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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
2024/IV BAG EJSA Gender_News_(Sept.)

Editorial

Liebe Leser*innen,

nach der Sommerpause erreicht Sie die vierte Ausgabe der gender news in diesem Jahr.

Erneut wird eine große Vielfalt an Themen abgedeckt, die für die Arbeit mit jungen Menschen relevant sind. In den Newsletter-Bereichen zu Politik und Gesellschaft, Informationen, Hinweisen, Aufrufen, Publikationen und weiteren Veröffentlichungen finden sich dabei erneut nicht nur wichtige geschlechterspezifsche Stichworte – wie Gendersensibilität, Feminismus, Geschlechtergerechtigkeit und Gewaltschutz – sondern auch übergeordnete Kategorien und Werte wie Demokratie, Weltoffenheit, Vielfalt, Inklusivität und der Kampf gegen (Kinder-)Armut. Damit soll auch in dieser Ausgabe die Überschneidung und Gleichzeitigkeit verschiedener Formen von Diskriminierung, also die Intersektionalität, explizit berücksichtigt werden.
Konkret wird es u. a. um die Instrumentalisierung der Themen Migration und Integration und so die Polarisierung und Emotionalisierung von Politik und gesamtgesellschaftlichem Klima gehen. Aufgezeigt werden die vielfältigen gesellschaftlichen Gegenbewegungen, die zu einer Versachlichung der Debatten aufrufen und sich v. a. für die Geltung der Menschenrechte, gegen Fremdenfeindlichkeit sowie für eine Gesellschaft ohne Diskriminierung stark machen.
Ein wichtiger Beitrag behandelt zudem die Veröffentlichung des 17. Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung über die Lage junger Menschen in Deutschland und die Bestrebungen und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen des Bundeshaushalts für 2025 ist ein zentrales Newsletter-Thema zudem die Forderung zahlreicher gesellschaftlicher Akteur*innen und breiter Bündnisse – darunter auch die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege – künftige Investitionen in Sozialstaat und soziale Infrastrukturen – als Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenhalts und Friedens und der Demokratie – nicht zu kürzen.

In den Kategorien Fortbildungen, Fachtagungen und Veranstaltungen findet sich ein breites Angebot für die unterschiedlichsten Zielgruppen und sowohl für die praktische als auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fragen rund um Themen von spezifischer Mädchen*- wie Jungen*arbeit, übergeordneter (Geschlechter-)Gerechtigkeit, Gender- und Rassismus-Sensibilität, Antidiskriminierung, Vielfalt und Diversität, Feminismus, Inklusion u. a. m.

Ich wünsche Ihnen auch diesmal wieder eine bereichernde Lektüre
und einen guten Übergang vom Sommer in den Herbst.

Über Feedback, Hinweise, Ergänzungen sowie Weiterempfehlungen der Gender News freue ich mich stets sehr. (-> Link zur Newsletter-Abo-Aktivierung für neue Leser*innen)

Herzliche Grüße
Christiane Weidner

BAG EJSA-Referentin für Mädchen*sozialarbeit, geschlechtersensible JSA, Gender Mainstreaming, LGBTQIA+-Fragen und die Koordinierung der verbandlichen Lobbyarbeit

Inhalt

1. Politik

Jugendworkshop [Medien/Demokratie] im Parlament 6.-12.10

KJH - Stärkung v. Bildung, Betreuung&Erziehung

Änderung des SchwangerschaftskonfliktG passiert Bundesrat

Innenausschuss: "Verbesserung" von innerer Sicherheit&Asylsystem

Jugendgerechter Klimaschutz

Streichung des §218StGB gefordert

BMFSJ: Menthal Health Coaches&Zukunftspaket-Förderung

Finanzausschuss: Steuerl. Stärkung von Familien

Öff. Anhörung: Einführung von Freierstrafbarkeit

BMI-Polizeistudie (Ergebnisse zu Rassismus&Sexismus)

17. Kinder- u. Jugendbericht des Bundes

Lohnlücke zwischen Männern u. Frauen

Aktionsplan Queer Leben der Bundesregierung

Staatl. Angebote polit. Jugend-Beteiligung

BMFSFJ-Haushalt 2025

Bericht zur Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt

Neue, bundesweit einheitl. Pflegefachassistenzausbildung

BMFSFJ: jugendschutz.net-Jahresbericht zu KI-Risiken

Umsetzung Regierungsstrategie gegen Einsamkeit

Bundesregierung zur Antisemitismus-Forschung

Bundesförderung zu den Themen Trans*, Inter*, Queer u.a.

Gleichberechtigung auf Führungsebenen

Bildungsministerium: Förderung von MINT-Bildung

2. Positionen

Weltkindertag: Armutsbekämpfung Schlüssel zu Kinderrechteschutz

Bundeskongress: KiJu-Arbeit Pflichtaufgabe der öffentl. Hand

Freie Wohlfahrtspflege fordert Investitionen statt Kürzungen

Für Flüchtlingsschutz, Menschenrechte, Vielfalt, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie

Inklusive Jugendsozialarbeit

Gewalthilfegesetz & bundesweit einheitl.Frauenhaus-Finanzierung

Investitionen in den Sozialstaat = in gesellschaftl. Zusammenhalt

Demokratiefördergesetz muss zügig kommen!

Gemeinsam anpacken gegen Kinderarmut

Frauen, Minderheiten& LSBTIQA* Personen schützen

Demokratiebildung ist auch Aufgabe v. Schulen

Unterstützung junger Menschen am Ausbildungs-/Berufs-Übergang

Schutz gewaltbetroffener Personen in Familiengerichtsverfahren

3. Informationen

Wohnungsnot: Risiken&Lebensrealitäten junger Menschen

Statist. BA: Neuer Höchststand bei Kindeswohlgefährdungen

Studie: Abwanderungs-Gedanken infolge von AfD-Aufstieg

Neue Leitlinie zu Geschlechts­inkongruenz&-dysphorie

Welt-Mädchentag & Coming Out Day 11.10.

Demokratie-Monitoring

4. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen

Petition: Gewalthilfegesetz umgehend verabschieden!

Kathol. Preis gegen Fremdenfeindlichkeit & Rassismus 2025

Okt. Hannover/Dortmund: Ausstellung: EXIT RACISM

Bundesweite Coding-/Tüftel-Workshops für Schüler*innen (12.-27.10.)

Beteiligung an MINTvernetzt-Aktionstagen (12.-14.11. Online)

Husum: LAG M* SH: Mädchenfest 16.11.

bpb Schülerwettbewerb zur polit. Bildung

Förderaufruf "Jugend Stärken"

Petition: Istanbul-Konvention umsetzen

BAG Frauenbüros: Selbsttest "Bin ich feministisch?"

tdf: Aktiv gegen frauenfeindliche Werbung

Umfrage zu Frauen*gesundheit

Initiative "Männer gegen Rechts"

Stetiger Aufruf: Datenbank-Einträge für "flucht-gender.de"

Stetiger Aufruf: Genderwörterbuch-Beiträge

5. Fortbildungen/ Workshops/ Seminare

ab Okt.: Online&Präsenz-FoBi des Instituts für Sexualpädagogik

10.-11.10.+7.-8.11. Dortmund: Qualifizierung: Frauen in der Jungenarbeit

11.10. Online-FoBi: Digitale Gewalt gegen Mädchen&Frauen

11.10. Hamburg: Antifeminismus&rechte Geschlechterpolitiken im Netz

14.10. Stuttgart: FoBi Mentale Gesundheit von Mädchen*

17.10. Online-Seminar: Intersektionalität

17.10. München: FoBi zu Zwangsverheiratung& Ehr-Konzept

17.10. Online-Workshop: Soziale Positionierung&Klasse in d.polit. Bildung

18.10. Flensburg: Workshop: Gemeinsam gegen Antifeminismus

23.10. Online: Handreichung für weiblich*&jung gelesene Fachkräfte

24.10. Hannover: FoBi "Diversitätsbewusstsein v. Gruppen stärken"

24.-25.10. Online: Workshop "Antifeminismus begegnen"

24.-25.10. Berlin: J*Arbeit/Umgang mit maskulinist. Influencern

28.-29.10. Köln: Maskulinistische Influencer in der Jungen*arbeit

28.-29.10. Dortmund: FoBi zu Aufenthalt&Asyl (junge Migranten ♂)

29.10. Online: FoBi "Rassismus verstehen/rassismuskrit.Praxis"

29.-30.10. Berlin: FoBi Gesundheits-&Resilienzförderung in der J(S)A

31.10. Online-FoBi: Rassismuskritik & Kritisches Weißsein (J*arbeit)

5.11. München: FoBi "Sexpositive Körperwahrnehmung"

11.11. Stuttgart: J(S)A-FoBi Umgang mit Esstörungen bei jungen Menschen

11.11.24-1.7.25: Karlsruhe: Weiterbilung zu Jungenarbeiter*in

12.11. online: FoBi "Intersektionalität in Eurer Praxis/ Fallarbeit"

12.11. Online: FoBi "Verschränkungen v. Antimuslim.Rassismus&Gender"

13.-14.11. Dortmund: FoBi Einstieg in d.Jungenarbeit

14.11. Berlin: J(S)A-FoBi: Essstörungen als Bewältigungsstrategie

14.-15.11. München: FoBi Pädagog. Umgang mit Traumatsierung

15.11. Stuttgart: Pädagog. FoBi Depressionen im Jugendalter

15.-16.11.: Online: Sexualpädagogik i.d. Arbeit mit Ki&Ju

19.11. Berlin: Workshop: queer-feminist. Mapping zu Care-Arbeit

19.11. München: FoBi Pädagog. Umgang mit Nähe&Distanz

19.11. Online-Seminar: Sexuelle u. geschlechtl. Vielfalt

ab 19.11. Karlsruhe: FoBi "Rückfallprävention f. sex. übergriffige Jugendl."

21.-22.11. Berlin: J*Arbeit/Manfluencer, Sexism.&Antifeminismus im Netz

23.11. Online FoBi: Inklusion&Diversität (Organisationsentwicklungsprozess)

25.11. München: FoBi Pädagogik der Selbstbemächtigung

25.11. Online-Workshop: Sex. Bildung für Fachkräfte (J*arbeit)

26.-27.11. Berlin: Empowerment v. M* - Schutz vor sex. Gewalt

27.11.-19.6. Kiel: Kurs "Geschlechterreflektierte Pädagogik&Schulgestaltung"

28.11. Online: Queersensible Pädagogik

28.11. Stuttgart: antipopulist. Handlungs-&Argumentationstraining

28.11. München: Pädagog. FoBi: Umgang mit Betroffenen sex. Gewalt

28.-29.11. Oberderdingen: Traumatisierte M* in den erzieherischen Hilfen

ab 28.11. SN, ST, BB: Berufsbegleitende Weiterbildung "Mädchen*arbeiter*in"

3.-4.12. Online-Seminar (KiJu-Arbeit): Sex.Gewalt&Prävention

4.12. Freiburg: Mädchen*arbeits-Leitlinien als KJH-Querschnittsthema

5.-6.12. Berlin: Trans*geschlechtlichkeit als Thema für die Jugendarbeit

5.-6.12. Dortmund: FoBi "Mit Jungen* sexualpädagog. arbeiten"

6.12.24-17.1.27 Hamburg: Weiterbild. System. Queer-&Transberatung

9.-10.12. Gültstein: Workshop: Jungen*, Bedürfnisse& Ressourcen

10.-11.12. Dortmund: Seminar: Jungen* in Armutsverhältnissen

13.12. Dortmund: FoBi "Polit. Geschlechterbildung"

16.12. Freiburg/online: Rassismus&Antifeminismus im Kontext Sozialer Arbeit

ab 22.1.25 Mücheln: QualifizierungsKurs Jungen*arbeit

ab 3.2. hybrid: zertifizierte Weiterbildung zur*m Jungen*arbeiter*in

Bln/BB/Online: Individuelle FoBi zu Demokratie, Zivilcourage, Diskriminierung, Diversität

asynchron online: Kurs "Antimuslimischer Rassismus"

asynchron online: FoBi "Schule - Geschlecht - Einfach Digital"

6. Fachtagungen, Konferenzen & andere Veranstaltungen

1.10. Köln: Fachforum Klassismus

1.10. Online: MINTvernetzt im Dialog: Forschungstransfer

6.10. Hamburg: P. Langstrumpf als feminist. Ikone?

8.10. Online: Fachtag "WOHLFAHRT digital"

8.10. Online: J*&M*-Arbeit&(Gewalt-)Prävention (NRW)

8.10. FF(M): Gespräch: Antisemitismus in islam. Kontexten

9.10. Dusiburg: Projekt-Abschlussfachtag "Mediatisierte Lebenswelten von Jungen*"

10.10./27.11./10.12. Online-Reihe zu gendersensibler JSA/JMD-Arbeit

11.10. Duisburg: Vernetzungstreffen zur Fachtagung “Antifeminismus”

12.10. Berlin: Kongress "Female future force day"

15.10. Online-Format: Sexualisierte Gewalt - J&M als Betroffene&Täter

15.10. Lindau: Fachkräfteaustausch J*arbeit (EUREGIO-Bodensee)

16.10. Berlin: Fachaustausch Antidiskriminierungsarbeit

17.10. Buckau: Film&Diskussion zu Feminismus

17.10. Berlin: Familiäre Fürsorge/Familien-&Integrationspolitik

23.-29.10. Berlin: terre des femmes Filmfest FrauenWelten

24.10. Online: Votrag&Austausch: Organisierter Antifeminismus in BW

24.10. Online: Vortrag "Intersexualität als soziale Kategorie"

24.10./26.11. Berlin: Dissens-Salon: Umkämpfte Geschlechterpolitiken

25.-27.10. Leipzig: Kongress "geschlechtl. Vielfalt (er)leben"

28.-29.10. Dresden: Netzwerktagung Antifeminismus begegnen

30.10. Stuttgart: Fachtag „Zwangsverheiratung wirksam bekämpfen“

2.-3.11. Dresden: Fachtagung Frauengesundheit&Klimawandel

5.11. Berlin: Gleichstellungstag d. Bundesstiftung Gleichstellung

5.11. Online-Vortrag: Geschlechtsspezif. Unterschiede bei depressiven Erkrankungen

6.11. Dresden: Fachtag: Bildung gegen Hass im Netz&Desinformation

6.11. Magdeburg: Sitzung der LAG M*

7.11. Kiel: Fachtag "Inklusion" Landesjugendring SH, LAG J*&M*

7.-8.11. Mücheln: Netzwerktreffen Jungen*arbeit im Alltag

11.-12.11. Berlin: Fachtagung zum Kampf gegen Menschenhandel

12.11. Köln: Fachtag: Jugendsexualität&Medien

14.11. Berlin: Fachtag "Armut konkret"

26.11. Online: J*arbeits-Talk zu pädagog. Geschlechterdifferenzierung

27.11.&5.12 Online: Fachtag 'Vom Menschenhandel Betroffene im Blick'

28.11. Stuttgart: Fachtag M*Arbeit

3.12. Arnsberg: Fachtag: Junge LSBTIN*&Digitale Welten

11.-13.12. Erfurt: Tagung "Dem Rechtsruck etw. entgegen setzen!"

8.-15.12. Berlin: Dt.-Türk. Jugendaustausch (junge Frauen&FLINTA*-Personen)

11.-12.2.25 Berlin: MINTvernetzt Jahrestagung

7. Publikationen

Buch: Kinderarmut gefährdet Wohlstand&Freiheit

Teenstark Magazin (Nr. 4&5)

Policy-Paper-Reihe: Körper, Kinder, Kassensturz

Studie Arbeitsbedingungen v. Sexarbeiter:innen (EU)

Jugend-Check: Jugendhilfeinklusionsgesetz

Studie: Migrantinn*en in Parlamenten unterrepräsentiert

Jugend-Check: Pflegeassistenzeinführungsgesetz

DJI Veröffentlichungen: Wie stehen junge Menschen zur Demokratie?

Kartenset: Impulse für die diversitätssensible Arbeit

INSM-Bildungsmonitor 2024

bpb: Nach Trans - Sex, Gender& die Linke

IAB: Teilnahme geflüchteter Frauen am Erwerbssystem

DIW-Studie: ungleiche Aufteilung v. Erwerbs-&Sorgearbeit

DJI: Lebenssituationen v. trans*&nicht-binären Jugendlichen

Online-Broschüre: Virtuelle Räumen der JSA

Arbeitshilfe: Asyl-Beratung (zu geschlechtsspezif. Verfolgung)

Inklusive "WIR-Magazin"-Ausgabe: Sexuell selbstbestimmt

US-Bericht: Bekämpfung von Menschenhandel in Deutschland

Kartenset: Queer-Schatzkiste für Therapie u. Beratung

Studie: Geschlechterrollen im Salafismus

Europarats-Studie (Themenfeld Istanbul-Konvention)

Weltgesundheitsorganisation: Kinder-&Jugendgesundheitsstudie

Themenheft Rechtsextremismus & Schule

Broschüre: Geschlechtervielfältige&inklusive Lernräume gestalten

Jungen*arbeit: Scham, männl.* Sozialisation& sex. Bildung

Buch: Einladung an alle, Feminist*innen zu werden!

Hör-/Buch: Gegen Frauenhass

Fachliteratur: Kritische Männlichkeitenforschung&Medien

Buch: Überwindung binärer Denkmuster

Trainingskarten: Umgang mit rassist., antisemit.&rechter Gewalt

Souzan AlSabah: VULVINA intersektional: Körper.Macht.Empowerment

Broschüre: Geschlechterkonstruktionen in Kitas

Aminata Touré: Was in diesem Land anders werden muss.

8. Weitere Veröffentlichungen / Presse / Medien

Schwangerschaftsabbruchlegalisierung in Deutschland

Dossier gegen Antisemitismus&Rassismus

[Videos] DKJS: Demokratiebildung für junge Menschen

Neue EU-Kommission: Stärkung der Rechten&Frauenquote nur 40%

[Video] Reihe: Toxische Männlichkeit

Konferenzbericht geschlechterreflektierte J*&M*-Arbeit

[Video] Terra X: Zunehmender Widerstand v. Männern gegen Gleichstellung.

Wahlergebnisse ängstigen Viele

Artikel: negative Wahlfolgen für Gleichstellung

Presse: Schutz von Frauen vor häusl. Gewalt/ Femiziden

[Podcast] "Dissens" zu aktuellen Gesellschaftsthemen

Klischeefrei-Infothek

Mit MINT-Bildungsangeboten wirklich alle erreichen

Kriterien für Berufs-&Studienwahl von Schüler*innen

Newsletter 2024 des Instituts für Sexualpädagogik

Umfrage-Auswertung zu Frauen*gesundheit

[Video] Vortrag: Emotionen in der Bildung zu Antifeminismus

[Video] 2 junge Menschen aus SN&Th zu Armut, Sicherheit&Rechtsruck

Selbstbestimmungsgesetzt - Leitfaden

[Video] Mein Testgelände: Jungenkanal

E-Learning Bereich Gender-Qualifizierungs-Offensive

Medienkoffer Geschlechtervielfalt für 11-13 Jährige

Was ist MINTA?

Jugenddemokratiepreis 2024

EU-Richtlinie gegen Menschenhandel in Kraft

[Video] Projekt: Feminismus statt Faschismus

[Podcast] Empowerment von Jungen*

Selbstdarstellung von Depression als gefährlicher Social Media Trend

Online-Plattform für Junge Queers

[Podcast] Rechtsextremismus-Prävention in der KJH

12. Nationaler MINT Gipfel (Veranstaltungsbericht)

Ratgeber/ Broschüre für Kinder zu sex. Missbrauch

Plattform für Jugendkultur, Medienbildung&Demokratie

Fachtags-Doku: institut. Rassismus-Intersektionlität-Gender-Race

MINT Nachwuchsbarometer 2024

Blog der MINT-Vernetzungsstelle

Geschlechtersensibler Blick auf Männlichkeit&Radikalisierung

[Video] Doku FUMA Fachtag 2024: Antifeminismus & pädagog. Praxis

Handbuch „Mädchen*(sozial)arbeit" - Stellungnahme LAG M* BW

klicksafe-Webseminar für Eltern/Pädagog*innen

Artikel des Europ. Instituts für Gleichstellungsfragen

Poster, Webanwendung&Quizfragen zum Üben von Neopronomen

[Video] Dossier: Kinder&Jugendfilmportal "Migration"

terre des femmes - Kampagnen & Petitionen

bpb Dossier Rechtspopulismus & Weiteres

Methodenkoffer "Vielfalt in der Ausbildung"

Fachkräfteportal: Kinder u. häusl. Gewalt

[Video] Agression / Testosteron unter Anklage

Vielfalt-Mediathek: bspw. Beitrag zu "Sexismus"

Demokratische Medienbildung

Kolumnen: Feministischer Zwischenruf & Augenblick

9. Stellenanzeigen

Altenkirchen: mobile aufsuchende JSA

Berlin: verschiedene Ausschreibungen

Dortmund: Offene JA mit LSBPATINQ+ Jugendlichen

Eisleben: pro Familia: Sexualpädagog*in

Hamburg: Jungenarbeit

Stuttgart: Jugendhilfeplaner/Sozialwissenschaftler*in

Villingen-Schwenningen: Fachkräfte Jugendarbeit

1. Politik

Jugendworkshop [Medien/Demokratie] im Parlament 6.-12.10

„Liebe Demokratie, wir müssen reden – 75 Jahre Grundgesetz und Deutscher Bundestag“ – Jugendmedienworkshop im Parlament:
Vom 6. bis 12. Oktober lädt der Deutsche Bundestag gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Jugendpresse Deutschland e. V. 25 politik- und medieninteressierte Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren zu einem einwöchigen Workshop nach Berlin ein.
Unter der Schirmherrschaft von Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas erwartet die Jugendlichen ein abwechslungsreiches Workshop-Programm zum medialen und politisch-parlamentarischen Alltag in der Bundeshauptstadt. Sie werden Abgeordnete treffen und an Gesprächen mit Mitgliedern von Fachausschüssen teilnehmen, sich kritisch mit dem aktuellen politisch-parlamentarischen Geschehen auseinandersetzen und mit Fachleuten zum Workshop-Thema diskutieren.
Das übergeordnete Thema des diesjährigen Workshops lautet „75 Jahre Grundgesetz – 75 Jahre Deutscher Bundestag – aktuelle Debatten zur Demokratie“. Die Jugendlichen setzen dabei nach ihren Interessen eigene inhaltliche Schwerpunkte in Bezug auf das Workshop-Thema und gestalten ein journalistisches Online-Dossier mit Text-, Audio-, Video- oder Social-Media-Beiträgen. Die Kooperationspartner möchten mit dem Workshop Jugendliche mit unterschiedlichen Vorerfahrungen, Hintergründen und Perspektiven erreichen. [Infos]

 

KJH - Stärkung v. Bildung, Betreuung&Erziehung

[30.9.] Der Petitionsausschuss berät in einer öffentlichen Ausschusssitzung am 7.10. ab 12 Uhr (im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Anhörungssaal 3.101) die Petition zum Thema: Kinder- und Jugendhilfe - Stärkung von Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern in Deutschland.
Interessierte Zuhörer und Medienvertreter können sich unter Angabe von Namen und Geburtsdatum spätestens bis zum 2.10. beim Sekretariat des Petitionsausschusses anmelden.
(Begrenzte Sitzplatzkapazität) Zum Einlass wird ein gültiger Personalausweis benötigt.
Die Sitzung wird live im Internet unter www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen. Am Folgetag ist sie in der Mediathek abrufbar.

Änderung des SchwangerschaftskonfliktG passiert Bundesrat

[27.9.] Gesetzesentwurf gegen „Gehsteigbelästigungen“ passiert Bundesrat: Das vom Bundestag beschlossene Zweite Gesetz zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes hat den zweiten Durchgang im Bundesrat passiert. Damit kann das Gesetz nach der für den Herbst dieses Jahres geplanten Verkündung in Kraft treten.

Bundesfrauenministerin Lisa Paus: „Die Entscheidung über die Fortführung oder den Abbruch einer Schwangerschaft gehört zu den höchstpersönlichen Entscheidungen des Lebens. Sie ist von zentraler Bedeutung für die Selbstbestimmung und Identität von Frauen. Schwangere haben das Recht auf eine unvoreingenommene Beratung und eine selbstbestimmte Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch. Mit dem neuen Gesetz gegen Gehsteigbelästigungen haben wir für das Spannungsverhältnis zwischen den Grundrechten ratsuchender Frauen und dem Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit Dritter einen guten Kompromiss gefunden. Wir geben den Ländern jetzt klare, praxistaugliche und rechtssichere Instrumente an die Hand und schließen dadurch eine gesetzliche Lücke. Gleichzeitig stärken wir die Rechte der Frauen und beenden einen möglichen Spießrutenlauf auf dem Weg zur Beratungsstelle. Ich freue mich, dass das Gesetz nun in Kraft treten wird.“

Mit dem Gesetzesentwurf zu Gehsteigbelästigungen verfolgen Bund und Länder das Ziel, Schwangere vor Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen und Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, wirksamer vor unzulässigen Belästigungen durch Abtreibungsgegnerinnen und Abtreibungsgegner zu schützen. Dadurch sollen die Rechte der Schwangeren sowie das gesetzliche Beratungs- und Schutzkonzept gestärkt werden. [Gesamte BMFSFJ-PM, Infos zum Gesetzesentwurf]

Innenausschuss: "Verbesserung" von innerer Sicherheit&Asylsystem

[26.9.] Nach den Anschlägen in Mannheim und Solingen wurden im Innen- und Heimatausschuss des Bundestags verschiedene Gesetzesentwürfe zunächst der CDU/CSU und AfD sowie sodann der Koalitionsfraktionen behandelt („zur Verbesserung der inneren Sicherheit und des Asylsystems“, „zur Verbesserung der Terrorismusbekämpfung", zu Zurückweisungen an den deutschen Außengrenzen/ zur "Zustrombegrenzung" und zur grundsätzlichen "Kehrtwende in der Migrationspolitik“ und der Umsetzung eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs zur Bekämpfung der irregulären Migration und des Islamismus), die zusammenfassend auch als „Sicherheitspaket“ bezeichnet werden. -> Ausschussinformationen&Videos: 1. Lesung (12.9.), Anhörung (23.9.), 2. Lesung (26.9.).

Siehe hierzu: Stellungnahme der Diakonie Deutschland zum Gesetzentwurf der Koalition „zur Verbesserung der inneren Sicherheit und des Asylsystems“ (20/12805):
Die DD sah sich zu einigen ausgewählten Punkten des Gesetzentwurfs veranlasst, unaufgefordert Stellung zu nehmen, denn die geplanten Regelungen wirken sich zum Teil erheblich auf die Grund- und Menschenrechte von Schutzsuchenden in Deutschland aus und berühren das Arbeitsfeld der Migrationssozialarbeit. Die Diakonie sieht es kritisch, dass diese weitreichenden Grundrechtseingriffe in einem gesetzgeberischen Schnellverfahren ohne Verbändebeteiligung beschlossen werden sollen.

Jugendgerechter Klimaschutz

[25.9.] Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung: Jugenddelegierter Stehle kritisiert Nachhaltigkeitspolitik.
Während der Sitzung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung übte Fidelis Stehle, vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Bundesjugendring ausgewählter Jugenddelegierter für nachhaltige Entwicklung, Kritik an der Nachhaltigkeitspolitik der Bundesregierung. Stehle, der bei internationalen Konferenzen die Interessen von jungen Menschen aus Deutschland vertritt, kritisierte unter anderem die Abschwächung des Klimaschutzgesetzes. Das werde auf keinen Fall dem gerecht, was Deutschland als historische Verantwortung habe, sagte er. „Das bringt uns nicht näher an die Erreichung der Agenda 2030.“
Um diese stehe es nicht sonderlich gut, so Stehle. Lediglich bei 17% der Ziele sei man „on track“. Bei mehr als einem Drittel der Ziele stagniere die Zielerreichung oder sei sogar rückläufig. Die Agenda 2030, so betonte er, sei gleichwohl eine herausragende Vision. Im Jahr 2015 habe es einen breiten Konsens „für ein Leben in Würde, mehr Gerechtigkeit, ein gesundes Leben und den Schutz einer intakten Umwelt“ gegeben. In der aktuellen Weltlage, so seine Vermutung, sei ein solcher Beschluss wohl nicht mehr möglich.
„Klimaschutz muss jetzt passieren“, forderte Stehle. Ansonsten gehe es langfristig auf Kosten der jungen Menschen. Es brauche echte Treibhausgasreduktionen anstelle von Kompensationsmaßnahmen. Die Beendigung klimaschädlicher Subventionen sei einer der einfachsten Hebel, der auch gute Effekte bringe.
Stehle übte zudem Kritik an den Haushaltsplanungen. Es sei fatal, wenn bei der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe gekürzt werde. Wenn sich Deutschland hier zurückziehe, sei dies das falsche Signal. „Jeder Euro, den wir heute als Gesellschaft weltweit investieren, um die Welt krisenfester zu machen, spart dem Steuerzahler später laut Weltbank vier Euro an humanitärer Hilfe“. Zudem sprach er sich mit Blick auf Deutschland für eine Reform der Schuldenbremse aus. „Wir brauchen mehr öffentlichen Investitionen zum Thema Gemeinwohl“, forderte Stehle. [26.9. BT Meldungen]

Streichung des §218StGB gefordert

[25.9.] Die Gruppe Die Linke verlangt in einem im Familienausschuss zu behandelnden Antrag (20/12984) die Streichung des Paragrafen 218 aus dem Strafgesetzbuch und damit eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.
In dem Antrag kritisieren die Abgeordneten: „Schwangerschaftsabbrüche sind noch immer verboten, strafrechtlich sanktioniert und nur unter bestimmten Bedingungen straffrei: Die ungewollt schwangere Person muss sich einer verpflichtenden Beratung mit einer anschließenden Wartezeit von mindestens drei Tagen unterziehen, und die Schwangerschaft darf die zwölfte Woche nicht überschritten haben. Damit gibt es de jure einen Zwang zur Fortführung einer Schwangerschaft, von dem nur unter bestimmten Umständen Ausnahmen gemacht werden dürfen.“
Die Gruppe verlangt deshalb von der Bundesregierung, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, das Recht, selbst zu entscheiden, ob ein Mensch ein Kind bekommt oder nicht, sowie das Recht auf ein gutes und sicheres Leben mit Kindern zu gewährleisten und reproduktive Gerechtigkeit zu garantieren. Außerdem müsse die Regierung die Empfehlungen der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin (Kom-rSF) in Bezug auf Schwangerschaftsabbrüche unverzüglich umsetzen und einen Gesetzentwurf für ein „Gesetz zur Sicherung reproduktiver Rechte“ vorlegen. Dieser müsse zum Ziel haben, Schwangerschaftsabbrüche zu legalisieren, indem die Paragrafen 218 ff im Strafgesetzbuch gestrichen werden, sowie das Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) ersetzt wird.

BMFSJ: Menthal Health Coaches&Zukunftspaket-Förderung

[23.9.] Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums Nr. 60: Fachtagung zieht Zwischenbilanz zum Programm Mental Health Coaches
Angesichts zunehmender psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen hat das Bundesjugendministerium im September 2023 unter dem Motto "Sagen, was ist. Tun, was hilft." das Programm Mental Health Coaches gestartet. Nach einem Jahr ziehen das Ministerium und die Träger des bundesweit an mehr als 100 Schulen laufenden Programmes im Rahmen einer Fachtagung eine Zwischenbilanz. Dabei werden auch erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation vorgestellt.
    Bundesjugendministerin Lisa Paus: „Vor einem Jahr haben wir gesehen: Vielen jungen Leuten geht es nicht gut, sie standen nach Corona und angesichts weiterer Krisen unter enormem Stress, litten unter Einsamkeit und Ängsten. Genau da haben wir mit den Mental Health Coaches angesetzt. Sorgen offen ansprechen, Probleme benennen und Lösungen finden – das ist der Anspruch des Programmes. Die Mental Health Coaches schaffen sichere Räume für sensible Themen, helfen jungen Leuten beim Erkennen ihrer Stärken und zeigen, wo es Hilfe gibt, wenn man allein nicht mehr weiterkommt. Wir sind sehr überzeugt von dem Programm und möchten es weiterführen. Deshalb haben wir dem Bundestag im Haushaltsentwurf vorgeschlagen, uns auch für 2025 Mittel für die Mental Health Coaches zur Verfügung zu stellen.“
    Um die Wirkungen des Programmes unabhängig beurteilen zu können, wurde die Universität Leipzig mit einer wissenschaftlichen Evaluation beauftragt. Ergebnisse sollen im Spätherbst 2024 vorliegen.
    Prof. Dr. Julian Schmitz, Leiter des Forschungsteams: "Die vorläufigen Evaluationsergebnisse legen nahe, dass das Modellvorhaben im letzten Schuljahr erfolgreich an den beteiligten Schulen gestartet ist. In unseren wissenschaftlichen Befragungen berichten die Schulleitungen der Projektschulen und auch die Mental Health Coaches eine hohe Offenheit und Beteiligung ihrer Schülerinnen und Schüler an den Angeboten des Programmes. Die große Mehrheit der von uns befragten Gruppen – darunter auch Schülerinnen und Schüler – wünscht sich eine Fortsetzung und Ausweitung des Modellvorhabens. Bei der weiteren Projektplanung sollte die aktuell hohe Planungsunsicherheit für Schulen und andere Beteiligte, die aus der bisher kurzen Projektlaufzeit resultiert, berücksichtigt und verringert werden."
    Die Jugendmigrationsdienste (JMD) und Träger der Jugendsozialarbeit setzen das Programm Mental Health Coaches bundesweit an mehr als 80 ausgewählten Standorten um. Träger sind die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Internationale Bund (IB) / Freie Trägergruppen, die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS).
    Uwe Grallath, JMD-Bundestutor bei der BAG EJSA: "Mentale Gesundheit ist für junge Menschen ein besonders wichtiges Thema. Unsere Fachkräfte erleben in ihrer Arbeit täglich, wie vielfältig und umfangreich die Bedürfnisse und Problemlagen der Jugendlichen sind. Gleiches gilt für den Bedarf an Schulen. Die präventiven Gruppenangebote der Mental Health Coaches vermitteln Wissen rund um die eigene seelische Gesundheit und fördern die jungen Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Sie nehmen an den Angeboten aktiv teil und lernen, sich selbst bewusst wahrzunehmen und zu stärken. Das hilft ihnen dauerhaft! Sie erleben, dass sie mit diesem Thema nicht allein sind. An den Modellstandorten wird deutlich, dass diese wichtige Arbeit in Schulen erfolgreich umgesetzt werden kann und es dazu eines ganzheitlichen Ansatzes bedarf. Die Bedingungen sind in einem zeitlich begrenzten Projekt jedoch für alle Seiten ungünstig: Junge Menschen brauchen verlässliche Ansprechpartner, die Fachkräfte und ihre Anstellungsträger brauchen ebenfalls eine klare Perspektive.“ [Weitere Informationen: www.mental-health-coaches.de]
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[23.9.] Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums Nr. 59 [Auszug]:
Die Bundesjugendministerin traf am 22.9. rund 120 junge Menschen aus ganz Deutschland bei "Jugend geht raus – Konferenz zum Zukunftspaket 2024" in Berlin. Zwei Tage lang präsentierten Projektgruppen ihre selbstorganisierten Projekte aus dem Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit. (Knapp 400 Projekte landesweit werden in 2024 mit bis zu 30.000 Euro vom BMFSFJ gefördert.) Darunter Chorfestivals, Gaming-Events, Mitmach-Zirkusprogramme, jugendliche Demokratiebildung oder Mental-Health-Projekte. Im Fokus der Konferenz standen der Austausch und die Vernetzung unter den jungen Menschen. Lisa Paus würdigte das außergewöhnliche Engagement der Kinder und Jugendlichen und kam mit ihnen über ihre Erfahrungen sowie zu ihren konkreten Bedarfen und Zukunftsvisionen ins Gespräch. Ihrzufolge zeige sich hier, wie wertvoll die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist. "Sie treten klar für demokratische Werte und ein friedlich-konstruktives Miteinander ein. Sie finden Lösungen für bestehende Probleme und gestalten verantwortungsvoll und zugleich unglaublich innovativ Zukunft für sich und andere. Wenn wir Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, sich zu beteiligen, profitieren sie selbst, aber auch unsere Gesellschaft.“

Finanzausschuss: Steuerl. Stärkung von Familien

[23.9.] Vertreter verschiedener Interessenverbände trugen in einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses ihre Sicht auf einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur steuerlichen Entlastung von Familien (20/11620) vor.
Der Unionsantrag umfasst fünf Forderungen: So soll es ein steuerlicher Abzugsbetrag für „familiennahe Dienstleistungen“ bis zu einer Höhe von 20% und max. 25.000 € eingeführt werden, der die bisherige steuerliche Förderung für haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung und haushaltsnahe Dienstleistungen ersetzt und die steuerliche Berücksichtigung ausdehnt. Zudem soll es künftig einen steuerlichen Abzugsbetrag für die bisher als Sonderausgaben anerkannten Kinderbetreuungskosten in Höhe von 30% von maximal 6.000€ der Aufwendungen für die Betreuung und Pflege eines nahen Angehörigen geben. Der Pflegepauschbetrag soll steigen. Weiterhin sollen auch Großeltern familiennahe Dienstleistungen im Haushalt ihrer Kinder steuerlich absetzen können, wenn sie die entsprechenden Kosten tragen. Ferner sollen Leistungen des Arbeitgebers zur Angehörigenbetreuung auf Kinder bis zum 14. Lebensjahr und pflegende Angehörige ausgedehnt werden. Schließlich sollen der 2024 geltende Kinderfreibetrag für das sächliche Existenzminimum um 5,7% steigen und das Kindergeld 2024 entsprechend angehoben werden. Die bis 2022 bestehende Stufung für kinderreiche Familien ab dem dritten und vierten Kind will die Unionsfraktion wieder einführen. [23.9. Informationen&Stream zur Sitzung; 24.9. BT-Kurzmeldung]

Öff. Anhörung: Einführung von Freierstrafbarkeit

[23.9.] Öffentliche Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema „Sexkauf bestrafen“:
Die Forderung der Unionsfraktion nach einem "Sexkaufverbot" stieß bei Sachverständigen im Rahmen einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Montag auf ein geteiltes Echo. Die CDU/CSU-Fraktion setzt sich in ihrem Antrag (Menschenunwürdige Zustände in der Prostitution beenden – Sexkauf bestrafen (Drs. 20/10384)) für eine allgemeine Freierstrafbarkeit ein und will zugleich sicherstellen, dass Prostituierte im Zuge der Neuregelung nicht durch die Tatsache der reinen Ausübung der Tätigkeit kriminalisiert werden. Das Prostitutionsgesetz von 2002 bezeichnen die Abgeordneten in dem Antrag als gescheitert. Unter dem Schutzmantel der vom Gesetzgeber geschaffenen Legalität der Prostitution, habe sich ein Handel mit Menschen unkontrolliert ausbreiten können, heißt es. Auch die neuen Schutzvorschriften des Prostituiertenschutzgesetzes von 2017 hätten an dieser Situation nichts geändert. Die Unionsfraktion fordert daher einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der nationalen Prostitutionsgesetzgebung nach dem Vorbild des sogenannten „Nordischen Modells“, bei dem die Strafbarkeit für den Kauf sexueller Dienstleistungen eine zentrale Säule sei.
Abgelehnt wurde das "Sexkaufverbot" unter anderem von Andrea Hitzke vom bundesweiten Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK). Das nordische Modell würde ihrer Auffassung nach für ein nahezu vollständiges Prostitutionsverbot sorgen, "das Deutschland um mehrere Jahrzehnte zurückwerfen und Sexarbeit erneut in die rechtliche Grauzone drängen würde". Hitzke lehnte die pauschale Viktimisierung von Sexarbeitenden ab. Die Darstellung aller Sexarbeitenden als unmündige Menschen und Opfer untergrabe ihre Selbstbestimmung und verstärke das gesellschaftliche Hurenstigma. "Stattdessen fordern wir Respekt und Anerkennung für die Autonomie und Entscheidungen der Sexarbeitenden“. [23.9. BT-Stream / 24.9. BT-Kurzmeldung]
Siehe hierzu ferner: Die Diakonie Deutschland setzt sich seit Jahrzehnten für die Menschen in der Prostitution ein, deren Lebenssituation von Notlagen geprägt ist. Auf der Grundlage ihrer Fachexpertise und wissenschaftlicher Erkenntnisse hat die Diakonie Deutschland in einer Stellungnahme den CDU/CSU-Antrag abgelehnt. - Hintergrund ist, dass ein "Sexkaufverbot“ zu negativen Effekten führt, die gerade die Frauen, Männer und Transpersonen in der Prostitution am stärksten treffen, die bereits jetzt besonders vulnerabel sind. Insbesondere durch das einhergehende Verbot von Orten zur Ausübung der Prostitution, findet eine Verdrängung in isolierte Orte statt. Damit steigt das Risiko von Gewalt betroffen zu sein.

BMI-Polizeistudie (Ergebnisse zu Rassismus&Sexismus)

[19.9.] Die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) veröffentlichte am 19.9.24 unter den Abschlussbericht der vom Bundesministerium des Innern und für Heimat geförderten Studie zur "Motivation, Einstellung und Gewalt im Alltag von Polizeibeamt*innen" (MEGAVO) in Bund und Ländern. An den zeitlich versetzen Online-Befragungen (11/21-10/22 und 11/23-3/24) beteiligten sich rund 40.000 Beschäftigte der Polizei.
Fazit: Rassistische sowie sexistische Äußerungen sind in den Reihen der Polizei kein Einzelfall. Auch Probleme wie Muslimfeindlichkeit und eine ablehnende Haltung gegenüber Asylsuchenden nahmen laut der Studie zu.

Zur Studie: Mit der Studie wurde untersucht, aus welchen Gründen sich Menschen für den Beruf des Polizisten entscheiden und wie sich die Motivation für den Beruf im Laufe der Zeit verändert. Ein weiterer Schwerpunkt des Forschungsprojekts war zu erforschen, wie Polizist*innen ihren beruflichen Alltag erleben, welche positiven Aspekte sie motivieren und in ihrer Berufswahl bestärken, welche besonderen Herausforderungen sie wahrnehmen und wie sie mit diesen umgehen. Im Fokus standen dabei insbesondere auch Gewalterfahrungen und deren Folgen für das dienstliche und private Leben. Weiterhin wurden politische Einstellungen und Werthaltungen der Polizist*innen erhoben und mit denen der Gesamtbevölkerung verglichen. Die Wissenschaftler hatten die Beamt*innen dabei zudem sowohl nach ihren Beobachtungen zum Umgang von Kolleg*innen mit Bürger*innen als auch mit anderen Polizist*innen gefragt.
Im Ergebnis besitzt ein Großteil der Polizeibeamt*innen der eigenen Aussage nach ein von Toleranz geprägtes und die Demokratie befürwortendes Weltbild.
Allerdings sind gewisse menschenfeindliche Positionen innerhalb der Polizei stärker verbreitet als in der Gesamtbevölkerung. Vor allem Asylsuchenden und Wohnungslosen werde laut Untersuchung kritisch begegnet. Gegenüber Frauen, Muslimen und Juden seien Polizisten dagegen weniger vorurteilsbehaftet als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Insgesamt gaben etwa ein Drittel der Beschäftigten an, Zeuge von rassistischen oder sexistischen Äußerungen von Kolleg*innen geworden zu sein: in beiden Befragungen gaben etwa 30 % der Teilnehmenden an, binnen eines Jahres rassistische Aussagen im Kolleg*innenkreis erlebt zu haben. Sexistische Aussagen wiederum hatten jeweils etwa 40 % der Befragten innerhalb des beim Zeitpunkt der Befragung zurückliegenden Jahres erlebt. (Die Studie lässt jedoch keine Rückschlüsse auf konkrete Fallzahlen zu, da es bei der Befragung mehrere Rückmeldungen zu ein und demselben Vorfall gegeben haben kann.) Von den Studienteilnehmenden, die rassistische oder sexistische Äußerungen erlebt haben, gaben jeweils mehr als 30 % an, auf diese Vorfälle nicht reagiert zu haben.
Die Studie beinhaltete auch Fragen hinsichtlich der Einstellung der Polizist* innen Bezug auf Minderheiten und Autoritarismus. Ihr zufolge gebe es "wenige Hinweise auf radikale Positionen, aber einige Eindrücke, die auf Verunsicherungen und uneindeutige Positionen schließen lassen". Im Vergleich der beiden Befragungen zeichnet sich aber sowohl bei zwei Punkten eine Zunahme ab: bei der Muslimfeindlichkeit, wie es in der Studie selbst formuliert ist, und bei der "Ablehnung von Asylsuchenden". [Zur Studie, zur BMI-PM, Tagesschau-Beitrag, taz-Beitrag, SPIEGEL, DLF; siehe zum Thema auch 10.9. NDR, 3.9. ARD]

17. Kinder- u. Jugendbericht des Bundes

[18.9.] 17. Kinder- und Jugendbericht: Bericht über die Lage junger Menschen und die Bestrebungen und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe:
Die Bundesregierung ist gemäß § 84 SGB VIII verpflichtet, dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat in jeder Legislaturperiode einen "Bericht über die Lage junger Menschen und die Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe" vorzulegen und dazu Stellung zu nehmen. Mit der Erarbeitung des Berichts beauftragt die Bundesregierung jeweils eine unabhängige Sachverständigenkommission. - Der aktuelle, 17. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung wurde am 18.9.24 von Lisa Paus, der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vorgelegt. (Unterrichtung einschließlich der entsprechenden Stellungnahme der Bundesregierung (20/12900))
Zentrale Aussagen der etwas mehr als 600 Seiten sind:
- Die heutige junge Generation ist so vielfältig wie nie zuvor. Bei aller Vielfalt haben junge Menschen eines gemeinsam: Für gutes Aufwachsen benötigen sie Orientierung und Sicherheit. Das ist gerade in der aktuellen dynamischen und unsicheren Zeit besonders wichtig. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stehen vor komplexen Herausforderungen, v.a. durch eine alternde Gesellschaft, globale Fluchtmigration, den Verlust der vermeintlichen Selbstverständlichkeit von Frieden in Europa, eine Demokratie unter Druck, den Klimawandel, zunehmende Digitalisierung und Mediatisierung und die Nachwirkungen der Pandemie. 
- Wie stark junge Menschen von diesen Entwicklungen betroffen sind, unterscheidet sich sehr - je nachdem, unter welchen Bedingungen und mit welchen Zugehörigkeiten und Zuschreibungen sie aufwachsen. Viele junge Menschen haben, so formuliert es die Berichtskommission, nach wie vor "gute Gründe" für Zuversicht. Der Bericht zeigt aber auch: Das Zukunftsvertrauen ist insgesamt gesunken.
- Zuversicht braucht Vertrauen! Politik und Gesellschaft sowie speziell die KJH sind gefragt, auch in schwierigen Zeiten mit knappen Kassen jungen Menschen vertrauenswürdige Rahmenbedingungen mit starken und Angeboten und Leistungen zu bieten.
- Unsere Gesellschaft verfügt über vielfältige Ressourcen. Noch immer gelingt es Politik und Gesellschaft aber nicht, diese Ressourcen allen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gleichermaßen zugänglich zu machen.
- Die KJH ist trotz der Ausnahmesituationen der letzten Jahre funktionsfähig, stößt aber zunehmend an Grenzen. V.a. der Fachkräftemangel macht ihr zu schaffen. Um ihren wachsenden Aufgaben nachkommen zu können, ist die KJH auf eine auskömmliche Finanzierung und Planungssicherheit angewiesen.

Der Bericht konstatiert desweiteren, dass die KJH ihre eigene Vertrauenswürdigkeit zu beweisen hat, indem sie:
- sich als zuständig für alle jungen Menschen und Familien versteht, aber nicht für alle gesellschaftlichen Probleme,
- sich am Recht auf gewaltfreies Aufwachsen orientiert,
- verantwortlich ist für Partizipation und junges Engagement fördert,
- ihr Handeln an der Vielfalt des Jungseins und Aufwachsens ausrichtet und offensiv für die Teilhabe aller jungen Menschen eintritt,
- eine verlässliche Infrastruktur für junge Menschen bietet und diese auch einfordert,
- vielfältige Wege beschreitet, eine attraktive Arbeitgeberin zu sein,
- wissenschaftsbasiert handelt und für neue Erkenntnisse aufgeschlossen ist,
- die Digitalisierung begleitet und ihre Potenziale kritisch reflektiert,
-  eine demokratiestärkende Interessenvertretung junger Menschen ist und
-  klimagerecht ist.
[Zum vollständigen Bericht, in dem u.a. auch Empfehlungen die o.s. Leitlinien konkretisieren. Zudem werden in einer knapp 50-seitigen Broschüre die zentralen Zentrale Erkenntnisse und Empfehlungen des 17. KJB zusammengefasst.]

Lohnlücke zwischen Männern u. Frauen

[12.9.] Im Jahr 2023 haben rund 4,3 Mio. bzw. 60 % der sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigten Frauen ein Bruttomonatsentgelt verdient, das unter dem Medianentgelt der Männer (3.930 €) lag. Diese Zahlen nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/12933) auf eine Kleine Anfrage, in der es um die Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen geht.
Die Bundesregierung betont, dass es ihr Ziel sei, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu schließen. Sie verweist auf die Weiterentwicklung des Entgelttransparenzgesetzes, so wie es im Koalitionsvertrag vereinbart worden sei. Dazu gehöre auch, dessen Durchsetzung zu stärken, indem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ermöglicht wird, ihre individuellen Rechte durch Verbände im Wege der Prozessstandschaft geltend zu machen. „Die geplante Weiterentwicklung des Entgelttransparenzgesetzes wird auch die Vorgaben der im Juni 2023 in Kraft getretenen EU-Entgelttransparenzrichtlinie berücksichtigen, die bis Juni 2026 in nationales Recht umgesetzt werden muss“, schreibt die Regierung.

Aktionsplan Queer Leben der Bundesregierung

[6.9.] Aktionsplan Queer Leben der Bundesregierung: Beteiligungsprozess der Zivilgesellschaft abgeschlossen:
Am 6. September 2024 organisierte das BMFSFJ die Abschlussveranstaltung des Beteiligungsprozesses zur Umsetzung des Aktionsplans “Queer leben“. In den vergangenen 15 Monaten nahmen über 200 Personen aus der Zivilgesellschaft, den Bundesressorts und den Bundesländern an diesem Prozess teil. Der Paritätische Gesamtverband war einer der insgesamt 78 Verbände und Initiativen, die aktiv mitarbeiteten. Zahlreiche überregionale und regionale Mitgliedsorganisationen aus den Paritätischen Strukturen waren außerdem mit ihrer Expertise beteiligt.
Der Aktionsplan "Queer leben" wurde im November 2022 von der Bundesregierung beschlossen. Sein Ziel ist es, Diskriminierung und Queerfeindlichkeit entgegenzuwirken, die Gleichstellung voranzubringen und die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu fördern. Enthalten ist ein Maßnahmenpaket in sechs Handlungsfeldern: Rechtliche Anerkennung, Teilhabe, Sicherheit, Gesundheit, Stärkung der Beratungs- und Communitystrukturen und Internationales. Der zivilgesellschaftliche Beteiligungsprozess ist ein Teil davon und startete im März 2023. In insgesamt 14 Arbeitsgruppen arbeiteten die Vertreter*innen der Zivilgesellschaft mit - der Paritätische u.a. in den Bereichen Gesundheit, Jugend, ältere LSBTIQ und Geflüchtete. [Die in den Arbeitsgruppen erarbeiteten Papiere finden sich hier. Ein kurzer Veranstaltungsbericht zur Abschlussveranstaltung findet Sie außerdem bei Boulevard bunt, einer gemeinsamen Initiative von ASB, LSVD und dem Paritätischen Gesamtverband anlässlich der Pride Season 2024.]
Laut BMFSFJ wurden die Empfehlungen im Namen der Zivilgesellschaft ausgesprochen und unterstützen die zuständigen Bundesressorts bei der Umsetzung der im Aktionsplan vereinbarten Maßnahmen mit konkreten Vorschlägen. Zudem seien sie durch den Queer-Beauftragten der Bundesregierung an die zuständigen Bundesministerien mit der Bitte um Berücksichtigung übermittelt worden.
Bezüglich des Aktionsplans "Queer Leben" informiert das BMFSFJ allgemein, dass im Kabinettsbeschluss vom November 2022 die Vorlage eines Umsetzungsberichts an den Deutschen Bundestag und den Bundesrat vereinbart wurde und der Bericht derzeit erstellt wird.  Nach Zuleitung an den Deutschen Bundestag und den Bundesrat soll er auf der Website des BMFSFJ veröffentlicht werden.
Neben der Darstellung der erfolgreich umgesetzten Maßnahmen soll der Bericht laut BMFSFJ insbesondere auf den breiten ressortübergreifenden Beteiligungsprozess mit der Zivilgesellschaft zur Ausgestaltung der Maßnahmen des Aktionsplans eingehen. Die Erfahrungen aus dem Prozess sollen so auch für andere Beteiligungsprozesse aufbereitet und nutzbar gemacht werden. [6.9. BMFSFJ, 16.9. Parität, 12.6. Queer.de]

Staatl. Angebote polit. Jugend-Beteiligung

[5.9.] Veröffentlichung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages (Nr. 16/24): Staatliche Angebote politischer Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Erwähnung finden u.a. die Stichworte: EU-Wahlalter, kommunale Kinder- und Jugendparlamente, Nationaler  Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung des BMFSFJ, Jugendstrategie der Europäischen Union, Kinder- und Jugendplan des Bundes, drei Jugendbeiräte auf Ebene der Bundesregierung (BMZ, BMFSF , BMU) + Jugendbeiräte auf Landesebene, seit 2023 BMFSFJ-Projekt "Bundeskompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung", Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung.

