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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
BAG EJSA-Infobrief zur Bundestagswahl 2025

Editorial

Liebe Abonnent*innen des Info-Briefs der BAG EJSA,

anlässlich der in Kürze bevorstehenden Bundestagswahl senden wir Ihnen heute eine Sonderausgabe unseres Infobriefs. Wir fokussieren uns darin auf relevante Informationen für die Jugendsozialarbeit. 

Zunächst stellen wir Ihnen gerne die Positionen der BAG EJSA zur Wahl vor, die wir sowohl für die Kontaktaufnahme mit Kandidat*innen für Bundestagsmandate nutzen wollen, als auch für Gespräche nach der Wahl. Diese Positionen wurden vom Hauptausschuss der BAG EJSA beschlossen und Sie finden diese auf unserer Webseite unter: #StandUp. Wir haben diese Positionen mit Aussagen junger Menschen illustriert. Diese Zitate stammen aus dem vergangenen Jahr von Begegnungen junger Menschen mit Politiker*innen. Des Weiteren informieren wir über die Positionen der Diakonie Deutschland, der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend, der BAG der Freien Wohlfahrtspflege und des Deutschen Bundesjugendrings. 

Da es dieses Mal keinen Sozial-O-Mat der Diakonie Deutschland zur Wahl geben wird, stellen wir Ihnen einige Portale vor, die die Möglichkeit bieten, die Parteiprogramme oder -aussagen zu Themen oder Fragen zu vergleichen. Neben dem langjährig eingeführten Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für Politische Bildung gibt es - auch Dank der KI - inzwischen einige weitere, durchaus interessante Portale und eine App. Einige davon eignen sich durchaus auch für die Arbeit direkt mit jungen Menschen.

Schließlich wollen wir bei dieser Gelegenheit zudem einige Argumentationshilfen für die Debatten mit extremistischen Einstellungen vorstellen sowie auf die Möglichkeit zur Beteiligung an der U18-Wahl hinweisen.

Es versteht sich von selbst, dass diese Zusammenstellung längst nur ein kleiner Ausschnitt der Materialien zur Bundestagswahl widerspiegelt und keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Nun wünschen wir Ihnen konstruktive Gespräche in diesem kurzen Wahlkampf und viel Freude bei der Arbeit mit jungen Menschen.

Mit freundlichen Grüßen

Claudia Seibold
- Redaktion -

Inhalt

Die Positionen der BAG EJSA

Positionen der Evangelischen Jugendsozialarbeit zur Bundestagswahl 2025

... damit Integration gelingt: Jugendmigrationsarbeit stärken!

... damit selbstbestimmtes Leben für alle erreichbar ist: Autonomie stärken!

... damit Mädchen* und Frauen* stark bleiben: Gleichstellung fördern!

... damit alle Chancen haben: Berufliche und soziale Integration verbessern!

... damit Bildung mehr als Schule ist: Schulbezogene Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit stärken!

... damit Barrieren verschwinden: Inklusion anständig fördern!

... damit junge Menschen gehört werden: Rahmen für Interessenvertretung stärken!

Aus der Diakonie Deutschland

#SozialWählen

Erklärung der ostdeutschen Diakonischen Werke

Aus der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej)

Die Themen der aej

Aus der BAG der Freien Wohlfahrtspflege

Für sozialen Zusammenhalt und Demokratie

Vom Deutschen Bundesjugendring

Die Forderungen des DBJR zur Bundestagswahl 2025

DBJR-Kampagne: Jugend wählt demokratisch

U18-Wahl

Du hast eine Stimme. Lass sie raus! U18-Bundestagswahl vom 7. bis 14. Februar 2025

Übersichten über die Wahlprogramme und Vergleichsportale

Wahl-O-Mat

Wahl.Chat

Upstream

Überblick über die Wahlprogramme

Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus

Eine Handreichung für die Diakonie

"Was wäre wenn...?" - Sozialpolitik: Positionen der AfD und der Diakonie im Vergleich

Umgang mit der AfD und anderen rechtsextremen und rechtspopulistischen Organisationen

Die Positionen der BAG EJSA

Positionen der Evangelischen Jugendsozialarbeit zur Bundestagswahl 2025

Die Evangelische Jugendsozialarbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Gesellschaft der Vielfalt mitzugestalten, in der jeder Mensch gleiche Chancen auf ein erfülltes Leben hat. Dies umfasst insbesondere das Bestreben, diskriminierende und ausgrenzende Strukturen abzubauen und Inklusion zu fördern. 

Die BAG EJSA setzt sich ein für faire politische Debatten, die nicht auf dem Rücken marginalisierter Gruppen ausgetragen werden. Als Bundesfachverband der Evangelischen Jugendsozialarbeit bietet sie Lösungsansätze für dringende politische und gesellschaftliche Probleme und fordert:

... damit Integration gelingt: Jugendmigrationsarbeit stärken!
... damit selbstbestimmtes Leben für alle erreichbar ist: Autonomie stärken!
... damit Mädchen* und Frauen* stark bleiben: Gleichstellung fördern!
... damit alle Chancen haben: Berufliche und soziale Integration verbessern!
... damit Bildung mehr als Schule ist: Schulbezogene Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit stärken!
... damit Barrieren verschwinden: Inklusion anständig fördern!
... damit junge Menschen gehört werden: Rahmen für Interessenvertretung stärken!

