidentschaften seit 2017 eingegangenen Verpflichtungen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter vor und soll als Grundlage für künftige G7-Entscheidungen zur Gleichstellung dienen. Hierzu gibt der Bericht einen Überblick über die Bemühungen zur Förderung einer familienfreundlichen Politik, zur Verringerung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles und zur Verbesserung der Führungsposition von Frauen im öffentlichen und privaten Sektor, zur Förderung des Unternehmertums von Frauen und zur Förderung der Beteiligung von Frauen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT). Der Bericht erörtert auch die Bemühungen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Maßnahmen zur Bewältigung globaler Herausforderungen, einschließlich der Unterstützung der Gleichstellung der Geschlechter in Konflikten und fragilen Situationen. [Zum "G7 Gender Equality Implementation Report 2023" (engl.)]

ajs BY Fachzeitschrift: Ausgabe zu Pornografie & Erzieherischem Jugendschutz

In der Ende 2023 veröffentlichten neuesten Ausabge von "Pro Jugend" (3/23), der Fachzeitschrift der Aktion Jugendschutz - Landesarbeitsstelle Bayern e.V. (ajs) wird der aktuelle Diskurs zum Thema "Pornografie & Erzieherischer Jugendschutz" abgebildet. Mit differenzierten Sichtweisen und vielen weiterführenden Links bietet die Ausgabe eine gute Grundlage, um das Thema im Arbeitsalltag gelassener und sicherer aufgreifen zu können. [Zur Bestellung]

IDA-Reader: Antifeminismus u. Feminismen der Migrationsgesellschaft

In der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion spielt das Thema Antifeminismus eine zunehmend wichtige Rolle, insbesondere in der Jugendarbeit und politischen Bildung. Dieser im November 2023 erschienene Reader des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Antifeminismus als Gegenbewegung zu Emanzipation und Feminismus, sowie seiner Rolle innerhalb einer extrem rechten Weltsicht. Er beleuchtet, wie sich Antifeminismus mit rassistischen Ressentiments und traditionellen Werten verknüpft und gegen diverse Gesellschaftsformen und die darin verankerten Feminismen positioniert.
Besonders hervorgehoben werden die Stimmen von Schwarzen, migrantisierten, jüdischen, behinderten und lesbischen FINTA*, die sich gegen die Vorherrschaft weißer Perspektiven im Feminismus positionieren und einen intersektionalen Feminismus einfordern. Der Reader beleuchtet die ideologischen Verknüpfungen und gesellschaftlichen Anschlussmöglichkeiten von Antifeminismus und stellt Beiträge zu Feminismen in der Migrationsgesellschaft vor. Dabei wird auf communitybezogene Feminismen und Kritiken am weißen Feminismus eingegangen.
Im letzten Teil des Readers werden praktische Projekte vorgestellt und der Kontext der Jugendverbandsarbeit beleuchtet. Ein Glossar erläutert zentrale Begrifflichkeiten wie „Familismus“, „Femizid“ oder „Incel“.
[Bestellung oder kostenloser Download]

Ansgar Drücker, Sebastian Seng, Lea Winterscheidt (Hg.): Antifeminismus und Feminismen der Migrationsgesellschaft. Düsseldorf 2023: Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V.

Dossier: Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Europa

Selbstbestimmung unter Druck? Das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Europa: Im Dossier wird vorgestellt, wie die Institutionen der Europäischen Union mit dem Recht auf Schwangerschaftsabbruch umgehen. Im Mittelpunkt stehen dabei aktuelle politische Initiativen, bei denen das Europäische Parlament insbesondere eine aktive Rolle spielt. Dies auch vor dem Hintergrund von reaktionären Gegenkräften, die transnational miteinander vernetzt sind: Abbruchsgegner*innen wollen nicht nur Schwangerschaftsabbrüche verbieten, sie stellen europaweit die Gleichstellung der Geschlechter in Frage. So gefährden sie auch Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit.
[Autorin: Katrin Lange, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V., Projekt: Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa, gefördert vom BMFSFJ, Veröffentlicht: Sept. 2023; Download auf Researchgate.net]
 

Modernes Sachbuch: Feministische Einführung

Feminist Lab. "Das Buch, das jeder Mann lesen sollte. - In 4 Schritten zum Feministen."
Kurz und bündig arbeitet das Autor*innenteam vom Feminist Lab heraus, wie Männer in vier einfachen Schritten zu Feministen werden können. Ihr radikal ehrlicher, persönlich-politischer Ansatz zeigt: Wo Männer den Einsatz für Gleichberechtigung auch zu ihrer Sache machen, indem sie eigene Privilegien und Rollenbilder reflektieren, profitieren alle Geschlechter von einer offeneren, friedlicheren und gerechteren Welt. In der es auch den Männern besser geht.
Das Feminist Lab besteht aus 3 Frauen und 4 Männern aus 4 Ländern (Deutschland, Großbritannien, Finnland, USA). Alle sind um die 30 Jahre alt und als Aktivist*innen für Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Politik tätig, schreiben Bücher, halten Vorträge und Workshops zum Thema. [Zum Buch (ISBN:978-3-407-86729-2; BELTZ, Erschienen: 8.2.23), zur Buchrezension vom 31.1.24 auf geschlechtersensible-paedagogik.de/; weiere Informationen zu Feminist Lab; siehe auch: 3 Fragen an die Autor*innen des Feminist Lab zu ihrem neuen Buch: zum Video]

Studie: Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland

Gesundheitsberichterstattung des Bundes gemeinsam getragen von dem Robert Koch Institut und DESTATIS: Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland – wichtige Fakten auf einen Blick:
(Aus dem Vorwort:) Mehr als 35 Millionen erwachsene Frauen leben in Deutschland. Die vorliegende Broschüre enthält in kompakter Form wichtige Informationen und Eckdaten zu ihrer Gesundheit. Sie gibt Auskunft über häufige Erkrankungen, wichtige Risikofaktoren, die Inanspruchnahme von Prävention und medizinischer Versorgung. Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen der Gesundheit werden beleuchtet, auf bestimmte Gruppen von Frauen wird vertiefend eingegangen.
Warum ist das wichtig? Der große Einfluss von Geschlecht auf die Gesundheit ist mittlerweile gut untersucht und belegt. Biologische und vor allem soziale Faktoren führen zu zahlreichen Unterschieden in der Gesundheit von Frauen und Männern. Darüber hinaus gibt es innerhalb der Geschlechtergruppen eine große Vielfalt, zum Beispiel je nach Alter, Familiensituation oder Migrationsgeschichte.
Um die Gesundheit von Frauen in verschiedenen Lebenslagen zu fördern, braucht es eine solide Informationsgrundlage.
Auch ein weiteres Thema ist in den letzten Jahren in den Blick gerückt: geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Dazu gibt es bisher nur wenige Daten, auch in Verbindung mit Gesundheit.

Die Broschüre ist eine datenbasierte und wissenschaftlich fundierte Informationsquelle für alle, die sich für die vielen spannenden Aspekte der Frauengesundheit interessieren. Sie verleiht dem Thema Sichtbarkeit und unterstützt diejenigen, die sich für eine Stärkung der Gesundheit von Frauen in Deutschland einsetzen. [Zur Studie aus 2023 (PDF)]

