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Bundearbeitsgemeinschaft Jugend und Sozialarbeit
2025/II BAG EJSA Gender_News_(April)

Editorial

Lieber Leser*innen,

in den zweiten gender news 2025 liegt der übergeordnete Fokus tagesaktuell auf Koalitionsvertrag und Regierungsbildung von CDU/CSU und SPD (s.v.a. Abschnitt Stellungnahmen). 
Die angekündigte bessere Ausstattung und Dynamisierung der Finanzierung des Kinder- und Jugendplans stellt eine grundsätzlich positive Nachricht für die KJH dar.
Speziell mit Blick auf Mädchen* und junge Frauen* jedoch findet sich leider nicht Vieles im KoaV; sie selbst tauchen als Zielgruppe überhaupt nicht auf und ihre spezifische Förderung, die Geltung oder Analyse ihrer spezifischen Bedarfe – oder gar die spezifische Unterstützung durch Mächchen*(sozial)arbeit - wird entsprechend nicht erwähnt. Auch das Stichwort Gender(-Mainstreaming) taucht an keiner Stelle auf.
Die “Stärkung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen” wird nur wenig im Sinne von Frauenrechten behandelt, sondern taucht v.a. im Kontext von Wirtschaftswachstum und Fachkäftesicherung auf. (Stichworte Vereinbarkeit von Familie/Mutterschaft/Pflege und Beruf). 
Für die JSA und damit auch implizit die M*SA interessante Stichworte und Ansätze finden sich aber immerhin in der Strategie "Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt", der Fortführung des Fonds Sexueller Missbrauch, der weiteren Umsetzung des UBSKM-Gesetzes, der Bundesförderung von Childhood-Häusern, der Strategie "Mentale Gesundheit für junge Menschen" (u.a. bessere Verzahnung der Bereiche Bildung, KJH u. Gesundheit; Ermöglichung von Experimentierklauseln), der ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie, der weiteren Umsetzung des Gewalthilfegesetzes und Fortentwicklung der Gewaltschutzstrategie zu einem Nationalen Aktionsplan, dem Schutz queeren Lebens vor Diskriminierung, der Fortschreibung der "Einsamkeitsstrategie" (insbes. mit Fokus auf KiJu). Im Bereich Bildung wird immerhin erwähnt, dass junge Menschen ihr Potenzial unabhängig von ihrer Herkunft ausschöpfen können sollen (oder auch der Ausbau früher MINT-Bildung); doch der Grundton liegt eher auf dem Leistungsprinzip/ deren Förderung anstelle von bedarafsgerechter Unterstützung.
Auch erfreulich scheint die Ankündigung zusätzlicher Investitionen in Junges Wohnen, die Stärkung des Verbraucherschutzes zur Durchsetzung von Mietrechten junger Menschen und generell das Vorhaben, Wohnen für alle Menschen verfüg- und bezahlbar zu machen; hier ist die Umsetzung abzuwarten.
Wiederum Kritik speziell von Frauenrechts-Verfechter*innen findet der Umstand, dass der KoaV zwar eine Verbesserung der Versorgungslage bei Schwangerschaftsabbrüchen enthält, aber nicht deren zuletzt viel diskutierte Legalisierung vorsieht sowie dass eine “Evaluation” des Selbstbestimmungsgesetzes angekündigt wird, was zumindest eine Teil-Rücknahme der kürzlich erfolgten Verbesserungen, Öffnungen, Modernisierungen befürchten lässt. 

Über diesen “poltischen Teil” hinaus enthalten die gender news wie üblich Angebote zur Weiterqualifizierung und Vernetzung im Rahmen von Fachtagen und Fortbildungen. Auch Förderangebote und Stellenanzeigen sind wieder enthalten.
In den Publikationen und weitergehenden Informationen werden dann zudem erneut auch thematisch breitere Kreise gezogen und geht es nicht mehr nur um JSA/M*SA, sondern auch allgemeinere Frauen(rechts)themen und intersektionale (Diskriminierungs-)Fragen u.a.m. 

Erneut hoffe ich, eine vielseitige, informative, anregende wie auch mit mit Blick auf die Praxis hilfreiche Lektüre zu bieten 
und freue mich wie immer über Feedback, weitergehende Hinweise sowie Weiterempfehlungen. (-> zur Newsletter-Abo-Anmeldung für Neuleser*innen)

Ihnen allen - nach hoffentlich erholsamen Ostertagen - einen guten Start in den Mai und viel Kraft für alle kommenden Herausforderungen!

Herzliche Grüße
Christiane Weidner

BAG EJSA-Referentin für Mädchen*sozialarbeit, geschlechtersensible JSA, Gender Mainstreaming, LGBTQIA+-Fragen sowie die Koordinierung der verbandlichen Lobbyarbeit

Inhalt

1. Politik

Prozess der Regierungsbildung

Bilanz und Reform des Elterngeldes

Zahl der Menschen im Kirchenasyl in Deutschland

Gesamtdeutsches Fördersystem für strukturschwache Regionen

Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten

2.-3.4. Berlin: Global Disability Summit (GDS) - Kritik an mangelndem Frauen*-Fokus

Auftakt zum Girls'Day 2025 mit Bundeskanzler Olaf Scholz

Bundesrat: Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Ki& Ju

Bundesrat: Neuregelung d. Vormünder- u. Betreuervergütung zum 1.1.26

Handlungsempfehlungen des Antiziganismusbeauftragten

Versammlung des Europarates: Demokratieschutz& Meinungsfreiheit

Überstellungen im Dublin-Rahmen, Abschiebungen, Asylverfahrensdauer 2024

Begonnene Integrations- u. Alphabetisierungskurse

Vierter Gleichstellungsbericht: Klimawandel im Fokus

Politische Neutralität von NGO

Entwicklungsprojekte mit Inklusionsbezug

Feministische Außen- u. Entwicklungspolitik Deutschlands

Wissenschaftsfreiheit und feministische Außenpolitik

Altersarmut in Deutschland

Ausgaben für Fluchtursachenbekämpfung

Generationengerechtigkeit in der gesetzlichen Rentenversicherung

Bundesregierung bilanziert Familienpolitik

BReg zur Umsetzung bildungspolitischer Vorhaben

Regierung sieht positive Entwicklungen im Wohnungsbau

100 Millionen Euro für Bundesfreiwilligendienst

2. Positionen& Informationen

Human Rights Watch-Stellungnahme zum KoaV

djb-Stellungnahme zum KoaV

Parität: KoaV-Analyse

DIJuF-Übersicht: KoaV-Vorhaben für KJH u. Familienrecht

Dt. Frauenrat-Stellungnahme zum KoaV

dgti-Stellungnahme zum KoaV

DIMR: FAQ zu zentralen migrationspolit. Vorhaben der neuen BReg

Frauenhauskoordinierung e.V.-Stellungnahme zum KoaV

FamRZ-Übersicht: Familienrecht im neuen KoaV

KOK e.V.: KoaV-Analyse: Bekämpfung v. Menschenhandel u. Betroffenenschutz

Pro Asyl& Amnesty International-Stellungnahme zum KoaV

Deutsches Schulportal: Bildung im KoaV

Zentrum für neue Sozialpolitik-Analyse: Sozialpolitik u. Chancengerechtigkeit im KoaV

LSVD⁺-Stellungnahme zum KoaV

terre des hommes: Kinderrechte (internat. Entwicklungszusammenarbeit) im KoaV

3. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen / Hinweise

EU-Projekt-Förderung: Prävention u. Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt u. Gewalt gegen Kinder

Projekt „Schule – ohne mich!? Neue Entwicklungen u. Handlungsanforderungen bei Schulabsentismus“

ESF Plus-Programm: Akti(F) Plus - Aktiv für Familien& ihre Kinder

Mikroförderprogramm: Unterstützung für Engagement in ländlichen Regionen

Förderung für Bildungs- und Sozialprojekte

BAMF: "Migrantinnen einfach stark im Alltag" MiA-Kurse

Umfragen, Forschungsvorhaben und Studien zu LSBTIQ*

LAG Mädchen*politik BW: Stimmen von MINTA* gesucht

BW Utopiewerkstätten: externe Honorarkräfte als Trainer*in gesucht

Stipendienprogramm für Schüler*innen: Lehrberuf in MINT-Fächern

Stuttgart: Theaterworkshops für junge Menschen "Nein! Ja! Vielleicht!“

FF(M): berufliche Qualifizierung für Migrantinnen*

Beitritt zum Bündnis “Gemeinsam gegen Sexismus”

Info-Materialien für Fachkräfte zu Cyber-Erpessung (Sextortion)

FAQs zum Themenbereich LSBTTIQ+ in der Schule

neue Website der reichweitenstärksten dt. feministischen Organisation PINKSTINKS

neues Glossar „Gemeinsam gegen Sexismus“

neue Online-Plattform der AG Mädchen*politik Stuttgart

Glossar: Rassismus-, Rechtsextremismus-, Antisemitismus(-kritik), Diskriminierung, Migrationsgesellschaft

4. Fort- & Weiterbildungen, Workshops, Seminare

8.5. online-Workshop für Fachkräfte: Patriarchat u. verinnerlichte Machtverhältnisse

8./22.5. IN VIA Online-FoBi-Reihe zu Diskriminierung

13.-17.5. Berlin: Grundlagen geschlechterreflektierter Pädagogik

19.-20.5. FF(M): Sexualisierte Gewalt u. Täter*innenstrategien

21.5. Stuttgart: Brüchige Übergänge u. Lebensperspektiven junger geflüchteter Frauen

21.-22.5. Dortmund: Suchtprävention bei Jungen*/jungen Männern*

22.5. Online: gendersensible Berufsorientierung, Dekonstruktion v. Geschlechterklischees

ab 26.5. FoBi-Reihe: Klimaschutz i.d. pädagog. KJH-Arbeit

28.5. online-Seminar: Klassismus als oft vergessene Diskriminierungsform

2.6. Wolfen o. 22.9. Stendal: Mädchen* in Beziehungen - Von gesund bis Loverboy

4.6. Webinar zu finanzieller Selbstbestimmung v. Mädchen* u. jungen Frauen*

4.-5.6. Magdeburg: Methodenwerkstatt - spielerisch Rollenbilder hinterfragen

4.&11.6. online: Anti-Bias-Ansatz in der Praxis

6.6. online: FoBi für Fachkräfte: Umgang mit suizidgefährdeten Menschen

12.6. Online-Workshop/ safer space: Rassismus - Männlichkeiten* - Empowerment

16.-17.6. Berlin: Handlungsempfehlungen: Umgang mit sexualisierter Gewalt

18.6. Köln: Empowermentworkshop für Fachkräfte mit Rassismuserfahrungen

18.6. Röblingen o. 19.6. Bernburg o. 23.6. Magdeburg: Basis der Jungen*arbeit

26.-27.6. Berlin: 'Mythos Neutralitätsgebot' in der Jugendhilfe

3.7. Online-Workshop: Sexuelle Bildung & Jungen*arbeit

18.8. Quedlinburg: Trainer*innen-FoBi Geschlechtergerechte Konfliktlösung i.d. KJH

10.10. online: Zwischen Tabu& Körperautonomie - Herausforderungen i.d. Pubertät

ab 11/25 Karlsruhe: Rückfallprävention für sexualisiert grenzverletzende/ übergriffige Jugendliche

5. Fachtagungen, Konferenzen, Vorträge & andere Veranstaltungen

30.4.-4.5. Hannover: Deutscher Evangelischer Kirchentag

30.4.,1.&11.5. Theateraufführungen des Mädchenbildungszentrums Pforzheim

8.5. Evangel. Akademie FF(M)/online: Geschlechtergerecht sprechen? - Philosophisch-theologische Perspektiven

8.5. Wuppertal: Vernetzungstreffen für BI_POC Fachkräfte

9.5. FF(M): Europäische Gleichstellungscharta

9.5. online: KI& feministische, intersektionale, gerechte digitale Zukunft

12.5. Remscheid: Fachtag Adultismus

12.5. Mainz: Buchvorstellung: Wie begegnen wir Rechtsruck und Antifeminismus?

13.5. online: Sensibilisierung hinsichtl. von Prostitution/Sexarbeit

14.5. FF(M): Theater "Fräulein Müller bitte zum Matriarchat"

14.5., 24.6., ... online: Ev. Frauen: Zeit für Feminismus

15.5. online: Familie – ein Ort der Demokratiebildung?

16.5. Stuttgart: Fachtag „Gewaltprävention zahlt sich aus“

17.5. FF(M): Internat. Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- u. Interfeindlichkeit

20.5. Online: Kinderrechte als Grundlage für Schule und Unterricht

20.5. FF(M): Sexualisierte Gewalt u. Missbrauch in diakonischen Einrichtungen

21.5. Online: Ev.Akademie FF: Sport - Geschlecht - Diversität - Fairness im Wettkampf

21.5. online: FUMA-Talk mit dem queer_feminist. Bildungshaus lila_bunt

21.-22.5. Berlin: BFKM Jahresfachtagung: Häusl. Gewalt u. Gesundheit

21.-23.5. Bregenz (Österreich): Mädchen*Impulstage

22.5. Online-Webtalk: Berufl. Orientierung gendersensibel gestalten

22.5. Online: Unterstützung für trans* Kinder u. Jugendliche

23.5. FF(M): Istanbul-Konvention inklusiv umsetzen

4.6. Berlin: Fachtag u. politischer Jahresempfang des BFM

4.6. online: Ev. Kirche: §218 in der theologischen Debatte

11.6. Magdeburg: LAG Jungen*arbeit

17.6. online: LAG J*M* BW: Konstruktion von (toxischer) Männlichkeit im Hip Hop

ab 20.6. online: KgKJH Dialogforum zu (Anti-)Feminismus in der KJH

23.6./22.9. online: Austauschräume für J(S)A-Fachkräfte of Color

25.6./19.11. online: Austauschtreffen Trans*inklusive Mädchen*arbeit

26.6. online: Empowerment für BIPoC

30.6. Freiburg: Jungen* in Krisen(-zeiten) – Impulse für die Jungen*arbeit

18.-19.9. Halle: Fachtagung rassismuskritsche Jungen*arbeit

20.9. Dortmund: Vielfalt in d. Tat umsetzen: Armut, Rassismus, Genderungerechtigkeit

11.11. BFM-Netzwerktreffen Männer-, Jungen-, Väterberatung/-arbeit

Angebote der Evangel. Frauen Hessen u. Nassau

5.-6.3.26 Hildesheim: Bundeskongress Schulsozialarbeit

6. Publikationen

Buch/ Interview: „Wenn das Patriarchat in Therapie geht“

Studie: Jugendliche erleben online immer häufiger sex. Übergriffe

IAB-Studie zur aktuellen Entwicklung von Jugendarbeitslosigkeit

Studie: Frauen stärken das Handwerk – gegen den Fachkräftemangel

DIW-Studie: starke Kopplung von Schulkompetenzen u. sozialer Herkunft

bpb-Schriften: Toxische Weiblichkeit, Corona-Politik-Aufarbeitung (kinderethische Sicht)

Parität-Broschüre: Geschlechtliche Vielfalt in der KJH

Nationaler Diskriminierungs- u. Rassismusmonitor - engl., einfache& leichte Sprache

BEM-Betrifft Mädchen 3/2025

Buch: Was hat unser Frausein mit Ost u. West zu tun?

Leitfadenreihe: Rassismuskritische Öffnung für Jugendverbände

SVR-Studie: Polit. Teilhabe junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte 

BA-Magazin "abi": Gemeinsam gegen Klischees

Buch: Wie mutige Frauen für Gleichberechtigung in der Politik kämpfen

Broschüre: Vereinbarkeit geht alle an! Errungenschaften-Problemanzeigen-Good Practice

IAB: Chancengleichheit u. berufliche Bildung

Handreichung Mädchen*arbeit

Antifeminismus auf dem Weg durch die Institutionen

"Gender raus!" 12 Richtigstellungen zu Antifeminismus und Gender-Kritik

Digitalcourage e.V.-Publikationen (für digitale Mündigkeit, gegen digitale Gewalt u.a.m.)

7. Weitere Meldungen/ Presse / Medien

Verschiedene Informationen& Stimmen zum neuen KoaV

Armutsbericht der Parität

Artikel zu Diskriminierung, Intergeschlechtlichkeit, Transfeindlichkeit, Antifeminismus

[Audio] Dlf: Stimme eines jungen Menschen zu Generationengerechtigkeit (Rente)

Tag der lesbischen Sichtbarkeit - LSVD⁺ fordert: Queere Familien gleichstellen!

Fachdebatte: Intergeschlechtlichkeit im Personenstandsrecht

Europa: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Berufswahl überwinden

KoaV-Kritik: Rentenpläne in doppelter Hinsicht generationenungerecht

Was Familien im KoaV versprochen wird

Neuer KoaV: 5 gute Nachrichten für Frauen – und 5 schlechte

Artikel: Über Antifeminismus im ländlichen Raum

Artikel: Jungen für SAGE-Berufe u. neue Männlichkeitsbilder gewinnen

Klischeefreie Berufswahl: Positive Entwicklungen

[Audio] Geschlechterrollen - toxische Männlichkeit

Serie "Adolescence" (zu Online-Radikalisierung v. jungen Männern/Frauenhass)

Interview: stärker verankerte Genderkompetenz im schul. Umfeld nötig

Interview: digitale Gewalt gegen Frauen

Koalitionsverhandlungen: Stärkung des Kampf gegen Kindesmissbrauch gefordert

Interview: Nach der BTW: Wie geht es weiter mit feministischer Außen- u. Innenpolitik?

10.-21.3. Bundesforum Männer bei der Sitzung der UN-Frauenrechtskommission

[Video] HateAid-Reportage zu sexualisierter bildbasierter Gewalt

Magazin Geschlechtersensible Pädagogik [03/25]

Konsequenzen v. Kürzungen im JC-Eingliederungsbudget

Herausforderungen für junge Menschen am Arbeits- u. Ausbildungsmarkt

bpb-Artikel: Femizide und Gewalt gegen Frauen - Ehrgewalt in Deutschland

Neuigkeiten des Europ. Instituts für Gleichstellungsfragen

BTW: Rückschritt mit Blick auf Vielfalt u. Repräsentation

(Alters-)Armut: Frauen, Eingewanderte& Alleinerziehende am gefährdetsten

Studie: Potenziale der ökonomischen Gleichstellung

Handlungsleitfaden: Schutz minderjähriger von Menschenhandel Betroffener

Dokumentarfilm: „Ein Tag ohne Frauen“

Demokratie und Geschlechtergleichstellung in Europa

[Video] bpb: Tipps für digitale gendersensible Bildung

[Video] bpb: Tipps für digitale Extremismusprävention

8. Stellenanzeigen

Berlin o. Freiburg: In VIA Projektleitung (Themen Diskriminierung/ digitale Gewalt)

Dortmund: Offene Jugendarbeit mit queeren Jugendlichen

FF(M): interkulturelles Beratungszentrum für Migrantinnen

FF(M): Mädchen*haus Psychologin*/Pädagogin*/ Sozialpädagogin*

Freiburg: IN VIA Vorstand/Vorständin

Heidelberg: Psychologische/sozialarbeiterische Mitarbeiter*in

Köln: Student. Hilfskraft für Geschäftsstelle Queeres Netzwerk NRW

Köln: Sozialpädagogin für Offene Mädchenarbeit

Wuppertal: Initiative für Demokratie u. Toleranz e.V. (gegen Antifeminismus)

1. Politik

Prozess der Regierungsbildung

Der am 9.4. öffentlich vorgestellte Koalitionsvertrag “Verantwortung für Deutschland” von CDU/CSU und SPD wurde - nach einstimmigen CSU-Schaltkonferenz-Beschluss (mit Parteivorstand, Bundes- und Landtagsabgeordneten) am 10.4., CDU-Bundesausschuss-Beschluss am 28.4. und SPD-Mitgliedervotum bis 30.4. - beschlossen. 
Die CDU/CSU gab am 28.4. Ihre Minister*innenposten-Besetzung bekannt (Bildung und Familie: Karin Prien (CDU), Bildungsministerin Schleswig-Holstein, 2022 Präsidentin der Kultusministerkonferenz). 
Am 30.4. wurde zudem SPD-Chef Lars Klingbeil als künftiger Vizekanzler und Finanzminister vorgestellt. Die übrigen sieben SPD- Minister*innen werden am 5.5. verkündet. 
Auch der Koalitionsvertrag soll am 5.5. unterzeichnet werden und am 6.5. wird die Kanzlerwahl und Vereidigung des Kabinetts erfolgen. [Tagesschau 25.4., DLF 28.4., ntv 30.4.] 

Bilanz und Reform des Elterngeldes

[28.4.] Herausgabe des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags: “Aktueller Begriff”: Zu Bilanz und Reform des Elterngeldes: 
Das Elterngeld ist eine der zentralen staatlichen Unterstützungsleistungen für junge Familien. Es ist nicht – wie das frühere Erziehungsgeld – als Sozialleistung konzipiert, sondern kommt Eltern aller Einkommensstufen zugute und ersetzt in der Regel 65 bis 67 Prozent des entfallenden Einkommens, bei geringem Einkommen bis zu 100 Prozent. 