 

BMFSFJ-Haushalt 2025

[22.8.] Haushalt 2025: Mehr Geld für Familienministerin Lisa Paus - BMFSFJ: Einen leichten Zuwachs sieht der Einzelplan 17 (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) des Bundeshaushalts 2025 (20/12400) vor. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) sollen dem Entwurf zufolge 14,44 Mrd. € zur Verfügung stehen. Der Haushaltsansatz für das aktuelle Jahr 2024 sieht ein Ausgabenvolumen von 13,87 Mrd. € vor. Größter Ausgabeposten im Einzelplan 17 ist das Elterngeld. Kürzungen sind im kommenden Jahr unter anderem bei den Freiwilligendiensten geplant.
Für gesetzliche Leistungen für Familien sind 13,19 Mrd. € eingeplant (2024: 12,49 Mrd. €). Größter Einzelposten ist das Elterngeld, das mit 7,79 Mrd. € zu Buche schlägt (2024: 8,03 Mrd. €). Auf das Kindergeld und den Kinderzuschlag entfallen 3,77 Mrd. € (2024: 2,75 Mrd. €), davon 3,32 Mrd. € auf den Kinderzuschlag für geringverdienende Familien (2024: 2,37 Mrd. €) und 224 Mio. € auf das Kindergeld (2024: 210 Mio. €). Für Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz sind 1,31 Mrd. € eingeplant nach 1,3 Mrd. € in diesem Jahr.
Weniger Geld soll es für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die noch 579,5 Mio. € bereitstehen (2024: 600,44 Mio. €). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 200 Mio. € auf dem gleichen Niveau liegen wie 2024. Die Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Länder, Träger und Aufgaben der freien Jugendhilfe summieren sich auf 243,72 Mio. € (2024: 243,77 Mio. € Euro).
Ausgaben in Höhe von 417,75 Mio. € sind im Kapitel „Stärkung der Zivilgesellschaft, für Familien-, Gleichstellungs- und Seniorenpolitik“ enthalten (2024: 498,38 Mio. €). Davon entfallen 304,6 Mio. € auf den Haushaltstitel „Stärkung der Zivilgesellschaft“ (2024: 348,1 Mio. €). Gekürzt werden soll beim Bundesfreiwilligendienst, und zwar von 207,2 Mio. € auf 184,2 Mio. € im Jahr 2025. Auch bei den anderen Freiwilligendiensten (Freiwilliger Sozialer Dienst, Freiwilliger Ökologischer Dienst, Internationaler Jugendfreiwilligendienst) wird gekürzt: von 122,68 Mio. € in 2024 auf 105,68 Mio. € im kommenden Jahr.
Für Familien-, Gleichstellungs- und Seniorenpolitik stehen dem Entwurf zufolge 112,58 Mio. € zur Verfügung (2024: 148,48 Mio. €). Der größte Teil der Summe (24,23 Mio. €) soll für Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Träger und für Aufgaben der Familienpolitik ausgegeben werden können (2024: 24,7 Millionen Euro).
Insgesamt sieht der Bundeshaushalt für 2025 Ausgaben in Höhe von 488,67 Mrd. € vor (2024: 488,88 Mrd. €). Als Investitionen sind 81,01 Mrd. € ausgewiesen (2024: 70,82 Mrd. €). Die Neuverschuldung soll bei 51,3 Mrd. € liegen und damit unter der laut Schuldenregel zulässigen Nettokreditaufnahme. [BT-hib 22.8.]

Bericht zur Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt

[21.8.] Die Bundesregierung hat den „Bericht über die für die Europäische Kommission zu erstellenden Berichte über die durch die Strukturfonds geleisteten Beiträge zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt“ als Unterrichtung (20/12550) vorgelegt. Daraus geht unter anderem hervor, dass die Teilnahmequote von Frauen an ESF-Programmen in Deutschland in der Förderperiode 2014 - 2020 beim Bund und bei den Ländern bei insgesamt 42,0 Prozent gelegen hat und im Bundes-ESF 50,7 Prozent erreichte. Insgesamt wurden rund 3,1 Millionen Teilnahmeeintritte gezählt (davon 1,3 Millionen Frauen). Im Verlauf der letzten drei Förderperioden sei ein kontinuierlich sinkender Frauenanteil an den Teilnahmen zu verzeichnen.

Neue, bundesweit einheitl. Pflegefachassistenzausbildung

[4.9.] Kabinett einigt sich und beschließt die Einführung einer neuen, bundesweit einheitlichen Pflegefachassistenzausbildung ab 2027
Pflegefachassistent*innen u. -assistenzpersonen sollen künftig eine bundeseinheitliche, angemessen vergütete Ausbildung durchlaufen, so das Ziel des vom vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurfs für ein Pflegefachassistenzgesetz. Sie sollen so besser qualifiziert werden und mehr Verantwortung übernehmen können. Ihre Ausbildungszeit wird bundeseinheitlich auf 18 Monate festgesetzt, die 27 verschiedenen, landesrechtlich geregelten Ausbildungen werden abgelöst, was auch die Anerkennung ausländischer Pflegekräfte vereinfacht.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Die einheitliche Ausbildung zur Pflegeassistenz kommt – und das ist eine sehr gute Nachricht für alle, die pflegen, gepflegt werden oder einmal gepflegt werden müssen. Mit dem Gesetzentwurf schafft die Bundesregierung nach dem Pflegestudiumstärkungsgesetz einen weiteren strategischen Baustein für die professionelle Pflege. Im Wettbewerb um Fachkräfte können wir Menschen für das Berufsfeld Pflege nur mit attraktiven Ausbildungsbedingungen begeistern. Diese Voraussetzungen haben wir nun geschaffen. [...] So bauen wir bürokratische Hürden ab und machen Pflegeberufe attraktiver. Wir beschleunigen außerdem das Tempo und schaffen mehr Flexibilität, um dem Bedarf an mehr Pflegekräften gerechter zu werden. [... Zusätzlich] gibt [..es] Verkürzungsmöglichkeiten, insbesondere für besonders berufserfahrene Menschen." [Zur gesamen Meldung vom BMFSFJ&BMG; zum Entwurf eines Gesetzes über die Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung]

BMFSFJ: jugendschutz.net-Jahresbericht zu KI-Risiken

[28.8.] BMFSFJ-PM Nr. 052: Deepfakes, Hetze, Missbrauch: KI verschärft Risiken für Kinder u. Jugendliche im Netz - Altersprüfung u. Meldesysteme der Anbieter unzureichend. [Auszüge]: Das Gefährdungspotenzial für Kinder u. Jugendliche im Netz nimmt zu. Aktuell macht es generative KI immer schwerer, Realität von Fälschung zu unterscheiden u. verstärkt Risiken wie sexualisierte Gewalt, Mobbing u. Extremismus. Dies ist ein zentraler Befund des Jahresberichts von jugendschutz.net, dem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund u. Ländern für den Jugendschutz im Internet. - 2023 bearbeitete jugendschutz.net 7.645 Verstoßfälle. Davon sind 2/3 sexualisierter Gewalt zuzuordnen. Bei 12% handelt es sich um Sex/Pornografie, bei 11% um politischen Extremismus. 5% gingen auf selbstgefährdende Inhalte zurück u. 2% auf Cybermobbing. - 3.210 Verstöße meldete jugendschutz.net an Anbieter u. Selbstkontrolleinrichtungen mit dem Ziel der schnellen Abhilfe. 105 Verstoßfälle wurden an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) zur Einleitung eines Aufsichtsverfahrens übermittelt. Außerdem wurden 252 Fälle an die KJM zur Indizierung durch die Bundeszentrale für Kinder- u. Jugendmedienschutz (BzKJ) abgegeben. 3.582 Fälle wurden an die Strafverfolgungsbehörden weitgeleitet, da kinder- u. jugendpornografische Inhalte verbreitet wurden oder Gefahr für Leib u. Leben bestand. Am Jahresende waren bei 6.902 Fällen (90 %) die Verstöße beseitigt.
   Stefan Glaser, jugendschutz.net-Leiter: „Online-Trends werden schnelllebiger u. riskanter, Deepfakes sind inzwischen täuschend echt u. einfach zu erstellen. Die Hemmschwellen für Übergriffe im digitalen Raum sinken. Wir sehen, dass der Krieg in Nahost für antisemitische oder muslimfeindliche Hasspropaganda instrumentalisiert wird. Auch Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern werden ohne Skrupel verbreitet. Und wir nehmen vermehrt Beiträge in Social Media wahr, die junge Menschen zu gesundheitsgefährdendem Verhalten anstiften. Bei all dem kommen auch KI-generierte Inhalte zum Einsatz. Gleichzeitig muss leider konstatiert werden: Betreiber von Angeboten tun zu wenig, um Kinder u. Jugendliche zu schützen. Sie reagieren unzureichend, wenn ihnen Verstöße gemeldet werden. Und sie überprüfen die Altersangaben von Nutzenden nicht angemessen. Gute Ansätze, wie möglichst sichere Voreinstellungen für bestimmte Altersgruppen, entfalten dadurch kaum Wirkung.“
   Bundesjugendministerin Lisa Paus: „Der Jahresbericht von jugendschutz.net zeigt, dass Kinder u. Jugendliche im Netz immer mehr mit Hass, Hetze u. Desinformation konfrontiert sind. Dazu kommt eine Debattenkultur, die nicht durchgehend sozialen Regeln folgt. Junge Menschen haben jedoch ein Recht auf sichere u. unbeschwerte Teilhabe an der digitalen Welt! Davon sind wir noch weit entfernt. Hier sind besonders die Plattform-Anbieter in der Pflicht. Mit dem Digital Services Act haben wir uns in Europa ein starkes Werkzeug gegeben: Anbieter von Online-Plattformen sind verpflichtet den Zugang Minderjähriger zu ungeeigneten Inhalten zu verhindern u. für ein hohes Maß an Privatsphäre u. Sicherheit innerhalb ihres Dienstes zu sorgen. Diese Regeln müssen jetzt konsequent umgesetzt werden.“
[Gesamte PM, mit weiteren Statements von Katharina Binz, Jugendministerin Rheinland-Pfalz u.a. zum dortigen ‚Pakt gegen sexualisierte Gewalt‘ sowie von Dr. Marc Jan Eumann, dem Vorsitzenden der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM); Download des aktuellen Jahresberichts von jugendschutz.net]
   Hintergrund: jugendschutz.net fungiert als das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund u. Ländern für den Schutz von Kindern u. Jugendlichen im Internet. Die Stelle recherchiert Gefahren u. Risiken in jugendaffinen Diensten. Sie wirkt darauf hin, dass Verstöße gegen Jugendschutzbestimmungen beseitigt u. Angebote so gestaltet werden, dass Kinder u. Jugendliche sie unbeschwert nutzen können. Die Jugendministerien der Länder haben jugendschutz.net 1997 gegründet. Die Aufgaben wurden 2003 im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) festgelegt. Die Stelle ist seither an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) angebunden. 2021 hat der Bund jugendschutz.net als gemeinsamem Kompetenzzentrum im Jugendschutzgesetz (JuSchG) ebenfalls eine gesetzliche Aufgabe zugewiesen. jugendschutz.net wird finanziert von den Obersten Landesjugendbehörden, den Landesmedienanstalten u. gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen u. Jugend sowie der Europäischen Union. Bei der Online-Beschwerdestelle können Hinweise auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz gemeldet werden.
[S.a. Dlf 28.8. mit Kommentaren der Unabh. Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus.]

Umsetzung Regierungsstrategie gegen Einsamkeit

[22.8.] Die Umsetzung der "Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit“ ist Thema der Antwort der Bundesregierung (20/12641) auf eine Kleine Anfrage. Wie die BReg darin ausführt, ist in der Strategie ein regelmäßiger Monitoring-Bericht zu ihrer Umsetzung festgeschrieben.
Die Geschäftsstelle zur Begleitung der Strategie gegen Einsamkeit erarbeite derzeit gemeinsam mit dem federführenden BMFSFJ ein Monitoringverfahren, um den Umsetzungs- sowie Weiterentwicklungsprozess der Maßnahmen der Strategie zu erfassen. Eine erste Abfrage an die beteiligten Bundesressorts sei im August 2024 erfolgt. Bis Ende des Jahres solle ein Bericht vorliegen, der durch das Ministerium veröffentlicht werde.
Hintergrund: Einsamkeit, ihre Auswirkungen u. der Umgang mit ihr haben in den letzten Jahren die öffentliche Diskussion in Deutschland mehr u.mehr bestimmt. Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Einsamkeit oder sozialer Isolation, mit weitreichenden Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt u. unser Gesundheitswesen. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch verschärft. Vor deren Beginn waren mit 16,6% die über 75-Jährigen die einsamsten Menschen in Deutschland, seit der Pandemie sind auch jüngere Menschen verstärkt von Einsamkeit betroffen. Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen, dass vor der Pandemie 14,5% der 18- bis 30-Jährigen zumindest manchmal einsam waren. Während der Pandemie stieg dieser Wert auf 48% an. Die Zahl der betroffenen jüngeren Menschen in der Altersgruppe zwischen 18-30 Jahren hat damit während der Pandemie nicht nur stark zugenommen, sondern auch erstmals die Zahl der über 75-jährigen Menschen, die unter Einsamkeit leiden, überholt. Besonders betroffen von Einsamkeit sind vor allem Frauen. Aber auch unter Kindern und Jugendlichen beobachten wir eine erschreckende Zunahme derer, die sich häufig einsam fühlen. Insgesamt ist das Thema Einsamkeit längst ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, mit weitreichenden körperlichen und psychosozialen Folgen für die Betroffenen.
    Der Antwort der BReg sind u.a. folgende Befunde zu entnehmen:
– Es gibt zentrale Unterschiede in der Einsamkeitsbelastung unterschiedlicher Altersgruppen. Im Längsschnitt seit 1992 sind Personen ab 75 Jahren am stärksten betroffen. Mit der Corona-Pandemie 2020 waren erstmals jüngere Personen (zwischen 18 und 29 Jahren) mit 31,8% am stärksten betroffen (22,8% bei Personen ab 75 Jahren). Auch 2021 waren jüngere Personen weiterhin am stärksten betroffen.
– Frauen sind stärker von erhöhter Einsamkeit betroffen als Männer: Frauen (2017: 8,8%, 2020: 33,2%, 2021: 12,8%), Männer (2017: 6,6%, 2020: 23,1%, 2021: 9,8%). Die Corona-Pandemie hat bestehende Unterschiede in der Einsamkeitsbelastung weiter verstärkt.
– Eine erhöhte Einsamkeitsbelastung steht im Zusammenhang mit einer schlechteren physischen und psychischen Gesundheit.
– Es bestehen signifikante Zusammenhänge zwischen Einsamkeit und Armut, Care-Arbeit und Migration. Erwerbslose Menschen sind deutlich häufiger von erhöhter Einsamkeit betroffen als erwerbstätige Personen. Gleiches gilt für Menschen, die intensive Care-Arbeit leisten (insbes. pflegende Angehörige u.Alleinerziehende). Ebenso sind Personen mit Flucht- oder Migrationserfahrung eher von Einsamkeit betroffen als Menschen ohne Flucht- oder Migrationserfahrung.

Bundesregierung zur Antisemitismus-Forschung

[9.8.] Für die Antisemitismus-Forschung stehen im kommenden Jahr 2 Mio. € Euro zur Verfügung. Im Jahr 2026 soll die Förderung auf 4 Mio.€ steigen. Das geht aus einer Antwort (20/12533) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage hervor. Wie die BReg in ihrer Vorbemerkung ausführt, bedrohe der immer stärker sichtbare Antisemitismus das jüdische Leben in Deutschland. Zudem gefährde der Antisemitismus "in nicht hinnehmbarer Art und Weise den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“. Um dagegen vorzugehen, unterstütze das BMBF sowohl Universitäten als auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen im Bereich der Antisemitismus-Forschung. So habe das BMBF aufgrund der "angespannten Situation an Hochschulen“ seit dem Krieg in Gaza unter anderem eine Schnellbefragung zum Antisemitismus unter Studierenden mit 45.000 € gefördert. Wie die BReg weiter ausführt, lehne sie "jeglichen Boykott der Wissenschafts- und Forschungszusammenarbeit mit Israel entschieden ab“. [BT-Bericht 3.9.]
(Siehe auch: Der BT-Bildungsausschuss befasste sich in einem öffentl. Fachgespräch am 26.6.24 mit dem Thema "Antisemitismus an Bildungs- und Forschungseinrichtungen bekämpfen". - BT-Bericht 26.6.; Video zur Sitzung)

Bundesförderung zu den Themen Trans*, Inter*, Queer u.a.

[19.7.] In ihrer Antwort (20/12352) auf eine Kleine Anfrage listet die Bundesregierung die Förderung von Projekten, Institutionen, Forschungsvorhaben u.ä. zu den Themen Transgender, Intersexualität, Geschlechtsdysphorie, Geschlechtsinkongruenz und Queerness seit 2019 auf.
Zu der Frage, inwiefern wissenschaftliche Studien zu Ausmaß und Art der Ausprägung von Homo- und Transfeindlichkeit in Deutschland vorliegen, verweist sie darauf, dass in verschiedenen wissenschaftlichen Studien Einstellungen gegenüber transgeschlechtlichen bzw. queeren Personen erhoben, bzw. von Diskriminierung Betroffene befragt werden.
So etwa sind in der Studie "Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23" Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit veröffentlicht, die u. a. auch Fragen zur Dimension "Hetero-/Sexismus" enthält.
Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte habe ferner in diesem Jahr eine europaweite, vergleichende Studie (LGBTIQ equality at a crossroads -Progress and challenges) zur Diskriminierungserfahrung von LSBTIQ in unterschiedlichen Lebensbereichen veröffentlicht. Ein Teil der Studie bezieht sich auf trans- und intergeschlechtliche Menschen.
Wiederum in der OECD-Studie "The Road to LGBTI+ Inclusion in Germany – Progress at the Federal and Länder Levels" wurden sowohl rechtliche Rahmenbedingungen als auch konkrete Erfahrungen auch von trans- und intergeschlechtlichen Menschen untersucht.

Gleichberechtigung auf Führungsebenen

[18.7.] Der Frauenanteil in Führungsebenen der Privatwirtschaft, im öffentl. Dienst u. in den Gremien des Bundes ist seit Inkrafttreten des FüPoG 2015 (Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe v. Frauen u. Männern an Führungspositionen) insges. kontinuierlich gestiegen. Das schreibt die BReg in ihrer 8. Jährl. Information über die Entwicklung des Frauenanteils in Führungsebenen. (Unterrichtung (20/12393).: In der Privatwirtschaft ist demnach für die Aufsichtsräte der in dem Bericht betrachteten Unternehmen eine kontinuierliche Steigerung (Geschäftsjahr 2015-2021) um 7,4% zu beobachten. Die börsennotierten u. paritätisch mitbestimmten Unternehmen, die seit dem 1.1.16 eine feste Geschlechterquote v. mind. 30% erfüllen müssen, haben die gesetzl. Mindestvorgaben bereits um 5,7% überschritten. Der Frauenanteil in den Vorständen stieg im Betrachtungszeitraum weiter um insges. 5,4% auf insges. niedrigem Niveau. In den Vorständen aller untersuchten Unternehmen waren Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert, dennoch sei der Frauenanteil auf Vorstandsebene von 6,1% im Geschäftsjahr 2015 auf 11,3% im Geschäftsjahr 2021 gestiegen. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen des öffentl. Dienstes des Bundes hat sich von 33% 2015 auf 43% Ende Juni 2023 erhöht. „Doch gemessen daran, dass 55% aller Beschäftigten in der Bundesverwaltung Frauen sind u. Frauen noch immer in den meisten Führungspositionen unterrepräsentiert sind, ist die Entwicklung noch nicht zufriedenstellend“ so die Unterrichtung. Insges. beschäftigten danach 2023 insgesamt 19 der 24 Obersten Bundesbehörden weniger Frauen als Männer in Führungspositionen.

Bildungsministerium: Förderung von MINT-Bildung

[23.4.] Bekanntmachung: Zweite Richtlinie zur Förderung von Forschungsprojekten zu Gelingensbedingungen guter MINT-Bildung, Bundesanzeiger vom 8.5.:
Ob Klimawandel, Energiewende oder digitale Transformation: Bei der Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit ist die Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Bildung) von zentraler Bedeutung. Sie fördert die Problemlösungs- und Innovationsfähigkeit, trägt zur Fachkräftesicherung bei und ermöglicht individuelle Aufstiegschancen sowie gesellschaftliche Teilhabe. Eine Forschungs- und Industrienation wie Deutschland muss deshalb die MINT-Bildung nachhaltig stärken und Kinder und Jugendliche wirksam bei der Entwicklung zukunftsrelevanter MINT-Kompetenzen unterstützen. Dazu gehört es, Interesse für MINT zu wecken, entsprechende Bildungswege aufzuzeigen und zu ermöglichen, MINT-Inhalte zeitgemäß und zielgruppenorientiert zu vermitteln sowie Unterstützungsstrukturen auszubauen. Wie das noch besser gelingt, ist nicht nur eine Frage der Praxis, sondern auch der Forschung.
Das BMBF schafft mit dem MINT-Aktionsplan entlang der Bildungskette, von der Kita bis zur Berufs-, Hochschul- und Weiterbildung, Zugänge zu MINT-Bildung. Seit dem Jahr 2022 werden mit dem MINT-Aktionsplan 2.0 bestehende Initiativen weitergeführt, verknüpft und Schwerpunkte gesetzt. Diese betreffen die Vernetzung von außerschulischen Bildungsakteuren mit Schulen, die Professionalisierung außerschulischer MINT-Akteurinnen und -Akteure, das erfolgreiche Einbinden von Eltern in den MINT-Bildungsprozess sowie die frühe MINT-Bildung und Forschung.
Bundesweit werden derzeit circa 50 regionale MINT-Cluster gefördert, in denen sich Akteur*innen der außerschul. MINT-Bildung vernetzen u. außerschulische MINT-Bildungsangebote ihrer Region ausbauen. In Kürze sollen ca. 20 weitere Cluster hinzukommen. Des Weiteren werden die Unterstützung u. Vernetzung der außerschul. MINT-Akteur*innen durch die bundesweite Geschäftsstelle MINTvernetzt sowie der Aufbau der digitalen Lernplattform MINT-Campus gefördert. Die Kommunikationsoffensive #MINTmagie unterstützt die MINT-Interessensentwicklung von Kindern u. Jugendlichen.
Aus der ersten Forschungs-Förderrichtlinie zu den Gelingensbedingungen guter MINT-Bildung vom März 2021 sind 16 Forschungsprojekte hervorgegangen. Diese Projekte sammeln Erkenntnisse zur Entwicklung fächerübergreifender Ansätze in der MINT-Bildung, forschen zu den Gelingensbedingungen für die Entwicklung und Vermittlung von MINT-Kompetenzen im 21. Jahrhundert und untersuchen das Zusammenwirken schulischer und außerschulischer MINT-Bildung. Im Frühjahr 2023 hat das MINT-Metavorhaben MesH_MINT seine Arbeit aufgenommen. Es erschließt den Status Quo relevanter MINT-Bildungsforschung und bereitet diesen für Wissenschaft und Praxis auf, um so zur Qualitätssicherung bzw. -steigerung von MINT-Bildungsangeboten beizutragen.
Außerschulische Akteur*innen, insbes. direkte Bezugspersonen wie Eltern sowie MINT-Bildungsanbieterinnen und -anbieter, leisten einen wichtigen Beitrag, dass Kinder und Jugendliche MINT-Interesse entwickeln, ihre MINT-Kompetenzen ausbauen und sich beruflich im MINT-Bereich orientieren. In diesem Sinne liegt der Fokus der vorliegenden RL zum einen auf der erfolgreichen Einbindung von Eltern in den MINT-Bildungsprozess (Themenschwerpunkt I); zum anderen sollen die Bedingungen für erfolgreiche MINT-Bildungsangebote in außerschulisch-schulischen Kooperationen untersucht werden (Themenschwerpunkt II). [Zur gesamten Bekanntmachung]

2. Positionen

Weltkindertag: Armutsbekämpfung Schlüssel zu Kinderrechteschutz

[20.9.] Diakonie-Zitat zum Weltkindertag: Wirksame Armutsbekämpfung als Schlüssel zum Schutz von Kinderrechten.
Zum 70. Jubiläum des Weltkindertages am 20.9.24, der in diesem Jahr unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“ steht, äußert sich Diakonie-Sozialvorständin Maria Loheide: "Das gute Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen ist nicht nur ein sozialpolitisches Thema unter vielen. Es ist eine Überlebensfrage in unserer alternden Gesellschaft. Darum ist ein Kinderrechte-Mainstreaming bei allen politischen Entscheidungen notwendig. Konkret heißt das: Wir brauchen Politikerinnen und Politiker, die sich bei jeder Entscheidung zuerst fragen, welche Auswirkungen ihr Handeln auf Kinder und Jugendliche hat. Alle hier lebenden Kinder und Jugendlichen müssen bestmöglich gefördert werden. Denn sie sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Damit das gut gelingt, brauchen sie gute Freizeitangebote, Bildung und Förderung. Die Bekämpfung von Kinderarmut, das Vertrauen in Zukunftschancen und in den Sozialstaat sind unverzichtbar, um unsere Demokratie zu stärken. Dazu gehört eine wirksame und unbürokratische Kindergrundsicherung, die Startchancen gerecht verteilt. Denn wer Kinderarmut nicht wirksam bekämpft, nimmt Kindern ihre Zukunft." [Diakonie]
Zudem nutzten zahlreiche Organisationen den Feiertag zur Erneuerung der Forderung, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern, so wie es im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP vereinbart wurde. Das stärke Förderung, Entwicklung und Schutz, erklärte die Vorständin des Deutschen Kinderhilfswerks, Siegesmund, bei einer Aktion vor dem Bundestag in Berlin. UNICEF-Vorständin Schadt unterstrich, die Meinungen von Kindern und Jugendlichen seien wichtig für die gesellschaftliche und politische Entwicklung. Minderjährige seien die Demokraten von morgen. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Fehrs, brachte die christliche Sicht ein. Der Glaube verpflichte Menschen dazu, für die Rechte der Schwächsten einzutreten. Die UNO-Flüchtlingshilfe beklagte eine „desaströse“ Situation bei der Bildung von Flüchtlingskindern. Die Caritas verlangte mehr Verlässlichkeit bei der Betreuung in Kitas, und „Terre des Hommes“ verwies auf die Bedeutung von Klimaschutz für Kinder. [20.9. Dlf]
Hintergrund: Der Weltkindertag rückt jedes Jahr die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. Grundlage ist die UN-Kinderrechtskonvention.  Die Vereinten Nationen begehen den Weltkindertag am 20. November. In Deutschland wird er seit 1954 am 20. September gefeiert. Seit der Wiedervereinigung 1990 hat Deutschland zwei Kindertage: den Internationalen Kindertag am 1. Juni und den Weltkindertag am 20. September. [Vgl. auch UNICEF, DKHW, Plan International, DJI, Stern, ZEIT, ZDF]
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In diesem Jahr fielen zudem der Weltkinder- und ein erneuter globaler Klimastreik-Tag zusammen. Daher riefen hier ökologische sowie soziale Akteur*innen (z.B. das Netzwerk Kinderrechte) zusammen zum Streik auf. Denn eine lebenswerte Zukunft für alle Generationen ist nur mit gemeinsamem Handeln für Klimagerechtigkeit möglich.

Bundeskongress: KiJu-Arbeit Pflichtaufgabe der öffentl. Hand

[19.9.] Mit einem Appell für mehr politische Unterstützung endete in Potsdam der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit.
Jens Pothmann, Abteilungsleiter am Deutschen Jugendinstitut, betont, dass es nicht nur schön sei, Kinder- und Jugendarbeit zu haben, sondern sie eine Pflichtaufgabe der öffentlichen Hand ist. Sie zu haben, könne einen Unterschied ausmachen. Der Kongress habe verdeutlicht, dass die Angebote für Wohlbefinden, Persönlichkeitsentwicklung und soziale Teilhabe junger Menschen von großer Bedeutung seien. Der Dortmunder Professor forderte, die Kinder- und Jugendarbeit müsse sich den aktuellen Herausforderungen stellen wie dem Klimawandel, Kriegen und gewaltsamen Konflikten, der wachsenden Armut und sozialen Ausgrenzung sowie der Zunahme psychischer Erkrankungen. Auch ein brüchiger werdender gesellschaftlicher Zusammenhalt mit den Gefahren für die Demokratie sei ein drängendes Thema.
Zum Auftakt hatte Bundesfamilienministerin Paus betont, dass es ihr wichtig sei, die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit zu stärken.
An dem dreitägigen Kongress hatten 1.700 Teilnehmer aus Fachpraxis, Verbänden, Verwaltung, Politik und Wissenschaft teilgenommen. Es ging u.a. um Themen wie Kinder- und Jugendarbeit in ländlichen Räumen, künstliche Intelligenz und national-autoritäre Bewegungen. [19.9. DLF]

Freie Wohlfahrtspflege fordert Investitionen statt Kürzungen

[13.9.] Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege zum Bundeshaushalt:
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) appelliert an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, deutlich mehr in die soziale Infrastruktur zu investieren und Kürzungen abzuwenden. Anlass sind die Beratungen über den Bundeshaushalt 2025 im Bundestag.
Bisher sieht der Entwurf der Bundesregierung Kürzungen in verschiedenen Bereichen der sozialen Infrastruktur vor, von Hilfen für Langzeitarbeitslose bis hin zu Integrationskursen. Einschneidend stellt sich die Situation auch beim Bundesförderprogramm für die Psychosoziale Betreuung und Beratung für Geflüchtete dar: Hier sollen die Mittel im Vergleich zum laufenden Jahr um fast die Hälfte gekürzt werden, von 13 auf 7 Mio. €.
Die Einrichtungen der sozialen Arbeit befinden sich schon jetzt in einer dramatischen finanziellen Lage. Das hat eine Erhebung der Verbände im Sommer ergeben. 63,8% der über 8.000 befragten Organisationen gaben an, dass sie Angebote und Leistungen in den vergangenen Jahren bereits einschränken mussten. 14,7% der Organisationen mussten Angebote und Leistungen sogar gänzlich einstellen. Mehr als drei Viertel der Befragten rechnen damit, ihre Angebote auch 2025 weiter zurückfahren zu müssen.
Vor diesem Hintergrund müsse in die soziale Infrastruktur investiert werden, statt Nullrunden oder gar Kürzungen fortzuschreiben.
[Zur gesamten Meldung vom 13.9. mit Statements von AWO, Caritas, Parität, DRK, Diakonie Deutschland und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland sowie zu den Ergebnissen von deren Umfrage zur finanziellen Lage der sozialen Arbeit vom 19.6.24]

Für Flüchtlingsschutz, Menschenrechte, Vielfalt, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie

[9.9.] Appell der Diakonie und 26 weiterer Organisationen an die Bundesregierung: "Flüchtlingsschutz ist Teil unserer demokratischen Werte - Forderungen nach Zurückweisungen ablehnen, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte in Europa verteidigen:
Wir alle wollen in einer Gesellschaft leben, die uns schützt, unterstützt und in der wir respektiert werden. Deswegen sind die Säulen unserer Gesellschaft Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. Sie schützen jeden von uns und wir müssen sie schützen. Die Vielfalt unserer Gesellschaft - von Ideen zu Gedanken, von Herkunft zu Identität - ist unsere Stärke. Für die Rechte aller Menschen in unserer Gesellschaft einzutreten, stärkt auch unsere eigenen Rechte. Die aktuellen Debatten um asylrechtliche Verschärfungen widersprechen diesem Selbstverständnis.
Das Recht, in Deutschland und Europa Schutz vor Menschenrechtsverletzungen zu suchen, gehört nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs zur DNA unserer Demokratie. Nach Deutschland geflüchtete Menschen sind Teil unserer Gesellschaft: Sie arbeiten und engagieren sich hier, ziehen ihre Kinder hier groß und gehören hierher. Fehlverhalten einzelner darf niemals dazu führen, dass pauschal bestimmte Gruppen von Menschen stigmatisiert, rassifiziert und als nicht zugehörig markiert werden. Wir lassen uns nicht spalten.
Damit stellen wir uns gegen politische Kräfte, die ein Interesse an Spaltung und Verunsicherung haben. In verschiedenen Ländern der EU haben wir den Fahrplan autoritärer Politiker*innen gesehen: Mit einem "Wir gegen die Anderen" wird gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen Stimmung gemacht. Gehetzt wird gegen queere Personen, eingewanderte oder rassifizierte Menschen, Arbeitslose, Menschen mit Behinderung und andere gesellschaftliche Gruppen. Gewalt an den Grenzen - selbst gegen Kinder - wird normalisiert. Gleichzeitig werden die Institutionen des Rechtsstaats angegriffen - von der Unabhängigkeit der Justiz bis zur Arbeit von Anwält*innen. Eine solche Entwicklung lassen wir in Deutschland nicht noch einmal zu. Demokratische Parteien müssen hierfür an einem Strang ziehen, um den Versuchen der Spaltung den Zusammenhalt der Gesellschaft entgegenzustellen.
Das Asylrecht dient als erstes Ziel einer Politik, die zunehmend Menschenrechte infrage stellt. Dies zeigt sich an der aktuellen Debatte. Vorschläge wie Zurückweisungen von Schutzsuchenden an deutschen Grenzen verstoßen eindeutig gegen europäisches Recht und menschenrechtliche Grundprinzipien. In vielen EU-Ländern droht Asylsuchenden ein Leben auf der Straße, Verelendung und willkürliche Haft. Aus diesen Gründen verbieten deutsche Gerichte immer wieder entsprechende Abschiebungen. Das macht deutlich: Es muss in jedem Einzelfall geprüft werden, ob eine Abschiebung rechtens ist. Das gehört zu unserem Rechtsstaat und kann nicht ad hoc an der Grenze entschieden werden. Es gibt auch keine nationale Notlage, die ein Hinwegsetzen über diese Grundsätze rechtfertigen könnte.
Handlungsfähigkeit beweist sich durch realistische, werte-geleitete und rechtskonforme Politik. Anstatt sich zu stets neuen Verschärfungen treiben zu lassen, muss die Bundesregierung für ein Europa der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte einstehen. Für alle Menschen. [zum Appell; zur Petition]

Siehe weiterhin: PRO ASYL hat als Reaktion auf das von der Bundesregierung vorgestellte Sicherheitspaket eine Stellungnahme (4.9.) veröffentlicht. Das so genannte Sicherheitspaket, das als Reaktion auf den Anschlag von Solingen erarbeitet wurde, sieht unter anderem vor, Geflüchteten in
Dublin-Verfahren die Sozialleistungen drastisch zu kürzen, bzw. zu streichen. PRO ASYL sieht in den Plänen einen Angriff auf die Grundwerte in der Verfassung und fordert alle demokratischen Politiker*innen auf, sich nicht weiter auf europa- und verfassungsfeindliche Debatten einzulassen, sondern stattdessen zu einer sachbezogenen politischen Arbeit zurückzukehren, die das Grundgesetz achtet und verteidigt. Auch die Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e. V. (GGUA) hat eine Analyse (2.9.) des Sicherheitspakets vorgenommen. Darin wird begründet, warum eine Leistungskürzung für Dublin-Fälle nach § 1a AsylbLG unionsrechtswidrig sein dürfte. Auch die Frage, ob Leistungskürzungen oder –streichungen mit künftigem EU-Recht (nach Umsetzung der GEAS- Verordnungen) vereinbar sind, wird diskutiert. Nach Analyse der GGUA ist ein vollständiger Leistungsausschluss auch nach neuem EU-Recht unzulässig.

Anlässlich der aktuellen Debatten über die Verschärfungen im Migrations- und Sicherheitsrecht erklärte zudem das Deutsche Institut für Menschenrechte: "Nach dem furchtbaren Terroranschlag in Solingen ist der Wunsch nach Sicherheit verständlich. Mehr Sicherheit kann allerdings nur erreicht werden, wenn die ergriffenen Maßnahmen an den Ursachen der Radikalisierung von nicht auffällig gewordenen Terroristen ansetzen. Deshalb müssen präventive Maßnahmen gestärkt werden, um langfristig mehr Sicherheit zu schaffen.
Die aktuell diskutierten Verschärfungen im Migrations- und Sicherheitsrecht werden hingegen Radikalisierungen und Terroranschläge nicht verhindern können. Stattdessen bergen sie die Gefahr, die Grund- und Menschenrechte unverhältnismäßig einzuschränken. Menschen auf der Flucht müssen in Deutschland den Schutz erhalten, der ihnen nach dem Grundgesetz, der Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention zusteht. [...]" [DIM 3.9.]

Zuletzt erntete die SPD-Führung für ihren verschärften Asylpolitik-Kurs auch Kritik aus den eigenen Reihen. In einem Brief - den Abgeordnete aus Europaparlament, Bundestag und Landtagen, aber auch einfache Parteimitglieder initiierten und den inzwischen Hunderte weitere unterzeichneten - fordern Parteimitglieder, man dürfe sich nicht von rechten Parteien treiben lassen. "Die SPD darf nie die menschenfeindlichen Narrative und Positionen rechter Parteien aufgreifen und damit normalisieren. [...] Die Sprache der Rechten zu übernehmen, wenn es um Asylsuchende geht, die vor Krieg und Chaos fliehen, und geschlossene Grenzen innerhalb Europas zu planen - ein solcher Schwenk befeuert die Positionen der extremen Rechten". Diese Verschiebung des Diskursraumes sei für die Demokratie und die Gesellschaft brandgefährlich. [zum offenen Brief "Eintreten für Würde: Menschenrechte wahren, Asylrecht verteidigen, sozialdemokratische Werte leben!" - Der auch von Nicht-SPD-Mitgliedern unterzeichnet werden kann!; siehe auch: 24.9. Tagesschau, ZDF, Tagesspiegel, Spiegel, Zeit]

Inklusive Jugendsozialarbeit

[9.9.] Unter dem Titel "Position Inklusive Jugendsozialarbeit – Chance für das inklusive SGB VIII" unterbreitet das "Beratungsforum JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ in einer aktuellen Positionierung konkrete Formulierungsvorschläge für eine inklusive Jugendsozialarbeit. Denn die Bedarfslagen von jungen Menschen gerade mit Behinderungen müssen noch konsequenter mitgedacht und Angebote der JSA inklusiver ausgestaltet werden. Die bisherige Formulierung des § 13 SGB VIII hebt die Anforderungen einer inklusiven JSA noch nicht hinreichend hervor.
Wie alle anderen Leistungsfelder des SGB VIII hat die JSA an dem Abbau von Teilhabebarrieren für junge Menschen mitzuwirken. Dies gilt es in der Gesetzesformulierung unmittelbarer als bisher herauszustellen. Das Beratungsforum sieht eine eindeutige Zuständigkeit der JSA auch für junge Menschen mit Behinderungen. Vor diesem Hintergrund spricht es sich für eine Schärfung des Wortlauts des § 13 SGB VIII aus und empfiehlt, hierin eine Formulierung aufzunehmen, welche die inklusive Ausrichtung unterstreicht: „Dabei sollen die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Angebote für junge Menschen mit Behinderungen sichergestellt werden. Beeinträchtigungen im Sinne des § 2 SGB IX gelten als individuelle Beeinträchtigungen nach Satz 1.“
Nach Sicht des Beratungsforums würden sich daran u.a. folgende Anpassungen in der Gesetzeslogik des SGB VIII sowie des Leistungskatalogs im § 13 SGB VIII anschließen:
- Inklusive, barrierefreie Ausrichtung& Ausbau d.Angebote nach §13 SGB VIII
- Finanzielle Absicherung der JSA in der sozialen Infrastruktur
- Inklusive JSA als Teil der kommunalen Jugendhilfeplanung; u.a.m. ...
[Zur kompmpletten Positionierung]

Hintergrund: Von Mitte 2022-2027 unterstützt das von der EU und dem BMFSFJ über den Europ. Sozialfonds Plus (ESF Plus) geförderte Modellprogramm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ Kommunen dabei, Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene an der Schwelle zur Selbstständigkeit mit besonderem Unterstützungsbedarf zu initiieren. Die örtliche Jugendhilfe steuert und koordiniert das Vorhaben. Sie arbeitet rechtskreisübergreifend mit freien Jugendhilfeträgern, Jobcentern, Agenturen für Arbeit u. weiteren Kooperationspartnern zusammen. Hierbei begleitet das Beratungsforum (Institut für Sozial- u. Organisationspädagogik der Uni Hildesheim und Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)) das Programm wissenschaftlich.

Gewalthilfegesetz & bundesweit einheitl.Frauenhaus-Finanzierung

[6.9.] Deutschlandweit wurden im vergangenen Jahr 155 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet – 22 mehr als im Vorjahr.
Nach weiteren Femiziden in Berlin fordern Betroffenenvertreter, dass schnell bundesweite Regelungen für die Finanzierung von Schutz- und Beratungseinrichtungen eingeführt werden.
Laut der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG) könne es nicht sein, dass Frauen, die Gewalt erfahren hätten, für den Schutz etwa in Frauenhäusern bezahlen müssten. Vorgeschlagen wurden eine Reihe weiterer Maßnahmen. Wichtig seien bspw. s.g. Fallkonferenzen, in denen sich Behörden und Beratungsstellen austauschen. Dabei dürfe der Datenschutz nicht über dem Opferschutz stehen. Die Berliner Sozialsenatorin Kiziltepe wandte sich an Bundesfrauenministerin Paus mit der Bitte, das geplante bundesweite Gewalthilfegesetz schnell umzusetzen. Dabei soll es um mehr Hilfsangebote und mehr Prävention gehen. [6.9. Dlf, Tagesspiegel], ZEIT, RBB24, Evangelisch.de]

Nach den zwei Femiziden in Berlin innerhalb weniger Tage hatte die Bundesfamilienministerin bereits Ende August Konsequenzen angekündigt. "Unser Land hat ein massives Gewaltproblem gegen Frauen. Das muss aufhören", sagte Paus. Sie kündigte ein "Gewalthilfegesetz" an, "das allen Gewaltbetroffenen einen Schutzanspruch auf Hilfe einräumen soll". Dafür forderte sie zusätzliche Mittel: "Das wird auch Geld kosten, damit wir die Bundesländer unterstützen, mehr Prävention und Schutzplätze für Frauen bereitzustellen". Davon gebe es zu wenige. Paus verwies darauf, dass laut Statistik jeden zweiten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet werde. Das müsse aufhören. "Wir brauchen nicht nur ein Sicherheitspaket gegen terroristische Messerstecher, sondern auch für die Prävention und den Schutz von Frauen vor Gewalt".
Auch die Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) forderte Taten infolge der Morde. "Wir müssen endlich etwas gegen diese brutalen Morde von Männern an Frauen tun".
In einem Appell an Justizminister Marco Buschmann (FDP) sprach sie sich für die Aufnahme der Fußfessel in das Gewaltschutzgesetz aus. Auf Landesebene werde geprüft, ob und wie gesetzliche Änderungen und Präventivmaßnahmen angepasst werden könnten. [31.8. ZEIT]

Investitionen in den Sozialstaat = in gesellschaftl. Zusammenhalt

[5.9.] Diakonie Deutschland: Anforderungen an einen nachhaltigen Bundeshaushalt mit Wirkung.
Investitionen in den Sozialstaat sind Investitionen in den gesellschaftl. Zusammenhalt u. die Zukunft unserer Demokratie. Sie sichern nachhaltig den sozialen Frieden u. zahlen sich ökonomisch aus, weil sie künftige Mehrkosten verhindern. Gerade in Zeiten vielfältigen Wandels braucht es kluge Investitionen, um allen Menschen eine soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Die Diakonie Deutschland appelliert an die Koalitionsparteien, ihr Fortschrittsversprechen ernst zu nehmen u. einzuhalten. Sie fordert den BT auf, einen Haushalt zu verabschieden, der eine stabile Basis für gute wirtschaftl. u. gesellschaftl. Weiterentwicklung schafft. Sozialpolit. Einschnitte im Bundeshaushalt 2025 hätten drastische Folgen für zahllose Menschen in Notlagen. Und sie würden das unverzichtbare freiwillige Engagement der Bürger*innen für die Demokratie bedrohen.
Nur wer in den Sozialstaat investiert, fördert den Zusammenhalt, den wir brauchen, um die großen Herausforderungen zu bewältigen: Integration in den Arbeitsmarkt, Armut, polit. Extremismus, sozial-ökolog. Transformation oder Pflege. Wer in den Sozialstaat investiert, sorgt außerdem dafür, dass kommende Generationen auch in Zukunft gut leben können. Wer in Engagement investiert, sichert die Basis der Demokratie. Und nur wer in Chancengerechtigkeit u. Teilhabe investiert, fördert Wachstum und Wohlstand.
Investieren heißt gestalten – nichts ist wichtiger in Zeiten tiefgreifender Veränderungen. Eine auf kurzfristige Sparziele ausgerichtete Fiskalpolitik verschiebt hingegen die weitaus höheren Folgekosten in die Zukunft – und untergräbt das Sozialstaatsversprechen u. die Zuversicht der Menschen.
Der Bundeshaushalts-Entwurf 2025 der BReg muss in diesem Sinne an einigen Stellen nachgebessert werden. [Appell u. weitere Infos]

Demokratiefördergesetz muss zügig kommen!

[5.9.] Diakonie Deutschland: Demokratie braucht Engagement: Demokratiefördergesetz muss zügig kommen!
Die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sind ein bitterer Weckruf für unsere Demokratie. Diese Entwicklung markiert eine demokratische Zäsur, die uns zwingt, nicht nur innezuhalten, sondern entschlossen zu handeln. Ein zentrales Instrument auf diesem Weg ist das Demokratiefördergesetz. Dieses Gesetz, das am 14.12.22 vom Kabinett verabschiedet wurde, soll Projekte und Initiativen unterstützen, die sich für die Stärkung der Demokratie, für Toleranz und gegen Extremismus einsetzen. Es könnte eine wichtige Antwort auf die Herausforderungen sein, vor denen wir jetzt stehen. Doch leider stockt der Prozess: Das Gesetz liegt seit Monaten im Parlament und wird nicht weiterverhandelt. Es ist höchste Zeit, dieses Gesetz zu verabschieden. Wir dürfen nicht zulassen, dass die demokratischen Grundwerte erodieren. Unsere Demokratie steht vor einer Bewährungsprobe, und es liegt an uns allen, sie zu stärken und zu verteidigen. [Maria Loheide, Diakonie Deutschland, Vorständin Sozialpolitik, DD-Newsletter]
Dazu erklärte Maria Loheide bereits anlässl. des Internationalen Tages des Ehrenamtes u. des Deutschen Engagement-Tages am 5.12.23: "Demokratie braucht zivilgesellschaftl. Engagement. Unsere Demokratie wird derzeit oft in Frage gestellt. Nur gemeinsam und mit einer starken Zivilgesellschaft können wir diese Herausforderung bewältigen. Programme zur Demokratie- u. Engagement-Förderung brauchen eine dauerhaft gesicherte Finanzierung u. die Mitarbeitenden u. die freiwillig Engagierten langfristige Perspektiven. Das muss das geplante Demokratiefördergesetz leisten." In diesem Zusammenhang verwies Loheide darauf, dass die Gesellschaft so vielfältig sei wie nie zuvor: "Diese Vielfalt ist eine Bereicherung für unsere Gesellschaft. Sie gilt es zu fördern u. zu schützen. Gleichzeitig nehmen demokratiefeindliche u. menschenverachtende Handlungen u. Vorfälle in erschreckendem Maße zu. Die Sorgen u. Ängste vieler Menschen angesichts dieser Vielfalt müssen ernst genommen werden. Dafür braucht es Räume des Austauschs, Bildungsprogramme u. Möglichkeiten, das eigene Lebensumfeld mitzugestalten. Das stärkt den gesellschaftl. Zusammenhalt!" [DD]
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Politischer Kontext: Vor dem Hintergrund der Debatte um innere Sicherheit und der Gefahr durch Extremismus drängte Anfang September auch der stellvertretende Fraktionschef der SPD, Sönke Rix, auf eine rasche Verabschiedung des bislang blockierten Demokratiefördergesetzes. "Es ist überfällig, dieses Gesetz noch in dieser Legislaturperiode zu beschließen, um den demokratischen Kräften den Rücken zu stärken und unsere Demokratie zukunftssicher zu machen."
Bedenken äußerte hingegen von Anfang an die FDP, die das Gesetz für überflüssig hält. Die Kritiker – auch Union und AfD sehen das Vorhaben skeptisch – befürchten unter anderem, dass Bundesmittel so dauerhaft in die falschen Hände – etwa von Linksextremisten – geraten könnten. SPD und Grüne betonen dagegen den Mehrwert.
Rix betonte, dass das Gesetz „zentral“ sei, um die Demokratie im Land nachhaltig zu stärken. Damit erhalte der Bund „erstmals den gesetzlichen Auftrag“ Maßnahmen zur Förderung der Demokratie zu unterstützen und jährlich dafür Finanzmittel bereitzustellen.
Nach der bisherigen Regelung sind vom Bund finanzierte Demokratieförderprojekte immer zeitlich befristet – weshalb sie für diejenigen, die sie umsetzen, oft unsichere Rahmenbedingungen bedeuten. Engagierte können häufig nicht längerfristig planen. Zudem werden die Projekte durch Gelder von Bund und Land zusammen finanziert. Doch das eine ist an das andere gekoppelt. Daher auch ist nach dem Erfolg der rechtsextremen AfD bei den Landtagswahlen unklar, mit wie viel Geld solche Projekte zumindest in den betroffenen Bundesländern künftig rechnen können. (Auf dpa-Anfrage erklärte so auch die AfD in Thüringen wenige Wochen vor den dortigen Landtagswahlen dazu: "Es ist richtig, dass die AfD in Thüringen die Finanzierung von Landesprogrammen und Vereinen ablehnt, die den Menschen vormachen, wie und was sie zu denken haben." Es gehöre zu den "zentralen Wahlversprechen, dass wir solche Finanzierung beenden werden", sagte ein Sprecher. Die AfD wolle künftig "nur echte Beiträge zum kulturellen Leben unserer Heimat" fördern und unterstützen, hieß es.)
Sönke Rix richtet seinen Appell an den Koalitionspartner FDP auch im Kontext der aktuellen Debatte um das Attentat in Solingen. "Neben konsequenten Sicherheitsmaßnahmen ist eine starke Zivilgesellschaft entscheidend, um extremistischen Strömungen den Nährboden zu entziehen. [...] Nur durch die Kombination von Prävention u. gezielter Sicherheitsarbeit können wir unsere Demokratie langfristig schützen." [17.9. Mdr, 2.9. NEOPresse, 1.9. Welt&MSN, 17.7. Makroskop, 15.7. FR, 5.2. MSN]
Bereits Ende Juli hatte die Anti­diskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, auf eine zügige Verabschiedung des geplanten Gesetzes zur Förderung der Demokratie gedrungen. "Gerade in ländlichen Regionen haben Menschen es oft schwer, sich gegen Diskriminierung und für Demokratie zu engagieren. […]Menschen mit demokratiefeindlichen Einstellungen sitzen in Stadträten und Gremien, entscheiden über Fördermittel und Projekte."
Initiativen für ein friedliches Zusammenleben würden angefeindet und bedroht und hätten Angst, dass ihnen nach den Landtagswahlen der Geldhahn zugedreht werde. "Damit dürfen wir sie nicht alleine lassen. Wenn Länder und Kommunen das Engagement vor Ort nicht mehr unterstützen, weil sie von Rechtsextremen dominiert werden, ist die letzte Hoffnung für viele der Bund", sagte sie. "Der Bundestag muss deshalb dringend das Demokratieförder­gesetz verabschieden." [11.7. Queer.de]

 

Gemeinsam anpacken gegen Kinderarmut

[5.9.] "Die Sommerferien sind vorbei, jetzt heißt es gemeinsam anpacken! Umdenken. Kooperieren. Verantwortlich handeln. Jetzt!" - Der Ratschlag Kinderarmut, ein Zusammenschluss von 51 Akteur*innen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft, fordert in seinem Appell „Vom Kooperationsverbot zum Kooperationsgebot!“ ein konsequentes Umdenken der Politik im Kampf gegen die Armut von Kindern u. Jugendlichen.
Ein Aufwachsen in Armut wirkt sich auf die Teilhabe an der Gesellschaft aus und prägt Menschen für ihr gesamtes Leben. Seit Jahrzehnten verharrt die Kinder- und Jugendarmut in unserem reichen Land auf einem viel zu hohen Niveau von 20 Prozent. Die Dauer, die Kinder und Jugendliche in Armut leben, verlängert sich sogar seit Jahren. Vor dem Hintergrund einer Sparpolitik, die auch vor Angeboten für Kinder, Jugendliche und ihre Familien nicht haltmacht, fordert der Ratschlag Kinderarmut ein Umdenken im Zusammenspiel von Bund, Ländern und Kommunen. Nicht die Frage, wer welche Maßnahmen bezahlt, sollte im Vordergrund stehen, sondern die Förderung eines guten Aufwachsens für alle. Dafür braucht es eine Stärkung der Infrastruktur vor Ort. Das wird aber nur funktionieren, wenn Kommunen, Länder und der Bund sich gemeinsam zuständig fühlen und alle Ebenen auch tatsächlich Verantwortung übernehmen.
    "Armut raubt jungen Menschen die Zukunft! Es macht volkswirtschaftlich keinerlei Sinn an ihnen zu sparen und billigend in Kauf zu nehmen, dass viele dann nicht den Absprung in ein von Transferleistungen unabhängiges Leben schaffen. Es ist Verschwendung der vorhandenen und dringend benötigten Potentiale und widerspricht dem Recht jedes jungen Menschen auf angemessene Lebensumstände und Bildung im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention." so Christiane Giersen, BAG EJSA-Vorständin.
    Neben der BAG EJSA und der Diakonie Deutschland haben diese Erklärung u.a. folgende Akteur*innen aus Zivilgesellschaft u. Wissenschaft unterzeichnet: Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V., Bundesjugendwerk der AWO, Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V., Bundesforum Männer e. V., Bundesverband der Familienzentren sowie der Mütterzentren e. V., Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, Kinderschutzbund Bundesverband e. V., Deutsche Liga für das Kind e. V., Deutscher Bundesjugendring e. V., Deutscher Caritasverband, Deutsches Kinderhilfswerk e. V., evangelische arbeitsgemeinschaft familie e. V., Freie Universität Berlin, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, National Coalition Deutschland, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Save the Children Deutschland e. V., Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V., Sozialverband Deutschland e. V. (SoVD), Sozialverband VdK Deutschland e. V., Stiftung SPI, Tafel Deutschland e. V., VPK-Bundesverband privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe e. V., ...