Geschlechter­perspektiven in der Sozialen Arbeit

Gudrun Ehlert: Geschlechterperspektiven in der Sozialen Arbeit. Basiswissen und Konzepte. Wochenschau Verlag (Frankfurt am Main) 2022. 2. Auflage. 167 Seiten. ISBN 978-3-7344-1416-9. Reihe: Wochenschau Studium. Grundlagen Sozialer Arbeit. [Kauf: beim socialnet Buchversand; beim Verlag]
  Inhalt: (vgl. ausführliche Rezension von Prof. Gabriele Fischer, 28.10.2022: auf socialnet.de): Das Buch gibt einen vielseitigen Einblick in die Bedeutung von Geschlecht/​Gender für die Soziale Arbeit. Die Autorin geht dabei auf Theorien, Geschichte und politische Bewegungen ein und sie diskutiert die Relevanz von Geschlechterperspektiven für ausgewählte gesellschaftliche Bereiche und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit.
Die Autorin Prof. Dr. Gudrun Ehlert ist Professorin an der Hochschule Mittweida mit den Arbeitsschwerpunkten Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit, soziale Ungleichheit und Professionalisierung Sozialer Arbeit.
  Aufbau und Inhalt: Im ersten Kapitel „Frauen*- und Geschlechterbewegungen, Geschlechterforschung und -politik“ stellt Gudrun Ehlert in einem knappen Überblick die Wechselverhältnisse von sozialen Bewegungen, Forschung und Politik dar.
In dem folgenden Kapitel „Dimensionen der Kategorie Geschlecht“ geht sie auf die verschiedenen theoretischen Konzepte in der Frauen*- und Geschlechterforschung ein. In den beiden folgenden Kapiteln „Die erste Frauen*bewegung und die Entwicklung von Sozialer Arbeit als Frauen*beruf“ und „Frauen*- und LGBTIQ*-Bewegungen und Soziale Arbeit“ zeigt Gudrun Ehlert die Wechselwirkungen von sozialen Geschlechterbewegungen und der Entwicklung der Sozialen Arbeit auf. Die nächsten Kapitel widmen sich den zentralen gesellschaftlichen Bereichen und Dimensionen sozialer Ungleichheit Arbeit, Bildung und Migration, die jeweils mit der Perspektive auf Geschlecht analysiert werden. Auf der Basis von theoretischen und empirischen Forschungsständen macht die Autorin in den Kapiteln „Geschlecht, (Soziale) Arbeit: Geschlechterdifferenzierungen und -hierarchien“, „Bildung und Geschlecht“ sowie „Migration, Geschlecht und Soziale Arbeit“ jeweils die Bedeutung von Geschlecht nachvollziehbar. Auch hier wird die Doppelperspektive eingenommen, in dem nicht nur auf das Thema geblickt wird, sondern das Thema selbst auch für die Soziale Arbeit relevant gemacht wird. In dem anschließenden Kapitel „Gewalt und Geschlecht“ werden - unumgänglich - Geschlechterperspektiven eingenommen. Die Autorin geht in dem Kapitel auf häusliche Gewalt und auf sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ein, greift aber auch grundlegende Perspektiven zu Gewalt- und Geschlechterverhältnissen als analytischen Rahmen auf. Sie stellt dabei die Komplexität der Zusammenhänge dar, indem bspw. auch das komplexe Verhältnis von Gewalt und Männlichkeit beleuchtet wird. In der Abschlussdiskussion geht es mit intersektionaler Perspektive um "Geschlechter- und diversitätsbewusste Soziale Arbeit". Diese Ansätze setzen auf eine bewusste Wahrnehmung und Reflexion von Differenzen und Differenzierungen zwischen den Geschlechtern. Hier wird eine Vorstellung von Sozialer Arbeit entworfen, die die binäre Geschlechterdifferenzierung überwindet und mit anderen Kategorien sozialer Ungleichheit in Verbindung bringt.
  Fazit: Gudrun Ehlert gibt einen differenzierten und vielschichtigen Einblick in die Geschlechterperspektiven in der Sozialen Arbeit und nimmt dabei historische, theoretische und politische Perspektiven ein. Es wird ein umfassender, dabei aber sehr kompakter Überblick über die verschiedenen Facetten der Geschlechterperspektiven gegeben.  Daher ist das Buch zu empfehlen als sehr gute Grundlage für den Einstieg in das Thema für Studierende und andere an den Geschlechterperspektiven in der Sozialen Arbeit Interessierte.

Schrift: Hinterfragung von Binarität & dem bipolaren Konzept

Nora Eckert: Außerhalb oder innerhalb der Binarität? - Sind wir unsere Genetalien? insight/outwrite (Querverlag - in*sight/out*write Schriftenreihe Band 13, 62 Seiten, D 2023)
Inhalt: Schließt Binarität geschlechtliche Vielfalt aus? Die Autorin sagt nein und begründet, warum das so ist. Sie hinterfragt das bipolare Konzept, das eng mit dem Begriff "biologisches Geschlecht" verbunden ist, denn damit werden Menschen in der Tat auf Genitalien und Körperfunktionen reduziert. Doch die menschliche Natur sieht nicht zuletzt mit Blick auf Transgender anders aus. Binarität und Vielfalt gehören zusammen oder anders gesagt: Natur erlaubt, Kultur verbietet. [Bestellung (8€)]

Broschüre: klassismuskritische Mädchen*arbeit

klassismuskritische MÄDCHEN*ARBEIT - Warum wir in der Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* über Diskriminierung anhand sozialer Herkunft sprechen müssen.
Herausgeber*innen: Geschäftsstelle AG Mädchen* in der Jugendhilfe Freiburg & Tritta* - Verein für feministische Mädchen_arbeit e.V.
1. Auflage; Dezember 2021.
Auszüge: Die Lebenslagen von Mädchen* und jungen Frauen* sind durch verschiedene soziale Faktoren und Ungleichheitsverhältnisse geprägt. Die sozio-ökonomischen Verhältnisse, in denen Mädchen* und junge Frauen* aufwachsen, haben Einfluss auf den Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen wie Bildung, Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Teilhabe und schaffen ungleiche Rahmenbedingungen für die individuelle Entwicklung. Das zeigen auch die Erfahrungen der Fachkräfte in der täglichen pädagogischen Praxis.
Klassismus bezeichnet die klassenbezogene Diskriminierungs- und Unterdrückungsform, bzw. jene, die sich auf die soziale Herkunft bezieht.  [...] In der Verschränkung mit weiteren Machtverhältnissen und Diskriminierungsformen wie z.B. Rassismus, (Hetero-)Sexismus oder auch Ableismus zeigt sich der Nutzen klassistischer Mechanismen für eine vorherrschende kapitalistische Wirtschaftsweise am deutlichsten: Arbeitskraft möglichst kostengünstig auszubeuten. Hinzu kommt, dass diese Wirtschaftsweise darauf angewiesen ist, dass Menschen hierarchisiert und abgewertet werden um einerseits Care- und Dienstleistungsbereiche kostengünstig abzudecken und andererseits zur Abgrenzung nach „unten“, um individualisiertes Leistungsstreben zu erhöhen.
[...] Klassistische Mechanismen finden sich in allen sozialpädagogischen Bereichen, sei es der Bereich Berufsorientierung, der gesamte Bildungsbereich vom frühkindlichen Alter über die verschiedenen Sekundarstufen hinweg, den Hilfen zur Erziehung bis hin zur offenen Kinder- und Jugendarbeit uvm..
Genauso findet Mädchen*arbeit und die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* als Teil Sozialer Arbeit immer im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext statt. Deshalb befindet auch sie sich in einem stetigen Spannungsfeld - zwischen Antidiskriminierung und Empowerment - und neoliberalen sozialstaatlichen Anforderungen. [...] [Zur Broschüre (PDF)]
Die Finanzierung der Dokumentation wurde unterstützt durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.

 

Methodenhandbuch gegen Antifeminismus

Das (ursprünglich zur Begleitung eines Workshops entwickelte) Methodenhandbuch "Sichtbar und aktiv: Haltung zeigen! Argumentieren gegen antifeministische Äußerungen" zeigt Möglichkeiten auf, wie das Thema "Auseinandersetzung mit Antifeminismus" methodisch aufbereitet werden kann. Es geht vor allem darum, Menschen in ihrer Auseinandersetzung mit antifeministischen Aussagen zu befähigen, eine eigene Haltung zu entwickeln und diese nach außen zu tragen. Zielgruppe sind Multiplikator*innen, Trainer*innen der politischen Bildung und Aktivist*innen. Ihnen soll hiermit eine erste Orientierung geboten und sie sollen dazu angeregt werden, selbst aktiv zu werden.
Das Handbuch wurde herausgegeben vom Stiftungsverbund der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Gegenargument", einem Zusammenschluss freier Trainer*innen, die Argumentationstrainings, Seminare und digitale Angebote in der Auseinandersetzung mit rechten, rassistischen und antifeministischen Positionen anbieten. [HIER geht es zum Methodenhandbuch; Erscheinungsjahr: 2019]
Auszug aus dem Vorwort: "In Zeiten eines lauter werdenden Rechtspopulismus bzw. autoritären Nationalradikalismus geht es um Deutungshoheit in einer zunehmend polarisierten Öffentlichkeit. Akteur*innen z.B. aus der Bildungsarbeit, den Medien oder Politik stellt das vor große Herausforderungen. Sie müssen eine Haltung entwickeln, wie sie in ihren Handlungsfeldern mit Menschen umgehen, die offen oder verdeckt antifeministisch, sexistisch, homo- und transfeindlich und/oder rassistisch argumentieren, die Halbwahrheiten und Lügen verbreiten, die gegen „links-grün-versiffte Politik“ hetzen oder Andersdenkende pauschal diffamieren. Und sie müssen Wege dafür finden, wie Dialoge möglich bleiben bzw. werden und produktiv gestaltet werden können. - Der Stiftungsverbund der Heinrich-Böll-Stiftung setzt mit dem Projekt „Sichtbar und aktiv – Haltung zeigen!“ u.a. hier an. [...]
Es wird immer wichtiger Haltung und Zivilcourage zu zeigen, für (nicht nur) feministische Errungenschaften der liberalen Demokratie und für den Erhalt einer offenen Gesellschaft einzutreten und diese zu verteidigen. Denn Geschlechterdemokratie ist ein vielfältiges und globales Zukunftsprojekt, das der Heinrich-Böll-Stiftung und seinem Stiftungsverbund ein besonderes Anliegen ist."