Seit seiner Einführung im Jahr 2007 liegt der Mindestbetrag bei 300 Euro und der Höchstbetrag bei 1.800 Euro pro Monat. Den Eltern stehen insgesamt 14 Monate Basiselterngeld nach der Geburt des Kindes zu. Sie können die Monate frei untereinander aufteilen, wobei ein Elternteil mindestens zwei und höchstens zwölf Monate für sich in Anspruch nehmen kann (12+2 Modell). 
2015 wurde zusätzlich das „Elterngeld Plus“ eingeführt, das doppelt so lang wie das Basiselterngeld bezogen werden kann, sowie ein Partnerschaftsbonus. Die mit der Einführung des Elterngeldes verbundene Zielsetzung wurde in der Gesetzesbegründung als „Dreiklang“ beschrieben. So sollte erstens ein finanzieller Schonraum in der frühen Elternphase geschaffen werden, damit sich Eltern vorrangig der Betreuung ihres Kindes widmen können. Zweitens sollte die wirtschaftliche Eigenständigkeit beider Elternteile insbesondere durch einen schnelleren beruflichen Wiedereinstieg der Mütter gesichert werden, und drittens sollte die gleichberechtigte Beteiligung von Vätern an der Kinderbetreuung gestärkt werden.

Die Wirkungsweise des Elterngeldes wurde regelmäßig evaluiert – mit dem Ergebnis, dass die Einführung des Elterngeldes zu einem Kulturwandel in der Arbeitswelt beigetragen habe.  [zum gesamten Text]

Zahl der Menschen im Kirchenasyl in Deutschland

[17.4.] In den ersten beiden Monaten dieses Jahres haben sich laut Bundesregierung insgesamt 511 Menschen in Deutschland im Kirchenasyl befunden. Im Gesamtjahr 2024 lag diese Zahl bei 2.966 nach 2.703 im Gesamtjahr 2023, wie aus der Antwort der Bundesregierung (21/67) auf eine Kleine Anfrage weiter hervorgeht.

Gesamtdeutsches Fördersystem für strukturschwache Regionen

[3.4.] Die Bundesregierung hat den Bericht zur Weiterentwicklung des „Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen“ (GFS) als Unterrichtung (21/28) vorgelegt. Das Fördersystem enthält nach Angaben der Regierung eine Vielzahl von Programmen aus den Bereichen Unternehmensförderung, Klimaschutz, Infrastruktur und Daseinsvorsorge, Digitalisierung, Forschung und Innovation, Fachkräftesicherung sowie Stärkung der Demokratie, der Teilhabe und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Der Bericht zeigt unter anderem auf, welche Fördermittel im Jahr 2022 pro Kopf in die jeweiligen Kreise und kreisfreien Städte geflossen sind. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, waren die Pro-Kopf-Ausgaben in Ostdeutschland auch im Jahr 2022 deutlich höher als in Westdeutschland. Mehr als die Hälfte der berücksichtigten GFS-Fördermittel sei nach Ostdeutschland geflossen (insgesamt 52,8 Prozent bei einem Bevölkerungsanteil von 19,4 Prozent). 

Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten

[3.4.] Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten 
Mit dem Stand vom 19. Februar 2025 haben sich 2.779 Personen auf der zentralen Warteliste für den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten befunden. Diese Zahl könne auch Mehrfachregistrierungen durch dieselbe Person beinhalten, schreibt die Bundesregierung in der Antwort (20/15151) auf eine Kleine Anfrage.
Demnach befanden sich unter den Genannten 13 Angehörige einer Referenzperson mit subsidiärem Schutz, deren 18. Geburtstag in den nächsten sechs Monaten liegt und 21 Angehörige einer Referenzperson mit subsidiärem Schutz, deren 14. Geburtstag in den nächsten sechs Monaten liegt. Hauptherkunftsland dieser minderjährigen Referenzpersonen ist Syrien, in zwei Fällen Somalia und in einem Fall Sudan.

2.-3.4. Berlin: Global Disability Summit (GDS) - Kritik an mangelndem Frauen*-Fokus

Deutschland richtete am 2.-3.4. in Berlin den (in der Regel alle drei Jahre durchgeführten) globalen Gipfel für die Rechte von Menschen mit Behinderungen („Global Disability Summit“) gemeinsam mit den Co-Gastgebern Jordanien und der International Disability Alliance aus. Innerhalb der Bundesregierung war das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) federführend. Das internationale Gipfeltreffen hatte zum Ziel, die weltweite Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen⁠ entwicklungspolitisch voranzubringen. [BMZ, Dip.bundestag.de, globaldisabilitysummit.org]

Kritik gab es von teilnehmenden weltweiten Interessenvertreter*innen behinderter Frauen*: Die globalen Diskriminierungen von Frauen, Mädchen und gender-diversen Personen mit Beeinträchtigungen müsse auf dem nächsten Gipfeltreffen in drei Jahren deutlich stärker fokussiert und das Empowerment von Frauen und Mädchen gestärkt werden. Denn im Hauptprogramm gab es kein einziges Panel zu deren Lebenssituation. Lediglich im Seitenprogramm fanden zwei Veranstaltungen statt, die wiederum überfüllt waren angesichts großen Vernetzungsbedarfs. Den Diskriminierungen von LGBTIQ* Personen mit Beeinträchtigungen wiederum widmete sich nur ein „Kamingespräch“.
Die Kritik an der Entscheidung, Gleichstellungsthemen auf dem GDS 2025 keinen Platz einzuräumen, wurde bereits im Vorfeld von Selbstvertretungsorganisationen massiv kritisiert. Frauen aus der zivilgesellschaftlichen Vorbereitungsgruppe hatten deshalb erstritten, dass zumindest am Vortag des Weltgipfels ein Workshop von Frauen mit Beeinträchtigungen stattfinden konnte. 
Die Diskriminierungen von Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigungen sind weltweit sehr ähnlich. Überall erfahren sie zwei-bis viermal häufiger geschlechtsspezifische Gewalt. Überall ist die gesundheitliche Versorgung hinsichtlich Frauengesundheit, Schwangerschaftsbegleitung, Verhütung etc. eine Herausforderung. Weltweit sind Frauen mit Beeinträchtigungen häufiger von Armut betroffen.
Die Forderungen auf allen Frauen- und Gendertreffen des Gipfels waren einhellig klar: Die Selbstvertretungen von Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigungen müssen konsequent einbezogen werden – in allen Entscheidungsprozessen der Behinderten- und Gleichstellungspolitik. Sie müssen sichtbarer werden, sie müssen vor allen Dingen finanziell gefördert werden! Behinderte Frauen müssen verstärkt in führenden Positionen vertreten sein. Schließlich bestand Einigkeit darin, dass die sozialen Bewegungen angesichts des weltweit rauher werdenden Winds gegen Gender, gegen Diversität verstärkt zusammenarbeiten müssen. Das gilt nicht nur auf globalen Gipfeltreffen, sondern auch bei uns zuhause. [weibernetz.de, gds2025.org, inclusivefutures.org, Civil Society Declaration, globaldisabilityfund.org, internationaldisabilityalliance.org]

Auftakt zum Girls'Day 2025 mit Bundeskanzler Olaf Scholz

[1.4.] 24 Schülerinnen starteten ihren Girls’Day schon zwei Tage früher: Am 1. April empfing sie Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt zu einem MINT-Erlebnisparcours mit anschließender Gesprächsrunde. Der bundesweite Mädchen-Zukunftstag findet seit 2001 regelmäßig und mit stetig wachsender Teilnehmerinnenzahl statt.

Partnerin der Auftaktveranstaltung war mit der Initiative D21 eine Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei. Die Initiative D21 macht sich für Digitalisierungsthemen, digitale Bildung und mehr Frauen in IT-Berufen stark. Der Parcours wurde von Mitgliedsorganisationen der Initiative D21 gestaltet.
Bei der Gesprächsrunde mit Bundeskanzler Olaf Scholz erhielten die jungen Frauen die Gelegenheit, über Themen zu sprechen, die ihre Generation bewegen. „Dieser Dialog auf Augenhöhe ist ein zentrales Element des Girls'Day-Auftakts“, betont Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 und Moderatorin der Runde. „Hier werden die Schülerinnen nicht nur gehört, sondern erfahren, dass ihre Perspektiven für die Zukunft der MINT-Berufe und damit für Deutschlands Innovationskraft entscheidend sind.“
Die Schülerinnen konnten u.a. folgende MINT-Berufe kennenlernen: UX-Designerin, IoT-Consultant und IoT-System-Engineerin, AI-Engineerin, Neurowissenschaftlerin und Datenwissenschaftlerin, Fachinformatikerin für KI und Datenanalyse, KI-Expertin und Softwareentwicklerin, Naturwissenschaftlerin und Ingenieurin (ING Deutschland): 3D-Modellierung in Virtual Reality mit Darstellung auf Hologramm-Projektoren.

Am 3. April, dem eigentlichen Girls'Day, boten rund 15.000 Unternehmen und Organisationen etwa 130.000 Plätze für Schülerinnen an, um ihnen Berufe mit einem bisher noch hohen Männeranteil vorzustellen, viele davon aus dem MINT-Bereich.
Der Girls'Day ist eines der größten Berufsorientierungsprojekte für Mädchen weltweit. Die jährliche Evaluation bestätigt den Erfolg: 95 % der Schülerinnen bewerten den Girls'Day mit sehr gut oder gut. Rund 70 % gaben an, großes Interesse für die erlebten Berufsfelder entwickelt zu haben.

Der Auftakt zum Boys’Day, dem Jungen Zukunftstag, fand am 2. April mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus statt. [Initiative Klischeefrei I, II; girls-day.de]

Bundesrat: Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Ki& Ju

[21.3.] 1052. Sitzung des Bundesrates: TOP 1 87/25 Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen
Am 21. März hat der Bundesrat dem Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen (UBSKM-Gesetz) zugestimmt. Mit dem UBSKM-Gesetz wird ein starkes, durch das Parlament legitimiertes Amt einer oder eines Unabhängigen Bundesbeauftragten gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen geschaffen. Auch der beim UBSKM-Amt angesiedelte Betroffenenrat und die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs werden damit auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Damit wird der Kinderschutz in Deutschland dauerhaft gestärkt. [BMFSFJ]

Bundesrat: Neuregelung d. Vormünder- u. Betreuervergütung zum 1.1.26

[21.3.] Bundesratssitzungs-TOP 3 89/25 Gesetz zur Neuregelung der Vormünder- und Betreuervergütung und zur Entlastung von Betreuungsgerichten und Betreuern sowie zur Änderung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes und des Justizkostenrechts (Kosten- und Betreuervergütungsrechtsänderungsgesetz 2025 - KostBRÄG 2025)
Am 21.03.2025 hat nun der Bundesrat dem Gesetz zur Neuregelung der Vormünder- und Betreuervergütung und zur Entlastung von Betreuungsgerichten und Betreuern sowie zur Änderung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes und des Justizkostenrechts (Kosten- und Betreuervergütungsrechts- änderungsgesetz 2025 – KostBRÄG 2025) zugestimmt. Das Gesetz erhöht neben der Vergütung für Vormünder und Betreuerinnen, für im Familienrecht tätige Verfahrensbeistände und Pflegerinnen, qualifizierte Sachverständige, Sprachmittler und Gerichtsvollzieherinnen auch die Rechtsanwaltsvergütung. Für das Vergütungssystem der Betreuerinnen und Betreuer sieht das Gesetz zudem systematische Änderungen in Form eines vereinfachten Systems vor. Die Änderungen treten zum 01.01.2026 in Kraft.
Der Bundesrat hat seine Zustimmung mit einer Entschließung verbunden, die bereits der federführende Rechtsausschuss und der Finanzausschuss vorgeschlagen hatten. [→ weitergehende Informationen]

Handlungsempfehlungen des Antiziganismusbeauftragten

[21.3.] Handlungsempfehlungen des Antiziganismusbeauftragten 
Als Unterrichtung (20/15140) liegen „Tätigkeitsbericht und Handlungsempfehlungen des Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland“, Mehmet Gürcan Daimagüler, vor. Darin empfiehlt der Beauftragte der Bundesregierung, den 2. August „als Gedenktag für die ermordeten Sinti* und Roma* nicht nur auf europäischer Ebene, sondern auch weltweit anzuerkennen“ und hierzu eine Initiative im Rahmen der Vereinten Nationen einzubringen. Auch plädiert er dafür, sich für eine stärkere Verankerung des 2. August als Gedenktag in Deutschland und Europa einzusetzen.
Zugleich legt er der Bundesregierung nahe, die nationale Strategie „Antiziganismus bekämpfen, Teilhabe sichern!“ weiterzuentwickeln, „mit einem Budget zu hinterlegen und überprüfbare Kriterien zur Erfolgskontrolle zu entwickeln“. Zudem soll die Bundesregierung nach seinem Willen eine „Kommission zur Aufarbeitung des an Sinti* und Roma* nach 1945 begangenen Unrechts“ einsetzen und mit den nötigen Mitteln ausstatten. 
Daneben spricht sich der Beauftragte dafür aus, „den Schutzstatus der Roma*, die vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, dauerhaft abzusichern und ihnen gleichberechtigten Zugang zu allen relevanten Unterstützungsmaßnahmen zu gewähren“. Des Weiteren rät er, „geflüchteten Roma* aus dem ehemaligen Jugoslawien und ihren Angehörigen, die bis heute vielfach im Status der Duldung leben“, aus humanitären und historischen Gründen eine sichere Bleibeperspektive zu eröffnen. 
Ferner dringt er darauf, Lücken in der Entschädigungspraxis zu prüfen und die „Gleichstellung der von NS-Verfolgung betroffenen Sinti* und Roma* mit jüdischen Opfern der NS-Verfolgung in der Verwaltungspraxis sicherzustellen“. Darüber hinaus setzt sich der Beauftragte in seinen Handlungsempfehlungen unter anderem dafür ein, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Geschichte von Sinti und Roma zu schärfen und Maßnahmen zur Anerkennung und Förderung ihrer kulturellen Leistungen und Sprache und ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Gesellschaft zu stärken.

Versammlung des Europarates: Demokratieschutz& Meinungsfreiheit

Vom 19.-21.3. reiste Bundestagpräsidentin Bärbel Bas auf Einladung des Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Theodoros Rousopoulos, nach Straßburg und traf hier Parlamentspräsident*innen der Europarats-Staaten. Am Sitz des Europarates findet die Konferenz der Parlamentspräsidenten der 46 Mitgliedstaaten statt.
Die Teilnehmer*innen befassten sich im ersten Konferenzteil mit dem Schutz der Demokratie. Dazu wurde u.a. von dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk eine einführende Rede gehalten und von Bundestagspräsidentin Bas einen Redebeitrag geleistet. Der zweite Teil der Konferenz widmete sich des Themas „Garantie der Meinungsfreiheit in Zeiten der Polarisierung und Unsicherheit“. Im dritten Teil der Konferenz, zu dem auch Bundestagspräsidentin Bas sprach, wurde die zunehmende Gewalt gegen Politiker thematisiert.
Die Bundestagspräsidentin führte zudem ein bilaterales Gespräch mit der Präsidentin der französischen Assemblée nationale, Yaël Braun-Pivet, und unterzeichnete mit ihr eine Urkunde für den Deutsch-Französischer Parlamentspreis, mit dem künftig herausragende deutsch-französische Projekte der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit geehrt werden sollen.
Weiterhin führte sie Gespräche mit dem Vorsitzenden der ukrainischen Werchowna Rada, Ruslan Stefantschuk, sowie dem Sprecher des kanadischen Unterhauses, Greg Fergus. [strassburg-europarat; weitere Informationen zur Europarats-Parlamentspräsidentenkonferenz → hier]

Überstellungen im Dublin-Rahmen, Abschiebungen, Asylverfahrensdauer 2024

[19.3.] Überstellungen im Dublin-Rahmen 
Überstellungen von Asylbewerbern im Rahmen des sogenannten Dublin-Systems sind ein Thema der Antwort der Bundesregierung (20/15133) auf eine Kleine Anfrage. Danach kam es im vergangenen Jahr zu insgesamt 74.583 Übernahmeersuchen von Deutschland an die Mitgliedstaaten. Die Zahl der Zustimmungen lag dabei 2024 bei 44.431 und die der erfolgten Überstellungen bei 5.827, wie aus der Antwort weiter hervorgeht.
Die Zahl der Übernahmeersuchen von Mitgliedstaaten an Deutschland betrug vergangenes Jahr den Angaben zufolge 14.984. Hier gab es laut Vorlage insgesamt 10.112 Zustimmungen sowie 4.592 erfolgte Überstellungen.

[11.3.] Knapp 20.100 Abschiebungen im Jahr 2024 
Im vergangenen Jahr sind nach Kenntnis der Bundesregierung 20.084 Ausländer aus Deutschland abgeschoben worden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um zirka 22 Prozent, wie aus der Antwort der Bundesregierung (20/15103) auf eine Kleine Anfrage weiter hervorgeht. Danach konnten zugleich 33.717 Abschiebungen im Jahr 2024 nicht vollzogen werden.
Davon wurden 32.567 den Angaben zufolge vor Übergabe an die Bundespolizei abgebrochen und 1.150 während beziehungsweise nach Übernahme durch die Bundespolizei. Gründe für den Abbruch waren laut Vorlage unter anderem in 20.069 Fällen eine „nicht erfolgte Zuführung“ und in 12.296 Fällen eine „Stornierung des Ersuchens“.

[3.3.] Durchschnittliche Asylverfahrensdauer 
Über die Asylverfahrensdauer informiert die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/15083) auf eine Kleine Anfrage. Danach lag vergangenes Jahr die durchschnittliche Bearbeitungsdauer bis zu einer behördlichen Entscheidung bei insgesamt 8,7 Monaten. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer bis zu einer unanfechtbaren Entscheidung betrug den Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 14,5 Monate.

Begonnene Integrations- u. Alphabetisierungskurse

[17.3.] Begonnene Integrations- und Alphabetisierungskurse 
Die Zahl der begonnenen Integrationskurse ist laut Bundesregierung von 17.876 im Jahr 2022 über 18.830 im Folgejahr auf 19.796 im Jahr 2024 gestiegen. Die Zahl der begonnenen Alphabetisierungskurse lag vergangenes Jahr bei 2.760 nach 2.165 im Vorjahr und 1.883 im Jahr 2022, wie aus der Antwort der Bundesregierung (20/15126) auf eine Kleine Anfrage weiter hervorgeht. Nicht enthalten sind danach in den genannten Zahlen Wiederholungskurse. Bei den Angaben für 2024 handelt es sich der Antwort zufolge um eine vorläufige Statistik. 

Vierter Gleichstellungsbericht: Klimawandel im Fokus

[12.3.] Mit dem „Schwerpunkt Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation“ befasst sich der Vierte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der nun als Unterrichtung (20/15105) vorliegt. Darin warnen die Sachverständigen unter anderem davor, Transformationsstrategien einseitig auf technik- und industrieorientierte Lösungen auszurichten, denn dies berge die Gefahr, Geschlechterungleichheiten zu verschärfen. 
Zur Erläuterung dieses Aspekts führen sie aus: „Strukturelle Geschlechterungleichheiten, etwa beim Einkommen, auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Verteilung von Sorgearbeit, werden bei Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen bislang kaum berücksichtigt. Der CO2-Preis für fossile Heizenergie beispielsweise trifft alleinlebende und alleinerziehende Frauen aufgrund ihres geringeren Einkommens überdurchschnittlich hart; zugleich können sie seltener auf klimafreundliche Alternativen umstellen. Bei klimapolitischen Strategien und Investitionen für die Wirtschaft liegt der Fokus auf technikzentrierten Lösungen, dem Problem des Beschäftigungsverlustes in emissionsstarken Branchen und Entlastungen für energieintensive Industrien; damit stehen männerdominierte Branchen im Mittelpunkt der Bemühungen. Die Folgen des Klimawandels für frauendominierte Branchen, etwa für Dienstleistungen in den Bereichen Soziales, Bildung und Gesundheit, werden demgegenüber vernachlässigt.“ [vgl. BT hib 19.3.]