Die Positionen im vollständigen Wortlaut und mit allen Bildern finden Sie auf unserer Webseite unter. #StandUp

... damit Integration gelingt: Jugendmigrationsarbeit stärken!

Junge Zugewanderte erleben heute eine Kultur der Abwehr und des Misstrauens. Aktuelle politische Debatten zu Migrationssteuerung und dem Umgang mit Schutzsuchenden vermitteln ihnen, dass sie in diesem Land nicht willkommen sind. Der gesellschaftliche Beitrag, den viele von ihnen bereits leisten und noch mehr bei entsprechender Förderung leisten könnten und wollen, erfährt wenig Anerkennung. Junge Menschen mit Migrationsgeschichte erleben Diskriminierung und Rassismus auf der Straße, bei der Wohnungssuche, in der Schule, im Prozess der Bewerbung um Ausbildungs- und Arbeitsstelle.

Junge Menschen brauchen Perspektiven, besonders in der schwierigen Situation des Ankommens in einem fremden Land. Wenn Übergänge in Ausbildung und Beruf durch den Mangel an Sprachkenntnissen und Bildungsabschlüssen nur bedingt gelingen, ist ein gutes Ankommen in der Gesellschaft und in einer erstrebenswerten Zukunft besonders schwer. Jeder junge Mensch, der dabei auf der Strecke bleibt, fehlt: Als Teil unserer vielfältigen Gesellschaft, als Fachkraft, als junger Mensch mit eigenen Ideen für unsere Zukunft.

Jeder dritte junge Mensch in Deutschland hat eine Migrationsgeschichte. Knapp 470.000 Menschen in der Altersgruppe der 12- bis 27-Jährigen sind 2023 nach Deutschland zugezogen, 130.000 von ihnen wurden in Jugendmigrationsdiensten begleitet, beraten und gefördert. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Handlungsansätze:

  • Die Debatte um Migration braucht mehr Sachlichkeit. Durch eine gelebte Willkommenskultur, ein breites Bündnis gegen Diskriminierung und Rassismus sowie gezielte Förderung können diese jungen Menschen hier gut ankommen.
  • Sprach- und Integrationskurse müssen auf diese Zielgruppe ausgerichtet sein und sind bedarfsgerecht vorzuhalten.
  • Das Programm JMD als das zentrale Instrument des Bundes für die
    Integrationsbegleitung junger Menschen muss den steigenden Bedarfen entsprechend ausgestattet und über eine auskömmliche Ausgestaltung des Kinder- und Jugendplanes langfristig abgesichert werden.

Ejsa Zitat von junger Frau aus dem JMD Hofheim. Bild generiert durch KI.

... damit selbstbestimmtes Leben für alle erreichbar ist: Autonomie stärken!

Junge Menschen, die im Sinne des § 13 SGB VIII benachteiligt oder individuell beeinträchtigt sind, befinden sich oft in schwierigen Lebenssituationen, die ihre Teilhabe einschränken und ihre Entwicklungsmöglichkeiten hemmen. Die Jugendsozialarbeit trägt mit ihren niedrigschwelligen und mobilen Angeboten dazu bei, dass sich prekäre Lebenslagen nicht verstetigen. Sie schafft Zugänge und begleitet Prozesse der Verselbstständigung mit dem Ziel, diesen jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Viele junge Menschen in prekären Lebenslagen haben eingeschränkten Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung, was ihre Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft beeinträchtigt. Sie haben keinen Zugang zu stabilen Einkommensquellen, leben in unsicheren Wohnverhältnissen oder sind wohnungslos. Mangel an sozialer Unterstützung erschwert die Integration in die Gesellschaft, psychosoziale Belastungen und unzureichende medizinische Versorgung führen zu gesundheitlichen Problemen. Unterstützung ist nicht aus einer Hand möglich, unterschiedliche Rechtskreise sind zuständig.

Junge Menschen in prekären Lebenslagen werden oft übersehen, abgewertet oder kriminalisiert. Jugendsozialarbeit kann diese jungen Menschen sichtbar machen, ihnen Wege in die Eigenständigkeit aufzeigen und sie dabei unterstützen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Denn ohne ihre aktive Teilnahme wird unserer Gesellschaft Wesentliches fehlen. Die BAG EJSA setzt sich dafür ein, dass alle jungen Menschen die Unterstützung und die Chancen erhalten, die sie brauchen. Jede*r ist wichtig! 

Handlungsansätze:

  • Das Angebot von Jugendsozialarbeit ist nachhaltig abzusichern. Mit einer besseren rechtlichen Verankerung der Jugendsozialarbeit in der Planung und Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe kann Jugendsozialarbeit stabiler gestaltet werden (§ 79 SGB VIII).
  • Unterstützung für junge Menschen in prekären Lebenslagen muss - im Sinne eines inklusiven SGB VIII - niedrigschwellig und aus einer Hand ermöglicht werden.
  • Im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit sind spezifische Angebote für die Zielgruppe der unter 27jährigen unter Federführung der Kinder- und Jugendhilfe zu entwickeln und zu etablieren.

... damit Mädchen* und Frauen* stark bleiben: Gleichstellung fördern!

Mädchen*sozialarbeit setzt sich für eine solidarische, tolerante, demokratische und gewaltfreie Gesellschaft ein, in der allen Menschen unabhängig von Religion, Bildungsstand, Alter, ethnischer Herkunft, politischer Weltanschauung und Geschlecht der gleiche Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe in allen Bereichen ermöglicht wird. Geschlechtsspezifische Angebote der Jugendsozialarbeit sind notwendiger Bestandteil einer sozialen Infrastruktur.