Comics zu Feminismus, Geschlecht und Gender

"Emma - Ein anderer Blick: Feministischer Comic gegen die Zumutungen des Alltags": Illustriert werden Alltagssituationen ebenso wie die großen gesellschaftlichen Fragen. Von Sexismus in der Arbeitswelt über häusliche Gewalt ...: Emma widmet sich den unterschiedlichsten feministischen und sozialen Themen in einem Dutzend kleiner Geschichten, jede davon lehrreich, berührend und gleichzeitig humorvoll erzählt. Mit Feingefühl und schonungsloser Ehrlichkeit hinterfragt sie alltägliche Zumutungen und Absurditäten. [3. Auflage; ISBN: 978-3-89771-330-7; Erscheinungsdatum 23.1.24 [Bestellung beim Unrast-Verlag]

"Gender - Eine illustrierte Einführung" (2. Auflage, ISBN: 978-3-89771-334-5, Erscheinungsdatum 31. März 2023): Wie hat Feminismus die (verfügbaren) Geschlechterrollen verändert – und für wen? Warum können wir alle davon profitieren, wenn wir das binäre Denken über Geschlechter infrage stellen? - Der Comic beginnt mit einer Untersuchung der historischen Gründe für unsere Wahrnehmung der Geschlechter(rollen). In diesem einzigartigen illustrierten Leitfaden zeichnen die Autor*innen die sich in Raum und Zeit verändernden Verständnisse von Geschlechter(rollen) nach – von Ideen über Männlich- und Weiblichkeit zu Nicht-Binarität und Trans-Gender bis hin zu intersektionalen Erfahrungen von Geschlecht, Race, Sexualität, Klasse, Behinderung und mehr. Bezug nehmend auf aktuelle Debatten und Herausforderungen, die Gemeinschaften spalten und sogar Leben kosten, schauen sie auf die Vergangenheit und die Zukunft, um herauszufinden, wie wir liebevoller und anerkennender mit Geschlechtsidentitäten umgehen können. [Bestellung beim Unrast-Verlag]

DKHW-Analysen: Partizipation als Privileg? (Klassismus, Kinderarmut, Demokratiebildung)

Analysen: Partizipation als Privileg? Klassismus und Kinderarmut im Kontext kinderrechtebasierter Demokratiebildung.
Die Broschüre ist - als Teil der Schriftenreihe des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V - im Rahmen eines Fachaustauschtreffens mit Expert*innen im Jahr 2023 entstanden. Sie gibt zum einen fachliche Anregungen zu einer theoretisch fundierten Auseinandersetzung mit den Themen Klassismus und Kinderarmut. Zum anderen versammelt sie Beiträge, die sich explizit mit einer klassismus- und armutssensiblen Praxis in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen beschäftigen. [Bestellung oder kostenfreier PDF-Download]

Frühe Ungleichheiten: KiTa-Zugang aus bildungs- u. gleichstellungspolitischer Perspektive

20.11.2023: Friedrich-Ebert-Stiftung (FES diskurs): Studie "Frühe Ungleichheiten - Zugang zu Kindertagesbetreuung aus bildungs- und
gleichstellungspolitischer Perspektive":
"Neun von zehn der derzeit nicht erwerbstätigen Mütter mit ungedecktem Betreuungsbedarf und Kindern im Alter von ein bis unter drei Jahren haben einen Erwerbswunsch". Daher würden "mehr Ganztagsplätze und passendere Öffnungszeiten dazu beitragen, dass insbesondere diese Mütter ihr Erwerbsvolumen ausdehnen könnten“. Dies hätte nebenbei zur Folge, dass das "Haushaltseinkommen nicht nur kurz-, sondern im Mittel auch längerfristig steigen" würde. Durch eine höhere Bedarfsdeckung könnten zudem erhebliche Erwerbspotenziale für Mütter aus potenziell benachteiligten Gruppen gehoben werden. Eine vollständige Bedarfsdeckung könne laut der Studienautor*innen "überwiegend in (erweiterten) Teilzeittätigkeiten und unter bestimmten Annahmen, zu einer Steigerung der gesamten Erwerbsquote von Müttern mit Kindern im Alter von ein bis unter drei Jahren um rund sieben bis elf Prozentpunkten führen". Die Analyse basiert auf Daten aus 2018-20, die für die Kinderbetreuungsstudie (KiBS) des Deutschen Jugendinstituts (DJI) erhoben wurden.

Geschichte weiblicher Emanzipation in West- u. Ostdeutschland

"Stärker als Wut - Wie wir feministisch wurden und warum es nicht reicht" -  Die Geschichte weiblicher Emanzipation in West- und Ostdeutschland, erzählt von Stefanie Lohaus. (Neuerscheinung Oktober 2023, 271 S., Fester Einband, ISBN 978-3-518-47359-7, Preis 20 €)
[Bestellung: Verlag Suhrkamp Berlin]

Antifeminismus/ Sexismus als Aufgabe für Extremismusprävention

"Antifeminismus: Warum sexistische Ideologien eine Aufgabe für die Extremismusprävention sind" - Violence Prevention Network gGmbH (NGO), Fachbereich Rechtsextremismus, Schriftenreihe, Heft 8, 2021, Von Ariane Wolf und Elisabeth Hell:
Diese Publikation erschien im Rahmen des Projektes Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus" (KN:IX), gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" und kofinanziert durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. [Zum PDF]

8. Weitere Veröffentlichungen (versch. Medien)

Kurskonzept zum Fokus Antifeminismus

Neues Kurskonzept „Keine Verdrehung von Tatsachen! – Antifeminismus entgegentreten" (2023):
Was ist Antifeminismus? Warum ist er gefährlich? Und wie kann ich mich dagegenstellen und für eine offene, vielfältige Gesellschaft eintreten? Das Kurskonzept „Keine Verdrehung von Tatsachen! – Antifeminismus entgegentreten“ zielt darauf ab, eine nachhaltige Auseinandersetzung mit Antifeminismus als demokratiefeindliche Ideologie anzustoßen.
Das Kurskonzept wurde von Palo Quirion im Auftrag des Projektes Prävention und Gesellschaftlicher Zusammenhalt (PGZ) für den DVV entwickelt und kann an Volkshochschulen, im Rahmen des Respekt-Coach-Programms und an weiteren Bildungseinrichtungen umgesetzt werden. Die Handreichung kann als (PDF-Datei-Download) heruntergeladen werden.
Kontakt für Fragen zu diesem Kurskonzept: Team oder E-Mail-Adresse pgz@dvv-vhs.de.

Dokumentation: Netzwerktagung "Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken"

Veranstaltungsdokumentation: Netzwerktagung "Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken" 2023 – in Bildung und Sozialer Arbeit – Nürnberg, 29./30.9.23:
Fachkräfte in Schule, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Sozialer Arbeit sind mit den Auswirkungen antifeministischer Botschaften konfrontiert – sowohl bei ihren Adressat*innen als auch in ihrer Arbeit selbst. Sie stehen vor der Herausforderung, angemessene Antworten, Reaktionen und pädagogische Interventionen zu finden, z. B. in der Zusammenarbeit mit Kolleg*innen oder mit Eltern/Bezugspersonen.
Die zweite Netzwerktagung des Verbundprojekts "Antifeminismus begegnen - Demokratie stärken" brachte bundesweit Menschen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern zusammen. Im Mittelpunkt stand die Möglichkeit Erfahrungen auszutauschen, eigene Expertise einzubringen und voneinander zu lernen. Das Programm wurde v.a. durch Personen aus dem Netzwerk gestaltet und zusätzlich durch neue Impulse ergänzt. Der Fokus lag diesmal auf den Handlungsfeldern Bildung und Soziale Arbeit.
Die Veranstaltung richtete sich insbesondere an Partner*innen des Bundesprogramm „Demokratie leben!“, staatliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen bzw. Multiplikator*innen, Menschen, die in der sozialen Arbeit/Beratung, Bildung oder Politik aktiv sind, an von Antifeminismus betroffene Personen und an Menschen, die sich für die Themen (Anti-)Feminismus, Sexismus und Geschlechterverhältnisse interessieren. [Zur Dokumentation; Stand: 05.12.23]
Veranstalter*innen: Heinrich Böll Stiftung/ Gunda-Werner-Institut, Amadeu Antonio Stiftung, Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V., Petra-Kelly-Stiftung; gefördert vom BMFSFJ/ Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

LSVD: Kreative Bildungsformate gegen Rechtsruck, Homosexuellen-, Trans*- u. Inter-Feindlichkeit

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) möchte dazu beitragen, die Regenbogenkompetenz von Fachkräften und Verbänden zu stärken. Als Teil des Kompetenznetzwerkes "Selbst.verständlich Vielfalt" entwickelt er daher kreative Bildungsformate, um Rechtsruck und Homosexuellen-, Trans*- und Inter-Feindlichkeit selbstbewusst und wirksam zu begegnen; bspw.:
- Queer-Papier #1: Regenbogenkompetenz in der Jugendarbeit: Zum professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt
- Queer-Papier #3: Jugendarbeit queer gedacht: Leitprinzipien und rechtlicher Auftrag
- Queer-Papier #5: Junge LSBTIQ*-Geflüchtete in der Sozialen Arbeit - Intersektionale Lebensrealitäten, Herausforderungen & Handlungsempfehlungen für Fachkräfte
- Queer-Papier #6: Queerfeindlichkeit im Netz. Impulse zur Auseinandersetzung und zum Umgang mit digitaler Gewalt (HateAid gGmbH)
- Queer-Papier #7:Coming-out: Wie Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit LSBTIQ* unterstützen können
- Vielfalts-Fibel - erstmals auch in Leichter Sprache (Das Buch beinhaltet die wichtigsten Begriffe der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt.)
- Queer-Paket: Bildungsmaterialien zum Thema Vielfalt und Regenbogenkompetenz für Einrichtungen der Jugendarbeit
- Broschüre: Strategien und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Gewalt und Anfeindungen gegen junge LSBTIQ*
- Broschüre: LSBTIQ* gehören dazu: Strategien und Handlungsempfehlungen um die Regenbogenkompetenz in Bildung, Jugendarbeit und in der Familienhilfe zu erhöhen
[Zu den digitalen Materialien und/oder Bestellmöglichkeiten: http://www.selbstverstaendlich-vielfalt.de/lsvd/]