Politische Neutralität von NGO

Keine Bildung von „Schattenstruktur“ durch NGOs 
Die Bundesregierung sieht keine Anhaltspunkte, dass von ihr geförderte Nichtregierungsorganisationen (NGOs) eine „Schattenstruktur“ gebildet hätten. Die teilt die Regierung in ihrer Antwort (20/15101) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/15035) mit, die im Vorwort zur Kleinen Anfrage auf Stimmen verwiesen hatte, wonach Nichtregierungsorganisationen (NGOs) eine „Schattenstruktur“ darstellen und mit staatlichen Geldern indirekt Politik betreiben würden. Staatlich finanzierte Organisationen müssten jedoch ihre politische Neutralität wahren. Nach Auffassung der Unionsfraktion hätten die Proteste gegen die CDU Deutschlands eine gezielte parteipolitische Einflussnahme unmittelbar vor der nächsten Bundestagswahl dargestellt, was nicht mehr vom Gemeinnützigkeitsrecht gedeckt sei. Eine direkte oder indirekte Wahlkampfunterstützung sei mit dem Grundsatz der Chancengleichheit nicht vereinbar, hatte die Unionsfraktion argumentiert. 
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Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann unterstrich die Unterstützung der Bundesregierung für zivilgesellschaftliches Engagement. Sie betonte, dies sei entscheidend "für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander und die Arbeit gegen Radikalisierung und Polarisierung in der Gesellschaft". [tagesschau]
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"Neutralitätspflicht missinterpretiert" Fast 1.800 Wissenschaftler kritisieren Unionsfraktion: Eine Anfrage der Union zur Finanzierung von Organisationen und Initiativen löst eine Protestwelle unter Wissenschaftlern aus ganz Deutschland aus. In einem offenen Brief kritisieren sie CDU/CSU deutlich für diesen Schritt. [Hessenschau]

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Zivilgesellschaftliche Akteure, Vereine und Verbände bewerteten die Anfrage als „Angriff auf die Zivilgesellschaft“. [Dlf]

Entwicklungsprojekte mit Inklusionsbezug

[12.3.] Entwicklungsprojekte mit Inklusionsbezug 
Die Bundesregierung kann keine genauen Angaben dazu machen, bei wie vielen vom Bund geförderten Projekten der Entwicklungszusammenarbeit in den vergangenen drei Jahren Menschen mit Behinderungen „ausschließliche oder vorrangige Zielgruppe“ waren oder einen Inklusionsbezug hatten. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (20/15108) auf eine Kleine Anfrage hervor. 
Entsprechende Daten würden erst ab dem 1. Januar 2024 systematisch erfasst. Zu diesem Zeitpunkt habe das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die übersektorale Kennung „Inklusion und Empowerment von Menschen mit Behinderungen“ für BMZ-geförderte Maßnahmen eingeführt, schreibt die Bundesregierung. 
Ein Monitoring im Jahr 2022, das „im Wesentlichen auf manuellen Auswertungen“ beruhe, habe jedoch ergeben, dass etwa sieben bis acht Prozent der von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) durchgeführten Vorhaben einen Inklusionsbezug aufwiesen, heißt es in der Antwort weiter. Ab 2024 tragen neun Prozent der GIZ-Vorhaben die Kennzeichnung „Inklusion und Empowerment von Menschen mit Behinderungen“.

Feministische Außen- u. Entwicklungspolitik Deutschlands

[25.2.] In ihrer Antwort (Drs. 20/15068) auf eine kleine Anfrage führt die Bundesregierung aus, dass sie ihre Feministische Außen- und Entwicklungspolitik als Querschnittsaufgabe umsetzt. Die im März 2023 veröffentlichten Leitlinien und Strategie geben hierzu Rahmen und Richtung vor und leiten außen- und entwicklungspolitische Initiativen und institutionelle Neuerungen in der Arbeitsweise des Auswärtigen Amtes und des BMZ. Die drei Kernanliegen der feministischen Außen- und Entwicklungspolitik – eine Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen weltweit, Einsatz für gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Gesellschaftsbereichen, gleicher Zugang zu Ressourcen für Frauen und marginalisierte Gruppen – sind breit im Auswärtigen Amt und im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verankert und fließen in die Entscheidungsfindung ein. 
Bswp. hat sich die BReg im Rahmen ihres Vorsitzes des Call to Action on Gender Based Violence (GBV)* unter anderem für die stärkere Einbindung lokaler frauengeführter Organisationen bei der Planung, Koordinierung und Umsetzung humanitärer Hilfsmaßnahmen eingesetzt.
Die feministische Außenpolitik ist in den wesentlichen außenpolitischen Strategiedokumenten, wie der Nationalen Sicherheitsstrategie, der Humanitären Hilfe und der Klimaaußenpolitikstrategie, verankert. Umfragen unter den Botschafterinnen und Botschaftern und Arbeitseinheiten der Zentrale zeigen, dass die feministische Außenpolitik mit viel Engagement und Kreativität umgesetzt wird.
Zu den zahlreichen weiteren erfolgreichen Umsetzungsbeispielen der feministischen Außenpolitik in allen Bereichen der deutschen Außenpolitik wird auf eine Antwort (Drs. 20/14327) auf eine Große Anfrage (Frage 66; S. 25-27) verwiesen.

* Der 2013 vom Vereinigten Königreich und Schweden ins Leben gerufene Aktionsaufruf zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt in Notsituationen ist eine globale Initiative von Regierungen und Gebern, internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. Ihr Ziel ist es, den Wandel voranzutreiben und die Rechenschaftspflicht des humanitären Systems zu fördern, um bereits in den frühesten Phasen einer Krise gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorzugehen.

Wissenschaftsfreiheit und feministische Außenpolitik

[25.2.] Wissenschaftsfreiheit und feministische Außenpolitik 
Die Bundesregierung sieht keine Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit durch die Umsetzung feministischer Außenpolitik. Das geht aus der Antwort (20/15066) auf eine Kleine Anfrage hervor, die sich nach der „Abkehr von Gleichstellung, Vielfalt und Inklusivität als universitären Leitbegriffen“ durch die University of Alberta, einer Partneruniversität des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, erkundigt hatte. 
Wie die Bundesregierung schreibt, schließe „die Förderung von Wissenschaftskooperationen im Sinne der Feministischen Außenpolitik (Feminist Foreign Policy, FFP) das Streben nach Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion ein“. Die Frage, wie Hochschulen in anderen Ländern ihre Werte und Leitprinzipien definieren und umsetzen, unterliege der akademischen und gesellschaftlichen Diskussion in den jeweiligen Ländern. Die Bundesregierung verfolge diese Entwicklungen, kommentiere sie aber nicht.

Altersarmut in Deutschland

[20.2.] Altersarmut in Deutschland 
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2023 rund 1,63 Millionen Menschen im Alter von 65 Jahren und älter in Deutschland erwerbstätig. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/15029) auf eine Kleine Anfrage. Aus der Antwort geht weiter hervor, dass im Dezember 2023 auf etwas mehr als eine Million Altersrenten ein Grundrentenzuschlag (durchschnittlich 95 Euro) gezahlt wurde. 2022 betraf dies rund 944.000 Renten mit durchschnittlich 89 Euro. 39 Prozent aller Altersrenten lagen Ende 2023 bei unter 950 Euro.

Ausgaben für Fluchtursachenbekämpfung

[20.2.] Ausgaben für Fluchtursachenbekämpfung 
Für die Sonderinitiative (SI) „Flüchtlinge und Aufnahmeländer“, mit der das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit 2022 Flüchtlinge und Binnenvertriebene sowie Aufnahmeländer und die lokale Bevölkerung unterstützt, standen im Jahr 2024 Haushaltsmittel in Höhe von 435,3 Millionen Euro zur Verfügung. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung (20/15030) auf eine Kleine Anfrage hervor.
Im Rahmen der Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen und Flüchtlinge (re-)integrieren“, die der SI „Flüchtlinge und Aufnahmeländer“ vorausging, seien von 2014 bis Ende 2022 in rund 319 Projekten mehr als 33,5 Millionen Menschen in 78 Ländern mit Mitteln in Höhe von rund 4,3 Milliarden Euro erreicht worden, heißt es in der Antwort. 
Die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Unterstützung von Geflüchteten und der ansässigen Bevölkerung in den Aufnahmeregionen werde unter anderem belegt durch die Evaluierung des Deutschen Evaluierungsinstituts der Entwicklungszusammenarbeit sowie durch eine Studie des German Institute of Development und Sustainability (IDOS) zur Wirksamkeit von Cash-for-Work-Maßnahmen. 
Zu den weiteren flüchtlingsbezogenen Ausgaben verweist die Bundesregierung auf die Finanzpläne, in denen die Bundesregierung jährlich über die verwendeten Mittel informiert. Eine Auflistung der flüchtlingsbezogenen Ausgaben nach Ressorts für die Jahre 2016 bis 2023 ist der Antwort als Anlage beigefügt. „Eine genaue Abgrenzung, ob und in welchem Umfang diese ausschließlich der Bekämpfung von Fluchtursachen dienen“, sei aufgrund der „Komplexität der Aufgabenwahrnehmung nicht in jedem Einzelfall möglich“, schreibt die Bundesregierung.
Das BSW hatte unter anderem gefragt, wie hoch die Mittel zur Bekämpfung von Fluchtursachen in den vergangenen zehn Jahren waren. Die Fragesteller kritisieren auch, dass die Bundesregierung die Bekämpfung von Fluchtursachen vernachlässigt habe und „keine kohärente ressortübergreifende Strategie“ erkennbar sei.

Generationengerechtigkeit in der gesetzlichen Rentenversicherung

[18.2.] Haltelinie bei der Rente nützt auch jungen Menschen: Die Bundesregierung verteidigt sich gegen den Vorwurf, ihre Rentenpolitik schade den jüngeren Generationen. In einer Antwort (20/15021) auf eine Kleine Anfrage erklärt sie dazu: „Mit der dauerhaften Sicherung der Haltelinie für das Rentenniveau bei 48 Prozent werden die Interessen der Generationen ausgewogen berücksichtigt. Denn auch die heutigen und künftigen Beitragszahlerinnen und Beitragszahler werden einmal zu Leistungsbeziehenden. Sie dürfen einerseits in ihrer Zeit als Beitragszahlende nicht überfordert werden, andererseits muss eine Anwartschaft auf verlässliche Leistungen entstehen. Ein angemessenes Verhältnis zwischen Rentenleistungen und Rentenversicherungsbeiträgen muss gewahrt bleiben. Die Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung nutzt auch den Jungen. Geschieht sie nicht, fällt die Rente gegenüber den Löhnen weiter ab. Auch die heute Jungen würden dann im Alter keine entsprechende Rente mehr bekommen.“ [BT-hib 110/2025, 5.3.]

Bundesregierung bilanziert Familienpolitik

[17.2.] In einer kleinen Anfrage wird die Bundesregierung aufgefordert, Stellung zu nehmen zum Stand der Umsetzung der im Koalitionsvertrag 2021 angekündigten umfangreichen Maßnahmen aus dem Bereich der Familien-, Senioren-, Frauen- und Jugendpolitik. In ihrer Antwort (20/14997) weist die BReg u.a. den Vorwurf zurück, sie habe in den zurückliegenden drei Jahren der Ampel-Regierung zu wenig getan, um Familien und Kinder besser zu unterstützen. Weiterhin beantwortet sie u.a. die Frage nach Maßnahmen zum Kampf gegen Kinderarmut mit dem Verweis, dass das Gesetz für eine Kindergrundsicherung im parlamentarischen Verfahren stecken geblieben sei. Darüber hinaus habe die Regierung aber dafür gesorgt, dass sowohl das Kindergeld zum ersten Januar 2025 gestiegen ist und die steuerlichen Freibeträge für Kinder und Kindergeld ab 2026 steigen. Auch sei der Kinderzuschlag erhöht worden. Die Antwort reagiert auf insgesamt 102 Fragen zu familienpolitischen Komplexen wie Unterhaltsvorschuss, Kinderbetreuung und vielen anderen Themen. [BT-hib 26.2.]

BReg zur Umsetzung bildungspolitischer Vorhaben

[17.2.] Bundesregierung zur Umsetzung bildungspolitischer Vorhaben 
Die Bundesregierung hat in Ihrer Antwort (20/15013) auf eine Kleine Anfrage zur Umsetzung bildungspolitischer Vorhaben in der 20. Legislaturperiode Stellung genommen. Wie daraus hervorgeht, standen insbesondere das Startchancen-Programm, der Digitalpakt 2.0 und die Zusammenarbeit mit den Ländern zur Verbesserung der Bildungsqualität im Fokus.
Das Startchancen-Programm sei beispielsweise ins Leben gerufen worden, um Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler gezielt zu unterstützen, heißt es in der Antwort. Bund und Länder wollen dafür über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu einer Milliarde Euro jährlich bereitstellen. Da das Programm erst am 1. August 2024 startete, seien die Mittel für das Jahr 2024 halbiert worden. 200 Millionen Euro wurden im Haushalt des vergangenen Jahres eingeplant, für 2025 sind 400 Millionen Euro vorgesehen, schreibt die Bundesregierung. 
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, habe zur Förderung der inklusiven Bildung das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2021 bis 2024 insgesamt 25 Millionen Euro bereitgestellt. Dies umfasse vorwiegend die Forschungsförderung zur inklusiven Bildung sowie die Unterstützung der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung. Eine neue Förderrichtlinie „Transfer in der inklusiven Bildung“ sei am 16. Oktober 2024 bekanntgegeben worden.
Außerdem sei in der frühkindlichen Bildung eine engere Zusammenarbeit des BMBF mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch die Entwicklung der „Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag“ erfolgt. Diese wurde im Mai 2024 vorgestellt und umfasse Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in Zusammenarbeit mit der Kultusministerkonferenz sowie der Jugend- und Familienministerkonferenz. Zudem unterstütze das BMBF die Länder durch bundesweite Austauschformate zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen für frühpädagogische Berufe.
Die Bundesregierung verweist ferner auf die Beschlüsse des Bundeskanzlers und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten vom 6. Dezember 2024 zur weiteren Digitalisierung der Anerkennungsverfahren und Harmonisierung der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, insbesondere für Erzieherberufe. Ziel sei es, länderspezifische Kompetenzen zu bündeln und die Verfahren effizienter zu gestalten.

Regierung sieht positive Entwicklungen im Wohnungsbau

[12.2.] Regierung sieht positive Entwicklungen im Wohnungsbau 
Die schwierige Lage im Bausektor ist nach Ansicht der Bundesregierung durch gemeinsame Kraftanstrengungen von Wirtschaft und Politik trotz Krieg, Inflation, höheren Zinsen und gestörten Lieferketten weitestgehend stabilisiert worden. In einer Antwort der Bundesregierung (20/14964) auf eine Kleine Anfrage wird darauf verwiesen, dass es im Bausektor nicht zu einem Abbau von Kapazitäten in nennenswertem Umfang gekommen sei. Es sei gelungen, die Wohnungsbauzahlen auf einem hohen Niveau, das deutlich über dem Durchschnitt des vorangegangenen Jahrzehnts liege, zu stabilisieren. Im Jahr 2021 (als die Bauwirtschaft noch geboomt habe) seien deutschlandweit rund 300.000 Wohnungen gebaut worden. Obwohl der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Bauwirtschaft 2022 stark getroffen habe und Zinsen, Bau- und Energiepreise in die Höhe getrieben worden seien, seien 2022 (295.275) und 2023 (294.399) fast genau soviel Wohnungen gebaut worden. Nach wie vor befänden sich über 800.000 Wohnungen im Bauüberhang, davon seien über 390.000 Wohnungen bereits im Bau. Damit könne die Bautätigkeit weiter stabilisiert werden. 
Außerdem verweist die Bundesregierung in der Antwort auf mehrere auf den Weg gebrachte Wohnungsbauprogramme sowie auf die ausgeweitete Förderung des sozialen Wohnungsbaus. „In vielen Bundesländern wurde bereits eine Trendwende eingeleitet, und es wurden wieder mehr Sozialwohnungen geschaffen“, schreibt die Regierung. Darüber hinaus habe das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit dem „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ wichtige Stakeholder aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik an einen Tisch geholt und gemeinsam neue Ansätze und Ideen entwickelt. Verwiesen wird auch auf Maßnahmen zur effektiven Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung sowie zur Senkung der Baukosten. Die Wohngeld-Plus-Reform habe außerdem maßgeblich dazu beigetragen, dass mehr Haushalte mit geringen Einkommen als je zuvor Unterstützung bei ihren hohen Wohnkosten erhalten würden. 
Zu den Aussichten im Bausektor schreibt die Regierung, das Volumen der Wohnungsbaukredite sei nach den Daten der Bundesbank bereits im Jahr 2024 wieder gestiegen. Zuletzt hätten sich auch die Auftragszahlen erholt. „Führende Experten und Wirtschaftsforschungseinrichtungen gehen davon aus, dass sich im Jahr 2025 eine spürbare Trendwende bei der Baukonjunktur vollziehen wird“, heißt es weiter. 

100 Millionen Euro für Bundesfreiwilligendienst

[12.2.] 100 Millionen Euro für Bundesfreiwilligendienst 
Berlin: (hib/SCR) Das Bundesministerium der Finanzen hat eine überplanmäßige Verpflichtungsermächtigung (VE) in Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro für den Bundesfreiwilligendienst genehmigt. Die VE soll im Jahr 2026 fällig werden. Darüber informiert die Bundesregierung in einer Unterrichtung zur vorläufigen Haushaltsführung 2025 (20/15041). „Die VE wird benötigt, um in dem im Bundesfreiwilligengesetz (BFDG) vorgesehenen Verfahren eine entsprechend rechtlich bindende Zusicherung zur Finanzierung für die meist überjährig auszuschreibenden Plätze im Bereich des Bundesfreiwilligendienstes erteilen zu können“, heißt es zur Begründung.

2. Positionen& Informationen

Human Rights Watch-Stellungnahme zum KoaV

[15.4.] Human Rights Watch: Deutschlands Regierungskoalition: Beunruhigende Pläne für die soziale Sicherheit - Sanktionierendes, leistungsärmeres Sozialsystem schadet Menschenrechten. 
Der Koalitionsvertrag stellt leider eine Rückkehr zu einem als „Reform“ und „Vereinfachung“ getarnten, aber harten Sozialsystem dar. Anstatt sich mit der wachsenden Zahl von Menschen im Land zu befassen, die von Armut betroffen sind, kürzt der Vertrag die Unterstützung für Langzeitarbeitslose und bestraft sie mit dem Einbehalt von Leistungen wegen „mangelnder Kooperationsbereitschaft“.
Human Rights Watch hat kürzlich dokumentiert, dass die Sozialleistungen in Deutschland bereits jetzt den Anforderungen zum Schutz des Rechts der Menschen auf soziale Sicherheit und einen angemessenen Lebensstandard nicht genügen und wohl auch nicht das nach deutschem Verfassungsrecht geforderte Existenzminimum erreichen. Vor allem Frauen, darunter Alleinerziehende und ältere alleinstehende Frauen, müssen auf alltägliche Dinge wie Lebensmittel oder Heizungswärme verzichten.
   Im KoaV wird das erst 2023 eingeführte Bürgergeld durch die „Neue Grundsicherung für Arbeitsuchende“ ersetzt, die sich bei der Berechnung der Ansprüche auf Sozialleistungen auf eine ältere jährliche Inflationsindexierungsmethode stützt, was zu realen Kürzungen der Leistungen führen wird. Die Indexierungsmethode wird auch für andere sogenannte „grundlegende“ Sozialleistungen für Menschen über 65 oder Menschen, die als dauerhaft erwerbsunfähig gelten, Anwendung finden. Diese bittere Realität steht im Widerspruch zum erklärten Ziel des Koalitionsvertrags, „das Niveau des Sozialschutzes zu halten“. […]

Die Koalition plant einige positive Maßnahmen, darunter die Verbesserung der Rentenzuschüsse für Mütter von Kleinkindern und die Verbesserung der Steuererleichterungen für Alleinerziehende und ältere Menschen, die über das gesetzliche Rentenalter hinaus weiterarbeiten. Sie verspricht auch, die Grundrente für ältere Menschen mit niedrigem Einkommen zu erhöhen und die bestehende Bildungsförderung für berechtigte Familien mit niedrigem Einkommen um 5 € pro Monat aufzustocken. 
Diese vorgeschlagenen Maßnahmen werden jedoch von der zunehmenden Armut zunichte gemacht werden. Denn diese ist eine Folge der Verschärfung der sogenannten „grundlegenden“ Formen der sozialen Sicherung, die für die neue Regierung eindeutig Priorität hat.

Anstatt einen solchen restriktiven und von Sanktionen geprägten Weg einzuschlagen, sollte sich die neue deutsche Regierung zu einer echten Reform verpflichten, beginnend mit der Überprüfung der Angemessenheit der Sozialleistungen und der Überprüfung der Berechnungsmethode für das Existenzminimum, um sicherzustellen, dass alle Menschen im Land ihr Recht auf einen angemessenen Lebensstandard wahrnehmen können.

djb-Stellungnahme zum KoaV

[14.4.] Der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) begrüßt wichtige Zielsetzungen der zukünftigen Bundesregierung und sieht im neuen Koalitionsvertrag zugleich schwerwiegende Leerstellen und entsprechend dringenden und raschen Handlungsbedarf in zentralen gleichstellungspolitischen Bereichen. Nur dann wird die Regierung ihrer „Verantwortung für Deutschland“ wirklich gerecht.
In seiner Bewertung  geht der djb ein auf:
- Arbeits-, Gleichstellungs- und Wirtschaftsrecht (Umsetzung der Europäischen Entgelttransparenzrichtlinie, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), EU-Initiative zur Überarbeitung wichtiger Richtlinien, Flexibilität in der Beschäftigung, Gleichbehandlung von selbstständigen Müttern, Führen in Teilzeit)
- Familien- und Personenstandsrecht (Reformen im Familienrecht, Selbstbestimmungsgesetz)
- Gewaltschutz (Umsetzung der Istanbul-Konvention und der EU-Gewaltschutzrichtlinie)
- Strafrecht (Verbesserung des strafrechtlichen Schutzes von Frauen vor Gewalt, Schließung der Schutzlücken im Bereich der bildbasierten sexualisierten Gewalt, Fortbestand der Schutzlücken und Änderungsbedarfe im Bereich des Sexualstrafrechts, Sexkaufverbot, Kritik an der Nicht-Anerkennung der reproduktiven Selbstbestimmung von schwangeren Personen und Nicht-Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs)
- Soziale Sicherung und Familienlastenausgleich (Ehegattensplitting, Elterngeldreform)
Der djb fordert bei allen gerade auch finanzwirksamen Maßnahmen, konsequent die Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter zu prüfen. 
- Migrations- und Asylpolitik (Asylrecht, Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzbedürftige, Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan, Beschleunigung von Asylverfahren, geplante Kontrollen an deutschen Grenzen, Geschlechtsspezifische Gewalt als Fluchtgrund, Aufenthaltsrecht, Gewaltschutz im Asyl- und Aufenthaltsrecht, Istanbul-Konvention, u.a.m.)
- Europa- und Völkerrecht (Entgelttransparenzrichtlinie, Um- und Durchsetzung internationaler Menschenrechtsstandards, VN-Resolution 1325 „Frauen, Frieden, Sicherheit“, VN-Frauenrechtskonvention)
- Digitales (Digitalisierung, Genderkompetenz bei Datengenerierungen, Datenschutz, Künstlicher Intelligenz und digitaler Bildung, Maßnahmen gegen Desinformationen, nationale Umsetzung von DSA und den DMA, Gesetz gegen Digitale Gewalt, Schaffung eines Digitalministeriums, Forderung der Einrichtung einer Fachabteilung für Gleichstellung im Digitalministerium). [Zur gesamten Stellungnahme]

Der djb wird in Kürze eine ausführliche Stellungnahme zum Koalitionsvertrag aus gleichstellungspolitischer Sicht vorlegen.