Frauen, Minderheiten& LSBTIQA* Personen schützen

Die Geschäftsführerein des Deutschen Frauenrats hat in einem öffentlichen Pressestatement aus den AfD-Wahlerfolgen bei den zurückliegenden Landtagswahlen den direkten Handlungsauftrag an die Bundesregierung abgeleitet, sich schützend vor hart erkämpfte Frauen- und Minderheitenrechte zu stellen. [PM 2.9.]
Ähnlich fordern der LSVD+ (Verband Queere Vielfalt) und BVT* (Bundesverband Trans*) angesichts dessen, demokratische Koalitionen zusammenzubringen und den Schutz von LSBTIQA* Personen und Organisationen sicherzustellen. [PM 5.9.]

Demokratiebildung ist auch Aufgabe v. Schulen

[2.9.] "Größter Rechtsruck unter Jugendl, u. Jungwähler*innen seit 1949": Deutschlands größtes Schulnetzwerk appelliert an alle demokratischen Kräfte: Gemeinsam müssen wir unsere Demokratie schützen!
"Wir erleben den größten Rechtsruck seit 1949. Die Demokratie ist in ihren Grundfesten erschüttert." Sanem Kleff, Direktorin der Bundeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, zu den Landtagswahlergebnissen. In Thüringen gaben 32,8%, in Sachsen 30,6% der Wähler*innen ihre Stimme einer vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei. Besondere Sorge bereitet der Direktorin des größten Schulnetzwerks Deutschlands mit mehr als 4.500 Schulen, die von 3 Mio. Schüler*innen und Pädagog*innen besucht werden, der hohe Anteil von Erstwähler*innen, die ihre Stimme Rechtsextremen gaben. "Mit dieser Wahl ist Rechtsextremismus zu einem massiven Jugendproblem geworden. In Thüringen und Sachsen wählten 37 bzw. 30 Prozent der Erstwähler*innen die AfD. Das ist der dramatischste Rechtsruck unter jungen Menschen, den die Bundesrepublik seit 1949 innerhalb einer Wahlperiode jemals erlebt hat“. Eine Tendenz, die sich bereits bei den U18-Wahlen in der vorletzten Woche abzeichnete: In der Altersgruppe unter 18J. kam die AfD in Thüringen auf 37,36% und in Sachsen auf 35,52% der Stimmen.
"Als bundesweites Präventionsnetzwerk gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit erleben wir tagtäglich, wie Rechtspopulismus und Rechtsextremismus immer tiefer in die
Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen eindringen. [...] damit verbunden sind eine Banalisierung sowie Normalisierung des Rechtsextremismus." Zu den Ursachen
des Rechtsrucks in der Jugendgeneration meint Sanem Kleff: "Monokausale Erklärungen verbieten sich in dieser Stunde. Auch hat niemand Patentrezepte. Wir werden aber nicht
umhinkommen, uns noch stärker mit den Langzeitfolgen der Pandemie für die Jugendlichen zu beschäftigen, ebenso mit den Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und
in Gaza auf die junge Generation."
Demokratiebildung ist zentraler Bestandteil des staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule – auch darauf weist die Direktorin der Bundeskoordination hin: "Laut Schulgesetzen und Beutelsbacher Konsens hat Schule die Aufgabe, demokratische Werte und kritisches Denken zu fördern. Das bedeutet: Lehrkräfte sollen sich nicht neutral verhalten – sondern auf Basis des Grundgesetzes eine klare Haltung z.B. gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Gewaltverherrlichung und menschenverachtende Aussagen zeigen." Damit sie diese wichtige Rolle in der Sozialisation junger Menschen wahrnehmen können, müssten sie gestärkt und unterstützt werden: „Fortbildungen, Konzepte und Materialien zur Stärkung der Demokratieerziehung sind hier zentral." - Kleffs Appell: "Gemeinsam müssen wir jetzt alle Kräfte mobilisieren, um unsere hart erkämpften Freiheiten und Rechte zu verteidigen. Mehr denn je müssen sich die demokratischen Kräfte in Politik wie Zivilgesellschaft in engem Schulterschluss den Feinden der Demokratie entschieden entgegenstellen." [2.9. PM]

Unterstützung junger Menschen am Ausbildungs-/Berufs-Übergang

[12.8.] Das Bundesministerium für Arbeit u. Soziales hat einen Referentenentwurf für ein Gesetz zur Modernisierung der Arbeitslosenversicherung u. Arbeitsförderung veröffentlicht. Der Kooperationsverbund JSA nahm im Rahmen der Verbändebeteiligung zum Referentenentwurf Stellung. Leitend für die Anregungen u. die Bedenken des KoV JSA sind die Perspektive der Träger v. JSA u. die Perspektive der jungen Menschen: Der Referentenentwurf zum SGB III - Modernisierungsgesetz (SGB III RE) nimmt aus Sicht des KV JSA wichtige Weichenstellungen vor: Eine wirksame Unterstützung u. Beratung junger Menschen im Übergang in Ausbildung u. Beruf sowie eine starke Kooperation der Rechtskreise in den Jugendberufsagenturen. Der Ausbau der Maßnahmen u. die Kooperation mit anderen Rechtskreisen sollte die Situation junger Menschen insges. verbessern.
Kritisch blickt der KV JSA angesichts der Entwicklungen im Bundeshaushalt, angekündigter Kürzungen bei den Jobcentern, der Haushaltslage in den Kommunen u. der finanziellen Ausstattung der Jugendhilfe darauf, ob das Gesetz den Weg für einen Systemwechsel ebnet. Es ist vielmehr notwendig, die meist prekäre Finanzierung des Übergangsbereiches zu ergänzen. Eine Stärkung der Rolle der Agenturen für Arbeit in der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit vor Ort darf weder einen Rückzug der Jobcenter u. der Jugendhilfe anreizen noch deren Verdrängung befördern.
Die grundsätzliche Erweiterung des Auftrags der Bundesagentur für Arbeit u. infolgedessen der Agenturen für Arbeit vor Ort im § 28b SGB III RE darf nicht die bestehende Beratung, Betreuung u. Unterstützung junger Menschen durch andere Rechtskreise ersetzen. Sie muss als notwendige Ergänzung formuliert werden. Derart will der KoV das folgende Zitat aus dem SGB III RE verstanden wissen: „Zur Unterstützung junger Menschen sollen Förderinstrumente, die im SGB II bei der Integration junger Menschen mit einer Vielzahl von Unterstützungsbedarfen zur Anwendung kommen, auch im Recht der Arbeitsförderung eingeführt werden.“ Der Bezug zum SGB VIII u. SGB IX ist in diesem Kontext zusätzlich unbedingt herzustellen. [-> vollständige Stellungnahme mit detaillierter §-Analyse&Beurteilung]

Schutz gewaltbetroffener Personen in Familiengerichtsverfahren

[8.8.] Das Bundesforum Männer (BFM) hat eine umfassende Stellungnahme zum Referentenentwurf des Bundesjustizministeriums vom 19.7.24 zu einem "Gesetz zur Verbesserung des Schutzes von gewaltbetroffenen Personen im familiengerichtlichen Verfahren, zur Stärkung des Verfahrensbeistands und zur Anpassung sonstiger Verfahrensvorschriften" abgegeben. Die Stellungnahme unterstreicht, dass für einen umfassenden Gewaltschutz, der auch Männer und Väter einschließt, mehr nötig ist als die geplanten und sinnvollen Verbesserungen in familiengerichtlichen Verfahren. 
Insgesamt begrüßt das BFM die geplanten Regelungen zur Verbesserung des Gewaltschutzes und der Familiengerichtsverfahren als wichtigen Schritt, aber führt aus, dass es weiterer Maßnahmen zur umfassenden Umsetzung der Ziele des Koalitionsvertrags und der Istanbul-Konvention bedarf. [Zur Stellungnahme]

3. Informationen

Wohnungsnot: Risiken&Lebensrealitäten junger Menschen

[9.9.] Wohnungsnot ist auch bei jungen Menschen ein immer größer werdendes Problem!: Im Rahmen des diesjährigen Tags der wohnungslosen Menschen am 11.9. veröffentlichte die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG W) ihren aktuellen Jahresbericht zur Lebenslage wohnungsloser u. von Wohnungslosigkeit bedrohter Menschen. In der Auswertung des Jahres 2022 stand insbes. die Situation junger Menschen im Mittelpunkt. So heißt es zum diesjährigen Schwerpunktthema "Risiken u. Lebensrealitäten junger Menschen": Die aktuellen Zahlen der BAG W zeigen, wie sehr Wohnungsnot auch junge Erwachsene, Jugendliche u. Kinder trifft. Rund 16% der Klient*innen, die sich in Wohnungsnotfällen an Einrichtungen u. Dienste freier Träger wenden, sind unter 25 Jahre alt. Besorgniserregend ist, dass fast 13% der akut wohnungslosen jungen Menschen im Alter von 18-25 J. die Nacht vor Hilfebeginn auf der Straße verbracht haben. Bei den unter 18-Jährigen sind es sogar 16%. Unter den jungen Menschen in Wohnungsnot finden sich besonders viele Frauen. Jede 4. wohnungslose Klientin ist jünger als 25 J. Unter den männl. wohnungslosen Klienten ist jeder sechste unter 25 J. alt.
    Sarah Lotties, BAG W-Fachreferentin für Statistik u. Dokumentation: "Jeder 2. wohnungslose junge Mensch kommt bei mehr oder weniger guten Freund*innen oder Bekannten unter. Was zunächst harmlos klingt, ist in der Realität oft geprägt von provisorischen, manchmal sehr kurzfristigen Behelfslösungen u. einem Leben in Unsicherheit. Denn woanders unterzukommen bedeutet auch, tagtäglich auf das Wohlwollen der Gastgeber*innen angewiesen zu sein. Nicht selten ergeben sich daraus gefährliche Abhängigkeitsverhältnisse, bspw. wenn die Unterkunft nur im Gegenzug für sexuelle Gefälligkeiten bereitgestellt wird. Die Not dieser wohnungslosen jungen Menschen ist nicht auf den Straßen sichtbar, aber sie ist genauso schwerwiegend."
    Martin Kositza, Fachreferent der BAG W: "Gerade für junge Menschen ist die Situation dramatisch, da sie sich in einer entscheidenden Phase ihrer persönlichen Entwicklung befinden. Ohne stabile Wohnverhältnisse haben sie deutlich schlechtere Chancen auf Bildung, Teilhabe oder beruflichen Erfolg. Das Resultat ist oft Armut und soziale Ausgrenzung."
    Wohnungsnot bei jungen Menschen erfordert niedrigschwellige u. zielgerichtete Maßnahmen: Die BAG W fordert die Entwicklung kommunaler Gesamtkonzepte, um eine klare Zuständigkeits- u. Finanzierungstruktur sicherzustellen. Diese Forderung ist besonders wichtig, da die Reform des Kinder- u. Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) zwar die Ansprüche junger Menschen gestärkt hat, aber weiterhin Herausforderungen bei der Umsetzung bestehen, insbes. an den Schnittstellen zwischen Jugend- u. Sozialhilfe.
    Susanne Hahmann, Vorsitzende der BAG W: "Für den Erfolg aller Hilfen sind jugendgerechte sowie leicht zugängliche Beratungsangebote − sowohl digital als auch vor Ort − notwendig. Jungen Menschen kann nur dann langfristig geholfen werden, wenn die Angebote flexibel sind und auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Aber auch in Bezug auf junge Menschen gilt: Wir brauchen unbedingt mehr bezahlbaren Wohnraum. Ohne diesen werden wir die Wohnungslosigkeit nicht eindämmen können." [PM; siehe auch: taz-PM "jung, weiblich, gefährdet" 10.9.]

Statist. BA: Neuer Höchststand bei Kindeswohlgefährdungen

[6.9.] Vernachlässigung, psychische Gewalt oder Missbrauch: Deutschlands Jugendämter registrieren immer mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung. Laut statistischem Bundesamt gab es 2023 so viele Meldungen wie noch nie - die Dunkelziffer ist hoch.
Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. 2023 stellten die Jugendämter bei mindestens 63.700 Kindern oder Jugendlichen eine Gefährdung fest.
Laut Statistischen Bundesamt in Wiesbaden waren das rund 1.400 Fälle mehr als 2022. Das entspricht einem Anstieg von rund 2 Prozent. In Wahrheit dürften die Zahlen aber deutlich höher liegen.
"Da einige Jugendämter für das Jahr 2023 keine Daten melden konnten, ist sicher, dass der tatsächliche Anstieg noch deutlich höher ausfiel", heißt es von den Statistikern. Die Gesamtzahl könnte sogar bei 67.300 Fällen liegen. [6.9. Destatis, Dlf, Tagesschau, Spiegel, Presseportal]

Studie: Abwanderungs-Gedanken infolge von AfD-Aufstieg

[5.9.] Arbeits-/Diskussionspapier: Ablehnung, Angst und Abwanderungspläne - Untertitel: Die gesellschaftlichen Folgen des Aufstiegs der AfD
Das DeZIM Data.insight erfasst erstmals, wie die Bevölkerung in Deutschland die Politikpläne der Partei Alternative für Deutschland (AfD) beurteilt. Dafür wurden im März 2024 deutschlandweit Menschen zu ihrer Wahrnehmung und Akzeptanz der AfD befragt. Der Beitrag dokumentiert: Die Mehrheit der Befragten sieht die AfD als demokratiefeindlich und rassistisch an. Besonders die Pläne zur sogenannten Remigration – der massenhaften Ausweisung von Menschen – wecken Angst in breiten Teilen der Bevölkerung. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund denken darüber nach, innerhalb Deutschlands oder ins Ausland zu ziehen. Die Befunde verdeutlichen die tiefgreifenden negativen Auswirkungen des Aufstiegs der AfD, die sich im Zuge der Wahlen auf Landes- und Bundesebene verschärfen könnten.
Autor*innen: Zajak, Sabrina; Best, Fabio; Pickel, Gert; Quent, Matthias; Römer, Friederike; Steinhilper, Elias; Zick, Andreas (2024): Ablehnung, Angst und Abwanderungspläne: Die gesellschaftlichen Folgen des Aufstiegs der AfD. Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). [Zur Studie: FA-6191.pdf, DeZIM-Artikel zur Studie, 5.9. Dlf, 6.9. taz-Artikel]

Neue Leitlinie zu Geschlechts­inkongruenz&-dysphorie

Geschlechtsidentität - Medizinische Behandlung von trans-Kindern u. Jugendlichen:
Schätzungsweise etwa 0,7% der Bevölkerung identifizieren sich nicht mit ihrem Geburtsgeschlecht. Wiederum insbes. bei der Behandlung von betroffenen Minderjährigen ist von Therapeut*innen u. Ärzt*innen ein fachkundiges sowie sensibles, für jeden Fall individuelles Vorgehen erforderlich. Daher gibt es für den deutschsprachigen Raum Leitlinien, die Fachpersonen mit wenig Expertise im Bereich Transgender speziell bei Kindern und Jugendlichen Anhaltspunkte und Fachwissen liefern sollen. Ein neuer Entwurf der s.g. "S2k-Leitlinie zu Geschlechts­inkongruenz und -dysphorie im Kindes- und Jugendalter" wurde im März 2024 veröffentlicht. Zuvor diskutierten 7 Jahre lang Delegierte von 27 medizinischen und psychiatrischen Fachorganisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über Inhalt und Formulierungen - da die neue Leitlinie auch in allen drei Ländern des deutschsprachigen Raums gültig sein wird. Zustande gekommen sind den Fachleuten zufolge "sehr gute Kompromisse": Auf die meisten Empfehlungen einigten sich mehr als 95% der Delegierten der beteiligten Fachorganisationen, darunter die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (ÖGKJP), sowie zwei Vertretungsorganisationen von Betroffenen. Federführend war der Verein DGKJP, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.
Laut Dagmar Pauli, eine der Autorinnen und stellv. Direktorin der Kinder- u. Jugendpsychiatrie u. Psychotherapie an der Universitätsklinik Zürich, sei "unendlich viel diskutiert" worden, "um die bestmögliche Lösung vom jetzigen Stand des Wissens für jede einzelne Empfehlung zu finden". Die an der Erarbeitung beteiligten sprechen von einem Quantensprung, da die Einigungen nun auf bestmöglicher Evidenz sowie breitestmöglichem Konsens basierten.
Die neue Leitlinie soll die 1999 erstmals erstellte und 2013 aktualisierte S1-Leitlinie ablösen. Sie basiert auf den aktualisierten internationalen Klassifikationen von geschlechts-nonkonformen Identitäten. Diese Konzepte sehen vor, dass Geschlechtsinkongruenz (GI) an sich keine psychische Krankheit ist. Allein das damit verbundene subjektive Leiden, die Geschlechtsdysphorie (GD), wird als krankhaft betrachtet. Die Leitlinie bündelt aktuelle Behandlungsstandards und hält dabei am gender-affirmativen Behandlungsansatz (u.a. ggf. medikamentöse Behandlungen mit Pubertätsblockern und Geschlechtshormonen) fest.
Die vorläufige Version der Leitlinie wurde zur Begutachtung und Kommentierung durch weitere Fachleute veröffentlicht. [22.3. Ärzteblatt, science media center Germany, SZ, Stern, ZEIT, RND, Der Standart, RiffReporter, Deutsche Apotherkerzeitung, taz, Ärztezeitung, Welt; 4.4. Landespsychotherapeutenkammer RLP (LPK RLP); 26.3. FU Berlin; 1.4. Queer Nations; 17.4./ 2.5./ 8.5. Ärzteblatt; 21.5. Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim]

Welt-Mädchentag & Coming Out Day 11.10.

Jedes Jahr am 11.10. findet der Internationale Mädchentag, auch Welt-Mädchentag genannt, der Vereinten Nationen statt. Er soll auf die weltweit vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen hinweisen. Der Gedenktag verfolgt insbes. das Ziel, auf die schwierige Situation von Mädchen in vielen Ländern der Welt aufmerksam zu machen. Durch begleitende Kampagnen sollen Möglichkeiten zu Verbesserung der Situation gezeigt werden. 
Die Idee zu diesem Tag entstand 2003 als Teil der Kampagne "Because I am a Girl" des Vereins Plan International Deutschland e.V. Im September 2008 wurde der erste noch inoffizielle Internationale Mädchentag ausgerufen. 2009 forderten die Landesorganisationen von Plan International die UNO auf, den Tag offiziell als weltweiten Aktionstag zu unterstützen. Am 19.12.2011 griff die UNO die Idee auf. Unterstützt wurde sie unter anderen vom Deutschen Bundestag, der am 21.9.2011 fraktionsübergreifend für die Einrichtung des Tages stimmte. [Siehe auch BAG EJSA-PM zum Weltmädchentag 2023; für Mädchen: Video "Mädchen haben Rechte" (dt., türk., kurdisch) vom Mädchenhaus Bielefeld]

Das diesjährige Weltmädchentags-Motto lautet:
Gleichberechtigung bewegt uns alle!

Am 11.10. ist zugleich der „Coming Out Day“, der dazu ermutigt, zur eigenen geschlechtlichen Identität und/oder sexuellen Orientierung zu stehen. Der Tag zielt darauf ab, Betroffene zu empowern sowie die Vielfalt der lsbtiq* Community sichtbar zu machen. Seinen historischen Ursprung hat der Tag in den Vereinigten Staaten, wo er als Aktionstag 1988 ins Leben gerufen wurde. Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Gruppen und Organisationen der lsbtiq* Community, die queere Menschen bei ihrem Comingout und vielen anderen Fragen rund um queeres Leben unterstützen und die diesen Tag mittlerweile feiern. (Überblick). Informationen und Tipps bietet zudem die Initiative LIEBESLEBEN der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Demokratie-Monitoring

[17.7.] Demokratie-Monitoring: 19 % der Deutschen haben rechtspopulistisches Weltbild laut des jährlich durchgeführten Monitorings der Universität Hohenheim in Stuttgart. Auch 2024 glaubt knapp ein Viertel der Befragten, dass die Politik in Deutschland von „geheimen Mächten“ gesteuert wird. Rund ein Fünftel ist überzeugt, dass die Massenmedien die Bevölkerung „systematisch belügen“.
„Rechtspopulisten verwenden immer wieder die gleichen Erzähl-Elemente“, beobachtet Prof. Dr. Frank Brettschneider und zählt auf: „1. Es gibt einen einheitlichen ‚Volkswillen‘. 2. Dieser wird von inneren und äußeren Mächten unterdrückt. 3. Zu den inneren Mächten zählen die politischen Eliten und die Massenmedien. 4. Zu den äußeren Mächten zählen die EU, die Globalisierung und der Islam. Oft werden auch Verschwörungserzählungen eingebaut.“
Einstellungen zu Geschlechteranforderungen werden allerdings im Monitoring nicht abgefragt. [Artikel, Studienergebnisse; siehe zudem: Amadeu-Antonio-Stiftung: Rechtspopulismus und Gender; Dlf 20.9. Wahlverhalten junger Menschen]

4. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen

Petition: Gewalthilfegesetz umgehend verabschieden!

Deutscher Frauenrat & UN Women Deutschland e.V.: Brandbrief: "Stoppt Gewalt gegen Frauen – JETZT!
Die Zahlen sind alarmierend: Jeden zweiten Tag wird in unserem Land eine Frau durch die Hand ihres (Ex)Partners getötet - Tendenz steigend! Diese Gewalt passiert überall – in unserer Nachbarschaft, unserem Freundeskreis, unseren Familien.
Die Ampel hat im Koalitionsvertrag angekündigt, ein Gesetz zu schaffen, das Betroffene besser vor Gewalt schützt. Doch jetzt müssen wir fürchten, dass die Regierung ihr Versprechen bricht!
Ohne das Gewalthilfegesetz werden jedoch weiterhin Menschen sterben, weil ihnen der Schutz verwehrt bleibt, den sie so dringend brauchen! Unterschreibe unseren Brandbrief an die Bundesregierung!
Obwohl die Gewaltstatistik Jahr um Jahr ansteigt, fehlen tausende Plätze in Deutschlands Frauenhäusern, sind Beratungsstellen chronisch überlastet und die Wartezeiten auf einen Platz im Frauenhaus oder einen Termin für eine Beratung für Personen nach einer Vergewaltigung unerträglich lang.
Besonders in ländlichen Regionen ist die Situation verheerend: Betroffene werden häufig völlig allein gelassen mit ihrem Schmerz, weil es einfach keine Hilfsangebote gibt.
Wir bitten nicht, wir fordern! Im Namen all derer, die bisher ungehört blieben und all derer, die der Gewalt bereits zum Opfer gefallen sind. Die Zeit des Handelns ist jetzt! Verabschieden Sie das Gewalthilfegesetz – und geben Sie den Menschen in diesem Land den Schutz, der ihnen zusteht.
Für ein Recht auf ein Leben ohne Gewalt.

Mit Nachdruck und in tiefer Sorge, Dr. Beate von Miquel - Vorsitzende Deutscher Frauenrat , Sylvia Haller - Vorstandsmitglied Deutscher Frauenrat und Elke Ferner - Vorsitzende UN Women Deutschland e.V." -> Petition jJetzt unterschreiben!

Kathol. Preis gegen Fremdenfeindlichkeit & Rassismus 2025

Am 6.5.2025 verleihen die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) den sechsten Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. 2015 wurde die Auszeichnung erstmals vergeben.
Mit dem Preis werden Personen, Gruppen oder Organisationen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus engagieren oder sich prägend an ökumenischen bzw. gesellschaftlichen Initiativen gegen Rassismus beteiligen.
"Rassismus fügt Menschen Tag für Tag Leid zu, in Worten wie in Taten. Mit der Erklärung gegen völkischen Nationalismus haben die deutschen Bischöfe im Februar 2024 ein klares Zeichen gegen Hass und Hetze gesetzt. Rassistische Ideologien haben keinen Platz in der Kirche! Wir sind dankbar, dass zahlreiche Menschen aus dem Glauben heraus dem Rassismus entgegenwirken. Dieses Engagement wollen wir mit dem Preis stärken und sichtbar machen", betont der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz und Co-Vorsitzende der Jury, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg).
Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des ZdK und Co-Vorsitzende der Jury, sagt: "Die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen zeigen, dass in Parteiprogramme gegossener Rassismus für immer mehr Wahlberechtigte kein Ausschlusskriterium bei ihrem Votum darstellt. Unser aller Einsatz für die Menschenwürde in Politik und Gesellschaft ist deshalb wichtiger denn je. Wir wollen mit diesem Preis Menschen in den Mittelpunkt rücken, die sich aus einer christlichen Haltung heraus gegen grassierenden Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wenden. Was sie tun, erfordert Mut, Kreativität und Herz. Darauf kommt es an."
Ein besonderes Augenmerk liegt in dieser Bewerbungsrunde auf dem Engagement junger Menschen, für das ein Sonderpreis ausgeschrieben ist: "In den vergangenen Jahren hat uns der Einfallsreichtum in Schulen und Jugendverbänden sehr beeindruckt. Wir ermutigen deshalb vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, sich mit ihrem Engagement zu bewerben", so die beiden Vorsitzenden der Jury. Daher wurde für die Werbung ein eigenes Jugendplakat gestaltet, das bei der Deutschen Bischofskonferenz bestellt werden kann.
Über die Vergabe des Preises entscheidet eine fachkundige Jury. Zu ihr gehört u.a. auch Reem Alabali-Radovan (Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus).
   Bewerbungen u. Vorschläge (PDF + ggf. weitere Materialien) können bis zum 21.11.24 beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (preis-gegen-rassismus(at)dbk.de) eingereicht werden. Personen, Gruppen o. Initiativen können sich selbst bewerben o. vorgeschlagen werden. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von max. 12.000€ dotiert u. kann auf bis zu 4 Preisträger aufgeteilt werden. Ein Sonderpreis ist für Initiativen von Schulen u. jungen Menschen vorgesehen. [Weitere Infos]

Okt. Hannover/Dortmund: Ausstellung: EXIT RACISM

Die Wanderausstellung EXIT RACISM ist am 4. u. 7.-11.10. im Kirchenamt der EKD in Hannover und vom 16.10.-28.11. im Studio41 in Dortmund zu sehen. Die Ausstellung sensibilisiert durch interaktive Stationen für Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus und fördert solidarisches Handeln. Angemeldete Gruppen werden durch geschulte Peer-Begleiter*innen durch die Stationen geführt.

Bundesweite Coding-/Tüftel-Workshops für Schüler*innen (12.-27.10.)

Die s.g. "Code Week" - eine bundesweite Initiative der Körber Stiftung - findet dieses Jahr vom 12.-27.10.24 statt. Initiativen und Institutionen bundesweit bieten Coding- oder Tüftel-Workshops für Schüler*innen an. [Hier mitmachen!]

Beteiligung an MINTvernetzt-Aktionstagen (12.-14.11. Online)

Jedes Jahr im November finden die digitalen u. bundesweiten MINT-Aktionstage statt. Die Besonderheit: Die Gestaltung des Programms erfolgt maßgebl. von Akteur*innen für Akteur*innen. Jeder Tag der Veranstaltung steht unter einem bestimmten Thema mit interaktiven Aktionen u. Vernetzungsformaten. So soll die MINT-Community dabei unterstützt werden, sich direkt auszutauschen, zu vernetzen, gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und die bunte Vielfalt der MINT-Bildungswelt zeigen. Dabei sollen innovative Praxisbeispiele aufgezeigt u. in Workshops die Community dabei zu unterstützt werden, sich weitere Kompetenzen für ihre Projektarbeit anzueignen. Zu den bisherigen Themenschwerpunkten gehörten digitale Communities, Gender, MINT+, Didaktik und Qualitätsentwicklung, Kooperationen und Finanzierung.
Kreative Beiträge sind willkommen. Jede*r kann eine "Aktion" bei den Aktionstagen gestalten. Aktionsvorschläge können bis zum 23.10. eingereicht werden. Um die Entwicklung eines Formats zu erleichtern, wird ein Handbuch für Workshopgebende veröffentlicht.
Zudem gibt es Sprechstunden mit den Veranstalter*innen für Rückfragen: 8.10., 9-10 Uhr [Anmeldung] oder 16.10., 14-15:30 Uhr [Anmeldung].
Weitere Details u. Programmpunkte folgen. Die Anmeldung für alle Thementage u. Aktionen erfolgt über die Community-Plattform. Als Inspiration können auch die Programme der vergangenen Jahre dienen: Programmübersicht 2022 und 2023.
   Hintergrund: Die MINT-Vernetzungsstelle, kurz MINTvernetzt, ist die Service- und Anlaufstelle für MINT-Akteur*innen in Deutschland und damit das Dach für die außerschulische MINT-Bildung hierzulande. MINTvernetzt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von Mitarbeitenden der Körber-Stiftung, der matrix gGmbH, des Nationalen MINT Forums e. V., des Stifterverbands und der Universität Regensburg als Verbund gemeinsam umgesetzt.

Husum: LAG M* SH: Mädchenfest 16.11.

LAG Mädchen* Schleswig-Holstein: Am 16.11. findet in Husum, in der Hermann-Tast-Schule, von 13-16.30Uhr, das Mädchen*fest mit Ständen, Workshops u. Bühnenprogramm statt. [Flyer]

bpb Schülerwettbewerb zur polit. Bildung

Eine neue Runde des größten u. ältesten internat. deutschsprachigen Wettbewerbs zur politischen Bildung beginnt. Schüler*innen (Klasse 4-12) können bis zum 5.12. ihre Projekte einreichen. Bis zu 350 Preise werden in diesem Jahr vergeben, darunter Geld- u. Sachpreise in Form von Schülerreisen nach Berlin u. in andere deutsche Städte. (-> Zu den Aufgaben für den Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung)

Förderaufruf "Jugend Stärken"

3. Förderaufruf "JUGEND STÄRKEN - Brücken in die Eigenständigkeit": Am 4.9. startete das BMFSFJ den 3. Förderaufruf zu diesem ESF Plus-Programm. Das Antragsverfahren endet am 8.10. Bis dahin können interessierte Kommunen, die das ESF Plus-Bundesprogramm "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" (JUST BEst) bisher nicht umsetzen, an dem Auswahlverfahren teilnehmen. Durch das Programm werden junge Menschen im Alter von 14 bis einschließl. 26 Jahren, die zu einer eigenständigen Lebensführung noch nicht in der Lage sind u./o. die von Wohnungs- o. Obdachlosigkeit bedroht o. betroffen sind, unterstützt, ihr Leben selbständig in die Hand zu nehmen. Dabei wird besonders die Erprobung neuer Wohnformen (zum Beispiel: Housing First) begrüßt.
Ziel des Bundesprogramms ist es: - junge Menschen mithilfe sozialpädagog. Unterstützung individuell u. rechtskreisübergreifend bei der Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit u. selbständigen Lebensführung zu begleiten, - junge Menschen in gesicherte Wohnverhältnisse zu bringen, - die soziale Integration junger Menschen zu sichern – auch im Hinblick auf den Übergang in den Ausbildungs- u. Arbeitsmarkt sowie - bestehende Armutsrisiken zu reduzieren.
Antragsberechtigt sind die öffentlichen Träger der örtlichen Jugendhilfe (Jugendämter), die das Programm planen, steuern und koordinieren. Dabei arbeiten sie eng mit freien Jugendhilfeträgern, Jobcentern, Agenturen für Arbeit und weiteren Kooperationspartnern zusammen. [Mehr Informationen hier]

Petition: Istanbul-Konvention umsetzen

#saveXX-Petition: 2019 gestartet von Professor Dr. Kristina Wolff:
"Sehr geehrte Frau Bundesinnenministerin Nancy Faeser, jetzt sind Sie für die innere Sicherheit in Deutschland verantwortlich. Strukturelle, tradierte, männl. Gewalt ist auch bzw. gerade in Form deutscher Femizide ein innenpolit. Sicherheitsrisiko. Im Finanzplan des Bundes 2021-2025 findet die Umsetzung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung u. Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen u. häusl. Gewalt, die sog. Istanbul-Konvention, erneut weder Erwähnung, noch wird sie budgetiert. Das ist in vielerlei Hinsicht nicht mehr nachvollziehbar:
a.) Die Rechtsstaatlichkeit basiert auf der Umsetzung&Anwendung von Gesetzen (rule of law)
b.) Bereits in der Präambel des seit 1.2.18 bindenden Gesetzes wird die staatl. Anerkennung "dass Gewalt gegen Frauen als geschlechtsspezif. Gewalt strukturellen Charakter hat, sowie d.Tatsache, dass Gewalt gegen Frauen einer d. entscheidenden soz. Mechanismen ist, durch den Frauen in eine untergeordnete Position ggü. Männern gezwungen werden“ vorausgesetzt.
c.) Kernauftrag der Istanbul-Konvention ist die Prävention. (Umfassende u. koordinierte polit. Maßnahmen, finanzielle Mittel, Förderung nichtstaatl. Organisationen u. Zivilgesellschaft, Schaffung einer Koordinierungsstelle, Datensammlung u. Forschung, staatl. Verzug umgehend Abhilfe schaffen).
d.) Darüber hinaus ist Ihnen bekannt, dass bundesweit mind. 14.000 Frauenhausplätze fehlen, ein eklatanter Missstand, der gerade jetzt, im Verlauf der Pandemie COVID 19, zu weiteren Femiziden führt.
e.) D. führt aktuell die Femizid-Statistik in Europa an, das ist unserem Land, einer der reichsten Industrienationen weltweit, absolut unwürdig.
f.) Zwischenzeitl. hat selbst die 91. Konferenz der Justizminister*innen (JuMiKo) der Länder dringenden Handlungsbedarf adressiert.
Bitte nehmen Sie sich der Not der Frauen, die von Gewalt betroffen sind, persönl. an u. veranlassen Sie die sofortige Umsetzung d. Konvention.
    Hintergrund: Kristina Felicitas Wolff arbeitet für die Senatsverwaltung für Inneres u. Sport Berlin. Nach ihrer Tätigkeit als Professorin an zwei privaten Hochschulen in Köln hat sie im Januar 2019 die deutschlandweit erste u. bis heute umfassendste Datenbank zu deutschen Femiziden aufgesetzt. Die hochsensiblen Daten sind Arbeitsgrundlage für das von ihr gegründete Femicide Observation Center Germany (F.O.C.G.), dessen regelmäßige Analysen u. Handlungsempfehlungen u. a. von den United Nations publiziert werden. Den Auftakt für diese Arbeit bildete ihre Petition #saveXX, die zwischenzeitl. von knapp 200.000 Menschen getragen wird. Mit ihrer Aufklärungsarbeit u. ihrem wissenschaftl. u. aktivistischen Engagement prangert sie bereits im sechsten Jahr die gravierenden dt. Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen an.

BAG Frauenbüros: Selbsttest "Bin ich feministisch?"

Selbsttest "Bin ich feministisch?" fördert Bewusstsein für Gleichstellung
Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesforum Männer (BFM) den Selbsttest "Bin ich feministisch?" entwickelt, um Menschen dabei zu unterstützen, ihre Einstellungen zu Gleichstellung und Geschlechterrollen zu reflektieren. Der interaktive Test bietet eine einfache Möglichkeit, sich kritisch mit der eigenen Haltung auseinanderzusetzen und festgefahrene Denkmuster und Stereotype zu hinterfragen. Der Selbsttest ist mehr als nur ein Fragebogen – er ist ein Werkzeug, das Denkanstöße gibt und Wissen vermittelt. Ziel des Projekts ist es, eine breite Öffentlichkeit anzusprechen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Gleichstellung und Feminismus in unserem Alltag zu fördern.
Die BAG und das BFM haben den Test entwickelt, um Menschen aller Geschlechter dabei zu helfen, sich aktiv mit Gleichstellungsfragen auseinanderzusetzen und zu einer gerechteren Gesellschaft beizutragen. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

tdf: Aktiv gegen frauenfeindliche Werbung

Terre des Femmes: Aktiv gegen frauenfeindliche Werbung: Sexism schouldn't sell - Auf der Straße, beim Lesen, Fernsehen oder beim Surfen durchs Internet - Werbung begegnet uns täglich und ist allgegenwärtig. Über Reklame werden Botschaften transportiert, Lebensgefühle erzeugt und Idealbilder verbreitet. Werbung gibt gesellschaftliche Rollenbilder weiter und zeigt uns, wie Frauen und Männer angeblich zu sein haben. Bereits Kinder werden früh von diesen Bildern geprägt.
- Frauenfeindliche Werbung ist strukturelle Gewalt. -
Unter dem Motto "Sex sells" soll mithilfe von teilweise pornographischen Darstellungen Elektronik, Autos oder andere Produkte verkauft oder sogar Spenden für Hilfsorganisation generiert werden.Besonders die Darstellung von spärlich bekleideten Frauen wird gerne genutzt, um auf ein Produkt aufmerksam zu machen, das meist in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Frauenkörper steht.
Aber nicht nur die Reduzierung des weiblichen Körpers auf ein sexuelles Objekt ist diskriminierend, sondern auch die klischeehafte Darstellung von Frauen und Männern. Sie trägt dazu bei, dass Rollenbilder gefestigt, Vorurteile reproduziert und die heteronormative Norm gefestigt werden. Diese Normierung von Seiten der Gesellschaft kann von Einzelnen durchaus als eine Form der Gewalt empfunden werden - insbesondere dann, wenn sie mit Abwertung und Ausgrenzung verbunden ist und somit Machtverhältnisse reproduziert. So stellt zum Beispiel das Nicht-Vorkommen von anderen Rollenbildern bzw. die Nicht-Darstellung von anderen sexuellen Identitäten eine Form der Ausgrenzung dar.
Eine Abwertung findet zum Beispiel statt, wenn Frauen auf ein sexuelles Objekt reduziert werden, der weibliche Körper als ein allzeit verfügbares Produkt dargestellt wird, welcher entweder nackt oder leicht bedeckt vor der Kamera posiert und dabei in aufreizender Körpersprache kundtut, dass Frauen käuflich sind, dass Frauen sexy sind. Sexistische Werbung bedeutet, dass Frauen reduziert werden auf ihre Schönheit, explizit auf bestimmte Körperteile. Anhand der Darstellung von Frauen in der Werbung wird der gesellschaftlich latente allgegenwärtige Sexismus besonders deutlich: Sexistische Werbung setzt männliche Dominanz, Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit als gesellschaftliche Norm.
Um Sexismus und die Diskriminierung von Frauen langfristig zu beenden und ein gleichberechtigtes Miteinander aller Geschlechter anzustreben, geht TERRE DES FEMMES aktiv gegen frauenfeindliche Werbung vor - gerne mit Ihrer Hilfe!: Frauenfeindliche Werbung müssen Sie sich nicht gefallen lassen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, aktiv zu werden: 
Der Zornige Kakuts: Nominieren Sie eine Werbung für unseren Preis 'Zorniger Kaktus'! Jedes Jahr wird dieser Preis an die sexistichste Werbung vergeben. Der Gewinner des "Zornigen Kaktus" wird unter allen Einreichungen von unserer Community gewählt.
CHECKLISTE: Kennzeichen frauenfeindlicher Werbung: Um Sexismus und die Diskriminierung von Frauen langfristig zu beenden und ein gleichberechtigtes Miteinander aller Geschlechter anzustreben, geht TERRE DES FEMMES aktiv gegen frauenfeindliche Werbung vor - gerne mit Ihrer Hilfe!

Umfrage zu Frauen*gesundheit

Das ZfsG (Zentrum für sexuelle Gesundheit) führt eine Umfrage durch, um die Bedarfe u. aktuelle Gesundheitsversorgung von Frauen* zu erheben.
Hintergrund: Viele Aspekte u. Fragen im Bereich der Frau*engesundheit sind immer noch ein Tabu u. es kursieren viele Mythen rund um das Thema. Dies kann dazu führen, dass schwerwiegende Probleme als „normal“ oder „einfach Teil des Frau*seins" abgetan werden. Gut informiert, aufgeklärt u. beraten können Frauen* jedoch eine gute Entscheidung über die eigene Gesundheit in verschiedensten Lebensphasen treffen. [zur Umfrage]
Kontakt: Zentrum für sexuelle Gesundheit, Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V., Herderstr. 17, 39108 Magdeburg; Tel.: 03915357690, info@zfsg.email.

Initiative "Männer gegen Rechts"

Männer machen fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung aus. Doch in rechtsextremistischen Bewegungen und Gruppen sind deutlich mehr Männer aktiv als Frauen. Auch die Erfolge Rechtsextremer bei Landtagswahlen basieren mehrheitlich auf Männern als Wählerschaft.
Dagegen sind Männer, die sich in der Öffentlichkeit sichtbar gegen Rechts positionieren, kaum wahrnehmbar. Es gibt zahlreiche Initiativen gegen Rechts wie zum Beispiel “Omas gegen Rechts”, “Rock gegen Rechts” oder “Frauen gegen Rechts”.
Männer fehlen als eigenständige Gruppe auf der langen Liste von Initiativen gegen rechtsextreme und rechtsradikale Strömungen in Deutschland.
Das wollen wir ändern. Deshalb gibt es “Männer gegen Rechts”. Wir unterstützen euch, Männer: Macht euch stark. Zeigt euch. Gegen Rechts.
Hintergrund: Das Bundesforum Männer, die LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen und den SKM Bundesverband verbindet, dass sie die Interessen von Jungen und Männern vertreten. Zusammen starten sie die Initiative “Männer gegen Rechts”, die alle Bürger*innen – vor allem aber Männer – einlädt, Flagge für Vielfalt, das Miteinander und die Demokratie zu zeigen.
 

Stetiger Aufruf: Datenbank-Einträge für "flucht-gender.de"

Die Datenbank des Netzwerk-Portals flucht-gender.de sucht nach Einträgen!
Das Portal widmet sich der Situation, den Bedarfen und den Rechten von geflüchteten Mädchen und jungen Frauen sowie von allen geflüchteten FLINTA*-Personen. Es sammelt Informationen zu Unterstützungsstrukturen, Beratungsangeboten, Publikationen, Kampagnen und Stellungnahmen. [Link]

Stetiger Aufruf: Genderwörterbuch-Beiträge

Das Genderwörterbuch "GESCHICKT GENDERN" soll als Inspiration genau hierfür dienen. Viele nützliche Infos zum gendergerechten Formulieren finden sich zudem auf der Unterseite Muss das sein?! .
Das Wörterbuch wird ständig erweitert. Jede*r Nutzende kann fehlende Begriffe oder kreativere Vorschläge beitragen. (Kontakt).
Hintergrund: Das Genderwörterbuch war die erste Website über gendergerechte Sprache. Seit 2015 werden umfassende Informationen zum Thema gendergerechte Sprache zusammenfasst und für eine breite Öffentlichkeit kostenfrei verfügbar gemacht. Die Seite wird unabhängig, unkommerziell und ehrenamtlich von Johanna Usinger als Privatperson betrieben. Es ist in keiner Institution verankert und wird weder institutionell noch anderweitig finanziell oder ideell unterstützt. Alle Inhalte stehen unter einer CreativeCommons-Lizensierung.
Johanna Usinger bietet als Moderatorin und Trainerin Workshops und Seminare zu den Themen Konfliktmanagement, Kommunikation und Diversity an. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist gendergerechte Sprache. Dazu berät und schult sie auch Institutionen und Unternehmen bundesweit, darunter Universitäten, Krankenkassen, Finanzbehörden und Berufsverbände.

5. Fortbildungen/ Workshops/ Seminare

ab Okt.: Online&Präsenz-FoBi des Instituts für Sexualpädagogik

Fortbildungs-Angebote des Institut für Sexualpädagogik:

Online-Seminar/Weiter-/FoBi-Angebote (- einzelne Veranstaltungen finden sich auch ausführl. im Newsletter):
1.10. Sexualpädagog. Arbeiten mit Schulklassen&anderen Gruppen (Infos…)
2.10. Interkulturelle Sexualpädagogik (Infos…)
10.10. Sexuelle Bildung in den sozialen Medien (Infos…)
18.- 20.10. Sexualpädagogische Konzepte& Schutzkonzepte (Infos…)
28.-30.10. Der Körper in der Sexuellen Bildung (Infos…)
29.10. Wenn´s still wird in der Kuschelecke (Infos…)
30.10. „…, wenn da nicht die Eltern wären.“ (Infos…)
5.11. Schwangerschaftsverhütung (Infos…)
15.-16.11. Sexualpädagogik in d. Arbeit mit Kindern&Jugendl. (Infos…)
19.11. Sexuelle& geschlechtliche Vielfalt (Infos…)
26.11. Pornografie& Jugendsexualität (Infos…)
28.11. Queersensible Pädagogik (Infos…)
3.-4.12. Sex. Gewalt& Prävention in d.Arbeit mit Kindern&Jugendl. (Infos…)
13.12.24-29.6.25 Zertifikats-Kurs 3: Sexualpädagogik
    (nur noch Wartelistenplätze: anfragen / Warteliste)
18.12.24 - 20.6.25 Zertifikats-Kurs 4: Sexualpädagogik
   (nur noch Wartelistenplätze: anfragen / Warteliste)

Präsenz-Zertifikatslehrgänge:
- 17.10.24-20.9.25 Hochschullehrgang Sexualpädagogik und Sexuelle Bildung (FH Kärnten) - Feldkirchen (Infos…)
- 24.1.25-14.12.25 Weiterbildung Sexualpädagogik - Hannover (Infos…)
- 2.4.25-27.2.26 Weiterbildung Sexualpädagogik & sexuelle Bildung mit inklusiver Perspektive - Waiblingen bei Stuttgart / Online (Infos…)
- 25.4.25-28.6.26 Weiterbildung Sexualpädagogik - Mönchengladbach (Infos…)
- 8.9.25-29.11.26 Weiterbildung Sexualberatung - Bad Blankenburg (Infos…)

Hintergrund: Das Institut für Sexualpädagogik in Koblenz ist ein Zusammenschluss in sexueller Bildung tätiger Personen aus dem deutschsprachigen Raum. Ziel der Institutsgründung war es, durch ein unabhängiges Fachinstitut sexualitätsbezogene Fort- und Weiterbildung, Konzeptentwicklung und Praxisberatung voran zu treiben. Diesem Ziel dienen die seither entwickelten vielfältigen Angebote. Das isp betrachtet es als Aufgabe von Sexualpädagogik und sexueller Bildung, Menschen auf ihrem Weg zu sexueller Selbstbestimmung und Verantwortlichkeit zu begleiten und zu unterstützen. Heranwachsenden und Erwachsenen sollen so Lernchancen geboten werden zur Entwicklung jener Kompetenzen, die die Grundlage sexueller Mündigkeit bilden. Dazu zählen neben dem Wissen über Sexualität auch Einfühlung in die Bedürfnisse anderer, Reflexion sexueller und geschlechtsbezogener Erfahrungen sowie die Fähigkeit, über Sexualität sprechen und bewusst Wertentscheidungen treffen zu können.
Hierbei basiert die sexualbildnerische Arbeit des isp auf einem humanistisch-ganzheitlichen Ansatz mit Methoden des lebendigen Lernens, der sowohl den Intellekt als auch Gefühle, Sinne, Körper und soziale Bezogenheit der Menschen berücksichtigt. Die Arbeit des isp ist aufmerksam gegenüber den Entwicklungen der sexuellen Gegenwartskultur und bezieht die Erkenntnisse der Sexualwissenschaft und benachbarter Disziplinen mit ein. Zudem bezieht das isp, in der Tradition emanzipatorischer Sexualpädagogik stehend, Position zu gesellschaftlich-politischen Fragen.

10.-11.10.+7.-8.11. Dortmund: Qualifizierung: Frauen in der Jungenarbeit

Die Qualifikation Fachstelle Jungenarbeit NRW "Frauen in der Jungenarbeit" unterstützt weibliche* Fachkräfte dabei, geschlechtergerecht mit Jungen* zu arbeiten und ihre individuelle Entwicklung zu fördern. Es werden pädagogische Zugänge entwickelt, um Jungen* in ihrer Vielfalt zu unterstützen und Geschlechterverhältnisse in Richtung Gleichheit zu verändern. Die Veranstaltung vermittelt eine sensibilisierte Haltung gegenüber den Bedürfnissen der Jungen* und berücksichtigt dabei die Rolle von Frauen* in der Jungenarbeit. Die Inhalte werden durch praktische Beispiele und Reflexionen der eigenen pädagogischen Arbeit ergänzt.
Termine: 10. -11.10, + 7.-8.11.24, je 10-16Uhr; Ort: Haus der Vielfalt, Zur Vielfalt 21, 44147 Dortmund. Teilnahmebeitrag: 330 Euro.
Referent*innen: mannigfaltig, Minden-Lübbecke / HeRoes, Duisburg: Michael Drogand-Strud und Susanne Lohaus. [Weitere Informationen und Anmeldung]

11.10. Online-FoBi: Digitale Gewalt gegen Mädchen&Frauen

Digitale Gewalt gegen Frauen - Einführung in die Theorie, Umgang in der Beratung u. Vermittlung von technischem Grundlagenwissen.
Online-FoBi mit vielen praktischen Übungen für Fachkräfte der Sozialen Arbeit: Das Internet u. alle damit verbundenen technischen Geräte wie Computer, Laptops u. Smartphones, sind nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Wenn damit Frauen u. Mädchen gezielt beleidigt, isoliert, erpresst, bedroht oder gestalkt werden, handelt es sich um digitale Gewalt. Digitale Gewalt gegen Frauen u. Mädchen ist eine neue, verstärkt auftretende Gewaltform in intimen Partnerschaften u. in Familien. Sozialarbeitende sowie die Betroffenen stehen in der Bewältigung dieser Gewaltform vor großen Herausforderungen.
In der Fortbildung werden verschiedene Formen digitaler Gewalt aufgezeigt. Was kann Spionage Software? Was ist Doxing, welche Ortungsdienste gibt es, und wie geht man mit viralen Videos um? Es werden praktische Möglichkeiten der Unterstützung in psychosozialer, technischer, polizeilicher u. rechtlicher Hinsicht aufgezeigt. Technisches Vorwissen ist nicht erforderlich – jede Frage kann gestellt werden!
Termin: 11.10., 9:30 - 17 Uhr, Ort: digital via Zoom, Kosten: 85 Euro. [Informationen im FoBi-Programm 2024 der IMMA - Initiative Münchner Mädchen*; Anmeldung]

11.10. Hamburg: Antifeminismus&rechte Geschlechterpolitiken im Netz

Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V.: kostenfreier Workshop für Fach- und Führungskräfte der offenen Kinder- und Jugendarbeit: "Antifeminismus und rechte Geschlechterpolitiken im Netz":
Die Bandbreite antifeministischer Narrative, die im Kontext der offenen Kinder- und Jugendarbeit relevant sind, ist groß. So konsumieren beispielsweise junge Menschen rechte und antifeministische Inhalte von Akteur*innen aus dem Netz über Plattformen wie TikTok. Um antifeministischen Äußerungen etwas entgegensetzen zu können, ist das Erkennen und Einordnen ebendieser Narrative von zentraler Bedeutung. Es ist nicht immer leicht, schlagfertig zu reagieren und selbstsicher gegen antifeministische, sexistische und queerfeindliche Äußerungen zu argumentieren.
Das Seminar hat zum Ziel, die Teilnehmenden für Antifeminismus und das demokratiegefährdende Potenzial von extrem rechten Geschlechterpolitiken zu sensibilisieren, und Handlungs- und Argumentationsstrategien gegen antifeministische Narrative aus dem Netz zu vermitteln. Der Fokus des Seminars wird auf der Erprobung und Stärkung der eigenen Argumentationsfähigkeit gegen Antifeminismus und der Entwicklung von kreativen Umgangsstrategien damit liegen. Erfahrungsaustausch, Vernetzung und Stärkung der Solidarität untereinander werden dabei nicht zu kurz kommen.
Gemeinsam widmen wir uns Fragen wie: Was ist Antifeminismus und woran erkenne ich antifeministische Narrative? Welche extrem rechten Akteur*innen gibt es im Netz und wie setzen sie geschlechterpolitische Inhalte ein, um junge Menschen für ihre Ideologie zu gewinnen? Wie kann Antifeminismus aus dem Netz in der Kinder- und Jugendarbeit begegnet werden? Und welche Anlaufstellen bieten Unterstützung an?
Zeit&Ort: 11.10., 10-17 Uhr ; Sozialpädagogisches Fortbildungszentrum (SPFZ), Gasstraße 29, 22761 Hamburg [Infos&Anmeldung]

14.10. Stuttgart: FoBi Mentale Gesundheit von Mädchen*

Fortbildung der Beratungs- und Präventionsstelle "Mädchen*gesundheitsladen" in Stuttgart: Mental Health - „Bin ich psychisch krank oder ist es nur die Pubertät?“
Inhalte: Mentale Gesundheit und Wohlbefinden spielen eine immer wichtigere Rolle. In unserer Berufspraxis erleben wir zunehmend, dass sich Mädchen* und junge Frauen* diesbezüglich mit Fragestellungen, Beschwerden und auch Selbstdiagnosen an uns wenden. Vielfältige Studien belegen, dass vor allem Mädchen* und junge Frauen* unter psychischen Belastungen und Erkrankungen leiden - es ist also von besonderer Bedeutung, die Kategorie Geschlecht bewusst in den Blick zu nehmen.
Im Rahmen dieser praxisorientierten Fortbildung werden wir uns sowohl mit geschlechtsbezogenen Herausforderungen und Bewältigungsstrategien - auch in Zeiten sich überlagender gesellschaftlicher Krisen - beschäftigen als auch der Fragen nachgehen, wie Mädchen* und junge Frauen* unterstützt werden können, ihr Leben gesund und kompetent zu gestalten. Hierzu sollen die Teilnehmer*innen durch die Vermittlung von Grundsätzen und Handlungsmaximen einer mädchen*bezogenen Gesundheitsförderung, Raum für Selbstreflektion und das Erproben von Methoden für den pädagogischen Alltag befähigt werden.
Termin: 14.10., 9:30-16:30 Uhr, Anmeldung (Mail), Kosten: 100 € [Infos]

17.10. Online-Seminar: Intersektionalität

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Seminar für alle, die sich mit Grundlagenwissen zum Konzept der Intersektionalität vertraut machen möchten:
Intersektionalität lässt sich als Mehrfachdiskriminierung übersetzen u. bezeichnet die Überschneidung u. Interdependenzen verschied. Diskriminierungsformen. Eine intersekt. Perspektive eröffnet pädagog. Fachkräften einen neuen Blick auf Benachteiligungen u. soziale Ungleichheiten. Im Web-Seminar erfahrt ihr, was genau unter Intersektionalität zu verstehen ist u. aus welchem Kontext das Konzept stammt u. ihr reflektiert die Bedeutung für euren pädagog. Alltag. [Kosten: 15 €; Anmeldung bis 7.10.]