Strukturelle Benachteiligungen und Diskriminierungen, die sich nach Geschlecht, Gender und sexueller Orientierung unterscheiden, führen zu Problemen wie Altersarmut, eingeschränkten Teilhabechancen und einem diskriminierenden Gesundheitswesen. Mädchen* und junge Frauen* sind in analogen wie digitalen Räumen häufiger Opfer von sexualisierter oder häuslicher Gewalt und geschlechtsbezogener Hassverbrechen. Zudem zeigen öffentliche Diskussionen oft populistische, vielfaltsfeindliche und antifeministische Tendenzen.

Geschlechtergleichstellung bis zum Ende dieser Dekade ist das erklärte Ziel der Bundespolitik. Dennoch wachsen Mädchen* und junge Frauen* weiterhin in einer Gesellschaft auf, in der sie in vielen Bereichen benachteiligt sind. Dazu gehören Unterschiede in der Bezahlung, in der Arbeitszeit und in der Beschäftigung. Auch im privaten Bereich, etwa bei der Care-Arbeit, sind diese Ungleichheiten spürbar. Es ist nicht gelungen, den eklatanten Mangel an geschlechtsspezifischen Förderangeboten im Rahmen einer sozialen Infrastruktur vor Ort zu beheben. Eine systematische Berichterstattung des Bundes als Grundlage für eine fundierte Analyse der Bedürfnisse von Mädchen* und jungen Frauen* wird derzeit nicht umgesetzt.

Handlungsansätze:

  • Um die anhaltenden Benachteiligungen von Mädchen* und jungen Frauen* zu bekämpfen ist es wichtig, dass der Bund Förderprogramme für gezielte Maßnahmen und Projekte auflegt.
  • Mädchen* und junge Frauen* müssen umfassend vor allen Formen von Gewalt geschützt werden.
  • Die Perspektive von Mädchen* und jungen Frauen* ist in der Bundesregierung unterrepräsentiert. Die BAG EJSA empfiehlt die Einrichtung eines Referates Mädchen* und junge Frauen* im Bereich Kinder und Jugend des BMFSFJ.
     

Ejsa Zitat von einer jungen Frau aus Hofheim. Bild generiert mit Hilfe von KI.

... damit alle Chancen haben: Berufliche und soziale Integration verbessern!

2,86 Mio. junge Menschen zwischen 20-34 Jahren (19,1%) haben keinen Berufsabschluss. Überproportional betroffen sind junge Menschen ohne Schulabschluss oder mit einem Hauptschulabschluss, Armuts-, Flucht- oder Migrationserfahrung. Sie erleben strukturelle Diskriminierung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und erfahren oft nicht die Förderung, die sie benötigen.

Jugendsozialarbeit zielt darauf ab, junge Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihrer Entwicklung, Bildung und Teilhabe zu fördern. Arbeitsförderung, Grundsicherung und Jugendsozialarbeit verfolgen ähnliche Ziele, unterscheiden sich jedoch in Zielgruppen und Methoden. Die Zusammenarbeit soll Übergänge ermöglichen, nicht abgrenzen. Berufsbezogene Jugendsozialarbeit bietet individuelle Hilfen, die auf der Lebenslage der jungen Menschen basieren.

Berufliche Qualifizierung ist entscheidend für ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe. Alle jungen Menschen sollten gleichberechtigt Zugang zur Ausbildung erhalten, unterstützt durch qualifizierte Förderung beim Übergang von der Schule in den Beruf.
Einheitliche Maßnahmen der Arbeitsagentur sind oft nicht für junge Menschen mit komplexen Problemen geeignet. Unterstützungsangebote müssen regional und individuell angepasst werden. Um alle jungen Menschen zu erreichen, ist mehr rechtskreisübergreifende Unterstützung und berufsbezogene Jugendsozialarbeit erforderlich.

Handlungsansätze:

  • Der strukturellen Diskriminierung und Ausgrenzung junger Menschen mit besonderen Bedarfen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt muss durch gezielte Maßnahmen der Förderung und Unterstützung für diese Zielgruppe entgegengewirkt werden.
  • Eine bedarfsgerecht ausgebaute soziale Infrastruktur, die junge Menschen unter Federführung der Kinder- und Jugendhilfe am Übergang von der Schule in Ausbildung und Arbeitsleben begleitet und unterstützt, ist bundesweit, niedrigschwellig und lebensweltorientiert vorzuhalten.
  • Jugendberufshilfe und rechtskreisübergreifenden Bündnisse brauchen verbindliche und nachhaltige Rahmenbedingen.

... damit Bildung mehr als Schule ist: Schulbezogene Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit stärken!

Die Schule spielt eine immer größere Rolle im Leben von Kindern und Jugendlichen. Problemlagen im Aufwachsen werden in der Schule sichtbar. Es fehlen jedoch systematische niederschwellige Hilfsangebote. Viele sozialräumliche Angebote der Jugendsozialarbeit sind notwendige, aber als Projekte zeitlich begrenzt und werden bei finanziellen Engpässen der Kommunen als erstes gestrichen. Diese Angebote sind besonders wichtig für benachteiligte junge Menschen, da sie auf der Grundlage eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses Möglichkeiten zu Beteiligung und Demokratiebildung bieten.