Parität: KoaV-Analyse

[13.4.] Der Koalitionsvertrag 2025 - eine Analyse relevanter Themen des Fachbereichs Familie, Kinder, Migration, Vielfalt und Demokratie des Landesverbands BW des Paritätischen Wohlfahrtsverbands e.V.:
Der Koalitionsvertrag mit dem Titel "Verantwortung für Deutschland", den die Koalitionspartner am 9. April der Öffentlichkeit vorgestellt haben,  markiert die programmatische Grundlage der neuen Bundesregierung – mit weitreichenden Vorhaben im familien-, integrations- und demokratiepolitischen Bereich.

Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Rock erklärt zum Koalitionsvertrag: "Die Koalitionsvereinbarung ist eine Einigung mit Licht und Schatten. Sozialpolitische Fortschritte der vergangenen Jahre werden zurückgedreht und entwertet. Die Rückabwicklung des Bürgergeldes, die Wiedereinführung des Vermittlungsvorrangs und die Verschärfung der Sanktionen gehen zu Lasten besonders benachteiligter Menschen. Die vorläufige Sicherung des Rentenniveaus und die volle Anerkennung der Mütterrente sind wichtige, aber nicht ausreichende Maßnahmen, um den Anstieg von Altersarmut zu bremsen. Zu begrüßen ist, dass die künftige Bundesregierung die Bedeutung gemeinnütziger Wohlfahrt für den sozialen Zusammenhalt und für eine lebendige Demokratie anerkennt. Das lässt hoffen."

Im Artikel werden die für den o.s. Bereich relevanten Inhalte zusammengefasst und bewertet mit Blick auf dessen sozialpolitischen Forderungen und Handlungsfelder:
- Frühkindliche Bildung: Im Koalitionsvertrag wird die frühkindliche Bildung als zentrales bildungspolitisches Handlungsfeld benannt […]
- Familienpolitik […]
- Mutterschaft / Schwangerschaft […]
- Familie und Wohnen […]
- Schnittstelle Kinder- und Jugendhilfe
--- Kinder mit Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) sollenkostenlose Mittagessen in Kita und Schule auch erhalte
--- Teilhabe-App für Kinder und Jugendliche für einen unbürokratischen Zugang zu besonderen schulischen Angeboten sowie Sport-, Musik-, Kultur- und sonstigen Freizeitangeboten
--- Digitaler Kinder- und Jugendschutz soll gestärkt werden => Gründung einer Expertenkommission um eine Strategie „Kinder-und Jugendschutz in der digitalen Welt“ zu erarbeiten
--- UBSKM-Gesetz (Unabhängige Beaufragte für Sexuellen Kindesmissbrauch) soll in Zusammenarbeit mit Ländern, Trägern und Einrichtungen umgesetzt werden. Insbesondere mit Akteneinsichtsrecht und die Pflicht der Institutionen zur Aufarbeitung und Umsetzung von Schutzkonzepten
--- Gewerbliche und gemeinnützige Anbieter außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe sollen Schutzkonzepte entwickeln und umsetzen.
--- Bundesförderung von Childhood-Häusern und Etablierung von regionalen, interdisziplinären und ambulanten Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche, die körperliche Gewalt oder sexuellen Missbrauch erfahren haben
- Schnittstelle Gewaltschutz
--- Umsetzung des Gewalthilfegesetzes und Weiterentwicklung der "Gewaltschutzstrategie des Bundes" zu einem nationalen Aktionsplan
--- Stärkung der Prävention-, Aufklärungs- und Täterarbeit
--- Anonyme Spurensicherung ohne Strafanzeige
--- Nachbesserung des Prostituiertenschutzgesetzes mit Unterstützung einer Expertenkommission
- Schnittstelle Demokratie und Vielfalt
--- Fortführung des Programms “Demokratie leben”
--- die Bedeutung gemeinnütziger Organisationen, engagierter Vereine und zivilgesellschaftlicher Akteure als zentrale Säulen unserer Gesellschaft wird anerkannt
--- Arbeit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird fortgesetzt
--- Die Koalition verpflichtet sich weiterhin, queeres Leben vor Diskriminierung zu schützen
--- Selbstbestimmungsgesetz soll im Bezug auf den Geschlechtseintrag bis spätestens 31. Juli 2026 evaluiert werde
--- Namensrecht soll reformiert werden
[Zum gesamten Artikel; gesondert: zur Schnittstelle Migration: Download: Analyse des Gesamtverbandes der Handlungsfelder Migration, Flucht und Asyl]

DIJuF-Übersicht: KoaV-Vorhaben für KJH u. Familienrecht

[11.4.] Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF): Das sieht der Koalitionsvertrag für die Kinder- und Jugendhilfe und das Familienrecht vor:
Die Parteispitzen von CDU, CSU und SPD haben am 9.4.2025 einen Koalitionsvertrag für die 21. Legislaturperiode vorgelegt.  Das 150 Seiten umfassende Papier enthält insbesondere folgende Vorhaben im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe: 
- Künftige Eltern können auf ein höheres Elterngeld hoffen, Pflegeeltern sollen ebenfalls Elterngeld erhalten.
- In den Neu- und Ausbau und die Sanierung von Kitas sowie in den Ganztagsausbau soll investiert werden. Zudem sollen eine duale Ausbildung für Erzieherberufe unter Beibehaltung des anerkannten Qualifikationsrahmens eingeführt und die Anwerbung internationaler Fachkräfte für Kitas vereinfacht werden. Sprach- und Startchancen-Kitas sollen stärker gefördert werden. Dafür sorgen soll ein Qualitätsentwicklungsgesetz (QEG), das das KiTa-Qualitätsgesetz ablösen wird.
- Eine umfassende Lösung für das Problem Kinderarmut, wie sie die Ampel-Koalition mit der gescheiterten Kindergrundsicherung versucht hatte, sieht der Koalitionsvertrag nicht vor. Betroffene Kinder sollen über eine Teilhabe-App besseren Zugang zu besonderen schulischen Angeboten sowie Sport, Musik, Kultur und sonstigen Freizeitangeboten bekommen.
- Zur Unterstützung der Schulen durch multiprofessionelle Teams sollen individuelle Leistungen der Sozialgesetzbücher, die der Förderung in der Schule dienen, für die Zusammenfassung zu pauschalierten und strukturierten Unterstützungsleistungen an Schulen geöffnet werden (Pooling).
- Generell verspricht sich die angehende Regierung Vorteile für Familien durch Digitalisierung: Kindergeld und Kinderzuschlag sollen "Ende-zu-Ende" digitalisiert werden. Zudem soll ein übergreifendes digitales Portal für alle Familienleistungen entstehen, über das die Familien erfahren, welche Leistungen ihnen zustehen und wie sie sie erhalten.
- Im Rahmen der Bundesstiftung Frühe Hilfen sollen die Frühen Hilfen aufgestockt und modellhaft erprobt werden, wie sie auf Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren ausgeweitet werden können.
- Unterhaltssäumige Elternteile sollen künftig härter sanktioniert werden können, zB durch Führerscheinentzug. Gleichzeitig sollen Alleinerziehende, die Unterhaltsvorschuss vom Staat erhalten, entlastet werden, indem das Kindergeld nur noch zur Hälfte auf diesen Vorschuss angerechnet wird.
- Bezüglich des Kinder- und Jugendschutzes ist geplant, eine Expertenkommission einzusetzen, um eine Strategie für "Kinder-und Jugendschutz in der digitalen Welt" zu erarbeiten. Zudem soll eine Strategie zur mentalen Gesundheit für junge Menschen mit den Schwerpunkten Prävention und Früherkennung psychischer Erkrankungen entwickelt werden.
- CDU, CSU und SPD wollen sich dafür einsetzen, dass auch gewerbliche und gemeinnützige Anbieter außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe Schutzkonzepte entwickeln und umsetzen. Des Weiteren soll eine Bundesförderung von Childhood-Häusern etabliert werden.
- Der Kinder- und Jugendplan (KJP) soll als zentrales Finanzierungsinstrument für die Kinder- und Jugendarbeit* des Bundes um 10 % besser ausgestattet und in Orte der Jugendarbeit und Familienzentren investiert werden. [Anmerkung CW: Hier zeigte sich die leider mangelnde Kompetenz der politischen Akteur*innen in der Koalitionsvertrag-vorbereitenden AG 7 “Familie, Frauen, Jugend, Senioren und Demokratie”, da der KJP natürlich das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe (nicht -arbeit) auf Bundesebene ist.]
- Das Ziel der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe soll unter Einbeziehung des Beteiligungsprozesses weiterverfolgt werden.
- Die Gewaltschutzstrategie des Bundes zu einem Nationalen Aktionsplan soll fortgesetzt werden.
- Das erst im November 2024 in Kraft getretene Selbstbestimmungsgesetz zur vereinfachten Änderung des Geschlechtseintrags soll nicht abgeschafft, jedoch bis spätestens Mitte 2026 evaluiert werden, mit einem besonderen Fokus auf die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, die Fristsetzungen zum Wechsel des Geschlechtseintrags sowie den wirksamen Schutz von Frauen.
- Angesichts der gestiegenen Kinder- und Jugendkriminalität soll eine Studie in Auftrag gegeben werden, die auch gesetzgeberische Handlungsoptionen hinsichtlich des Jugendstrafrechts umfasst.
- Der Unterhaltsvorschuss sowie die Kinder- und Jugendhilfe sollen der Zuständigkeit der Sozialgerichtsbarkeit zugeordnet werden. 

Im Familienrecht sieht die von Schwarz-Rot angestrebte nächste Bundesregierung ua folgende Änderungen vor:
- Bei der Reformierung des Familienrechts und des Familienverfahrensrechts soll das Wohl des Kindes Leitgedanke sein. Häusliche Gewalt soll als Kindeswohlgefährdung im Sorge- und Umgangsrecht zulasten der Gewalt ausübenden Person maßgeblich berücksichtigt werden. Künftige Änderungen im Unterhaltsrecht sollen nicht zulasten der Kinder oder hauptlasttragenden Eltern gehen. Zudem wird eine stärkere Verzahnung des Unterhaltsrechts mit dem Steuer- und Sozialrecht angestrebt.
- Das Abstammungsrecht, das noch in der zuständigen Arbeitsgemeinschaft im Rahmen der Koalitionsverhandlungen diskutiert wurde, findet keine Erwähnung im Koalitionsvertrag.
- Lediglich die sog. missbräuchlichen Vaterschaftsanerkennungen sollen künftig wirksam unterbunden werden.
- Das Namensrecht soll vereinfacht werden.
- Das Betreuervergütungsgesetz soll zeitnah evaluiert und eine Reform der Vergütungsstruktur verabschiedet werden.

Hinsichtlich der Migration bleibt das Grundrecht auf Asylrecht unangetastet. Jedoch soll der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte befristet für zwei Jahre ausgesetzt werden.

Bekanntgegeben wurde zudem, dass die Themen Bildung und Schule künftig im Familienministerium angesiedelt sein werden. Während das Justizministerium an die SPD geht, soll das Familienministerium erstmals nach über zehn Jahren wieder von der CDU geführt werden. Noch sind die Namen der zukünftigen Kabinettsmitglieder nicht bekannt. Zu den in der Presse kursierenden aussichtsreichsten Kandidatinnen für das Familienministerium zählen insbesondere Karin Prien (schleswig-holsteinische Bildungsministerin) und Silvia Breher (stellv. CDU-Vorsitzende).

Die Gremien von CDU/CSU bzw. die Parteimitglieder der SPD müssen dem Koalitionsvertrag noch zustimmen. Das Ergebnis des Mitgliedervotums der SPD wird für den 30.4.2025 erwartet. 

Dt. Frauenrat-Stellungnahme zum KoaV

[11.4.] Koalitionsvertrag erkennt gleichstellungspolitische Verantwortung
Der Deutsche Frauenrat (DF) begrüßt die Fortführung der ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie im Koalitionsvertrag der künftigen Regierung als ein wichtiges Signal. Positiv bewertet die größte frauenpolitische Interessenvertretung Deutschlands außerdem, dass Union und SPD die tatsächliche Gleichstellung von Frauen im Koalitionsvertrag zu einem wichtigen Anliegen der kommenden Regierung erklären und für Frauen viele Verbesserungen vorsehen.
   Auch den sichtbaren politischen Willen der künftigen Regierungspartner*innen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf endlich voranzutreiben und Entgeltgleichheit herbeizuführen, unterstützt der DF. Hier kommt es jetzt auf die zügige Umsetzung an.
   An wichtigen Stellen bleibt der Vertrag nach DF-Einschätzung zu zögerlich: Bei der Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs gibt es keinerlei Fortschritte und zentrale Gleichstellungsinstrumente wie Gender Budgeting und Gesetzesfolgenabschätzung fehlen. Begrüßenswerte Vorhaben – wie etwa die Einführung von Lohnersatzleistungen für pflegende Angehörige – bleiben unverbindlich.
   Sorge bereitet dem DF insbesondere die restriktive Asyl- und Migrationspolitik, die unter anderem die Aussetzung des Familiennachzuges vorsieht: Fluchtwege für Frauen werden so noch unsicherer.
   Mit Blick auf die Finanzierung der im Koalitionsvertrag genannten gleichstellungspolitischen Vorhaben mahnt Dr. Beate von Miquel, Vorsitzende Deutscher Frauenrat: „Die Minister*innen und Staatssekretär*innen von Union und SPD werden in den kommenden vier Jahren zeigen müssen, wie ernst es ihnen mit der in Artikel 3, Absatz 2 des Grundgesetzes verankerten Gleichstellung von Frauen ist. Als Deutscher Frauenrat werden wir uns beharrlich dafür einsetzen, dass die im Koalitionsvertrag genannten Vorhaben zugunsten aller Frauen in diesem Land prioritär umgesetzt werden.“
   Judith Rahner, Geschäftsführerin Deutscher Frauenrat ergänzt: „Wer Demokratie stärken will, muss Gleichstellung gestalten. Es ist gut, dass die neue Koalition Gleichstellung nicht nur erwähnt, sondern als Teil der Lösung für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Fortschritt versteht. Jetzt erwarten wir: weniger Ankündigungen, mehr Umsetzung – mit messbaren Zielen und ausreichender Finanzierung.“
   Der DF wird die Umsetzung der gleichstellungspolitischen Vorhaben in den kommenden Jahren eng begleiten – konstruktiv, kritisch und lautstark.

Vgl. auch: [20.3.] Erfolgsfaktor Gleichstellung - Gemeinsam mit 51 Verbänden hat der Deutsche Frauenrat einen Appell für eine moderne und zukunftsgerichtete Gleichstellungspolitik an die Verhandler*innen des Koalitionsvertrags von Union und SPD gesendet und sie dazu aufgefordert, Gleichstellung ausdrücklich im Koalitionsvertrag zu verankern – mit konkreten Maßnahmen und den dafür notwendigen Ressourcen. [zum Verbändebrief]

dgti-Stellungnahme zum KoaV

[11.4.] Stellungnahme der Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit e.V. (dgti): Koalitionsvertrag 2025: Schlingerkurs
CDU/CSU wollen zusammen mit der SPD die Regierungsverantwortung übernehmen und haben ihren Koalitionsvertrag präsentiert. - Regierungsverantwortung bedeutet auch, Minderheitenrechte zu schützen und bestehende Diskriminierungen aktiv abzubauen. Dieses Versprechen geben die drei Parteien auch ab, doch es folgt die Ernüchterung.
   Kein Wort findet sich zur Ergänzung des Art3(3) GG, um die geschlechtliche und sexuelle Identität zweifelsfrei zu schützen, sowie zum Nationalen Aktionsplan und dem Amt des Queerbeauftragten. Eine Verstetigung des „Nationalen Aktionsplans Queer Leben“ und einer Queerbeauftragten Person der Bundesregierung muss gewährleistet werden. Queere Menschen, ihre Angehörigen und Freund*innen machen ungefähr ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands aus. Diese Personen brauchen eine Repräsentanz und Ansprechperson in der Bundesregierung. Das Amt muss zudem ausgebaut werden, um den Schutz vor Queerfeindlichkeit, die strukturelle Berücksichtigung der Belange von LSBTIQ* in der Bundesverwaltung und die Förderung der Akzeptanz und Sichtbarkeit von LSBTIQ* in der Gesellschaft voranzutreiben.
   Queere Geflüchtete geraten in Lebensgefahr und ein unverändertes Abstammungsrecht setzt weiterhin trans* Eltern Diskriminierungen aus, wenn sie ihre Kinder in der Schule anmelden.
   Beim Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) soll nun schon bis spätestens 31.7.2026 eine Evaluierung vorgenommen werden, im Gesetz war dafür ein Zeitraum von bis zu 5 Jahren vorgesehen.

Was bedeutet das? Im KoaV wird sichtbar, dass die z.T. aus den USA geförderten Hass- und Desinformationskampagnen den Diskurs soweit vergiftet haben, dass man für Kinder und Jugendliche eine imaginäre Gefahr sieht, um die man sich kümmern müsse.  Märchen von „sozialer Ansteckung“ durch Trans* unter Jugendlichen und antifeministische Erzählungen von trans* Frauen, deren Lieblingsbeschäftigung es sei, cis Frauen zu übervorteilen oder sie zu belästigen haben versteckt hinter scheinbar harmlosen Sätzen zum Frauenschutz in den Koalitionsvertrag Einzug gehalten.

Ahnungslosigkeit und Ignoranz im KoaV: Es geht mit pathologisierenden Bezeichnungen weiter. Wie man so die Rechte von „Trans- und Intersexuellen“ Menschen wahren möchte, ist uns schleierhaft. Kein Wort zum löchrigen Gesetz zum Verbot von Konversionsbehandlungen, kein Wort zum löchrigen Gesetz zum Verbot von Operationen an intergeschlechtlichen Kleinkindern im Koalitionsvertrag. Im Abschnitt „Geschlechtliche Vielfalt“ hätten wir Begriffe wie nicht-binär erwartet, stattdessen zeigt man den Bürger*innen Ignoranz und schreibt dort „sexuelle Orientierung“ hinein.
   Die Fristsetzungen im aktuellen SBGG zur Abgabe der Erklärung zur Änderung von Vornamen- und Geschlechtseintrag sind kritikwürdig und stehen im Zielkonflikt mit europarechtlichen Vorgaben und einem Bundesratsbeschluss, die ein schnelles und unkompliziertes Verfahren vorsehen. Diese Fristen kritisch evaluieren zu wollen, um sie wohl zu verschärfen, ist das genaue Gegenteil. Die Nachverfolgbarkeit von Namensänderungen ist durch das Bundeszentralregister bereits gegeben und bedarf keiner Anpassung.

Trans-Gesundheitsversorgung absichern!: In Punkto Gesundheitsversorgung wurde vereinbart, dass medizinische Vorsorge, Behandlung und Forschung geschlechts- und diversitätssensibel (inklusive queere Menschen) ausgestaltet wird und dabei die speziellen Bedürfnisse in jedem Lebensabschnitt aller Geschlechter berücksichtigt werden. Ein gleichberechtigter und allgemeiner Zugang zu einer fachgerechten Gesundheitsversorgung ist zwar in der Charta der europäischen Grundrechte (Art. 35) festgeschrieben, aber bislang aufgrund vielfacher Diskriminierungen, regionalen Versorgungslücken und Systemversagen nicht gegeben.

Wir fordern daher ausdrücklich die grundsätzliche gesetzliche Verankerung eines Anspruchs auf selbstbestimmte geschlechtsangleichende Maßnahmen im SGB V – für alle trans*, inter* und nicht-binären Personen, einschließlich einwilligungsfähiger Minderjähriger, sofern sie medizinisch angezeigt sind.