17.10. München: FoBi zu Zwangsverheiratung& Ehr-Konzept

„Zwangsverheiratung“ - und das Konzept der Ehre in traditionellen Familien" - Fortbildung für pädagog. Fachkräfte in Kooperation mit Wüstenrose – Fachstelle Zwangsheirat / FCM-C IMMA e.V.: In traditionellen Familien mit Migrationsgeschichte kann es zu erheblichen Spannungen kommen, wenn die Familienehre wichtiger als das individuelle Wohlbefinden der Einzelnen ist: z.B. (junge) Frauen* werden aufgrund der Familienehre stark kontrolliert und eingeschränkt. Eventuell werden Ehepartner*innen ausgesucht oder eine Verschleppung ins Heimatland angedroht. Oder Frauen* leiden darunter, dass sie gegen Ihren Willen verheiratet wurden. An diesem Vormittag erhalten Sie einen Einblick in die Beratungsarbeit von Wüstenrose und Sie haben die Möglichkeit, Ihre Fragen zu stellen.
Inhalte: Einblick in patriarchale Gesellschaften & ihre geschlechtsspezifischen Rollenbilder, Abgrenzung von „Zwangsheirat“ zu „arrangierte Ehe“, Kriterien zur Gefährdungseinschätzung, Informationen über das Hilfesystem, Unterstützungsmöglichkeiten & ihre Grenzen.
Leitung: Mitarbeiterin* von Wüstenrose, Fachstelle Zwangsheirat/ FGM-C, Dipl. Sozialpädagogin* (FH).
Termin: 17.10., 14-17Uhr, Ort: Kontakt- und Informationsstelle IMMA e.V., Humboldtstr. 18, 81543 München, Kosten: 25 Euro. [Infos&Anmeldung]

17.10. Online-Workshop: Soziale Positionierung&Klasse in d.polit. Bildung

Workshop der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): Warum Bildung allein nicht hilft. Soziale Positionierung und Klasse in der politischen Bildung.
Inhalt: Je stärker sich soziale Ungleichheit entwickelt, umso lauter werden die Rufe, sie durch Bildung zu bekämpfen. Denn das Bildungsversprechen suggeriert, man habe es selbst in der Hand, sich aus einer hoffnungslosen Lage zu befreien. Die wenigen, denen ein Bildungsaufstieg gelingt, gelten dann als Beispiel und Vorbild für alle – obwohl sie statistisch gesehen eher eine Ausnahme darstellen.
Der Workshop befasst sich mit der Bedeutung von Klasse und Klassismus in Bildungsformaten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Zusammenhang von Gerechtigkeit und Machtdynamiken im Kontext politischer Bildung, besonders zwischen den Bildungsanbietenden auf der einen und ihren Adressatinnen und Adressaten auf der anderen Seite. Im Workshop werden, neben der Präsentation und Diskussion eines inhaltlichen Inputs, auch konkrete Methoden aus der Bildungsarbeit vorgestellt und reflektiert. Dazu werden aktuelle Beispiele aus der Popkultur ebenso herangezogen wie praktische Methoden der Sensibilisierung in Bezug auf Klasse und Klassismus.
Termin und Ort: 17.10., 14-17 Uhr; online; Zielgruppe: Politische Bildner/-innen, Fachkräfte aus der Sozialpädagogik, Multiplikator*innen, Interessierte.
[Mehr Informationen und Anmeldung bis 14.10. (12 Uhr); Teilnahme kostenfrei; Zoom-Anmeldedaten werden nach der Anmeldung per E-Mail zugeschickt.


18.10. Flensburg: Workshop: Gemeinsam gegen Antifeminismus

Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V.: Workshop: Gemeinsam gegen Antifeminismus – aber wie?:
Antifeminismus greift feministische Errungenschaften an und stellt sich vehement gegen die Auspluralisierung sexueller, geschlechtlicher und familialer Lebensformen. Doch wie zeigt sich Antifeminismus konkret und welche Akteur*innen stecken hinter den Angriffen und Anfeindungen?
Um diese und weitere Fragen wird es in einem 1-tätigen Workshop zum Thema Antifeminismus gehen. Der Workshop vermittelt Grundlagenwissen zu Antifeminismus und ermöglicht so das bessere Einordnen des Phänomens und das schnellere Erkennen antifeministischer Narrative. Vor allem aber wird der Fokus auf der Frage liegen, wie wir Antifeminismus begegnen können. Dazu wird in verschiedenen Inputs und interaktiven Übungen ein kreativer Umgang mit antifeministischen Aussagen ausprobiert und die eigene Haltung und Positionierung geschärft. 
Termin&Ort: 18.10., 9-15Uhr; blau:pause, Friesische Straße 9, 24937 Flensburg [Infos&Anmeldung]

23.10. Online: Handreichung für weiblich*&jung gelesene Fachkräfte

LAG M*Politik BW: Online-Präsentation der Handreichung "Du bist sicher neu hier?!": Wirst Du in Deiner Arbeit als pädagogische Fachkraft oft jung und weiblich* gelesen, mit all den Erwartungen, Erfahrungen und Herausforderungen, die damit verbunden sind?
Im Rahmen des Projekts »Du bist sicher neu hier?!« haben wir eine Handreichung erarbeitet, die diese Themen aufgreift. Dafür haben wir mit einigen von Euch direkt gesprochen und 178 Stimmen durch eine Online-Umfrage gesammelt. Ziel der Handreichung ist es, weiblich* und jung gelesene Fachkräfte zu stärken und aufzuzeigen, welche Faktoren den Einstieg und Alltag in der Arbeit erschweren, aber auch erleichtern könn(t)en.
Termin&Ort: 23.10, 10-12:30 Uhr, online, [Infos; Anmeldung]
Hintergrund: Das Projekt „Du bist sicher neu hier?!“ ist Teil des Projekts „Profis für Kinder und Jugendliche“ unter der Trägerschaft der AGJF Baden-Württemberg. Es wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag BW beschlossen hat, im Rahmen des Masterplans 2023 gefördert. Die Umfrage, die dieser Handreichung zugrunde liegt, wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Mädchen*politik Baden-Württemberg entwickelt und in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule BW (DHBW) umgesetzt.

24.10. Hannover: FoBi "Diversitätsbewusstsein v. Gruppen stärken"

Kostenfreie Fortbildung des Projekts Schnack’n Roll: Diversitätsbewusstsein von Gruppen stärken: Wie können Menschen in Gruppen oder Teams in einen gelingenden Austausch zu Diversitätsthemen und Fragen politischer Beteiligung gebracht werden?
Viele Fachkräfte und Engagierte fragen sich, wie sie Menschen in Gruppen oder Teams in einen gelingenden Austausch zu Diversitätsthemen und Fragen politischer Beteiligung bringen können.
- Welche Diskussionsthemen fördern einen konstruktiven Austausch, welche sind weniger geeignet?
- Welche Methoden und Eisbrecher gibt es, die einen einfachen Zugang und die Redebeteiligung aller ermöglichen?
- Wie leite ich eine Diskussionsrunde diskriminierungskritisch und diversitätsbewusst an?
- Und welche Rolle spielt dabei eigentlich meine eigene gesellschaftliche Position?
Diesen und weiteren Fragen wird in der Fortbildung nachgegangen. Praxiserprobte Methoden für die eigene Umsetzung von Diskussionsangeboten werden vorgestellt und gemeinsam ausprobiert. Zudem wird Raum zur selbstreflexiven Auseinandersetzung mit der eigenen Sozialisierung und den eigenen (unbewussten) Vorurteilen und Einstellungen geboten.
Zielgruppe: Diese Fortbildung ist offen für alle Interessierten. Grundkenntnisse in der Moderation/Anleitung von Diskussionsrunden/Lernräumen werden vorausgesetzt.
Zeit&Ort: 24.10., 10-16:30Uhr; VNB-Geschäftsstelle Hannover, Calenberger Esplanade 2, 30169 Hannover. [Infos&Anmeldung]

24.-25.10. Online: Workshop "Antifeminismus begegnen"

"Antifeministen von morgen?" - Fortbildungstage im Rahmen des jährlichen Reflexionstreffens des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (KgKJH)
Antifeminismus ist ein Begriff, der uns inzwischen häufiger begegnet. Gemeinsam mit Detox Identity wollen wir mit euch über das Phänomen sprechen und Wege finden, wie Antifeminismus begegnet werden kann.
Termin&Ort:: 24.10., 9-16 Uhr + 25.10., 9-14 Uhr; Zoom; Kosten: 25 €. [Infos / Anmeldung]

24.-25.10. Berlin: J*Arbeit/Umgang mit maskulinist. Influencern

Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V.: Workshop: Erfolgsmodell Maskulinistische Influencer: Umgangsstrategien und Interventionsmöglichkeiten erproben:
Alphamänner, misogyne Männercoaches und Co erzielen in Sozialen Medien enorme Reichweite. Ihre menschen- und gleichstellungsfeindlichen Inhalte finden vor allem bei jungen Männern Anklang. Warum sind die Männlichkeitsbilder, die sie vermitteln, so attraktiv? Und was können wir gegen sie unternehmen?
In diesem 1,5-tägigen Workshop wollen wir zunächst einen Blick auf die Strategien und Selbstinszenierungen maskulinistischer Influencer werfen. Im zweiten Teil werden wir die eigene Haltung und Positionierung schärfen und einen Umgang mit Unsicherheiten finden. Orientiert an den Erfahrungen und Fragen der Teilnehmer*innen erarbeiten und erproben wir Handlungsmöglichkeiten in beruflichen Kontexten, unserem sozialen Umfeld oder in digitalen Räumen (wie Kommentarspalten oder ähnliches).
Zeit&Ort: 24.10., 18.30-21.30Uhr, 25.10., 9.16Uhr, Berlin [Infos]

28.-29.10. Köln: Maskulinistische Influencer in der Jungen*arbeit

Fortbildung der Fachstelle Jungenarbeit NRW: In den letzten Jahren haben sich Kämpfe für Geschlechtergerechtigkeit und die Anerkennung vielfältiger Identitäten deutlich verstärkt. Gleichzeitig sind sexistische, homo-, trans*- und inter*feindliche Ansichten, insbesondere durch sogenannte Manfluencer wie Andrew Tate, weit verbreitet und haben unter jungen Menschen an Einfluss gewonnen. Diese Influencer sind oft mit toxischen Online-Kulturen wie Incels und Men's Rights Activists verknüpft und stellen Fachkräfte vor neue Herausforderungen.
In dieser Fortbildung werden sich die Teilnehmenden mit maskulinistischen Influencern und traditionellen Männlichkeitsbildern auseinandersetzen. Es wird ein Überblick über aktuelle Tendenzen, die Funktionsweise und den Effekt solcher (medialen) Vorbilder geben und zudem Ansätze erarbeitet, wie Fachkräfte Jugendliche bei der kritischen Auseinandersetzung mit einschränkenden Männlichkeitsbildern unterstützen können. [Weitere Informationen und Anmeldung]

28.-29.10. Dortmund: FoBi zu Aufenthalt&Asyl (junge Migranten ♂)

Kostenfreies Aufenthalts-&Asylrechtsseminar der Fachstelle/ LAG Jungenarbeit in NRW e.V.:
Junge migrierende Männer* treffen in der Bundesrepublik auf ein völlig unbekanntes Rechtssystem. Viele Fluchtgründe wie jener, den Kriegsdienst zu verweigern, zählen in Deutschland kaum. Was im Herkunftsland überlebenswichtig war, wird hier häufig als Vergehen gewertet und kann zum Verlust des Aufenthaltsrechts führen. Eine Begleitung der jungen Männer* in Rechtsfragen wird häufig Teil von professioneller Jugendarbeit.
Dieses 2-tägige Seminar gibt einen kompakten Einblick in das Migrationsrecht, vorrangig zum Aufenthalts-&Asylrecht. Behandelte Themen:
- Asylverfahrensverlauf u. daraus folgende aufenthaltsrechtl. Konsequenzen
- unterschiedl., sich aus dem Aufenthaltsrecht ergebende Möglichkeiten
- Chancenaufenthaltsgesetz u. Aufenthaltstitel aufgrund guter Integrationsleistungen.
Neben dem Ausblick auf den beschlossenen EU-Migrationspakt wird auch das im Nov. 2023 u. am 1.1.&1.3.24 in Kraft getretene neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz thematisiert. Wo erforderlich, wird speziell auf die rechtliche Situation junger Männer* eingegangen. Die vermittelten komplexen rechtlichen Inhalte sollen im Rahmen von Arbeit mit Praxisbeispielen für alle Nicht-Jurist*innen verständlich gemacht werden.
Zielgruppe: Das Seminar wendet sich mit rechtl. Themen bewusst an Nicht-Jurist*innen. Es soll pädagog. Fachkräfte u. Ehrenamtliche, die mit migrierenden Menschen umgehen, einen Überblick über die wesentl. Bereiche des Migrationsrecht verschaffen.
Termin&Ort: 28.-29.10., je 10-16Uhr; Werkhalle im Union Gewerbehof, Huckarder Str. 12, 44147 Dortmund [Infos&Anmeldung]

29.10. Online: FoBi "Rassismus verstehen/rassismuskrit.Praxis"

FUMA - Fachstelle Genderu u. Diversität: Fortbildung "Rassismus verstehen u. Überlegungen für eine rassismuskritische Praxis" für Fachkräfte der pädagog. Arbeit, die empowermentorientiert arbeiten, sich gegen Rassismus besser positionieren u. Handlungsperspektiven mitnehmen möchten.
Inhalt: Rassismus ist eine spezifische Diskriminierungsform u. ein Machtsystem, das seit Jahrhunderten mit anderen Systemen, wie z.B. Patriarchat u. Kapitalismus, existiert u. sich deshalb überall im Alltag wiederfindet. Das veranlasst uns, über unsere Wissensbestände, in unserer Praxis u. auch in unseren Strukturen zu reflektieren, wie viele empirische Daten belegen. Es gibt also keinen Ort, der rassismusfrei ist. - Da Rassismus uns alle betrifft, aber mit unterschiedlichen Folgen für weiße Menschen u. People of Color behaftet ist, ist es wichtig, uns in der alltägl. Arbeit kritisch mit Rassismus auseinanderzusetzen. Der erste Schritt kann nur über die Haltungsarbeit gelingen, denn Rassismuskritik setzt bei uns an!
Das Seminar soll Fachkräfte der pädagog. Arbeit dahingehend stärken, in dem rassist. Zuschreibungen besser erkannt u. Handlungsperspektiven entwickelt werden. Ziel des Seminars ist es:
- Zugänge zu Rassismus zu eröffnen, in dem eigene Verstrickungen zu erkennen u. die eigene Wahrnehmung zu schärfen,
- Praxis-Bsp. zu bearbeiten, um Position gegen Rassismus zu beziehen,
- Strategien zu entwickeln, um betroffene Kinder, Jugendl. u. Familien zu schützen u. zugleich Nicht-Betroffene mehr in die Verantwortung zu nehmen, rassist. Vorurteile u. Praxen zu durchbrechen.
Termin& Ort: 29.10., 10 Uhr; Online [Infos&Anmeldung]

29.-30.10. Berlin: FoBi Gesundheits-&Resilienzförderung in der J(S)A

Seminar am Sozialpädagog. Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB).: Salutogenese&Resilienzförderung in der Jugendarbeit. 
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugendarbeit u. JSA aus Bln u. BB.
Inhalt: Immer fit und leistungsfähig zu sein und möglichst weitgehend dem Schönheitsideal zu entsprechen, ist zum gesellschaftlichen Mainstream geworden und für Jugendliche besonders wichtig. Gleichzeitig nimmt die Zahl seelischer Erkrankungen und sogenannter Wohlstandskrankheiten deutlich zu.
Zahlreiche Programme und Maßnahmen greifen dies auf und bieten die Möglichkeit, gesundheitsrelevante Themen auch mit Kindern und Jugendlichen zu bearbeiten. Wer in der Jugendarbeit beschäftigt ist, weiß gleichzeitig auch: Angebote unter dem Schlagwort 'Gesundheit' interessieren Jugendliche erst einmal überhaupt nicht.
Das Seminar widmet sich daher Fragen wie:
- Ist Gesundheitsförderung überhaupt ein Thema i.d. JA?
- Sollten dafür spezielle Angebote entwickelt werden? Wenn ja, welche?
- Wie können Gesundheitsthemen in die alltägl. Arbeit eingebracht werden, ohne dass es den Jugendarbeiter*innen u. Jugendl. zusätzl. Stress bereitet?
Vordergründiges FoBi-Ziel ist es, Ideen u. Impulse für die alltägl. Arbeit mitzunehmen. Dabei werden Best-Practice-Bsp. u. unterschiedl. interaktive Methoden in der Arbeit mit Jugendl. vorgestellt.
Themen, die im Seminar behandelt werden:
- Einführung in ein modernes Verständnis v. Gesundheitsförderung u. Prävention sowie in d. Konzepte v. Salutogenese, Empowerment u. Resilienzförderung.
- Soziale Bedingungen für Gesundheit(sförderung).
- Gesundheit u. Gender: besonders für J/M geeignete Ansätze u. Übungen.
- Lebenswelten u. Entwicklungsaufgaben im Jugendalter.
Des Weiteren werden interaktive Methoden für die Arbeit mit KiJu vermittelt u. es besteht Möglichkeit zur Fallbearbeitung.
Termin: 29.10., 9:45Uhr - 30.10., 17:15Uhr; Jagdschloss Glienicke [Anmeldung]

31.10. Online-FoBi: Rassismuskritik & Kritisches Weißsein (J*arbeit)

Online-Fortbildung der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Rassismuskritik & Kritisches Weißsein als Perspektiven für die Jungen*arbeit:
Auf der einen Seite werden Jungen* of Color (mit Flucht- und Migrationsbiografien) oft einseitig und problematisch dargestellt. Andererseits ist Jungenarbeit in Deutschland stark von weißen Männlichkeitsbildern geprägt. Deshalb ist es wichtig, kritisches Weißsein in die Jungenarbeit zu integrieren. Das Seminar verbindet kritische Männlichkeitsforschung, Weißseinsforschung und Rassismusforschung und bietet Impulse für die Jungen*arbeit. Es richtet sich an männlich-positionierte Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit.
Termin: 31.10., 10-16Uhr, Online. [Infos&Anmeldung bis 24.10.; Kosten: 85€]

5.11. München: FoBi "Sexpositive Körperwahrnehmung"

Kontakt- u. Informationsstelle IMMA e.V.: "Sexpositive Körperwahrnehmung - Was heißt eigentl. „sexpositiv“ u. was hat Körperwahrnehmung mit sex. Selbstbestimmung zu tun?"
Inhalt: Geschichtl. Wandel von Körperbildern/-bewusstsein, Sprache u. Körperwahrnehmung, Körperwissen, Grenzen setzen u. „Nein sagen“, Medien u. Körperwahrnehmung. - Wieso erleichtert mir ein sexpositives Körperbewusstsein die Entscheidung rechtzeitig eine Grenze zu setzen o. die Grenze einer anderen Person zu erkennen u. respektieren? - In diesem Grundlagenseminar für pädagog. Fachkräfte beleuchten wir gemeinsam durch Selbstreflexion u. Erfahrungsaustausch verschied. Aspekte des Themas. Darüber hinaus bekommen Sie Methoden u. prakt. Übungen an die Hand, die Sie vor Ort selbst ausprobieren können, um sie anschließend im eigenen Arbeitskontext einzubinden.
Termin: 5.11., 9:30-17Uhr, Kosten: 105€. [Infos]

11.11. Stuttgart: J(S)A-FoBi Umgang mit Esstörungen bei jungen Menschen

Fortbildung der A.B.A.S. - Anlaufstelle bei Essstörungen Stuttgart: "Was, du hast eine Essstörung? Du bist doch gar nicht so dünn."
Termin: 11.11., 9:30-16:30 Uhr. Anmeldungen unter: info@abas-stuttgart.de, Kosten: 100 Euro.
Inhalte: Essstörungen - Erkennen, Einordnen und Handlungsoptionen.
Essen wird immer mehr zum Lifestyle – der Übergang von verändertem zu gestörtem Essverhalten bis hin zur manifesten Essstörung ist oft fließend. Das Erscheinungsbild einer Essstörung muss nicht offensichtlich sein und dennoch kann bei den Betroffenen ein hoher Leidensdruck bestehen.
Essstörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Jugendalter. Ein einschlägiges Fachwissen über das Störungsbild ist daher für Mitarbeiter*innen in Arbeitsfeldern mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen von hoher Bedeutung.
Unsere eintägige Fortbildung soll eben ein solches Wissen vermitteln. Ziel ist es, für das Thema Essstörungen zu sensibilisieren und eine Sicherheit im Umgang mit betroffenen Jugendlichen zu erlangen. Die Fortbildung vermittelt auch eine genderbezogene Betrachtung auf das Thema "Essstörungen". [Infos]

11.11.24-1.7.25: Karlsruhe: Weiterbilung zu Jungenarbeiter*in

Zertifizierte Weiterbildung zum/r Jungenarbeiter*in: Geschlechter- und diversitätsbewusste Handeln mit Jungen* und Jungen Männern* - Weiterbildung zum/r Jungenarbeiter*in.
Ziele u. Inhalte: Geschlechterbewusste pädagogische Arbeit und Jungen*arbeit ist in der KJA, der JSA, der Eingliederungshilfe sowie im schulischen Kontext angekommen. Geschlechterbewusstes Handeln für und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen birgt ein großes Potential, verspricht ein erfolgreicheres Handeln und gilt seit langem als unverzichtbares Qualitätsmerkmal entsprechender Institutionen.
Die LAG J*M* BW e.V. bietet deshalb in den oben genannten Feldern eine diversitäts- und geschlechterbewusst ausgerichtete Weiterbildung für Jungenarbeiter*innen an, um deren pädagogisches Handeln mit Jungen* und jungen Männern* entsprechend zu qualifizieren. Sie ermöglicht jedem/jeder Teilnehmer*in, sich Anliegen, Haltung und Arbeitsweisen fundiert zu erarbeiten – kontinuierlich begleitet durch Expert*innen und Referent*innen. Dabei werden zum einen der eigene Stand und die Haltung in der Arbeit mit Jungen* reflektiert und zum anderen werden theoretische Ansätze in geeigneter Form mittels Inputs, Vorträgen und Literatur besprochen. Übungen zur Selbsterfahrung sowie gelingende Methoden für unterschiedliche Settings in der Arbeit mit Jungen* werden gemeinsam erprobt und auf ihren Einsatz in pädagogischen Handlungsfeldern hin überprüft. Durch Praxisaufgaben wird die Nähe zu den Arbeitsfeldern gewährleistet. - Die Weiterbildung zielt darauf ab, Sicherheit in Sinn, Zweck und Chancen von Jungen*arbeit zu vermitteln sowie Unsicherheiten in der konkreten Arbeit mit Jungen* auszuhalten und diese konstruktiv und gewinnbringend zu nutzen.
Zielgruppe: Mitarbeiter*innen und pädagogische Fachkräfte in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Weiterbildung ist offen für alle Geschlechter.
Zeitraum: 11.11.24 - 1.7.25; Umfang:· 7 Module: Präsenztage, Online-Kolloquien, Praxisprojekt, Expert*innen-Interview, schriftliche Arbeiten, Seminarliteratur-Lektüre.
Veranstaltungsort: Tagungsstätte Thomashof, Stupfericher Weg 1, 76227 Karlsruhe. (www.thomashof.com)
Kosten: 1050,00 € (inkl. Verpflegung)/ 890,00 € (für Mitglieder der LAGJM-BW) + optionale Übernachtungskosten ca. 650,00 €.
Anmeldung: LAG-Jungen*- & und Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V.: Kai Kabs-Ballbach, Lindenspürstr. 32, 70176 Stuttgart (kai.kabs-ballbach@lag-jungenarbeit.de: Mobil: +49 160 8441659. [Mehr Informationen]

12.11. online: FoBi "Intersektionalität in Eurer Praxis/ Fallarbeit"

Kontakt- u. Informationsstelle IMMA e.V., München: "Intersektionalität in Eurer Praxis - Einführung in die Fallarbeit":
Intersektionalität beschreibt die Verschränkung verschiedener Ungleichheitsverhältnisse, also z.B. dass Mädchen tendenziell unterschiedl. Erfahrungen machen, je nachdem, ob sie im Rassismus privilegiert o. diskriminiert werden, ob sie bzw. ihre Familien Geld u. Zugang zu formaler Bildung haben, ob sie jüdisch sind, wie gut sie in Schönheitsnormen passen, ob sie behindert werden / Behinderungen haben, neurotypisch o. neurodivergent sind, wie alt sie sind, wo sie leben etc.
Der Online-Workshop für pädagogische Fachkräfte führt in das Konzept der Intersektionalität ein u. bietet Raum für Fragen u. Austausch. Dann wählen wir 1-2 Fälle aus der Praxis der Teilnehmenden aus, die wir kollegial beraten, um die Theorie mit der Praxis zu verbinden. (Es wird eine Weiterentwicklung der Methode Kollegiale Fallberatung eingeführt, die besonders für intersektionale Fallarbeit geeignet ist. Danach erfolgt Transfer u. Gespräch über andere Fälle.)
Termin: 12.11., 9:30 - 17Uhr; Kosten: 85€ [Infos&Anmeldung]

12.11. Online: FoBi "Verschränkungen v. Antimuslim.Rassismus&Gender"

Fortbildung der FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: "Verschränkungen von Antimuslimischem Rassismus und Gender"
Muslimisch markierte junge Menschen erleben in Deutschland spezifische Formen des Rassismus, wie auch der unabhängige Bericht des Expert*innen Kreises Muslimfeindlichkeit belegt. Häufig werden sie mit Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert, die gerade in Bildungsinstitutionen zu Ausgrenzungen führen. Deutlich wird, dass antimuslimische Narrative immer mit geschlechterbezogenen Zuschreibungen und weiteren Merkmalen (z.B. soziale Herkunft) verschränkt sind. Dieses Seminar soll Fachkräfte der pädagogischen Arbeit dahingehend stärken, damit antimuslimische und geschlechterbezogene Zuschreibungen besser erkannt und Handlungsperspektiven entwickelt werden.
Termin&Ort: 12.11., 9:30-15:30Uhr, online. Kosten: 85€ [Infos&Anmeldung]

13.-14.11. Dortmund: FoBi Einstieg in d.Jungenarbeit

"Jungen* erreichen u. begleiten" - Fortbildung der LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW zum Einstieg in die J*arbeit:
Jungen* sind laut, leise, weich, hart, groß und klein. Jungen* haben Entwicklungsaufgaben, Ressourcen und Kompetenzen. Sie machen und haben Probleme, sie agieren in unterschiedlichen Handlungs- und Bewältigungsmustern. Jungen* sind in Deutschland und anderswo geboren. Sie finden Anerkennung, werden abgewertet und werten Andere ab. Und all das vor dem Hintergrund ihrer ganz persönlichen Geschlechtlichkeit.
Wenn uns Jungen* mit all ihrem Sein in der Pädagogik begegnen, erleben wir ihre ganz individuelle Art der Auseinandersetzung. Und wir sind beauftragt, sie mit unserem Angebot in ihren Entwicklungsaufgaben angemessen zu begleiten und zu unterstützen: Es gilt...
- die Entwicklung der selbstbestimmten u. selbstverantwortlichen Persönlichkeiten von J* zu fördern.
- die Bedürfnisse u. Interessen von J* zu erkennen u. entsprechende Angebote zu formulieren.
- pädagog. Beziehung anzubieten, welche J* in ihrer Diversität ernst nimmt.
Die 2-tägige Einstiegsfortbildung richtet sich an Fach- u. Lehrkräfte aller Geschlechter. Sie vermittelt Kenntnisse von gesellschaftl. Geschlechterbildern, sie erklärt Bedürfnisse, Herausforderungen u. Dynamiken vom Junge*sein u. reflektiert Verarbeitungsformen, die J* wählen. Hierbei stehen stets die pädagog. Praxis sowie Handlungs- u. Methodenkompetenz im Mittelpunkt. Gemeinsam werden einige Übungen zur pädagog. Arbeit mit J* ausprobiert u. auf die unterschiedl. Handlungsfelder reflektiert.
Termin&Ort: 13.-14.11., je 10-16Uhr; Haus der Vielfalt, Zur Vielfalt 21, 44147 Dortmund; Kosten: 165 € [Infos&Anmeldung]

14.11. Berlin: J(S)A-FoBi: Essstörungen als Bewältigungsstrategie

Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) in Kooperation mit Dick & Dünn e. V.: Seminar "Zwischen Pandemie u. Fitnesshype – Essstörungen bei Jugendlichen als Bewältigungsstrategie" für Fachkräfte der Jugendarbeit/JSA aus Bln u. BB:
Was sind Essstörungen, wo kommen sie her u. was kann ich tun? - In dieser Fortbildung gehts um das große Thema der Essstörungen bei jungen Menschen – denn die Corona-Krise hat so zieml. alles auf den Kopf gestellt! Es wird der Zusammenhang zur Pandemie, in der viele Jugendliche den Halt verloren haben, erläutert. Zudem erhalten die Teilnehmenden Basisinformationen, u.a. wird der Frage nachgegangen, ob Essstörungen weiterhin ein vermeintliches 'Mädchen*thema' sind.
Folgende Fragen werden exemplarisch im Vordergrund stehen:
- Was haben haben Tik Tok, Instagram und Co mit Essstörungen zu tun?
- Wie können Fachkräfte junge Menschen unterstützen, sich in ihrem Körper gut zu fühlen und krisensicherer zu werden?
- Warum ist die allseits beschworene Selbstwertstärkung im Bezug auf Körper, Gewicht und Schönheitsideale zwar leicht gesagt, aber nicht für alle Jugendlichen leicht erreichbar?
- Hat eigentl. jmd. Schuld daran, wenn Jugendl. an einer Essstörung leiden?
Zeit&Ort: 14.11., 9:45-17:15 Uhr, Jagdschloss Glienicke [Anmeldung]

14.-15.11. München: FoBi Pädagog. Umgang mit Traumatsierung

Traumatisierte Kinder und Jugendliche - Komplexe neurobiologische und psychische Vorgänge einer Traumatisierung und mögliche Auswirkungen. 
Zielgruppe: Fortbildung der Kontakt- und Informationsstelle IMMA e.V. für pädagogische Fachkräfte. 
Inhalt: Sexuelle Gewalt gegen Kinder, Trauma durch Krieg, Folter und Flucht, lebenslange Folgen schwerer Traumatisierungen. Die Fälle, die sich hinter diesen Schlagworten verbergen sind zahlreich – und lösen auch bei Fachkräften große Betroffenheit und Berührungsängste aus.
Für viele Pädagog*innen ist der professionelle Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen jedoch von besonderer Bedeutung. Die Fortbildung soll deshalb ein grundsätzliches Verständnis der komplexen neurobiologischen und psychischen Vorgänge einer Traumatisierung und möglicher Auswirkungen (auch für das Erwachsenenalter) schaffen. Besonderen Stellenwert erhalten dabei Flucht und (sexuelle) Gewalt in ihrer Bedeutung für den Umgang mit Betroffenen. Übungen zur Selbsterfahrung grundlegender pädagogisch / therapeutischer Techniken und zur Arbeit mit Emotionen runden die Inhalte ab. Außerdem wird es die Möglichkeit zur Besprechung von Fallbeispielen der Teilnehmenden geben.
Leitung: Alexandra von Tettenborn, Dr. Dipl. Sozialpädagogin (FH), Traumatherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin.
Zeit und Ort: 14.11., 9:30 - 15.11., 17 Uhr; Kontakt- und Informationsstelle IMMA e.V., Humboldtstr. 18, 81543 München. Kosten: 205 Euro. [Anmeldung]

15.11. Stuttgart: Pädagog. FoBi Depressionen im Jugendalter

Fortbildung der Beratungs- u. Präventionsstelle für Mädchen* u. junge Frauen* "Mädchen*gesundheitsladen" in Stuttgart: "Jeden Morgen schaffe ich es kaum in die Schule…"- Depressive Verstimmungen und Depressionen im Jugendalter:
Die jetzige Jugendgeneration ist leistungsorientiert, interessiert an gesellschaftl. Entwicklungen u. hat den Anspruch meist „gut drauf zu sein“. Andererseits stellen depressive Verstimmungen u. Depressionen bei Mädchen* u. Jungen* mittlerweile die größte Beeinträchtigung für die psychische Gesundheit im Jugendalter dar. - Wie können pädagog. Fachkräfte darauf reagieren? Was hilft den M* u. J* wieder im Alltag anzukommen u. ihre Resilienz zu stärken? - Neben inhaltl. Inputs werden anhand von Praxisbeispielen Anregungen zum professionellen Umgang mit den betroffenen Jugendl. gegeben sowie Möglichkeiten der Intervention u. professionellen Begleitung aufgezeigt.
Zeit&Ort: 15.11., 9:30-16:30 Uhr; Mädchen*gesundheitsladen (GesundheitsLaden e.V.), Lindenspürstr. 32, 70176 Stuttgart [Anmeldung per Mail, Kosten: 100€; Infos]

15.-16.11.: Online: Sexualpädagogik i.d. Arbeit mit Ki&Ju

Grundlagenseminar des Instituts für Sexualpädagogik in Koblenz : Sexualpädagogik in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Sexualität ist für Kinder und Jugendliche eine intensive körperliche, emotionale und soziale Erfahrung und ein wesentliches Entwicklungs- und Lernthema. Sexualität und sexuelle Äußerungen begegnen pädagogischen Fachkräften häufig und in verschiedenen Facetten. Die Bandbreite reicht von direkt gestellten Fragen zu Themen wie Verhütung und körperlicher Entwicklung, über Bemerkungen zu Beziehung, Freundschaften und sexueller Orientierung, bis hin zu Pornographie und Sexting. Aufgabe von Sexualpädagogik ist es, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu sexueller Selbstbestimmung und Verantwortlichkeit zu begleiten und nachhaltig zu unterstützen. Wie kann das in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelingen?
Die Inhalte der Fortbildung umfassen:
- Grundlagen der Sexualpädagogik und der sexuellen Bildung
- Kindliche Sexualität: „Was gehört zur kindlichen Sexualentwicklung?“
- Jugendsexualität heute: Sexualentwicklung und Äußerungsformen von Sexualität bei Jugendlichen – „Was heißt das für meine Praxis?“
- Reflexion eigener sexueller Entwicklung
- Sexualität und Sprache – „Wie sag ich´s?“
- Kennenlernen sexualpädagogischer Medien und der Einsatz sexualpädagogi-scher Materialien – „Was passt zu mir und zu welcher Gruppe?“
Die Teilnehmenden erhalten umfangreiche Seminarmaterialien.
Zielgruppe: Mitarbeitende aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, OGS, Schulsozialarbeit und der Kinder- und Jugendhilfe und Interessent*innen für die Weiterbildung Sexualpädagogik, da das Seminar einen guten Einblick in die Grundlagen der Sexualpädagogik und in die Seminararbeit des isp bietet.
Zeit und Ort: 15.11. und 16.11. je 9-18 Uhr, online. Kosten: bei Buchung bis 4.10.: 270 Euro, danach 320 Euro. [Anmeldung bis 13.11.]

19.11. Berlin: Workshop: queer-feminist. Mapping zu Care-Arbeit

Ein queer-feministisches Mapping zu Care-Arbeit - Zweiteiliger Workshop mit Kinderbetreuung des Gunda-Werner-Instituts:
Im Licht der Proteste von Care-Arbeiter*innen gegen prekäre, unzumutbare Bedingungen in Krankenhäusern, Kitas und Co. sowie der wachsenden Macht rechter bis rechtsextremer Kräfte in Deutschland, sind feministische Zugänge zu Stadt wichtiger denn je. Es geht um ein politisches Sichtbarmachen von marginalisierten, aber schon-immer-dagewesenen alltäglichen Praktiken und Materialitäten. Dazu zählen besonders individuelle Care-Wege: Fahrten zum Supermarkt, der tägliche Weg zur Kita oder auch der Spaziergang im Park mit dem Kinderwagen, das Vorankommen im Rollstuhl. Wir möchten diese städtischen Care-Wege in unserem neu entwickelten zweiteiligen Workshop miteinander teilen, performativ erfahrbar machen und ihnen emanzipativ begegnen.
Termin&Ort: 19.11. und 25.11., je 9.30-14 Uhr; Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin [Mehr Infos&Anmeldung]
Hintergrund: Das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie ist eine 2007 gegründete Einrichtung der parteinahen Heinrich-Böll-Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen mit Sitz in Berlin-Mitte.

19.11. München: FoBi Pädagog. Umgang mit Nähe&Distanz

Umgang mit Nähe und Distanz im pädagogischen Alltag.
Fortbildung der Kontakt- und Informationsstelle IMMA e.V. für pädagogische Fachkräfte.
Inhalt: Jedes pädagogische Handeln ist zunächst einmal Beziehungsarbeit und daher ausschlaggebend für den Erfolg der Arbeit mit Klient*innen. Gerade diesen fällt es aber oftmals schwer, in der gemeinsamen Arbeitsbeziehung nicht in alte, häufig ungesunde, Beziehungsmuster zu verfallen. Hier gilt es, die Beziehung zum Thema zu machen und am Modell Alternativen der Beziehungsgestaltung anzubieten. Dieser Prozess stellt auch pädagogische Fachkräfte immer wieder vor Herausforderungen. Auch sie müssen ihre eigene Haltung stets aufs Neue hinterfragen und reflektieren, da sie nicht nur ihre berufliche Rolle und ihr Fachwissen in die Beziehung einbringen, sondern auch ihre persönlichen Erfahrungen und Emotionen.
Stellen Sie in dieser Fortbildung fest, wo Sie stehen und reflektieren Sie Ihre professionelle Haltung, um neue Perspektiven auf Nähe und Distanz für sich zu entdecken und geplante Maßnahmen in der Klient*innenarbeit erfolgreicher umzusetzen.
Leitung: Michaela Kuen, Dipl-Soz-Päd (FH), Systemische Familientherapeutin (DGSF), Supervisorin, Mitarbeiterin von IMMA e.V.
Zeit und Ort: 19.11., 9.30-17 Uhr; Kontakt- und Informationsstelle IMMA e.V., Humboldtstr. 18, 81543 München. Kosten: 105 € [Anmeldung]

19.11. Online-Seminar: Sexuelle u. geschlechtl. Vielfalt

FoBi des Instituts für Sexualpädagogik (isp): "Sexuelle&geschlechtl. Vielfalt"
Die Debatten um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt werden immer breiter und auch kontroverser. Doch wie kann konkret in der Kinder- und Jugendhilfe mit dem Thema umgegangen werden? Und wie kann denn eine vielfaltsgerechte Sexualpädagogik aussehen?
Wir wollen uns im Live Online Seminar mit folgenden Fragen beschäftigen:
- LSBTIQ* – was genau bedeuten diese Buchstaben und wer steckt dahinter?
- Wo ist der Unterschied zwischen sexueller Orientierung und sexueller Identität?
- Welche besonderen Herausforderungen prägen die Lebenswelten und – Realitäten von queeren Kindern und Jugendlichen?
- Vorstellung diverser Studien
- Was bedeutet das für die pädagogische Arbeit?
Wir werden uns im Seminar mit verschiedenen Methoden den Fragen annähern. Nach dem Seminar bekommen Sie umfangreiche Handouts sowie eine Literatur- und Medienliste. Das Seminar richtet sich an in der Kinder- und Jugendhilfe Tätige sowie Sexualpädagog*innen.
Termin: 19.11., 10-14 Uhr, Online. Kosten: bei Buchung bis 8.10., 110 Euro, danach 130 Euro. [Anmeldung bis 14.11.]

ab 19.11. Karlsruhe: FoBi "Rückfallprävention f. sex. übergriffige Jugendl."

Gegen sexuelle Gewalt - Rückfallprävention für sexuell übergriffige Jugendliche - zertifizierte FoBi der LAG Jungen*- & Männer*arbeit BW im Rahmen des Projektes FiBIP - Fachkraft fit für Bildung, Intervention u. Prävention (FiBIP).
Ziel: Am Ende der Weiterbildung kennen die Teilnehmenden grundlegende Aspekte des Misshandlungs- o. Missbrauchskreislaufs, sie können ressourcenorientierte Hilfen zur Krisendiagnostik u. -bewältigung anbieten u. gemeinsam mit männlichen* Tätern Deeskalationsstrategien für Krisensituationen erarbeiten. Aufgrund ihrer neuen Fachkenntnisse, eines erweiterten beraterischen Handlungsrepertoires sowie der erworbenen professionellen Haltung können sie dysfunktionale Verhaltens- u. Kommunikationsmuster der Täter* ebenso wie geschlechterbezogene Denk- u. Handlungsmuster erkennen. Die Kursteilnehmer*innen können mit diesen konstruktiv u. lösungsorientiert umgehen u. neue Handlungsperspektiven mit sexuell übergriffigen Jugendl. erarbeiten, um einem Rückfall präventiv entgegenzuwirken. Der Opferschutz hat in allen Interventionen einen fundamentalen Platz u. die TN können durch die in der Weiterbildung erworbenen Kompetenzen Opfer aktiv vor neuen Gewalttaten schützen.
Bei vollständiger u. erfolgreicher FoBi-Teilnahme wird der Titel "Fachkraft für Rückfallprävention von sexuell übergriffigen Jugendlichen" verliehen.
Termine&Ort: Modul I: 19.-21.11.24, II.: 18.-20.2.25, III.: 1.-3.4.25; Tagungsstätte Thomashof, Stupfericher Weg 1, 76227 Karlsruhe.
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugend(-sozial)arbeit, Behindertenhilfe und stationären Jugendhilfe, Beratungsstellen, Jugendbewährungshilfe sowie Kinder- und Jugendtherapeuten.
Für alle Geschlechter. Berufserfahrung wird vorausgesetzt.
Kosten: 1.090€ inkl. Verpflegung/ 970,00 € für LAGJ-BW-Mitglieder (+ ggf. Übernachtungskosten ca. 440€) [Anmeldung&Info]

21.-22.11. Berlin: J*Arbeit/Manfluencer, Sexism.&Antifeminismus im Netz

"Manfluencer, Sexismus und Antifeminismus im Netz,- Verstehen, Thematisieren und Kritisieren": Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. bietet einen zweitägigen Workshop zur Auseinandersetzung mit s.g. Manfluencern/sexistischen und antifeministischen Akteuren im digitalen Raum an. Wir geben einen Überblick und eine Einordnung aktueller Tendenzen und bieten Erklärungsansätze für die Wirkungsmacht solcher Influencer und Beliebtheit unter Jungen & jungen Männern. Wir stellen Ansätze vor, die die Seminarteilnehmer*innen befähigt, einen kritischen Umgang in Bildungskontexten zu entwickeln.
Die Veranstaltung wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
Zeit&Ort: 21.-22.11. (für alle) + 28.-29.11. (für junge Multiplikator*innen zw. 16-23 Jahren),10-17Uhr, Alte Feuerwache, Axel-Springer-Str. 40/41 10969 Berlin, Kosten: 10€ [Infos]

 

23.11. Online FoBi: Inklusion&Diversität (Organisationsentwicklungsprozess)

Fortbildung: Inklusion u. Diversität als Organisationsentwicklungsprozess.
Verantwortlich: Dt. Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.
Diese Fortbildung bietet eine Einführung in die wichtigsten Phasen, Strategien, Methoden und Prinzipien von Inklusion und Diversität in der Organisationsentwicklung und richtet sich an Führungskräfte, die solche Prozesse anstoßen wollen, sowie Inklusionsbeauftragte, die solche Prozesse in ihren Organisationen begleiten.
Zielgruppe: Führungskräfte von Trägern und Zentralstellen sowie Beauftragte für Inklusion und/oder Diversität.
Dozentin: Elmas Yilmaz, Dipl. Sozialwissenschaftlerin und Beraterin für Inklusion, Vielfalt und Chancengleichheit.
Termin: 23.11., 9-16 Uhr. [Mehr Informationen]

 

25.11. München: FoBi Pädagogik der Selbstbemächtigung

FoBi der Kontakt-&Informationsstelle IMMA e.V. für pädagogische Fachkräfte: Selbstbemächtigung - ein Kernstück der Traumapädagogik.
Inhalt: Traumatisierte Mädchen und Jungen waren oder sind Objekte der Bedürfnisse Erwachsener. Auch wenn sie den quälenden Lebensbedingungen entkommen konnten, wirken diese nach. Sie verlieren schnell die Kontrolle, dissoziieren oder erstarren.
Mit Hilfe der Pädagogik der Selbstbemächtigung können wir junge Menschen unterstützend begleiten, sich wieder ihrer selbst zu bemächtigen und können ihnen Möglichkeiten der Selbstregulation aufzeigen, indem z.B. Ideen erarbeitet werden, wie das eigene Stressniveau erkannt und reduziert werden kann. Damit sie lernen, in der Gegenwart und der Zukunft wieder selbstbestimmt und selbstwirksam zu handeln und sie gestalten zu können.
Neben den Grundlagen zur Traumatisierung und welche Auswirkungen diese auf uns Menschen hat, runden Übungen und Selbsterfahrung im pädagogischen Umgang des Selbstverstehens, der Selbstwahrnehmung und der Selbstregulation die Fortbildung ab.
Leitung: Nicole Weßling, Diplom Sozialpädagogin (FH), Traumapädagogin und Traumazentrierte Fachberaterin (DeGPT/FV TP)
Zeit und Ort: 25./26.11., 9.30-17 Uhr; Kontakt- und Informationsstelle IMMA e.V., Humboldtstr. 18, 81543 München, Kosten: 285 Euro. [Anmeldung]

25.11. Online-Workshop: Sex. Bildung für Fachkräfte (J*arbeit)

LAGJM-Workshop: Sexuelle Bildung für Fachkräfte, die mit Jungen* arbeiten. Der Workshop widmet sich sexueller Bildung mit der Zielgruppe der Jungen*. Neben kurzen Inputs zu Jugend- und Jungen*sexualität und zu Konzepten der Sexualaufklärung, Sexualpädagogik und sexuellen Bildung steht der gemeinsame Fachaustausch über Bedarfe und Handlungsmöglichkeiten in der Arbeit im Mittelpunkt. Dabei gibt es auch (methodische) Impulse für die Arbeit mit der Zielgruppe. Bei Interesse bitte per Email an fortbildung@lag-jungenarbeit.de melden. Es gibt noch einige Plätze für Nachrückende.
Termin: 25.11., 9-13 Uhr, online, Kosten: 40 €. Der Zugangslink zur Veranstaltung wird nach Anmeldung per Mail übermittelt.

26.-27.11. Berlin: Empowerment v. M* - Schutz vor sex. Gewalt

Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) in Kooperation mit Wildwasser e. V.: Seminar "Empowerment von Mädchen* und jungen Frauen* – Schutz vor sexualisierter Gewalt"
Inhalt: Von sexualisierter Gewalt betroffene Mädchen* und junge Frauen* brauchen in der Jugend-/Mädchen*arbeit starke Ansprechpersonen zur Unterstützung. Spätestens seit #metoo ist das Thema in einer breiten Öffentlichkeit angekommen. Doch sexualisierte Gewalt findet fast ausschließlich im Verborgenen statt, meistens im sogenannten Nahraum.Für viele Kinder und Jugendliche ist das familiäre System kein Ort, der Schutz und Sicherheit bietet, dies gilt vor allem für viele Mädchen* und junge Frauen*.
In dem Seminar werden wir neben der Vermittlung von Basiswissen zu sexualisierter Gewalt (Definition, Zahlen, Dynamiken, Täter/innenstrategien etc.) den Schwerpunkt auf niedrigschwellige Prävention und Intervention legen. Wir werden uns auf Grundlage einer intersektionalen Haltung in der Jugendarbeit mit der Frage beschäftigen, wie pädagogische Orte für Mädchen* aus allen Lebenslagen Schutzräume und Räume des Empowerments sein können. Ziel der Fortbildung ist es, Fachkräfte darin zu bestärken, als Vertrauenspersonen ansprechbar für betroffene Mädchen* und junge Frauen* zu sein sowie Handlungssicherheit im Umgang mit sexualisierter Gewalt zu erwerben. Im Seminar wird es viel Raum für Fragen, Austausch und Diskussionen geben.
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit aus Berlin und Brandenburg. Für individuelle Fortbildungsplanung geeignet.
Termin& Ort: 26.11., 9:15 Uhr - 27.11., 17:45 Uhr; Jagdschloss Glienicke. [Teilnehmerzahl: 18, Anmeldung]

27.11.-19.6. Kiel: Kurs "Geschlechterreflektierte Pädagogik&Schulgestaltung"

Zertifikatskurs: Geschlechterreflektierte Pädagogik und Schulgestaltung am IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein)
Zielgruppen: Lehrkräfte, Ausbildungslehrkräfte, Schulleitungen, Schulbegleitung, Sozialmitarbeitende Pers., Beamt*innen bzw. Angestellte des Landes Schleswig-Holstein (Ggf. können Restplätze an Interessierte aus anderen Bundesländern vergeben werden; Anfrage an die IQSH-Kontaktperson),
Referent*innen: Katharina Debus & Iven Saadi.
Teilnahmebeitrag: kostenfrei für Angestellte/Beamt*innen des Landes Schleswig-Holstein. (Ggf. Kosten für Personen aus Nicht-SH.)
Termine&Ort: 9-tägiger Kurs in 3 Modulen: Modul I: 27.-29.11.24, II: 11.-13.3.25, III: 17.-19.6.25. in Kiel.
[Weitere Informationen & Anmeldung: Suchbegriff Debus Saadi oder GEN0023; dann unten rechts auf Details klicken.]

