BAG EJSA Newsletter

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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
2022/10 BAG EJSA Gender_News

Editorial

Liebe Leser*innen,

mit dieser Ausgabe erhalten Sie die vierten BAG EJSA Gender_News des Jahres 2022. Gestern war Welt-Mädchen*tag. Dies hat die BAG EJSA zum Anlass genommen, ein Positionspapier mit dem Titel „Mädchen* und junge Frauen* ohne Wenn und Aber auf die politische Agenda!“ zu veröffentlichen. Es wurde von Bundesorganisationen erstunterzeichnet. Die BAG EJSA möchte Sie nun als Einzelpersonen und Organisationen zur Mitzeichnung dieser Position einladen.

Der Europarat hat die Bundesrepublik in ihrer Evaluation zur Umsetzung der Istanbul-Konvention dazu ermahnt, zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* eine Koordinierungsstelle auf Bundesebene einzurichten. Thematisch passend plant die BAG EJSA gemeinsam mit ihren Kooperationspartner*innen die Online-Tagung „Istanbul-Konvention und Mädchen*(sozial)arbeit“ am 1.12. und nimmt dabei u.a. das Thema der digitalen geschlechtsspezifischen Gewalt in den Blick. Die Anmeldung ist ab sofort auf der BAG EJSA Homepage möglich.

In der Wahlrechts-Kommission wird derzeit intensiv diskutiert, wie die Repräsentanz von Frauen im Bundestag erhöht werden kann. Zeitgleich hat die Initiative #ParitätJetzt! ihre Kampagne gestartet und wirbt dafür, Forderungen nach gesetzlichen Regelungen an die Bundestagsabgeordneten der eigenen Wahlkreise zu senden.

Für mich geht im November meine Zeit bei der BAG EJSA zu Ende. Sie werden die BAG EJSA Gender_News daher erst im nächsten Jahr wieder erhalten. Ich danke Ihnen fürs Lesen und freue mich auf ein Wiedersehen bei anderer Gelegenheit.

Herzliche Grüße

Katharina Jacke    

Inhalt

Politik

Qualität der Kindertagesstätten im Blick

Luft nach oben bei Investitionen in Frauenhäuser

Europarat veröffentlicht Bericht zum Stand der Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland

„Erklärung von Dublin“: Mit Gleichstellung der Geschlechter Gewalt jedweder Art verhindern!

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen während Corona

Repräsentanz von Frauen und Männern im Bundestag

Noch keine Lösung für höheren Frauenanteil im Bundestag

Mutterschutz bei Selbstständigen: Regierung sucht Lösungen

Gesetzesentwurf zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Anhörung zu Rassismus und Diskriminierung im Sportausschuss

Hilfe für Frauen und Mädchen mit Endometriose

Positionen/Kampagnen

BAG EJSA – Veröffentlichung des Positionspapiers: Mädchen* und junge Frauen* ohne Wenn und Aber auf die politische Agenda!

Empfehlungen des Bündnisses Istanbul-Konvention zur Errichtung einer staatlichen Koordinierungsstelle

Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Absicherung des Hilfesystems für von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffene Mädchen, Frauen und ihre Kinder

Terre des Femme-Pressestatement: Es fehlt der politische Wille, Gewalt gegen Frauen effektiv zu bekämpfen

Initiative #ParitätJetzt! Kampagnenstart um 5vor12 (22.09.2022)

Deutscher Frauenrat - Haushalt: Zu wenig Geld für das „Jahrzehnt der Gleichstellung“

Informationen

World Vision-Kinderstudie „Hauptsächlich Mädchen leisteten Care-Arbeit in der Pandemie“

Diakonie setzt auf mehr Frauen in ihren Führungsetagen

Dokumentation: Das Jahr der Frau_en

Dokumentation: Konferenz Equal Care & Equal Pay. Höchste Zeit die Lücken zu schließen! (07.09.2022)

Vorstellung: Projekt Trans*sensibel

„Empfehlung zur geschlechterreflektierenden Arbeit mit jungen Menschen im Rahmen des SGB VIII“ vom sächsischen Landesjugendamt verabschiedet.

Vortrag: Porno, Sex und Männlichkeit (08.11.2022 Online 18:00-20:00h)

Fortbildungen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW #connect-Veranstaltungsreihe

Online-Veranstaltung: Der rechtliche Weg - Selbstbestimmungsgesetz (21.10.2022 Online)

Fortbildung: Wie wird der Girls’Day und der Boys’Day 2023 ein Erfolg für die Schüler*innen? (22.11.2022 Online)

Fortbildung: Deutschrap in der queer feministischen Mädchen*arbeit – wie kann das gehen? (06./07.12.2022 im Jagdschloss Glienicke)

Fortbildung: Prävention sexualisierte Gewalt an Jungen* (18.11. + 16.12.2022 Online und in Dortmund)

Zusatzausbildung „Jugendarbeit schafft sichere Orte! Schutzkonzepte zur Prävention sexualisierter Gewalt in Organisationen der Jugendarbeit“ XII. Ausbildungsgang, Start im Januar 2023

Fachtagungen

Fachtag: Jungen*arbeit in Hessen „Krieg, Krisen & andere Katastrophen. Männlichkeiten in Zeiten großer gesellschaftlicher Krisen – Auswirkungen auf die Arbeit mit Jungen*“ (31.10. – 01.11.2022 in Frankfurt/Main, Haus der Jugend)

Jahrestagung: Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW: Macht und Geschlecht. Verflechtungen, Verwerfungen, Verhältnisse – transdisziplinäre Analysen (04.11.2022 in Essen)

Fachtagung: Sorgearbeit – selbstverständlich weiblich? Close the Care Gap! (09.11.2022 in Berlin und Online)

Jubiläumsfachtagung: 30 Jahre JuMäX Jena e.V. „Kooperationen und Perspektiven der geschlechtersensiblen Arbeit“ (11.11.2022 in Jena)

Fachtag: Trans* Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum. Akzeptanz schaffen – Diskriminierung verhindern (12.11.2022 in Hannover)

Fachtagung: Impulse für die Jungen*arbeit (24.11.2022 in Mannheim)

Digitaler Fachtag: Istanbul-Konvention und Mädchen*(sozial)arbeit (01.12.2022 Online)

Save the Date: Klima(un)gerechtigkeit, Rassismus, Gender - und die Jungen*arbeit? (02.12.2022 in Essen)

Save the Date: ZUSAMMEN:WACHSEN - Erster bundesweiter Gleichstellungstag (5./6.12.2022 in Berlin)

Save the Date: Digitale Ergebnistagung InTraHealth – Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für inter- und transgeschlechtliche Menschen durch Abbau von Diskriminierung als versorgerseitiger Zugangsbarriere (27./28.01.2023 Online)

BAG Mädchen*politik Fachtagung 2023

Veröffentlichungen / Ausschreibungen

Umfrage zur Umsetzung der Teilzeitberufsausbildung

Armut, Klasse, Klassismus - neue Ausgabe der "Betrifft Mädchen*" erschienen

Terre des Femmes-Elternbroschüre zum Thema Zwangsverheiratung: "Starke Familien haben starke Töchter" - ab sofort bestellbar

Boris von Heesen: Was Männer kosten. Der hohe Preis des Patriarchats

Buchveröffentlichung: Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Jungen*

Arbeitshilfe für die Beratung zu geschlechtsspezifischer Verfolgung

Artikel: Bundeszentrale für politische Bildung: Männlichkeitsbilder im Krieg gegen die Ukraine

Stellenausschreibungen

BAG EJSA sucht Referent*in Mädchen*sozialarbeit und Gender Mainstreaming

Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. sucht Mitarbeiter_in

Stellenausschreibung Bildungsreferent*in für die Themen von trans*, inter* und nicht-binären junge Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe Sachsens

Politik

Qualität der Kindertagesstätten im Blick

Die Bundesregierung will die Qualität der Kindertagesbetreuung weiter verbessern und hat dazu den Entwurf eines Gesetzes (20/3880) zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (KiTa-Qualitätsgesetz) vorgelegt. (…)