DIMR: FAQ zu zentralen migrationspolit. Vorhaben der neuen BReg

[11.4.] Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR): Flüchtlingsschutz: FAQ zu zentralen migrationspolitischen Vorhaben der neuen Bundesregierung
Millionen Menschen weltweit sind auf der Flucht. Auch in Deutschland suchen sie Schutz. Alle Schutzsuchenden haben ein Recht auf Zugang zu einem fairen und wirksamen Asylverfahren. Sie dürfen nicht in Länder abgeschoben werden, in denen ihnen Folter oder eine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung drohen. Diese Prinzipien sind im Grundgesetz, in der Genfer Flüchtlingskonvention und in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert.
Die oft sehr polarisierend geführten migrationspolitischen Debatten der vergangenen Jahre haben den Flüchtlingsschutz massiv infrage gestellt. Das Institut begrüßt daher, dass sich die Koalitionsparteien im  Koalitionsvertrag ausdrücklich zu den Menschenrechten, insbesondere der Europäischen Menschenrechtskonvention, bekennen. Die konkret vereinbarten Maßnahmen bleiben jedoch hinter diesem Anspruch weit zurück, denn sie sehen einschneidende Verschärfungen im Flüchtlings- und Migrationsrecht vor. So haben CDU/CSU und SPD beispielsweise beschlossen, Asylsuchende in Abstimmung mit den europäischen Nachbarstaaten an den Grenzen zurückzuweisen und den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte auszusetzen. Der subsidiäre Schutz greift, wenn weder Flüchtlingsschutz noch Asyl gewährt werden können und im Herkunftsland ernsthafter Schaden droht.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte warnt eindringlich davor, Schutzsuchende oder zugewanderte Menschen pauschal als Bedrohung darzustellen und damit weiteren Spannungen und Feindseligkeiten bis hin zu Gewalttaten Vorschub zu leisten.
Wie wir als Gesellschaft mit Schutzsuchenden umgehen, prägt das Zusammenleben aller Menschen in Deutschland. Menschenrechte und rechtsstaatliche Verfahren sind zivilisatorische Errungenschaften. Sie dürfen nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

Angesichts politischer Zuspitzungen in der Migrationsdebatte und den nun vereinbarten Verschärfungen im Flüchtlings- und Migrationsrecht veröffentlicht das Institut ein FAQ. Es beantwortet zentrale Fragen zum Asylrecht, zur GEAS-Reform, zum Familiennachzug und zur Zulässigkeit von Abschiebungen oder Drittstaatenmodellen – Themen, die sich im Koalitionsvertrag wiederfinden. Ziel ist es, rechtliche Grundlagen zu erläutern, Fehlinformationen zu korrigieren und aufzuzeigen, wo die menschenrechtlichen Grenzen der staatlichen Asyl- und Migrationspolitik liegen.

Frauenhauskoordinierung e.V.-Stellungnahme zum KoaV

[10.4.] Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) ist besorgt über die unzureichende Priorisierung von Gewaltschutz und Gleichstellung im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Im Vergleich zum KoaV der Vorgängerregierung (Ampel-Koalition), ist die Berücksichtigung dieser Themen auf etwa die Hälfte reduziert worden – ein alarmierendes Signal dafür, wie wenig Bedeutung diese Themen für die neue Regierung haben.

Eine Enttäuschung für den Gewaltschutz: Der Vertrag enthält zwar einen Hinweis zur Istanbul-Konvention und zur EU-Richtlinie gegen geschlechtsspezifische Gewalt, dazu ist Deutschland aber schon lange verpflichtet.
„Der Koalitionsvertrag bleibt weit hinter unseren Erwartungen zurück“, erklärt Sibylle Schreiber, Geschäftsführerin von FHK. „Die neue Regierung hat die Chance verpasst, den Schutz von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern weiter voranzutreiben. Vielversprechendes wurde von der letzten Regierung bereits entwickelt. Es wäre ein leichtes gewesen dort anzuknüpfen“.

Die wenigen Ansätze wie die Fortführung des Gewalthilfegesetzes, die angekündigte Stärkung der Täterarbeit sowie die Einführung elektronischer Fußfesseln sind lediglich punktuelle Maßnahmen, die Schlimmeres verhindern. Grundlegende Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt wird kaum ernsthaft adressiert und die strukturelle Benachteiligung von Frauen wird im Koalitionsvertrag erwähnt, jedoch ohne Bezug zur Gewaltprävention.
Auch im Familienrecht bleibt der Schutz vor häuslicher Gewalt unklar: „Es ist unverständlich, dass häusliche Gewalt nicht eindeutiger als Ausschlusskriterium für Sorge- und Umgangsrechte definiert wird“, kritisiert Stefanie Leich, Vorstandsvorsitzende von FHK.

Gewaltschutz nicht als Randnotiz behandeln!: Im Bereich Migrationsrecht zeigen sich erhebliche Defizite in Bezug auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen, die geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind. Es fehlt die Gewährleistung eines eheunabhängigen Aufenthaltsrechts für Betroffene von häuslicher Gewalt. Die Erleichterungen für geflüchtete Frauen mit Wohnsitzauflage bleiben sehr vage.
Allerdings sind die im KoaV genannten Maßnahmen gegen digitale Gewalt sehr begrüßenswert. Den Erkenntnissen und Empfehlungen der Zivilgesellschaft zu diesem Thema, wie etwa das FHK-Projekt gegen digitale Gewalt in der Partnerschaft, muss nun von der neuen Bundesregierung ausreichend Rechnung getragen werden.
„Wir erwarten von der neuen Regierung, dass sie ihre Verantwortung ernst nimmt und Gewaltschutz nicht nur als Randnotiz behandelt“, betont Stefanie Leich, Vorstandsvorsitzende von FHK. „Die Zahlen von häuslicher Gewalt und Vergewaltigungen sind auch aktuell wieder angestiegen – zuletzt jeweils um 6,5 und 9,3 Prozent. Gewaltschutz ist daher keine Option, sondern eine Verpflichtung. Wir erwarten von der neuen Regierung, dass sie ihrer Verantwortung gerecht wird.“

Zum weiteren Hintergrund: FHK-Kernforderungen zu den Koalitionsverhandlungen, FHK-Stellungnahme zum Kindschaftsrechtsmodernierungsgesetz (KiMoG), FHK-Stellungnahme zum Diskussionspapier für ein Gesetz gegen Digitale Gewalt.

FamRZ-Übersicht: Familienrecht im neuen KoaV

[10.4.] Juristische Fachzeitschrift FamRZ - Zeitschrift für das gesamte Familienrecht: Familienrecht im Koalitionsvertrag 2025 - Reformen von Namens-, Sorge-, Umgangs- und Unterhaltsrecht?
Am 9.4.2025 wurde der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD veröffentlicht. Unter dem Titel „Verantwortung für Deutschland“ benennt das 144 Seiten umfassende Dokument auch einige familienrechtlich relevante Vorhaben. Unklar ist nach der Lektüre, ob eine Fortführung der noch von der Ampel-Regierung geplanten Reformen vorgesehen ist. Es heißt im Koalitionsvertrag dazu lediglich: "Bei Reformen des Familienrechts und Familienverfahrensrechts werden wir uns vom Wohl des Kindes leiten lassen." (S. 90). Die folgenden Passagen fassen zentrale Aussagen mit Bezug zum Familienrecht sowie angrenzenden Rechtsgebieten und Regelungsbereichen zusammen. Die Seitenzahlen beziehen sich auf das Originaldokument.

Im hier zitierten Artikel werden folgende Sachverhalte aus dem KoaV aufgegriffen:
Sorge- und Umgangsrecht (S. 90–91), Unterhaltsrecht und Unterhaltsvorschuss (S. 91, 100), Abstammungsrecht (S. 91), Namensrecht (S. 91, 104), Selbstbestimmungsgesetz (S. 104), Reform der Betreuervergütung (S. 87), Digitalisierung der Justiz (S. 84), sowie in einem erweiterten Blick: angrenzende Rechtsgebiete und Politikfelder: Familiennachzug (S. 93), Ganztagsbetreuung in der Grundschule (S. 98), Frühe Hilfen und Kinderschutz (S. 99–101), Gleichstellung und unbezahlte Sorgearbeit (S. 101), Mutterschutz für Selbstständige (S. 102), Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin (S. 102), Pflege von Angehörigen (S. 103), Gewaltschutz (S. 103), Queeres Leben, Diskriminierungsschutz (S. 104).
[Zum gesamten Artikel]

Den Stand aller begonnenen und abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahren in der letzten Wahlperiode findet sich ebenso auf der FamRZ-Website: Übersicht.

KOK e.V.: KoaV-Analyse: Bekämpfung v. Menschenhandel u. Betroffenenschutz

[10.4.] KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V.: Wie verhält sich die neue Regierungskoalition zur Bekämpfung von Menschenhandel und dem Schutz der Betroffenen?
Der Koalitionsvertrag enthält weitreichende Vorhaben mit direkten und indirekten Auswirkungen auf die Bekämpfung von Menschenhandel und die Unterstützung der Betroffenen.
Die Regierungsparteien haben darin weitreichende Entscheidungsabsichten festgehalten, die sowohl unmittelbar als auch indirekt Auswirkungen für das Handlungsfeld Bekämpfung von Menschenhandel und Unterstützung der Betroffenen haben. Zunächst fällt auf, dass eine explizite Erwähnung von Menschenhandel allein unter der irreführenden Überschrift „Prostituiertenschutzgesetz“ erfolgt. Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Zwangsprostitution sind jedoch lediglich ein Ausschnitt eines sehr viel größeren Deliktsbereichs. In Deutschland werden nicht allein Frauen so ausgebeutet. Von Menschenhandel betroffen sind alle Geschlechter. Und es gibt sehr viel mehr Ausbeutungsformen, die einerseits strafrechtlich stärker verfolgt werden müssen und wo Betroffene deutlicher Unterstützung bei der Durchsetzung ihrer Rechte erfahren müssen. Dazu gehört aus Sicht des KOK beispielsweise auch ein Bleiberecht für Betroffene des Menschenhandels.
In zahlreichen Arbeitssektoren werden Menschen ausgebeutet. In Deutschland ist zu beobachten, dass insbesondere in den Bereichen Bau, Landwirtschaft, Hotellerie, Gastronomie, Pflege und Transport Arbeitnehmendenrechte massiv verletzt und schwere Ausbeutungsverhältnisse an der Tagesordnung sind. Deutschland ist also bei weitem nicht allein „Drehscheibe“, sondern längst Tatort. Auch der Menschenhandel zur Ausbeutung der Bettelei oder zur Begehung krimineller Handlungen muss durch die künftige Bundesregierung adressiert werden, gerade in Zeiten, in denen immer mehr Menschen in Deutschland, Europa und weltweit von Armut bedroht sind und sich in prekären Lebensverhältnissen befinden. Vor diesem Hintergrund muss klar sein, dass die Einschränkung regulärer Migrationswege Menschen gegenüber Ausbeutung und Zwangssituationen noch verletzlicher macht. Wird der Zugang zu Schutz, Unterstützung und zu Sozialleistungen weiter eingeschränkt, erhöht sich die Vulnerabilität.

Der KOK begrüßt:
- Bezugnahme auf die Universalität, Unteilbarkeit und Unveräußerlichkeit der Menschenrechte, die Europäische Menschenrechtskonvention und die Rechtsakte des Europarats
- das Festhalten an der im vergangenen Jahr beschlossenen Gewaltschutzstrategie im Sinne der Istanbul-Konvention und die Entwicklung eines nationalen Aktionsplans, um geschlechtsspezifischer Gewalt entgegenzuwirken.
- das Bekenntnis zum Gewalthilfegesetz
- die Erhöhung des Mindestlohns
- die Förderung der Psychosozialen Zentren
- das Bekenntnis zu mehr Rechtssicherheit für gemeinnützige Vereine
- die Absicht, die Arbeit am Gesetz gegen digitale Gewalt fortzuführen
- die Bundesförderung von Childhood-Häusern, für Kinder und Jugendliche, „die körperliche Gewalt oder sexuellen Missbrauch erfahren haben“
- die Fortführung des Fonds sexueller Missbrauch

Weiterhin gibt der KOK Empfehlungen für die Ausarbeitung des detaillierten Regierungsprogramms in den Bereichen: Strategische Maßnahmen, Maßnahmen im Bereich Strafverfolgung und Maßnahmen zum Opferschutz. [zur gesamten Stellungnahme]

Pro Asyl& Amnesty International-Stellungnahme zum KoaV

[9.4.] Amnesty International Deutschland: Koalitionsvertrag bricht mit zahlreichen Menschenrechten 
Amnesty International kritisiert den Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD als menschenrechtliches Armutszeugnis. Besonders schwerwiegend sind die Beschränkungen des Familiennachzuges und drohende Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien. Zu kritisieren sind auch die Pläne zur Vorratsdatenspeicherung und die Abschaffung des Lieferkettengesetzes. 

Zum Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sagt Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland: "Der Koalitionsvertrag spricht von einer 'Zeitenwende in der inneren Sicherheit'. Was die Koalition darunter versteht, ist jedoch das Gegenteil von Sicherheit: Sie bedient rassistische Feindbilder, instrumentalisiert das Aufenthalts- und Migrationsrecht, bläht Überwachung auf und greift die Zivilgesellschaft an. Union und SPD wollen offensichtlich Angst schüren und die Gesellschaft spalten, um den Abbau von Rechtsstaatlichkeit zu rechtfertigen. Wir wissen, dass das keine Sicherheit bringt. Wer Sicherheit will, muss Menschenrechte verwirklichen.

Der Koalitionsvertrag ist von Doppelstandards geprägt: So behauptet er, 'Familien in den Mittelpunkt' zu stellen, gleichzeitig geht er im Asylrecht gegen den Familiennachzug vor. Die Bundesregierung gibt vor, sich gegen Folter und Todesstrafe einzusetzen, gleichzeitig will sie Menschen nach Afghanistan und Syrien abschieben, wo ihnen eben jenes Schicksal droht. Das ist Heuchelei. Die Koalition will der Einschränkung der Zivilgesellschaft entschlossen entgegentreten, gleichzeitig knüpft sie Fördergelder daran, zur tödlichen Politik Israels in Gaza zu schweigen – so macht sie sich unglaubwürdig.

Wer sich auf der einen Seite zu Menschenrechten bekennt, kann auf der anderen Seite nicht an einer Staatsräson festhalten, die über dem Völkerrecht steht.
Die Einstellung aller humanitären Aufnahmeprogramme – ob aus Afghanistan oder jedem anderen Land in der Welt – ist unvereinbar mit dem angeblichen Bekenntnis zu Menschenrechten.
Die Einführung der Vorratsdatenspeicherung sowie der biometrische Abgleich von Bildern mit öffentlichen Fotos im Internet durch Sicherheitsbehörden stellen tiefgreifende und unverhältnismäßige Eingriffe in die Grundrechte dar.
Das Lieferkettengesetz abzuschaffen, ist keine Politik für Menschen: Das ist Politik für Unternehmen, die keine soziale Verantwortung übernehmen wollen."

Siehe auch: Amnesty-Forderungen zur Bundestagswahl 2025: Die Menschenrechte müssen Grundlage und Kompass der nächsten Bundesregierung sein.

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PRO ASYL übt Kritik an Koalitionsvertrag: 
Statt auf ein Bekenntnis zu Flüchtlingsschutz und humanitärer Verantwortung setzt der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD auf Abschottung und massive Einschränkung der letzten legalen Fluchtwege wie humanitäre Aufnahmeprogramme und Familiennachzug. PRO ASYL hat eine erste Analyse veröffentlicht. → Rückschrittskoalition zulasten von Menschenrechten und Humanität 
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Diverse regionale Flüchtlingsräte - wie bspw. der Berliner Flüchtlingsrat - üben ebenso massive Kritik: [28.4.] “Was hier zur Asyl- und Flüchtlingspolitik festgeschrieben wurde, ist kein Kompromiss, sondern ein Frontalangriff auf Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und unsere demokratischen Grundwerte.”

Deutsches Schulportal: Bildung im KoaV

[9.4.] Koalitionsvertrags-Analyse des Deutschen Schulportals: Im Bereich Bildung wollen die Parteien das Land „fit machen und Bildung, Forschung und Innovation einen größeren Stellenwert“ geben. Dazu soll massiv investiert werden. Sozial- und Christdemokraten wollen Bildungsgerechtigkeit und Leistungsfähigkeit fördern und bekennen sich zu Inklusion und einer Stärkung der frühkindlichen Bildung. Außerdem soll die Zahl der Jugendlichen ohne Abschlüsse gesenkt werden. 
Das Schulportal gibt einen Überblick, worauf sich die Koalitionspartner in der Bildungspolitik verständigt haben.
Behandelte Aspekte: Stärkung der frühkindlichen Bildung, Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern, Umsetzung des Startchancen-Programms und Bildungsforschung, Realisierung des Digitalpakts 2.0, Stärkung der Demokratie- und Medienbildung, Ausbau der Ganztagsschule und Schulsanierung, Initiativen zur Lehrkräfteausbildung, Multiprofessionalität, MINT, Unternehmerbildung und Teilhabe, Ausbau der Berufsorientierung an Schulen, Förderung der beruflichen Bildung. → zum gesamten Beitrag

Zentrum für neue Sozialpolitik-Analyse: Sozialpolitik u. Chancengerechtigkeit im KoaV

[4/25] Analyse des Zentrums für neue Sozialpolitik (unabhängiger und gemeinnütziger Thinktank): Chancen für alle? - Sozialpolitik und Chancengerechtigkeit im schwarz-roten Koalitionsvertrag.
Die Autor*innen des Texts kommen zu dem Schluss, dass die neue Koalition die derzeit existierende Chancenungleichheit zwar implizit problematisiert, in ihrer Lösungsstrategie aber vor allem auf die Förderung tendenziell bereits bessergestellter Individuen abzielt, wodurch der Koalitionsvertrag in sich streckenweise unschlüssig wirkt. 
Bei der Stärkung des Individuums liegt der Fokus häufig auf jungen Menschen; auf Kindern und Jugendlichen (z.B. Z. 3111-3114; Z. 3164-3167), Studierenden (z.B. Z. 2382-2385; Z. 2390-2939) sowie jungen Arbeitssuchenden (z.B. Z. 2395-2397; Z. 2402-2407). So bezieht sich das Chancenversprechen der Koalition in der Sozialpolitik oft auf frühe Phasen im Leben. Arbeitssuchende und Arbeitnehmer*innen werden ebenfalls häufig angesprochen (z.B. Z. 419-437; Z. 497-499; Z. 506-511), wobei auch Rentner*innen angesprochen werden (Z.610-613). Zielgruppenübergreifend besteht jedoch ein klarer Trend: Leistungsträger*innen sollen belohnt werden. Zwar erwähnt der Koalitionsvertrag über seine 146 Seiten hinweg auch einige Maßnahmen für benachteiligte Personenkreise, allerdings werden Leistungsträger*innen disproportional stark in den Fokus gerückt und auch explizit als zentrale Zielgruppe genannt.
Die Autor*innen stellen kritisch heraus: Wer Chancen und Wohlstand für alle verspricht, weil die Bevölkerung an genau dieses Versprechen aktuell nicht mehr glaubt, muss auch greifbare Ergebnisse für alle ermöglichen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Demokratie weiter untergraben wird. [zur gesamten Analyse]

LSVD⁺-Stellungnahme zum KoaV

Wollen CDU/CSU und SPD auch Verantwortung für LSBTIQ* übernehmen? - LSVD⁺ bewertet Koalitionsvertrag aus queerpolitischer Perspektive: 
"An vielen Stellen des Koalitionsvertrags, den CDU/CSU und SPD am 9. April 2025 vorgestellt haben, fehlen queere Themen oder zumindest queere Perspektiven. Im Vertrag bleiben große Leerstellen, was die Gleichstellung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen sowie weiteren queeren Menschen (LSBTIQ*) betrifft. Dennoch finden sich an einigen Stellen Regierungsvorhaben, die die Rechte von queeren Personen unmittelbar betreffen." 
In seiner Stellungnahme ordnet der LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt e.V. den Koalitionsvertrag aus queerpolitischer Perspektive ein. 
Behandelte Inhalte: Schutz von queerem Leben vor Diskriminierung, Anerkennung und Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements, Keine Ergänzung von Art. 3 Abs. 3 GG angekündigt, Keine konkreten Ankündigungen für die Reform des Abstammungsrechts, Selbstbestimmungsgesetz, AGG-Reform, Gesundheitsversorgung, Rechte von LSBTIQ*-Geflüchteten, Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan, „Sichere“ Herkunftsstaaten, Reproduktive Gerechtigkeit, Gewaltschutz, Sexarbeit. [zur gesamten Stellungnahme]

Siehe auch: 
- 10.04.: Tagesspiegel: Koalitionsvertrag von Union und SPD: „Ein Armutszeugnis“ – queere Verbände warnen vor Rückschritten. Auch der LSVD⁺ teilt diese Befürchtung: „Wir warnen davor, das Selbstbestimmungsgesetz jetzt ohne Not anzufassen und Verschlechterungen zu riskieren."
- 10.04.: Zeit: Queere Verbände sehen mit Koalitionsvertrag keine Verbesserungen. Auch der Verband Queere Vielfalt LSVD+ kritisierte mögliche Folgen der schwarz-roten Migrationspläne.

LSVD*-Selbstbeschreibung: Der LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt ist ein Bürgerrechtsverband und vertritt Interessen und Belange von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen sowie weiteren queeren Menschen (LSBTIQ*). Menschenrechte, Vielfalt und Respekt – wir wollen, dass LSBTIQ* als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Normalität akzeptiert und anerkannt werden. Wir sind präsent in der Öffentlichkeit, den Medien und der Politik. Der LSVD⁺ nimmt Stellung und wird angehört, wenn die Belange von LSBTIQ* berührt sind: von der Bundesregierung, vom Bundestag und vom Bundesverfassungsgericht.

terre des hommes: Kinderrechte (internat. Entwicklungszusammenarbeit) im KoaV

tdh: Kinder und ihre Rechte im Koalitionsvertrag
Der Koalitionsvertrag sieht zahlreiche Maßnahmen vor, die die Rechte und das Wohl von Kindern in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit betreffen und es drohen massive Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit. In dem hier verlinkten Artikel von tdh werden die Pläne der neuen Bundesregierung in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Kinderarbeit in Lieferketten und beim Schutz geflüchteter Kinder vorgestellt. 