28.11. Online: Queersensible Pädagogik

Online-Seminar des Instituts für Sexualpädagogik: Queersensible Pädagogik - Beratung und Begleitung von queeren Menschen und Familien im pädagogischen Kontext:
Fragen Sie sich manchmal, ob Ihre Institution ausreichend für queere Menschen und Familienformen sensibilisiert ist und ob sich tatsächlich alle Menschen von Ihnen angesprochen und eingeladen fühlen?
Ziel des Online-Seminars ist es, pädagogische Fachkräfte zu ermutigen, das Themenfeld queere (Familien-) Vielfalt zu entdecken und zu beleuchten, um mehr Sicherheit im Umgang zu gewinnen. Das Seminar soll interessantes Wissen rund um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt vermitteln, (rechtliche) Barrieren und Diskriminierungsformen aufzeigen, mit denen sich queere Menschen konfrontiert sehen und eine wertschätzende Diversitätskultur unterstützen.
Pädagogische Fachkräfte sollen befähigt werden, sich selbst und die professionelle Haltung zu reflektieren, ebenso als Multiplikator*innen weitere Fachkräfte für das Thema zu sensibilisieren. Das Seminar und der Austausch sollen anregen neue Perspektiven auf die Arbeit mit queeren Menschen und Familien zu entwickeln, eine Willkommenskultur zu etablieren und Sichtbarkeit von Vielfalt zu fördern.
Termin& Ort: 28.11., 9-13.30 Uhr; Kosten: bei Anmeldung bis 17.10.: 110 €, dann 130 € [Anmeldung bis 29.11.]

28.11. Stuttgart: antipopulist. Handlungs-&Argumentationstraining

Netzwerk Teilzeitausbildung BW: Handlungs- und Argumentationstraining gegen populistische Äußerungen im Ausbildung- und Arbeitsumfeld:
Was tun gegen abwertende Parolen im Arbeitskontext? Z.B. in Gruppenarbeiten mit Kund*innen, in der Begleitung von Teilzeitauszubildenden oder im Gespräch mit Kolleg*innen. - Das Training informiert u. sensibilisiert für menschenverachtende Einstellungen, Diskriminierung u. ungleiche Chancen in der Gesellschaft. Vermittelt werden Strategien für zivilcouragiertes Verhalten in der Konfrontation mit rechtspopulistischen Parolen u. Vorurteilen u. bietet Raum, um diese einzuüben. In spielerischen Modellsituationen wird die eigene Reaktions- u. Argumentationsfähigkeit ausgebaut. Menschenverachtende Argumente, politische (Pseudo)Erklärungen u. populistische Sprüche werden auf ihre emotionale Basis, ihre Wirkung u. ihre inhaltliche Bezugnahme überprüft. Eigene Überzeugungen u. Stärken werden für die Argumentation nutzbar gemacht.
Der Workshop besteht aus 3 Modulen: Diskriminierung & Vorurteile - was hat das mit mir zu tun?, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit - eine Gefahr für das demokratische Miteinander, Was tun? Handlungs- u. Argumentationstraining.
Die Inhalte werden in einer Kombination aus interaktiven Workshop-Elementen, Rollenspielen u. Vortragseinheiten erarbeitet.
Referierende: Mitarbeitende der Landeszentrale für politische Bildung BW, Stabsstelle „Demokratie stärken“.
Das Netzwerk TZBA BW wird unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit u. Tourismus aus Mitteln des Landes BW, die der Landtag BW beschlossen hat.
Termin&Ort: 28.11., 9-17Uhr; Forum 3, Forumsaal, 2. OG, Gymnasiumstr. 21, 70173 Stuttgart. [Anmeldung bis 14.11. bei Anja Tschanter, Kosten: 70€]

28.11. München: Pädagog. FoBi: Umgang mit Betroffenen sex. Gewalt

"Du bist die Erste, der ich das erzähle ..."
Grundlagenfortbildung für pädagogische Fachkräfte, in Kooperation mit der der Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle IMMA e.V..
Inhalt: Viele Betroffene von sexueller Gewalt berichten im Rückblick wie wichtig die Reaktion ihres Gegenübers war, als sie sich zum ersten Mal jemandem offenbart haben. Diese Situation ist mitentscheidend, wie gut es Betroffenen im weiteren Verlauf gelingt, aus Isolation und Schweigegeboten seitens der Täter*innen auszusteigen und Hilfsangebote anzunehmen. Die Veranstaltung ist eine Grundlagenfortbildung und richtet sich an alle, die möglicherweise im Rahmen ihrer pädagogischen Tätigkeit die Rolle einer ersten Vertrauensperson übernehmen und sich fundiertes Wissen und Handlungskompetenz wünschen, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.
Nach einem theoretischen Überblick zu sexueller Gewalt, Traumatisierung und Traumafolgesymptomatik wird es im Schwerpunkt darum gehen, wie Betroffene in den ersten Kontakten aufgefangen werden können und wo sie weiterführende Unterstützung (im Raum München) erhalten. Dazu werden Techniken zur Gesprächsführung und Krisenintervention vorgestellt und ausprobiert.
Leitung: Birgit Hermann, Dipl. Psychologin, Psych. Psychotherapeutin und Julia Lichtwardt, M.A. Pädagogin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin; beide: Beratungsstelle IMMA e.V.
Zeit und Ort: 28.11., 9.30-17Uhr; Ort: Kontakt- und Informationsstelle IMMA e.V., Humboldtstr. 18, 81543 München. Kosten: 105 Euro. [Anmeldung]

28.-29.11. Oberderdingen: Traumatisierte M* in den erzieherischen Hilfen

Kommunalverband für Jugend u. Soziales BW (KVJS) in Kooperation mit der LAG Mädchenpolitik BW e. V.: Traumatisierte Mädchen u. junge Frauen - Methoden für den pädagogischen Alltag in den erzieherischen Hilfen:
Die Arbeit mit Mädchen, die aufgrund von traumatischen Erlebnissen in ihrer Beziehungs- und Verbalisierungsfähigkeit sehr eingeschränkt sind, löst im pädagogischen Alltag bei den Fachkräften oft Hilf- und Ratlosigkeit aus. Zur traumaspezifischen Symptomatik gehören unter anderem Selbstverletzungen, dissoziatives Verhalten, gering ausgeprägte Impulskontrolle oder Flashbacks. - Diese zweitägige Fortbildung bietet einen theoretischen Überblick der Symptomatik von Traumafolgen und führt in praxisorientierte und alltagstaugliche Methoden im Umgang mit traumatypischen Verhaltensweisen bei Mädchen und jungen Frauen ein. Hilfreiche Techniken der Stabilisierung und Ressourcenförderung wie Imaginationsübungen, Dissoziationsstop oder der Aufbau eines Notfallkoffers werden, abgestimmt auf alters- und geschlechtsspezifische Erfordernisse von Mädchen und jungen Frauen, vorgestellt und erprobt. Auch werden die notwendigen Rahmenbedingungen für eine mädchenspezifische traumapädagogische Arbeit vorgestellt. Es besteht die Möglichkeit, Fälle aus dem eigenen Betreuungsalltag einzubringen.
Zielgruppe: Sozialpädagog. Fachkräfte in den Hilfen zur Erziehung, die mit Mädchen u. jungen Frauen arbeiten.
Termin&Ort: 28.11., 10-17:30Uhr, 29.11. 9-16Uhr.; Bildungszentrum Schloss Flehingen, Gochsheimer Str. 19, 75038 Oberderdingen [Infos&Anmeldung]

ab 28.11. SN, ST, BB: Berufsbegleitende Weiterbildung "Mädchen*arbeiter*in"

Kooperationsveranstaltungsreihe zwischen Sachsen, BB u. Sachsen-Anhalt: Berufsbegleitende Weiterbildung „Mädchen*arbeiter*in“ 28.11.24 - 9.5.26:
Die Bildungsreferent*innen der LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen e.V. – Fachstelle Mädchenarbeit und Genderkomptenz, des Projektes KuKMA – Kontakt und Koordinierungsstelle für Mädchen*arbeit im Land Brandenburg und des Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. haben sich zusammengeschlossen, um Fachkräften in den drei Bundesländern einen praxisnahen Wissenstransfer in der Arbeit mit Mädchen* zu ermöglichen.
Fachkräfte, die sich zu der Weiterbildung anmelden, erwarten ein, auf 1,5 Jahre angelegtes, modulares Angebot, welches sowohl Veranstaltungen in Präsenz, als auch diverse Onlineveranstaltungen umfasst. Hierbei wird zwischen Pflicht- u. Wahlpflichtmodulen unterschieden, um Teilnehmenden individuelle Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten. [Infos&Anmeldung, Flyer]

3.-4.12. Online-Seminar (KiJu-Arbeit): Sex.Gewalt&Prävention

Grundlagenseminar des Instituts für Sexualpädagogik (isp) in Koblenz: Sexuelle Gewalt und Prävention in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Kinder, Jugendliche sollten sich ((in ihrem Zuhause und auch)) in Institutionen sicher wissen. Sie sollten die Möglichkeit haben sich zu entfalten, sich mit ihren Fähigkeiten zu erleben und ihre Identitäten und Persönlichkeiten weiter entwickeln zu können. Dazu gehört ein gewaltfreier Raum.
Um Kinder und Jugendliche wirksam vor sexueller Gewalt zu schützen, brauchen Fachkräfte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aktuelles Fachwissen und Handlungskompetenz. Ziel des Live-Online-Seminars (LOS) ist es, pädagogisch Tätige in Kita, Schule, Jugendarbeit sowie Kinder- und Jugendhilfe über die verschiedenen Formen sexueller Gewalt zu informieren und zu sensibilisieren. Neben der Wissensvermittlung und der Reflexion des eigenen professionellen Handels, befassen sich die Teilnehmenden mit folgenden Inhalten:
- Weiterentwicklung einer Kultur der Achtsamkeit im jeweiligen Handlungsfeld ohne in jeder Situation „rot zu sehen“
- Erweiterung der Handlungssicherheit bezüglich Grenzverletzungen, Übergriffen sowie sexueller Gewalt
- Kennenlernen präventiver Maßnahmen sowie
- Fallarbeit.
In diesem Live Online Seminar können Fachkräfte ihr berufliches Handeln im Umgang mit sexueller Gewalt reflektieren, erweitern und auffrischen. Dabei beschäftigen wir uns mit den Ebenen von Primar-, Sekundär- und Tertiärprävention, um betroffenen Kindern und Jugendlichen als verlässliche und kompetente Ansprechpersonen zur Verfügung zu stehen.
Die Inhalte des Seminars werden mit interaktiven und lebendigen Methoden ausgestaltet. Nach dem Live-Online-Seminar bekommen die Teilnehmenden umfangreiche Handouts sowie darüber hinausgehende thematische Informationen auf einem begleitenden padlet (digitale Pinnwand).
Das LOS richtet sich an routinierte genauso wie frisch eingestellte Fachkräfte in der (sexual)pädagogischen Arbeit. Die Teilnahme an dem Seminar wird durch eine Teilnahmebescheinigung bestätigt.
Termine und Ort: 3. und 4.12., je 9-18 Uhr, Online.  Kosten: bei Buchung bis 22.10. 270 Euro, danach 320 Euro. [Anmeldung bis 28.11.]

4.12. Freiburg: Mädchen*arbeits-Leitlinien als KJH-Querschnittsthema

Kooperationsveranstaltung der Stadt Freiburg u. der Geschäftsstelle AG Mädchen* für eine geschlechtergerechte Jugendhilfe in Freiburg: "Einführung der überarbeiteten Freiburger Leitlinien zur Mädchen*arbeit": Die Freiburger Leitlinien zur M*arbeit gibt es schon seit 1998. In einem intensiven gemeinsamen Prozess wurden sie von der Stadt Freiburg u. der AG M* auf den neusten Stand gebracht. Ziel der Leitlinien ist es, geschlechterreflektierende Arbeit mit Mädchen, trans, inter und nicht-binären Ki&Ju als Querschnittsthema in der Freiburger Jugendhilfe zu verankern. - Sie erwartet die Vorstellung der überarbeitetet Leitlinien. Bei einem Mittagsimbiss wird es die Möglichkeit geben, sich in kleinen moderierten Runden mit verschied. Aktuer*innen zu den Leitlinien auszutauschen. - Um diese gewinnbringend umzusetzen, sind wir alle gefragt.
Termin&Ort: 4.12., 11-13:30 Uhr, Stadtteilzentrum Vauban 037 e.V. (Haus37), Alfred-Döblin-Platz 1, 79100 Freiburg. [Infos]

5.-6.12. Berlin: Trans*geschlechtlichkeit als Thema für die Jugendarbeit

Angebot des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg (SFBB) im Rahmen des Handlungsfelds Jugend/sozial/arbeit: Mein Leben - mein Geschlecht: Trans*geschlechtlichkeit als Thema für d. Jugendarbeit.
Info: Gendernonkonforme, genderqueere und transgeschlechtliche (kurz: trans*) Personen teilen in dieser Gesellschaft die Erfahrung, dass die Zuschreibungen, die aufgrund ihres Körpergeschlechts an sie gerichtet werden, nicht ihrem inneren Erleben und ihrer Geschlechtsidentität entsprechen. Da Geschlecht jedoch in dieser Gesellschaft eine hochrelevante Kategorie darstellt, die in allen sozialen Beziehungen angesprochen und mit Erwartungen ausgefüllt wird, stehen trans* Personen immer wieder vor erheblichen Herausforderungen.
Hierzu gehören auch Gewalt, Diskriminierungen, Nicht-Anerkennung und Nicht-Gesehen-Werden. Die Angriffe gegen trans* Personen beginnen oft schon biografisch früh, geschehen in allen Lebensphasen und finden in allen wesentlichen sozialen Räumen statt. Die Schlüsse, die trans* Kinder und Jugendliche aus der oft gegen sie gerichteten Gewalt ziehen, spiegeln vielfach das Dilemma wider, in dem Menschen sich befinden, wenn sie wiederholt von Personen angegriffen werden, deren Sorge sie anvertraut sind und vor denen sie nicht fliehen können.
Im Rahmen der Fortbildung lernen Fachkräfte der JA/JSA aus Bln u. BB community-basierte u. medizinische Konzepte von Trans*geschlechtlichkeit kennen. Gemeinsam werden die aktuellen Vorgaben einer medizinischen u. rechtl. Transition u. die psychosozialen Versorgungsbedürfnisse betrachtet. Mit Blick auf die J(S)A-Praxis wird das dargestellte Wissen für die Ausgestaltung der Beratungs- u. Versorgungsangebote anwendungsbezogen betrachtet. Aktuelle Umsetzungsmöglichkeiten werden gemeinsam beraten. Elemente der Selbstreflexion unterstützen die Wissensaneignung.
Zeit&Ort: 5.12., 9:45Uhr - 6.12.,17:15 Uhr, Jagdschloss Glienicke [Infos&Anmeldung bis 10.10.]

5.-6.12. Dortmund: FoBi "Mit Jungen* sexualpädagog. arbeiten"

Fortbildung der LAG/ Fachstelle Jungenarbeit NRW für Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter ausgeschrieben: Mit Jungen sexualpädagogisch arbeiten:
Sexualität als Lebensenergie begleitet uns Menschen von Geburt ein Leben lang. Somit gehört sie zu den zentralen Entwicklungsaufgaben jedes Kindes u. jedes Jugendlichen, bis ins Erwachsenenalter hinein. Dies macht die Auseinandersetzung mit allen Facetten von Sexualität zu unserem pädagog. Auftrag. Und gleichzeitig fällt uns Fachkräften das Thema oft gar nicht so leicht, da es sehr ins Private hinein reicht, eigene Schamgrenzen berührt u. unser Nähe-Distanz-Verhältnis verunsichern kann.
Gerade im Medienzeitalter kommen Kinder u. Jugendl. immer früher mit Pornografie, anderen sexuellen Inhalten u. Rollenbildern in Kontakt, die sich nicht mit unserem Gefühl zu gelingender Sexualität vereinbaren lassen. Jungen kriegen es mit sehr einseitigen Vorstellungen v. Männlichkeit u. hohen Erwartungshaltungen an ihre sexuelle Leistung zu tun, während sie mit ihren Fragen zunehmend auf das Internet verwiesen sind. In all den unterschiedl., teils widersprüchlichen Botschaften dazu "wie man Sex macht" ist es umso wichtiger, dass Jungen analoge Bezugspersonen haben, um über ihre Fragen, Erfahrungen u. Verunsicherungen ins Gespräch zu kommen.
Hier wollen wir in der FoBi ansetzen u. der Frage nachgehen, wie Fachkräfte Jungen angemessen sexualpädagogisch begleiten können. Dazu greifen wir verschied. Themen auf, die Jungen im heranwachsenden Alter beschäftigen: Eine (achtsame) Sprache für Sexualität finden, Körper kennenlernen, gelingende Sexualität verstehen, Beziehungsweisen diskutieren sowie sich medienkompetent (selbst-)aufklären.
Das Seminar soll als Einstieg in die sexualpädagogische Arbeit mit Jungen dienen, Grundlagenwissen auffrischen u. prakt. Methoden vorstellen, mit denen in der pädagog. Arbeit, z.B. innerhalb der Schule, OKJA, Wohngruppe o. anderen pädagog. Kontexten gearbeitet werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Reflexion unserer eigenen Haltung sowie die Anwendbarkeit in der pädagog. Praxis.
Termin&Ort: 5.-6.12., je 10-16 Uhr, Ort: Haus der Vielfalt, Zur Vielfalt 21, 44147 Dortmund. Kosten: 165 €. [Infos& Anmeldung]

6.12.24-17.1.27 Hamburg: Weiterbild. System. Queer-&Transberatung

Hamburger Institut für Systemische Weiterbildung: Systemisch Arbeiten&Beraten - Schwerpunkt Queer-&Transberatung.
Im Zentrum dieser 2-jährigen dgsf-zertifizierten Weiterbildung stehen die Vielfalt sexueller u. geschlechtl. Identitäten, Orientierungen u. Beziehungsformen. Es werden neben lösungs- u. ressourcenorientierten Beratungsstrategien eine Vielzahl systemischer Methoden u. Ansätze vermittelt, um sowohl mit Einzelpersonen als auch mit größeren Systemen gut arbeiten zu können. Dabei wird die systemische mit einer intersektionalen u. machtkritischen Haltung verbunden. Es wird versucht, gemeinsam mit der Kursgruppe ein offenes u. unterstützendes Lernumfeld zu gestalten, in dem Lernen auf verschied. Ebenen möglich ist u. jede*r die Möglichkeit hat, die eigene Berater*innenpersönlichkeit zu entwickeln.
Zeit: 6.12.24-17.1.27, Kosten: 6490€ [Infos&Anmeldung]

9.-10.12. Gültstein: Workshop: Jungen*, Bedürfnisse& Ressourcen

9.-10.12. Gültstein. LAGJ-Workshop. Jungen*, Bedürfnisse und Ressourcen – Grundlagen einer zeitgemäßen Jungen*arbeit. Die Fortbildung, eine Kooperationsveranstaltung der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg mit dem Landesjugendamt BW (KVJS), vermittelt Fachkräften wesentliche Grundlagen zu geschlechtlicher Sozialisation und zeigt auf, inwiefern Geschlecht sozial konstruiert und einstudiert wird. Sie ermöglicht einen soliden Einstieg in die geschlechterbewusste Arbeit mit Jungen* und bietet praktische Ideen an, um Jungen* bezüglich ihrer Geschlechtersozialisation in der heutigen Gesellschaft zu unterstützen. Konkrete Inhalte u.a.: Lebenslagen von Jungen* sowie daraus resultierende Bedürfnisse und Herausforderungen, – Themen der Jungen*arbeit, Biografische Arbeit und Haltungen der Jungen*arbeit, Praxisorientierte Angebote und Methoden der Jungen*arbeit.
Zeit&Ort: 9.12.,10-17:30 Uhr - 10.12., 9-16 Uhr, Tagungszentrum Gültstein (bei Stuttgart) Kosten mit/ohne Übernachtung 372/305€. [Infos]

10.-11.12. Dortmund: Seminar: Jungen* in Armutsverhältnissen

Kostenfreies zweitägiges Seminar der LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW: "Jungen* in Armutsverhältnissen - Intersektionelle Praxis einer Transkulturellen Jungen*arbeit" aus dem Projekt "Irgendwie Hier! Jungenarbeit in der Migrationsgesellschaft".
Die beiden Fortbildungstage bieten eine Einführung in die Konzeption und in die Praxis einer aktuellen Jungen*arbeit. Es wird methodisch und durch Impulse vorgestellt, wie das Konzept der Transkulturellen Jungen*arbeit die intersektionelle Analyse von Jungenwelten systematisch einbaut:  Wie begegnen wir der heutigen Vielfalt von Jungen*/männlichen* Jugendlichen u. jungen Männern? Welche Rolle spielen Diskriminierungen u. welche Benachteiligungen? Was müssen wir wissen u. berücksichtigen? Und wie setzen wir unser Wissen praktisch in der Arbeit mit männl.* Jugendlichen um?
Besondere, aufbauende Schwerpunkte:
- Jungen*arbeit, die auch von Jungen* in Armutsverhältnissen als hilfreich angenommen wird
- Überwindung „gläserner Barrieren“ bei Klassismuserfahrungen
- Intersektionelle Verknüpfung mit Rassismuserfahrungen
- Jungen* als Profiteure der „patriarchalen Dividende“
- jungentypische Bewältigungsstrategien von Männlichkeiten in Klassenverhältnissen
- Einführung in die Praxis der Transkulturellen Jungen*arbeit
- Anliegen der Teilnehmenden + eigene Praxisbeispiele sind willkommen und können gerne methodisch bearbeitet werden.
Termin&Ort: 10.+11.12., 10-16 Uhr; Werkhalle im Union Gewerbehof, Huckarder Str. 12, 44147 Dortmund. [Infos / Anmeldung

13.12. Dortmund: FoBi "Polit. Geschlechterbildung"

Kostenfreie Fortbildung der LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW: Politische Geschlechterbildung: Diskurse umd Migration, Gender und Armut und ihr Einfluss auf die Praxis der Kinder- und Jugendhilfe.
In diesem Seminar stellt die Referentin Dr.in Ines Pohlkamp vor, in welchen Dimensionen politische Diskurse rund um Asyl und Migration die Sicherheitsdebatten und den fachlichen Alltag in der Kinder- und Jugendhilfe prägen. Dabei geht sie auf die unterschiedlichen Referenzlinien der Mädchen* und Jungen*arbeit und queerer Bildung ein. Die Fortbildung bietet Raum für Austausch und Diskussionen der Fachkräfte, um die Wirkmächtigkeit von Politik bis in die Mikroebene gemeinsam zu ergründen und neue Wege der politischen Geschlechterbildung zu entwickeln. Wir wollen debattieren, uns austauschen und prüfen, welche Wege politische, geschlechtersensible Jugendarbeit als demokratischer Akteur gehen muss.
Termin&Ort: 13.12., 10-15 Uhr; Haus der Vielfalt, Zur Vielfalt 21, 44147 Dortmund. [Infos&Anmeldung]

16.12. Freiburg/online: Rassismus&Antifeminismus im Kontext Sozialer Arbeit

Durch das Bundesprogramm "Demokratie Leben!" geförderte Veranstaltung der Geschäftsstelle AG Mädchen* für eine geschlechtergerechte Jugendhilfe in Freiburg am 16.12.:
Antifeminismus entgegen treten - Zur Verschränkung von Rassismus und Antifeminismus im Kontext Sozialer Arbeit
Der FoBi-Fokus wird auf der Verschränkung von Antifeminismus u. Rassismus liegen. Vormittags findet ein praxisnaher Workshop statt, nachmittags wird es einen online Vortrag mit Diskussion geben. Die Veranstaltungsteile können kombiniert o. einzeln besucht werden. [Infos]

ab 22.1.25 Mücheln: QualifizierungsKurs Jungen*arbeit

Qualifizierungskurs des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.:
Die Arbeit mit Jungen* ist essenziell, häufig werden sie als schwierig und auffällig wahrgenommen. Da ist eine gezielte Unterstützung zur Orientierung nötig. Jungen*arbeit bietet ihnen stabile Strukturen, fördert positive Verhaltensweisen und stärkt ihr Selbstwertgefühl. Durch individuelle Betreuung werden sie befähigt, Herausforderungen zu meistern und sich konstruktiv in die Gesellschaft zu integrieren.
Der QualifizierungsKurs Jungen*arbeit im Jahr 2025 richtet sich an männliche Fachkräfte, Multiplikatoren und an ehrenamtlich Arbeitende in den Handlungsfeldern der Schulsozialarbeit und Kinder- und Jugendhilfeund alle anderen Interessierten.
In den angebotenen Modulen wird für Jungen*arbeit und die eigene Rolle in der Arbeit mit Jungen* sensibilisiert. Weiter wird das Handwerkszeug für eine gelingende Jungen*arbeit oder Arbeit mit Jungen* vermittelt und gemeinsam erarbeitet. [Weitergehende Infos: hier].
Termine: 22.-24.1., 19.-21.2. und 19.-21.3.2025, Veranstaltungsort: Gästehaus Geiseltalsee, Markt 16, 06249 Mücheln (Geiseltal, Saalekreis). Teilnahmebeitrag: 490 Euro - (incl. Übernachtung & Verpflegung) [Mehr Infos&Anmeldung]

ab 3.2. hybrid: zertifizierte Weiterbildung zur*m Jungen*arbeiter*in

Neue Weiterbildung zur*m Jungen*arbeiter*in startet im Februar 2025: aus 15-jähriger Weiterbildungserfahrung der LAG Jungen*- & Männer*arbeit BW ist eine neu konzipierte Weiterbildung entstanden, die 10 Module mit vielfältigen Themen zum geschlechter- und diversitätsbezogenen pädagogischen Handeln mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – mit und ohne Behinderung – enthält. Über ein Jahr lang können sich Fachkräfte aller Geschlechter mit dieser Fortbildung Haltung und Grundlagen geschlechter- und diversitätsbewusster Pädagogik aneignen. Mit 8 von 10 absolvierten Modulen kann ein Zertifikat erworben werden.
Alle Module werden hybrid veranstaltet: Online und in Präsenz (Freiburg/Karlsruhe). [Infos&Anmeldung]

Bln/BB/Online: Individuelle FoBi zu Demokratie, Zivilcourage, Diskriminierung, Diversität

Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.V. Berlin: "Demokratische und diskriminierungskritische Haltungen stärken!: Sie suchen nach einer guten Fortbildung zu Themen rund um Demokratie, Zivilcourage, Diskriminierung und Diversität? Dann kommen Sie zu uns! Unsere pädagogisch erfahrenen Bildungsreferent*innen konzipieren sie passgenau für Ihre Bedarfe. Auch Kombinationen der Themenbereiche sind möglich. Wir stellen Ihnen gern unsere Methoden und Spiele vor oder führen Sie in unsere Arbeit am Berliner Lernort 7xjung ein. 
Für Schulen, Sozialarbeitende u. weitere pädagog. Tätige in Berlin, BB, Online o. im neugestalteten Lernort 7xjung:
Die Gruppen von max. 15 Teilnehmenden erhalten praktische Impulse, moderierte Austauschmöglichkeiten u. inhaltl. Inputs, die eine diversitätssensible u. demokrat. Haltung der pädagogisch Tätigen stärken. Dauer u. Zeitraum stimmen wir mit Ihnen ab. Formate ab 90 Min. sind dabei ebenso möglich wie ganztägige o. mehrteilige Seminare. 
 Ab Nov. begrüßen wir Sie gern in unserem neu gestalteten Lernort 7xjung. Wir besuchen Sie auch gern in Ihren Räumen in Bln/BB o. bieten Online-Fortbildungen an.
Um das passende Format zu finden, sprechen Sie unsere Mitarbeiterin Joanna Mandalian an (Tel.: 030 3030 808 67 / Mail / Online-Formular).

asynchron online: Kurs "Antimuslimischer Rassismus"

Der ZEOK e.V. - das Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur - bietet im Rahmen des Kompetenznetzwerks Islam- und Muslimfeindlichkeit einen interaktiven E-Learning-Kurs für Fachkräfte und Multiplikator*innen in der Kinder- und Jugendarbeit an. Ziel ist es, antimuslimischen Rassismus zu erkennen, das eigene Handeln zu reflektieren und Handlungsstrategien zu entwickeln. Der Kurs behandelt muslimfeindliche Einstellungen und ihre Auswirkungen auf muslimische Menschen, insbesondere in der prägenden Lebensphase von Kindern und Jugendlichen. [Zum Kurs]
Das Anliegen von ZEOK ist es, eine offene Kultur und ein friedliches Zusammenleben vor Ort in Leipzig, in Sachsen und bundesweit mitzugestalten. Das Leitbild des Vereins ist eine Gesellschaft, in der jedes Menschenleben gleichwertig ist. Er versteht sein Engagement als Beitrag gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus sowie gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit.

asynchron online: FoBi "Schule - Geschlecht - Einfach Digital"

Digitales Fortbildungsangebot: „Schule – Geschlecht – Einfach Digital“
Termine: asynchron, also Teilnahme und Bearbeitung zu selbstgewählten Zeitpunkten; Preis: kostenlos.
Zielgruppe: (angehende) Lehrer*innen, pädagogische Fachkräfte sowie alle weiteren Interessierten
Text: Du bist (angehende) Lehrkraft oder arbeitest als pädagogische Fachkraft? Und möchtest Dich zum Thema Geschlecht in der pädagogischen Praxis fortbilden? Dann bist Du hier genau richtig!
In unserer Onlinefortbildung setzt Du Dich mit Geschlecht in pädagogischer Praxis auseinander. Wie hängt Geschlecht mit Gesellschaft zusammen? Warum ist Geschlecht für Pädagog*innen relevant? Wie kannst Du Unterrichtseinheiten geschlechterreflektiert gestalten? Für all diese Fragen und mehr bietet der Kurs Antworten und Methoden. Mit praxisnahen Beispielen und unterschiedlichen digitalen Medien und Methoden lernst Du wichtige Konzepte kennen und erhältst Tipps für Deine eigene pädagogische Umsetzung. Mit Abschluss des Kurses erhältst Du ein Zertifikat über Deine erfolgreiche Teilnahme und Qualifikation. [Weitere Infos & Registrierung]
Verantwortlich: Zentrum für Geschlechterstudien / Gender Studies, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn.

 

6. Fachtagungen, Konferenzen & andere Veranstaltungen

1.10. Köln: Fachforum Klassismus

Fachforum Klassismus am 01.10.2024 in der Alten Feuerwache Köln: projekt.kollektiv in Kooperation mit den Projekten IM*A (LAGM*A-NRW) und Q_munity (Queeres Netzwerk NRW):
Pädagogische Fachkräfte, Multiplikator*innen und weitere Interessierte laden wir herzlich für den 01.10.2024 zu dieser ganztägigen Kooperationsveranstaltung nach Köln ein: „Intersektion Klassismus: Dethematisierungen im Zusammenspiel von Rassismus und Sexismus im Kontext Flucht und Migration – ein Fachforum“.
Die Auseinandersetzung mit Klassismus nimmt an Dringlichkeit zu. Pandemie, Inflation, globale Ungerechtigkeit, Klimakrise und Kriege wirken sich direkt auf Migrationsbewegungen und in Deutschland lebende und zugezogene Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus. Vor allem fehlt es geflüchteten Menschen – insbesondere aber Unbegleiteten
minderjährigen Geflüchteten, Mädchen* und queeren Jugendlichen nach Flucht – an Zugängen zum gesellschaftlichen Leben sowie zum Gesundheits- und Bildungssystem.
Während rassismuskritische und sexismuskritische Perspektiven punktuell im pädagogischen Diskurs vertreten sind, ist Klassismuskritik in der Intersektion selten sichtbar. Wir brauchen Informations- und Austauschräume, um mögliche Handlungsperspektiven zu er- und bearbeiten, Forderungen an Politik und Medien zu formulieren, und um unsere eigene Situation, Betroffenheit und Rolle in der intersektional ausgerichteten Arbeit zu reflektieren.
Im Fachforum wollen wir, die Projekte Q_munity, projekt.kollektiv und IM*A, deshalb gemeinsam mit den Referent:innen und Teilnehmenden die Entwicklung und das Zusammendenken (hetero-/cis-)sexismus-, rassismus- und klassismuskritischer Perspektiven für die Jugendarbeit in NRW in den Blick nehmen. Es wird Raum für Information, Austausch und die Erarbeitung gemeinsamer Handlungsstrategien geben. Denn intersektionale Pädagogik bedeutet, Klassismus im Kontext rassismus- und sexismuskritischer Kinder- und Jugendarbeit mitzudenken!
Weiterführende Informationen finden sich unter https://www.ida-nrw.de/unsere-fach-bereiche/projektkollektiv
und bei social media (@projekt.kollektiv sowie @lagma_nrw und @q_munity_nrw).

1.10. Online: MINTvernetzt im Dialog: Forschungstransfer

MINTvernetzt im Dialog: Forschungstransfer
In Kooperation mit MesH_MINT (Metavorhaben zu strategischen Handlungsfeldern der MINT-Förderung), einem Projekt, dass im April 2023 startete und bis März 2028 gefördert wird. Es wird von einem Verbund aus drei Partnern umgesetzt: der Universität Regensburg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Stifterverband und hat sich zum Ziel gesetzt, relevante Forschungsergebnisse aus der MINT-Bildungswissenschaft zu selektieren und in geeigneten Formaten für die MINT-Praxis zugänglich zu machen.

In dieser Ausgabe von MINTvernetzt im Dialog wollen wir von Euch wissen, welche Fragen Euch in Eurer MINT-Praxis beschäftigen und zu welchen Themen Euch Ergebnisse aus der internationalen Bildungsforschung interessieren:
Förderung von diverseren Gruppen? Effektiver Einsatz von Technologie? Kooperation mit Eltern?
Diese oder weitere Fragen beschäftigen Euch? Dann meldet Euch für unsere Veranstaltung an und helft uns relevante Themen zu identifizieren und weitere Angebote und Empfehlungen für die MINT-Community zu schaffen. So können wir die Bildungsforschung von morgen beeinflussen.
In dieser Dialogveranstaltung möchte MesH_MINT gemeinsam mit Euch Herausforderungen diskutieren sowie Bedarfe und Wünsche für neue Wissenstransferformate sammeln.
Termin: 1.10., 11:30-12:30 Uhr. [Mehr Informationen und Anmeldung]

6.10. Hamburg: P. Langstrumpf als feminist. Ikone?

Pippi – Ikone des weißen Feminismus?  Gespräch mit Silke Burmester, Palais-Fluxx-Gründerin und Publizistin und Alisha Heinemann, Professorin für Erziehungswissenschaften,
Bildungsverläufe und Diversität, Moderation: Lotte Warnsholdt: Stark, mutig, abenteuerlustig und eigensinnig – so ist die Figur der Pippi geschrieben und wird als Ikone des weißen Feminismus gefeiert. Doch was steckt hinter dem Imperativ „Sei Pippi, nicht Annika“? Ausgehend von der Figur der „Pippi“ möchten wir uns mit Darstellungen in Kinder- und Jugendliteratur aus einer feministischen und dekolonialen Perspektive auseinandersetzen. Die Veranstaltung bietet eine Gelegenheit, bekannte Geschichten und Figuren unter einem kritischen, zeitgenössischen Blickwinkel neu zu interpretieren und zu verstehen. [Museumseintritt; Die Veranstaltung findet auf Deutsch im Zwischenraum statt.]
Termin&Ort: 6.10., 16 Uhr, Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt (MARKK), Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg.

8.10. Online: Fachtag "WOHLFAHRT digital"

Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) e. V. - Onlinefachtagung: "WOHLFAHRT digital 6 – Herausforderungen meistern“  
„WOHLFAHRT digital“ lädt dazu ein, innovative digitale Lösungen, die von Akteur*innen der Freien Wohlfahrtspflege und für sie entwickelt wurden, einander vorzustellen und miteinander zu teilen, um Herausforderungen gemeinsam digital zu meistern. 
Zeit& Ort: 8.10., 9:30-17:30; online[Mehr Informationen& Anmeldung]

8.10. Online: J*&M*-Arbeit&(Gewalt-)Prävention (NRW)

Fachgespräch: Männerarbeit als Prävention: Chancen, Herausforderungen, Perspektiven
Gemeinsam mit Björn Süfke (man-o-mann Männerberatung, Bielefeld) und Daniel Niehaus (Jungen- und Männerberatung, Gelsenkirchen) spricht İlayda Bostancıeri MdL, Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Queerpolitik der Grünen Fraktion im Landtag NRW, über die Rolle von Männerarbeit als Prävention. Im Rahmen des Fachgesprächs soll sich damit auseinandergesetzt werden, welche Bedeutung der Präventionsarbeit mit Jungen und Männern zur Vorbeugung von Krisen und Vermeidung von Gewalt zukommt und wie sie einen Beitrag dazu leisten kann, emotionale Kompetenzen zu fördern und den Umgang mit sozialem Druck einzuüben. Auch werden die bestehenden Angebote und Bedarfe in NRW vorgestellt. Termin: 8.10., 16Uhr. [Anmeldung]

8.10. FF(M): Gespräch: Antisemitismus in islam. Kontexten

Evangelische Akademie Frankfurt: VORTRÄGE, ANALYSEN, GESPRÄCHE: "Antisemitismus in islamischen Kontexten. Ein kontroverses Thema": Das Massaker der Hamas an Jüdinnen und Juden hat die Welt erschüttert. In Deutschland hat der Überfall zugleich wie ein Katalysator gewirkt: Antisemitische Übergriffe haben seither drastisch zugenommen. In dieser Reihe beleuchten Fachleute den Hass gegen jüdische Menschen in seinen zahlreichen Facetten.
Termin&Ort: 8.10., 19-21 Uhr; Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt am Main, 19.00 – 21.00 Uhr [Infos&Anmeldung]

9.10. Dusiburg: Projekt-Abschlussfachtag "Mediatisierte Lebenswelten von Jungen*"

"Neue Welten – alte Regeln? Jungen* und Männlichkeiten in digitalen Medien" -  Abschlussfachtag des Projekts „Mediatisierte Lebenswelten von Jungen*“
Medien sind mittlerweile für die meisten von uns ein fester Bestandteil des Lebens. Als pädagogische Fachkraft erlebt man, dass auch die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in verschiedenster Weise medial beeinflusst wird. Doch wie gestalten sich diese mediatisierten Lebenswelten konkret in der heutigen Zeit? Welche geschlechterspezifischen Herausforderungen und Chancen ergeben sich in einer zunehmend digitalisierten Umgebung? Und welche Bedeutung kommt dabei der geschlechtersensiblen Medienpädagogik und der Förderung von Medienkompetenz zu?
Fragen, mit denen wir uns die letzten drei Jahre im Rahmen des Projektes “MLJ* - Mediatisierte Lebenswelten von Jungen*” auseinandergesetzt haben und auf die wir zum Projektabschluss gemeinsam mit Ihnen und Euch zurückschauen möchten. Dabei wollen wir nicht nur eine Bestandsaufnahme der Gegenwart wagen, sondern auch den Blick in die Zukunft richten, um zeitgemäße Anforderungen und Potenziale der geschlechtersensiblen Medienpädagogik zu ergründen.
Die Fachstelle Jungenarbeit NRW lädt Sie herzlich ein, gemeinsam mit uns die gewonnenen Erkenntnisse zu reflektieren und über aktuelle Entwicklungen ins Gespräch zu kommen. - Der Fachtag richtet sich an Personen aller Geschlechter, die mit männl.* Ki&Ju im digitalen Kontext arbeiten (möchten).
Termin&Ort: 9.10., 10-16:30 Uhr; Kosten: 35€; Sportschule Duisburg-Wedau, Friedrich-Alfred-Allee 15, 47055 Duisburg. [Anmeldung]

10.10./27.11./10.12. Online-Reihe zu gendersensibler JSA/JMD-Arbeit

"Mädchen* auf die Agenda - von der Notwendigkeit gendersensibler JMD-Arbeit als Baustein geschlechterreflektierter Jugendsozialarbeit" so lautet der Titel der neuesten s.g. "JMD-Kacheltalk"-Veranstaltungsreihe der BAG EJSA, die sich an alle Fachkräfte der JMD u. weiterer Arbeitsfelder der JSA richtet.
Die Kacheltalks dauern jeweils 90 Minuten u. sollen Praktiker*innen in den bundesweiten kollegialen Austausch bringen. Wir haben interessante Expert*innen als Gäste, die Impulse für die Reflexion der eigenen Praxis bieten. Zusätzlich beteiligen sich JMD-Fachkräfte u. berichten von den Herausforderungen u. Chancen ihrer Arbeit.
Termine (je 10-11:30 Uhr):
- 10.10. Lebenswelten von BiPoC-Mädchen*, Referentin: Yasmina Gandouz-Touati, Wissenschaftl. Mitarbeiterin Uni Bielefeld, Forschungsthemen: Rassismustheorie/-kritik, Migrations- u. rassismuskritische Pädagogik, Geschlechter- u. Feministische Theorie, Intersektionalität; zuvor Offenen KiJu- u. M*-Arbeit in Bielefeld.
- 27.11. Gruppenangebote für Mädchen* u. junge Frauen* in JMD, Referent*innen: JMD-Expert*innen unterschiedlicher Standorte
- 10.12. Arbeitsmarktintegration junger geflüchteter Frauen*, Referentin: Dr. Maye Ehab, Wissenschaftl. Mitarbeiterin im Bereich Migration, Integration u. internationale Arbeitsmarktforschung (INTER) am Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (iab)

Die Reihe wird 2025 fortgesetzt mit weiteren spannenden Referent*innen aus Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Theorie u. Praxis. [Infos&Anmeldung]

11.10. Duisburg: Vernetzungstreffen zur Fachtagung “Antifeminismus”

FUMA - Fachstelle Gender und Diversität: "stay connected" - Vernetzungstreffen & Lesung “Anti-Girlboss”:
Wir wollen in Kontakt kommen und bleiben u. uns zu dem FUMA Fokus-Thema 2024 “Antifeminismus” weiter austauschen: Was habe ich gelernt? Was habe ich ausprobiert? Was hat funktioniert und was nicht? Wer hat Lust auf weitere Kooperationen? - Inspirieren lassen werden wir uns von Nadia Shehadeh, die aus ihrem Buch “Anti-Girlboss” lesen u. uns mit provokanten Thesen mit auf eine spannende Gedankenreise nehmen wird.
Ort&Zeit: 10:00 Uhr, Villa anthropia, Franz-Haniel-Platz 4, 47119 Duisburg. Kosten: 20€. [Info&Anmeldung bis 4.10.]

12.10. Berlin: Kongress "Female future force day"

Am 12.10. findet der FEMALE FUTURE FORCE DAY unter dem Dach der FUNKE Mediengruppe im bcc Berlin statt. Dieses Projekt wird kofinanziert durch den Europ. Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Unter dem diesjährigen Motto BRIDGE THE GAP werden die allgegenwärtigen Ungleichheiten in nahezu allen Lebensbereichen adressiert: Es geht um Gender Pay Gap, Gender Health Gap, Gender Care Gap, Gender Data Gap und vieles mehr. Im Austausch mit inspirierenden Speaker*innen, in Paneldiskussionen, Interviews und interaktiven Masterclasses sollen nicht nur die Probleme benannt, sondern Lösungen erarbeitet und Wege aufgezeigt werden, die die Brücken in eine gerechtere, inklusivere Welt schlagen können. Alle Teilnehmer*innen erwartet ein spannendes, abwechslungsreiches Programm auf mehreren Bühnen und Masterclass-Räumen sowie ausreichend Gelegenheit zum persönlichen Austausch und Netzwerken.
Einlass ab 8:30Uhr, Programmstart ab 10Uhr, Ende ca. 18Uhr + Übergang zur Networking Party. [Infos& Anmeldung]
Eine der diesjährigen Sprecher*innen im Rahmen der Konferenz wird Dr. Katarina Barley sein, seit 2019 Vizepräsidentin des EU-Parlamentes und Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz u. Inneres. Zuvor war sie Bundestagsmitglied, SPD-Generalsekretärin, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen u. Jugend, geschäftsführende Bundesministerin für Arbeit u. Soziales sowie Bundesministerin der Justiz u. für Verbraucherschutz. 2023 nahm Bundesfamilienministerin Lisa Paus teil.

15.10. Online-Format: Sexualisierte Gewalt - J&M als Betroffene&Täter

Bundesforum Männer: BFM Impulse: Sexualisierte Gewalt – Jungen u. Männer als Betroffene u.als Täter: Nach den Enthüllungen über sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen im Jahr 2010 wurden durch das mediale Echo u. öffentl. Interesse Debatten auch über Jungen u. junge Männer als Betroffene sexualisierter Gewalt angestoßen. Ihre Betroffenheit ist aber weiterhin ein unterschätztes gesellschaftl. Problem. Das Umfeld von Betroffenen u. Tätern nimmt die Gewalt in vielen Fällen nicht wahr o. ist überfordert. Betroffene erfahren zu wenig Hilfe u. Unterstützung. Männlichkeitsbilder u. -anforderungen spielen dabei eine relevante Rolle.
Gemeinsam mit Dr. Dirk Bange wollen wir im Rahmen unserer digitalen Veranstaltungsreihe „BFM Impulse“ sowohl auf die besonderen Herausforderungen u. Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene als auch auf männl. Täterschaft mit Blick auf sexualisierte Gewalt eingehen. - Dr. Dirk Bange ist seit 2006 Leiter der Abteilung "Familie u. Kindertagesbetreuung" im Amt für Familie der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie u. Integration in Hamburg. Als Autor hat Dr. Dirk Bange zahlreiche Publikationen über sexualisierte Gewalt an Kindern, Kita-Betreuung u. Themen der KJH veröffentlicht.
Termin: 15.10., 17.30-19 Uhr, Online [Infos zu "BFM Impulse"&Anmeldung]

15.10. Lindau: Fachkräfteaustausch J*arbeit (EUREGIO-Bodensee)

Fachkräfteaustausch & Netzwerktreffen: Jungen*arbeit in der Region EUREGIO-Bodensee. Die LAGen Jungen*- u. Männer*arbeit Bayern und BW laden Fachkräfte aus der Jungen*arbeit zu einem länderübergreifenden Fach- und Netzwerkaustausch ein. Ziel ist die gegenseitige Orientierung über Angebote, Erfahrungen, Haltungen in der Jungen*arbeit in den Anrainerländern rings um den Bodensee sowie die Erhebung von Fort- und Weiterbildungsbedarfen in der Jungen*arbeit.
Termin&Ort: 15.10.,14.-16 Uhr, Lindau. [Anmeldung]

16.10. Berlin: Fachaustausch Antidiskriminierungsarbeit

Jenseits der Zentren. Herausforderungen und Potentiale der Antidiskriminierungsarbeit - Fachaustausch Antidiskriminierungsarbeit als dialogischer Prozess
Veranstalter: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und das Institut für Social Justice & Radical Diversity.
In drei Paneldiskussionen mit anschließenden Fachaustauschen für Praktiker*innen soll die Bedeutung von Antidiskriminierungsarbeit in ländlichen, klein- und mittelstädtischen Gebieten hervorgehoben und nach den Bedingungen, den Gefahren und dem Potential dieser Arbeit gefragt werden.
Inhalt: Die letzte Veranstaltung unserer Reihe wird sich mit Antidiskriminierungsarbeit als dialogischem Prozess beschäftigen. Antidiskriminierungsarbeit wird getragen von dem Anspruch, zu einer besseren Welt beizutragen: eine Welt, die weniger gewaltvoll ist, weniger Ausschlüsse erzeugt und Ressourcen besser verteilt. Gleichzeitig bewegt sich auch die Antidiskriminierungsarbeit in spezifischen Kontexten und ist an bestimmte Wissens- und Wahrnehmungshorizonte gebunden.
Was sind die aktuellen Grenzen von Antidiskriminierungsarbeit in Deutschland? Welche Ausschlüsse werden dadurch erzeugt? Und was müsste passieren, um den eigenen Ansprüchen gerecht(er) zu werden? Der Fokus dieses Panels liegt darauf, wie das nicht-zentrale Wissen über ‚Good Practices‘ in der Vermittlung und Umsetzung von Antidiskriminierungsarbeit in die Zentren zurückfließen könnte. Welche Formen kann ein solcher dialogischer Austausch annehmen? Welche Methoden sind dafür hilfreich? Wie kommuniziert man die Themen jenseits formalisierter Sprache und exkludierender Codes? Wie bauen wir Schnittstellen und übersetzen unsere jeweiligen Praxen?
Termin und Ort: 16.10., 10-15 Uhr; Haus der Kulturen der Welt (HKW), John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin [Informationen und Anmeldung]

17.10. Buckau: Film&Diskussion zu Feminismus

Das Frauenzentrum Courage im Volksbad Buckau zeigt am 17.10. ab 19 Uhr den Film "feminism wtf". Der Besuch ist kostenfrei.
Die Frauen*bewegung ist die erfolgreichste soziale Bewegung des 20. Jahrhunderts und hat alle Gesellschaftsschichten erfasst. Ihre Errungenschaften haben nicht nur bessere Lebensbedingungen für Frauen* erkämpft, sondern unsere Lebensweisen und unsere Ideen von Zusammenleben radikal verändert. Und obwohl feministische Debatten wie #metoo in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, hat der Begriff „Feminist*in“ immer noch einen negativen Unterton.
Der Dokumentarfilm FEMINISM WTF (What the Fuck) schlüsselt auf, welche Themenvielfalt 2023 unter dem Begriff Feminismus verhandelt werden. Die Experts aus Politik- und Sozialwissenschaften, Männlichkeitsforschung, Gender-, Queer- und Trans-Studies gehen der Frage nach, wie wir alle zum Aufbrechen von Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen beitragen können, um eine solidarische Gesellschaft der Vielen zu sein.
Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Prof. Dr. Maisha-Maureen Auma, Erziehungswissenschaftlerin und Geschlechterforscherin, die auch im Film zu Wort kommt. [Mehr Infos]

17.10. Berlin: Familiäre Fürsorge/Familien-&Integrationspolitik

„Familiäre Fürsorge über Grenzen: Ein blinder Fleck in der Familien- und Integrationspolitik?“: Fürsorge und Unterstützung sind zentrale Merkmale familiärer Beziehungen, insbesondere zwischen den Generationen. Die Familie nimmt damit eine herausragende Rolle für das wirtschaftliche, soziale und emotionale Wohlergehen von Menschen in Deutschland ein. Bspw. wird die überwiegende Mehrheit pflegebedürftiger Personen von Angehörigen in häuslicher Umgebung gepflegt. Der Staat trägt dem durch gesetzliche Regelungen und Fördermaßnahmen Rechnung, die Familien bei ihren Fürsorgeaufgaben unterstützen sollen. Gleichzeitig hat sich Familienleben in Deutschland durch Migration verändert. Zahlreiche Familien leben mittlerweile über staatliche Grenzen hinweg getrennt. Dies erschwert familiäre Fürsorge und Unterstützung in vielerlei Hinsicht. Forschungsergebnisse des DEZIM-Instituts zeigen: Jede zweite nach Deutschland zugewanderte Person hat Eltern im Ausland. Erwachsene Kinder unterstützen dabei ihre Eltern im Ausland in gleichem Maße wie jene mit Eltern im Inland. Sie erleben dies jedoch als stärker belastend, u.a. aufgrund bürokratischer und aufenthaltsrechtlicher Einschränkungen sowie höherer beruflicher und finanzieller Risiken.
Können aktuelle Regelungen, Maßnahmen und Institutionen die Herausforderungen einer zunehmenden diversen Bevölkerung hinreichend abdecken? Dies tangiert den Umgang mit sozialen Ungleichheiten, aber auch den enormen Fachkräftebedarf in Deutschland und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 
Diese und weitere Themen stehen im Fokus der gemeinsamen Veranstaltung des DeZIM-Instituts und der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen. Die Grundlage bildet die Vorstellung von Ergebnissen eines aktuellen Forschungsprojekts des DeZIM-Instituts zu transnationaler intergenerationaler Fürsorge am Beispiel der Unterstützung von Eltern. Anschließend werden Vertreter*innen von Betroffenen, aus Politik und Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft gemeinsam ins Gespräch kommen und Implikationen für Regelungen und Maßnahmen in den verschiedenen betreffenden politischen Handlungsfeldern diskutieren. 
Termin&Ort: 17.10., 18-20 Uhr, DeZIM.Saal im 3. OG, Mauerstr. 76, 10117 Berlin [Anmeldung bis 16.10., 12 Uhr; weitere Infos]
Hintergrund: Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) forscht zu Integration und Migration, zu Konsens und Konflikten, zu gesellschaftlicher Teilhabe und zu Rassismus. Es besteht aus dem vom BMFSFJ geförderten DeZIM-Institut und der DeZIM-Forschungsgemeinschaft. In der letzteren verbindet sich das Institut mit sieben anderen Einrichtungen, die in Deutschland zu Migration und Integration forschen.