Schule und Kinder- und Jugendhilfe sind zwei Systeme mit unterschiedlichen Aufträgen und Handlungslogiken, die sich im Interesse der Zielgruppen der Jugendsozialarbeit sinnvoll ergänzen können. Im Unterschied zur Schule, die im eigenen Hoheitsgebiet agiert, begibt sich die Kinder- und Jugendhilfe mit ihren Angeboten in die Schule. Sie kann ihren Auftrag nur dann erfüllen, wenn sie auch dort ihre Eigenständigkeit wahrt. Dazu braucht es verlässliche Vereinbarungen, zu deren Abschluss und Einhaltung beide Seiten verpflichtet sind.

Der § 13a im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz hat die Schulsozialarbeit offiziell als Teil der Kinder- und Jugendhilfe festgelegt. Allerdings wurde nicht klargestellt, dass diese Arbeit auch wirklich im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe umgesetzt werden soll. In einigen Bundesländern werden jetzt bestehende Angebote der Schulsozialarbeit in Frage gestellt, obwohl sie zuvor ausgebaut wurden. Auch die speziellen Angebote der Jugendsozialarbeit an Schulen sind betroffen. Die Kooperationsbeziehungen zwischen Schule und Kinder- und Jugendhilfe müssen jeweils kleinteilig vor Ort geklärt werden.
 
Handlungsansätze:

  • Junge Menschen dürfen nicht nur als Schüler*innen wahrgenommen werden, sondern ganzheitlich mit all ihren Bedürfnissen, Wünschen, Ängsten und Sorgen. Schulsozialarbeit muss verbindlicher Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe bleiben und als solcher bundesweit ausgebaut werden.
  • Die Kooperation von Jugendhilfe und Schule muss verbindlich abgesichert werden. Dazu bedarf es einer Normierung dieser Kooperationsbeziehung in einem eigenen Kapitel im SGB VIII. Teil dieser Norm muss die Verpflichtung zur Aufnahme der Kooperationsverpflichtung in die Schulgesetze der Länder sein.
  • Die Erfolge der Schulsozialarbeit gründen auf Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und insbesondere auf kontinuierlichen Beziehungen. Der Bund muss im Rahmen seiner Steuerungsfunktion darauf hinwirken, dass alle jungen Menschen Zugang zu einem verbindlichen Angebot der Schulsozialarbeit vor Ort haben.

Ejsa

... damit Barrieren verschwinden: Inklusion anständig fördern!

Angebote der Jugendsozialarbeit sind im besten Sinne inklusiv, denn sie beziehen sich auf junge Menschen, die aufgrund ihrer Lebenslage benachteiligt sind. Sie beraten, begleiten und fördern niedrigschwellig, öffnen Gestaltungsräume für alle jungen Menschen und sind Werkstätten praktischer Demokratiebildung.
Eine inklusive Ausgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe setzt den politischen Willen zur adäquaten Ausgestaltung ihrer Angebote voraus. Dieser ist im aktuellen politischen Handeln nicht erkennbar. Die soziale Infrastruktur vor Ort mit ihren präventiven Angeboten der Jugendsozialarbeit wird zu Gunsten individueller Rechtsansprüche entweder prekär ausgestattet oder ganz eingespart.
Die Folgen mangelnder Entwicklungsmöglichkeiten aufgrund fehlender Angebote können oftmals nicht mehr aufgeholt werden und belasten die Gesellschaft erheblich. Wenn Übergänge in Ausbildung und Beruf nur bedingt gelingen, ist Inklusion in die demokratische Gesellschaft besonders schwer.

Handlungsansätze:

  • Inklusion gibt es nicht zum Nulltarif. Der Bund muss in die inklusive Ausgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe investieren.
  • Das Angebot von Jugendsozialarbeit ist nachhaltig abzusichern. Mit einer besseren rechtlichen Verankerung der Jugendsozialarbeit in der Planung und Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe kann Jugendsozialarbeit stabiler gestaltet werden (§ 79 SGB VIII).
  • Bund, Länder und Kommunen sollten besser zusammenarbeiten, um gute Unterstützungsangebote gemeinsam zu ermöglichen.

... damit junge Menschen gehört werden: Rahmen für Interessenvertretung stärken!

Die verbandliche Infrastruktur auf Bundesebene nimmt die wichtige Funktion der Interessenvertretung junger Menschen gegenüber der Bundespolitik wahr und sorgt dafür, dass junge Menschen mit ihren Anliegen wahrgenommen werden. Sie beteiligt junge Menschen im Rahmen ihrer Politikberatung.

Programme und Projekte wie die Jugendmigrationsdienste und die Respekt Coaches fördern Integration und Demokratiebildung. Sie sind gleichzeitig an vielen Orten in Deutschland das einzige Angebot der Jugendsozialarbeit vor Ort und nehmen im Interesse der jungen Menschen eine wichtige Vernetzungs- und Multiplikator*innenfunktion wahr.

Der Bund fördert mit dem Kinder- und Jugendplan (KJP) die bundeszentrale Infrastruktur der Verbände der Kinder- und Jugendhilfe ebenso wie Projekte und Programme mit bundesweiter Relevanz. Der KJP ist seit vielen Jahren nicht in relevanter Höhe aufgestockt worden. Die Folge ist, dass die Höhe der Mittel aufgrund gestiegener Personal- und Sachkosten nicht auskömmlich ist. Die Eigenanteile steigen, Personal wird abgebaut. Das hat direkte Auswirkungen auf junge Menschen: Und sie haben weniger Möglichkeiten, über verbandliche Strukturen ihre Anliegen gegenüber der Bundespolitik zu vertreten.