Diese Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag müssen erst noch umgesetzt werden, aber bereits jetzt steht fest: Ein Manifest für Kinderrechte ist er nicht. 
In einer Zeit, in der sich andere Geberländer wie die USA zurückziehen und Millionen Menschenleben in Gefahr sind, besteht die Gefahr, dass auch aus Deutschland weniger Unterstützung für Kinder weltweit kommt. Zudem soll die Entwicklungszusammenarbeit in Zukunft primär deutschen Interessen dienen und läuft damit Gefahr, den Schutz von Kindern und ihren Rechten zu vernachlässigen.
tdh wird sich daher in allen relevanten Politikbereichen umso stärker dafür einsetzen, dass Kinderrechte geschützt werden. Denn konkrete Hilfe weltweit ist wichtiger denn je, damit Kinder geschützt werden und faire Startchancen ins Leben erhalten.

3. Ausschreibungen / Aufrufe / Aktionen / Hinweise

EU-Projekt-Förderung: Prävention u. Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt u. Gewalt gegen Kinder

Aufruf der EU-Kommission / Projekt-Förderung: 
Wie im Arbeitsprogramm 2024 angekündigt, hat die EU-Kommission den Aufruf im Programm „Bürgerinnen und Bürger, Gleichstellung Rechte und Werte“ („Citizens, Equality, Rights and Values“ (CERV)) zur Einreichung von Projekten im Arbeitsbereich Daphne veröffentlicht. Der Aktionsbereich „Daphne” fördert Projekte zur Vorbeugung und Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt und Gewalt gegen Kinder.
Die folgenden Informationen könnten für kirchliche und diakonische Einrichtungen interessant sein, die z.B. Frauenhäuser betreiben, sich gegen Gewalt und Hass im häuslichen Bereich wie auch online oder für Strukturen für die Durchsetzung von Kinderrechten einsetzen.
Durch das CERV-Programm soll ein Beitrag zu der grundlegenden Wertebasis der EU geleistet werden. Dazu gehören der Einsatz für Menschenrechte, Freiheit, Demokratie oder Gleichheit, die Unterstützung der Charta der Grundrechte der EU oder des Stockholmer Programms mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts. Das Programm bildet das Dach, unter dem mehrere, früher eigenständige Programme und Förderschwerpunkte zusammengefasst sind. Dazu zählen das ehemalige Programm „Rechte, Gleichstellung, Unionsbürgerschaft“ u.a. mit dem Ziel des Schutzes der Rechte von Kindern oder Gleichberechtigung wie auch der Daphne-Strang, über den Aktivitäten zur Vorbeugung und Bekämpfung der Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Frauen sowie andere gefährdete Gruppen unterstützt werden können. Ebenfalls soll das Programm die Teilhabe der Bürger*innen am demokratischen Leben der Union sowie die Vermittlung und Verbreitung der Werte der Union über zivilgesellschaftliche Organisationen fördern (das entspricht dem früheren Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“).
Ziel dieses Aufrufs ist es, jegliche Form von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie von häuslicher Gewalt zu verhüten und zu bekämpfen. Ebenso soll jegliche Form von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und andere Gruppen wie LGBTIQ-Personen und Menschen mit Behinderung verhindert werden. Drittens sollen alle direkten und indirekten Opfer der oben genannten Formen von Gewalt auf einem EU-weiten einheitlichen Niveau geschützt und unterstützt werden.
Es wird erwartet, dass geförderte Projekte an den folgenden Ergebnissen in den verschiedenen Prioritäten arbeiten: geziel
- Große Projekte und langfristige transnationale Maßnahmen zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt durch Weitergabe von Mitteln an weitere (dritte) Organisationen der Zivilgesellschaft
- Gezielte Maßnahmen zum Schutz und zur Unterstützung von Opfern und Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt und häuslicher Gewalt 
- Gezielte Maßnahmen zur Verhütung geschlechtsspezifischer Gewalt, einschließlich Cybergewalt 
- Gezielte Maßnahmen zur Verwirklichung integrierter Kinderschutzsysteme in der Praxis 

Das Budget für den Aufruf beläuft sich 2025 auf ca. 23 Mio. €. Anträge können bis zum 7.5.25, 17 Uhr (MESZ), über das EU Funding & Tenders Portal eingereicht werden. 
Weitere Informationen können bei der Gemeinsamen Servicestelle für EU-Förderpolitik und -projekte von EKD und Diakonie Deutschland im EKD-Büro in Brüssel eingeholt werden. (susanne.wander@ekd.eu oder telefonisch: 0032-2-282-1054).

Projekt „Schule – ohne mich!? Neue Entwicklungen u. Handlungsanforderungen bei Schulabsentismus“

Tagungsbericht "Herausforderung Schulabsentismus - Erkenntnisse aus Handlungsansätzen der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit" und Aufruf zur Projekt-Beteiligung: 
Schulabsentismus kann nur in einem funktionierenden Netzwerk begegnet werden. Dafür braucht es standardisierte Abläufe an allen Schulen, die verbindlich und multiprofessionell umgesetzt werden. Das sind einige Erkenntnisse, die im Rahmen der digitalen Fachtagung „Herausforderung Schulabsentismus – Erkenntnisse aus Handlungsansätzen der Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit“ am 27. März 2025 mit fast 300 Interessierten gewonnen wurden. Ein Tagungsbericht erscheint in Kürze (s. https://jugendsozialarbeit.news/) und die komplette Dokumentation finden Sie in Kürze hier.
Die Fachtagung war zugleich Auftakt des Projekts „Schule – ohne mich!? Neue Entwicklungen und Handlungsanforderungen bei Schulabsentismus“. Interessierte können sich für den Projektverteiler anmelden und sich, wenn gewünscht, aktiv am Projekt (Laufzeit/ Finanzierung: 2025 – 2026 / BMFSFJ) beteiligen. → Aufruf zur Beteiligung.
Veranstalter*innen der Workshop-Reihe: IN VIA Deutschland im Netzwerk der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA).

ESF Plus-Programm: Akti(F) Plus - Aktiv für Familien& ihre Kinder

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat für das ESF Plus-Programm "Akti(F) Plus - Aktiv für Familien und ihre Kinder" am 28. März 2025 einen zweiten Förderaufruf veröffentlicht. Eine Interessenbekundung kann vom 31.3. bis zum 13.5. (15 Uhr) eingereicht werden.
Ziel des Akti(F) Plus-Programms ist die Verbesserung der Lebenssituation und der gesellschaftlichen Teilhabe von Familien und ihren Kindern, die von sozialer Ausgrenzung und Armut bedroht sind. Akti(F) Plus soll den erhöhten individuellen Unterstützungsbedarfen von Familien und ihren Kindern Rechnung tragen.

Die Zielgruppe umfasst Familien/Eltern mit Kindern, die Leistungen nach dem SGB II oder nach dem SGB XII (auch ergänzende oder aufstockende Leistungen) beziehen sowie Familien, die Kindergeldzuschlag und künftig Kindergrundsicherung beziehen oder Anspruch darauf haben und Familien, d. h. Eltern - bei Bedarf auch andere erwachsene Haushaltsmitglieder (z. B. Lebenspartner*innen) - und ihre Kinder, die von sozialer Ausgrenzung und Armut bedroht sind.
Gefördert werden Aktivitäten, die die soziale und ökonomische Teilhabe der genannten Zielgruppen verbessern, indem sie Eltern umfassend bei der Stabilisierung ihrer individuellen und familiären Lebenssituation unterstützen und längerfristig Perspektiven des Zugangs/Einstiegs zum/in den Arbeitsmarkt schaffen beispielsweise durch nachhaltige und schrittweise Aufnahme oder Ausweitung einer Beschäftigung (Einzelziel 1) sowie solche, die zum Auf- und Ausbau der Kooperationsstrukturen für eine bessere Unterstützung der Familien beitragen (Einzelziel 2).
Zur Erreichung der Zielsetzung des Programms soll flankierend und verstärkend die Verbesserung der strukturellen und rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit (z. B. SGB II, SGB III, SGB VII, SGB, VIII/KKG, SGB IX und SGB XII) vor Ort gefördert werden. Zu diesem Zweck sollen Projektträger (Zuwendungsempfänger) in Kooperations- oder in Projektverbünden mit anderen Partnern aus der Region unter aktiver Beteiligung der örtlichen Arbeitsverwaltung (Jobcenter und/oder Agenturen für Arbeit) sowie der Kommunen (Städte, Landkreise und Gemeinden) zusammenarbeiten. Beide Einzelziele sind umzusetzen.
Insgesamt werden 55 Projekte im Rahmen der ersten Förderrunde in den Bundesländern BW, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, NI, NRW, Saarland, SH und MV gefördert. In den BY, BB, RLP, ST und TH ist eine Förderung ausgeschlossen. → weitere Informationen.

Mikroförderprogramm: Unterstützung für Engagement in ländlichen Regionen

DSEE-Mikroförderprogramm -  Unterstützung für Engagement in ländlichen Regionen (DSEE): Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt sind besonders in strukturschwachen und ländlichen Regionen essenziell. Um diese Strukturen zu stärken, fördert die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) mit dem Mikroförderprogramm „Ehrenamt gewinnen. Engagement binden. Zivilgesellschaft stärken.“ Projekte mit bis zu 1.500 Euro. Weitere Infos unter: #DSEEinformiert - Mikroförderprogramm

 

Förderung für Bildungs- und Sozialprojekte

Stiftung Zukunft bilden: Förderung für Bildungs- und Sozialprojekte 
Die Stiftung Zukunft bilden unterstützt pädagogische, soziale, ökologische und gemeinnützige Projekte, die Kindern und Jugendlichen nachhaltige und selbstbestimmte Lern- und Lebensräume ermöglichen (Stiftung Zukunft): Gefördert werden außerschulische Bildungsprojekte, Kulturzentren, Freizeitangebote sowie Studien und Forschungsvorhaben. Auch die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung selbstbestimmter Bildung kann finanziell unterstützt werden. Die Fördersumme beträgt bis zu 5.000 Euro. Anträge können fortlaufend gestellt werden. Der Stiftungsvorstand entscheidet mehrmals im Jahr über die Vergabe der Mittel. Weitere Infos unter: www.stiftung-zukunft-bilden.org/foerderung

BAMF: "Migrantinnen einfach stark im Alltag" MiA-Kurse

Migrantinnen einfach stark im Alltag" MiA-Kurse (BAMF): Um die Potenziale von Migrantinnen zu stärken, fördert das BAMF unter dem  Programmtitel „Migrantinnen einfach stark im Alltag“ (MiA) besondere Seminarmaßnahmen für Frauen. Hierbei erhalten die Teilnehmerinnen ein leicht zugängliches Bildungsangebot. Weitere Infos unter: www.bamf.de/DE/Themen/TraegerProjektfoerderung

Umfragen, Forschungsvorhaben und Studien zu LSBTIQ*

LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt e.V.: Hinweis auf aktuelle Umfragen, Forschungsvorhaben und Studien zu LSBTIQ*:
Es gibt zwar inzwischen vermehrt Forschung über die Lebenssituation von LSBTIQ* in Deutschland. Dennoch sind noch viele sozialwissenschaftliche Forschungen heteronormativ angelegt. In ihnen bleiben LSBTIQ* als Teil der Bevölkerung häufig unberücksichtigt. In den Hochschulen, in Forschung und vor allem in der Lehre muss die Lebenssituation von LSBTIQ* endlich angemessen berücksichtigt werden.
Daher veröffentlicht der LSVD* aktuelle Umfragen, in denen Daten für wissenschaftliche Zwecke erhoben werden (etwa für Bachelor- bzw. Masterarbeiten oder Forschungsprojekte). 

- DEZIM: Studie zum Themenkomplex Rassismus und Diskriminierung im Kontext von Arbeit und Beschäftigung (April/ Mai 2025) (weitere Infos)
- MA-Arbeit: Studie zum Thema "Psychosoziale Versorgungslage von trans*- und nicht-binären Personen mit Kinderwunsch" (April 2025) (weitere Infos)
- Studie "Gender Beyond the Binary Survey" sucht nicht-binäre Teilnehmende (März-April 2025) (Link) verfügbar. Die Beantwortung ist bis zum 30. April 2025 möglich.
- Frauengesundheit – Umfrage des Ausschusses für öffentliche Gesundheit des Europäischen Parlaments (März 2025)
- Charité – Universitätsmedizin Berlin: „trans*forming care“ – Umfrage, die die Erfahrungen erwachsener trans* Personen mit dem Gesundheits- und Versorgungssystem untersucht (Zur Umfrage)

LAG Mädchen*politik BW: Stimmen von MINTA* gesucht

LAG Mädchen*politik BW: Stimmen von MINTA* gesucht: 
Für unsere Videoaktion im Rahmen eines Projektes wollen wir kurze Clips für Social Media mit O-Tönen von MINTA* erstellen (MINTA = Mädchen, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Kinder und Jugendliche). Arbeitest Du mit jungen Menschen dieser Zielgruppe? Dann melde Dich gerne! Wir möchten von den jungen Menschen erfahren: Was für Erfahrungen hast du als MINTA* in deinem Umfeld gemacht? Was brauchst du, damit es dir gut geht? Was wünschst du dir von deinem Umfeld/ von der Gesellschaft für die Zukunft? Uns geht es dabei um die Sichtbarmachung der Lebenswelten und Bedürfnisse von MINTA*. Projektverantwortlich ist Lisa Vest: vest@lag-maedchenpolitik-bw.de [weitere Infos]

BW Utopiewerkstätten: externe Honorarkräfte als Trainer*in gesucht

Externe Honorarkräfte als Trainer*in für Konzeption und Durchführung von Utopiewerkstätten gesucht  
Für das Innovationsprojekt maybe tomorrow – „Demokratie ist (k)eine Utopie“ im Bundesprogramm Demokratie leben! sucht die Türkische Gemeinde Baden-Württemberg engagierte Personen im Alter von 18 bis 35 Jahren, die als Trainer*innen mit Jugendlichen an Zukunftsvisionen, demokratischer Teilhabe und Utopiefähigkeit arbeiten möchten. 
Die Tätigkeit erfolgt auf Honorarbasis im Zeitraum 2025 bis 2028 und setzt die Teilnahme an einer verpflichtenden Qualifizierung in 2025 voraus. Die Ausbildung vermittelt methodische, fachliche und persönliche Kompetenzen zur eigenständigen Durchführung von Utopiewerkstätten mit Jugendlichen und bereitet auf die Arbeit in einem interdisziplinären, vielfaltsorientierten Projektteam vor. [weitere Infos]

Stipendienprogramm für Schüler*innen: Lehrberuf in MINT-Fächern

Stipendienprogramm für Schüler*innen mit Interesse am Lehrberuf in den MINT-Fächern  
Die Stipendienprogramme „Lehramt Mintoring“ und „Zukunft Lehramt“ unterstützen gezielt junge Menschen mit Interesse am Lehrberuf – insbesondere in den MINT-Fächern. Die Programme verbinden Berufsorientierung, individuelle Begleitung und finanzielle Unterstützung – von der Oberstufe bis in die ersten Semester. Die Bewerbung ist ab sofort bis zum 11. Juli über die sdw-Website möglich. Ein online-Infotermin für interessierte Jugendliche und ihre Familien findet am 3. Juni statt. [weitere Infos]

Stuttgart: Theaterworkshops für junge Menschen "Nein! Ja! Vielleicht!“

Theaterworkshop in Stuttgart: "Nein! Ja! Vielleicht!“ 
In diesem Projekt geht es um eine künstlerische Auseinandersetzung, die Jugendliche stärkt, ihre eigenen Grenzen setzen zu können, aber auch ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und zu reflektieren. Ein besonderes Anliegen ist es, Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre eigenen "Nein"s, "Ja"s und auch das Ungewisse, das "Vielleicht", zu erforschen und zu bestärken. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Mädchengesundheitsladen und dem Verein Jungen im Blick e.V. durchgeführt. Es ist kostenlos und offen für alle Gender zwischen 13 und 16 Jahre. [weitere Infos]

FF(M): berufliche Qualifizierung für Migrantinnen*

Jetzt bewerben: Teilnahme am Qualifizierungskurs “NeWStart Plus” - beramí berufliche Integration e.V., Nibelungenplatz 3, Frankfurt 
NeWStart Plus ist eine berufliche Qualifizierung für Migrantinnen*, die ein Studium abschlossen haben oder über eine Berufsausbildung verfügen. Der Kurs bietet Beratung zur Anerkennung der Abschlüsse, Qualifizierungsprogramm im Team-Teaching sowie Deutschförderung mit Schwerpunkt Deutsch im Beruf. Der Kurs beginnt am 18.07.2025 und endet am 08.12.2025. NeWStart wird unterstützt u.a. vom Frankfurter Frauenreferat. [Weitere Infos]

Beitritt zum Bündnis “Gemeinsam gegen Sexismus”

Sexismus ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Er würdigt Menschen aufgrund ihres Geschlechts herab. Er begegnet uns täglich, in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Dem will das Bündnis “Gemeinsam gegen Sexismus”, das 2023 von Bundesfrauenministerin Lisa Paus als Schirmherrin gegründet, seither vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und von der EAF Berlin gemeinsam mit diesem durchgeführt wird, entschieden entgegentreten. Ziel ist es, Sexismus und sexuelle Belästigung zu erkennen, hinzusehen und wirksame Maßnahmen dagegen zu verankern.

Wie das Bündnis arbeitet: Bei Netzwerktreffen und Fachforen entstehen Austausch und Wissen über konkrete Maßnahmen gegen Sexismus. Die Ergebnisse werden den Bündnispartner*innen und anderen Interessierten über Publikationen, soziale Medien und die Website zur Verfügung gestellt. Um das intersektionale Verständnis von Sexismus tiefer zu verankern, wird Vernetzung zivilgesellschaftlicher Organisationen und Fachexpert*innen verstärkt mit Bündnispartner*innen aus anderen Bereichen wie Kommunen, Unternehmen, Kultur und Medien vorangetrieben.
Es wurde eine öffentliche Fachkonferenz mit europäischem und intersektionalem Fokus ausgerichtet. Eigene Erhebungen in Kooperation mit unseren Bündnispartner*innen schaffen zudem neue Wissens- und Datengrundlagen. Mit öffentlichen Veranstaltungen, kommunalen Aktionstagen und Ausstellungen, audiovisuellen Angeboten, branchenübergreifenden und branchenspezifischen Handreichungen bietet das Bündnis weitere Formate, um das Wissen über Sexismus in seinen unterschiedlichen Dimensionen sowie entsprechende Gegenmaßnahmen zu vertiefen und verbreiten. 
Zudem kommen in einem beratenden Gremium, dem Expert*innenrat, Vertreter*innen der EAF Berlin, des BMFSFJ und ausgewählter Organisationen einmal im Quartal zusammen. Er gibt Bündnispartner*innen aus den verschiedenen Schwerpunktbereichen die Möglichkeit, ihre Perspektiven, Themen und fachlichen Impulse in die Ausgestaltung des Projektes einzubringen.

→ Sie möchten sich dem Bündnis “Gemeinsam gegen Sexismus“ anschließen? Dann unterzeichnen Sie jetzt mit Ihrer Organisation die “Gemeinsame Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“!

Info-Materialien für Fachkräfte zu Cyber-Erpessung (Sextortion)

F***, ich werde mit Nacktbildern erpresst! - So schützt Du Dich vor Sextortion
Sextortion, eine Kombination aus „Sex“ und „Extortion“ (Erpressung), bezeichnet die Erpressung mit intimen Fotos oder Videos. Täter*innen setzen Betroffene unter Druck, indem sie mit der Veröffentlichung dieser Aufnahmen drohen. Ziel ist es, Geld zu verlangen oder bestimmte Forderungen zu stellen (z.B. nach weiteren Nacktaufnahmen).
Diese Form der Cyberkriminalität betrifft immer mehr Menschen, besonders Jugendliche und junge Erwachsene. Doch es gibt Wege, sich zu schützen. klicksafe und JUUUPORT bieten Info-Materialien für Fachkräfte bzw. Betroffene - mit konkreten Fallbeispiele, praktischen Tipps zum Schutz vor Sextortion, Handlungsempfehlungen für Betroffene, rechtlichen Fakten und Informationen zu Anlaufstellen für Hilfe und Beratung. [weiterlesen]

FAQs zum Themenbereich LSBTTIQ+ in der Schule

FAQs zum Themenbereich LSBTTIQ+ in der Schule 
Schulen sind Orte, an denen Diskriminierungserfahrungen gemacht werden. Daher ist es wichtig, im Schulalltag den Schutz vor und den Abbau von Diskriminierung in den Fokus zu rücken. Nur so haben alle Lernenden und Lehrenden die Möglichkeit, ihr Potenzial zu entfalten. Die FAQs des Kultusministeriums Baden-Württemberg richten sich an alle Personen, die in der Schule aktiv sind und verstehen sich als eine Erstorientierung zum Themenbereich LSBTTIQ+. [weiterlesen]

neue Website der reichweitenstärksten dt. feministischen Organisation PINKSTINKS

PINKSTINKS Germany e. V.: “Als reichweitenstärkste feministische Organisation in Deutschland bilden wir zum Thema Sexismus. Wir zeigen auf, warum Feminismus Vorteile für ALLE hat und tragen so aktiv zu einer gerechteren Gesellschaft bei.” 
"Was wir tun: 
- Aufklärung von Millionen von Menschen in den sozialen Medien, durch Kampagnen und Events.
- Beratung, Workshops und Online-Mentoring für Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen.
-Erstellung von Materialien für Bildungseinrichtungen, die im Unterricht oder zur Weiterbildung genutzt werden. 
- Hilfe von Menschen in schwierigen Situationen durch unsere Vermittlung, Moderation und Begleitung.
- Sensibilisierung gegen Sexismus auch in Politik, Lobbys und Unternehmen."