Vortrag: Einführung zu Diskriminierung mit sexualpädagogischen Bezügen

"Diskriminierung und Sexualpädagogik - Einführung zu Diskriminierung mit sexualpädagogischen Bezügen" (Okt. 2023)
Verschriftlichte Kurzfassung eines Vortrags von Katharina Debus vom 20.03.23 für die Arbeitsgemeinschaft Mädchen*- und Burschen*arbeit Graz. [Zum Text (PDF)]

Online-Broschüre zu geschlechtsspezifischer Gewalt

"Gewalt gegen Frauen", Online-Broschüre vom Nov. 2023 zu geschlechtsspezifischer Gewalt anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, herausgegeben von der Kommission für Strafrecht im Deutschen Juristinnenbund, mit den Themen psychische, sexualisierte, digitale und reproduktive Gewalt, EU-Richtlinie, verbale Belästigungen und Femizide. [Download als PDF]

E-Paper: Antifeminismus verstehen - Anregungen für ein Denken in Widersprüchen

E-Paper: "Antifeminismus verstehen - Anregungen für ein Denken in Widersprüchen" -  aus der Reihe: Was ist eigentlich Antifeminismus?; September 2023. [zum PDF]
Aus dem Vorwort: "Feminismus ist so präsent wie nie: Forderungen nach Gleichberechtigung und Gleichstellung werden ebenso ernster und selbstverständlicher genommen wie Themen der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt und Selbstbestimmung. Gleichzeitig gibt es immer öfter Widerstände gegen feministische Errungenschaften und die Stärkung von sowohl Frauen und marginalisierten Gruppen wie Lesben, Schwulen und Bisexuellen, als auch trans*, inter*, queere und nicht-binäre Personen. Starre Vorstellungen von Geschlechtern, Familienidealen oder auch andere vermeintliche „Traditionen“ werden verteidigt und feministische Anliegen pauschal, aktiv und oft organisiert angegangen. Und das über Ländergrenzen hinweg – in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Dahinter stecken oft antifeministische, demokratiefeindliche Haltungen, Denkweisen, Ressentiments und Ideologien. Aber was ist Antifeminismus eigentlich genau? Was steckt hinter sogenannten Anti-Gender-Bewegungen? Wie wirken diese sich auf unsere Demokratie aus? [...]
Die Artikel in dieser E-Paperreihe „Was ist eigentlich Antifeminismus?“ beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven das Phänomen Antifeminismus und helfen so zu einem besseren Verständnis und bei der (politischen) Einordnung.
Die E-Paperreihe ist Teil des Projektes „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“. Dieses will mit Informationen, Veranstaltungen, Fortbildungs- und Beratungsangeboten staatliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Multiplikator*innen sowie (junge) Erwachsene für
die demokratiegefährdenden Auswirkungen von antifeministischen Denkweisen, Ideologien und Verhaltensweisen sensibilisieren und Handlungsoptionen für den Umgang eröffnen. Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, dann schreiben Sie uns gerne (antifeminismus@boell.de)."

Hintergrund: Das Verbundprojekt wird vom Gunda-Werner-Institut gemeinsam mit der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung und dem Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V. durchgeführt und im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. (Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.)

taz-Sonderausgabe zu Antifeminismus 2023

Bald ein Jahr alt, doch noch immer aktuell: Sonderausgabe der taz zu Antifeminismus anlässlich des "Feministischen Kampftags" (Interntionalen Frauentags 8.3.23): "Antifeminismus – nur ein Problem bei extremen Rechten? Zum internationalen feministischen Kampftag schauen wir in einer taz-Sonderausgabe genauer hin: Wer steckt hinter antifeministischen Bestrebungen? Wie äußert er sich – im Alltag, in der Politik, im Großen und im Kleinen? Und vor allem: Wie können wir ihm begegnen? Die taz zeigt auch, welche Kraft sich entfalten kann, wenn gegen solche Bestrebungen aufbegehrt wird."

Argumentationshilfen gegen Antifeminismus/für Gender-Sensibilität, Vielfat& Selbstbestimmung

Anbei eine Auswahl von Argumentationshilfen gegen antifeministische Diskurse. (Mehr Argumentationshilfen und Gegenstrategien (u.a.) finden sich zudem zusammengestellt in der Antifeminismus begegnen-Mediathek der Heinrich-Böll-Stiftung in Form verschiedener On- und Offline-Medien.)
- Gegenargumente/ Antwortmöglichkeiten zu klassischen antifeministischen und vielfaltsfeindlichen Behauptungen rund um die Themen Geschlecht, Familie und sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, herausgegeben von Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.

- "Pro.Fem* - Broschüre für sexuelle Selbstbestimmung, Vielfalt und Gendergerechtigkeit" (PDF; Dez. 2022); herausgegeben von Bildungsarbeit.org – Vielfalt gestalten, geförert durch die Sozialbehörde Hamburg: Die Broschüre möchte über Phänomene des Antifeminismus aufklären sowie Wissen und Handlungsmöglichkeiten bieten, um sich aktiv für eine plurale und vielfältige Gesellschaft einzusetzen.

- Online-Tool der Amadeu Antonio Stiftung gegen antifeministische Erzählungen: www.gegen-antifeminismus.de (online seit 29.6.22): seit der Sexualstrafrechtsreform, #MeToo oder dem Selbstbestimmungsgesetz schlagen feministische Bestrebungen Wellen in Deutschland. Doch dagegen richtet sich auch organisierter Hass und Gewalt. Meist unter einem gemeinsamen Nenner: Antifeminismus. Antifeminismus ist eine wachsende Bedrohung für Einzelpersonen und feministische Organisationen. Dieses digitale Toll reagiert darauf und bietet Informationen und Argumentationshilfen gegen die zehn häufigsten antifeministischen Behauptungen rund um das Thema geschlechtsspezifische Gewalt.

- "Gender raus! - Zwölf Richtigstellungen zu Antifeminismus und Gender-Kritik" Herrausgeber*innen: Rosa-Luxemburg-Stiftung und Heinrich-Böll-Stiftung. - Angriffe gegen Feminismus, Gleichstellungspolitik, sexuelle Selbstbestimmung und Geschlechterforschung haben stark zugenommen. Diese Broschüre gibt Anregungen, wie Behauptungen richtiggestellt werden können. (PDF; Juli 2017)

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- Broschüre "Soll Geschlecht jetzt abgeschafft werden? - 12 Fragen und Antworten zu Selbstbestimmungsgesetz und Trans*geschlechtlichkeit" (Sept. 2022) des Bundesverbands Trans* (BVT*) und des Lesben- und Schwulenbundesverbands (LSVD). Die Broschüre richtet sich an alle Personen, die gerne mehr über diese Themen erfahren möchten oder die in trans*feindlichen Diskussionen nach fundierten und überzeugenden Argumenten suchen.

9. Audio-Beiträge / Podcasts & TV / Video-Mitschnitte u.ä.

Podcast-Folge: Wie misogyn sind wir? Frau sein in Deutschland

Say My Name ist ein Podcast mit vier Teilen der Kooperative Berlin im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung.
In Folge 1 "SMN#1 - Wie misogyn sind wir? Frau sein in Deutschland" geht es um Fragen der Gleichberechtigung und die dahingehenden fortbestehenden Defizite in Deutschland. U.a. wird die Frauenquote angesprochen, aber auch das Thema sexualisierte Gewalt kommt zur Sprache. Es wird auch gefragt, warum Macht in unserer Gesellschaft  noch immer so unfair verteilt ist und was dis mit Misogynie zu tun hat.
Hierzu sprechen u.a. die Publizistin Veronika Kracher und die Erziehungswissenschaftlerin Katja Kinder. [Zur Folge 1 vom 14.12.23, 38 Min.]