23.-29.10. Berlin: terre des femmes Filmfest FrauenWelten

Seit 2001 veranstaltet TERRE DES FEMMES jährlich das Filmfest FrauenWelten, das die Menschenrechtssituation von Frauen weltweit in den Fokus rückt. Seit 2020 findet das ursprünglich in Tübingen gegründete Festival in Berlin statt, wo die Bundesgeschäftsstelle von TERRE DES FEMMES angesiedelt ist.
In über 30 aktuellen Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilmen aus mehr als 20 Ländern stehen  Frauenrechte in verschiedenen Kulturen im Mittelpunkt und eröffnen den rund 4.000 ZuschauerInnen neue Perspektiven zu den entsprechenden Themen.
Auch in diesem Jahr erwarten wir wieder nahmhafte Filmschaffende und Personen aus der Menschenrechts- und Frauenrechtsarbeit. Aktuelle Informationen gibt es beim Filmfest FrauenWelten.

24.10. Online: Votrag&Austausch: Organisierter Antifeminismus in BW

Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg (AGJF) e.V.: Ob Männerrechtsgruppierungen, radikale Abtreibungsgegner*innen oder Akteur*innen, die gegen sexuelle Bildung der Vielfalt mobilisieren - organisierte antifeministische Gruppierungen sind auch in BW aktiv u. gut vernetzt.
In einem etwa einstündigen Vortrag mit anschließender Austausch- und Diskussionsrunde widmet sich Len Schmid von der Fachstelle mobirex im Demokratiezentrum Baden-Württemberg den Fragen, was Antifeminismus ausmacht, welche antifeministischen Narrative in der Gesellschaft vertreten sind und welche Gefahren mit antifeministischer Ideologie einhergehen. Anhand der Betrachtung unterschiedlicher organisierter antifeministischer Gruppierungen in BW sollen Überschneidungen zu extrem rechten Ideologien und zu Facetten von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sichtbar gemacht werden. Außerdem wird auf die Bedeutung dieser Bewegungen für die OKJA eingegangen.
Termin&Ort: 24.10., 10-12Uhr, online, kostenfrei.(Der Link zur Veranstaltung wird kurz vor der Veranstaltung an alle angemeldeten Teilnehmenden versendet)
Anmeldung: s.goschurny@agjf.de
Hintergrund: mobirex ist eine Fachstelle im Demokratiezentrum Baden-Württemberg und wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration BW aus Landesmitteln, die der Landtag BW beschlossen hat, und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

24.10. Online: Vortrag "Intersexualität als soziale Kategorie"

Queer Campus Magdeburg lädt zur online Veranstaltung "Intersexualität als soziale Kategorie" ein: Im Vortrag erläutert Joris Gregor, was genau Intergeschlechtlichkeit ist, stellt vor, welche Entwicklungen es diesbezüglich seit der frühen Neuzeit gab und wie diese bis heute Einfluss darauf haben, welches Verständnis von Männern und Frauen als zwei grundverschiedene Geschlechter besteht. Es lässt sich daran zeigen, dass Intergeschlechtlichkeit im Verhältnis zur Zweigeschlechtlichkeit und dem Verhältnis der zwei Geschlechter zueinander sowohl als eigenes (‚krankes‘) Phänomen hergestellt wird als auch bedeutend ist dafür, wie Geschlecht in unserer Gesellschaft gesehen wird und darüber hinaus auch in den Prozess eingebunden ist, der uns ‚männlich – weiblich‘ als grundlegend voneinander getrennt denken lässt.
Im Anschluss daran wird der kolonialisierende Gehalt des Konzepts ‚Intersexualität‘ herausarbeiten: Die mitteleuropäische ‚Schulmedizin‘ hat bis heute Einfluss in den (ehemaligen) Kolonien auf dem Umgang mit Intergeschlechtlichkeit.
Termin&Ort: 24.10.,18-20 Uhr, online (Link wird nnach Anmeldung per Mail versandt)

24.10./26.11. Berlin: Dissens-Salon: Umkämpfte Geschlechterpolitiken

Dissens-Salon: Umkämpfte Geschlechterpolitiken: Anlässlich des 35-Jährigen Bestehens von Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. - veranstalten wir dieses Jahr den Dissens-Salon! Vier Abendveranstaltungen an denen wir über aktuelle Themen rund um das umkämpfte Feld der Geschlechterpolitiken mit euch sprechen wollen. Wir freuen uns auf spannenden Input und angeregte Diskussionen! - Alle Veranstaltungen finden in Berlin, aquarium, Skalitzer Str. 6 jeweils 18.30 – 21.30 Uhr statt.:
Verbleibende 2 Veranstaltungen:
24.10. Maskulinistische Influencer und ihr Erfolgsmodell. Ideologien, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Umgangsstrategien: In dieser Abendveranstaltung werden die geschlechterpolitischen Erzählungen und Selbstinszenierungen maskulinistischer Influencer in den sozialen Medien erläutert, mit denen insbesondere junge Männer adressiert werden.
26.11. Männlichkeit (ver)lernen - Wege aus der Hegemonie: Wie können neben der notwendigen Kritik an Männlichkeit transformative und emanzipative Praktiken für cis und trans Männern aussehen? - Lesung mit Alexander Hahne und Dr. Daniel Holtermann.

25.-27.10. Leipzig: Kongress "geschlechtl. Vielfalt (er)leben"

Der Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland e.V. (TIAM) beendet sein Demokratie leben Projekt nach fünf Jahren mit dem Kongress "geschlechtliche Vielfalt (er)leben" in Leipzig.
- 25.10. TIAM e.V. feiert seinen 10. Geburtstag u. lädt ein zur Podiumsdiskussion u. zum Geburtstagsempfang. [Infos&Anmeldung]
- 26.10. findet der Fachtag zur Gesundheitsversorgung (junger) trans, inter u. nicht-binärer Personen statt: Vernetzungstag mit Workshops, Podiumsdisskussion u. Keynote. (Programm&Anmeldung; Kosten 120€, ermäßigt 60€).
- 27.10. Kongress-Ende mit einem Community-Tag beendet. (Mehr Infos)

28.-29.10. Dresden: Netzwerktagung Antifeminismus begegnen

Netzwerktagung: Antifeminismus begegnen − Demokratie stärken. Sichtbar und aktiv in Kommunen, Organisationen und Sozialer Arbeit.
Demokratien stehen unter Druck. Angriffe auf die politisch aktive Zivilgesellschaft und auf demokratische Institutionen nehmen zu. Extreme Rechte und rechtspopulistische Akteur*innen verbreiten menschenfeindliche, antifeministische und antidemokratische Erzählungen und verschieben den gesellschaftspolitischen Diskurs nach rechts. Die bereits gelaufene Europawahl und die anstehenden Wahlen auf Landes- und kommunaler Ebene werden zeigen wie weit dieser Prozess der Erosion demokratischer Werte und Haltungen schon vorangeschritten ist.
Vor Ort engagieren sich viele Personen und Gruppen für Demokratie und Gleichberechtigung und gegen antifeministische und antidemokratische Entwicklungen. Die Netzwerktagung „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ will dieses Engagement sichtbar machen und zur Vernetzung und Stärkung der Akteur*innen beitragen.
Sie bringt bundesweit Menschen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern zusammen, die das Programm aktiv mitgestalten (können). Interessierte sind herzlich eingeladen sich inhaltlich z. B. mit Fragestellungen, Vorträgen, thematischen Impulsen, Erfahrungen aus ihren Handlungsfeldern, Workshopangeboten etc. einzubringen. Wir entwickeln daraus ein Tagungsprogramm, das Angebote macht auf den Ebenen: Wissen updaten, Erfahrungen teilen/austauschen, Handlungsmöglichkeiten erweitern, eigene Projekte/Organisationen auf einem „Marktplatz“ vorstellen.
Termine: 28.10., 10:30-19.30Uhr + 29.10., 8.30-15Uhr in Dresen (Ort nach Anmeldung). [Infos]
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ mit Weiterdenken, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. [Projektwebsite] Es wird gefördert vom BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

30.10. Stuttgart: Fachtag „Zwangsverheiratung wirksam bekämpfen“

Fachtag „Zwangsverheiratung wirksam bekämpfen“: Der Fokus wird in diesem Jahr auf die kommunale Ebene gelegt und u.a. gefragt: Welche fachlich berührten Behörden, Institutionen und Stellen gibt es? Wie können diese im Sinne des Opferschutzes zusammenwirken und koordiniert zusammenarbeiten? Was sind die Erfordernisse in der Kommune? Was ist schon geschehen, wo bestehen noch Handlungsbedarfe? - Der Fachtag ist eine Kooperationsveranstaltung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit u. Integration mit der Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle BW (ajs), der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e.V. (eva), dem Kommunalverband für Jugend u. Soziales BW (KVJS), dem Fraueninformationszentrum (FiZ) u. der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Termin&Ort: 30.10., 9-17Uhr, Tagungszentrum Hohenheim, Paracelsusstr. 91, 70599 Stuttgart-Hohenheim [Infos& Anmeldung bis 20.10.]

2.-3.11. Dresden: Fachtagung Frauengesundheit&Klimawandel

Frauengesundheit und Klimawandel - Auswirkungen und Handlungsmöglichkeiten in den verschiedenen weiblichen Lebensphasen.
Lerne, wie der Klimawandel die Gesundheit von Frauen beeinflusst und was wir dagegen tun können!
Die Fachtagung setzt sich mit Erkenntnissen zum Zusammenhang von Klimawandel und Frauengesundheit auf lokaler und globaler Ebene auseinander. Der Fokus liegt auf Frauengesundheit in den verschiedenen Lebensphasen, in Care-Arbeit und Pflege. Vulnerable Gruppen wie Armutsbetroffene, Bildungsferne, Schwangere, Ältere und Alleinerziehende werden in den Blick genommen. In Vorträgen, Diskussionen und in einer Vernissage werden Forschungsergebnisse vorgestellt sowie gesundheits-politische und präventive Konzepte erörtert. Dem Umgang mit unseren Gefühlen und der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema wird Raum gegeben. Die Tagung soll angesichts der durch den Klimawandel bedingten Bedrohungen Engagement und Empowerment fördern und Forderungen an politisch Verantwortliche wie an die Allgemeinheit richten.
Termin und Ort: 2.11., 9-17 Uhr + 3.11., 10-14:30 Uhr; Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
Veranstalter*in: AKF e.V. Arbeitskreis Frauengesundheit. - Der AK ist der größte unabhängige Zusammenschluss von Organisationen und Fachfrauen, die sich für die Gesundheit von Frauen in Deutschland engagieren. Er versteht Frauengesundheiten als Ergebnis gesellschaftlicher Bedingungen und beachtet, dass Frauen unterschiedliche Bedarfe haben; je nach Alter, körperlicher und seelischer Verfassung, sexueller Orientierung sowie kulturellem, religiösem, sozioökonomischem und ethnischem Hintergrund. Der AK setzt sich ein für: die Selbstbestimmung von Frauen, eine frauen- und bedarfsgerechte, wissenschaftsbasierte Gesundheitsversorgung und -politik, evidenzbasierte Gesundheitsinformationen, die informierte Beteiligung von Frauen an allen Entscheidungen, die ihre Gesundheit betreffen sowie mehr Patientinnenbeteiligung, u. a. bei der Erstellung medizinischer Leitlinien sowie bei Reformen des Gesundheitswesens.
[Mehr Informationen und Fachtags-Anmeldung]

5.11. Berlin: Gleichstellungstag d. Bundesstiftung Gleichstellung

Text der Veranstalterin: Unter dem Motto „zusammen:wirken – Wandel wird mit Gleichstellung gemacht.” steht beim 2. Gleichstellungstag alles im Zeichen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse aus gleichstellungspolitischer Perspektive. - Wir sind uns sicher: Gleichstellung ist die Basis für gelingende, nachhaltige Transformationen. Gleichzeitig eröffnen Umbrüche als Prozesse tiefgreifender Veränderungen neue Chancen für eine geschlechtergerechte Zukunft.
Unterschiedliche Aspekte der sozial-ökologischen Transformation und weiterer zentraler Veränderungen sollen beim 2. Gleichstellungstag thematisch in den Blick genommen werden: Der Klimawandel fordert Wirtschaft und Gesellschaft zu grundlegenden Änderungen in kurzer Frist heraus. Die Digitalisierung wird vorangetrieben und verändert Arbeits- und Lebenswelten. In Europa macht sich der demografische Wandel bemerkbar, in verschiedenen Regionen Deutschlands der Strukturwandel. Diese Umbrüche müssen gestaltet werden: sozial und ökologisch, gleichstellungsorientiert und demokratisch. Migrationsbewegungen, Flucht und Asyl, geschlechtergerechte Stadt- und Raumplanung oder Geschlechtervielfalt sind ebenso wichtige Themen wie Parität, neue Arbeitszeit-/Lebenszeitmodelle, ökonomische Gleichstellung oder der Umgang mit erstarkendem Antifeminismus.
Wie das Potenzial des Wandels für gleichstellungspolitische Ziele genutzt werden kann, u. a. darüber möchten wir beim 2. Gleichstellungstag in Berlin mit Vertreter*innen von Verwaltung, Verbänden und Institutionen, aus Wissenschaft und Politik sowie Aktiven der Gleichstellungsszene und Interessierten diskutieren und wirkungsvolle Lösungen erarbeiten.
Mit rund 30 Workshops, Foren und Diskussionsrunden hält der Fachkongress vielfältige Formate bereit, die überwiegend von Verbänden, Vereinen, Initiativen und Organisationen gestaltet werden. Auf der parallel stattfindenden Fachmesse präsentieren rund 40 Aussteller*innen ihre Arbeit und Projekte und bieten die Möglichkeit, in den Austausch zu kommen. Abgerundet wird die Veranstaltung von einem Rahmenprogramm. Für alle, die nicht in Berlin dabei sein können, wird das Programm auf der Hauptbühne live im Internet gestreamt.
Das Bild der Veränderung und der Wechselwirkung findet sich auch im Gestaltungskonzept des 2. Gleichstellungstags wieder: Wir verwenden das Kaleidoskop als Symbol für unsere Gesellschaft in Bewegung – es steht für ständigen Wandel. Gleichzeitig visualisiert das Kaleidoskop Komplexität und Vielschichtigkeit. Bei jeder Bewegung setzen sich die Einzelteile im Inneren anders zusammen und bilden permanent neue Gefüge. Im Kontext der Gleichstellung hat das Kaleidoskop eine weitere ebenso wichtige Bedeutung für uns: Die Muster entstehen durch eine Brechung an Spiegelprismen. Unser Spiegel, in dem wir Wandlungsprozesse betrachten wollen, ist das Thema Gleichstellung.
Ort: bcc Berlin Congress Center. Teilnahme kostenfrei. [Zur Anmeldung]
Hintergrund: Die Bundesstiftung Gleichstellung gibt es seit Mai 2021 als rechtsfähige bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts. Ihre Aufgabe ist es, Informationen bereitzustellen, die Praxis zu stärken und die Entwicklung neuer Ideen für die Gleichstellung zu unterstützen. Sie soll darüber hinaus ein Haus der Gleichstellung sein, in dem gleichstellungspolitische Initiativen arbeiten und sich vernetzen können.

5.11. Online-Vortrag: Geschlechtsspezif. Unterschiede bei depressiven Erkrankungen

Das Bündnis gegen Depression in Gießen lädt zum Online-Fachvortrag zum Thema „Geschlechtsspezifische Unterschiede bei depressiven Erkrankungen“: Obwohl Frauen ein doppelt so hohes Risiko haben, an Depressionen zu erkranken, ist der Einfluss des Geschlechts auf depressive Symptome noch unzureichend erforscht. Dabei spielen nicht nur biologische Faktoren, sondern auch soziale Geschlechtermerkmale eine wichtige Rolle. Welchen Einfluss haben unsere Geschlechterrollenidentifikation und die damit verbundenen Persönlichkeits- und Verhaltensmuster auf die Entstehung und den Verlauf psychiatrischer Erkrankungen? Der Vortrag untersucht diese Frage und präsentiert neue Ideen und Konzepte, um ein umfassenderes Verständnis für geschlechtsspezifische Unterschiede bei depressiven Erkrankungen zu gewinnen.
PD Dr. med. Dr. phil. Eva Friedel ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie stellvertretende ärztliche Direktorin und Oberärztin der Psychiatrischen Institutsambulanz an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Darüber hinaus leitet Frau Friedel dort die Arbeitsgruppe für geschlechtersensible Psychiatrie. (Eine CME-Zertifizierung mit zwei Punkten durch die Landesärztekammer ist beantragt.)
Termin&Ort: 5.11., 19 Uhr, Zoom-Link  zur Teilnahme. (Mehr Infos; Rückfragen per Mail)

6.11. Dresden: Fachtag: Bildung gegen Hass im Netz&Desinformation

Fachtag: "Bildung gegen Hass im Netz und Desinformation. Was können politische Bildung und Medienpädagogik leisten?"
Der Fachtag beschäftigt sich mit der Rolle politischer Bildung und Medienpädagogik im Kampf gegen Hass im Netz und Desinformation, besonders im Superwahljahr 2024. Fachkräfte aus Medienbildung, politischer Bildung, Jugendarbeit und angrenzenden Bereichen sind eingeladen, in Vorträgen und Workshops Lösungen zu diskutieren und sich zu vernetzen. Ziel ist es, digitale Räume zu stärken und demokratische Debatten zu fördern.
Zielgruppe: Lehrer*innen sowie Fachkräfte aus Medienbildung, politischer Bildung, Antidiskriminierungsarbeit, Jugendarbeit, Schulsozialarbeit und angrenzenden Fachbereichen.
Die Veranstaltung wird vom Team der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) e.V. im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation organisiert und ausgerichtet.
Termin&Ort: 6.11., 9-17Uhr: Medienkulturzentrum Dresden [Infos&Anmeldung]

6.11. Magdeburg: Sitzung der LAG M*

Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Mädchen* und junge Frauen* Sachsen-Anhalt:
"Vernetzen. Austauschen. Mitgestalten." All das ist Teil der Arbeit unseres Fachgremiums. Wir, die LAG Mädchen* und junge Frauen*, sprechen über Mädchen*arbeit und Mädchen*politik, den Abbau von Benachteiligungen, vernetzen uns und betreiben Lobbyarbeit für Mädchen* und junge Frauen*.
Am 06.11.2024 findet unsere nächste Sitzung in Magdeburg statt.
Interessierte Fachkräfte sind herzlich eingeladen, sich anzumelden. Die Teilnahme ist sowohl in Präsenz, als auch via Zoom möglich.
Termin&Ort: 6.11., 10 - ca.15 Uhr; Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg. (Raum-Info am Empfang).
[Anmeldung hier / Alle Informationen hier]

7.11. Kiel: Fachtag "Inklusion" Landesjugendring SH, LAG J*&M*

Der Fachtag "Inlusive Jugendarbeit" ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen LAG Mädchen*, LAG Jungen*arbeit u. Landesjugendring Schleswig-Holstein e.V. u. richtet sich an Studierende Pädagogische Berufe, ehren- u. hauptamtl. Fachkräfte aus der Jugend(verbands)arbeit.
Zeit&Ort: 7.11., 13-18Uhr, Fachhochschule Kiel. [Infos&Anmeldung]

7.-8.11. Mücheln: Netzwerktreffen Jungen*arbeit im Alltag

Netzwerktreffen: Jungen*arbeit im Alltag "Ist das Jungen*arbeit oder kann das wieder weg?": Diese Veranstaltung des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder-u. Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (KgKJH) bietet eine großartige Gelegenheit für den Austausch zum Thema Jungen*arbeit. KJH-Fachkräfte sowie anderer Profession behandeln aktuelle Entwicklungen u. Tendenzen, welche sich für die Arbeit mit Jungen* u. jungen Männern ergeben.
Erfahrungsberichte aus dem aktuellen Arbeitskontext sind dabei ebenso relevant wie die konzeptionelle Arbeit beim Träger.
Es soll es viel Raum für den Austausch von Ideen u. die Erörterung von konkreten Projekten geben.
Zeitraum und Ort: 7.11., 10 Uhr - 8.11., 14:30 Uhr; Gästehaus Geiseltalsee, Markt 16, 06249 Mücheln; Kosten: 90€ (inkl. Verpflegung (ohne Abend) u. DZ). [Flyer/ Einladung]

11.-12.11. Berlin: Fachtagung zum Kampf gegen Menschenhandel

Fachtagung des Bundesweiten Koordinierungskreises gegen Menschenhandel (KOK) zu aktuellen Entwicklungen und Handlungsansätzen.
Die Europäische Union hat die Überarbeitung der Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels in diesem Jahr abgeschlossen. Nun müssen die Mitgliedstaaten neue Vorgaben und Anpassungen umsetzen. Die Bundesregierung erarbeitet außerdem erstmals einen Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel in Deutschland.
Zahlreiche Politikfelder beeinflussen, wie die Prävention von Menschenhandel, die Unterstützung der Betroffenen und die Durchsetzung ihrer Rechte in Deutschland ausgestaltet werden. In Diskussionsforen beleuchten wir mit Expert*innen verschiedener Disziplinen, welche Einflüsse Migrations-, Digitalisierungs- und Sozialpolitik auf diese Themen haben. Die Rolle der Zivilgesellschaft steht dabei im Fokus.
Fachtagung: 11.-12.11., Festsaal der Berliner Stadtmission; Kosten: 40€ + 11.11. abends kleiner Empfang zur Feier des 25-jährigen Jubiläums des Bundesweiten Koordinierungskreis gegen Menschenhandel. [Infos: Tagungsseite/Programm]

12.11. Köln: Fachtag: Jugendsexualität&Medien

Der Fachtag der Katholischen LAG Kinder- und Jugenschutz NRW e.V. und des Projekts Sexuelle Bildung setzt einen Fokus auf Jugendsexualität und Medien. Nach allgemeiner Einführung in das Thema finden für alle Teilnehmenden Workshops zu den Themen „Sexting” und „Pornografie” statt. Am Ende folgt ein gemeinsamer Abschluss im Plenum.
Zielgruppe: Jugendsozialarbeit, Offene Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendverbandsarbeit.; Gebühr: 30 €.
Das Projekt Sexuelle Bildung qualifiziert hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeitende aus der Jugendarbeit, um Kinder und Jugendliche in der Entwicklung ihrer sexuellen Identität zu begleiten. Das Projekt wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW (MKJFGFI) unterstützt.
Termin&Ort: 12.11., 10-16:30 Uhr; Jugendherberge Köln-Riehl. [Infos&Anmeldung bis 28.10.]

14.11. Berlin: Fachtag "Armut konkret"

Fachtag: Armut konkret - Qualitative Armutsforschung als Arbeitsgrundlage.
Gemeinsame Veranstaltung von der Diakonie Deutschland, dem Evangelischen Verband Kirche Wirtschaft Arbeitswelt e.V. und dem Armutsnetzwerk e.V..
Wir wollen uns auf diesem Fachtag ein Bild davon machen, wie Armut von den Menschen erlebt werden: Mit Studien der Diakonie in Schleswig-Holstein und der Hochschule Kiel, der Humboldt-Universität Berlin und Aktivitäten der Diakonie Hamburg. Einen Blick auf den Stellenwert sozialer Menschenrechte wirft das Deutsche Institut für Menschenrechte mit uns.
Termin&Ort: 14.11., 10-16 Uhr, Hotel Grenzfall: Ackerstraße 136, 13355 Berlin [Mehr Informationen& Anmeldung]

26.11. Online: J*arbeits-Talk zu pädagog. Geschlechterdifferenzierung

LAG/Fachstelle Jungenarbeit NRW: Jungen*arbeits-Talk zum Thema "Ist Geschlechterdifferenzierung in der Pädagogik noch zeitgemäß? Solidarisch-kritische Perspektiven auf Paradigmen in der geschlechterreflektierten Arbeit"
Verstärkt Geschlechterdifferenzierung Stereotype? Fördert es die Binarität von Geschlecht und somit auch die soziale Ungleichheit? Ist geschlechtersensible Pädagogik in den Säulen der Mädchen*- und Jungen*arbeit noch zeitgemäß? Dieser Online-Vortrag führt ein in die Vor- und Nachteile der Settings der Geschlechterdifferenzierung und befasst sich mit den Leerstellen in den Diskursen. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung Raum für den Austausch und das Hinterfragen der Geschlechterdifferenzierung in den Zeiten von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Ziel ist es, die Argumente für und gegen gendersensible Pädagogik und ihre Settings kennenzulernen und sich auszutauschen
Termin&Ort: 26.11., 13.30 -17 Uhr (inkl. Pause), Online (Zoom), Teilnahme ist kostenfrei. [Infos]

27.11.&5.12 Online: Fachtag 'Vom Menschenhandel Betroffene im Blick'

Menschenhandel ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Bei Opfern denken die meisten vermutlich an ausländische Frauen, die unter Zwang nach Deutschland gebracht und in die Prostitution gezwungen werden. Das Bundeslagebild des Bundeskriminalamts zeigt jedoch, dass in den 346 abgeschlossenen Verfahren im Jahr 2022 im Bereich Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung der Anteil der deutschen Opfer bei 27,9 % liegt. Auch Männer oder minderjährige Opfer stehen selten im Fokus der Wahrnehmung. Das wollen IN VIA Deutschland und der Deutsche Caritasverband ändern. Denn rund jedes dritte Opfer war unter 21 Jahre alt. Prävention, Identifizierung und Unterstützung von Betroffenen können nur gelingen, wenn Hilfesuchende als Betroffene erkannt werden.
Im Rahmen einer digitalen Fachtagung am 27.11. und 5.12. stellen die beiden Verbände die Gruppen in den Mittelpunkt, die leicht übersehen werden: Minderjährige, Deutsche, Männer. Expert*innen werden die verschiedenen Betroffenen-Gruppen vorstellen und die Mechanismen von Anwerben und Abhängig machen analysieren. Auf Grundlage dieser Fakten soll diskutiert werden, wie bestehende Präventions- und Hilfsangebote ausgebaut und weiterentwickelt werden müssen und welche Handlungsanforderungen sich für die Praxis und die Lobbyarbeit ergeben.
Die Fachtagung richtet sich an Fachkräfte und Multiplikator*innen der Arbeitsfelder Migration und Integration, Kinder- und Jugendhilfe, Frauensozialarbeit, Männerarbeit, Bahnhofsmission sowie an am Thema Interessierte. Über die Möglichkeit zur Anmeldung informieren wir in Kürze. Inhaltliche Fragen beantwortet Regine Roser von IN VIA Deutschland. [Mehr Informationen, Anmeldung bis 20.11.]

28.11. Stuttgart: Fachtag M*Arbeit

Der Fachtag Mädchen*beteiligung findet am 28.11. in Stuttgart statt. Er ist eine Kooperation der Servicestelle Kinder- u. Jugendbeteiligung BW u. der LAG Mädchen*politik BW.
Inhalt: Kinder u. Jugendliche haben einen gesetzlichen Anspruch darauf, in angemessener Weise an Angelegenheiten und Entscheidungen beteiligt zu werden, die sie betreffen. Obwohl Mädchen* und junge Frauen* ein großes Interesse an der Mitgestaltung von Gesellschaft, Politik und Zukunft zeigen, werden sie oftmals weniger als aktive gesellschaftliche und politische Akteur*innen wahrgenommen und adressiert. Sie „verschwinden“ im privaten Bereich und ihre Stimmen bleiben ungehört. Darüber hinaus mangelt es an vielfältig weiblichen*, queeren und nicht-weißen Vorbildern.
Der Fachtag möchte sich mit verschiedenen Formen von Beteiligung auseinandersetzen. Er zeigt deren Potentiale auf und identifiziert spezifische Zugangsbarrieren für Mädchen* und junge Frauen*. Er möchte aufzeigen, welche (kreativen) Formen von Beteiligung Mädchen* und junge Frauen* bereits selbst für sich finden und welche Relevanz einer ressourcenorientierten Haltung und Stärkung von Perspektivenvielfalt in der Ausgestaltung von Beteiligungsformaten zukommt. Mit Sozialarbeiter*innen und kommunalen Akteur*innen wollen wir gemeinsam diskutieren, wie Fachkräfte Mädchen*beteiligung gelingend gestalten können und mit welchen Herausforderungen sie dabei konfrontiert werden. In diesem Prozess wollen wir uns Qualitätskriterien annähern.
Zielgruppe sind Haupt- u. ehrenamtl. Fachkräfte aus der M*- u. M*bildungsarbeit, der KJH, Jugendarbeit, JSA, angrenzenden Praxisfeldern, Student*innen, Interessent*innen aus kommunalen Verwaltungsstrukturen (z.B. Jugendreferate, Gleichstellungsbeauftragte, usw.), die in der Umsetzung kommunaler Beteiligungsprozesse die Teilhabe von Mädchen* u. jungen Frauen bewusst gestalten möchten. [Infos&Anmeldung]

3.12. Arnsberg: Fachtag: Junge LSBTIN*&Digitale Welten

LSBTIN* sind häufig Opfer von Hate Speech und immer wieder Cybermobbing ausgesetzt. Der Fachtag von "gerne anders!" soll aufzeigen, wie und wo sich junge LSBTIN* in digitalen Welten bewegen, welchen besonderen Herausforderungen sie auch hier gegenüberstehen können und stellt die Fragen, wie Fachkräfte junge LSBTIN* in digitalen Welten unterstützen und begleiten können.
Der Fachtag der NRW-Fachberatungsstelle sexuelle Vielfalt&Jugendarbeit, gerne anders e.V., findet in Kooperation mit der Stadt Arnsberg und mit Unterstützung durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration statt
Termin&Ort: 3.12.,10:30-17:30Uhr; Apostelstr 5, 59821 Arnsberg. [Infos&Anmeldung]

11.-13.12. Erfurt: Tagung "Dem Rechtsruck etw. entgegen setzen!"

Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) Herbsttagung "Dem Rechtsruck etwas entgegen setzen!":
Die Arbeit mit jungen Geflüchteten ist stark geprägt von der politischen Situation, die aktuell sehr nach rechts driftet. Junge Geflüchtete werden als Gefahr gesehen, die es abzuwehren gelte, und migrationspolitische Erwägungen stellen sich (mal wieder) vor die KJH. Dies macht sich in restriktiverer Gesetzgebung genauso bemerkbar wie im gesellschaftlichen Klima, der Möglichkeit zur Finanzierung von Projekten u. Beratungsinfrastruktur u. nicht zuletzt in einem Anstieg der Rassismuserfahrungen der jungen Menschen. Wir wollen mit dieser Tagung Impulse setzen u. stärken, um gemeinsam auch unter schwierigen Bedingungen handlungsfähig zu sein.
Termin&Ort: 11-13.12.; Augustinerkloster zu Erfurt, Augustinerstraße 10, 99084 Erfurt; Kosten: Nicht/Mitglieder: 350/250€ (exkl. Übernachtung). [Programm&Anmeldung]

8.-15.12. Berlin: Dt.-Türk. Jugendaustausch (junge Frauen&FLINTA*-Personen)

Deutsch-Türkischer-Austausch: Der Verein Kijuga e.V. (Berlin), der interkulturelle Jugendbegegnungen organisiert, plant vom 8.-15.12. in Berlin das Projekt #IfIwant. Es handelt sich dabei um einen Austausch für junge Frauen und FLINTA*-Personen zum Thema "Women empowerment". Das Programm besteht aus einer Mischung von thematischen Aktivitäten: interkulturelle Methoden, Debatten, Besuche von feministischen und sozialen Einrichtungen, Entdeckung solidarischer Gruppenpraktiken, kreative Workshops, etc. Geplant sind zudem Freizeitaktivitäten und Sprachspiele, um die Gruppe zusammenzubringen.
Gesucht werden noch junge Frauen* zur Ergänzung der deutschen Gruppe.
Das Projekt trägt die Kosten für die Fahrt nach Berlin, die Unterkunft, die Verpflegung und die Teilnahme an den Aktivitäten. Erbeten werden wiederum symbolische Beiträge je von 75 Euro, der jedoch keinesfalls ein Hindernis für die Teilnahme der Jugendlichen darstellen soll. [Anmeldeformular, mehr Infos Instagram, Flyer]

11.-12.2.25 Berlin: MINTvernetzt Jahrestagung

MINTvernetzt Jahrestagung 2025 - Bildungsräume, Bildungschancen, Bildungsstrukturen - Motto 2025: “Vernetzte MINT Bildung”
"Nach vier Jahren ziehen wir eine Zwischenbilanz und wollen darüber diskutieren: Wie gelingt uns vernetzte MINT-Bildung? Welche Erkenntnisse haben wir bislang gewonnen? Vor welchen Herausforderungen stehen wir, um Schulen und außerschulische Akteur:innen zusammenzubringen? Welche Zukunftsvision wollen wir gemeinsam erreichen? Zu diesen Themen entwickeln wir für Euch ein vielfältiges Programm mit spannenden Keynote-Speaker:innen, Workshops und Diskussionsrunden."
Zielgruppe: Anbieter*innen von MINT-Angeboten für junge Menschen, Mitarbeiter*innen außerschulischer MINT-Lernorte, Koordinator*innen von regionalen MINT-Netzwerken und -Clustern, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte, Engagierte für Frauen in MINT-Berufen, In der MINT-Bildung tätigen Ehrenamtliche und alle MINT-Interessierten.
Veranstaltungsart: Austauschrunde / Finde deinen Match / Impulsvortrag / Keynote / Moderierter Workshop / Paneldiskussion
Veranstaltungsort: Tagungswerk, Lindenstraße 85, 10969 Berlin
Termin: 11.2., 10 Uhr - 12.2., 15 Uhr; Registrierung: 1.10.-17.1. 200 verfügbare Plätze. Anmeldung auf der Community-Plattform.

Hintergrund: Die MINT-Vernetzungsstelle, kurz MINTvernetzt, ist die Service- und Anlaufstelle für MINT-Akteur*innen in Deutschland und damit das Dach für die außerschulische MINT-Bildung hierzulande. MINTvernetzt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von Mitarbeitenden der Körber-Stiftung, der matrix gGmbH, des Nationalen MINT Forums e. V., des Stifterverbands und der Universität Regensburg als Verbund gemeinsam umgesetzt.

7. Publikationen

Buch: Kinderarmut gefährdet Wohlstand&Freiheit

"Jedes 5. Kind: Warum Kinderarmut unseren Wohlstand&unsere Freiheit gefährdet" v. Catrin Boldebuck (Goldmann Verlag, 2.10.24, 256 S., 18€)
Armut ist teuer: Warum alle profitieren, wenn keiner mehr in Armut lebt.: Die meisten glauben: Wer in Deutschland etwas erreichen will, schafft das aus eigener Kraft, Arme haben selbst schuld an ihrer Situation. Doch das ist ein Irrtum – auch wenn vereinzelte Aufsteigergeschichten darüber hinwegtäuschen mögen. Wir leben in einer Klassengesellschaft, jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf.
Catrin Boldebuck hat einige dieser Kinder u. Jugendl. begleitet u. jahrelang intensiv zu den Themen Chancengerechtigkeit u. Bildung recherchiert. Mit diesem Buch lenkt sie den Blick auf eines der drängendsten, ungelösten Probleme unserer Gesellschaft. Denn Kinderarmut ist nicht nur moralisch ein Skandal. Wenn aus armen Kindern arme Erwachsene werden, ist das in Zeiten von Fachkräftemangel u. demographischem Wandel auch volkswirtschaftlicher Irrsinn. Höchste Zeit, sich mit den Ursachen u. Folgen von Kinderarmut auseinanderzusetzen - und Maßnahmen dagegen zu ergreifen.
(Die Einführung von Kinderrechten wird als eine von 10 Maßnahmen im Kampf gegen Kinderarmut benannt.)

"Kinderarmut ist im reichen Deutschland Realität und gefährdet unser aller Wohlstand. Catrin Boldebuck deckt Missstände auf und sagt, was sich jetzt ändern muss." – Gregor Peter Schmitz, stern-Chefredakteur

Zur Autorin: Die Journalistin Catrin Boldebuck schreibt seit Jahren über Schule, Bildungspolitik u. Chancengerechtigkeit. Derzeit arbeitet sie in der Leitung des Ressorts Gesellschaft beim stern. Zuvor hat sie Projekte der Stiftung stern in Deutschland koordiniert, bis 2021 war sie Leitende Redakteurin von Hirschhausens stern GESUND LEBEN. Außerdem hat sie die Presse-&Öffentlichkeitsarbeit der Dt. Schulakademie in Berlin 2015-2017 geleitet.

Teenstark Magazin (Nr. 4&5)

[1.7./1.10.] TEENSTARK MAGAZIN - Das Magazin steht für Empowerment und Vielfalt. Alle Inhalte fördern die selbstbestimmte Entwicklung der Persönlichkeit, Sexualität und Identität junger Menschen und bauen aktiv Diskriminierung ab. Diskriminierungssensibel. Klischeefrei. Stärkend. Divers.
Themen in Heft Nr. 4 (am 1.7.24. erschienen): Diversity-Schwerpunkte: Gendermarketing, Rassimus, Sexismus, Behinderung, / Empowerment-Schwerpunkte: Umgang mit Bodyshaming, Fake Beauty auf Social Media erkennen, Love Bombing als Manipulation in Beziehungen, Warum ist Wut wichtig?, Wie finde ich meine sexuelle Orientierung?
Themen in Heft 5 (erscheint am 1.10.): Ungleichheit, Klimawandel, Krieg, Anpassungsdruck - 4 Jugendliche sprechen über ihre Zukunftssorgen, Autismus, Rassismuserfahrungen, Depression - Warnzeichen erkennen, Machtmissbrauch durch Erwachsene, Lehrkraft, Algorithmen auf Social Media, Sexualpädagogik, Übergewicht, ... (Kosten: je 10 €)

Policy-Paper-Reihe: Körper, Kinder, Kassensturz

[27.9.] Policy-Paper-Reihe: Körper, Kinder, Kassensturz: #5 Schwangerschaftsabbrüche neu denken: Eine historische Chance für Reproduktive Gerechtigkeit.
Von Lisa Brünig, Taleo Stüwe und Susanne Weise; Hrsg. Heinrich-Böll-Stiftung e.V. und PRiNa – Politiken der Reproduktion; Berlin, September 2024, 23 Seiten [Download]:
Die im Koalitionsvertrag beschlossene „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ wurde im März 2023 von der Bundesregierung eingesetzt. Die Arbeitsgruppe 1 der Kommission hatte dabei den Auftrag zu prüfen, ob in Deutschland Schwangerschaftsabbrüche in Zukunft legalisiert werden könnten.
Aktuell sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland im Strafgesetzbuch geregelt- nur mit Auflagen (Beratung, Wartefrist) und unter zunehmend schwierigen Bedingungen (mangelnde Versorgung) können ungewollt schwangere Menschen bis zur 12. Woche eine Schwangerschaft beenden.
Im April 2024 hat die Kommission ihre Empfehlungen veröffentlicht und sich juristisch fundiert und klar für eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen bis mindestens zur 12. Schwangerschaftwoche in Deutschland ausgesprochen.
Für die Übersetzung der Empfehlungen in ein Gesetz bleibt nur noch wenig Zeit; in einem Jahr wird der Bundestag neu gewählt. Es droht eine weitere Einschränkung sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte durch antifeministische und rechtsextreme Bewegungen.

Dieses fünfte Policy Paper der Reihe „Körper, Kinder, Kassensturz: Handlungsempfehlungen zum Koalitionsvertrag“ entwickelt, unter Bezugnahme auf die Kommissionsempfehlungen und die vorläufigen Ergebnisse der ELSA-Studie, eine intersektionale feministische Perspektive auf die Notwendigkeit der Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland. Ausgangspunkt ist das Konzept der Reproduktiven Gerechtigkeit. Es geht im Policy Paper um das Recht auf einen selbstbestimmten Schwangerschaftsabbruch, um eine bessere Versorgungssituation in Deutschland und darum, was das alles für vulnerable und diskriminierte Personengruppen bedeutet.  

Das sechste Policy Paper der Reihe folgt im Herbst. Hier werden Empfehlungen entwickelt, die auf den vorherigen Policy Paper-Empfehlungen aufbauen und skizzieren, wie reproduktive Selbstbestimmung aus Perspektive reproduktiver Gerechtigkeit im Wahljahr 2025 politisch umgesetzt werden könnte - und müsste.

Die Policy-Paper-Reihe wird gemeinsam herausgegeben vom Gunda-Werner-Institut und PRiNa – Politiken der Reproduktion, interdisziplinäre Nachwuchsforscher*innengruppe.
Weitere Publikationen des Gunda-Werner-Instituts finden Sie hier.

Studie Arbeitsbedingungen v. Sexarbeiter:innen (EU)

[26.9.] Studie „Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter:innen in ausgewählten Ländern":Die Diakonie Deutschland veröffentlicht die Studie „Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter:innen in ausgewählten Ländern – Eine Zusammenstellung internationaler wissenschaftlicher Forschungsergebnisse“ von Nathalie Kornet.
Die Diakonie setzt sich seit Jahrzehnten für die Menschen in der Prostitution ein, deren Lebenssituation von Notlagen geprägt ist und sie bringt diese Erfahrungen in die sozialpolitischen Debatten mit ein. Aktuell wird in Deutschland sehr intensiv über die Neugestaltung der Prostitutionsgesetzgebung diskutiert.
Die Diskussion fokussiert sich dabei auf die Frage: Sexkaufverbot „ja“ (z.B. Schweden, Norwegen, Frankreich) oder „nein“ (z.B. Dänemark, Spanien, Belgien). Häufig geschieht dies ohne Bezugnahme auf wissenschaftlich- empirische Daten bzw. ohne zu differenzieren, welche Aussagen auf Grundlage der sehr unterschiedlich erhobenen Daten über die Situation in der Sexarbeit getroffen werden können.
Daher hat die Diakonie eine Studie in Auftrag gegeben, die die Situation von Sexarbeitenden in den verschiedenen rechtlichen Regulierungsmodellen systematisch aufbereitet.
Die bisher existierende Forschung der letzten 20 Jahre (bis einschließlich Oktober 2023) wurde in Bezug auf die Kategorien Arbeitsbedingungen, Gewalt, Gesundheit bzw. Zugang zur Gesundheitsversorgung, soziale Programme und die COVID19 Pandemie ausgewertet. Dabei wurde zwischen den verschiedenen Regulierungsmodellen differenziert. Die Studie berücksichtigt zusätzlich die Kategorie Menschenhandel, denn Sexarbeit und Menschenhandel müssen klar voneinander unterschieden werden.
Damit liegt erstmalig ein breiter, systematisch aufgearbeiteter Überblick über den aktuellen Forschungsstand von Sexarbeit vor dem Hintergrund der gesetzlichen Regulierung vor, der jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. [Studien-Download]

Jugend-Check: Jugendhilfeinklusionsgesetz

[24.9.] In seinem neuesten "Jugend-Check" prüfte das Kompetenzzentrum Jugend-Check (KomJC) (ein vom Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung durchgeführtes, vom BMFSFJ langfristig gefördertes Projekt) den Entwurf eines Gesetzes zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz – IKJHG) (mit Stand vom 16.9.24). -> zum Prüfergebnis.
Hintergrund: Mit dem IKJHG soll die dritte Stufe zur s.g. "Inklusiven Lösung“ vollzogen werden, die die vorrangige Zuständigkeit des Trägers der öffentlichen Jugendhilfe für Kinder und Jugendliche mit und ohne (drohende) Behinderungen vorsieht. Das IKJHG dient damit der konkreten Umsetzung des 2021 in Kraft getretenen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) und schafft die notwendigen bundesrechtlichen Voraussetzungen für die inklusive Ausrichtung der KJH. Hierfür sollen durch das Gesetz die Hilfe zur Erziehung und die Leistungen der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche zu Leistungen zur Entwicklung, zur Erziehung und zur Teilhabe zusammengeführt werden. Das Gesetz soll zum 1.1.2028 in Kraft treten.

Studie: Migrantinn*en in Parlamenten unterrepräsentiert

[24.9.] Laut der Studie "REPCHANCE – Bausteine einer chancengerechten politischen Repräsentation von Menschen mit Migrationsgeschichte" der Hochschule München gibt es im Bundestag und in den Landtagen deutlich weniger Menschen mit Migrationshintergrund als in der Gesellschaft insgesamt. Obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung stetig zunehme, blieben Menschen aus Einwandererfamilien in den Parlamenten unterrepräsentiert. Dies gelte v.a. für die westdeutschen Flächenländer. Der Studie zufolge hat jeder Vierte in Deutschland einen Migrationshintergrund. Im Bundestag sind es gut 11%, in Landtagen gut 7%.
Der Einwanderungsexperte der an der Studie beteiligten Robert Bosch Stiftung, Dr. Ferdinand Mirbach, warnte vor den Folgen. Das Gefühl, in politischen Prozessen nicht angemessen repräsentiert zu sein, könne das Vertrauen in die Demokratie nachhaltig erschüttern. [Zur Studie; 24.9. idw, 25.9. DLF, Presseportal]

Jugend-Check: Pflegeassistenzeinführungsgesetz

[23.9.] Vom Kompetenzzentrums Jugend-Check (KomJC) geprüft: Entwurf eines Gesetzes über die Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung (Pflegefachassistenzeinführungsgesetz) (mit Stand vom 4.9.24) -> zum Prüfergebnis der Betroffenheit aller Gruppen junger Menschen (16-27 jährige, alle Geschlechter, alle Lebensmittelpunkte, alle Staatsangehörigkeiten, mit und ohne Beeinträchtigung, Auszubildende, Berufstätige, Erwerbslose, Schüler*innen).
Hintergrund: Der Entwurf des Pflegefachassistenzeinführungsgesetzes zielt darauf ab, die Attraktivität der Pflegefachassistenzausbildung zu steigern, um den zukünftigen Personalbedarf in diesem Beruf decken zu können. Dafür sollen moderne sowie bundeseinheitliche gesetzliche Regelungen für die Pflegefachassistenzausbildung geschaffen werden. Die geplanten Änderungen sollen zum 1.1.26 in Kraft treten.

DJI Veröffentlichungen: Wie stehen junge Menschen zur Demokratie?

[12.9.] Analysen der Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention (AFS) geben Impulse für die pädagogische Arbeit zur Demokratieförderung im Jugendalter:

Kartenset: Impulse für die diversitätssensible Arbeit

[4.9.] Fatfouta, Ramzi; Wälzer, Vanessa. Unconscious Bias. 50 Impulse für die diversitätssensible Arbeit. Beltz Verlag 2024, 32€.
Oft sind wir uns unserer Vorurteile gar nicht bewusst – und doch beeinflussen sie unser Verhalten. Dieses Kartenset ermöglicht eine spielerische, interaktive und strukturierte Auseinandersetzung mit dem Thema „Unconscious Bias“: Fünfzig Karten sensibilisieren für das Phänomen, vermitteln das nötige Wissen und Strategien zur Überwindung von
Stereotypisierung, Diskriminierung und Benachteiligung.

INSM-Bildungsmonitor 2024

[30.8]  Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet zum 21. Mal anhand v. 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt u. Wachstum fördert. Sie ist damit die breiteste jährl. Bildungs-Metastudie in Deutschland.
Spitzenplätze in den einzelnen Handlungsfeldern werden von mehreren Bundesländern erreicht. So erreicht Sachsen Spitzenplätze in den Handlungsfeldern Förderinfrastruktur, Schulqualität, Bildungsarmut und Forschungsorientierung.
Bayern nimmt die Spitzenposition bei der beruflichen Bildung ein. Hamburg erreicht den Spitzenplatz bei der Internationalisierung. Baden-Württemberg weist Spitzenplätze bei der Digitalisierung und Zeiteffizienz auf. Das Saarland führt bei der Ausgabenpriorisierung.
Auch die Bundesländer auf den hinteren Plätzen erreichen in einzelnen Handlungsfeldern Bestwerte. Berlin ist an der Spitze bei den Betreuungsbedingungen und der Inputeffizienz. Brandenburg belegt den ersten Platz im Handlungsfeld Integration. Selbst das Schlusslicht im Gesamtranking, Bremen, erreicht den ersten Platz im Handlungsfeld Hochschule/MINT.
Zugleich weisen diese Länder aber in anderen Handlungsfeldern große Herausforderungen auf.
Im Vergleich zum Vorjahr hat Berlin den größten Sprung nach vorn vollbracht u. verbessert sich v. Platz 15 auf 12. Seit 2013, dem ersten Jahr mit neuer Methodik, haben sich das Saarland u. Hamburg am stärksten verbessert.

Studienleiter und Bildungsökonom Professor Dr. Axel Plünnecke vom IW: "Bundesweit haben sich von 2013 bis heute die Ergebnisse in den Handlungsfeldern Internationalisierung, Förderinfrastruktur und Betreuungsbedingungen am stärksten verbessert. In den Handlungsfeldern Integration, Schulqualität und Bildungsarmut sind die Herausforderungen hingegen deutlich gestiegen."
INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben: "Wir bringen mit dem Bildungsmonitor Transparenz in die Bildungspolitik [...]. Der Föderalismus wird von vielen in der Bildungspolitik kritisiert, er zeigt aber auch, dass gerade der Wettbewerb zwischen den Ländern Vorteile hat: Er zeigt, welche
Politik positive und welche negative Ergebnisse bringt. [...].” [Zur PM 30.8]

Dem Thema Bildungsarmut und Integration widmen sich INSM und IW in einem Schwerpunktthema und leiten Maßnahmen ab, wie die Bildungsergebnisse in Zukunft verbessert werden können. Die Studie mit allen Länderprofilen u. dem Schwerpunktthema "Potenziale der Zuwanderung im Bildungssystem heben" erschien am 3.9.. [PDF]
[Zum interaktiven Bestandsranking: Bundesländervergleich zu: Gesamtranking, Ausgabenpriorisierung, Inputeffizienz, Betreuungsbedingungen, Förderinfrastruktur, Internationalisierung, Zeiteffizienz, Schulqualität, Bildungsarmut, Integration, Berufl. Bildung/Arbeitsmarktorientierung, Hochschule/MINT, Forschungsorientierung, Digitalisierung.]

Hintergrund: Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland u. gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftl. Politik. Die INSM wird von d. Arbeitgeberverbänden der Metall- u. Elektroindustrie finanziert.

bpb: Nach Trans - Sex, Gender& die Linke

[8.8.] Bundeszentrale für politische Bildung_SCHRIFTENREIHE: Nach Trans - Sex, Gender und die Linke von Elizabeth Duval.
Die scharfsinnige Analyse der Philosophin Elizabeth Duval macht die Komplexität der Entwicklung von Geschlechtsidentitäten und ihre Bedeutung in der gegenwärtigen Gesellschaft einsichtig.
Inhaltsbeschreibung: Was bedeutet es, sich nicht mit dem Geschlecht zu identifizieren, das einem bei der Geburt zugewiesen wurde? Wie bilden sich Geschlechtsidentitäten im Zusammenspiel biologischer, sozialer und psychologischer Faktoren heraus, und was folgt daraus gesellschaftlich und politisch? Die spanische Schriftstellerin und Philosophin Elisabeth Duval geht diesen Fragen auf einer sehr grundsätzlichen Ebene nach und zeichnet ein vielschichtiges Bild davon, was es heißt, trans zu sein. Die Autorin greift Gesetzesinitiativen und -beschlüsse in verschiedenen europäischen Ländern auf, die das Anliegen verfolgen, das Prinzip der Selbstbestimmung in Bezug auf die eigene Geschlechtszugehörigkeit zu verankern.
Duval begrüßt diese Initiativen, insofern sie bestehende Diskriminierungen gegenüber trans Menschen abbauen. Zugleich fordert die Autorin jedoch mehr Komplexität in der wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte ein: Die Entwicklung einer Geschlechtsidentität sei vielschichtig und lasse sich nicht auf einen individuellen Wahlakt reduzieren. Mit der Frage nach der Bedeutung von trans bietet die Autorin zugleich umfassende Einsichten in die gesellschaftliche und individuelle Bedeutung von Geschlechtszugehörigkeit in der Gegenwart. [Bestellung, 4,50€+Versand]

IAB: Teilnahme geflüchteter Frauen am Erwerbssystem

[25.7.] Aktuelle Analysen aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung:
IAB-Kurzbericht Nr. 14: Geflüchtete Frauen in unterschiedlichen Haushaltskonstellationen - Frauen ohne Partner und ohne Kinder nehmen am häufigsten am Erwerbssystem teil
von Maye Ehab, Laura Goßner, Yuliya Kosyakova und Franziska Schreyer
Zusammenfassung:
• Die Befunde der repräsentativen IAB-BAMF-SOEP-Befragung zeigen: Die Mehrheit der zwischen 2013 bis Mitte 2019 nach Deutschland geflüchteten Männer lebt hier im Jahr 2021 ohne Partnerin und ohne Kinder im Haushalt. Bei den geflüchteten Frauen ist es genau umgekehrt: Sie wohnen mehrheitlich mit Partner und mit Kindern zusammen.
• Gleichwohl ist die Wohnsituation der Frauen recht unterschiedlich: 13 Prozent leben ohne Partner und ohne Kinder, 10 Prozent mit Partner, aber ohne Kinder im Haushalt. Weitere 22 Prozent sind alleinerziehend.
• Frauen ohne Partner berichten häufiger von negativen Erfahrungen auf der Flucht als jene mit Partner. Sie haben in Deutschland zudem mehr Kontakt zu Einheimischen und zu Personen aus ihrem Herkunftsland.
• Bei den Frauen, die ohne Partner und ohne Kinder in Deutschland leben, ist die Wahrscheinlichkeit der Erwerbstätigkeit am höchsten. Sechs Jahre und mehr nach ihrem Zuzug
sind 43 Prozent von ihnen erwerbstätig. Bei den Männern ohne Partnerin und ohne Kinder sind es 73 Prozent.
• Die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts ist eine der recht lichen Voraussetzungen, damit sich Geflüchtete längerfristig ein Leben in Deutschland aufbauen können. Daher und wegen der Bedarfe des Arbeitsmarktes sollten geflüchtete Frau en auf ihrem Weg ins Erwerbssystem stärker unterstützt werden. [Zum gesamten Bericht]

DIW-Studie: ungleiche Aufteilung v. Erwerbs-&Sorgearbeit

[17.7.] Ideale und Realität klaffen bei der Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit auseinander:
Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) sprechen sich viel mehr Personen für eine gleichberechtigte Aufteilung von Kinderbetreuung, Hausarbeit und Berufstätigkeit aus, als Eltern dies in der Realität umsetzen.
Demnach sehen viele Erwachsene egalitärere Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit als ideal an, ungleiche Aufteilung jedoch finanziell meist attraktiver – Änderungen im Steuersystem und bei Minijobs sowie mehr Kita-Angebote nötig. [Zur Studie]

DJI: Lebenssituationen v. trans*&nicht-binären Jugendlichen

[10.7.] Jung, trans, nicht-binär: Zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Lebenssituationen von trans und nicht-binären Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. Auf Basis von Studienergebnissen stellt die Publikation des Deutschen Jugendinstituts (DJI) Impulse für Politik, Fachpraxis und viele weitere Interessent*innen zusammen. Diese betreffen unter anderem die Förderung von Aufklärung und Vielfalt an Schulen, die Verbesserung der medizinischen Versorgungslandschaft sowie die Schaffung von inklusiven und zielgruppenorientierten Räumen und (Beratungs-)Angeboten unter anderem in Kontexten der Jugendhilfe. [DJI]

Online-Broschüre: Virtuelle Räumen der JSA

[7/24] Online-Broschüre: Virtuelle Räume der Jugendsozialarbeit. - Beratung, Begegnung, Beziehung
Abschluss des von der GlücksSpirale geförderten Projekts „Di.Ko. Digitale Konzepte in der Jugendsozialarbeit“ erscheint die Online-Broschüre „Virtuelle Räume der Jugendsozialarbeit: Beratung, Begegnung, Beziehung.“  Sie soll Fachkräfte inspirieren, die neu einsteigen oder Orientierungshilfen für die Weiterarbeit mit digitalen Formaten suchen. Es kommen Berater*innen aus der Jugendsozialarbeit zu Wort und teilen ihr Knowhow. Zugleich verdichtet die Broschüre Wissen aus der Forschungsliteratur.   
Herausgeber: IN VIA Katholischer Verband für Mädchen und Frauensozialarbeit Deutschland e.V., Karlstr. 40, 79104 Freiburg. Mitglied des internationalen Verbandes ACISJF-IN VIA Fachverband im Deutschen Caritasverband.