Mit dem vorliegenden Entwurf soll das „Gute-KiTa-Gesetz“ auf Grundlage der Empfehlungen der Evaluation von 2018 weiterentwickelt werden. Demnach sollen bereits begonnene Maßnahmen der Länder zur Qualitätsentwicklung und zur Entlastung der Eltern bei den Beiträgen zwar fortgeführt werden können. Neue Maßnahmen ab dem 1. Januar 2023 sollen aber ausschließlich zur Weiterentwicklung der qualitativen „Handlungsfelder von vorrangiger Bedeutung“ dienen. Künftig sollen also keine neuen länderspezifischen Maßnahmen zur Beitragsentlastung mehr umgesetzt werden können. Zusätzlich sollen die „Handlungsfelder von vorrangiger Bedeutung“ um das Handlungsfeld 6 (Förderung der kindlichen Entwicklung, Gesundheit, Ernährung und Bewegung), das Handlungsfeld 7 (Förderung der sprachlichen Bildung) und das Handlungsfeld 8 (Stärkung der Kindertagespflege) ergänzt und stärker priorisiert werden. Durch die Änderung werden die Länder verpflichtet, Maßnahmen überwiegend in den Handlungsfeldern von vorrangiger Bedeutung zu ergreifen. Um die beabsichtigte Wirkung der im SGB VIII geregelten Pflicht zur Staffelung der Kostenbeiträge für die Kindertagesbetreuung zu stärken, soll es eine verbindliche Vorgabe sozialer Staffelungskriterien geben, die eine stärkere Ausrichtung der Beiträge an der finanziellen Situation der Familien bewirken sollen. Quelle: hib – heute im bundestag Nr. 526 vom 10.10.2022.

Luft nach oben bei Investitionen in Frauenhäuser

Bislang sind die jährlich zur Verfügung stehenden Mittel des Bundesförderprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ nicht ausgeschöpft worden. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/3749) auf eine Kleine Anfrage (20/3404) der CDU/CSU-Fraktion zur Situation der Frauenhäuser in Deutschland mit. In erster Linie sei dies darauf zurückzuführen, dass Bauvorhaben in Planung und Umsetzung komplex sind, die antragstellenden Träger vielfach nicht über Erfahrungen mit Bauvorhaben verfügen und aktuell äußere Faktoren massive Auswirkungen auf die Planungen hätten. Die Förderanfragen und -anträge zeigten aber, dass der Bedarf an investiven Maßnahmen zur Stärkung des Hilfesystems im Feld hoch sei, schreibt die Regierung. „Die Förderanfragen, die die für die Administration zuständige Bundesservicestelle im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) erreichen, sind von ganz unterschiedlicher Qualität. Dies macht teilweise einen hohen Beratungs- und Nachbesserungsaufwand notwendig, bis hin zu grundlegenden Veränderungen des Vorhabenzuschnitts. Dies führt im Ergebnis zu Verzögerungen in der Antragstellung und Projektumsetzung sowie Verlagerungen des Mittelabrufs und des Mittelabflusses.“ Die Bundesregierung habe die administrativen Kapazitäten für die Beratung und Antragsbearbeitung deshalb erweitert und das Finanz-Monitoring der Mittelbedarfsplanungen verstärkt, heißt es weiter in der Antwort. Quelle: hib – heute im bundestag Nr. 525 vom 10.10.2022.

Europarat veröffentlicht Bericht zum Stand der Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland

Am 07.10.2022 legte der Europarat den sogenannten GREVIO-Bericht vor. Er evaluiert, inwieweit Deutschland die Vorgaben der Istanbul-Konvention bereits umgesetzt hat und wo noch Handlungsbedarf besteht. In Istanbul entstand 2011 das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt. Die Evaluierung wurde von einem Expertengremium (engl. Abkürzung: GREVIO) im Auftrag des Europarats verfasst. Die GREVIO-Expertinnen loben Deutschland für zahlreiche Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene, die das Ziel haben, den Schutz von Frauen vor Gewalt effektiv voranzubringen.

Zugleich betonen sie allerdings, dass trotz der Fortschritte weiter Handlungsbedarf besteht. Sie fordern die zuständigen staatlichen Ebenen in Deutschland auf, mehr Frauenhausplätze zu schaffen und das Beratungsangebot für von Gewalt betroffene Frauen weiter auszubauen. Dabei soll auf eine ausgeglichene geographische Verteilung geachtet werden. Außerdem sollen die Bedürfnisse besonders verletzlicher Gruppen, wie Frauen mit Behinderungen, geflüchteter Frauen oder queerer Menschen, berücksichtigt werden. Jede Frau und ihre Kinder müsse einen gesicherten Zugang zum Hilfesystem haben.

Weiter mahnt der GREVIO-Bericht an, dass Deutschland die Verpflichtung noch nicht ausreichend umsetzt, koordinierte politische Maßnahmen gegen Gewalt zu beschließen. Deutschland brauche daher eine Koordinierungsstelle auf Bundesebene und die Entwicklung einer langfristigen Gesamtstrategie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Auch solle es künftig verpflichtende Trainings für alle Berufsgruppen geben, die in Kontakt mit Opfern oder Tätern von Gewalt kommen. Zudem solle das Umgangsrecht mit Rücksicht auf die Interessen von Gewaltopfern reformiert werden. Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung des BMFSFJ vom 07.10.2022.

„Erklärung von Dublin“: Mit Gleichstellung der Geschlechter Gewalt jedweder Art verhindern!

38 Mitgliedsstaaten des Europarats haben am 30.09.2022 unter der Präsidentschaft von Irland eine „Erklärung von Dublin“ unterzeichnet, mit der sie sich zu „Maßnahmen der Förderung der Gleichstellung der Geschlechter verpflichten, um hiermit zur Verhinderung von häuslicher, sexualisierter und geschlechtsbezogener Gewalt beizutragen“. Die „Erklärung von Dublin“ ist nach Mitteilung des Europarats „angelehnt an die Istanbul-Konvention des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sowie an Sachverständigenberichte über die bisherige Umsetzung der Konvention durch die Staaten“. Die unterzeichnenden Staaten – unter ihnen auch die Ukraine – verpflichten sich darin zu Maßnahmen der Geschlechter-Gleichstellung auf insgesamt 10 Politikfeldern und Rechtsgebieten. Download der „Dublin Declaration“. Quelle: frauenpolitischer dienst, Folge 815 vom 12.10.2022.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen während Corona

Über die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von Frauen im Zuge der Corona-Pandemie berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/3604) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (20/3174). Danach sank die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen laut der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit zwischen Februar 2020 und Mai 2020 saisonbereinigt um 153.000. Seit Mai 2020 stieg sie kontinuierlich an und lag nach vorläufigen Angaben im Juni 2022 um rund 390.000 höher als im Februar 2020, wie die Bundesregierung weiter ausführt. Quelle: hib – heute im bundestag Nr. 508 vom 04.10.2022.

Repräsentanz von Frauen und Männern im Bundestag

Die Wahlrechtskommission hat am 30.08.2022, den Zwischenbericht beschlossen, den sie gemäß ihrem Auftrag (20/1023) dem Bundestag bis Ende August vorlegen muss. 17 Kommissionsmitglieder stimmten dem Bericht zu. Es gab fünf Enthaltungen und eine Gegenstimme.

Die Kommission stellt darüber hinaus fest, dass Frauen und Männer im Bundestag sehr ungleich vertreten sind. Vorschläge zur Veränderung des Wahlrechts durch Einführung zwingender Paritätsregelungen bis hin zu Rechtsfragen des Eingriffs in die Satzungsautonomie der Parteien mit Blick sowohl auf Kandidierendenaufstellungen als auch Regelungen zu Listenaufstellungsverfahren seien kontrovers debattiert worden. Die Kommission werde sich im zweiten Halbjahr 2022 erneut mit dem geringen Frauenanteil im Parlament und mit verfassungskonformen Vorschlägen zur Sicherstellung der gleichberechtigten Repräsentanz befassen. Quelle und weitere Infos auf der Homepage des Deutschen Bundestags.