Siehe auch Folge 2: SMN#2 - Muslimisch, deutsch, fremdgemacht - Othering und antimuslimischer Rassismus (21.12.23), Folge 3: SMN#3 - Jüdisch sein in Deutschland - Über Identität, Kultur und Sichtbarkeit (27.12.23) und Folge 4: SMN#4 - Gay, okay? Rainbow Washing und queerer Widerstand (17.1.24)

Vhs-Podcast-Folgen zum Thema Antifeministische Krisen u. Umbrüche

RADIKAL querdurchdacht - Ein Podcast des Deutschen Volkshochschul-Verbands e. V. (DVV)
Folgen zum Themenschwerpunkt Antifeministische Krisen und Umbrüche:

- Episode 59: Grundlagen Antifeministische Krisen und Umbrüche (08.11.23)
Themen: Auseinandersetzung mit dem Begriff Krise, Trendstudie „Jugend in Deutschland“, Umgang mit antifeministischen Aussagen als politische Bilnder*in oder Privatperson
- Episode 60: Interview mit Fabian Ceska und Tobias Spiegelberg, Gründer von Detox Identity (15.11.23)
Themen: Hinterfragung der eigenen Identität und Privilegien zu den Themen Kritische Männlichkeit, Sexismus und Geschlechterrollen
- Episode 61: Interview mit Palo Quirion (22.11.23), Autor*in des Kurskonzepts „Keine Verdrehung von Tatsachen! – Antifeminismus entgegentreten" (s.o.)
Themen: Antifeminismus als Brückenfunktion zu rechtspopulistischen und rechtsextremen Ideologien, Tipps zur Umsetzung 

BBQ-Podcast-Folge zu (weißem) Feminismus

Folge vom 3.11.23 zum Thema "Weißen Feminismus canceln?" - mit Sibel Schick; aus der Podcast Reihe "BBQ – Der Black Brown Queere Podcast von COSMO", eine Produktion von Radio Bremen, zu finden in der ARD-Audiothek
In dieser Folge von BBQ beleuchten die Moderatoren, Dominik und Zuher, ein aktuelles Thema, zu dem sehr viele eine Meinung haben: Feminismus. Doch der Feminismus in Deutschland ist oft weiß und privilegiert, während Positionen von nichtweißen Personen kaum öffentlich debattiert werden. Erschwerend kommt hinzu, dass es prominente Stimmen gibt, die trans* Identitäten und Sexarbeiter:innen aus dem feministischen Diskurs ausschließen.   Deswegen haben Dominik und Zuher eine besondere Gästin eingeladen, um mit ihr darüber zu sprechen: Sibel Schick. Seit Jahren setzt sie sich dafür ein, dies zu ändern und eine intersektionale Perspektive auf den Feminismus zu bieten. Ihr Buch "Weißen Feminismus Canceln" ist ein kraftvoller Beitrag zu diesem wichtigen Diskurs.  
In dieser Folge spricht sie über die Herausforderungen des heutigen Feminismus und wie wir eine inklusivere und vielfältigere feministische Bewegung schaffen können.  

Podcast-Reihe: Blick zurück/ nach vorne_Antifeminismus& Queerfeindlichkeit

#6 Antifeminismus - 20.10.23 • 43 Min. : Für diese Folge haben wir mit Peps von der Alice Salomon Hochschule Berlin und Laura von Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. über Antifeminismus gesprochen.
Antifeminismus ist sowohl eine Ideologie und politische Einstellung als auch eine organisierte Bewegung verschiedener Akteur*innen und Netzwerke. Antifeminismus richtet sich gegen feministische, queere und emanzipatorische Bewegungen. Häufig geht Antifeminismus einher mit Hass und (tödlicher) Gewalt. Antifeminismus war immer schon Teil extrem-rechter Ideologie. Die Vorstellung, dass die Kleinfamilie mit Vater, Mutter und Kind Grundlage der Nation ist, war und ist für die extreme Rechte zentral. Durch emanzipatorische Entwicklungen und eine zunehmende Vielfalt von Lebensentwürfen, Sexualität und Geschlecht, sehen sich Antifeminist*innen bedroht. Diese vermeintliche Bedrohung des Modells der heteronormativen Kleinfamilie wird gleichgesetzt mit der Bedrohung des "Deutschen Volkes". Dabei verbinden Antifeminist*innen Queerfeindlichkeit, Sexismus, Hass auf Frauen und LGBTIQ* mit anderen Diskriminierungsformen wie Rassismus und Antisemitismus sowie mit Verschwörungserzählungen. Antifeminismus spielte bei vielen rechtsterroristischen Taten der letzten Jahre eine Rolle. So unter anderem bei den Attentaten in Halle, Hanau und München.
Gemeinsam mit Peps und Laura haben wir zurückgeschaut auf Entwicklungen und Zuspitzungen antifeministischer Bewegungen. Wir haben über die extreme Rechte und christliche Fundamentalist*innen und das Recht auf Schwangerschaftsbruch gesprochen. Wir haben aber auch nach vorne geschaut und über Gegenstrategien und bereits existierende Projekte gesprochen. (Das Netzwerk "Feministische Perspektiven & Interventionen gegen die (extreme) Rechte" beschäftigt sich aus einer feministischen Perspektive mit Geschlecht und der (extremen und religiösen) Rechten. - Das Projekt "Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen" hat das Ziel, die Gefahren und antidemokratischen Dynamiken von Antifeminismus sichtbar zu machen und ihnen entgegenzuwirken. - Die Fachstelle mobirex macht Bildungsarbeit zur extremen Rechten und Antifeminismus in Baden-Württemberg. - Das Projekt "Antifeminismus begegnen - Demokratie stärken" sensibilisiert für die demokratiegefährdenden Auswirkungen von antifeministischen Denkweisen, Ideologien und Verhaltensweisen.)
Nach vorne schauen heißt aber auch, dass wir noch genauer hinschauen müssen, zum Beispiel auf die Verzahnung von Diskriminierungsformen. Dabei sind solidarische Bündnisse enorm wichtig. Genauso wie sich einzumischen und aktiv zu werden.

- #7 Queerfeindlichkeit 1 - 25.10.23 • 33 Min.: Für diese Doppelfolge haben wir mit Felicia Ewert über Queerfeindlichkeit gesprochen. Queerfeindlichkeit bzw. LGBTIQ*-Feindlichkeit ist die verbale und physische Gewalt gegenüber queeren Menschen, also Gewalt, Hass, Beschimpfungen, Beleidigungen und Drohungen gegen Menschen, die trans*, inter, nicht-binär, lesbisch, schwul, bi und/oder asexuell sind. Queerfeindlichkeit beginnt dort, wo die Lebensrealitäten und die Existenzen von queeren Menschen infrage gestellt werden. Queerfeindlichkeit ist Teil extrem rechter Mobilisierung und kommt als Einstellung in der gesamten Gesellschaft vor. Es handelt sich um ein sehr aktuelles Thema. [...] Die Diskriminierung von trans und/oder nicht-binären Personen finden wir auch in linken und feministischen Kontexten. Queere Menschen wurden auch schon im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet. [...] Wir haben mit Felicia zurück geschaut auf Queerfeindlichkeit und extrem rechte Mobilisierungen in den letzten Jahren. Felicia stellt voran, dass Queerfeindlichkeit zwar ein aktuelles Thema ist, aber Rassismus und Antisemitismus immer noch die wesentlichen Einstellungen von Rechten sind. Zudem haben extrem Rechte das Thema und die diskriminierenden Gesetze nicht erfunden, sondern Queerfeindlichkeit ist schon lange Teil der gesamten Gesellschaft. Rechte setzen aktuell jedoch stark auf das Thema und nutzen das Unwissen vieler Menschen, um gegen queere Menschen zu hetzen. [...] Die Sichtbarkeit queerer Menschen und Themen in der Öffentlichkeit hat stark zugenommen. Damit geht aber auch eine gewisse Gefahr einher. Felicia betont, dass Sichtbarkeit ohne Schutz fatal ist. Deshalb müssen wir uns alle engagieren, queer-feindlichen Aussagen widersprechen und aktiv werden. [...] Es geht um jede Situation, in der wir uns solidarisch zeigen und queere Menschen unterstützen können. [...]

- #8 Queerfeindlichkeit 2 - 27.10.23 • 27 Min.: Für diese Doppelfolge haben wir mit Richard Köhler von Transgender Europe (TGEU) über Queer- & Transfeindlichkeit gesprochen. TGEU vergleicht seit 2013 die Rechte für trans* Menschen in Europa.

Podcast-Folge: Antidiskriminierung u. Geschlechtersensibiltät bereits in der KiTa lernen

Podcast-Reihe Demokratie & Vielfalt - Alle inklusive? - Der Podcast für eine inklusive und vielfältige demokratische Praxis in der Kindertagesbetreuung.: 10. Folge (Aug. 2023): Geschlechtersensible KiTa?! Wie Normen und Klischees den pädagogischen Alltag beeinflussen.: Müssen Jungs jetzt alle mit Puppen spielen? Ist es okay, wenn ein Mädchen lieber Friedrich genannt werden möchte? Es ist längst pädagogischer Konsens, Kinder nicht in starre Rollenerwartungen zu drängen. Doch im Alltag stellt sich oft die Frage, wie das umgesetzt werden kann. Melike Berfê Ҫınar, Diplompolitologin und langjährige Referentin in der Frühen Bildung spricht zum Thema Antidiskriminierung und über den Weg zur geschlechtersensiblen KiTa.
Hintergrund: "Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung" ist ein gemeinsames Projekt der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Paritätischer Gesamtverband in Kooperation mit seinem Berliner Landesverband und dem Bundesverband für Kindertagespflege, Diakonie Deutschland, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Caritasverband/vertreten durch KTK-Bundesverband) und der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ. Es wird im Rahmen der zweiten Förderphase des Bundesprogramms "Demokratie leben!" (2020 – 2024) als Begleitprojekt gefördert und qualitativ weiterentwickelt. 