Arbeitshilfe: Asyl-Beratung (zu geschlechtsspezif. Verfolgung)

[7/24] Juristische Arbeitshilfe für die Beratung von Asylbewerber*innen im Hinblick auf geschlechtsspezifische Verfolgung und Menschenhandel
Von Karen Chautard, Rechtsanwältin Oberursel (Taunus), Berlin, Juli 2024. Herausgeber*in: KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V..
Der Leitfaden zeigt anhand von Beispielen aus der Praxis, wie Asylanträge rechtlich geprüft werden. Er beschreibt, worauf im Falle von Betroffenen von Menschenhandel und geschlechtsspezifischer Verfolgung zu achten ist und gibt Tipps für die Praxis.

Inklusive "WIR-Magazin"-Ausgabe: Sexuell selbstbestimmt

[2.7.] „Intime Welten" – Neue Ausgabe des inklusiven „WIR-Magazins“ zum Thema "Sexuell selbstbestimmt".
Trotz zahlreicher Fortschritte bestehen für Menschen mit Behinderung in ihrer sexuellen Selbstbestimmung weiterhin Tabus. Das Wir-Magazin der der Fürst Donnersmarck-Stiftung beleuchtet diese Entwicklungen und lässt dabei insbesondere Menschen mit Behinderung zu Wort kommen. Weite

US-Bericht: Bekämpfung von Menschenhandel in Deutschland

[24.6.] US-Außenministerium veröffentlicht TIP Länderbericht Deutschland:
Das Büro zur Überwachung und Bekämpfung von Menschenhandel im US-Außenministerium hat den Länderbericht zu Deutschland übersetzt und veröffentlicht. Darin werden Verbesserungsempfehlungen und Informationen zu Strafverfolgung, Opferschutz, Prävention und Betroffenen dargestellt. Insgesamt erfüllt Deutschland laut Bericht die Mindestanforderungen zur Bekämpfung von Menschenhandel und wird somit weiterhin in Kategorie 1 eingestuft. Erneut werden im Bericht aber die zu milden Strafen für Täter*innen bemängelt. Zudem wird kritisiert, dass es nach wie vor keinen Nationalen Verweisungsmechanismus gibt, was die Identifizierung von Betroffenen, insbesondere unter Geflüchteten und Asylsuchenden, möglicherweise behindere. Der Bericht geht auch auf die besondere Vulnerabilität von Migrant*innen und Geflüchteten aus bestimmten Herkunftsländern ein.

Kartenset: Queer-Schatzkiste für Therapie u. Beratung

[19.6.] Scholz, Falk Peter. Queer-Schatzkiste für Therapie und Beratung, Beltz Verlag 2024, 34€:
Was bedeutet Queersein heute? Wie fühlt es sich an? Was beschäftigt queere Personen auf der Suche nach sich selbst? Wie gelingt dabei eine hilfreiche Begleitung? Das Kartenset orientiert sich an der Erfahrungs- und Lebenswelt von LGBTQIA+-Personen. Es enthält 120 Karten für die Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen, sowie ein 24-seitiges Booklet.

Studie: Geschlechterrollen im Salafismus

[7.6.] Studie: Geschlechterrollen im Salafismus - Neue Perspektiven für die Deradikalisierungsarbeit: Die Studie untersucht die Bedeutung von Geschlechterrollen für den Radikalisierungsverlauf von Frauen und Männern im Salafismus anhand von Echtfällen und präsentiert Ansätze für gendersensible Interventionsmöglichkeiten. Dabei findet eine starke Verzahnung von Wissenschaft und Praxis statt.
Anhand ausführlicher Fallanalysen von sieben Personen, darunter 4 Frauen u. 3 Männern, werden in der Studie Interventionspunkte für eine gendersensible Deradikalisierungsarbeit herausgearbeitet. Die Fallanalysen zeigen u. a., dass Geschlecht im Kontext Radikalisierung u. Salafismus eine zentrale Rolle spielt. Die ideologischen Vorstellungen von Geschlechterrollen werden in der Radikalisierung angenommen. Eine Orientierung an (ideologischen) Geschlechterstereotypen birgt jedoch die Gefahr Radikalisierungsprozesse u. Motive nicht individuell zu verstehen u. Aktionsmöglichkeiten zu übersehen. Die gelebte Rollenpraxis der Männer u. Frauen des Untersuchungssamples lässt erkennen, dass sie Rollen in verschied. Bereichen wie etwa Propaganda, Erziehung o. Kampf übernehmen.
Die Ergebnisse wurden zur Validierung in verschiedenen Austauschformaten mit Beratungsfachkräften diskutiert. Gemeinsam mit dem Netzwerk wurde ein anwendungsorientierter Fragenkatalog entwickelt, der dazu beitragen soll, "Gender" in der Beratungsarbeit noch stärker zu berücksichtigen.
Entstanden ist die Studie im Rahmen des Kooperationsprojekts "Interventionspunkte für gendersensible Deradikalisierungsarbeit" an dem das Bayerische Landeskriminalamt, das Hessische Ministerium des Innern und für Sport, das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, das Bundeskriminalamt, das Center for Intelligence and Security Studies (CISS) der Universität der Bundeswehr München und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit der Beratungsstelle "Radikalisierung" und dem BAMF-Forschungszentrum beteiligt waren. [Download]
Gefördert wurde das Vorhaben über die Beratungsstelle "Radikalisierung" mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI).

Europarats-Studie (Themenfeld Istanbul-Konvention)

[5/24] Istanbul-Konvention: Studie des Europarats (Council of Europe) mit Empfehlungen zu Programmen für Täter von häuslicher und sexueller Gewalt (englisch):
Nach Artikel 16 des Übereinkommens des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) müssen die Vertragsparteien sicherstellen, dass geeignete Unterstützungs- und Behandlungsprogramme zur Verfügung stehen, die darauf abzielen, dass Täter*innen lernen, gewaltfrei zu leben.
Gleichzeitig sollen Behandlungsprogramme eingerichtet werden, die verhindern, dass Täter*innen, insbesondere Sexualstraftäter*innen, erneut Straftaten begehen. Die vergleichende
Studie basiert auf einer Bestandsaufnahme bestehender Programme für Täter häuslicher und sexueller Gewalt in den Mitgliedstaaten des Europarates und formuliert wesentliche Leitlinien und
Empfehlungen für die Gestaltung und Umsetzung solcher Programme.

Weltgesundheitsorganisation: Kinder-&Jugendgesundheitsstudie

[3/24] Ergebnisse der Kinder- und Jugendgesundheitsstudie „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) der Weltgesundheitsorganisation. Die aktuelle Studie deckt ein breites Themenspektrum der Kinder- und Jugendgesundheit ab: von der subjektiven Gesundheit und psychosomatischen Beschwerdelast (auch nach und durch Corona) über die Gesundheitskompetenzen junger Menschen bis zu Mobbing und Bewegungsverhalten von Kindern.
Während in den 1990er- und 2000er-Jahren vor allem der Substanzkonsum besorgniserregend war, sind die Herausforderungen der heutigen Zeit u. a. die belastete mentale Gesundheit, der Umgang mit Krisen, der Einfluss sozialer Medien, der Klimawandel sowie die steigende soziale und gesundheitliche Ungleichheit. Etwa die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen berichten multiple psychosomatische Gesundheitsbeschwerden (z.B. Kopfschmerzen, Bauch- und Rückenbeschwerden sowie Einschlafprobleme und Niedergeschlagenheit) mit einem deutlichen Anstieg im zeitlichen Verlauf.
Siehe: RKI: Gesundheitsberichterstattung des Bundes - gemeinsam getragen von RKI und DESTATIS: Journal of Health Monitoring - Die Kinder- und Jugendgesundheitsstudie „Health Behaviour in School-aged Children“ / HBSC-Webseite / Kommentar auf dem Portal Kinder- und Jugendhilfe

Themenheft Rechtsextremismus & Schule

[2024] Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in der Trägerschaft von Aktion Courage e. V. Berlin (Hg.): Themenheft Rechtsextremismus & Schule (79 S., Fachinformation, Unterrichtsmaterial/Arbeitshilfe): Noch nie seit Gründung der BRD waren so viele Menschen bereit, rechtsextreme Parteien zu wählen wie heute. Diese problematische Entwicklung macht auch vor Schulen nicht halt. Das Themenheft unterstützt couragierte Schulen dabei, sich Rechtsextremist:innen entgegenzustellen, die mit antisemitischen, rassistischen, frauenverachtenden u. queerfeindlichen Positionen in die Parlamente drängen. [Zum Download] - Inhaltl. Schwerpunkte: Antidiskriminierung, Rassismus, Rechtsextremismus, Schule. [Weitere Materialien des Projektträgers]

Broschüre: Geschlechtervielfältige&inklusive Lernräume gestalten

[2024] "How to? Geschlechtervielfältige und inklusive Lernräume gestalten": Die Broschüre befasst sich mit der Frage, wie Geschlechtergerechtigkeit in der Erwachsenenbildung etabliert werden kann. Sie beginnt mit kontextuellen Informationen über LGBTIQ+-Studien und -Strategien, um ein grundlegendes Verständnis für Geschlechtervielfalt und -gerechtigkeit zu schaffen. Im Anschluss werden Konzepte zur Selbstreflexion und kritisches Denken behandelt, um ein Bewusstsein für eigene Vorurteile und diskriminierende Praktiken zu entwickeln. Darüber hinaus bietet die Broschüre verschiedene Strategien zum Umgang mit Antifeminismus und diskutiert Kompetenzen, die erforderlich sind, um Geschlechtergerechtigkeit in der Erwachsenenbildung umzusetzen. Der letzte Teil enthält praktische Tipps und Empfehlungen zur Implementierung von inklusiven und diskriminierungskritischen Lernräumen, um sicherzustellen, dass die Teilnahme aller Personen, unabhängig von Geschlecht oder Diversitätsmerkmalen, möglich ist.
Die Broschüre wird im Rahmen des EU Erasmus+ geförderten Projekts "FemQueer - Common strategies for Gender Equality" veröffentlicht.

Jungen*arbeit: Scham, männl.* Sozialisation& sex. Bildung

[2023/4] Fachbeiträge zum Thema Scham, männliche* Sozialisation und sexuelle Bildung in der Jungen*- und Männer*arbeit von Dominik Kling.
In der Fachzeitschrift Der pädagogische Blick ist der Beitrag „Sexuelle Bildung und die Scham - eine männliche * Perspektive“ (2023) veröffentlicht. Er blickt entlang der Praxis der Jungen*arbeit auf die Querverbindungen männlicher* Sozialisation, Scham und sexueller Bildung als Ort der Aushandlung von Männlichkeit(en). Ausserdem hat Dominik Kling den Artikel „Scham – (k)ein Thema für die Männer*beratung“ (2024) im Journal of Psychologie publiziert.

Siehe zum Thema auch: das Buch "Scham und Leidenschaft" von Victor Chu und Brigitta De las Heras, Tredition 2014:
Kommentar hierzu aus dem Newsletter der LAG Jungen*- u. Männer*arbeit BW, Ausgabe 96 Juli-Aug 2024: Warum ist es auch 10 Jahre nach Erscheinen des Buches wichtig, sich des Themas „Scham“ anzunehmen? - Übermäßige Scham u. destruktive Leidenschaft können die Triebfeder für eine Vielzahl von psychischen Störungen sein, besonders von Selbst- u. Fremd-Missbrauch u. Abhängigkeiten. Sie treiben die Betroffenen entweder in unkontrollierbare Ausbrüche, oder bannen sie in schamvolle Kontrollversuche. Formen von Scham stammen meist aus tiefen seelischen Verletzungen in früher Kindheit. Manchmal reichen die Wurzeln dieser Wunden sogar einige Generationen zurück. Diesen Wunden auf die Spur zu kommen, um sie zu heilen, ist eines der Ziele dieses Buches. Dabei widmet das Buch ganze Kapitel der Männer- u. Frauenscham, sowie der Scham des Mannes über Männergewalt. [Buch (mit Leseprobe)/Rezension]

Buch: Einladung an alle, Feminist*innen zu werden!

[11/23] Eine Einladung an alle, Feminist*innen zu werden! von Bell Hooks: Feminismus für alle (aus dem Englischen übersetzt von Margarita Ruppel):
Locker und leicht verständlich, klar und präzise erklärt bell hooks in Feminismus für alle, weshalb es die feministische Bewegung gibt, warum es sie braucht und vor allem, warum sich ihr alle anschließen können und sollten. Denn der Feminismus, für den bell hooks das Wort ergreift, zielt darauf ab, einen ganzheitlichen Wandel herbeizuführen. Um das Leben aller Menschen, unabhängig von Alter oder Geschlecht, auf Dauer zum Besseren zu verändern, müssen alle sexistischen Verhältnisse nachhaltig abgeschafft werden. - Solange sich Frauen, getrieben vom Schönheitswahn, zu Tode hungern, solange Kinder Gewalt ausgesetzt sind, egal welcher Art, weil ihre Eltern einen patriarchalen Erziehungsstil pflegen, solange nicht gleiche Arbeit mit gleichem Lohn bezahlt wird – so lange hat der Feminismus nicht ausgedient. Im Gegenteil: Es gilt, ihn immer wieder neu zu entfachen, zu befeuern und zum Lodern zu bringen!
Mit Feminismus für alle hat bell hooks genau die kompakte Einführung in den Feminismus geschrieben, die sie selbst gerne längst gelesen hätte: Ein Buch, das ein breites Spektrum an Diskussionen auffächert und zahlreiche Impulse liefert, die einer inklusiven, solidarischen feministischen Bewegung – just zur richtigen Zeit – den Rücken zu stärken vermag.
"Ein beherzter Beitrag, der innerhalb der feministischen Theorie trotz seines Alters an Aktualität nichts missen lässt. Ein Muss für alle, die nach wie vor an den betonierten gesellschaftlichen Spaltinstrumenten etwas ändern wollen. Empfehlenswert!" – Margarita Ruppel, WeiberDiwan
"Wenn ich eine Leseliste für junge Feministinnen erstellen sollte, das Buch von bell hooks käme sicher unter die ersten in einer solchen Liste." – Tamara Schatajew, aep informationen 1/22
[ISBN: 978-3-89771-337-6; Erscheinungsdatum 15.11.2023, 148 Seiten, 3. Auflage,14 Euro € (beim Unrast-Verlag) zzgl. Versandkosten]

Hör-/Buch: Gegen Frauenhass

[4.9.23] "Gegen Frauenhass" von Christina Clemm - Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 Sachbuch/Essayistik - Begründung der Jury: Christina Clemm, Fachanwältin für Straf- und Familienrecht, untersucht Gewaltdelikte gegen Frauen und ihre juristische Verfolgung. Anhand prägnanter Fallbeispiele weist sie die Unzulänglichkeiten des Justizsystems nach und zeigt, wie wenig die Gesellschaft auf Täterstrategien eingestellt ist. Ein im Wortsinn aufregender Bericht aus der juristischen Praxis, ein aufrüttelndes Plädoyer gegen die Bagatellisierung von sexualisierter Gewalt und auch eine dialektische Verteidigung des Rechtsstaates.

Über das Buch: Lisa M. trifft Mirko im Studium. Sie verlieben sich, streiten kaum. Dann wird sie schwanger, sie ziehen zu seiner Mutter, haben bald drei Kinder. Eine Familie wie im Bilderbuch, wäre da nicht seine Wut. Anfangs muss Lisa die Hämatome noch verstecken, mit der Zeit wird er zielsicherer. Sie versucht zu fliehen, doch vergeblich.
Christina Clemm ist Strafverteidigerin, sie hat hunderte Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt vertreten. Und sie ist wütend – weil in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner umgebracht wird. Weil Frauen beim Arzt, in der Arbeit und auf offener Straße Gewalt erleben und niemand etwas dagegen tut. Warum nicht? Ist es Unkenntnis, Hilflosigkeit, Desinteresse? Oder liegt dem Ganzen ein tief verwurzelter Frauenhass zugrunde? Christina Clemm führt uns durch die Spirale patriarchaler Gewalt und zeigt, was getan werden muss. [Seit 4.9.23 bei Hanser Literaturverlage und im Buchhandel erhältlich; nun auch als Hörbuch]

Fachliteratur: Kritische Männlichkeitenforschung&Medien

[7/23] Das Feld d. kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeitskonstruktionen in u. durch Medien hat sich theoriegeschichtl. fortdauernd ausdifferenziert. Daran anknüpfende Forschungsergebnisse zeigen d. Relationen zw. medialen Darstellungen v. Männlichkeiten u. gesellschaftl. Machtverhältnissen in ihrer Vielschichtigkeit auf: Während sich in medialen Männlichkeitskonstruktionen häufig herrschende Geschlechterverhältnisse artikulieren u. diese reproduzieren, stellen Medien auch Orte d. Durchkreuzung u. Unterwanderung herrschender Männlichkeitsbilder dar. [Springer, Juli 2023; ebook 119,99€/Hardcover 129,99€]

Buch: Überwindung binärer Denkmuster

[16.6.23] Buch: Michael Ebmeyer: Nonbinär ist die Rettung. Ein Plädoyer für subversives Denken. (Carl Auer 2023).
Der Autor plädiert in seinem Buch für die Überwindung binärer Denkmuster und die Anerkennung des Nonbinären. Er betrachtet die Genderdebatte als Modell für eine allgemeine Kritik des Entweder-oder-Denkens und ermutigt zu subversivem Denken und antiautoritärem Handeln. Ebmeyer rekonstruiert die Dekonstruktion der Dichotomien im Sinne von Jacques Derrida und verweist auf anarchistische Traditionen, die Herrschaft infrage stellen. Er betont die Notwendigkeit einer offenen, systemischen Weltsicht und ruft dazu auf, die Komplexität der Welt anzuerkennen und zu integrieren. [Rezension/Buch 14€/ebook 12,99€]

Trainingskarten: Umgang mit rassist., antisemit.&rechter Gewalt

[17.5.23] Arbeitsmaterial: Da war doch was! – 68 Trainingskarten zum Umgang mit rassistischer, antisemitischer und extrem rechter Gewalt:
Das von Birgül Demirtaş (politische Bildungsreferentin bei IDA-NRW) entwickelte Kartenset eignet sich für pädagogisches Fachpersonal in der Jugend- und Erwachsenenbildung sowie in der schulischen und außerschulischen Bildung. Mithilfe von 68 Karten wird für die Problematiken sensibilisiert und gleichzeitig darin geschult, wie in der Bildungsarbeit Kindern und Jugendlichen Wissen über Rassismus(-kritik), extrem rechte und antisemitische Gewalttaten übersichtlich und interaktiv vermittelt werden kann. [BELTZ-Verlag; zur Bestellung; 50€]

Souzan AlSabah: VULVINA intersektional: Körper.Macht.Empowerment

[4/23] VULVINA intersektional: Körper • Macht • Empowerment von Souzan AlSabah: 2011 brachte Ella Berlin den Begriff Vulvina in die sexualpädagogische Arbeit ein. Nun hat Souzan AlSabah Psychotherapeutin und Sexualpädagogin, ein Buch rund um den Begriff und die Frage nach Körper, Sexualität und Selbstbestimmung geschrieben. - Das Pseudonym wählte AlSabah, um sich und ihre Familie vor rassistischen Angriffen zu schützen.  Um diskriminierende Strukturen und Möglichkeiten der Selbstbehauptung geht es ebenfalls im Buch sowie um Körper und Sexualität an der Schnittstelle zu Normen und Macht - und die selbstbestimmte Benennung von Genitalien spielt dabei eine große Rolle. Dabei kommen Menschen mit unterschiedlichen und auch ohne Pronomen zu Wort darunter in einem längeren Interview ein trans* Mann. Denn Genitalien und ihre Benennungen sind, wie auch dieses Buch betont, nicht an Geschlecht(sidentität) gebunden.
Nach einem Vorwort von Josephine Apraku beschäftigt Teil 1 des Buches sich mit Basiswissen wie Intersektionalität, safe(r) spaces und Möglichkeiten gesellschaftlicher Veränderung. Teil 2 skizziert die Geschichte des Begriffs Vulvina, der aus der sexualpädagogischen Projektarbeit mit Jugendlichen stammt - und ehrt das Wissen und die Stärke der jungen Menschen angesichts von Rassismus und Queerfeindlichkeit. Teil 3 befasst sich mit (immer noch) gängigen sexuellen Mythen und zeigt auf, wie auch hier Rassismen und Heteronormativität wirken. Schließlich geht es in Teil 4 um traumasensible Ansätze zu Sexualität und Empowerment.
Einfühlsam, mit großem fachlichen Wissen und hoffnungsvoll kämpferisch gegen unterdrückende Strukturen zeigt Souzan AlSabah, wie intersektionale sexuelle (Selbst-)Bildung gestaltet sein kann.
Verlagsbeschreibung: Ein zukunftsweisendes Werk über Identität, Körper, Sexualität, Sprache und Mythen. Geschrieben von der Sexualpädagogin und Psychotherapeutin Souzan AlSabah.
Mit Empowerment-Übungen und integriertem Notizbuch!
[Verlag: stolze augen - books -, 19,90 Euro]  [27.3.23 taz-Artikel]

Broschüre: Geschlechterkonstruktionen in Kitas

[2023] Die vom Kompetenzzentrum Frühe Kindheit Niedersachsen der Stiftung Universität Hildesheim herausgegebene Arbeitsbroschüre "Geschlechterkonstruktionen in Kindertageseinrichtungen" bietet didaktische Vignetten zur Sensibilisierung für Geschlechtergerechtigkeit. Ziel ist es, Fachkräften dabei zu helfen, eine eigene Position zu entwickeln. Reflexionsfragen unterstützen bei der Auseinandersetzung mit eigenen Vorannahmen zu Geschlecht und bei der Entwicklung von Handlungsoptionen im pädagogischen Alltag.

Aminata Touré: Was in diesem Land anders werden muss.

[8/21] "Wir können mehr sein: Die Macht der Vielfalt": Aminata Touré verbrachte die ersten Jahre ihres Lebens in einer Unterkunft für Geflüchtete, heute ist sie Vizepräsidentin eines Landtags. Dass sich dieser Satz wie eine Heldinnengeschichte liest, zeigt, dass wir noch nicht in einer offenen und gleichberechtigten Gesellschaft leben. Es ist höchste Zeit, das zu ändern.
Aminata Tourés Eltern flohen 1992, kurz vor ihrer Geburt, aus Mali. Im selben Jahr, während sie mit ihrer Familie in einer Flüchtlingsunterkunft lebte, brannten in Deutschland eben solche Häuser. Und das nicht zum letzten Mal. Ihr Buch handelt vom Aufwachsen als Schwarze Frau in einer Gesellschaft, die immer noch Mühe hat, ihren eigenen Rassismus zu erkennen, aber auch vom Weg in die Politik, von Erfolgen und vom Scheitern – nicht, um zu sagen, dass es schwer oder einfach war, sondern, um zu sagen, was in diesem Land anders werden muss. Politik kann mehr sein als Machterhalt und die Verwaltung der Zustände. Ein Aufruf an junge und diverse Menschen, in die Institutionen zu gehen, um die Politik und unser Zusammenleben zu verändern.
[Herausgeber: KiWi-Taschenbuch; 3. Edition (19.8.2021): 14 Euro / ‎ Kiepenheuer & Witsch eBook; 1. Edition (19.8.2021): 12,99 Euro; siehe auch: taz-Video-Interview zum Buch]

8. Weitere Veröffentlichungen / Presse / Medien

Schwangerschaftsabbruchlegalisierung in Deutschland

Das Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung rief vom 21.-28.9.24 zur Aktionswoche zum Safe Abortion Day am 28.9. auf: "2024 ist ein wichtiges Jahr für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland. Eine Kommission hat d. Streichung des § 218 aus d. Strafgesetz geprüft. Gleichzeitig gefährdet das Erstarken v. rechten Parteien weltweit d. reproduktiven Rechte. Wir fordern d. Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in D. noch in dieser Legislatur! Ungewollt Schwangere brauchen eine gute medizin. Versorgung u. soziale Unterstützung statt Strafandrohung. Wir fordern eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruches, und zwar legal, einfach und fair!"
Hintergrund: Das Bündnis für sex. Selbstbestimmung ist ein breites Bündnis aus Beratungsstellen, verschied. feminist. u. allgemeinpolit. Gruppen, Verbänden, Gewerkschaften u. Parteien u. Einzelpersonen. [Petition des Bündnisses, weitere Infos: E-Mail, Instagram, Web]
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Zudem startete am 16.9. die Kampagne „Abtreibung legalisieren – jetzt!“ von feminist. Organisationen u. Aktivist*innen verschied. Gruppen, die sich seit Mai 2024 vernetzten. 12 Wochen lang (der Zeitraum, in dem Abtreibung trotz Geltung als begangene Straftat nicht strafrechtlich verfolgt wird) wollen sie die Ampelparteien unter Druck setzen, damit die Regierung die Empfehlung der Expert*innenkommission aus dem Frühjahr umsetzt u. Abtreibung legalisiert. Am Ende der 12 Wochen, am 7.12., werden Großdemos in Berlin u. Karlsruhe veranstaltet. [16.9. Tagesspiegel, taz, Dlf]
Das Bündnis beruft sich zudem darauf, dass es mehr als 80% der deutschen Bevölkerung für falsch erachten, dass ein Schwangerschaftsabbruch, zu dem eine ungewollt Schwangere sich nach einer Beratung entscheidet, rechtswidrig ist. Das ergibt eine repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Bundesfrauenministeriums (BMFSFJ). Rund 75% finden zudem, dass Abbrüche künftig eher nicht mehr im Strafgesetzbuch geregelt werden sollten. [15.4. taz]
[Weitere Hintergrundinfos zum Thema: Amnesty International; PINKSTINKS]

Dossier gegen Antisemitismus&Rassismus

Web-Dossier der Heinrich-Böll-Stiftung: Zuhören, hinsehen: Zu gesellschaftlichen Debatten seit dem 7. Oktober in Deutschland:
Die Terrorangriffe der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der bis heute anhaltende Krieg in Gaza haben großes Leid über die Menschen in der Region sowie die Menschen in der jüdischen, israelischen und palästinensischen Diaspora in Deutschland gebracht. Als Täternation des Holocausts und als Einwanderungsland, das für viele Menschen aus dem Nahen Osten ein Zuhause ist, spielen sich die Debatten seither in einem vielschichtigen Kontext ab. Antisemitische, antimuslimische und anti-palästinensische Vorfälle haben massiv zugenommen, während der voranschreitende Rechtsruck unser Zusammenleben als offene Gesellschaft in ungekanntem Ausmaß bedroht.
Anstatt diese Komplexität und die Gleichzeitigkeit von Antisemitismus und Rassismus, von Trauer, Schmerz und Enttäuschung über fehlende Empathie auf allen Seiten anzuerkennen und darüber zu sprechen, ist die öffentliche Debatte von Polarisierung, Spaltung und Dogmatismus geprägt. Während sich in Gaza eine humanitäre Katastrophe abspielt, Angehörige in Israel weiterhin um den Verbleib der Geiseln bangen und auf beiden Seiten viele um ihre Toten trauern, wird in Deutschland vor allem eins: gestritten.
Mit dem Dossier „Zuhören, hinsehen“ möchten wir Räume für differenzierte Auseinandersetzungen öffnen und dazu beitragen, Brücken in der Gesellschaft – insbesondere zwischen den betroffenen Communities – zu bauen. Wir haben Autor*innen dazu eingeladen, aus verschiedenen Perspektiven die Debatten und ihre Leerstellen in Deutschland nach dem 7. Oktober zu beleuchten. Sie eint das Anliegen, zu einem gesellschaftlichen Diskurs beizutragen, der offen, demokratisch und solidarisch ist.
Das Dossier ist kein abgeschlossenes Projekt. Es wird kontinuierlich mit weiteren Perspektiven und Debattenbeiträgen ergänzt.

[Videos] DKJS: Demokratiebildung für junge Menschen

Neue EU-Kommission: Stärkung der Rechten&Frauenquote nur 40%

[17.9.] Mitte September stellte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihr neues Team für die kommenden fünf Jahre vorgestellt.
Erstmals soll mit dem Italiener Raffaele Fitto ein Rechtsaußen-Politiker einen Schlüsselposten als geschäftsführender  Vizekommissionspräsident bekommen. Zugleich verfehlt die EU-Kommissionspräsidentin ihr Ziel der Geschlechtergleichstellung. Aus dem Mitte-Links-Lager im Europaparlament kommt deshalb scharfe Kritik.:
Raffaele Fitto, der bisherige italienische Europaminister, gehört der postfaschistischen Partei Fratelli d'Italia von Regierungschefin Giorgia Meloni an. Der 55-Jährige soll künftig für die Vergabe der milliardenschweren Regionalfördergelder zuständig sein, die alleine rund ein Drittel des laufenden EU-Haushalts ausmachen. Das Mitte-Links-Lager kritisierte dies scharf. Dass mit Fitto "ein Vertreter einer rechtsextremen Partei das Amt eines Exekutiv-Vizepräsidenten bekommen soll, ist völlig unverständlich", erklärte etwa der Grünen-Europaabgeordnete Rasmus Andresen.
Die CDU-Politikerin von der Leyen belohne nicht nur Rechtsnationale, sondern habe zudem nur elf Posten weiblich besetzt, bemängelte auch der Vorsitzende der Europa-SPD, René Repasi. Der neuen Kommission gehören künftig 40 Prozent Frauen an und 60 Prozent Männer - und zwei Frauen weniger als zu Beginn der ersten Amtszeit von der Leyens 2019.

So geht es weiter:  Die Kommissionspräsidentin hatte ihre Liste zunächst den Fraktionschefs im Europaparlament vorgestellt. Die Fachausschüsse im Parlament wollen die designierten Kommissarinnen und Kommissare bis Anfang November anhören und sie auf Tauglichkeit und Befangenheit prüfen, bevor sie die Kommission als Ganze wählen.
In der Vergangenheit verlangten die Abgeordneten mehrfach erfolgreich Ersatz für missliebige Anwärter. Vor dem 1. Dezember dürfte von der Leyens neue Kommission ihre Arbeit nicht mehr aufnehmen. Manche im Parlament rechnen sogar erst zum Jahreswechsel damit. [Details siehe: ZDF, ZEIT, Tagesschau]

Im Juli hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits die politischen Leitlinien für die Europäische Kommission 2024-2029 (18.7.24, engl.) vorgestellt. Diese kündigen u.a. auch ein verstärktes Vorgehen gegen die Ausbeutung von Migrant*innen an und sollen bessere Arbeitsbedingungen schaffen. Die in den Leitlinien aufgeführten Maßnahmen konzentrieren jedoch vor allem auf den Ausbau des Grenzschutzes und von Grenzkontrollen, die Stärkung der Arbeit von Frontex und Europol sowie das Abschieben von Migrant*innen und Geflüchteten. Es gibt zu wenige
Maßnahmen zum Schutz von Betroffenen von Gewalt und wie hier langfristige Bleibeperspektiven entwickelt werden können. Das Netzwerk PICUM (the Platform for International Cooperation on Undocumented Migrants), dem aus Deutschland u.a. Arbeit und Leben und der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK) e.V. angehören, kritisiert (Aug. 2024), dass im Vergleich zu Maßnahmen zur Durchsetzung und Sicherung der Grenzen Maßnahmen zur Arbeitsmigration auf regulärem Weg und Eingliederungsmaßnahmen für Migrant*innen weit weniger Beachtung finden.

[Video] Reihe: Toxische Männlichkeit

[17.9.] Filmreihe des Medienprojekts Wuppertal: Toxische Männlichkeit: Die Filmreihe befasst sich mit den komplexen Vorstellungen von Männlichkeit und den aktuellen Diskussionen über Männerbilder und betrachtet dabei persönliche Perspektiven und Auseinandersetzungen mit der Frage, was es heißt, heute ein Mann zu sein. Die Reihe untersucht, wie Geschlechterrollenbilder Männer prägen, welche Erwartungen an Jungen gestellt werden und wie diese Erwartungen ihr späteres Leben beeinflussen.

Konferenzbericht geschlechterreflektierte J*&M*-Arbeit

[16.-17.9.] Internationale Konferenz in Wien unterstreicht Bedeutung von Männerberatung und Männerarbeit: Am 16.-17.9.24 trafen sich 100 Praktiker*innen und Expert*innen aus dem Feld der geschlechterreflektierten Arbeit mit Männern, Jungen und Vätern für einen länderübergreifenden Austausch in Wien. Die internationale Konferenz stand unter dem Motto „Geschlechterreflektierte Männerarbeit – wirkt, stärkt, spart!” und wurde erstmals gemeinsam von den männerpolitischen Dachverbänden der vier deutschsprachigen Länder ausgerichtet: DMÖ (Österreich), BFM (Deutschland), männer.ch (Schweiz) und infoMann (Luxemburg).
Neben dem praktischen Erfahrungsaustausch stand auf der Konferenz unter anderem die Frage im Zentrum, welche positiven Effekte geschlechterreflektierte Männerarbeit sowohl auf individueller wie auf gesamtgesellschaftlicher Ebene hat –  auch vor dem Hintergrund zunehmender antidemokratischer Strömungen. Am zweiten Tag der Konferenz veröffentlichten die vier Dachverbände eine gemeinsame Erklärung.
"Geschlechterreflektierte Männerarbeit ist kein nice-to-have, sondern ein wesentlicher Beitrag auf dem Weg zu Gleichstellung und gegen chauvinistische Geschlechterbilder. Mit unserer gemeinsamen Erklärung richten wir uns deshalb an politische Entscheidungsträger:innen auf allen Ebenen. Wir brauchen endlich eine flächendeckende Angebotsstruktur als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge!", erläutert BFM Geschäftsführer Dr. Dag Schölper. [Infos zur Konferenz, PM und gemeinsame Erklärung]

[Video] Terra X: Zunehmender Widerstand v. Männern gegen Gleichstellung.

[15.9.] ZDF: Terra X - die Wissens-Kolumne: Zunehmender Widerstand von Männern gegen Gleichstellung.
In 4 Videos werden Männlichkeitsbilder und ihre radikalisierende Kraft, Männlichkeitsideologie als Nährboden für Autoritarismus und Antifeminismus, Bildung als Schutz
vor männlichkeitsideologischer Radikalisierung und unterschiedliche Männerpositionen zu Geschlechterfragen: (progressiv, rückwärtsgewandt und die kritische Mitte) beleuchtet. Die Videos eignen sich auch für die Bildungsarbeit.

Wahlergebnisse ängstigen Viele

In Deutschland hat bei der Europawahl und den drei Landtagswahlen keine Partei (vom neu gegründeten BSW abgesehen) so viele Stimmen hinzugewonnen wie die AfD, die von den Inlandsgeheimdiensten bundesweit als rechtsextremer Verdachtsfall und in drei ostdeutschen Bundesländern sogar als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. 
Das besorgt in Deutschland viele Menschen - etwa den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek: "Es gibt nicht nur ein Problem für die migrantische Community, sondern für die Demokratie. Ich glaube, das letztere haben Teile der demokratischen Parteien immer noch nicht verstanden. Die AfD ist zumindest in Ostdeutschland Volkspartei - das Märchen vom Protestwähler will ich nie mehr hören. Es sind ideologisch verbrämte Menschen, die genau wissen, dass das eine rechtsextremistische Partei ist."
    Eyüp Kalyon, Generalsekretär der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), des zahlenmäßig größten muslimischen Dachverbandes, ist tief besorgt über die gesellschaftliche Spaltung: "Wir müssen konstatieren, dass die extremen Ränder - rechts wie links - in einigen Bundesländern die Mehrheit bilden. Gemein ist beiden Richtungen, dass sie populistische und protektionistische Positionen beziehen und das gesellschaftliche Klima vergiften."
Dass an diesem Tag die AfD zweitstärkste Kraft wurde, sei "schwer zu ertragende Realität", schrieb Cihan Sinanoğlu, Leiter des Forschungsprojekts "Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor" auf X.
    Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland kritisiert, dass die Sorgen migrantisch geprägter Bevölkerungsgruppen nicht adäquat beantwortet würden. "Vielmehr macht man sich Sorgen darum, Wählerschaften zu verlieren, das Vertrauen zu verlieren und damit sozusagen an Macht zu verlieren". Das zentrale Problem sei jedoch ein anderes: "Wenn diese Bewegungen zunehmen und an Kraft gewinnen, steigt auch die Bedrohungslage für Menschen of Colour, Migrant*innen und Geflüchtete."
Opferberatungsstellen und Polizei warnen bereits seit einer Weile vor einer deutlichen Zunahme politisch rechts motivierter Straftaten in Deutschland, insbesondere aus rassistischen und antisemitischen Motiven. Nach dem Anschlag in Solingen hat sich politische und gesellschaftliche Stimmung und somit auch diese Lage massiv verschärft. [11.6., 30.8. DW, 11.9. Tagesschau, 16.9. MDR, 22.9. ZEIT]
    Laut der Studie „Ablehnung, Angst u. Abwanderungspläne“ (s.u.) des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) dachte von rund 3100 Personen bereits im März 2024, also noch vor den Europa- sowie Landtagswahlen, rund jede 4. Person mit Migrationshintergrund grundsätzl. darüber nach, aus Deutschland wegzugehen. Bei den anderen Befragten ist es mehr als jeder Zehnte (11,7 Prozent). Geht es um den Wegzug aus einem Bundesland – unter der Voraussetzung, dass die AfD an der Regierung beteiligt würde – erwägen je nach Herkunftsregion zw. 18-34% der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte einen Wechsel. Konkrete Pläne haben demnach 12,5%. Bei Menschen ohne Migrationshintergrund gebe es bei 14,6% derartige Überlegungen; konkrete Pläne bei 3,4%.
   Auch der Zentralrat der Juden äußerte sich besorgt im Nachgang zur letzten Landtagswahl in Brandenburg: "Wenn erneut fast ein Drittel der Wähler eine zerstörerische politische Partei wie die AfD an der Macht sehen will und eine populistische Kraft wie das BSW wieder zweistellig wird, dann darf uns das nicht unberührt lassen“, so der Zentralratspräsident Josef Schuster. "Die Stärke der politischen Ränder ist nicht gut für Deutschland." [Dlf 22.9]
   Ebenso weitere Bevölkerungsgruppen sind - unabhängig von kulturellen, nationalen, religiös-weltanschaulichen o.a. Hintergründen - angesichts des Erstarkens der AfD als Partei, die eine vielfältige, inklusive Gesellschaft ablehnt und das Land spaltet, in Sorge. So etwa auch „Menschen mit Behinderung machen die jüngsten Wahlergebnisse Angst. Angesichts dieser Entwicklung fühlen sie sich immer weniger willkommen“. so Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a.D. (Unter der Überschrift „WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“ stellt der Verein ausführliche Informationen zur Verfügung, darunter auch eine Broschüre mit Empfehlungen zum Umgang mit der AfD.)

Artikel: negative Wahlfolgen für Gleichstellung

[2.9.] Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung: Artikel: Gleichstellung und Vielfalt unter Druck:
Was droht, wenn autoritäre Parteien bei Wahlen immer mehr Erfolg haben? Im sogenannten “Thüringen-Projekt” entwickelte eine Forschungsgruppe düstere Zukunftsszenarien - mit Folgen auch für die Geschlechterpolitik. [Zum Artikel]

Presse: Schutz von Frauen vor häusl. Gewalt/ Femiziden

- Die britische Regierung will stärker gegen Frauenhass und Gewalt gegen Frauen und Mädchen vorgehen und prüft daher, Frauenfeindlichkeit in die "Extremismus-Strategie" aufzunehmen. Was daraus politisch folgen wird, soll im Herbst verkündet werden. [19.8.Deutschen Welle, 27.8. nd-aktuell].
- "Das Schweigen der Männer" [20.9. taz]: [...] Die aktuelle Empörung über all diese Gewalttaten in etablierten wie sozialen Medien ist richtig. Doch im Regelfall ebbt sie nach ein paar Tagen oder Wochen wieder ab, ohne dass sich irgendetwas verbessert hat. Doch wenn uns das Leben von Queers und Frauen etwas wert ist, dann dürfen wir den Moment nicht an uns vorbeiziehen lassen – wir müssen ihn nutzen. Wir müssen noch lauter schreien, damit die Regierung zum Handeln gezwungen wird. Wir müssen mehr werden, die schreien, damit wir misogyne Strukturen aufbrechen. Allein werden Feminist_innen das nicht schaffen. Jetzt sind vor allem die gefragt, die bislang geschwiegen haben – und das sind vor allem Männer.
-"Fünf vor acht / Femizide: Männer sind eine Gefahr für Frauen" - Eine Kolumne von Christian Vooren [17.9., ZEIT Online]
Der Fall Pelicot, ein Mord in der Schweiz, prügelnde Partner – all das ist Teil des gleichen Problems. Auch nicht gewalttätige Männer tragen eine Verantwortung.
- "Gewalt gegen Frauen: Übrigens wurde wieder eine Frau angezündet. Interessiert bloß keinen." - Antonia Baum [11.9., ZEIT Nr. 39/2024]
Fast jeden zweiten Tag bringt in Deutschland ein Mann seine (Ex-)Partnerin um. Überlegungen zu einem Zustand, die garantiert folgenlos bleiben werden.
- "Gewalt von Männern gegen Frauen eskaliert, aber die Wut bleibt aus" - Wo ist der kollektive Aufschrei angesichts der ständig wachsenden Zahl von Femiziden? - Linda Rachel Erni [EDITION F, Sept. 2024]: [...] In Deutschland erfährt jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt; etwa jede vierte Frau erfährt mindestens einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner (Quelle: BMFSFJ). Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 155 Frauen von Gewalttaten mit tödlichem Ausgang durch ihre Partner oder früheren Partner; bis heute sind 2024 allein in Berlin bereits 28 Frauen von Männern getötet worden. Im Abstand von wenigen Tagen wurde in Berlin eine 28-Jährige und eine 36-jährige Mutter von vier Kindern von einem Mann, beziehungsweise Ex-Partner getötet. [...] Der Verein Frauenhauskoordinierung (FHK), der deutschlandweit Frauenhäuser und Fachberatungsstellen in fachlicher Hinsicht und bei ihrer politischen Arbeit unterstützt, veröffentlicht jährlich Zahlen zu benötigten Plätzen für Frauen und ihre Kinder: In den Frauenhäusern in Deutschland fehlen mehr als 13.000 Plätze für Frauen und ihre Kinder. Es ist somit gut ein Drittel der insgesamt 21.000 benötigten Plätze vorhanden.14.070 Frauen wurden 2022 in einem Frauenhaus in Deutschland aufgenommen. Für jede Frau, die einen Platz erhalten hat, wurde etwa eine Frau abgelehnt.
- "Jede vierte Frau in Deutschland erfährt häusliche Gewalt: Wir alle kennen Betroffene, aber auch Täter!" - Anne-Kathrin Heier [EDITION F, Nov. 2023]: [Der] Verein „Gewaltfrei in die Zukunft e.V.“ eine App entwickelt, die von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen ermöglicht, unbemerkt und geschützt Hilfe zu finden und die Gewalt zu dokumentieren. Alle zweieinhalb Tage wird in Deutschland eine Frau von einem Mann, der ihr nahesteht, getötet. [...] Wenn man Expertinnen fragt oder Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser u. Fachberatungsstellen, klagen diese seit Jahren über zu wenige Plätze. Obwohl die Istanbul-Konvention unterzeichnet wurde, fehlen weiterhin mehr als 14.000 Plätze (Stand: 2023, Frauenhauskoordinierung e.V.) in ganz Deutschland. [...] Der jährlich erscheinende Global Gender Gap Report des WEF [2022] zeigt, dass es noch 132 Jahre braucht, bis Frauen und Männer weltweit gleichberechtigt sind, und diese Zahl wird immer wieder nach oben korrigiert. [...] Mädchen und Frauen mit Behinderung erleben je nach Gewaltform zwei bis dreimal häufiger Gewalt als der Bevölkerungsdurchschnitt. Trotzdem gibt es kaum barrierefreie Hilfsstellen. [BMFSFJ]
- "Gewalt gegen Frauen wird schulterzuckend hingenommen" - Anne-Kathrin Heier [EDITION F, Dez. 2023]: Christina Clemm ist Rechtsanwältin und Fachanwältin für Straf- und Familienrecht in Berlin. Sie vertritt seit 30 Jahren Menschen, die von geschlechtsspezifischer und rassistisch motivierter Gewalt betroffen sind. Ihr neues Buch „Gegen Frauenhass“ ist ein Aufschrei – und es sollte auch für Männer Pflichtlektüre sein.
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Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist rund um die Uhr unter 08000 116 016 erreichbar. Es ist anonym und kostenlos.
Weitere Informationen auch bei dem Verein Gewaltfrei in die Zukunft e.V. – hier ist es auch möglich, selbst selbst aktiv zu werden und den Verein zu unterstützen.

[Podcast] "Dissens" zu aktuellen Gesellschaftsthemen

Dissens Podcast ist ein Gesprächs-Podcast über Kapitalismus, Politik und Gesellschaft. Der Macher, Lukas Ondreka, spricht mit Autor*innen, Forscher*innen, Aktivist*innen und Politiker*innen über aktuelle gesellschaftliche Themen. [Verfügbar online und als: Apple Podcasts, Pocket Casts, Spotify, Deezer, RSS Feed]

Beispiel für aktuelle Folgen/ Themen:
Migration: Abwertung v. Menschen als Arbeitsmaschinen ist real  12.9., 98m
Wahlerfolg d.AfD: Den Ernst der Lage nicht erkannt  4.9., 50m
Rechts, wo die Mitte ist: Was tun gegen d. Erstarken d.AfD?  28.8., 82m
Ulrich Schneider: Regierung hat Spaltung d. Gesellschaft befördert  21.8., 61m
Bezahlkarte f.Geflüchtete: Widerstand gegen repressive Asylpolitik  7.8., 66m
Ökofeminismus: Warum d. Linke d. Tür zum Garten öffnen muss  31.7. ‧ 85m
Eine gleiche Brust für alle bedeutet mehr Freiheit für alle  10.7. ‧ 61m
Machtübernahme: Was tun, wenn d. AfD regiert?  7.7., 84m
Männlichkeit muss zum Problem gemacht werden  12.6., 80m
Kapitalismus am Limit: Dauerkrise als neues Normal  15.5., 66m
Die Gewalt gegen Frauen gründet auf einem Besitzanspruch  8.5. ‧ 55m
Let's Socialize: Wie sich Land&Boden zurückgewinnen lassen  1.5., 63m
Let's Socialize: Shoppingsmalls zu Sorgezentren umbauen  20.3., 59m

Klischeefrei-Infothek

Infothek der Initiative Klischeefrei: Deutschlands größte Datenbank zum Thema Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees ermöglicht den Zugang zu aktuellen Studien und Projekten, Arbeitsmethoden und Dossiers, audiovisuellen Materialien und Best-Practice-Beispielen.

Mit MINT-Bildungsangeboten wirklich alle erreichen

[5.9.] "Mit MINT-Bildungsangeboten wirklich alle erreichen - Warum wir uns für mehr Teilhabe und Chancengerechtigkeit einsetzen.
Sicher kennt Ihr das: Eure MINT-Bildungsangebote werden längst nicht von allen genutzt, die Ihr ansprechen wollt. Vor allem Kinder und Jugendliche mit diversen Hintergründen sind oft schwer zu erreichen. Warum es umso wichtiger ist, sich für mehr Teilhabe im außerschulischen Bereich starkzumachen – und wie wir von MINTvernetzt Euch dabei unterstützen –, das zeigen wir in diesem Blogbeitrag.
Im Austausch mit Euch stellen wir immer wieder fest: Es gibt ein großes Bewusstsein für Diversität in MINT-Bildungsprojekten und den Wunsch, möglichst viele Interessierte für Eure Angebote zu gewinnen. Aber es gibt auch jede Menge Hürden, die uns daran hindern, dieses Ziel zu erreichen. ... - Wie schaffen wir es gemeinsam, mehr Kinder und Jugendliche für MINT-Angebote zu gewinnen? Diese Frage haben wir ins Zentrum unseres Jahresthemas „Teilhabe“ gestellt. Unser Ziel ist Teilhabe im doppelten Sinne: erstens allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft oder ihren persönlichen Fähigkeiten Zugänge zu MINT-Angeboten zu ermöglichen. Und zweitens sie in die Lage zu versetzen, sich aktiv in die Gestaltung von Zukunftsthemen einbringen zu können. [...]
3 Gründe für mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe: 1: Teilhabe ist ein Menschenrecht, 2: MINT-Wissen ist Zukunftswissen, 3: Teilhabe sorgt für Vielfalt und sichert Fachkräfte" [...] [Zum gesamten Artikel]

Kriterien für Berufs-&Studienwahl von Schüler*innen

[5.9.] Welche Rolle spielen Arbeitsmarktaussichten für die Berufs- und Studienwahl von Jugendlichen? Haben Berufsberatungsangebote einen Einfluss auf ihre berufliche Orientierung? Und können weibliche Rollenvorbilder dazu beitragen, geschlechtsspezifische Vorurteile abzubauen und mehr Mädchen für MINT-Fächer zu begeistern? Antworten auf diese und weitere Fragen gaben drei Referenten beim vierten ELMI Policy Roundtable.
Das im Oktober 2022 gegründete Netzwerk ELMI ist ein Zusammenschluss von elf europäischen Forschungsinstituten, die sich mit Themen der Berufs- und Arbeitsmarktforschung befassen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, multidisziplinäre Forschungskooperationen zu vertiefen, den Austausch bewährter Verfahren im Bereich Datenmanagement und Datenzugang zu fördern und den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu stärken. Mit dem „ELMI Policy Roundtable“ hat das Netzwerk ein Veranstaltungsformat geschaffen, in dem Forschende ihre Forschungsergebnisse in regelmäßigen Abständen einem Publikum aus Wissenschaft, Politik und Praxis präsentieren können. In seiner vierten Auflage widmete sich der ELMI Policy Roundtable den Kriterien für die Berufs- und Studienwahl von Schülerinnen und Schülern. Ausrichter der virtuellen Veranstaltung war das Research Centre for Education and the Labour Market (ROA) der Universität Maastricht. [...]
- Weibliche Rollenvorbilder können geschlechtsspezifische Vorbehalte gegenüber Frauen in MINT-Berufen reduzieren – aber auch verstärken:
Im Rahmen der Veranstaltung widmete sich Thomas Breda, PhD, Ökonom an der Paris School of Economics (PSE), in seinem Vortrag insbesondere den weiterhin vorherrschenden Geschlechterstereotypen in MINT-Berufen: Können weibliche Rollenvorbilder dazu beitragen, Vorbehalte gegenüber Frauen im MINT-Bereich abzubauen und dadurch mehr Schülerinnen ermutigen, eine Karriere in diesem Berufsfeld zu beginnen? Hierfür evaluierte Breda das Programm „For Girls in Science“, das 2014 von der L’Oréal-Stiftung zu eben diesem Zweck ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen dieses Programms besuchten 56 im MINT-Bereich tätige Frauen Schulklassen an französischen Gymnasien, um dort von ihrem Berufsalltag und ihrem persönlichen Karriereweg zu berichten. Die Referentinnen waren zur einen Hälfte Doktorandinnen und Postdoktorandinnen an Universitäten und Forschungseinrichtungen, zur anderen Hälfte Wissenschaftlerinnen bei L’Oréal. - Tatsächlich, so Bredas Fazit, trugen deren Erfahrungsberichte dazu bei, Vorbehalte gegenüber einer Erwerbstätigkeit von Frauen in MINT-Berufen sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen zu reduzieren. Zudem entschieden sich insbesondere leistungsstarke Schülerinnen aus den besuchten Schulklassen nach ihrem Schulabschluss häufiger für ein MINT-Studium.
Allerdings war Breda zufolge teilweise auch der gegenteilige Effekt zu beobachten: Wenn die Wissenschaftlerinnen bei ihrem Besuch zu stark auf den geringen Anteil von Frauen im MINT-Bereich und die weiterhin bestehenden Vorurteile eingingen, ohne gleichzeitig ein positive, ermutigende Botschaft zu vermitteln, verstärkte das Programm ungewollt die geschlechtsspezifischen Vorbehalte – und verfehlte somit sein Ziel. Ob Wissenschaftlerinnen also in positiver Weise als weibliche Rollenvorbilder fungieren können, ist also auch eine Frage der Kommunikation. [IAB]
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Die zweite ELMI-Konferenz, die am 1. und 2. Oktober 2024 in Brüssel stattfinden wird, behandelt das Thema „Sicherung von qualifizierten Arbeitskräften in Europa“. Dort sollen nicht nur Fragen rund um die Berufs- und Studienwahl junger Erwachsener erneut aufgegriffen, sondern auch Policy Sessions zu den Themen „Mobilität und Migration“, „Demografischer Wandel & Partizipation“ und „Transformation & Zukunft der Arbeit“ sowie eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des europäischen Arbeitsmarkts stattfinden.
Die Konferenz kann über livestream auf dem IAB’s YouTube channel ab 17 Uhr oder jederzeit im Nachgang angeschaut werden.