Handlungsansätze:

  • Die Fördersumme im Kinder- und Jugendplan muss jährlich den steigenden Kosten entsprechend angehoben werden (Dynamisierung).
  • Für laufende lnfrastrukturprogramme muss mit verbindlichen Aussagen von Seiten des Bundes langfristige Planungssicherheit für Träger hergestellt werden.
  • Bei der Ausschreibung von Programmen müssen verbindlich Programmausstattung und Förderzeitraum definiert werden.

Ejsa Zitat von jungen Mensch, die vom JMD Kiel begleitet werden. Bild gerneriert durch KI

Aus der Diakonie Deutschland

#SozialWählen

In unseren bewegten Zeiten wünschen sich viele Menschen in Deutschland mehr Sicherheit und Zuversicht. Die Diakonie Deutschland nimmt diese Erwartungen ernst. Als evangelischer Wohlfahrtsverband engagiert sie sich mit mehr als 630.000 Mitarbeitenden und rund 700.000 Ehrenamtlichen täglich für die Menschen in unserem Land. So trägt sie zur sozialen Sicherheit und zu einer lebendigen Demokratie bei. Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen und Engagierten unserer Zivilgesellschaft gestaltet sie den Sozialstaat mit. Um allen Menschen in Deutschland eine hoffnungsvolle Zukunft zu ermöglichen, macht die Diakonie vor der Bundestagswahl Reformvorschläge in wichtigen Bereichen der Sozial- und Gesundheitspolitik.  

Die Weiterentwicklung unseres Sozialstaates erfordert ein verlässliches finanzielles Fundament. Investitionen in gute und erreichbare Unterstützungs- und Bildungsangebote sind nachhaltige Investitionen in die Zukunft. Sie verbessern individuelle Entwicklungschancen und stärken das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Sie fördern den sozialen Frieden, der für den Wohlstand unseres Landes unerlässlich ist. Dies muss bei einer Reform der Schuldenbremse eine Rolle spielen. Auch eine gerechtere Lastenverteilung bei Steuern und Abgaben hilft dabei, Armut schrittweise zu überwinden und das soziale Netz zu sichern, das uns in Krisen trägt.

Die Diakonie sagt daher: Sozial wählen! Daraus erwächst ein Auftrag an alle Kandidat:innen, den Sozialstaat gemeinsam mit den Bürger:innen zukunftsfest zu machen. Bei der Bundestagswahl am 23. Februar werden die Weichen gestellt – für Sicherheit und Zuversicht.

Sozial wählen ... 

… damit Gesundheit für alle erreichbar ist
… damit Barrieren verschwinden
… damit Demokratie lebt
… damit alle Chancen haben
… damit Integration gelingt

Zu jedem der fünf Themen gibt es zunächst einen kurzen Text auf der Webseite und zusätzlich ein etwas ausführlicheres Dokument mit Lösungsansätzen der Diakonie.

Zur Jugendsozialarbeit:

Jugendsozialarbeit ermöglicht vielen jungen Menschen eine bessere Entwicklung. Sie erreicht gerade die jungen Menschen, die nicht so viele Chancen im Leben haben. Mit ihren Angeboten motiviert Jugendsozialarbeit junge Menschen zu Engagement, gibt ihnen Halt, schafft Raum zur Entfaltung, fördert den Übergang zu einem guten Berufsleben und gibt jungen Menschen Vertrauen in die Demokratie. Leider wird Jugendsozialarbeit aber oftmals nur prekär ausgestattet. Die langfristigen Folgen sind gravierend: Mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten können oftmals nicht mehr aufgeholt werden und belasten die Gesellschaft erheblich.

Lösungen:

  • Das Angebot von Jugendsozialarbeit muss nachhaltig abgesichert werden. Mit einer besseren rechtlichen Verankerung der Jugendsozialarbeit in der Planung und Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe könnte Jugendsozialarbeit stabiler gestaltet werden (§ 79 SGB VIII).
  • Träger brauchen Planungssicherheit. Programme und Projekte des Bundes wie die Jugendmigrationsdienste und die »Respekt Coaches«, die Integration und Demokratiebildung fördern, brauchen mehr finanzielle Verbindlichkeit.
  • Bund, Länder und Kommunen sollten besser zusammenarbeiten, um gute Unterstützungsangebote gemeinsam zu ermöglichen.