Radio-Beitragsreihe: Keine Gender-Stereotype bei der Berufswahl! (ein Schulprojekt)

Keine Gender-Stereotype bei der Berufswahl! - Ein Schulprojekt vom Freien Radio Innsbruck FREIRAD:
Noch immer gibt es bestimmte Vorstellungen darüber, was "typisch männliche" und "typisch weibliche" Berufe sind. Kinder und Jugendliche orientieren sich häufig unbewusst an bestimmten Rollenvorstellungen in der Gesellschaft, anstatt bei der Berufswahl auf ihre Fähigkeiten zu achten. Dahinter stehen komplexe gesellschaftliche Diskurse der Ungleichheit, aber auch ganz konkrete Ungerechtigkeiten, wie etwa der Gender Pay Gap. Frauen verdienen im Durchschnitt bedeutend weniger als Männer, arbeiten seltener Vollzeit und sind häufiger im Dienstleistungssektor anzutreffen. Häufig geht mit einem hohen Frauenanteil in einem Berufsfeld auch eine Abwertung dieses Berufes einher. Mit dem Projekt "Bullshit! Wer sagt hier wem, wer was werden soll?" geht FREIRAD 2023 mit Schüler*innen der Frage nach, wovon die eigene Berufswahl eigentlich abhängt. Eingeladen wurden Schüler*innen zwischen 13 und 15 Jahren, sich mit beruflichen Gender-Stereotypen in einer Radiosendung zu beschäftigen. In einwöchigen Workshops wurden geschlechtersensible Themen, aber auch Radio-Know-How vermittelt. Die Schüler*innen interviewten Menschen, die eine genderuntypische Berufswahl getroffen oder sich für einen ungewöhnlichen Berufsweg entschieden haben. (Zu den Beiträgen Juni-Juli 2023)

BpB-Podcastfolge zu Antifeminismus (und Rechtsextremismus)

"Nach den Rechten geschaut - Der Elefant im Raum“ ist ein Projekt des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.: In Folge 3 ("Antifeminismus - Über Hausfrauen, #tradwives und Rechtsextremismus", Mai 2023) geht es darum, dass antifeministische Inhalte nicht leicht zu erkennen sind. Der Podcast will dabei helfen, antifeministische Inhalte besser zu erkennen, über Hintergründe aufklären und Stategien besprechen, wie Antifeminismus online begegnet werden kann. Gast in dieser Podcastfolge ist Mareike Fenja Bauer Sozialwissenschaftlerin an der European New School of Digital Studies / Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und im FemPi-Netzwerk. Mit ihr wird gesprochen über verschiedene Erscheinungsformen von Antifeminismus, was Antifeminismus eigentlich ist und was wir als Nutzer*innen dagegen machen können. [Podcastflge bei RISE - Plattform für Jugendkultur, Medienbildung und Demokratie; Projekt vom JFF – Institut für Medienpädagogik; oder bei Spotify, Apple Podcast oder Podtail]

Podcast: Im Dissens mit herrschenden Geschlechterverhältnissen

Podcast - Alles für Alle. Im Dissens mit den herrschenden Geschlechterverhältnissen! - Ein Podcast mit Debatten und Theorie von und für geschlechterpolitisch Aktive und Interessierte von 'Dissens'.
Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. – ist ein Bildungs-, Beratungs-, und Forschungsinstitut in Berlin, sowie anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe und anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung. Seit 1989 arbeitet Dissens zu Geschlechterverhältnissen und entwickelt Forschungs- und Bildungsprojekte auf lokaler, Landes-, Bundes- und europäischer Ebene.
Das Institut beschäftigt sich aus einer herrschaftskritischen, (pro)feministischen Perspektive mit Geschlechterverhältnissen, mit Männlichkeit und Weiblichkeit, mit Queerness und Vielfalt, mit Hierarchien und Diskriminierung.
Ein selbsterklärtes Ziel der Arbeit ist: "Geschlechteranforderungen reduzieren - Alles allen zugänglich machen!"
In unregelmäßigen Abständen wird dazu mit Gästen im Podcast gesprochen und diskutiert.
Der Podcast wird im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus produziert. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.
[Zum Podcast online oder bei Spotify und Apple Podcasts]

Podcast zu mehr Selbst-& Körperliebe &-vielfalt

"dein körper ist genug - [...] für mehr Körperliebe und -vielfalt in deinem Kopf und in den Medien."
Projekt und Podcast u.a. mit dem Ziel, Individualität und Diversität zu visualisieren, Bewusstsein zu schaffen und (junge) Frauen (aber auch Männer) zu empowern, für sich selbst einzustehen.
Im Podcast werden Impulse und persönliche Tipps gegeben sowie Gedanken rund um das Thema Körperliebe und -vielfalt ausgestauscht.
In Gesprächen mit Interview-Gäst*innen geht es um deren persönliche Bodystories und den Austausch zu Bodypositivity, Körperscham, Selbstliebe, Achtsamkeit, Mental Health, Krankheiten, Ernährung oder auch die Schönheitsideale in Gesellschaft & Medien und deren Auswirkungen. [Homepage; Spotify; andere Podcast-Anbieter]

Podcast "Vor Ort": Folge zu Rechter und queerfeindlicher Gewalt

Podcastserie "Vor Ort – gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt." von NSU Watch und VBRG e.V.; Folge #44 vom 5.12.2023: Gefährliche Normalität – Rechte und queerfeindliche Gewalt.
In 2023 hat ein Flächenbrand antisemitischer, rassistischer und rechter Diskurse den Alltag vieler Betroffener rechter Gewalt beeinflusst. In Vor Ort Podcastfolge #44 ziehen Angegriffene und Verletzte aus Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Thüringen, Bayern und Brandenburg eine dramatische Bilanz:  Der Rechtsstaat lässt die Betroffenen im Stich, während politisch Verantwortliche in Sonntagsreden das Gegenteil behaupten.
Hintergrund: In der Podcastserie „Vor Ort“ sprechen die unabhängigen Opferberatungsstellen, Betroffene und andere Expert*innen darüber, wie Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt den Alltag vieler Menschen beeinträchtigen und beeinflussen. Denn inmitten der Coronakrise wird deutlicher denn je: die Auseinandersetzung mit Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt entscheidet zentral darüber, ob Marginalisierte noch mehr belastet, angegriffen und schutzloser werden. Oder ob Solidarität tatsächlich unteilbar ist.

3-tlg.Podcast Uni Bochum: Antifeminismus u. Antigenderismus als gesellschaftliche Phänomene

"Gender-Wahnsinn?! Antifeminismus und Antigenderismus als gesellschaftliche Phänomene": In öffentlichen und medialen Diskursen ist immer wieder vom "Gender Gaga" oder "Gender Wahnsinn" die Rede. Geschlechterforschung wie Gleichstellungspolitiken werden als "Gender Ideologie" diffamiert – und dies keineswegs nur von der extremen Rechten. Vielmehr sind Antifeminismus und Antigenderismus inzwischen in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen.
In der dreiteiligen Podcast-Serie gehen Expert*innen dem gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs über die Kategorie Geschlecht aus verschiedenen Perspektiven nach. Die ursprünglich für Mai 2020 im Rahmen eines Symposiums an der Ruhr-Universität Bochum geplanten Vorträge möchte das MaJaC (Marie Jahoda Center for International Gender Studies) auf diesem Weg einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. - Diese Podcast-Serie wurde aus Mitteln des Programmes "Lore-Agnes-Projekte" der Ruhr-Universität Bochum gefördert und fand in Kooperation mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (NRW/Bund) statt.

Dokumentation (Video/Audio): Ringvorlesung des Gender- u. Frauenforschungszentrums FF(M)

gFFZ – Gender- und  Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen, Frankfurt: Ringvorlesungsreihe im Wintersemester 2023/24 zu Gender und Nachhaltigkeit:
Thema: Do it yourself! Was bedeuten Degrowth-Strategien für die Geschlechterverhältnisse im privaten Care-Alltag? Im Fokus steht die Frage, wie sich Geschlechterverhältnisse in der wachstumskritischen Degrowth-Bewegung herstellen. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf das Leitbild und exemplarische Praktiken des „Do it Yourself“ im privaten Alltag der Care-Arbeiten gerichtet.