Newsletter 2024 des Instituts für Sexualpädagogik

Newsletter 2024 des Instituts für Sexualpädagogik in Koblenz:
Sexuelle Bildung und soziale Medien / Infoletter Nr. 3 - 2024
Sexuelle Bildung und Politik – männliche Verhütung / Newsletter Nr. 2 - 2024
Pornografie - neue Aktualität, spannende Materialien …/Newsletter Nr. 1 - 2024

Das Institut für Sexualpädagogik ist ein Zusammenschluss in sexueller Bildung tätiger Personen aus dem deutschsprachigen Raum, die eine gemeinsame Idee von sexueller Bildung verbindet. Ziel der Institutsgründung war es, durch ein unabhängiges Fachinstitut sexualitätsbezogene Fort- und Weiterbildung, Konzeptentwicklung und Praxisberatung voran zu treiben. Diesem Ziel dienen die vielfältigen, seither stetig weiterentwickelten Angebote.

Umfrage-Auswertung zu Frauen*gesundheit

[7/24] Auswertung des "Frauen*sache(n) - Sondernewsletter Frauen*fragebogens" zum Thema Frauen*gesundheit des Zentrums für sexuelle Gesundheit ZfsG (Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V.): "Eure wertvollen Rückmeldungen haben es uns ermöglicht, bedeutende Einsichten zu erlangen, die maßgeblich zur Verbesserung unseres Gesundheitsservices für Frauen* beitragen werden. In dieser speziellen Sonderausgabe bieten wir einen Einblick in die zentralen Ergebnisse und die daraus resultierenden Optimierungen in unserem Angebot." [Zu den Ergebnissen]

[Video] Vortrag: Emotionen in der Bildung zu Antifeminismus

[20.8.] "Wissen ist nicht alles … Emotionen in der Bildung zu Antifeminismus": Dreiteiliger Vortrag von Katharina Debus: es wird erklärt, wie in der Bildungsarbeit zu Antifeminismus, Sexismus und Geschlecht mit dem Zugang der Emotionen gearbeitet werden kann. Welche Schwierigkeiten, aber auch Möglichkeiten ergeben sich daraus?
- Teil I: Emotionen & konzeptionelle Grundlagen (Transkript Teil I)
- Teil II: Umgang mit Heterogenität in Lerngruppen bzgl. Emotionen und Haltung zu Geschlechterverhältnissen (Transkript Teil II )
- Teil III: Weitere Gründe für unterschiedliche emotionale Reaktionen auf Lernangebote und Schlussfolgerungen für die Praxis (Transkript Teil III) (Gesamt-Transkript)

[Video] 2 junge Menschen aus SN&Th zu Armut, Sicherheit&Rechtsruck

[5.9.] Kyo und Ianthe wollen eine Zukunft - Zwei junge Menschen aus Sachsen und Thüringen sprechen über Armut, Sicherheit und Angst vor dem Rechtsruck:
Alle haben eine Meinung über die Generation Z: Sie sei entweder faul und unpolitisch – oder aktivistisch und extrem. Ja, was denn nun?! Wir reden nicht über die jungen Erwachsenen, sondern lassen sie selbst sprechen. Kyo (22) aus Sachsen und Ianthe (20) aus Thüringen erzählen uns ganz offen, was ihnen heute Angst macht und wie sie sich eine bessere Zukunft vorstellen. Wer die GenZ verstehen will, sollte ihnen zuhören. [Artikel und Video-Beiträge auf Mein-Grundeinkommen.de/]

Selbstbestimmungsgesetzt - Leitfaden

"Selbstbestimmungsgesetzt - Leitfaden für Erklärungsberechtigte": Die neue Webseite soll Personen, die den Geschlechtseintrag und Vornamen nach dem SBGG ändern wollen, die nötigen Informationen mitgeben. Gleichzeitig soll sie Rechtsanwender*innen, Standesbeamt*innen und Berater*innen einen Überblick über das neue Gesetz und das Verfahren zur Änderung von Geschlechtseintrag und Vornamen bieten. Die Seite stellt Zusatzinformationen für Kinder und Jugendliche bereit. [Zum Leitfaden]
Kontext: Das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) tritt am 1.11.24 in Kraft. Es ermöglicht Personen, ihren Geschlechtseintrag und ihre(n) Vornamen zu ändern. Seit dem 1.8. können Geschlechtseintrags- und Vornamensänderungen bei jedem Standesamt angemeldet werden. Frühestens drei Monate später kann dann die Erklärung hierzu abgegeben werden. Anmeldung und Erklärung erfolgen beim gleichen Standesamt.
Hintergrund: Die Webseite ist in einem Bündnis aus mehreren Organisationen und nicht organisierten Einzelpersonen entstanden, um einen zentralen Überblick zu geben. Zu den Organisationen gehören: tin Hilfe, SBBG.jetzt, sonntags club, Bundesverband trans*, LSVD Lesben- und Schwulenverband, Bündnis Selbstbestimmung Selbst Gemacht, MinaS (Selbstvertretung für Menschen im nichtbinären und agender Spektrum), Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit e.V. (dgti), Landes­fach­stelle Trans* (Niedersachsen), QNN Queere Netzwerk Nieder­sachsen(Landes- und Fachverband), nonbinary.berlin - Zusammenschluß der nichtbinären Menschen in Berlin, Schwulenberatung Berlin - Vielfalt Leben (gGmbH),  inter* trans* Beratung - Queer Leben! (Berlin).

[Video] Mein Testgelände: Jungenkanal

„mT“-Jungenkanal „durch die Blume“: Mein Testgelaende (mT), das Gendermagazin von BAGJ und BAGM, hat einen Videokanal geöffnet und bringt nun das zweite Video heraus. Das Konzept hinter den Videos besteht darin, junge Männer zu Männlichkeitsthemen zu portraitieren. Diesmal interviewt mT-Moderator Mo Basti, der einst wohnungslos war und heute als Koch arbeitet und verheiratet ist.

E-Learning Bereich Gender-Qualifizierungs-Offensive

Die LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg bietet einen großen e-learning-Bereich an, in dem unter anderem Lernkarten und das Quiz gender_time_ zu finden sind. Das Quiz beinhaltet Fragen und Informationen in den Kategorien Sexismus, Geschlechtervielfalt, Genderpädagogik, sexuelle Orientierung und Intersektionalität.

Medienkoffer Geschlechtervielfalt für 11-13 Jährige

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte KJH Sachsen-Anhalt e.V.: Gerade die Altersstufe von 10/11 bis 13/14 Jahren ist mit wesentlichen Übergängen u. Neuverortungen geprägt. Insbes. in dieser Phase braucht es sensible Unterstützung von Fachkräften u. ein bestärktes Wiederfinden der eigenen Identität in Medien. Ebenso bedarf es einer klaren vielfaltsoffenen u. menschenachtenden Kultur in der Gruppenarbeit.
Die Basis dieses Koffers bildet eine altersgerechte Auswahl an Fach- sowie Communitybüchern im Themenfeld LSBTIQA*. Diese bieten sich sowohl zur Sensibilisierung von Fachkräften als auch für die direkte pädagog. Arbeit an. Darüber hinaus beinhaltet der Koffer für den Altersbereich 11-13 Jugendromane, Graphic Novels u. Comics mit Zugang zu unterschiedl. queeren Lebenswelten. Weiter finden sich altersgerecht ausgewählte Spielfilme, Spiele/Methoden, methodisch-pädagog. Hinweise u. eine Übersicht mit Anlaufstellen u. Beratungsangeboten für unterschiedl. Zielgruppen. Begleitet wird der Koffer durch einen Resilienzbeutel, u.a. gefüllt mit Fidget Toys; Stärke-, Affirmations- u. Reflexionskarten u. einem Sorgenfresser. - Alle 3 Koffervarianten sind (via Mail) ausleihbar.

Was ist MINTA?

MINTA ist eine Abkürzung für Mädchen, Inter, Nichtbinär, Agender Personen. Die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*arbeit NRW (LAGM*A NRW) teilt auf Instagram Beiträge zu den Fragen, was ist MINTA? Warum braucht es MINTA Räume? Wie wird MINTA global verwendet? Wie kann die Entwicklung von MINTA-Arbeit aussehen? Übersichtliche Slides führen ins Thema ein, Expert*innen geben Interviews [Zu den Beiträgen]

Jugenddemokratiepreis 2024

Am 7.9.24 wurde der Jugenddemokratiepreis der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in der Bundeskunsthalle in Bonn verliehen.
Die Preisverleihung wurde von der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden des Internationalen Demokratiepreises Bonn e.V., Jürgen Nimptsch, eröffnet. Zudem war im Rahmen der Bonner Tage der Demokratie an diesem Tag der Eintritt in die aktuelle Ausstellung „Für alle! Demokratie neu gestalten“ der Bundeskunsthalle frei.
In diesem Jahr wurden zwei Projekte ausgezeichnet: Der Verein DemokraTeaTime aus Herzberg am Harz, der lokale Gesprächsrunden mit jungen Menschen und Politiker*innen organisiert und sich kommunalpolitisch für Jugendliche engagiert sowie das Projekt Netzmelden des gemeinnützigen Vereins youthprotect e.V. mit Sitz in Düsseldorf und jungen Mitgliedern in ganz Deutschland, der eine Meldemöglichkeit von Hasskommentaren im Netz bietet und sich für Jugendschutz und ein demokratisches Miteinander im Internet einsetzt.

Der Jugenddemokratiepreis wurde im Jahre 2008 in Anlehnung an den Internationalen Demokratiepreis der Stadt Bonn ins Leben gerufen und ist eine Würdigung von Jugendlichen für Jugendliche. Mit dem Jugenddemokratiepreis werden junge Menschen, die sich mit ihren Projekten in einer herausragenden Art und Weise für die Demokratie einsetzen, für ihr Engagement ausgezeichnet. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbes lautet „United in Democracy? Jede Stimme zählt“.

EU-Richtlinie gegen Menschenhandel in Kraft

[7/24] Die überarbeitete EU-Richtlinie gegen Menschenhandel vom 13.6.24 trat im Juli 2024 in Kraft.
Die neue EU-Richtlinie 2024/1712 ändert die bisherige Richtlinie EU-Richtlinie 2011/36/EU. Die wesentlichsten Änderungen beziehen sich auf die in der RL enthaltenen Formen von Menschenhandel und Ausbeutung. Zukünftig werden auch Zwangsheirat, illegale Adoptionen und Ausbeutung von Leihmutterschaft in die Liste der Formen der Ausbeutung im Sinne der Richtlinie aufgenommen.
Die ergänzte RL sieht auch Maßnahmen vor, um der verstärkenden Wirkung, die die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) auf den Menschenhandel haben können, bspw. die Verbreitung von Bildern, Videos oder ähnlichem Material mit Betroffenen, die die Täter*innen mit Hilfe von IKT ermöglicht oder begangen haben, Rechnung zu tragen.
Ein neuer Artikel sieht explizit die Förderung von regelmäßigen Schulungen für Berufsgruppen vor, die mit Betroffenen oder potenziell Betroffenen von Menschenhandel in Kontakt kommen. So soll u.a. die Identifizierung verbessert und Sekundärviktimisierung möglichst vermieden werden. Diese Schulungen müssen menschenrechtsbasiert, auf die Betroffenen und intersektional ausgerichtet sowie geschlechtersensibel sein.
Weiterhin sieht die RL vor, dass die EU-Länder dafür sorgen, Personen, die wissentlich Dienstleistungen von Betroffenen des Menschenhandels in Anspruch nehmen, zu sanktionieren. Die Unterstützung und Hilfe für Betroffene sowie Präventionsmaßnahmen sollen ebenfalls gestärkt werden.
Die Sanktionen für juristische Personen wie Unternehmen, die für Menschenhandelsdelikte verantwortlich gemacht werden, werden verschärft. Sie umfassen künftig den Ausschluss vom Zugang zu öffentlichen Mitteln sowie den Entzug von Erlaubnissen und Genehmigungen zur Ausübung von Tätigkeiten, die zur Begehung der Straftat geführt haben.
Die EU-Mitgliedstaaten haben nun zwei Jahre Zeit, die Änderungen umzusetzen.

In Deutschland appelliert der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. (KOK) an die Bundesregierung, dass bei der Umsetzung der Reform auch auf die Verbesserungen beim Schutz für Betroffene von Menschenhandel und die Umsetzung ihrer Rechte geachtet wird.
Im seinem "Informationsdienst 2024" (30.9.) beschäftigt sich der KOK ausführlich mit den Änderungen der Richtlinie und gibt Empfehlungen zur Umsetzung in Deutschland. An diesem Tag findet auch ein Lunch Talk zum Thema statt.

[Video] Projekt: Feminismus statt Faschismus

Videoprojekt von "Gesicht Zei­gen! Für ein welt­of­fe­nes Deutsch­land", einem deutschen Verein mit Sitz in Berlin, der sich gegen Rechtsextremismus einsetzt und Menschen ermutigt, gegen Xenophobie, Rassismus, Antisemitismus und jede Form von rechter Gewalt aktiv zu werden. Gesicht Zei­gen! ist Teil der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.
-> zur Videokampagne: Feminismus statt Faschismus: "Zwischen all unseren Aufrufen, bei den Landtagswahlen im September zu gehen, beschäftigen wir uns auf unseren Social-Media-Kanälen auch weiterhin inhaltlich mit aktuellen Problemen in unserer Gesellschaft. Im Rahmen ihres Freiwilligen Jahres bei Gesicht Zeigen! hat Elena Engelbrecht ein Videoprojekt zum Feminismus realisiert.
Die Videos thematisieren den weit verbreiteten Sexismus und Antifeminismus und entkräften das misogyne, also frauenfeindliche Bild der angeblich so „grässlichen” Feminist*innen.
Feminismus ist erstrebenswert für ALLE Menschen, unabhängig ihres Geschlechts, der Hautfarbe oder Herkunft! Die Videoreihe, die in Kooperation mit drei wunderbaren starken Frauen entstand, können Sie sich gerne auf unseren Social-Media-Kanälen anschauen – und teilen!"
Die Gespräche wurden geführt mit: Sophia Oppermann, Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied,
Wiebke Eltze, Bildungsreferentin in der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung und
Katharina Linnepe, Moderatorin, Podcasterin, feministische Comedienne& Kabarettistin.

[Podcast] Empowerment von Jungen*

Das Empowerment-Projekt „Die Freiheit, die ich meine” arbeitet vor allem mit muslimisch gelesenen Mädchen* und Jungen*. Im Podcast KN:IX talks berichten die Bildungsreferenten Anand Subramanian und Max Schneider, was notwendig ist, damit Jungen* – insbesondere migrantisch gelesene Jungen* – in ihrer Entwicklung gestärkt werden. Und welche Rolle spielen dabei bestimmte Männlichkeiten, sozialer Druck und Emotionen? Diese und andere Fragen beantworten die beiden in dem sehr spannenden und teils sehr persönlichen Gespräch. 
KN:IX talks wird im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ umgesetzt.

Selbstdarstellung von Depression als gefährlicher Social Media Trend

Depressionen, Angststörungen, Traumata – psychische Krankheiten gelangen immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Dies ist grundsätzlich positiv zu bewerten, denn obwohl sie weit verbreitet sind und die Zahl der Betroffenen jährlich steigt, haftet ihnen immer noch das Stigma an ihnen. Laut Statistischen Bundesamt waren psychische Erkrankungen im Jahre 2021 in Deutschland die häufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen von Zehn- bis 17-Jährigen. Zudem leben bundesweit knapp 18 Millionen Menschen mit solchen Diagnosen, die oft mit schwerwiegenden Einschränkungen im Alltag und Leid verbunden sind – auch für die Angehörigen. So auch sind psychische Erkrankungen die zweithäufigste Ursache für Krankheitstage im Beruf.
Unter dem Begriff/ Hashtag des "Sad Girl"-Trends inszenieren seit geraumer Zeit Mädchen und junge Frauen in den sozialen Medien psychische Erkrankungen als etwas Ästhetisches oder Glamouröses. Was steckt hinter dem Trend steckt und warum dies gefährlich ist, darüber berichten verschiedene Medien. [29.8.24 Brigitte, 23.1.23 Thedarthmouth, 23.12.22 Kivvon, 13.11.22 Welt, 19.12.22 Mentalmedia]

Online-Plattform für Junge Queers

Online-Plattform für Junge Queers in Planung. Der flächendeckende Zugang zu queeren Jugendzentren und -gruppen ist gerade mit Blick auf ländliche Regionen nahezu unmöglich. So gaben in der Studie “Queere Freizeit” des DJI (2018) 30 % der queeren Jugendlichen an, keine LSBT* Einrichtung nutzen zu können, weil in ihrer Umgebung keine erreichbar ist.
Da lambda space (auf Instagram) rund um die Uhr geöffnet ist und von überall aus besucht werden kann, soll es dabei helfen, die aktuell bestehenden Angebotslücken zu schließen.

[Podcast] Rechtsextremismus-Prävention in der KJH

Podcast des SOS-Kinderdorf e.V.: Die braune Jacke draußen lassen – Rechtsextremismus-Prävention in der Kinder- und Jugendhilfe:
Im Podcast diskutiert Extremismus-Experte Patrick Wallner, Bereichsleiter für Gemeindebezogene Jugendarbeit im SOS-Kinderdorf Schwarzwald, die Themen Rechtsextremismus-Prävention und die Radikalisierung junger Menschen. Er erklärt, wie man rechtsextreme Orientierungen erkennt und gibt Einblicke in die Herausforderungen der pädagogischen Arbeit mit betroffenen Jugendlichen. Der Podcast bietet Informationen und Unterstützung für Fachkräfte, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.

12. Nationaler MINT Gipfel (Veranstaltungsbericht)

12. Nationaler MINT Gipfel unter dem Motto "Krise als Chance: MINT-Kompetenzen für eine starke Gesellschaft"
An dem Gipfel am 4. Juni 2024 in Berlin waren erstmals eine Bundesbildungsministerin (Bettina Stark-Watzinger, FDP) und KMK-Präsidentin (die Saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, SPD, Präsidentin der Kultusministerkonferenz in 2024) zugleich vor Ort und zeigten sich in engem Schulterschluss.
Im Rahmen des Gipfels wurde mit großer Einigkeit u.a. auch erörtert, dass deutlich mehr Mädchen und junge Frauen für die MINT-Berufe gewonnen werden müssen. Es wurde auch gefragt, welchen Einfluss Medien auf die Berufswahl haben. Prof’in Maya Götz (IZI –Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen) gab hierzu einen initialen Impuls. Im Anschluss diskutierte eine Runde bestehend aus Miguel Diaz (Initiative Klischeefrei), Maria Deluna (Auszubildende der DeGEWo) und Steffi Warnatzsch-Abra (KiKa) – moderiert von Dr. Stephanie Kowitz-Harms (MINTvernetzt) – vor allem über Stereotype in den Berufsbildern, die immer noch über die Medien besetzt werden. Die Prägung der Kinder und Jugendlichen für bestimmte Klischees findet dabei häufig schon im frühesten Kindesalter und auch über Produktmarketing statt. Das Nationale MINT Forum wird diese Thematik weiterhin in der Impulsgruppe „MINT & Medien“ behandeln und vertiefen. [Zum gesamten Bericht sowie Videostatement von Bundeskanzler Olaf Scholz zur grundsätzlichen Wichtigkeit von gut ausgebildeten MINT-Fachkräften]

Ratgeber/ Broschüre für Kinder zu sex. Missbrauch

"Was ist sexueller Missbrauch? Ben und Stella wissen Bescheid! Ein Ratgeber für Mädchen und Jungen"
In dieser Broschüre erklären Ben&Stella in einfacher Sprache was sexueller Missbrauch ist. Das sexueller Missbrauch verboten ist, und dass Mädchen und Jungen darüber reden dürfen und sich Hilfe holen dürfen. [Webseite]
Die Broschüre kann zudem bestellt werden bei "Violetta – Fachberatungsstelle für sexuell missbrauchte Mädchen und junge Frauen – Hannover".
Das Internetangebot wird herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, -vernachlässigung und sexualisierter Gewalt e.V. (Elisabethstraße 14, 40217 Düsseldorf, Tel.: 0211 - 4976 80 0, Mail:info@dgfpi.de)

Plattform für Jugendkultur, Medienbildung&Demokratie

RISE ist eine Plattform für Jugendkultur, Medienbildung und Demokratie des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Aufgebaut wurde die Plattform im Rahmen des Modellprojekts RISE (2019-2022), in dem über 40 Filme von jungen Menschen zu jugend- und gesellschaftspolitischen Themen produziert wurden. Begleitend dazu sind Materialien für die pädagogische Arbeit mit den Filmen und Hintergrundtexte zu den Themen Gender, Gesellschaftskritik, Pluralismus, Werte und Religion sowie Rassismus entstanden. Mit weiteren Projekten des JFF, werden die Inhalte stetig erweitert.
Die Plattform zielt sowohl auf Fachkräfte als auch junge Menschen ab.

Fachtags-Doku: institut. Rassismus-Intersektionlität-Gender-Race

[20.5.] Beyond the Basics - Erfahrungen, Impulse und Strategien gegen institutionellen Rassismus. Dokumentation zum Fachtag im Aug. 2023
Der Fachbereich Re_Struct des IDA-NRW (der Landesweiten Fachstelle zu Rassismuskritik u. Rechtsextremismuspräventionhat in NRW) veröffentlichte die Dokumentation der Fachtagung „Beyond the Basics – Erfahrungen, Impulse und Strategien gegen institutionellen Rassismus“. Die Fachtagung widmete sich weiterführenden Bildungsformaten rund um Rassismuskritik in Institutionen u. fand in Kooperation mit FUMA – Fachstelle für Gender und Diversität statt. Die Broschüre beinhaltet aktuelle Diskussionen dazu was Organisationen u. Mitarbeiter*innen tun können um Rassismus ernst zu nehmen u. Diskriminierung zu reduzieren. U.a. wird berichtet von einem Workshop zu intersektionalen Perspektiven auf Rassismus, Männlichkeiten* u. die institutionelle Verstrickung. [Weitere Infos siehe auch: 44. Newsletter „Rassismuskrit. Migrationspädagogik“ des Netzwerks Rassismuskrit. Migrationspädagogik BW]

MINT Nachwuchsbarometer 2024

[15.5.] Das MINT Nachwuchsbarometer 2024 der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und der Joachim Herz Stiftung (acatech) trägt auch in diesem Jahr wichtige Forschungsergebnisse zur Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zusammen. Dabei rückt die Studie die Leistungsrückstände der Schülerinnen und Schüler in Mathematik in den Blick – und beschreibt Methoden, mit denen dieser Rückstand an deutschen Schulen aufgeholt werden kann. Zur Verringerung der hohen Abbruchquoten in MINT-Ausbildungen und -Studienfächern empfiehlt das Projektteam um acatech Mitglied Olaf Köller den Einsatz von KI-Systemen. [Zur Meldung und Publikation; zum Deutschlandfunk-Audiobeitrag 15.5.24]

Blog der MINT-Vernetzungsstelle

Blog der MINT-Vernetzungsstelle (kurz MINTvernetzt), dem Dach für die außerschulische MINT-Bildung in Deutschland. MINTvernetzt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von Mitarbeitenden der Körber-Stiftung, der matrix gGmbH, des Nationalen MINT Forums e. V., des Stifterverbands und der Universität Regensburg als Verbund gemeinsam umgesetzt.
   Aktuelle Blog-Beiträge:
Mädchen, MINT und Teilhabe: Wie Ihr mit Euren Angeboten auch sozioökonomisch benachteiligte Mädchen erreichen könnt (10.6.)
Rechtzeitig beginnen! - Frühkindliche MINT-Bildung für Mädchen (8.4.)
Erstes Ziel übertroffen! - Bereits mehr als 2.000 Praktikumsplätze bei #empowerGirl (4.4.)
Ergebnisse d. MINTvernetzt-Genderbefragung sind da! - 3 Takeaways (12.2.)

Geschlechtersensibler Blick auf Männlichkeit&Radikalisierung

Männlichkeit und Radikalisierung – Fachstelle Jungenarbeit NRW blickt geschlechtersensibel auf Ursachen: 
Warum sind Jungen und junge Männer in den Statistiken zu Radikalisierung überrepräsentiert? Wie können demokratische Werte bewahrt und gleichzeitig die Radikalisierungstendenzen eingedämmt werden? Um diese hochaktuellen Fragen geht es in einem neuen Web-Beitrag der Fachstelle Jungenarbeit NRW. Der Beitrag bietet unter anderem eine gelungene Zusammenfassung der Analyse zu männlichkeitsideologischen Radikalisierungsdynamiken, die Anfang 2024 vom Dachverband Schweizer Männer- & Väterorganisationen männer.ch vorgelegten wurde. Autor der Expertise ist der Schweizer Gleichstellungsaktivist Markus Theunert. Darüber hinaus liefert der Beitrag verschiedene Praxisempfehlungen. [Zum Beitrag der Fachstelle Jungenarbeit NRW; Zum Orientierungsrahmen «Der Faktor M – Männlichkeit und Radikalisierung» von männer.ch]

[Video] Doku FUMA Fachtag 2024: Antifeminismus & pädagog. Praxis

Die digitale FUMA Fachtagung "Antifeminismus - (K)EinThema für die pädagogische Praxis" fand vom 22.-23. April 2024 statt. Es handelte sich um eine Veranstaltung der FUMA (Fachstelle Gender und Diversität NRW).
Auf Yotube finden sich Video-Mitschnitte unterschiedlicher Impulsvorträge:
Fabian Ceska: Männlichkeit & antifeministische Widerstände
Dr. Phil Nivedita Prasad: Antifeminismus im Kontext der genderspezifischen Sozialen Arbeit
Julia Haas: Antifeminismus - eine unterschätzte Gefahr?

Auf dem FUMA-Kanal finden sich auch Mitschnitte der Fachtagungen 2023 und 2022 sowie weitere interessante Videos.

Handbuch „Mädchen*(sozial)arbeit" - Stellungnahme LAG M* BW

[18.3.] Stellungnahme der LAG Mädchen*politik BW zu einem Beitrag im Handbuch „Mädchen*(sozial)arbeit – Professionelle Herausforderungen der Sozialen Arbeit geschlechterreflektierend bewältigen“, Beltz 2023.
Mit ihrer Stellungnahme adressiert die LAGM die wissenschaftliche und praxisnahe Fachöffentlichkeit, insbesondere der Mädchen*arbeit, und positioniert sich in aktuellen feministischen Diskursen. Insbesondere geht es der LAGM um die Zusammenstellung des Buches: „Wir empfinden einen starken inhaltlichen Dissens zu einem der darin aufgenommenen Artikel, „Geschlecht – zentrale Kategorie der Sozialen Arbeit und Ausgangspunkt der Mädchenarbeit“ von Monika Barz. Unserer Meinung nach bedient sich der Artikel von Monika Barz einer biologistischen und binären Definition von Geschlecht und Sexismus. Die
Aussagen von Monika Barz lesen wir als verletzend und diskriminierend für Menschen, die sich als trans*, inter* oder nicht-binär (tin*) identifizieren, weil sie exkludiert werden und ihnen ihre Identität
abgesprochen wird.“ Auch für die fachlichen Debatten der Jungen*arbeit ist eine Auseinandersetzung mit binären Definitionen von Geschlecht essenziell. [Zur Stellungnahme]

klicksafe-Webseminar für Eltern/Pädagog*innen

Webseminar: „Nudes, Dickpics & Co. – Tatort Klassenchat“ Das Webseminar von klicksafe und der LAG der Familienbildungsstätten Rheinland-Pfalz kann online nachgehört werden. Darin werden Eltern und Erziehende über wichtige Entwicklungen in den Social-Media-Kanälen informiert und darüber, wie sie gemeinsam mit den Heranwachsenden frühzeitig Chancen und Risiken besprechen können.

Artikel des Europ. Instituts für Gleichstellungsfragen

Artikel (englischsprachig) des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE), eine seit 2007 tätige Agentur der Europäischen Union:

Save the Date: 10.-11.12.24 EIGE's Gender Equality Forum 2024: In einem Europa nach den Wahlen werden v.a. zwei Themen im Fokus stehen: "Bestandsaufnahme der Geschlechtergleichstellung in Europa: jetzt u. nach 2025" sowie "Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt in der EU: Anhaltende u. neue Herausforderungen - und: wie können wir sie angehen?" - #EGEF2024 wird eine hybride Veranstaltung mit persönlichen Sitzungen in Brüssel u. einigen virtuellen Diskussionen.

25.9. EIGE launches updated guidance on how to collect gender equality data: Die Agentur veröffentlichte die aktualisierte, 2. Auflage ihres Leitfadens zu Verfahren für die Erhebung von Gleichstellungsdaten (u.a. Daten zu Geschlecht, Geschlechtsidentität u.a. sich überschneidenden Ungleichheiten). Die Datenbank der Agentur für Gleichstellungsstatistiken ist bereits ein umfassendes Wissenszentrum für Gleichstellungsstatistiken. Sie liefert einen Großteil der Daten, die der EU u. den Mitgliedstaaten helfen, Gleichstellungsmaßnahmen zu entwickeln u. umzusetzen. Doch nun macht die Agentur diese Ressource noch besser, indem sie die Leitlinien für Qualitätsüberlegungen aktualisierte. Nationale oder EU-Agenturen können so künftig auf Basis kohärenterer, nuancierterer, differenzierterer Daten politische Maßnahmen umsetzen, die die Geschlechtergleichstellung u. Intersektionalität detaillierter als je zuvor berücksichtigen. Zudem kann so „Anti-Gender“-Argumenten mit genauen, von den Mitgliedstaaten u. EU-Institutionen gesammelten Daten begegnet werden.

12.9. Gender sensitivity ratings show that most EU parliaments have space for improvement to deliver gender equality: Nur eine handvoll aller Landesparlamente in d. EU sind auf dem Weg hin zu Geschlechtergerechtigkeit u. -sensibilität; akutell positiv zu benennen sind das irische, finnische, luxemburgische, spanische, belgische u. das EU-Parlament.

5.9. Power up the gains for gender equality: Zu Beginn der neuen Legislaturperiode des EU-Parlaments stellte die EIGE Direktorin den Mitgliedern des EP-Ausschusses FEMM (Ausschuss für d. Rechte der Frauen u. d. Gleichstellung d. Geschlechter) die Agentur vor u. rief dazu auf, sich weiter für die Gleichstellung der Geschlechter einzusetzen, um nachhaltig etwas zu bewirken.

4.9. Despite hopes for progress, European Parliament elections led to a decline in women’s representation: Nach den Wahlen im Juni 2024 nahmen bei der konstituierenden Sitzung des neuen EU-Parlaments im Juli insgesamt 278 Frauen (38,7%) und 441 Männer (61,3%) ihre Sitze ein. Zum ersten Mal in seiner Geschichte ist der Anteil der weibl. EP-Mitglieder (MdEP) im Vergleich zur letzten Wahl (Juni 2019) gesunken. Die neuen Abgeordneten wählten jedoch Roberta Metsola erneut zu ihrer Präsidentin. Bis Juni 2024 war der Frauenanteil im EP seit den ersten Direktwahlen im Jahr 1979 bei jeder Wahl gestiegen u. hatte 2019 schließl. die 40 %-Marke überschritten (40,7%,).

3.9. Return to the labour market after parental leave: A gender analysis: Elternurlaub ist wichtig, damit frischgebackene Eltern ihre beruflichen u. familiären Pflichten miteinander in Einklang bringen können. Er kann jedoch die Beschäftigungschancen u. die Gleichstellung der Geschlechter beeinträchtigen. Eine ausgewogenere Inanspruchnahme von familienbezogenem Urlaub hängt von der Verfügbarkeit zugänglicher, erschwinglicher u. hochwertiger Betreuungsdienste ab. Diese sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Eltern u. Betreuer am Erwerbsleben teilhaben können. Ungleiche Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf u. Familie oder die ungleiche Nutzung der Möglichkeiten, die solche Maßnahmen bieten, halten Geschlechterstereotypen u. die geschlechtsspezifische Kluft bei der Betreuung aufrecht.

5.6. Gender-responsive Evaluation for a Sustainable Future for All: GREENA step-by-step toolkit for a green and gender-equal Europe: Die EU-Gleichstellungsstrategie erkennt an, dass die Maßnahmen im Rahmen des Europ. Green Deal Frauen und Männer unterschiedlich betreffen. Um das volle Potenzial grüner Politiken zu nutzen, ist es entscheidend, die Synergien zwischen dem Green Deal u. der EU-Gleichstellungsstrategie zu erkennen u. somit die geschlechtsspezifische u. intersektionale Dimension dieser Politiken zu berücksichtigen. Eine geschlechtergerechte Bewertung für eine nachhaltige Zukunft für alle zielt auf einen transformativen u. intersektionalen Ansatz ab u. erkennt die Bedeutung eines geschlechtergerechten grünen Übergangs an, der für die heutigen u. zukünftigen Generationen gerecht und fair ist. Als Gender-Mainstreaming-Methode geht die geschlechtergerechte Evaluierung über die Bewertung von Maßnahmen hinaus, die speziell auf die Gleichstellung der Geschlechter ausgerichtet sind, und kann auf alle Arten von Maßnahmen (Politiken, Programme, Projekte, Rechtsvorschriften u. Eignungsprüfungen) angewandt werden, was sie zu einer entscheidenden Komponente der politischen Entscheidungsprozesse in der EU macht.

30.5. Fostering a gender and intersectional perspective in EU foresight: "Foresight ist eine Methode zur Vorwegnahme künftiger Entwicklungen und potenzieller Risiken als Grundlage für die strategische Planung. In der EU wird Foresight seit 2021 in die Politikgestaltung integriert, um evidenzbasierte Strategien zu entwickeln, die zukünftige Trends, Risiken und Chancen antizipieren. Die EU hat den Auftrag, die Geschlechterperspektive in alle politischen Maßnahmen u. Aktivitäten einzubeziehen, um die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen, und die Zukunftsforschung bildet dabei keine Ausnahme. Durch die Annahme eines geschlechtertransformativen Ansatzes kann Foresight besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse u. Prioritäten von Frauen u. Männern eingehen u. so die Gleichstellung der Geschlechter fördern, indem alle Untergruppen als Akteure des Wandels betrachtet werden. Eine intersektionelle Perspektive berücksichtigt, wie Geschlecht u. Merkmale wie Alter, sozioökonomische Situation, Behinderung, Ethnie, Religion, Geschlechtsidentität, sex. Orientierung, ländl. o. städtische Lage miteinander verknüpft sind u. die Erfahrungen der Menschen beeinflussen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, eine geschlechtsspezif. Perspektive u. sich überschneidende Ungleichheiten in der Vorausschau in verschied. Phasen des EU-Politikzyklus u. des Rahmens für eine bessere Rechtsetzung einzubeziehen. Im Kurzdossier wird erläutert, wie dies erreicht werden kann.

Poster, Webanwendung&Quizfragen zum Üben von Neopronomen

Die Fachstelle Queere Jugend NRW und das Projekt Trans*sensibel haben in Zusammenarbeit mit der Landeskoordination Inter* NRW ein Poster und die Webanwendung DREO entwickelt, um trans* und nichtbinäre Personen zu unterstützen. Das Poster bietet verschiedene (Neo)Pronomen und Handlungsmöglichkeiten für Sorgeberechtigte und pädagogische Fachkräfte. Die Webanwendung DREO ermöglicht das Üben von Neopronomen mit Quizfragen und individuellen Eingaben, begleitet von einem Maskottchen. [www.neopronomen.nrw]

[Video] Dossier: Kinder&Jugendfilmportal "Migration"

Das Dossier "Migration" entstand aus einer Kooperation zwischen dem Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum und dem Büro für vielfältiges Erzählen. Es bietet Filme, Texte und Gesprächsbeiträge, die vielfältige Perspektiven zum Thema Migration aufzeigen. Es richtet sich an alle, die sich für Kinder- und Jugendfilme interessieren und soll Empowerment, Hinterfragung und Inspiration fördern. [www.kinder-jugend-filmportal.de]

terre des femmes - Kampagnen & Petitionen

Die Kampagnen lenken die Aufmerksamkeit von Politik und Öffentlichkeit auf Frauenrechte.
Mit Petitionen versucht terre des femmes regelmäßig auf gravierende Menschenrechtsverletzungen an Mädchen und Frauen hinzuweisen und auf gesetzliche Änderungen hinzuwirken. - Sie können dabei helfen, indem Sie die Petitionen unterschreiben und teilen!

Kampagnen-Bespiele:
- UNHATE WOMEN: Gewalt gegen Frauen ist nicht immer nur physisch. Auch Sprach kann Gewalt sein. Verbale Gewalt gegen Frauen wird millionenfach gehört, geliked und gefeiert und so zum Teil unseres Alltags und unserer Sprache. #UNHATEWOMEN macht diese Gewalt gegen Frauen sichtbar.
- Speak up!: Es ist Zeit: Du siehst was? Dann sag was. Mund auf gegen Sexismus und Gewalt an Mädchen und Frauen. Speak up!
- #Jede Vierte: Häusliche Gewalt betrifft uns alle- direkt oder indirekt. Je genauer Sie hinschauen, desto weniger können Sie wegschauen. Darauf macht TERRE DES FEMMES durch eine innovative Nutzung von Citylight-Plakaten aufmerksam.
- #StaySafe: sicher & stark online: Für Empowerment von Mädchen im Netz: In Workshops zu den Themen Cybergrooming und Sexting erlernen die Teilnehmerinnen Strategien zum Selbstschutz vor sexualisierter Gewalt. Eine Kooperation von Gillette Venus und TERRE DES FEMMES.
- Anzeigen gegen Gewalt: TERRE DES FEMMES, Menschenrechte für die Frau e.V. hat mit der Unterstützung von eBay Kleinanzeigen und der Agentur Jung von Matt SAGA ein deutschlandweites Experiment durchgeführt, dass der Frage nachgeht: Was machen Menschen, wenn sie mit offensichtlichen Hinweisen auf häusliche Gewalt konfrontiert werden? -- "UNFESTIVE CAKES": Das Frauwerden ist in vielen Kulturen ein sehr bedeutendes Ereignis. Aber wann ist ein Mädchen eine Frau? Was und wann wird gefeiert? In Deutschland und anderswo feiern viele Menschen ein Fest mit Kuchen und Torten.
- #bornequal: ein zweites X-Chromosom darf nicht dein Leben bestimmen die Kampagne zum 40. Geburtstag von TERRE DES FEMMES.

Petitionen: 
- Kinderschutz im Internet: Der Kinder- und Jugendschutz im Internet braucht mehr Aufmerksamkeit in Deutschland. Das fordert das neugegründete Bündnis "Kinderschutz im Internet" von ECPAT Deutschland und 17 Partnerorganisationen. Auch TERRE DES FEMMES e. V. ist Teil des Bündnis und fordert von der Bundesregierung mehr Verantwortung in der Bekämpfung von Missbrauch an Kindern und Jugendlichen im Internet.
- Den Kopf frei haben: TERRE DES FEMMES fordert eine bundesweite Regelung zum sogenannten Kinderkopftuch in öffentlichen Bildungseinrichtungen. Öffentliche Schulen müssen für alle Minderjährigen eine selbstbestimmte und freie Entwicklung ermöglichen und als staatliche Orte religöse und ideologische Symbolik vermeiden.
- #esistnichtallesrosarot: Regelmäßige ärztliche Vorsorgeuntersuchungen sind eine wichtige Voraussetzung, um ein gesundes und gewaltfreies Heranwachsen zu sichern. Deshalb startete TERRE DES FEMMES 2018 die Petition "U-Untersuchngen- Unbedingt Pflicht" im Rahmen der Mädchenschutzkampagne "Jetzt Mädchen stärken."

bpb Dossier Rechtspopulismus & Weiteres

Dossier Rechtspopulismus der Bundeszentrale für politische Bildung.
Beispiel-Beiträge:
- WERKSTATT: Rechtsextreme Strategien in den Sozialen Medien. (21.6.)
Rechtsextreme nutzen Plattformen wie TikTok, um junge Menschen zu erreichen. Die Strategien reichen von heimatverbundenen Bildern bis hin zu Rechtsrap-Videos. Wie lässt sich darauf reagieren? Und was können Schulen tun?
- Repräsentationsdefizite und Rechtspopulismus
- Wie umgehen mit rechtspopulistischen Akteuren?
- Droht Europa ein scharfer Wind von rechts?
- AfD: Etappen der Parteigeschichte der AfD, Wahlergebnisse und Wählerschaft der AfD, Dialog oder Ausgrenzung – Ist die AfD eine rechtsextreme Partei?
- Grundlagen – Rechtspopulismus: Das Syndrom des Populismus, Fakten und Wissen in der Postmoderne, Rechtspopulistische Lexik und die Grenzen des Sagbaren, Der Begriff der Identität
- Rechtspopulismus im europäischen Vergleich – Kernelemente und Unterschiede
- Aus Politik und Zeitgeschichte: Fokus Ostdeutschland, Demokratie in Gefahr?, Freiheit, Gleichheit, Zusammenhalt – oder: Gefährdet "Identitätspolitik" die liberale Demokratie? - Essay
- Schriftenreihe: Triggerpunkte Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft: Ist die deutsche Gesellschaft gespalten? Nimmt die politische Polarisierung zu? Viele populäre Zeitdiagnosen aus Medien und Wissenschaft der vergangenen Jahre legen eine solche Deutung nahe. Doch treffen derartige Befunde zu?

Methodenkoffer "Vielfalt in der Ausbildung"

Methodenkoffer für Lehrende und Ausbilder*innen in der beruflichen Bildung zum Thema "Vielfalt in der Ausbildung" des Berliner Forschungsinstituts Betriebliche Bildung gGmbH (f-bb) .
Die Schulungseinheiten gehen auf folgende Themen ein: Diskriminierung und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Sensibilisierung für das Thema Rassismus, Sensibilisierung für das Thema Sexismus und: Was können wir tun? + Unterstützungsangebote und Netzwerkpartner.
Entwickelt im vom BMFSFJ geförderten Modellprojekt „Methodenkoffer ‚Demokratie leben!‘ in der Berufsbildung“. Die 1. Auflauge erschienen im Juli 2018.
Die Neuauflage erschienen im August 2023 mit geändertem Anhang B, erarbeitet im Rahmen des Landesberufsorientierungsprogramms "BRAFO – Berufswahl Richtig Angehen
Frühzeitig Orientieren“, gefördert aus Mitteln der Europäischen Union des Landes Sachsen-Anhalt, aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit sowie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Fachkräfteportal: Kinder u. häusl. Gewalt

Das Fachkräfteportal "sicher-aufwachsen.org/" von Frauenhauskoordinierung e.V. bietet umfassende Materialien zur Unterstützung von Fachkräften, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, die von Partnerschaftsgewalt betroffen sind. Es enthält praxisorientierte Informationen, Arbeitsmaterialien und methodische Ansätze, die Fachkräfte dabei unterstützen, die betroffenen Kinder und Jugendlichen sensibel, traumainformiert und ressourcenorientiert zu begleiten. Zudem werden erfolgreiche Modellprojekte vorgestellt und bundesweit verfügbare Anlauf- und Beratungsstellen aufgelistet.

[Video] Agression / Testosteron unter Anklage

[9.1.] Leschs Kosmos: Aggressives Verhalten und eine erhöhte Gewaltbereitschaft wird häufiger beim männlichen Geschlecht beobachtet. Als Erklärung wird gerne auf den höheren Testosteronspiegel von Männern verwiesen. In diesem Video geht Harald Lesch dieser Annahme nach und fragt, welche Rolle das Hormon Testosteron in diesem Zusammenhang wirklich spielt und erörtert u.a. wissenschaftliche Fakten zu der biochemischen und gesundheitlichen Wirkung des Hormons.

Vielfalt-Mediathek: bspw. Beitrag zu "Sexismus"

Vielfalt.Mediathek des Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) bietet Bildungsmaterial gegen Rechts­extremis­mus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt. Für Demokratie, Vielfalt und Anerkennung.
Bsp: Artikel zu Sexismus: Der Artikel bietet unter anderem einen Überblick über die individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Sexismus. Darüber hinaus liefert der Text Einblicke über verschiedene Diskriminierungsformen durch Sexismus und skizziert Intersektionalität im Kontext von Geschlecht und Diskriminierung.
Mediathek-Themenfelder: Frühprävention im Vor- und Grundschulalter, Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Rassismus, Antimuslimischer Rassismus, Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:zze, Antisemitismus, Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft, Flucht und Asyl, Hass im Netz, Verschwörungsmythen, Homo-, Trans*- und Inter*feindlichkeit, Extremismus vorbeugen, Nationalsozialismus, Rechtsextremismus, Religiöser Fundamentalismus.

Demokratische Medienbildung

Das Projekt RISE (Modellprojektphase 2019-2022): Wie können Jugendliche gegen extremistische Ansprachen gestärkt werden? Im Projekt RISE entwickelten Jugendliche eigene Positionen und brachten sich mit ihren Perspektiven medial ein. Ihre Medienproduktionen wurden durch pädagogische Materialien gerahmt und Fachkräften für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt. - Der Aufbau der Plattform wurde in den Jahren 2019 bis 2021 gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Siehe z.B. den Artikel: Konflikte als Arbeitsbereich von (Medien-)Pädagogik und Entwicklungsaufgabe für junge Menschen - Expertise zur demokratischen Aushandlung von Konflikten in und mit Medien.

Kolumnen: Feministischer Zwischenruf & Augenblick

Kolumnen (Beiträge zum täglichen feministischen Diskurs und Kommentare zum Zeitgeschehen) des Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung:

Der Feministische Zwischenruf reagiert auf aktuelle Themen mit einer starken These.

Der Feministische Augenblick stellt den Fokus auf ein jeweils aktuelles und relevantes Thema. Die Vielfalt an Themen soll die Bandbreite des täglichen feministischen Diskurses spiegeln – von sexueller Selbstbestimmung bis Netzpolitik. In den Aktivismusaufrufen oder kurzen Berichten über aktuelle und vergangene politische Meilensteine soll ein passendes Bild und kurzer Inhalt zum Nachdenken und weiteren Informieren anregen. Dabei besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

9. Stellenanzeigen

Altenkirchen: mobile aufsuchende JSA

Die Ev. Kirchengemeinde Altenkirchen sucht eine Fachkraft (m/w/d) (Sozialarbeiter*in oder Sozialpädagog*in) für die mobile aufsuchende Jugendsozialarbeit im , evangelisches Kinder- und Jugendzentrum Altenkirchen (KOMPA). [Mehr Infos&Bewerbung]

Berlin: verschiedene Ausschreibungen

Die Trialog Jugendhilfe gGmbH sucht mehrere Sozialpädagog*innen für Einrichtungen in unterschiedlichen Berliner Bezirken (Frühe Hilfen, Begleiteter Umgang.pdf (189,1 KiB), Ambulante Hilfen, Schulsoziarlarbeit, Zuflucht/Stationäre Jugendhilfe).

Die Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit gGmbH (GSJ) in Berlin sucht für die Bereiche Offene Kinder- und Jugendarbeit, Mobile Arbeit, Hilfen zur Erziehung mehrere pädagogische sowie erzieherische Fachkräfte sowie Schulsozialarbeiter*innen für verschiedene Berliner Schulen.

Dortmund: Offene JA mit LSBPATINQ+ Jugendlichen

Die Jugendbildungs- und Beratungseinrichtung SUNRISE in Dortmund sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n pädagogische Fachkraft/Sozialarbeiter*in/Sozialpädagog*in für die Offene Jugendarbeit mit LSBPATINQ Jugendlichen (19,5 - 24 Std./Woche, unbefristet).
Das SUNRISE richtet sich mit seinen vielfältigen Angeboten an lesbische, schwule, bisexuelle, pansexuelle, dem A-Spektrum zugehörige, trans*, inter*, nicht-binäre und queere (LSBPATINQ) Jugendliche im Alter von 13 bis 23 Jahren sowie an deren Angehörige und Fachkräfte. In Trägerschaft des SLADO e.V. besteht das SUNRISE seit 2009 als Schutzraum für junge LSBPATINQ (of Color). Neben der Offenen Jugendarbeit bietet das SUNRISE ihnen zielgruppenspezifische Beratung und Begleitung hinsichtlich ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identitätsentwicklung und unterstützt sie bei der Bewältigung von Diskriminierungs- u. Gewalterfahrungen. [Ausschreibung]

Eisleben: pro Familia: Sexualpädagog*in

pro familia sucht für ihre Beratungsstelle Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz ein*e Sexualpädagog*in/ Sozialarbeiter*in (w/m/d); Beschäftigungsumfang 30-35 h /Woche. Arbeitsbereich: Sexualpädagogik sowie Koordination des u. Durchführung von Präventiver Gruppenarbeit im Familienplanungsprojekt „Jetzt schon ein Kind?!“ mit Jugendlichen verschied. Schulformen (Förder-, Sekundar-, Berufsschulen, Gymnasien) im Landkreis Mansfeld/ Südharz. [Stellenausschreibung]

Hamburg: Jungenarbeit

Für das Bildungsprojekt "comMIT!ment - Engagiert für Achtsamkeit, Vielfalt und Würde" sucht der Verein Jungenarbeit Hamburg zum 1.10. eine (sozial-)pädagogische Fachkraft (30 Std./Woche). [Zur Ausschreibung]

Stuttgart: Jugendhilfeplaner/Sozialwissenschaftler*in

Das Jugendamt der Landeshauptstadt Stuttgart sucht eine*n Jugendhilfeplaner*in / Sozialwissenschaftler*in (m/w/d). Die Stelle ist befristet zu besetzen, die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis wird angestrebt.
Die Abteilung Jugendhilfeplanung sorgt in den unterschiedlichen Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe für einen Überblick über die Angebotslandschaft und verantwortet unterschiedliche trägerübergreifende Qualitätsentwicklungsprozesse. Die Planung geschieht dabei in enger Kooperation mit den Freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, den Nutzer*innen sowie der Kommunalpolitik und stets vor dem Hintergrund der Situation im jeweiligen Stadtbezirk. [Mehr Infos& Bewerbung]

Villingen-Schwenningen: Fachkräfte Jugendarbeit

Das Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport, Abteilung Jugendarbeit, Sport und Integration der Stadt Villingen-Schwenningen sucht Fachkräfte für die Jugendarbeit (m/w/d), unbefristet, Vollzeit bzw. Teilzeit mit mind. 19,5 Std./Wo., EG S 12 TVöD-SuE. [Mehr Infos&Bewerbung]

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

Verantwortlich für die BAG EJSA Gender_News:
Christiane Weidner
Tel.: 030 28395314

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