Alle Infos – auch die Termine der Online-Talks zur Bundestagswahl, aktuelle Meldungen und vieles andere mehr finden Sie unter: https://www.diakonie.de/bundestagswahl-2025 

Erklärung der ostdeutschen Diakonischen Werke

Die ostdeutschen Landesverbände haben am Freitag, 17. Januar 2025 zur Bundestagswahl eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie unter der Überschrift “Dem Leben dienen - Für einen starken Sozialstaat – Zusammenhalt wählen” auf die sozialen Herausforderungen eingehen und an die Bürger*innen appellieren: “Entscheiden Sie mit Herz und Verstand. Wählen Sie das, was dem Leben und einem guten Zusammenhalt aller Menschen in unserem Land dient”

Aus der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej)

Die Themen der aej

Als Teil der Zivilgesellschaft wirken wir als Evangelische Jugend aktiv an der gesellschaftlichen Willensbildung und Entscheidungsfindung mit und stärken unsere Demokratie. Zunehmend erleben wir, wie die demokratischen Grundwerte in Frage gestellt werden. Rechtsextreme und rechtspopulistische Einstellungen sind tief in der Gesellschaft verankert. Das gefährdet das friedliche Zusammenleben in und den Zusammenhalt von Gesellschaft. In vielen Debatten wird Hetze betrieben – insbesondere in der Migrations- und Asylpolitik. Die Evangelische Jugend steht mit ihrem christlichen Menschenbild für Frieden, Demokratie, Einhaltung der Menschenrechte, Toleranz und Akzeptanz, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit sowie Nächstenliebe und Solidarität. Rechtsextreme stellen freiheitliche und demokratische Grundwerte in Frage. Dagegen stellt sich die Evangelische Jugend in Deutschland.

Zu folgenden Themen positioniert sich die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej):

  • Wirksame Jugendpolitik und mehr Beteiligung
  • Engagement fördern und Freiwilligendienste stärken
  • Vielfalt und Inklusion stärken
  • Mentale Gesundheit in den Blick nehmen
  • Klima schützen und sozial-ökologisch wirtschaften
  • Kinder- und Jugendplan des Bundes aufstocken
  • In Jugendbildungsstätten sowie gemeinnützige Übernachtungs- und Freizeitstätten investieren
  • #WahlalterSenken Jetzt! 

Die vollständigen Positionen, weitere Informationen und Materialien finden Sie auf der Webseite der aej unter: https://www.aej.de/bundestagswahl2025 

Aus der BAG der Freien Wohlfahrtspflege

Für sozialen Zusammenhalt und Demokratie

Fünf Impulse der BAGFW für die nächste Bundesregierung 

Die BAG der Freien Wohlfahrtspflege fasst auf zwei Seiten die gemeinsamen Positionen der sechs in ihr zusammengeschlossenen Wohlfahrtsverbände zusammen. Sie zielt damit im Wesentlichen auf die soziale Infrastruktur. Nach einem Vorwort werden fünf Punkte konkretisiert, ohne explizit auf einzelne Arbeitsfelder oder Zielgruppen einzugehen:

„Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege eint das Ziel, Menschen, die Unterstützung brauchen, zu unterstützen und sich für diese einzusetzen. Die sechs Verbände sind mit ihren drei Millionen ehrenamtlich Engagierten und ihren zwei Millionen hauptamtlich Beschäftigten eine tragende Säule des Sozialstaats. Gerade in Zeiten, die von Krisen, Unsicherheiten und Ängsten geprägt sind, spielt die soziale Infrastruktur der Freien Wohlfahrtspflege eine besondere Rolle. Sie stiftet Zusammenhalt in der Gesellschaft, ermöglicht Teilhabe aller Menschen und kann mit ihrem Netz Sicherheit geben. Diese Aufgaben wollen wir auch weiterhin ausfüllen können. Gemeinsam mit unseren ehrenamtlich Engagierten und hauptamtlichen Mitarbeiter:innen werben wir für politische Unterstützung. 

  1. Ein starker Sozialstaat für die Menschen
  2. Vorfahrt für Gemeinnützigkeit
  3. Verlässliche Finanzierung für soziale Arbeit
  4. Klimaschutz und -anpassung im sozialen Sektor
  5. Stärkung von Demokratie und Zivilgesellschaft“

Die Impulse finden Sie auf der Webseite der BAG der Freien Wohlfahrtspflege: Impulse_Bundestagswahl.pdf

Vom Deutschen Bundesjugendring

Die Forderungen des DBJR zur Bundestagswahl 2025

Mit zehn umfangreichen Forderungen richtet sich der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 an die demokratischen Parteien. Der DBJR erwartet von der nächsten Bundesregierung, dass sie junge Menschen nicht nur in politischen Diskursen wahrnimmt, sondern sie strukturell einbindet. Jugendbeteiligung muss in der Bundespolitik gesetzlich verankert werden, fordert der DBJR.

Die zehn Forderungen des DBJR:

  1. Wirksame Beteiligung und eigenständige Jugendpolitik
  2. Bundeszentrale Träger der Jugendverbandsarbeit stärken
  3. Demokratie achten und schützen
  4. Junges Engagement stärken
  5. Kinder- und Jugendarmut bekämpfen
  6. Nachhaltige Entwicklung und Klimagerechtigkeit
  7. Gesellschaftliche Vielfalt stärken
  8. Europa jugendgerecht gestalten
  9. Schuldenbremse abschaffen
  10. Orte der Demokratie durch gezielte Förderung stärken

Sie finden die vollständigen Forderungen auf der Webseite des DBJR unter: Forderungen des DBJR

DBJR-Kampagne: Jugend wählt demokratisch

Der Bundesjugendring hat ein umfassendes Kommunikationspaket unter dem Slogan „Jugend wählt demokratisch“ entwickelt, um junge Menschen zu mobilisieren und ihre Forderungen in den Fokus der politischen Diskussion zu rücken. Alle Mitgliedsorganisationen und deren Untergliederungen sind eingeladen, sich zu beteiligen, um diese Botschaften flächendeckend sichtbar zu machen.