Zu den Video- oder Audio-Mitschnitten (Beispiele/ Auszüge):
23.11.2023 Dr. Franziska Schaaf  (Goethe Universität Frankfurt): „Alles Handgemacht – Geschlechterdimensionen im Medienboom um Do it Yourself zu Hause“
17.10.2023 Dr. Andrea Vetter  (BTU Cottbus): „Die Degrowth-Bewegung als Arena von Gender- und Careverhältnissen – eine Einführung“
20.04.2023 - Frauenvollversammlung - Frankfurt University of Applied Scienes - Hanna Völkle  (Harriet Taylor Mill-Institut): Keynote Feministische Perspektiven auf Zeit
25.01.2023 Dr. Lena Weber  (Leibnitz-Institut für Sozialwissenschaften) Podiumsdiskussion Ein Blick in die Zukunft - Gender und Nachhaltigkeit 

He4She - fachliche Auseinandersetzung mit feministischen Themen

Fachkräfte, die sich mit Geschlechtergerechtigkeit, Männlichkeitsbildern & feministischen Themen beschäftigen möchten, finden bei UN Women Deutschland eine gemeinsam mit den HeForShe Deutschland Botschaftern erstellte Sammlung von Tipps zum Lesen, Zuhören und Anschauen (Bücher, Audios und Videos). [Zu UN Women]

Dokumentation des Fachtags "Macht und Geschlecht" (Video)

Am 16.10.2023 fand in Berlin der Fachtag zum Thema "Recht und Geschlecht" statt. Diskutiert wurden die Neufassung des § 9,3 im KJStG, der neue § 9,4 im gleichen Gesetz und der Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes. Nach Grußworten von Bundesministerin Lisa Paus sowie Prof. Dr. Christoph Damm und Celina Kiefer von der BAGs Jungen*arbeit und Mädchen*politik begegneten sich u.a. in zwei Talkrunden junge Menschen, Politiker*innen und Träger von Geschlechterpädagogik. Zudem traten Autor*innen des Gendermagazins www.meintestgelaende.de (eine Seite Seite der BAG Jungen*arbeit und der BAG Mädchen*politik) mit Slams und Raps auf.
Auf diesem Youtube-Kanal wurde nun kürzlich die komplette Dokumentation des Fachtags (je Tagsordnungspunkt als ein Videobeitrag) zum Nachschauen hochgeladen. (Vgl. BMFSFJ-Meldung 16.10.23)

Film: "WOMAN" - ein Ort für die Stimmen der Frauen dieser Welt

Film "WOMAN" bietet den Frauen dieser Welt einen Ort für ihre Stimme: Emotionen, Träume, Hoffnungen.
Das weltweite Projekt WOMAN bietet zweitausend Frauen aus fünfzig Ländern einen Ort für ihre Stimme. Das Ergebnis ist ein intimes Porträt derjenigen, die die Hälfte der Menschheit ausmachen. All die Ungerechtigkeiten, denen Frauen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind, werden ans Licht gebracht. Was WOMAN aber am meisten unterstreicht, ist die ungemeine Stärke der Frauen. Diese Stärke und ihre Fähigkeit, die Welt trotz aller Hindernisse und Ungerechtigkeiten zum Besseren zu verändern, berührt, inspiriert und macht Mut. In dieser neuen Ära, in der Frauenstimmen immer lauter werden, ist das Ziel des Films, nicht nur Rechte zu fordern oder sich auf die Probleme zu konzentrieren, sondern den Stimmen der Frauen endlich Gehör zu schenken, Lösungen zu finden und dafür zu sorgen, dass Frauen nie wieder als „schwächeres Geschlecht“ gesehen werden.
In WOMAN erzählen Frauen ihre rührenden, bemerkenswerten und anregenden Geschichten, sprechen von Mutterschaft, Bildung, Sexualität, Ehe oder finanzieller Unabhängigkeit und über tabuisierte Themen wie Menstruation und häusliche Gewalt. Hunderte Geschichten kommen so zusammen, von Staatschefinnen und Bäuerinnen, von Schönheitsköniginnen und Busfahrerinnen, Geschichten von Frauen aus den abgeschiedensten Regionen der Welt und aus den modernsten Metropolen. WOMAN ist es so gelungen, ein umfassendes Bild davon zu zeichnen, was es in der heutigen Welt bedeutet, eine Frau zu sein. So hat man Frauen noch nie gehört.
Kinostart in Kooperation mit Brot für die Welt.
Kinotermine im März (bisher) in: Aachen, Bad Freienwalde, Bautzen, Dachau, Esslingen, Freiburg, Höchberg, Kiel, Mannheim, Nürtingen, Riedstadt, Salzgitter, Speyer, Zülpich.
Filmvorführung selbst organisieren:  Ihr wollt mit dem Film arbeiten? Der Film eignet sich sehr gut, um gemeinsam darüber zu diskutieren, was es heute bedeutet, eine Frau zu sein. - Wir unterstützen euch gerne bei einer digitalen Filmvorführung,  im Kino oder euren Räumlichkeiten. Schreibt uns einfach eine Mail an office@mindjazz-pictures.de
[Mehr Informationen: https://mindjazz-pictures.de/filme/woman/]

Film über die (zumeist weiblichen) Held*innen im Gesundheits- u. Pflegesystem

Filmtitel: "Who cares? - Wen kümmert’s, dass wir uns kümmern?"
So schnell der Beifall aufgebrandet war im Frühjahr 2020, so rasch waren die "Helden" wieder in Vergessenheit geraten – die vielen Menschen, die sich Tag für Tag und Nacht für Nacht im Gesundheits- und Pflegesystem Deutschlands darum kümmern, dass wir gut versorgt werden, gesunden oder in Würde sterben können. Die Allermeisten dieser „Kümmerer“ gehen dabei weit über die Belastungsgrenzen und sind einem System verpflichtet, in dem essentielle Pflege- und Behandlungsfaktoren wie Zeit und Würde seit Längerem Kategorien wie Kostendeckung, Fallpauschalen und Auslastung unterworfen sind.
Weitergehende Informationen auf pflegenetzwerk-deutschland.de: Die Dokumentation „Who cares“ ist 2022 als Kooperationsprojekt mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Thüringen entstanden, die Aufnahmen wurden in Thüringer Einrichtungen vorgenommen. Im Februar 2023 ist der Film zum ersten Mal einem breiten Publikum vorgestellt worden. Im Mai wurde er mit dem Preis „Best Feature Documentary“ beim Courage Film Festival 2023 in Berlin ausgezeichnet.
[Zum Film auf salve.tv (Video)]

 

Vortrag: Antifeminismus: antimoderne Brückenideologie u. politische Restauration

Aus den Ergebnissen der Leipziger Autoritarismusstudie 2022 - Vortrag und Diskussion (zum Video-Mitschnitt (Youtube)): Antifeminismus: antimoderne Brückenideologie und politische Restauration* (7.12.22; 1h29Min)
Weit in der gesamten Gesellschaft verbreitet sind antifeministische und sexistische Einstellungen. Nicht selten gehen sie einher mit anderen Ressentiments wie etwa Homo- und Transfeindlichkeit und zeigen sich eng verwoben mit einem traditionellen Männlichkeitsbild und einer dogmatisch-fundamentalistischen Religiosität. Antifeminismus ist nicht harmlos, damit einher gehen Einschüchterungsversuche gegen Schwangerschaftsabbrüche, Proteste gegen Angebote zur sexuellen Bildung an Schulen oder konkrete Anfeindungen von Feminist*innen und Frauen auf der Straße bis hin zu rechtem Terror. Aus antifeministischen Haltungen können Taten folgen, sie dienen als politische Grenzziehung.
Seit 2002 analysieren Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Leipzig die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland. Haben sich rechtsextreme und autoritäre Einstellungen in Deutschland verändert? Nimmt die Ausländerfeindlichkeit weiter ab? Und wie stehen die Deutschen zur Demokratie? Seit 2020 wird auch untersucht, welche Rolle antifeministische und sexistische Einstellungen, Ressentiments und Haltungen dabei spielen und wie Antifeminismus als antimoderne Brückenideologie fungiert.
Die "Leipziger Autoritarismus-Studie 2022: Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten" (Psychosozial Verlag; unterstützt von der Heinrich-Böll-Stiftung (Gunda Werner Institut) und der Otto Brenner Stiftung) wurde am 9.11.22 veröffentlicht. Die Untersuchungsergebnisse zum Themenfeld "Antifeminismus und Geschlechterdemokratie" stellten Dr. Fiona Kalkstein und Prof. Dr. Gert Pickel in dieser Online-Veranstaltung vor und standen für Nachfragen und Diskussion zur Verfügung. [Zur Studie]
* Die Veranstaltung wurde vom Verbundprojekt "Antifeminismus begegnen - Demokratie stärken" durchgeführt und im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben! vom Bundesminsterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. (Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.Die Veröffentlichung/Veranstaltung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar.)

ARTE: Feministisches Magazin

ARTE Info Plus: KREATUR, Das feministische Magazin (2023): Das feministische Magazin KREATUR beleuchtet den Kampf um Frauenrechte rund um den Globus. Was brennt uns Frauen auf der Seele? Welche Ungleichheiten müssen endlich passé sein? Wo erleben wir einen Backlash? Wie überschneiden sich Diskriminierungen? Unsere Redaktion greift jeden Monat ein Thema auf und schaut dann genauer hin - in Reportagen, Interviews, Hintergrundberichten oder auch mit Facts and Figures. - Beispiel-Folgen:

#13 Antifeminismus: Wenn von rechtsextremen, populistischen, erzkonservativen oder religiösen Bewegungen die Rede ist, wird ihre antifeministische Agenda meistens nur in einem Halbsatz erwähnt. Dabei treiben sie den Backlash hartnäckig voran. So genannte Männerrechtsgruppen hetzten heute offen gegen Aktivistinnen. Wie stark sind sie und vor allem: Wie treten wir ihnen entgegen?

#15 Transphobie im Feminismus: Die Debatte um trans Frauen ist längst im Mainstream Feminismus angekommen. Einige Feministinnen, darunter bekannte Gesichter wie J.K. Rowling oder Chimamanda Ngozi Adichie, machen mit transphoben Äusserungen von sich reden. Aber was genau ist TERF? Wie äussert sich Transphobie aktuell im US-Sport? Und was war die Rolle von trans Frauen in der Geschichte des Feminismus.