Noch keine Lösung für höheren Frauenanteil im Bundestag

Die Frage, wie der Frauenanteil im Bundestag gesteigert werden kann, hat die Wahlrechtskommission am Donnerstag, den 29.09.2022 bereits zum zweiten Mal beschäftigt. Den Stand der Diskussion in der Kommission fasste die SPD-Abgeordnete Leni Breymaier so zusammen: „Ich will wissen, was geht.“ Und FDP-Obmann Konstantin Kuhle befand: „Die Erhöhung des Frauenanteils im Bundestag müssen wir hinkriegen.“ An die FDP gerichtet sagte Breymaier, es sei nicht toll, nur Argumente zu finden, „warum Parität nicht geht“. Die Kommission habe den klaren Auftrag des Bundestages, Vorschläge zu machen. (…) Die Sachverständige Elke Ferner führte hohe Frauenanteile in skandinavischen Parlamenten darauf zurück, dass alle Parteien Quoten eingeführt hätten und sich auch daran hielten, außerdem handele es sich dort um ein reines Verhältniswahlrecht. In Deutschland würden die meisten Frauen über ihre Listenplätze in den Bundestag gewählt. Frauen dürften eher in solchen Wahlkreisen kandidieren, die für ihre Parteien nicht so gut zu gewinnen seien. Ferner brachte den Vorschlag ins Spiel, die Zahl der Wahlkreise zu halbieren und männlich-weibliche „Tandems“ in den Wahlkreisen aufzustellen. (…) Der Bundestag hat die aus 13 Abgeordneten und 13 Sachverständigen bestehende Kommission zur Reform des Wahlrechts und zur Modernisierung der Parlamentsarbeit am 16.03.2022 eingesetzt (20/1023). Sie soll ihren Abschlussbericht bis 30.06.2023 vorlegen. Quelle und weitere Infos: hib – heute im bundestag Nr. 504 vom 30.09.2022.

Mutterschutz bei Selbstständigen: Regierung sucht Lösungen

Die Bundesregierung arbeitet intensiv an einer Lösung für das Problem des fehlenden Mutterschutzes bei Selbstständigen. Das machten die Parlamentarischen Staatssekretärinnen Ekin Deligöz (Bündnis 90/Die Grünen; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Franziska Brantner (Bündnis 90/Die Grünen; Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) am 26.09.2022 während einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses deutlich. Grundlage der Sitzung war die Petition der selbstständigen Tischlermeisterin Johanna Röh, die 111.794 Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden hatte.

Selbstständige Schwangere müssten den gleichen gesetzlichen Mutterschutz genießen wie Angestellte, heißt es in der Eingabe. Eine Schwangerschaft dürfe keine Existenzbedrohung darstellen oder zu einer Chancenungleichheit auf dem Arbeitsmarkt führen. „Vor allem für Gründerinnen, Chefinnen in investitionsintensiven Branchen und Selbstständige in körperlich arbeitenden Berufszweigen müssen Instrumente geschaffen werden, die schwangerschaftsbedingte Betriebsschließungen verhindern“, schreibt die Petentin. Quelle und weitere Infos: hib – heute im Bundestag Nr. 483 vom 26.09.2022.

Gesetzesentwurf zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Die Bundesregierung hat am 19.09.2022 den Entwurf eines Gesetzes (20/3447) zur weiteren Umsetzung der EU-Richtlinie 2019/1158 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20.06.2019 zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige vorgelegt.

Zur Umsetzung der Richtlinie werden im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz, im Pflegezeitgesetz und im Familienpflegezeitgesetz sowie im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verschiedene Änderungen vorgenommen: Arbeitgeber, die den Wunsch eines Elternteils, die Arbeitszeit in der Elternzeit zu verringern oder zu verteilen, nicht entsprechen, werden verpflichtet, ihre Entscheidung zu begründen. Arbeitgeber in Kleinbetrieben werden verpflichtet, Beschäftigten, die den Abschluss einer Vereinbarung über eine Freistellung nach dem Pflegezeitgesetz oder dem Familienpflegezeitgesetz beantragen, innerhalb einer Frist von vier Wochen ab Zugang des Antrages zu antworten. Im Fall einer Ablehnung des Antrags ist diese zu begründen. Für Beschäftigte in Kleinbetrieben, die mit ihrem Arbeitgeber eine Freistellung nach dem Pflegezeitgesetz oder dem Familienpflegezeitgesetz vereinbaren, wird geregelt, dass sie die Freistellung vorzeitig beenden können, wenn die oder der nahe Angehörige nicht mehr pflegebedürftig oder die häusliche Pflege der oder des nahen Angehörigen unmöglich oder unzumutbar ist. Außerdem soll ein Kündigungsschutz für die Dauer der vereinbarten Freistellung eingeführt werden. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes soll für Fragen im Zusammenhang mit Diskriminierungen, die unter diese Richtlinie fallen, zuständig sein. Quelle: hib - heute im bundestag Nr. 458 vom 19.09.2022.

Anhörung zu Rassismus und Diskriminierung im Sportausschuss

Der Sportausschuss hat sich am 21.09.2022 mit Strategien gegen Rassismus und Konzepten für Gleichstellung im Sport befasst - und dabei sehr viel Handlungsbedarf ausgemacht. „Was wissen wir“, fragte die Leipziger Sportsoziologin Petra Tzschoppe - und gab sich selbst die Antwort: „Zu wenig.“ Es fehle an übergreifenden systematischen Erhebungen, die einen Überblick über die Dimension des Problems böten. Vereinzelte Daten aus vereinzelten Bereichen gäben Hinweise, ergäben aber kein ganzes Bild. „Wir brauchen mehr Wissen, mehr Daten“, sagte Tzschoppe. Klar sei aber, Rassismus, Vorurteile, Abwertungen gebe es im Sport genauso wie in der Gesellschaft - und das trotz des Wertekanons im Sport, wie zum Beispiel Fairness, Gleichbehandlung, Gemeinschaft. Unterschiede gebe es weniger zwischen verschiedenen Sportarten, eher hingen Diskriminierungserfahrungen und -haltungen vom Bildungsgrad, sozialer Herkunft und Geschlecht ab. Auffällig große Unterschiede gebe es zwischen Ost- und Westdeutschland. Bemerkenswert sei zudem die sehr unterschiedliche Repräsentation in Führungs- und Funktionärskreisen der Vereine, Verbände, Organisationen. Quelle und weitere Infos: hib – heute im bundestag Nr. 468 vom 21.09.2022.

Hilfe für Frauen und Mädchen mit Endometriose

Die Bundesregierung bemüht sich nach eigener Darstellung bereits seit 2006 kontinuierlich um eine Verbesserung der Situation der von der gynäkologischen Erkrankung Endometriose betroffenen Frauen und Mädchen. Die Krankheit sei derzeit nicht heilbar. Daher sei es für die Betroffenen wichtig, so gut wie möglich informiert zu sein und selbstbestimmte Entscheidungen treffen zu können, heißt es in der Antwort (20/3338) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/3151) der CDU/CSU-Fraktion. Die Ursachen für die Entstehung von Endometriose sind den Angaben zufolge bis heute weitgehend unbekannt. In internationalen Forschungsnetzwerken seien auf der Basis von Studien verschiedene Theorien entwickelt worden, die aber weiterer Forschung bedürften, um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu führen. Die Grundlagenforschung sei daher eine wichtige Voraussetzung für eine zielgerichtete Ausweitung der Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten. Quelle: hib - heute im bundestag Nr. 471 vom 22.09.2022. Mit dem Stand der Endometriose-Forschung in Deutschland befasst sich auch die Fraktion Die Linke in einer Kleinen Anfrage (20/3815) vom 10.10.2022. Quelle: hib – heute im bundestag Nr. 523 vom 10.10.2022.

Positionen/Kampagnen

BAG EJSA – Veröffentlichung des Positionspapiers: Mädchen* und junge Frauen* ohne Wenn und Aber auf die politische Agenda!

Zum Internationalen Welt-Mädchen*tag (International Day of the Girl Child) weist die BAG EJSA mit einem Positionspapier darauf hin, dass Mädchen* und junge Frauen* in Deutschland dringend auf die politische Agenda gesetzt werden müssen.