Der Hashtag zur Kampagne: JugendxDemokratie

ZUM KOMMUNIKATIONSPAKET

U18-Wahl

Du hast eine Stimme. Lass sie raus!
U18-Bundestagswahl vom 7. bis 14. Februar 2025

Im Februar 2025 wird ein neuer Bundestag gewählt. Leider können junge Menschen unter 18 Jahren nicht mit wählen. Obwohl viele junge Menschen politisch interessiert und engagiert sind.

Deshalb organisieren der Deutsche Bundesjugendring, das Deutsche Kinderhilfswerk, die Landesjugendringe, viele Jugendverbände, darunter auch die aej, und das Berliner U18-Netzwerk vom 7. bis 14. Februar 2025 die Jugendwahl U18.

Als Initiative politischer Bildung bietet U18 Platz dafür, dass Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sich selbstbestimmt und selbstbewusst politisch ausdrücken. In der spannenden Zeit vor einer Wahl ermöglicht U18, die eigene Meinung zu entdecken, Zukunftsvisionen zu entwickeln und die eigenen Fragen an Politik zu formulieren.

Um bei U18 mitzumachen, kann man einfach nur wählen gehen oder man meldet selbst ein Wahllokal und plant Aktivitäten und Aktionen.

Alle Infos zur Beteiligung an der U18 Wahl, also auch, wie Sie Wahllokal werden können, finden Sie unter: https://www.u18.org/ 

Übersichten über die Wahlprogramme und Vergleichsportale

Wahl-O-Mat

Seit 2002 gibt es den Wahl-O-Mat der bpb. Er hat sich zu einer festen Informationsgröße im Vorfeld von Wahlen etabliert: Insgesamt wurde er im Vorfeld von Wahlen über 130 Millionen Mal genutzt. Hier erfahren Sie, wie ein Wahl-O-Mat entsteht und was seine Ziele sind. 

Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl wird am 6. Februar gegen Mittag unter wahl-o-mat.de veröffentlicht. 

Informationen über die Funktionsweise und Entstehung des Wahl-O-Mat finden Sie unter: Wahl-O-Mat

Wahl.Chat

Wahl.Chat ist eine App, mit deren Hilfe es möglich ist mit den Parteien zu „chatten“. Sie funktioniert sowohl am PC als auch auf dem Smartphone. Hier können Fragen gestellt werden und die Antworten von jeweils maximal drei Parteien dazu verglichen werden. Wahl.Chat ist ein studentisches Projekt. Hintergrundinformationen zu Wahl.Chat finden sich unter: wahlchat.notion.site/press

Hinter wahl.chat stehen Studierende aus München und Cambridge, die gemeinsam an Künstlicher Intelligenz forschen. Sie sagen selbst: „Unsere Motivation, wahl.chat aufzubauen, ist es, unseren kleinen Beitrag zur Demokratie zu leisten, indem wir Politik zugänglicher machen.“ Und: “Das Ziel von wahl.chat ist es Nutzerinnen und Nutzern zu ermöglichen, sich interaktiv und zeitgemäß mit den Positionen der Parteien auseinanderzusetzen und mit Quellen belegbare Antworten auf individuelle Fragen zu erhalten.”

Alles weitere dazu unter: https://wahl.chat/

Upstream

Upstream vergleicht die Wahlprogramme der SPD, CDU/CSU, Grünen, FDP, AfD, Linke und des BSW vorrangig zu den Themen: 

  • Prävention,
  • Bürgerversicherung,
  • Wartezeiten auf Arzttermin,
  • Pflege,
  • Krankenhausreform,
  • Selbstbestimmungsgesetz,
  • Finanzierung von ambulanter und stationärer Versorgung vereinen.

Hinter Upstream stecken Maren Wilczek und Sören Engels. Seit 2021 recherchieren sie flussaufwärts, wie Ungleichheit krank macht und was dagegen getan werden kann. 

Zum Parteienvergleich von Upstream gelangen Sie über den Link: Upstream Parteienvergleich.

Überblick über die Wahlprogramme

Sicherlich gibt es viele Seiten, die einen Überblick über die Wahlprogramme bieten. Einige wenige, die uns besonders hilfreich erscheinen, wollen wir Ihnen hier vorstellen:

  1. Die Seite der Tagesschau zur Bundestagswahl wird laufend aktualisiert. In den kurzen Zusammenfassungen sind die Wahlprogramme einiger Parteien, bzw. die entsprechenden Entwürfe, verlinkt. Stand 15.01.2025 werden die SPD, CDU/CSU, Grüne, FDP, AfD, Linke und BSW vorgestellt.
    https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/wahlprogramme-bundestagswahl-2025-100.html
  2. Das Deutsche Schulportal vergleicht unter der Überschrift „Was die Wahlprogramme der Parteien für die Bildung versprechen“ die Aussagen der Parteien bezogen auf bildungspolitische – vorrangig schulpolitische – Themen. Verglichen werden die Aussagen der sieben Parteien SPD, CDU/CSU, Grüne, FDP, AfD, Linke und BSW zu Fachkräftemangel, Bildungsgerechtigkeit, Schul- und Kitabau/Digitalisierung, Unterricht, Ausbildung/Studium und Finanzierung: https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/bundestagswahl-was-die-wahlprogramme-der-parteien-fuer-die-bildung-versprechen/
  3. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg stellt die Wahlprogramme aller Parteien auf ihrer Seite zur Verfügung. Des Weiteren stellt sie die Parteien, die Spitzenkandidat*innen und die Kandidierenden in Baden-Württemberg vor: https://www.bundestagswahl-bw.de/bundestagswahl-parteien
  4. Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit bietet ein ähnliches Angebot für Bayern - hier auch einige Erklärvideos und Informationsbroschüren: https://www.blz.bayern.de/bundestagswahl.html
  5. Die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung bietet ein Buch und weitere Informationen - auch zu den Kandidat*innen in Brandenburg unter: https://www.politische-bildung-brandenburg.de/
  6. Die Hessische Landeszentrale für politische Bildung bietet Informationen zur Bundestagswahl unter dem Hashtag #LieberMitbestimmen: https://www.deinedemokratie.de/bundestagswahl/
  7. Die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern bietet Publikationen und Erklärmaterial zur Wahl: https://www.lpb-mv.de/
  8. Die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung bietet u.a. einen Erklärfilm, eine App KonterBUNT, um Stammtischparolen zu kontern: https://demokratie.niedersachsen.de/startseite/
  9. Die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen bietet grundsätzliche Infos zur Wahl und auch spezielle Materialien für Jugendliche und in Leichter Sprache:  https://www.politische-bildung.nrw/themen/bundestagswahl-2025 

Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus

Eine Handreichung für die Diakonie

Die Diakonie Deutschland hat inzwischen bereits in vierter Auflage eine Handreichung veröffentlicht, die Anregung geben möchte, wie sich Mitarbeitende der Diakonie gegenüber extremistischen und populistischen Positionen verhalten können.

Aus dem Vorwort: "Populismus und politischer Extremismus stellen immer stärker den Grundkonsens unseres demokratischen Systems in Frage. Das muss die Diakonie zum Widerspruch herausfordern, denn eine offene Gesellschaft ist die Grundlage für die Arbeit der Wohlfahrtsverbände, deren Zuwendung allen Menschen gilt. Die Diakonie ist dem christlichen Menschenbild verpflichtet. Unsere Nächstenliebe macht keinen Unterschied bei Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Alter und Religion.

Wir wenden uns gegen Hass und Hetze – egal woher sie kommt: ob von ganz links oder ganz rechts oder von radikalisierten Ideologen, die den Namen Gottes missbrauchen. Die Saat, die die Verächter der Demokratie streuen, soll nicht aufgehen. Wie auch das Bundesamt für Verfassungsschutz sehen wir ein besonders starkes Anwachsen am rechten Rand.

Wir gehen ins Gespräch, und wenn nötig auch in den Streit. Wir halten Kurs und richten uns nach unserem christlichen Leitbild. Das sind wir zuerst all denen schuldig, die die Dienste der Diakonie in Anspruch nehmen. Wer Unterstützung, Betreuung, Begleitung oder Beratung braucht, muss darauf vertrauen dürfen, dass für die Diakonie die Würde des Menschen unveräußerlich ist und geachtet wird. Daher wenden wir uns gegen Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form von Menschenfeindlichkeit. Ich danke allen, die sich dafür in unseren Einrichtungen Tag für Tag einsetzen."

Sie können die Broschüre downloaden unter: Handreichung und als gedruckte Version mit der Artikelnummer: 613307108 bestellen über: bestellungen@diakonie.de oder im Diakonieshop: Handreichung zum Umgang mit … 

"Was wäre wenn...?" - Sozialpolitik: Positionen der AfD und der Diakonie im Vergleich

Der Kooperationsverbund evangelischer Demokratieprojekte vergleicht die Positionen der AfD und der Diakonie. Sie finden den Vergleich über den Link: Was wäre wenn …?

Umgang mit der AfD und anderen rechtsextremen und rechtspopulistischen Organisationen

Die Diakonie Mitteldeutschland hat Grundsätze und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit rechtsextremen und rechtspopulistischen Organisationen veröffentlicht.

Die kurz gefasste Broschüre zum Umgang mit der AfD und anderen rechtsextremen und rechtspopulistischen Organisationen im Gebiet der Diakonie Mitteldeutschland, ist eine Empfehlung für Mitgliedsorganisationen und eine Richtschnur für die politische Arbeit der Verbandsgeschäftsstelle. Sie kann auch als Anregung für die politische Arbeit anderer Verbände und Initiativen genutzt und kostenfrei bestellt werden.

Anhand von Anlässen und Situationen, wie sie im Alltag der Diakonie vorkommen, werden den Leser*innen Empfehlungen geben. Viele der Situationen, wie z.B. die Teilnahme von rechtsextremen und rechtspopulistischen Organisationen an Veranstaltungen der Diakonie, der Umgang mit Anfragen durch diese Organisationen oder auch Spenden von ihnen lassen sich auch auf andere Vereine, Verbände und Organisationen übertragen.

Die genannten Handlungsempfehlungen beziehen sich immer wieder auf das Leitbild der Diakonie Mitteldeutschland, welches u.a. den Einsatz gegen Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und Rechtspopulismus als Maßstab des eigenen Handelns festhält. Dies zeigt auch, welche wichtige Funktion für das alltägliche Handeln ein klar formuliertes Leitbild besitzt.

Sie können die Publikation online lesen unter: Grundsätze und Handlungsempfehlungen und Sie können Druckexemplare bestellen über das Bestellcenter der Diakonie Mitteldeutschland 

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

verantwortlich für den Info-Brief: Claudia Seibold

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