Auf der neuen Website finden sich u.a.: 
- viele Ideen und Tipps zum Einmischen im Alltag, u.a. auch Petitionen mit feministischen Anliegen 
- Empfehlungen für feministische Serien, Filme, Websites, Magazine und Podcasts, hilfreiche Texte zu Sexismus und Feminismus, Buchtipps 
- Informationen zu Beratungsstellen und Anlaufstellen bundesweit – eine große Datenbank mit fast 1000 Adressen, Suche nach Thema und Bundesland möglich
- Leser*innen können Themen/ Fragen/ Wünsche/ Impulse einreichen und an Umfragen teilnehmen
- geplante Online-Sprechstunde voraussichtlich ab Sommer

neues Glossar „Gemeinsam gegen Sexismus“

Das Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ hat ein Glossar veröffentlicht, das mit 75 Begriffen rund um Sexismus und sexuelle Belästigung Erscheinungsformen, Auswirkungen und Verschränkungen beleuchtet. Denn ein gemeinsames Verständnis zentraler Begriffe hilft dabei, Gleichstellung voranzutreiben. Es ist in Zusammenarbeit mit Expert*innen und Vertreter*innen unterschiedlicher Branchen und Schwerpunktbereiche entstanden und möchte zum gemeinsamen Verständnis zentraler Begriffe beitragen. → zum Glossar

neue Online-Plattform der AG Mädchen*politik Stuttgart

Neue Online-Plattform der AG Mädchen*politik Stuttgart  
Die AG Mädchen*politik hat eine neue Online-Plattform entwickelt, die Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe in Stuttgart eine übersichtliche Darstellung aller langfristigen Angebote bietet, die speziell für Mädchen und alle jungen Menschen gedacht sind, die sich selbst weiblich definieren. Die AG Mädchen*politik setzt sich aus Expertinnen vom Jugendamt und der Abteilung für Chancengleichheit der Stadt Stuttgart sowie Fachkräften von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe Stuttgart zusammen. Bei den Angeboten handelt es sich um Aktionen, Projekte und Kurse, die Themen wie Austausch und Vernetzung, aber auch Kreativität, Bewegung, Bildung und Freizeit in sozialen Einrichtungen betreffen. [weiterlesen]

Glossar: Rassismus-, Rechtsextremismus-, Antisemitismus(-kritik), Diskriminierung, Migrationsgesellschaft

IDA-Glossar: Begriffe und Erklärungen rund um Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Antisemitismus(kritik) und Diskriminierung in der Migrationsgesellschaft
Das IDA-Glossar erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Von A wie Alltagsrassismus oder Ambiguitätsdifferenz über B wie Blackface oder BlackLivesMatter bis Z wie Zivilcourage oder Zugehörigkeit. Als gemeinsames Projekt von IDA e.V. und IDA-NRW ist das Glossar seit vielen Jahren eine geschätzte Ressource und steht nun auch als digitale Publikation zur Verfügung. Dafür wurden zahlreiche Begriffe aktualisiert und überarbeitet, einige neue Begriffe ergänzt und die zahlreichen Verweise systematisiert. [weiterlesen]

4. Fort- & Weiterbildungen, Workshops, Seminare

8.5. online-Workshop für Fachkräfte: Patriarchat u. verinnerlichte Machtverhältnisse

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Workshop zur kritischen Auseinandersetzung mit mit patriarchalen Logiken, Strukturen und eigenen Glaubenssätzen, die in uns allen – unabhängig unserer Geschlechtsidentität – verinnerlicht sind + zur Stärkung einer geschlechterreflektierten Arbeit.
Ziel des Workshops ist es, die Wirkungen dieser Machtverhältnisse auf uns und unsere Praxis zu reflektieren, um möglichst macht- und diskriminierungskritische Handlungsoptionen zu erarbeiten. Das Referent*innenteam ist paritätisch besetzt (Cis-Frau & Cis-Mann), um eine vielfältige und inklusive Lernumgebung zu gewährleisten.

- Themen und Inhalte: Verinnerlichte Machtverhältnisse verstehen lernen, Identifikation und Reflexion der eigenen normativen und patriarchalen Vorstellungen und Glaubenssätze, Förderung des Verständnisses und der Wahrnehmung von Sexismus im pädagogischen Alltag, Auseinandersetzung mit Kritischer Männlichkeit und weiblicher* Komplizinnen*schaften, Erarbeitungen von Strategien des Powersharing und Allyship sowie des Empowerments.
- Methoden: Der Workshop umfasst interaktive Vorträge, Gruppendiskussionen, (biografische) Übungen zur (Selbst-)Reflexion sowie kollegiale (Fall-)Beratungen. Zudem bieten wir die Möglichkeit, den Raum kurzfristig partiell geschlechterbezogen zu teilen.
- Zielgruppe: Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte der Pädagogik & Bildung. Ziel ist die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit der eigenen Positionierung innerhalb eines awarenessorientierten Settings.
Zudem ist es für das Konzept des Workshops entscheidend, dass eine geschlechtlich heterogene Teilnehmendenstruktur existiert. Daher ist die Veranstaltung offen für alle Geschlechtsidentitäten und richtet sich gleichsam an marginalisierte Perspektiven (Frauen und TINAQ*) sowie Cis-Männer, die vom Patriarchat profitieren.
- Zeit&Ort: 8.5., 9-16Uhr, Anmeldeschluss: 1.5.2025, Teilnahmegebür: 95 € [mehr Infos]

8./22.5. IN VIA Online-FoBi-Reihe zu Diskriminierung

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V.: Workshops der Online-Fortbildungsreihe „Sensibel – solidarisch – stark. Diskriminierung entgegenwirken“: 
Letzte Workshop-Termine: 8. Mai: “Kritische Auseinandersetzung mit Rassismen im Kontext Sozialer Arbeit” und 22. Mai: “Alle Queers willkommen? Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der sozialpädagogischen Praxis”; jeweils von 11:00-12:30 Uhr. [Anmeldung]

13.-17.5. Berlin: Grundlagen geschlechterreflektierter Pädagogik

Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V.: 4,5-tägige Fortbildung „Grundlagen geschlechterreflektierter Pädagogik“:
Die Geschlechterverhältnisse, die unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben prägen, und unsere Vorstellungen von Geschlecht verändern sich ständig. Sie prägen, wie wir aufwachsen, was andere von uns erwarten und was wir für „normal“ halten. Sie spielen auch in pädagogischen Settings eine Rolle.
Aber was meinen wir, wenn wir von Geschlecht sprechen? Wie sehen Geschlechterverhältnisse heute aus? Was ist geschlechtliche Vielfalt? Und wie können pädagogische Fachkräfte Kinder und Jugendliche möglichst frei von verengten Geschlechterbildern begleiten, ihnen Lern- und Weiterentwicklungsangebote machen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir in unserer 4,5-tägigen Fortbildung nachgehen.
Wir vermitteln grundlegendes Wissen zu Geschlecht, Männlichkeit, Weiblichkeit, geschlechtlicher und sexueller Vielfalt sowie geschlechterreflektierten pädagogischen Ansätzen. Außerdem wird es um Selbstreflexion, Weiterentwicklung der eigenen pädagogischen Haltung sowie die Erprobung und Reflexion von Methoden gehen. 
Die Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die sich bislang eher wenig mit den Themen beschäftigt haben.
Ort& Zeit: Allee der Kosmonauten 67, 12681 Berlin, 13.-17.5. in Berlin; Kosten: 25 Euro Teilnahmebeitrag. [Mehr Infos]

19.-20.5. FF(M): Sexualisierte Gewalt u. Täter*innenstrategien

Seminar: „Sexualisierte Gewalt und Täter:innenstrategien“ 
Sexualisierte Gewalt betrifft Menschen jeden Alters. Bei jüngeren Kindern stammen die Täter:innen häufig aus ihrem engsten Umfeld. Diese Fortbildung vermittelt praxisnahes Wissen zu Formen sexualisierter Gewalt, Täter:innenstrategien und deren Folgen. Ziel ist es, Fachkräften mehr Sicherheit im Umgang mit betroffenen Kindern zu geben sowie frühzeitig Anzeichen von Übergriffen zu erkennen, um entsprechend handeln zu können.
Veranstalter:  Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e.V.
Zeit& Ort: 19.5. (10-17Uhr) und 20.5. (9-16Uhr), Hoffmanns Höfe, Heinrich-Hoffmann-Straße 3, Frankfurt [Weitere Infos]

21.5. Stuttgart: Brüchige Übergänge u. Lebensperspektiven junger geflüchteter Frauen

LAG Mädchen*politik BW: Fortbildung am 21. Mai: Brüchige Übergänge und Lebensperspektiven  
Junge Frauen* mit Fluchtgeschichte sind mit vielfältigen gesellschaftlichen Anforderungen, (Rollen-)Erwartungen und (Mehrfach-)Diskriminierung konfrontiert. Besonders in biografischen Umbruchphasen und damit bei der Entwicklung eigener Lebensperspektiven können diese Rahmenbedingungen herausfordernd sein. Gleichzeitig werden sie oftmals von unterstützenden Angeboten wenig erreicht. Die Fortbildung gibt einen Einblick in die Arbeit mit der Zielgruppe, die auf mehrjähriger Erfahrung basiert und geht der Frage nach, wie eine ressourcenorientierte Begleitung von schwer erreichbaren jungen Frauen* mit Fluchtgeschichte am Übergang von Schule und Beruf und in biografischen Umbruchphasen gelingen kann. Die Fortbildung des KVJS-Landesjugendamts findet in Kooperation mit der LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg am 21. Mai in Stuttgart statt. [weitere Infos]

21.-22.5. Dortmund: Suchtprävention bei Jungen*/jungen Männern*

LAG / Fachstelle Jungenarbeit NRW: Irgendwie Abhängig? - Suchtprävention bei Jungen* und jungen Männern* am 21. und 22. Mai 2025 in Dortmund.
Die Statistiken zeigen, dass Jungen* und junge Männer* ein erhöhtes Risiko haben, an einer Abhängigkeit zu erkranken. Neben medialen Vorbildern aus Filmen, Serien, Social Media und Musik hat gerade das soziale Umfeld einen erheblichen Einfluss auf ihr Konsumverhalten. So fördern Trinkspiele und verschiedene Challenges ein riskantes Verhalten ebenso wie erfahrenes Konsumverhalten in der Familie. Substanzkonsum spielt im Jugend- und jungen Erwachsenenalter eine wichtige Rolle bei der Konstruktion von Männlichkeit*. Jungen* und junge Männer* testen ihre Grenzen aus, konkurrieren miteinander und setzen sich gegenseitig unter Druck.
In der Fortbildung werden die vielfältigen Faktoren beleuchtet, die das Konsumverhalten im Jugendalter beeinflussen und welche Rolle Männlichkeiten dabei spielen. Die Teilnehmenden erhalten Grundlagen zur Entstehung von Abhängigkeitserkrankungen, reflektieren ihre eigene Biografie und erarbeiten praxisnahe Präventionsstrategien speziell für Jungen* und junge Männer*. Ziel ist es, ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen im Umgang mit Suchtverhalten in dieser Zielgruppe zu entwickeln. [Weitere Infos& Anmeldung]

22.5. Online: gendersensible Berufsorientierung, Dekonstruktion v. Geschlechterklischees

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Geschlechterklischees & Berufswahl: Geschlechterklischees dekonstruieren – Berufliche Orientierung gendersensibel gestalten
„Heute können alle alles werden“ – so einfach ist es oft leider nicht. Die Berufswahl junger Menschen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Ein Blick in die Arbeitswelt zeigt, dass in vielen Bereichen entweder hauptsächlich Männer oder hauptsächlich Frauen arbeiten. Junge Menschen orientieren sich bei der Berufswahl daran. Ihre „geschlechteruntypischen“ Interessen und Kompetenzen bleiben dabei häufig von ihnen selbst und von ihrem sozialen Umfeld unentdeckt oder unberücksichtigt. Die Folgen sind unter anderem Unzufriedenheit und nicht ausgeschöpfte Potentiale auf der persönlichen Ebene sowie ökonomische Ungleichheit und Fachkräftemangel auf der gesellschaftlichen Ebene.
Im Handwerkerinnenhaus stärken wir Mädchen, Frauen, trans*, inter* und nicht-binäre Personen auf ihrem Weg, ihr Leben selbstbestimmt und nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Sie erfahren durch die praktische Arbeit in der Werkstatt Selbstwirksamkeit und hinterfragen Geschlechterklischees. Sie entdecken ihr Potenzial und neue Fähigkeiten und erweitern damit ihre Berufs- und Lebensperspektiven.
Im Webtalk präsentieren wir Daten und Fakten zur Berufswahl junger Menschen. Wir beschäftigen uns außerdem mit der Frage, wie soziale Konstruktionen von Geschlecht Einfluss auf Entscheidungen und Lebenswege junger Menschen nehmen. Wir diskutieren Erfahrungswerte und Handlungsansätze, wie eine gendersensible berufliche Orientierung gelingen kann. Dabei geben wir auch Einblicke in die Praxis unserer pädagogischen Arbeit im Handwerkerinnenhaus Köln e.V.

Referierende Personen: Hanna Kunas, Jennifer Grabe; Moderation: Sanaz Zoleikani
Die Veranstaltung richtet sich an Lehrer*innen aller Schulformen, pädagogische Fachkräfte, Berufsberater*innen und Interessierte
Termin& Ort: 22.5, 14:30-16 Uhr, Digital via Zoom; Anmeldung bis 15.5. hier, Teilnahme kostenlos]

ab 26.5. FoBi-Reihe: Klimaschutz i.d. pädagog. KJH-Arbeit

Fortbildungsreihe der Caritas zum Klimaschutz in der pädagogischen Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe: 
Gemeinsam mit dem Deutschen Caritasverband laden die Fachverbände der Kinder- und Jugendhilfe (IN VIA, BVkE, SkF, SKM und KTK) zur Fortbildungsreihe zum Klimaschutz ein.
Die Fortbildungsreihe möchte Fachkräfte und Einrichtungsleitungen der Kinder- und Jugendhilfe darin unterstützen, den Klimawandel und Klimaschutz in der pädagogischen Arbeit zu thematisieren und aufzunehmen. Alle Fortbildungen finden Online statt, sind kostenfrei und für alle offen.
Termine: 26.5., 5.6., 23.6., 30.6.. [Mehr Infos]

28.5. online-Seminar: Klassismus als oft vergessene Diskriminierungsform

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Klassismus - Die oft vergessene Diskriminierungsform
Klassismus meint die strukturelle Abwertung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sogenannten „sozialen Herkunft“. Die „soziale Herkunft“ wird dabei z. B. über den Beruf, den Bildungsgrad, den Geschmack, das Gehalt, die Hobbies, den Dialekt, etc. definiert. Wohnungslose, erwerbsarbeitslose und/oder armutsbetroffene Menschen werden besonders stark von Klassismus benachteiligt. Er erschwert oder verhindert den Zugang zu wichtigen gesellschaftlichen Bereichen und Ressourcen wie Bildung, Gesundheit oder Wohnraum.
Obwohl Klassismus eine der wirkmächtigsten gesellschaftlichen Strukturen darstellt, wird er oft auch als die ‚vergessene‘ Diskriminierungsform bezeichnet, da andere Diskriminierungsformen bereits länger und häufiger thematisiert werden. In den letzten Jahren gibt es aber zunehmend Debatten um klassistische Benachteiligungen und Privilegien sowie um klassistische Denkweisen, Einstellungen und Verhaltensmuster, die im Webseminar thematisiert werden sollen.
Das Web-Seminar gibt so einen Einblick in klassistische Strukturen und Narrative und liefert erste Impulse für eine vorurteilsreflektierte und klassismuskritische pädagogische Praxis.
Die Veranstaltung richtet sich an pädagogische Fachkräfte und alle Interessierte, die eine Einführung in die Diskriminierungsform Klassismus besuchen möchten.
Termin&Ort:  28.5., 10-12 Uhr; Kosten: 18€, Anmeldung bis: 25.5. hier]

2.6. Wolfen o. 22.9. Stendal: Mädchen* in Beziehungen - Von gesund bis Loverboy

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: Gemeinsam mit dem Präventionsteam der Fachstelle Vera findet in Wolfen ein Workshop zu dem Thema Handlungsfähigkeit gegen Loverboys statt. Fachkräfte erhalten Einblick in das Themenfeld und lernen Anzeichen zu erkennen und Handlungsmöglichkeiten, um der perfiden Taktik entgegenzuwirken. Geboten werden theoretische Einheiten, praktische Übungen und Raum zum Erfahrungsaustausch. [mehr Infos& Anmeldung]
Alternativtermin am 22.9. in Stendal.

4.6. Webinar zu finanzieller Selbstbestimmung v. Mädchen* u. jungen Frauen*

Webinar #moneymatters: Im Projekt #moneymatters setzt der Verein Amazone aus Bregenz (Österreich) Aktivitäten zur finanziellen Selbstbestimmung von Mädchen* und jungen Frauen* um. Neben Vernetzung und Erfahrungsaustausch wird im Webinar am 4. Juni auf zielgruppen- und geschlechtsspezifische Herausforderungen beim Thema Geld und Finanzen eingegangen. Im Projekt gewonnene Erkenntnisse werden geteilt und Projektprodukte und Methoden zur Verfügung gestellt. [weitere Infos]

4.-5.6. Magdeburg: Methodenwerkstatt - spielerisch Rollenbilder hinterfragen

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: Workshop “Mädchen* im eigenen Spiel 2025 - Spielend leicht Rollenbilder Hinterfragen”
Geschlechterstereotype und einseitige Rollenbilder prägen unsere Gesellschaft. Das betrifft auch Brett-, Karten- und Rollenspiele.
In dem 2-tägigen Workshop werden folgende Fragen gestellt: Wie können KJH-Fachkräfte auf kreative Art diese Strukturen hinterfragen und neue Ansätze schaffen, um Mädchen* und junge Frauen* zu bestärken, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen.
Geboten wird eine praxisnahe, motivierende Methode mit viel Raum für eigene Ideen. [mehr Infos& Anmeldung]

4.&11.6. online: Anti-Bias-Ansatz in der Praxis

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: „Bist du so, wie ich dich seh?“ Vorurteilsreflektierte Pädagogik mit dem Anti-Bias-Ansatz in der Praxis.
Der Anti-Bias Ansatz ist eine Form der antidiskriminierenden Bildungsarbeit. Die Übernahme von Vorurteilen und Einseitigkeiten geht auf gesellschaftlich anerkannte und praktizierte Zuschreibungen über Gruppen zurück. Im Kontext des Anti-Bias-Ansatzes wird auch von Schieflagen gesprochen, die sich auf verschiedenen Ebenen wiederfinden. Ziel des Anti-Bias-Ansatzes ist es, sich mit eigenen Bildern diversitätsreflektiert und diskriminierungskritisch auseinander zu setzen, um Schieflagen zu erkennen und Gegenstrategien zu entwickeln. - Dies macht deutlich, dass zuallererst die Öffnung zu unserer eigenen Haltung als Fachkräfte der pädagogischen Arbeit die Grundlage bildet. Dabei werden wir unsere eigenen Erfahrungen und Bilder reflektieren, mit dem Ziel eines kritischen Umgangs mit diesen. Auch werden wir den eigenen Arbeitsalltag in den Blick nehmen und diesen auf Einseitigkeiten überprüfen, da wir in institutionellen und strukturellen Abläufen involviert sind.
In dieser zweitägigen Fortbildung werden praxisnah Grundlagen und Zielsetzungen der Anti-Bias-Arbeit vorgestellt und auf die Einbindung in die Praxis eingegangen. Zugänge zu Themen wie “Vorurteile, Macht und Diskriminierung” werden über selbstreflexive Übungen transportiert und es besteht der Raum eigene Erfahrungen – damit auch Einstellungen und Haltungen – zu reflektieren.
Die Teilnahme setzt eine aktive Mitarbeit und die Bereitschaft, eigene Erfahrungen kritisch zu reflektieren und mit diesen in den Austausch zu gehen, voraus.
Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte der pädagogische Arbeit. [Kosten: 190€, Anmeldung bis 27.5. hier]

6.6. online: FoBi für Fachkräfte: Umgang mit suizidgefährdeten Menschen

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Suizidalität verstehen - Gespräche führen, Ängste abbauen
Wie spricht man über Suizidalität? Dieses Webinar hilft, die Scheu vor diesem sensiblen Thema zu überwinden. Wir lernen, Risikofaktoren und Warnsignale besser zu verstehen und einfühlsame, offene Gespräche zu führen. Ziel ist es, Berührungsängste abzubauen und sich sicherer im Umgang mit betroffenen Menschen zu fühlen.
Inhaltle & Themen: Mythen und Vorurteile, Statistik, Risikofaktoren für Suizidalität, Risikoverhalten: Erkennen von suizidalen Gedanken und Verhalten, Umgang mit suizidalen Menschen: Art und Weise und Inhalte des Gesprächs, Vorgehensweise in Institutionen, Selbstfürsorge und Grenzen in der Arbeit mit suizidalen Menschen.
Zielgruppe: Fachkräfte, Interessierte, die sich für einen sensiblen und sachlichen Umgang mit dem Thema Suizidalität schulen möchte
Termin& Ort: 6.6, 10-11:30 Uhr, Anmeldung bis 30.5. hier]

12.6. Online-Workshop/ safer space: Rassismus - Männlichkeiten* - Empowerment

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Rassismus – Männlichkeiten* – Empowerment. Safer Space: Was uns stärkt und was uns verbindet!
Gesellschaftliche Entwicklungen zeigen deutlich: Rassismus ist nach wie vor ein drängendes Thema – auch in der Männer-* und Jungen*arbeit.
Gerade männliche* Schwarze, geflüchtete, muslimische und weitere junge männliche* Menschen mit Rassismuserfahrungen erleben zunehmend spezifische Formen von Rassismus. Diese äußern sich bspw. in der Art und Weise, wie Jungen*/ Männer* of Color ungleich behandelt, ohne Anhaltspunkte zu „Tätern“ dämonisiert und Angriffen ausgesetzt werden. Dadurch entstehen Belastungen, die sich auf das Selbstbild der Betroffenen auswirken.
Für die pädagogische Praxis bedeutet das: Wir müssen die Lebensrealitäten von jungen Männern* mit Rassismuserfahrungen bewusst mitdenken und gemeinsam Konzepte für Heilung, Umgang und Strategien im Alltag entwickeln.
Hier setzt der Empowerment-Ansatz an: Er dient als Handlungsstrategie und als notwendige Form des Widerstands gegen Rassismen. Durch den Austausch von Erfahrungen innerhalb unserer Communities sowie durch bewusste Reflexionen können wir unsere Widerstandskräfte stärken und neue Perspektiven eröffnen.
Rassismuserfahrungen gehören sowohl für viele Fachkräfte als auch für die Jugendlichen, mit denen sie arbeiten, zur Lebensrealität.
Daher stellen sich zentrale Fragen: Wie können wir als männliche* Fachkräfte mit Rassismuserfahrungen Räume schaffen für Gespräche über Themen wie Tod, Trauer, Heilung, Wut und Hoffnung?, Wie können wir jungen männlichen* Menschen Gesprächsangebote zu Polizeigewalt, Ausschlüssen, Identitätsfragen und zum Umgang mit Rassismus und Geschlechterstereotypen machen?, Und wie schöpfen wir Kraft und Solidarität aus unseren geteilten Erfahrungen, um eine empowermentorientierte pädagogische Praxis zu gestalten?
In diesem Safer Space nehmen wir uns Zeit zum Verstehen, Begegnen und Vernetzen. Gemeinsam entwickeln und aktivieren wir Empowerment- und Powersharingprozesse.