Die Bundesregierung plant, das Ziel der Gleichstellung innerhalb einer Dekade zu erreichen. Dafür müssen die weiterhin bestehenden strukturellen Benachteiligungen von Mädchen* und jungen Frauen* abgebaut werden. Die Jugend(sozial)arbeit ist eine wesentliche Institution im Aufwachsen vieler Mädchen* und Jungen*. Christine Lohn, Geschäftsführerin der BAG EJSA, sagt: „Gelingt es hier, flächendeckend geschlechterreflektierende Angebote zu machen, lernen Mädchen* und Jungen* aus einengenden Geschlechterrollen auszubrechen und eigene Wege zu gehen.“ Die BAG EJSA fordert im Positionspapier, eine systematische Datenbasis zu schaffen, um die Stellschrauben für den Abbau stereotyper Sozialisationsprozesse und die Bedarfe von Mädchen* in ihren vielfältigen Lebenswelten zu erkennen. Außerdem fordert die BAG EJSA, eine breite Strukturförderung für geeignete Maßnahmen und Projekte für Mädchen* und junge Frauen* bereit zu stellen, denn Mädchen*(sozial)arbeit ist Gleichstellungspolitik! Das Positionspapier wurde von bundespolitischen Interessenvertretungen erstunterzeichnet. Die BAG EJSA ruft zur Mitzeichnung auf. Das Positionspapier finden Sie unter diesem Link auf der BAG EJSA-Homepage.

Empfehlungen des Bündnisses Istanbul-Konvention zur Errichtung einer staatlichen Koordinierungsstelle

Das Bündnis Istanbul-Konvention (BIK) ist ein Zusammenschluss von 25 Frauenrechtsorganisationen und Bundesverbänden mit dem Arbeitsschwerpunkt Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Seit dem Frühjahr 2018 verfolgt das Bündnis das Ziel, als Teil der Zivilgesellschaft die verbindliche Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland zu begleiten, zu überwachen und voranzutreiben sowie das öffentliche Bewusstsein für die IK zu stärken. Die in der Bundesrepublik auf Bund- und Länderebene bestehenden Vernetzungs- und Koordinierungsstrukturen zur Umsetzung der IK erfüllen diese Anforderungen bislang nicht. Auf Bundesebene fehlt es gänzlich an einer Koordinierungsstelle, die im Sinne des Artikel 10 arbeitet. Auch auf Länderebene gibt es keine einheitliche Umsetzung der Konvention. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition wurde die Errichtung einer staatlichen Koordinierungsstelle im Sinne der Istanbul-Konvention angekündigt. Das Bündnis empfiehlt eine hoch in der administrativen Hierarchie, mindestens auf Staatssekretär*innenebene, verankerte Koordinierungsstelle. Damit die Errichtung langfristig und unabhängig von der Zusammensetzung der Bundesregierung gewährleistet wird, rät das Bündnis zu einer gesetzlichen Regelung der Aufgaben, Rechte und Pflichten der Koordinierungsstelle. Diese Regelung ermöglicht eine klare Aufgabenverteilung zwischen allen relevanten Ressorts (BMJV, BMI, BMAS, BMFSFJ und BMG) und verankert entsprechende Weisungsbefugnisse zur verpflichtenden Umsetzung der Maßnahmen sowie die Teilnahme an Arbeitsgruppen zur Umsetzung der IK. Das Forderungspapier finden Sie auf der Homepage des djb.

Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Absicherung des Hilfesystems für von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffene Mädchen, Frauen und ihre Kinder

Angesichts der Gewaltbetroffenheit von Frauen als Menschenrechtsverletzung, der Handlungsaufträge der Istanbul-Konvention sowie der noch immer überwiegend ungesicherten Situation von Fachberatungsstellen und Frauenhäusern und der Zugangsschwierigkeiten für viele gewaltbetroffene Frauen zu Schutz und Beratung spricht sich der Deutsche Verein dafür aus, eine neue eigenständige Regelung auf Bundesebene zur Absicherung des Hilfesystems für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder außerhalb der bestehenden Sozialgesetzbücher zu schaffen.

Die Empfehlungen formulieren konkrete Anforderungen an ein solches Bundesgesetz. So ist dieses so auszugestalten, dass ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Schutz- und Beratungsangebot zu vergleichbarer Qualität in Deutschland umgesetzt und gesichert wird. Voraussetzung für den Zugang zu Schutz und Beratung soll allein die Betroffenheit der Frauen und ihrer Kinder von Gewalt oder drohender Gewalt sein. Das neue Bundesgesetz soll die Regelungen für die erforderliche Beratung und Unterstützung der gewaltbetroffenen Frauen und ihrer Kinder, für die gebotene Prävention und Öffentlichkeitsarbeit sowie für die Sicherung der Unterkunft im Frauenhaus einschließlich ihrer Finanzierung umfassen. Leistungen zur materiellen Existenzsicherung für die gewaltbetroffenen Frauen sollen nicht Bestandteil des neuen Bundesgesetzes sein, sondern in den bestehenden Gesetzbüchern verbleiben. Die vollständigen Empfehlungen stehen zum Download auf der Homepage des DV zur Verfügung.

Terre des Femme-Pressestatement: Es fehlt der politische Wille, Gewalt gegen Frauen effektiv zu bekämpfen

„Wenn Behörden mangelhaft oder langsam arbeiten, ist das für viele Menschen einfach nur ärgerlich - für gewaltbetroffene Frauen ist es unerträglich, und unter Umständen sogar lebensgefährlich.", so Sina Tonk, Bereichsleiterin bei TERRE DES FEMMES. "Die ExpertInnen des Europarats bemängeln in ihrem Bericht, was gewaltbetroffene Frauen in Deutschland seit Jahren erleben: Behörden arbeiten nicht übergreifend und effektiv zusammen, Risiken für gewaltbetroffene Frauen werden mangelhaft eingeschätzt. Und es gibt noch immer kein ausreichendes, flächendeckendes Angebot an Frauenhausplätzen“, so Sina Tonk weiter. „Der GREVIO-Report bestätigt, was TDF seit Jahren feststellt: Es gibt keinen ausreichenden politischen Willen, die Istanbul Konvention in Deutschland effektiv umzusetzen.“ Quelle: Terre des Femmes-Pressestatement vom 07.10.2022.

Initiative #ParitätJetzt! Kampagnenstart um 5vor12 (22.09.2022)

In den nächsten Monaten soll im Deutschen Bundestag eine Wahlrechtsreform beschlossen werden. Das Parlament soll im Interesse der Arbeitsfähigkeit auf die frühere Regelgröße von 598 (statt derzeit 736 Abgeordnete) verkleinert werden. Darüber hinaus besteht der gesetzliche Auftrag, eine gleichberechtigte Repräsentanz von Frauen und Männern auf den Kandidatenlisten und im Deutschen Bundestag zu erreichen.

In der aktuellen Diskussion der Wahlrechtskommission und in den Vorschlägen der Bundestagsfraktionen wird das Thema bislang völlig unzureichend berücksichtigt.

Das wollen wir ändern. Die Initiative #ParitätJetzt! ist ein solidarischer Zusammenschluss von Frauen und Männern aus verschiedenen Verbänden, Organisationen und Netzwerken. Wir vom Landesfrauenrat Berlin unterstützen eine bundesweite Kampagne des Vereins Parité in den Parlamenten, um unsere Botschaft #ParitätJetzt in Medien, Öffentlichkeit und Politik breit zu streuen.

Die Kampagnen-Webseite www.paritätjetzt.de ist jetzt freigeschaltet!

Deutscher Frauenrat - Haushalt: Zu wenig Geld für das „Jahrzehnt der Gleichstellung“

Vor der Haushaltsdebatte warnte der Deutsche Frauenrat davor, Gelder bei gleichstellungspolitischen Maßnahmen einzusparen. „Eines der Fortschrittsversprechen der Ampelkoalition ist die Gleichstellung noch in diesem Jahrzehnt. Doch statt einer entsprechend ambitionierten Finanzierung gleichstellungspolitischer Maßnahmen, sehen wir Zurückhaltung und sogar Kürzungen – und das inmitten multipler Krisen, die Frauen nachweislich härter als Männer treffen. Wir warnen die Bundesregierung eindringlich davor, den Rotstift bei gleichstellungspolitischen Vorhaben anzulegen“, mahnte die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Dr. Beate von Miquel. Laut Haushaltsentwurf will die Bundesregierung die Ausgaben in ihrem zweiten Amtsjahr um rund zehn Prozent senken. Die Einsparungen wirken sich auch auf Maßnahmen aus, deren Aufnahme in den Koalitionsvertrag der Deutsche Frauenrat ausdrücklich begrüßt hatte. So ist der Gewaltschutz gemessen an den Absichtsbekundungen der Bundesregierung, die Istanbul-Konvention umsetzen zu wollen, nur unzureichend im Haushalt hinterlegt. „Wer echten Fortschritt im Gewaltschutz will, muss ihn auch fortschrittlich finanzieren,“ kritisierte von Miquel weiter. Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung des Deutschen Frauenrats vom 06.09.2022.