#21 Gendern – viel mehr als Bindestrich, Sternchen oder Doppelpunkt: Unser Kreatur-Blick aufs Gendern geht los mit vier Argumenten für geschlechtersensible Sprache, bietet Euch eine historische Perspektive und ein Streitgespräch zum Pro und Contra fürs Gendern.

#25 Film und Feminismus: Diskriminierung, Sexismus und Rassismus: Women of Color sind all dem in der Film- und Kinowelt ausgesetzt. Wir haben darüber mit der Schauspielerin Mata Gabin gesprochen und auch einen Blick auf das vergangene Festival in Cannes geworfen. Unser intersektionaler Blick von Kreatur auf Frauen im Filmgeschäft.

#31 Frauen auf der Straße: Schutzlos und unsichtbar?!: Sie gehen in der Masse unter und in den meisten Fällen bemerken wir ihre Notlage nicht: Frauen ohne festen Wohnsitz. In unserem feministischen Magazin Kreatur geben wir Frauen das Wort, die nicht in ihren eigenen vier Wänden leben oder jahrelang auf der Straße waren. Warum sind sie dort gelandet, warum sind sie für uns unsichtbar und welche Rolle spielen bei alldem strukturelle Diskriminierungen und patriarchale Strukturen?

#34 Mit Vaterschaftsurlaub zu mehr Gleichberechtigung?: Die einen feiern den Vaterschaftsurlaub als großen Fortschritt, die anderen fordern noch mehr Zeit mit ihren Kindern. In Deutschland ist die Elternzeit vergleichsweise lang, Frankreich etwa hinkt hinterher. Wir sprechen darüber mit Cédric Rostein, selbst engagierter Papa. Er plädiert dafür, dass Väter etwa eine Zeit allein mit ihren Kindern verbringen müssen - für eine festere Bindung, aber auch damit die Arbeitsteilung zu Hause auch langfristig gerechter aufgeteilt wird. Außerdem kommt die Feministin und Politologin Emilia Roig zu Wort. Sie sagt: Wir brauchen ein Gesetz, dass Männer zwingt, sich um ihre Kinder zu kümmern.

#37 Sind männerfreie Räume feministisch?: Sich unter Frauen zusammenschließen an Orten, die für Männer unzugänglich sind, um die feministische Bewegung voranzutreiben? Was wir heute "Safe Spaces" nennen, existiert als Idee schon seit langem. Doch dieses Mittel ist nicht unumstritten. Eine Chance für die Emanzipation oder eine Rolle rückwärts? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die 37. Ausgabe von Kreatur.

SWR: Serie zu weiblichen Vorbildern in der Wissenschaft

Die internationale, in Zusammenarbeit mit der European Broadcasting Union entstandene Filmreihe "Women of Science" stellt erfolgreiche Frauen vor, die als Ingenieurinnen, IT-Expertinnen oder Wissenschaftlerinnen arbeiten. Jeder der sechs Filme porträtiert eine von ihnen – wie zum Beispiel Luftfahrtingenieurin Tiziana Bräuer. Die Reihe ist seit dem 10.2.24 in der ARD Mediathek und auf planet-schule.de verfügbar. [SWR Meldung 29.1.24]

9. Stellenanzeigen

Berlin: Deutscher Frauenrat: Geschäftsführung

Der Deutsche Frauenrat - der Dachverband von rund 60 bundesweit aktiven Frauenorganisationen und damit die größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung in Deutschland - sucht zur Leitung der Geschäftsstelle des Deutschen Frauenrats in Berlin zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine GESCHÄFTSFÜHRUNG (W/M/D).
[Weitere Informationen & Bewerbung; Fragen an die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Dr. Beate von Miquel: vonmiquel@frauenrat.de]

Berlin: DIMR Assistenz Berichterstattungsstellen

Das Deutsche Institut für Menschenrechte ist die unabhängige Nationale Menschenrechtsinstitution Deutschlands (§ 1 DIMR-Gesetz). Das Institut sucht zum 1. April 2024 eine Assisten (Vollzeitstelle mit 39 Wochenstunden (100%)): Abteilung Berichterstattungsstelle Menschenhandel und Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische Gewalt.
Die Stelle wird entsprechend Entgeltgruppe 9b TVöD (Bund) vergütet und ist bis zum 31. Oktober 2026 befristet. Eine Entfristung wird angestrebt. Dienstort ist Berlin. Die Bewerbungsfrist endet am 1.3.24 um 12 Uhr mittags. [Mehr Informationen& Bewerbung]

Köln: AntiDiskriminierungsBüro: Verwaltungskraft

Das AntiDiskriminierungsBüro Köln in freier Trägerschaft des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Verwaltungskraft (w/m/d) in Teilzeit (28 Std./Woche = 70%).
Rückfragen an Projektleitung María Teresa Herrera Vivar (maria-teresa.herrera-vivar@oegg.de). 
[Weitere Informationen/ Ausschreibung]

Mainz: MädchenHaus: Sozialpädagoginnen

Das Mädchenhaus Mainz such 2 Sozialpädagoginnen (B.A., M.A., Dipl.-Päd.):
- für eine Kriseninterventionseinrichtung/Inobhutnahme (Stellenumfang: 28 Stunden/Woche, Einstellungsdatum: ab 15.03.2024) und
- für eine MädchenWohngruppe.
[Mehr Informationen]

München: Deutsches Jugendinstitut: Wiss. Hilfskräfte/Sachbearbeiter/Referent*innen

Das Deutsches Jugendinstitut e.V. (DJI) - eines der größten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitute Europas - erfortscht seit über 50 Jahren die Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien, berät Bund, Länder sowie Kommunen und liefert wichtige Impulse für die Fachpraxis. Träger des 1963 gegründeten Instituts ist ein gemeinnütziger Verein mit Mitgliedern aus Politik, Wissenschaft, Verbänden und Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe.  
Das DJI sucht mehrere Sachbearbeiter*innen, Studentischen Hilfkräfte und Wissenschaftliche Referent*innen.
[Zu den Ausschreibungen]

Gießen: Berater*in/Pädagogische Fachkraft Kinderschutz

Der Kinderschutzbund Gießen sucht zum 01.06.2024 für seine Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Konflikt- und Krisensituationen mit den Schwerpunkten
- Beratung in Fällen von körperlicher und psychischer Gewalt an Kindern
- Beratung in Fällen von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen
- Einschätzungen zur Kindeswohlgefährdung
eine*n Berater*in/Pädagogische Fachkraft (d/m/w) in Teilzeit 25 Wochenstunden, unbefristet.
[Mehr Informationen & Bewerbung]

Gaildorf: Jugendhaus-Leitung

Für das Jugendhaus G57 sucht die Stadt Gaildorf zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine neue Leitung mit abgeschlossenem Studium Soziale Arbeit (B.A.) oder einer abgeschlossenen Ausbildung als Erzieher*in mit staatlicher Anerkennung. Das Jugendzentrum G57 ist eine Einrichtung der Offenen Jugendarbeit. Das Jugendzentrum ist Teil des Jugendreferats Gaildorf. In enger Zusammenarbeit werden Projekte entwickelt, umgesetzt und etabliert. Zu den Aufgaben der Leitung gehören unter anderem Personalplanung und -führung, die Durchführung von pädagogischen Projekten, die Arbeit im offenen Betrieb und die konzeptionelle Weiterentwicklung der Einrichtung. Die Stelle ist unbefristet, in Vollzeit und nach TVöD vergütet. Bewerbungsfrist ist der 24.3. [Weitere Informationen]

Stuttgart: LAG M* BW: Bildungsreferent*in

Die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik Baden-Württemberg sucht zum 1.5.24 oder später eine*n Bildungsreferent*in in Teilzeit (70%) zunächst befristet als Mutterschutz- und Elternzeitvertretung, mit Aussicht auf Weiterbeschäftigung.
Bewerbungen an die LAG Mädchen*politik, z. Hd. Ulrike Sammet, sammet@lag-maedchenpolitik-bw.de, Tel. 0711/806708-91 oder mobil 0176/50485894. [Zur Ausschreibung und Bewerbung bis zum 7.3.]

Teltow: sozialpädagogische Leitung Mädchen*ZukunftsWerkstatt

Die Mädchen*ZukunftsWerkstatt Teltow (M*ZW) im brandenburgischen Teltow sucht eine neue Kolleg*in als sozialpädagogische Leitung.
Bewerbung online oder per Email an bewerbung@hvd-bb.de; Rückfragen an Dorina Thomas (Tel.: 030 61 39 04 646).
[Mehr Informationen: Humanistischer Verband Berlin-Brandenburg KdöR / Iinteramt.de]

Koblenz: Lehrkraft_Berufs-&Studienorientierung/ Pädagogisches Landesinstitut RLP

Das Team für Berufliche Orientierung am PL braucht Verstärkung: Für die Mitarbeit im Arbeitsbereich Berufs- und Studienorientierung des Referates 1.43 sucht das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz für den Dienstort Koblenz zum 01.08.2024 eine Lehrkraft (m/w/d) aus einer weiterführenden Schule in Teilabordnung. [Zur Ausschreibung; Bewerbung bis 22.3.]

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

Verantwortlich für die BAG EJSA Gender_News:
Christiane Weidner
Tel.: 030 28395314

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