Informationen

World Vision-Kinderstudie „Hauptsächlich Mädchen leisteten Care-Arbeit in der Pandemie“

Mädchen mussten in Deutschland mehr Care-Arbeit, also Hausarbeit und Betreuung von Geschwistern, leisten als Jungen. Dies ist eines der Hauptergebnisse der World Vision-Studie zu den Pandemie-Folgen für Kinder, die von der internationalen Kinderhilfsorganisation World Vision am 20.09., dem Weltkindertag, veröffentlicht wurde. Die Studie hat sich mit dem Pandemie-Erleben von Kindern in Deutschland und Ghana befasst. Im Auftrag der Organisation wurden im vergangenen Jahr von Forschenden in beiden Ländern 2.500 Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren interviewt. Die jetzt vorliegenden statistischen und bevölkerungsrepräsentativen Daten zeigen, dass in beiden Ländern besonders Kinder aus Familien mit geringen sozioökonomischen Ressourcen und in Deutschland auch Familien mit einem Migrationshintergrund starken Belastungen in der COVID-19-Pandemie ausgesetzt waren. So hatten sie größere Probleme im Homeschooling, weniger Hilfe beim Lernen durch kompetente Bezugspersonen und waren durch finanzielle Probleme ihrer Familien stärker belastet. Quelle und weitere Infos auf der World Vision Homepage.

Diakonie setzt auf mehr Frauen in ihren Führungsetagen

Angestrebt wird eine verbindliche Quote von mindestens 50 Prozent in Leitungspositionen und Entscheidungsgremien. Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland und Schirmfrau des Netzwerkes Frauen in Führung in Kirche und Diakonie (FiF): "Frauen sind in den obersten Führungsetagen der Wohlfahrtspflege mit knapp einem Drittel nach wie vor unterrepräsentiert, obwohl sie rund 75 Prozent der Mitarbeitenden ausmachen. Das darf so nicht bleiben. Es wird höchste Zeit, dass Frauen als Chefinnen zum Zuge kommen und die soziale Zukunft gestalten. Wir brauchen mehr Tempo und Ernsthaftigkeit bei diesem Thema. Deshalb machen wir uns für eine verbindliche Quote von mindestens 50 Prozent von Frauen in Gremien und Führungspositionen der Diakonie stark." Quelle: Pressemitteilung der Diakonie vom 06.10.2022.

Dokumentation: Das Jahr der Frau_en

2018 rief das Schwule Museum Berlin das JAHR DER FRAU_EN aus und stellte im gesamten Jahresprogramm (queer-)feministische Perspektiven und die Positionen von Frauen*, Lesben, inter*, nichtbinären, trans* und agender Personen (FLINTA*) in den Mittelpunkt. Es war ein bahnbrechendes Projekt: selbstkritisch, vielstimmig, komplex, spannungsreich, hoch umstritten, heftigst diskutiert und das erfolgreichste Programm in der langen Geschichte des SMU. Nun steht die vollständige Dokumentation dieser einzigartigen, für das SMU und die queere Community so wichtigen queer-feministischen Intervention online zur Verfügung: https://yearofthewomen.net/de.

Dokumentation: Konferenz Equal Care & Equal Pay. Höchste Zeit die Lücken zu schließen! (07.09.2022)

Etwa vier Wochen ist es her, dass die Friedrich-Ebert-Stiftung gemeinsam mit UN Women Deutschland und der International Labour Organization (ILO) über bessere Bedingungen für eine geschlechtergerechte Entlohnung und Sorgearbeit gesprochen und diskutiert haben und konkrete Forderungen erarbeitet wurden.

Die komplette Aufzeichnung der Konferenz ist auf Deutsch und Englisch auf unserer Konferenzwebsite https://www.fes.de/equalpayequalcare und auf YouTube verfügbar.

Sie finden den deutsch- und englischsprachigen Veranstaltungsbericht inklusive aller geteilten Informationen und Fotos sowie die gespeicherten Livestreams exklusiv bei UN Women Deutschland: https://unwomen.de/konferenz-2022/.

Vorstellung: Projekt Trans*sensibel

Das Projekt Trans*sensibel bietet sowohl Fachkräften als auch Personen aus dem direkten familiären Umfeld junger trans* Menschen Unterstützung, um sichere und stärkende Räume im Leben junger trans* und nicht binärer Menschen zu gestalten. Weitere Infos auf der Projekthomepage.

„Empfehlung zur geschlechterreflektierenden Arbeit mit jungen Menschen im Rahmen des SGB VIII“ vom sächsischen Landesjugendamt verabschiedet.

Mit der „Empfehlung zur geschlechterreflektierenden Arbeit mit jungen Menschen im Rahmen des SGB VIII“ wird die im Jahr 2019 vorgestellte „Fachexpertise zur geschlechterreflektierenden Arbeit mit jungen Menschen im Rahmen des SGB VIII“ vor allem konzeptionell für sächsische Angebote der Kinder- und Jugendhilfe aufgegriffen. Damit wird dem neuformulierten § 9 des SGB VIII im Rahmen des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) gerecht: „Speziell der Absatz 3 erteilt der Kinder- und Jugendhilfe den Auftrag, unterschiedliche Lebensweisen sowie die Benachteiligung der Vielfältigkeit zwischen heteronormierten geschlechtlichen Zuordnungen von Mädchen und Jungen abzubauen sowie die Gleichberechtigung aller Geschlechter zu fördern. Diese Maxime entspricht dem aktuellen gesamtgesellschaftlichen Diskurs und ist dementsprechend auch in der sächsischen Kinder- und Jugendhilfe zu führen“ (Vorwort Fachempfehlung). Quelle: News des Kinder- und Jugendring Sachsen vom 1.7.2022.

Vortrag: Porno, Sex und Männlichkeit (08.11.2022 Online 18:00-20:00h)

Sexualität ist Genderpraxis schlechthin. Bei Jungen und Männern vermittelt sie ihren männlichen Körper, ihre Selbstbilder und Gendervorgaben der Männlichkeit. Verändern sich gesellschaftliche Bedingungen für Geschlechter, wirkt sich das auf ihre Sexualität aus und umgekehrt. Heute geschieht das in einer doppelten Dynamik: Geschlechter haben sich verändert und durch die Internetpornografie ist auch Sexualität eine andere geworden. Wie wirkt sich beides auf Jungen und Männer, auf Solosex und Partnersex aus?

Das Pornonutzen und die Sexualitäten junger Männer wurden in einer aktuellen SOWIT-Studie im Zusammenhang mit Männlichkeitsfragen untersucht. Dabei stellte sich heraus: Männliche Normierungen und Anforderungen haben sich verändert, der Dominanz-Mann ist nicht mehr gefragt. Aber auch heute ist Männlichsein ohne Sex schwer vorstellbar. Zur Sexualität mit Partnern und Partnerinnen gesellte sich mit den Internetpornos ein stabiler Zweig männlicher Sexualität, der mit dem partnerschaftlichen Sex kaum vermittelbar scheint – und umgekehrt vor ihm geschützt werden muss. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Onlinezugangsdaten werden nach der Anmeldung zugesandt. Anmeldung: anmeldung@maenner-bw.de, Anmeldeschluss: 31.10.2022, Weitere Infos auf der Homepage des Landesfamilienrats.

Fortbildungen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW #connect-Veranstaltungsreihe

  1. #connect-Learning-Lab: Rassismuserfahrungen als pädagogische Fachkraft: Austauschen, Stärken, Vernetzen (04.11.2022 online 10:00 – 14:30 h) Anmeldung über die FUMA Homepage.
  2. #connect-Seminar: Was uns stärkt und was uns verbindet: Ein Empowermentraum für BiPoC (21.10.2022 & 11.11.2022 online 10:00 – 16:00 h) Anmeldung über die FUMA Homepage.
  3. #connect-Learning-Lab: White Allyship – Ein Raum zum Austauschen und Vernetzen (02.12.2022 online 09:00 – 13:00 h)
    Anmeldung über die FUMA Homepage.

Online-Veranstaltung: Der rechtliche Weg - Selbstbestimmungsgesetz (21.10.2022 Online)

In dieser Veranstaltung werden die Voraussetzungen für die Vornamens- und Personenstandsänderung diskutiert, auch in Hinblick auf mögliche zukünftige Gesetzesänderungen und die Einführung eines Selbstbestimmungsgesetzes. Zudem wird besprochen, wie Eltern, Fachkräfte und Angehörige Unterstützung leisten können. Ein weiterer Fokus liegt darauf, welche Unterschiede und Besonderheiten sich durch die Gesetzesänderung in Schulen und anderen Einrichtungen ergeben können. Die Veranstaltung wird online über Zoom durchgeführt. Anmeldungen an trans@sunrise-dortmund.de, um den Link und die Anmeldedaten zu erhalten, weitere Infos auf der Webseite.

Fortbildung: Wie wird der Girls’Day und der Boys’Day 2023 ein Erfolg für die Schüler*innen? (22.11.2022 Online)

Ständige gesellschaftliche Veränderungen bleiben nicht ohne Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Für Arbeitgeber*innen wird es zunehmend zum Luxus, sich beim Recruiting an traditionellen Geschlechterrollen zu orientieren. Die Vorteile einer vielfältigen Belegschaft in allen Branchen sind kaum mehr zu übersehen. Der Girls’Day und Boys’Day sind ein guter Anlass, um mit Jugendlichen im Rahmen der Berufsorientierung über Geschlechterklischees in der Berufswelt, Rollenbilder, unterschiedliche Lebensentwürfe und Gleichstellung ins Gespräch zu kommen. Je mehr die Aktionstage in der Schule vor- und nachbereitet werden, desto zufriedener sind Schüler*innen und Unternehmen – und berufliche Orientierung wird zum Erfolg. Gemeinsam mit anderen Fachkräften am Übergang Schule-Beruf sprechen wir über Erfahrungen und Methoden, wie Schüler*innen im Rahmen von Schulunterricht, Ganztag oder Jugendgruppen darin unterstützt werden können, einen für sie wertvollen Aktionstag zu erleben. Anmeldung auf der Homepage des Kompetenzzentrums Technik Diversity Chancengleichheit.

Fortbildung: Deutschrap in der queer feministischen Mädchen*arbeit – wie kann das gehen? (06./07.12.2022 im Jagdschloss Glienicke)

In einem ersten Teil werden wir zunächst rassismus- und klassismuskritische Perspektiven auf der Grundlage von pädagogischen Haltungen und Konzepten der queer feministischen Mädchen*arbeit vertiefen. Im zweiten Teil liegt der Fokus auf der Vermittlung von pädagogischen Methoden aus dem Bereich der sexuellen und kulturellen Bildung für die Arbeit mit aktuellen Videos oder Songs von Deutschrap-HipHop-Künstler*innen. Anstatt Capital Bra und Co jedoch vorschnell aus unserem pädagogischen Alltag auszuschließen, soll in dieser Fortbildung die Perspektive auf das Phänomen erweitert werden. Weitere Infos auf der Homepage des sfbb.

Fortbildung: Prävention sexualisierte Gewalt an Jungen* (18.11. + 16.12.2022 Online und in Dortmund)

Die zweiteilige Fortbildung richtet sich an Fach- und Lehrkräfte aller Geschlechter, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und das Thema „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ mit dem Fokus auf Jungen in ihrer Einrichtung bearbeiten möchten und ggf. vor der Aufgabe stehen, ein Schutzkonzept zu erarbeiten. Teil 1 findet als Video-Seminar statt und behandelt die Fragen, was sexualisierte Gewalt ist, welche Besonderheiten es bei Jungen gibt und wie sich sexueller Missbrauch definiert. Auf Grundlage der im Video-Seminar vermittelten theoretischen Grundlagen geht es im Präzenztermin (Teil 2) um Konzepte, Vorhaben und die praktische Umsetzung von Präventionsangeboten und Schutzkonzepten. Weitere Infos auf der Homepage der Fachstelle Jungenarbeit NRW.

Zusatzausbildung „Jugendarbeit schafft sichere Orte! Schutzkonzepte zur Prävention sexualisierter Gewalt in Organisationen der Jugendarbeit“ XII. Ausbildungsgang, Start im Januar 2023

In sechs dreitägigen Modulen vermittelt diese Qualifizierungsreihe zentrales Wissen zum Themenfeld „sexualisierte Gewalt“, Kenntnisse zur Beratung und Begleitung von Veränderungsprozessen in Organisationen sowie ein spezifisches Handlungskonzept, wie passgenaue Schutzmaßnahmen in der Jugendarbeit gestaltet und verankert werden können. In Umsetzungsprojekten wenden die Teilnehmer*innen das Gelernte an und entwickeln „maßgeschneiderte“ Schutzmaßnahmen in der eigenen Organisation bzw. in ihrem Arbeitsfeld. Die Anmeldung ist noch bis Anfang November möglich. Weitere Infos auf der Webseite der Fachberatung Prätect im Bayerischen Jugendring.

Fachtagungen

Fachtag: Jungen*arbeit in Hessen „Krieg, Krisen & andere Katastrophen. Männlichkeiten in Zeiten großer gesellschaftlicher Krisen – Auswirkungen auf die Arbeit mit Jungen*“ (31.10. – 01.11.2022 in Frankfurt/Main, Haus der Jugend)

Klimakrise, Corona-Pandemie, Angriffskrieg – die Kette der Bedrohungen scheint nicht abzureißen. Nicht nur für Kinder und Jugendliche sind die krisenhaften Entwicklungen der letzten drei Jahre sehr herausfordernd, auch an den Kolleg*innen in der Jungen*arbeit gehen die Krisen nicht spurlos vorbei. Ganz persönliche Themen wie Lebensentwürfe, sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität oder Glaube werden diskreditiert und bedroht, nicht selten mit Gewaltanwendung. Nationalismus und hegemoniale Bestrebungen zwischen Staaten in Europa treten erneut in den Vordergrund. Wie können wir Fachkräfte in der Jungen*arbeit und in der pädagogischen Arbeit mit Jungen* darauf reagieren? Die diesjährige Fachtagung Jungen*arbeit Hessen versucht, darauf Antworten und Möglichkeiten im persönlichen wie institutionellen Umgang zu finden. Weitere Infos und Anmeldung: http://www.jungenarbeit-hessen.de/images/2022/Fachtagung_Jungenarbeit_in_Hessen_2022.pdf

Jahrestagung: Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW: Macht und Geschlecht. Verflechtungen, Verwerfungen, Verhältnisse – transdisziplinäre Analysen (04.11.2022 in Essen)

Unter welchen Voraussetzungen wird Macht von wem ausgeübt, angeeignet, unterlaufen und verinnerlicht? Im Rahmen der Jahrestagung gehen wir diesen Fragen nach und leuchten verschiedene Arenen der Macht aus: von der Politik bis zur Oper, von der Stadt bis zur Datafizierung. Die Keynotes thematisieren „the dis/appearance of Black girls‘genders“ in Bewegungen Südafrikas, Nigerias und Deutschlands (Prof. Dr. Zethu Matebeni, University of Fort Hare/Gastprofessorin MaJaC Ruhr-Universität Bochum) und eine feministische (Außen-)politik (Kristina Lunz, Centre for Feminist Foreign Policy, Berlin). Zum Programm und zur Anmeldung geht es auf der Homepage des Women*s & Research Network NRW.

Fachtagung: Sorgearbeit – selbstverständlich weiblich? Close the Care Gap! (09.11.2022 in Berlin und Online)

In Deutschland leisten Frauen nach wie vor den Großteil unbezahlter Sorgearbeit, wie z. B. Kindererziehung, Pflege und Hausarbeit. Dies hat für Frauen neben der kognitiven Belastung durch die Planungs- und Organisationsarbeit (Mental Load) erhebliche Nachteile zur Folge, sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch beim Erwirtschaften eigener Einkünfte bis hin zur Rente. Männer bleiben durch die traditionelle Arbeitsteilung unter Druck, das Haupteinkommen für die Familie überwiegend oder alleine erwirtschaften zu müssen. Ohne die geschlechtergerechte Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit kann die gesellschaftliche Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nicht beseitigt werden. Neben einem Statement seitens des BMFSFJ erwarten Sie spannende Impulse von Teresa Bücker und Prof.in Dr.in Bettina Kohlrausch sowie eine Podiumsrunde unter Beteiligung von Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Das Programm finden Sie über diesen Link. Präsenzanmeldung über diesen Link bis zum 26.10.2022.

Jubiläumsfachtagung: 30 Jahre JuMäX Jena e.V. „Kooperationen und Perspektiven der geschlechtersensiblen Arbeit“ (11.11.2022 in Jena)

Es wird eine bunte Veranstaltung aus Fachvorträgen, Workshops, Inspirationen und Impressionen. Wir freuen uns auf und über die fachliche und kollegiale Unterstützung aus den Bundesarbeitsgemeinschaften Mädchen*politik e.V. und Jungen*arbeit e.V. sowie meinTestgelände und die Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen. Das vollständige Programm finden Sie auf der Homepage von JuMäX Jena. Eine Anmeldung ist über den Anmeldebutton möglich.

Fachtag: Trans* Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum. Akzeptanz schaffen – Diskriminierung verhindern (12.11.2022 in Hannover)

Gerne möchten wir Sie am 12.11.2022 zu unserem Fachtag im Rahmen unseres Projektes trans*Akzeptanz einladen. Die Trans*Beratung Weser-Ems hat 2021-2022 in der niedersächsischen Weser-Ems-Region ein umfangreiches Modellprojekt zur Sensibilisierung und Qualifizierung durchgeführt. Mit Ihnen und anderen Akteuer_innen aus Einrichtungen im ländlichen Raum, trans* und queeren Organisationen und politischen Vertreter_innen,

möchten wir gemeinsam unser Projekt Revue passieren lassen. Zudem möchten wir Impulse für ähnliche Projektvorhaben in anderen Regionen mit auf den Weg geben und Raum für gemeinsamen Austausch bieten. Aufgrund begrenzter Teilnahmekapazitäten bitten wir um Anmeldung: anmeldung@trans-recht.de. Weitere Infos und das Programm der Tagung finden Sie auf der Homepage von „trans* Akzeptanz Weser-Ems“.

Fachtagung: Impulse für die Jungen*arbeit (24.11.2022 in Mannheim)

„Jungen*arbeit ist eine Haltung, keine Methode“, lautet ein Grundsatz der geschlechterbewussten Arbeit mit Jungen*. In der Alltagspraxis werden Expert*innen der Jungen*arbeit dennoch immer wieder danach gefragt, wie der fachliche Umgang mit Jungen* pädagogisch gelingen kann. In 5 Workshops werden Grundpositionen der Jungen*arbeit entlang fachlicher Praxisfelder und eine entsprechende Haltung erfahrbar. Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugend(-sozial)arbeit, Fachkräfte und Pädagog*innen in der Geschlechterarbeit, Jungen*arbeiter*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Pädagogische Fachkräfte an Schulen sowie Lehrer*innen. Weitere Infos auf der Homepage der LAG Jungen*arbeit BW.

 

Digitaler Fachtag: Istanbul-Konvention und Mädchen*(sozial)arbeit (01.12.2022 Online)

In dieser Fachtagung soll der Blick auf Präventionsstrategien und Handlungsmöglichkeiten gegen geschlechtsspezifische Gewalt aus der Perspektive von Wissenschaft und Praxis gerichtet werden. Gleichzeitig steht mit einem Fokus auf digitale geschlechtsspezifische Gewalt eine neue Form von Gewalt im Zentrum der Betrachtung. Der erste Vortrag von Prof.in Dr.in Nivedita Prasad führt in das Thema geschlechtsspezifische digitale Gewalt ein und umreißt dessen Forschungsstand. Die Journalistin Helga Hansen wird in einem zweiten Vortrag praxisorientiert
Sicherheitsprinzipien skizzieren, die insbesondere Berater*innen von Frauen* und Mädchen*, die von digitaler Gewalt betroffen sind, anwenden können, um schnelle erste Hilfe zu leisten. In insgesamt 7 Workshops haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit folgenden Themen vertieft zu beschäftigen: Social Media, Gewalt im Namen der sogenannten Ehre, Prostitution, Sexarbeit und Menschenhandel, Smartphone-Sicherheit, Gewalt im Leben von wohnungslosen jungen Frauen*, traumasensibles Arbeiten mit Mädchen* und Frauen* mit Migrations- oder Fluchthintergrund, Medienarbeit mit Kindergarten- und Grundschulkindern. Das Programm finden Sie auf der BAG EJSA Homepage. Eine Anmeldung ist unter diesem Link möglich.

Save the Date: Klima(un)gerechtigkeit, Rassismus, Gender - und die Jungen*arbeit? (02.12.2022 in Essen)

Der diesjährige Fachtag im Projekt Irgendwie Hier! Flucht-Migration-Männlichkeiten steht unter der Überschrift 'Klima(un)gerechtigkeit, Rassismus, Gender - und die Jungen*arbeit?'. Es erwarten Sie zwei Vorträge von Robel Afeworki Abay und Prof.in Dr.in Barbara Schramkowski, die Vorstellung der diesjährigen Praxisprojekte sowie verschiedene Workshops im Themenfeld „Arbeit mit Jungen* zum Thema Nachhaltigkeit“. Eine Anmeldung ist ab sofort möglich. Weitere Infos auf der Homepage der Fachstelle Jungenarbeit NRW.

Save the Date: ZUSAMMEN:WACHSEN - Erster bundesweiter Gleichstellungstag (5./6.12.2022 in Berlin)

Die Bundesstiftung Gleichstellung möchte Personen aus Politik und Gesellschaft sowie Vertreter*innen von Verbänden und Institutionen, aber auch Gleichstellungsbeauftragte und Aktivist*innen der gleichstellungspolitischen Szene zum 1. bundesweiten Gleichstellungstag zusammenbringen. Mit einer festlichen Abendveranstaltung am 5. Dezember eröffnen wir das Vernetzungstreffen ab 18 Uhr. Am 6. Dezember lädt ein Fachtag mit vielfältigen Workshops und Paneldiskussionen zu einem inhaltlichen Austausch ein. Gemeinsam wollen wir den Wert von Gleichstellung für unsere Demokratie herausstreichen und ZUSAMMEN:WACHSEN - so das Motto der Veranstaltung. Weitere Informationen finden Sie in den nächsten Wochen auf der Homepage der Bundesstiftung Gleichstellung sowie über Twitter (@BSGleich) und Instagram (bs.gleichstellung).

Save the Date: Digitale Ergebnistagung InTraHealth – Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für inter- und transgeschlechtliche Menschen durch Abbau von Diskriminierung als versorgerseitiger Zugangsbarriere (27./28.01.2023 Online)

Wir möchten die Ergebnisse des Projekts InTraHealth auf einer digitalen Tagung am 27. und 28.01.2023 vorstellen. Bitte merken Sie sich diesen Termin bereits jetzt vor. Das Projekt InTraHealth will die Gesundheitsversorgung von inter* und trans Menschen verbessern und zum Abbau von Diskriminierungserfahrungen und psychosozialen Belastungen beitragen. Dafür wurden die Versorgungssituation, -bedarfe und -erfahrungen von inter* und trans Personen mittels einer mehrteiligen Studie erhoben und ausgewertet. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde eine interaktive Online-Selbstlernumgebung für Gesundheitsfachkräfte entwickelt. Eine Anmeldung ist ab November 2022 möglich. Ansprechpartner*in: irene.schatz@fh-dortmund.de.

BAG Mädchen*politik Fachtagung 2023

In 2023 wird die bundesweite Fachtagung für Mädchen*arbeit von der LAG Baden-Württemberg organisiert werden. Die Kolleg*innen haben ein Padlet erstellt und möchten Euch darum bitten, Eure Themen zu voten oder zu benennen. Hier findet Ihr das Padlet: https://padlet.com/BAG_Maedchenpolitik_eV/gngc62g9gfcvgmzw. Bitte bringt Eure Themen ein oder stimmt ab, damit die LAG BW auch in 2023 eine Fachtagung auf die Beine stellen kann, die sich mit dem beschäftigt, was Euch interessiert. Die endgültige Entscheidung über das Thema werden die Kolleg*innen vor Ort treffen, sich dabei aber natürlich sehr an dem Ergebnis aus dem Padlet orientieren.

Veröffentlichungen / Ausschreibungen

Umfrage zur Umsetzung der Teilzeitberufsausbildung

Im Namen des bundesweiten Netzwerks Teilzeitberufsausbildung möchten wir Sie zu Ihren praktischen Erfahrungen und Einschätzungen bei der Umsetzung der Teilzeitberufsausbildung befragen. So können wir auf Bundes- und Landesebene sowohl auf positive Entwicklungen als auch bestehende Problemlagen aufmerksam machen und uns für Verbesserungen einsetzen. Schwerpunkt der Umfrage sind Ihre Erfahrungen mit der novellierten Teilzeitberufsausbildung (seit 2020). Dabei haben wir ein besonderes Interesse an der Beantragung einer verkürzten Teilzeitberufsausbildung aus Gründen der Familien- und Pflegeverantwortung. 

Die Umfrage dauert ca. 5-10 Minuten. Sie können sich bis zum 16. Oktober unter diesem Link beteiligen:

https://survey.lamapoll.de/Umfrage_Teilzeitberufsausbildung/

Die Umfrage richtet sich an Bildungsträger, soziale Einrichtungen, Kammern, Arbeitsverwaltung und alle weiteren Einrichtungen, die mit der Umsetzung der Teilzeitberufsausbildung zu tun haben. Gerne können Sie diese Umfrage entsprechend weiterleiten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Armut, Klasse, Klassismus - neue Ausgabe der "Betrifft Mädchen*" erschienen

Die neue Ausgabe der Zeitschrift befasst sich mit klassismuskritischen Perspektiven auf und für die Mädchen*arbeit. Die Lebensrealitäten von Mädchen* sind von sozialen Ungleichheits- und Machtverhältnissen oft intersektional durchzogen und so erleben sie auf unterschiedlichen Ebenen Formen der Benachteiligung und Diskriminierung. Die Coronapandemie verstärkte diese Ungleichheiten. In besonderer Weise betroffen sind Mädchen* aus einkommensschwachen Familien, der Arbeiter*innen- oder Armutsklasse. Nicht selten erleben sie Benachteiligungen und Diskriminierungen aufgrund von Klassenherkunft oder Zugehörigkeit. Mit diesem Heft der Schriftenreihe soll ein Beitrag geleistet werden, Facetten von Armut, Klasse und Klassismus und seine Auswirkungen auf verschiedenen Ebenen mit Blick auf Mädchen* sichtbar zu machen und zur Sprache zu bringen.

Terre des Femmes-Elternbroschüre zum Thema Zwangsverheiratung: "Starke Familien haben starke Töchter" - ab sofort bestellbar

Ab welchem Alter darf man in Deutschland heiraten? Was können die Folgen sein, wenn ich meine Tochter minderjährig verheirate? Wann spricht man von einer Zwangsverheiratung? ... und was sagen die Religionen dazu? Diese und andere Aspekte werden in der Broschüre in sensibler und leicht verständlicher Sprache erläutert. Ab sofort können Sie hier kostenfrei unsere neue Elternbroschüre „Starke Familien haben starke Töchter“ zum Thema Zwangsverheiratung und Frühehen in 8 Sprachen bestellen.

Boris von Heesen: Was Männer kosten. Der hohe Preis des Patriarchats

Gewalt, Unfälle, Sucht, Diskriminierung, Hate Speech und Extremismus - Männer dominieren die Statistiken des Abgrunds: Sie verursachen doppelt so viele Verkehrsunfälle, begehen mit Abstand die meisten Straftaten und belegen deshalb auch 94 Prozent der Plätze in deutschen Gefängnissen. 75 Prozent der Alkoholtoten jedes Jahr sind männlich und mehr als 80 Prozent der häuslichen Gewalt geht von Männern aus. Der Autor trägt Schritt für Schritt zusammen, wie hoch der Preis ist, den die Gesellschaft für toxische männliche Verhaltensweisen bezahlt: 63 Milliarden Euro mindestens. Das Buch kann über die Homepage des Verlags oder im Buchladen Ihres Vertrauens bestellt werden.

Buchveröffentlichung: Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Jungen*

Das Praxisforschungsprojekt JupP* zielt auf eine verbesserte Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, die sich als männlich verstehen oder so positioniert werden. Der Band “Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Junge*n - Männlichkeits- und heteronormativitätskritische Perspektiven in der Bildungsarbeit" vermittelt Erkenntnisse, Ergebnisse und Anregungen für die Praxis. Weitere Infos auf der Homepage des Verlags.

Arbeitshilfe für die Beratung zu geschlechtsspezifischer Verfolgung

Der Paritätische Gesamtverband hat in zweiter Auflage eine Arbeitshilfe veröffentlicht zu geschlechtsspezifischer Verfolgung und der Durchsetzung von geschlechtsspezifischen Rechten im Asylverfahren. Zahlreiche Fallbeispiele für geschlechtsspezifische Fluchtgründe in Asyl- bzw. Gerichtsverfahren werden vorgestellt und daraus Handlungsempfehlungen für Berater*innen von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen abgeleitet. Die Handreichung richtet sich insbesondere an Beratungsstellen für Geflüchtete sowie an Mitarbeitende von Frauenhäusern, Schutzräumen und weitere Personen, die mit Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt arbeiten. Die Arbeitshilfe finden Sie auf der Homepage des Paritätischen.

Artikel: Bundeszentrale für politische Bildung: Männlichkeitsbilder im Krieg gegen die Ukraine

In Kriegszeiten werden oft traditionelle Geschlechterrollen re-aktiviert. Welche Rolle spielen sie in den "Kulturkriegen" in den USA? Die Amerikanistin Heike Paul analysiert die mediale Inszenierung des ukrainischen Präsidenten und seine Rezeption. Der Artikel wurde veröffentlicht auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung.

Stellenausschreibungen

BAG EJSA sucht Referent*in Mädchen*sozialarbeit und Gender Mainstreaming

Wir suchen für unsere Geschäftsstelle in Berlin ab 01.01.2023 eine*n Referent*in Mädchen*sozialarbeit. Diese Stelle hat einen Stellenumfang von 50 % und ist vorerst bis zum 31.12.2023 befristet. Bewerbungsschluss ist am 31.10.2022. Vorstellungsgespräche sind in einem zweistufigen Verfahren am 15.11.2022 online und am 18.11.2022 in Berlin geplant. Die Stellenausschreibung finden Sie auf der BAG EJSA Homepage.

Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. sucht Mitarbeiter_in

für den Bereich Anonyme Inobhutnahme im Kontext Gewalt im Namen der Ehre im Großraum Stuttgart. Die Stelle hat einen Beschäftigungsumfang von 60- 80% unbefristet. Weitere Infos auf der eva Homepage.

Stellenausschreibung Bildungsreferent*in für die Themen von trans*, inter* und nicht-binären junge Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe Sachsens

Die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen e.V. und die Landesarbeitsgemeinschaft Jungen- und Männerarbeit schreiben für das Projekt „TIN* - Fachstelle für trans*, inter* und nicht-binäre junge Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe Sachsens“ zwei Stellen für Bildungsreferent*innen aus. Der Stellenumfang beträgt 20 bzw. 30 Wochenstunden. Das Projekt ist auf 3 Jahre befristet. Projektstart ist für den 01.12.2022 geplant. Weitere Infos finden Sie in der Stellenausschreibung. Ihre Bewerbung (Anschreiben mit Motivation, Lebenslauf, ohne Foto) senden Sie bitte bis zum 19.10.2022 ausschließlich per E-Mail an: schroeter@maedchenarbeit-sachsen.de und peter.bienwald@juma-sachsen.de. Die Bewerbungsgespräche finden an folgenden Tagen (ggf. auch online) statt: 01.11.22 ab 15:30 Uhr, 03.11.22 ab 15:30 Uhr, 04.11.22 vormittags, 15.11.22 13:00-14:00 Uhr.

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

Verantwortlich für die BAG EJSA Gender_News:
Christiane Weidner
Tel.: 030 28395314

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