Zielgruppe: Eingeladen sind BIPoC (Schwarze, Indigene und People of Color), migrantisierte und geflüchtete Männer* aus der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die sich austauschen und für ein empowermentorientiertes pädagogisches Handeln stärken möchten. Diese Veranstaltung ist ein ausdrücklich geschützter Raum (Safer Space).
[Kosten: 40€, Anmeldung bis 5.6. hier]

16.-17.6. Berlin: Handlungsempfehlungen: Umgang mit sexualisierter Gewalt

Wie gehe ich damit um, wenn ich einen Verdacht habe oder sich mir jemand anvertraut? - Handlungsempfehlungen für den Umgang mit sexualisierter Gewalt:
Die Arbeit im Kinderschutz ist ohnehin sensibel. Doch wenn Fachkräften sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche anvertraut wurde, sind die Betroffenheit und die empfundene Handlungsunsicherheit oft noch höher.
An diesem Handlungsdruck setzt das Fortbildungsangebot an mit dem Ziel, durch eine größere Sicherheit in der Gesprächsführung die Handlungskompetenz zu stärken. Hierzu werden Grundlagen und Handlungsempfehlungen zu den Bereichen Verdacht, Abklärung, Intervention und Kooperation vermittelt. Diese werden in Fallbeispielen erprobt und reflektiert. Im Vordergrund dabei stehen die Gesprächsführung mit Kindern und Eltern, die Kooperation mit anderen Fachkräften und die Erprobung von Interventionsschritten.
Die Fortbildungsleiter*innen Maria-Theresia Hennecke und Hans-Joachim Zinke verfügen durch jahrzehntelange therapeutische und beraterische Arbeit mit Betroffenen, Familien, Institutionen und mit Beschuldigten und Tätern/-innen über einen großen praktischen Erfahrungsschatz.
Die Fortbildung wendet sich insbesondere an Fachkräfte, die in ihrer Arbeit mit betroffenen Mädchen* und Jungen*, jungen Frauen* und Männern* oder ihren Bezugspersonen in Kontakt kommen. Zum Transfer in die Praxis erhalten Sie ein umfangreiches Handout.
Termin&Ort: 16.6. 9Uhr - 17.6. 16:30 Uhr, Jagdschloss Glienicke. [Anmeldung bis 19.5.]

18.6. Köln: Empowermentworkshop für Fachkräfte mit Rassismuserfahrungen

Zusammen geht es besser – Empowermentworkshop für Fachkräfte mit Rassismuserfahrungen, 18.6., 9-17Uhr, CaritasCampus, Köln: 
Für viele Menschen, die in Deutschland leben, für People of Color, Schwarze Menschen und Menschen mit Migrationsgeschichte, sind Rassismus und Diskriminierung Teil ihres Alltags und der Strukturen, in denen sie arbeiten. Häufig sind auch sie diejenigen, die rassistische Diskriminierungen thematisieren (wollen), Standpunkt beziehen und sich wehren, meist ohne auf gute Verbündetensysteme zurückgreifen zu können. Dies ist oft kräftezehrend und kann starken Einfluss auf ihr Sicherheitsempfinden und auf ihr psychisches und soziales Wohlbefinden haben. Dozent*innen: Jinan Dib und Shreyashi Bhattacharya [Weitere Infos: www.caritas-campus.de/zusammengehtesbesser]

18.6. Röblingen o. 19.6. Bernburg o. 23.6. Magdeburg: Basis der Jungen*arbeit

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: Fortbildung pädagogische Jugen*arbeit:
Dieses praxisorientierte Schulung bietet Einblicke in geschlechtersensible Arbeit mit Jungen* und vermittelt methodische Ansätze für die pädagogische Praxis sowie bietet Gelegenheit für Austausch. Teilnehmende reflektieren eigene Haltungen und erweitern Handlungskompetenz für eine zeitgemäße, geschlechtergerechte Jungen*arbeit.
Inhalte: Einführung in die Grundlagen der Jungen*arbeit, Reflexion von Geschlechterrollen und Männlichkeitsbildern, Methoden und Ansätze für die Praxis, Erfahrungsaustausch und Fallbesprechungen.
Termine und Orte:
- 18.6. Jugendzentrum Röblingen am See, Kesselstraße 12, 06317 Seegebiet Mansfelder Land OT Röblingen am See 9:30 – 16:00 Uhr 
Anmeldung für die Veranstaltung.
- 19.6. Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg, Dr.-John-Rittmeister-Straße 6, 06406 Bernburg (Saale) 9:30 – 15:30 
Anmeldung für die Veranstaltung.
- 23.6. GEB Gesellschaft für elementare Bildung, Agnetenstr. 14, 39106 Magdeburg 9:30 – 16:00 Uhr 
Anmeldung für die Veranstaltung.
Zielgruppe: Die Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die mit Jungen* und männlichen Jugendlichen arbeiten – egal ob in Schule, Jugendhilfe, Kinder- und Jugendarbeit oder anderen pädagogischen Kontexten. 

26.-27.6. Berlin: 'Mythos Neutralitätsgebot' in der Jugendhilfe

Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB): 'Mythos Neutralitätsgebot' in der Jugendhilfe:
Um Neutralität wird gerungen – auch in der Jugendhilfe. Wenngleich die dabei so oft vorgetragenen Vorstellungen eines allgemeinen Neutralitätsgebotes unzutreffend sind und auch fachpolitische Positionierungen ‚Neutralität‘ sehr klar zurückweisen, bestehen doch nach wie vor Ansprachen an Projekte und an Fachkräfte, sie sollen sich neutral verhalten.
Im Seminar wird zunächst die aktuelle Konjunktur von Neutralitätsverhandlungen in der sozial- und bildungspolitischen Debatte nachgezeichnet. Anschließend blicken wir gemeinsam darauf, wie sich dies in aktuellen Ansprachen und Herausforderungen in verschiedenen Feldern der Jugendhilfe niederschlägt und welche Unsicherheiten bezüglich konkreter Möglichkeitsräume und fachlicher Positionsbegründungen entstehen können. Mit Bezug auf rechtliche und professionspolitische Grundlagen werden mögliche Positionierungen dargestellt und gemeinsam Argumentationen für eine politisch positionierte Jugendhilfe erarbeitet.
Ziel des Seminars ist es, sich kritisch mit Neutralitätskonzepten auseinanderzusetzen und zudem die fachlichen und fachpolitischen Positionierungen in der Jugendhilfe zu besprechen.
Die Dozentin Jana Sämann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen und beschäftigt sich unter anderem mit Neutralitätsanrufungen in der Jugendarbeit.
Zeit& Ort: 26.6. 9:45Uhr-27.6. 17:15 Uhr, Schloss Glienicke, Königstr. 36, 14109 Berlin. [Anmeldung bis 29.5.]

3.7. Online-Workshop: Sexuelle Bildung & Jungen*arbeit

Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V.: Online-Workshop: Sexuelle Bildung & Jungen*arbeit, 3.7., 9-13 Uhr. 
Kinder und Jugendliche durchlaufen eine sexuelle Entwicklung und Sexualität ist somit stets ein Thema pädagogischer Arbeit. Von daher sollte sexuelle Bildung selbstverständlich Teil von pädagogischen Angeboten sein.
Auch für Jungen kann Sexualität einen bedeutenden Aspekt ihrer Person, ihrer Identität oder ihrer Gesundheit darstellen. Sie erleben körperliche Veränderungen, stellen sich Fragen über ihren Körper, über Partnerschaft und Lebensplanung, Hetero- und Homosexualität, über Pornografie, das „erste Mal“ und vieles mehr.
Sexualpädagogisch sollten Jungen mit all ihren Fragestellungen und Themen ernst genommen und mit dem Ziel der Entwicklung von Reflexionsfähigkeit begleitet werden. Dazu gehört auch ein kritischer Blick auf männliche Dominanz, Gewalt und fehlendes Einfühlungsvermögen, was aber nicht darin münden darf, Jungen vor allem Defizite und Gefahrenpotenzial zu diagnostizieren. Auch die Thematisierung vielfältiger Männlichkeiten sollte in eine zeitgemäße Jungenarbeit einbezogen sein – ohne allerdings bei der Zielgruppe und den Fachkräften Druck und neue Normen hervorzurufen.
Der Workshop widmet sich sexueller Bildung mit der Zielgruppe der Jungen. Neben kurzen Inputs zu Jugend- und Jungensexualität und zu Konzepten der sexuellen Bildung steht der gemeinsame Fachaustausch über Bedarfe und Handlungsmöglichkeiten in der Arbeit im Mittelpunkt. Dabei gibt es auch (methodische) Impulse für die Arbeit mit der Zielgruppe. [Mehr Infos]

18.8. Quedlinburg: Trainer*innen-FoBi Geschlechtergerechte Konfliktlösung i.d. KJH

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.
Fortbildungsreihe Trainer*innenfortbildung „geschickt-geflickt“: Geschlechtergerechte Konfliktlösung in der Kinder- und Jugendhilfe. 
Zeit& Ort: 3 Module: 18.-20.8., 29.9.-1.10., 5.-7.11., Cyriakushaus Gernrode, Kirchpl. 1a, 06485 Quedlinburg [mehr Infos& Anmeldung]

10.10. online: Zwischen Tabu& Körperautonomie - Herausforderungen i.d. Pubertät

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: kostenlose Online-Fortbildung "Zwischen Tabu und Körperautonomie - Pubertät, Menstruation & andere Herausforderungen":
Die Phase der Pubertät ist für Mädchen* oft eine Zeit, die von Unsicherheiten, gesellschaftlichem Druch und unausgesprochenen Regeln geprägt ist.
Wie wirken sich stereotype Erwartungen und gesellschaftliche Tabus auf ihr Selbstbild aus?
Welche Einflüsse prägen die Wahrnehmung von “Weiblichkeit” und Körperautonomie?
Die FoBi richtet sich an KJH-Fachkräfte sowie aus andere Bereiche der sozialen Arbeit und Interessierte (unabhängig vom eigenen Geschlecht), die junge Menschen begleiten und stärken wollen. [mehr Infos& Anmeldung]

ab 11/25 Karlsruhe: Rückfallprävention für sexualisiert grenzverletzende/ übergriffige Jugendliche

LAG-Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V.: Gegen sexualisierte Gewalt – Rückfallprävention für sexualisiert grenzverletzende und/oder übergriffige Jugendliche, Zertifizierte Fortbildung in 3 Modulen ab NOV 25 bis APR 26.
Finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag beschlossen hat.
Hintergrund: Sexualisierte Übergriffe, seien sie verbaler, physischer oder psychischer Art, sind ein wichtiges, aber oft tabuisiertes Thema der pädagogischen Fachdiskussion. Für männliche* Jugendliche ab 14 Jahren liegt die geschätzte Quote bei sexuellen tätlichen Übergriffen zwischen 4 und 8%. Hinsichtlich aller Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gibt es Steigerungen der Tatverdächtigen-Zahlen bei allen Altersgruppen, am deutlichsten jedoch bei Jugendlichen. Die einschlägige Rückfallquote, ohne Behandlung, liegt bei sexuell übergriffigen Jugendlichen bei 23%. Junge Männer* zwischen 14 und 21 Jahren bilden die „Hochrisikogruppe“ bei sexuellen Gewaltdelikten.
Frühzeitige Intervention verhindert die Manifestation eines Kreislaufs sexualisiert grenzverletzenden Verhaltens. Dies alles sind Gründe, sich in der Weiterbildung mit der Zielgruppe sexuell übergriffiger männlicher* Jugendlicher zu befassen und Fachleuten ein Instrumentarium an die Hand zu geben, um wirksam mit jugendlichen Straftätern* zu arbeiten, die sexualisierte Gewalt angewendet haben.
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugend(-sozial)arbeit, Behindertenhilfe und stationären Jugendhilfe, Beratungsstellen, Jugendbewährungshilfe sowie Kinder- und Jugendtherapeuten. Für alle Geschlechter. Berufserfahrung wird vorausgesetzt.
Veranstaltungsort: Tagungstätte Thomashof in Karlsruhe-Stupferich [mehr Infos& Anmeldung]

5. Fachtagungen, Konferenzen, Vorträge & andere Veranstaltungen

30.4.-4.5. Hannover: Deutscher Evangelischer Kirchentag

Fünf Tage kommen Gläubige aus ganz Deutschland und der Welt beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover zusammen. Das Motto: "mutig, stark, beherzt".
Dabei werden rund 1.500 kulturelle, geistlich-liturgische und gesellschaftspolitische Veranstaltungen angeboten.
Auch die BAG EJSA wird wieder mit einem Stand auf dem alle zwei Jahre durchgeführten Kirchentag vertreten sein: unsere Stand wird zu finden sein auf dem Außengelänge nähe dem Hermesturm/Expodach. 
Wir kooperieren mit dem Verbund niedersächsischer Jugendwerkstätten und werden mit jungen Menschen und interessierten Gästen selbst-tragende Leonardo-da-Vinci Holz-Brücken bauen. Außerdem laden wir in unser "Café Miteinander-Füreinander" ein zu Wraps und frisch gebackenem Kuchen aus Ausbildungsbetrieben in Hannover. 
Die (Noch)Bundesjugendministerin, der Präsident der Diakonie Deutschland und einzelne Bundestagsabgeordnete haben ihren Besuch an unserem Stand bereits angekündigt. 

30.4.,1.&11.5. Theateraufführungen des Mädchenbildungszentrums Pforzheim

Theateraufführungen des Mädchenbildungszentrums Pforzheim: Sandburgen Bauen
Das Stück erzählt die Geschichten junger Frauen. Sie setzen sich mutig und kraftvoll auseinander mit ihren Familiengeschichten, mit dem Erbe ihrer Mütter und Großmütter, mit dem Erwachsenwerden und Frausein in dieser hoch technologisierten Welt. Aber Hand aufs Herz: Manchmal wünschen sie sich nur eines: wieder Kind zu sein. Die Autorin und Regisseurin Selda Falke hat eigene Texte der Darstellerinnen in das Stück einfließen lassen. Diese berühren nicht nur, sondern helfen den Zuschauer*innen, die Perspektive zu wechseln. Premiere ist am 30. April, weitere Aufführungen finden am 1. und am 11. Mai statt. [weiterlesen]

8.5. Evangel. Akademie FF(M)/online: Geschlechtergerecht sprechen? - Philosophisch-theologische Perspektiven

Evangelische Akademie Frankfurt: Tillich-Lecture: Geschlechtergerecht sprechen? - Philosophisch-theologische Perspektiven zu einem umstrittenen Thema: 
Dass die Sprache „der Güter Gefährlichstes“ ist, wusste schon Friedrich Hölderlin. Die Aktualität dieser Einsicht beweist die weltweit geführte Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache. Deren Verfechter/innen erhalten zunehmend Gegenwind: Sie sehen sich zahlreichen, akademisch wie außerakademisch artikulierten Vorwürfen ausgesetzt, wonach das damit bezeichnete Ideal entweder sinnlos oder illegitim, zumindest aber nicht realisierbar sei. Die zwei Vorträge an diesem Abend widmen sich insofern einer Frage, die für viele emotional aufgeladen ist. Der Philosoph Roland Kipke und die Alttestamentlerin Ute-Eva Eisen führen aus philosophischer und exegetischer Sicht in die Herausforderungen gendergerechter Sprache ein. Für das Publikum gibt es im Anschluss ausreichend Gelegenheit, eigene Perspektiven zum Thema einzubringen. 
Ort& Zeit: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt am Main, 8. Mai, 19.00 – 20.30 Uhr oder online Livestream. [Mehr Infos& Anmeldung]

8.5. Wuppertal: Vernetzungstreffen für BI_POC Fachkräfte

Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*arbeit NRW – LAGM*A NRW: Vernetzungstreffen in Wuppertal für BI_POC Fachkräfte 8.5., 10 – 15 Uhr
Moderiert wird die veranstaltung von Yasmina Gandouz-Touati: sie ist Diplom-Sozialarbeiterin und MA Erziehungswissenschaftlerin. Sie arbeitete viele Jahre als hauptamtliche Mitarbeiterin in der Mädchen*arbeit mit den Schwerpunkten rassismuskritische Mädchen*arbeit und Medienpädagogik. Seit 2023 arbeitet sie in einem Forschungsprojekt der Universität Bielefeld zu Erfahrungswissen von rassistisch diskreditierbaren Menschen. [Weitere Infos zu Veranstaltung folgen in Kürze]
 

9.5. FF(M): Europäische Gleichstellungscharta

Frauenreferat FF(M): „FEMINIST FaiR FUTURE“ - Auftaktveranstaltung: europäische Gleichstellungscharta - Intersektionale Künstliche Intelligenz
Zeit& Ort: 9.5.25, 9:30 - 17:30 Uhr; SPARK, Junghofstraße 16, 60311 Frankfurt am Main.
Wie können wir unsere digitale Zukunft in Zeiten von KI feministisch, intersektional und gerecht gestalten? - Die fortschreitende Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) oder auch engl. Artificial Intelligence (AI) verändert zentrale Lebensbereiche wie Arbeit, Bildung, Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe. Doch KI kann bestehende Diskriminierungen verstärken – insbesondere, wenn Algorithmen auf voreingenommenen Daten basieren oder soziale Ungleichheiten unkritisch reproduzieren. Die Auftaktveranstaltung „FEMINIST FAIR FUTURE“ beleuchtet diese Herausforderungen und erörtert Lösungsansätze. In Fachpanels, interaktiven Workshops und kreativen Formaten diskutieren Expert:innen aus Wissenschaft, Politik, Tech-Branche und Zivilgesellschaft darüber, wie wir KI gerechter gestalten können.
Ziele der Veranstaltung: Bewusstsein für Bias wie Gender und intersektionale Diskriminierung in KI-Systemen schaffen, Zugang, Bildung und Mitgestaltungsmöglichkeiten für unterrepräsentierte Gruppen fördern, Vernetzung zwischen Politik, Tech-Branche, Zivilgesellschaft, Bürger:innen und Gleichstellungsarbeit stärken. [Weitere Infos& Anmeldung]

9.5. online: KI& feministische, intersektionale, gerechte digitale Zukunft

„FEMINIST FAIR FUTURE“: Wie können wir unsere digitale Zukunft in Zeiten von KI feministisch, intersektional und gerecht gestalten? 
Die fortschreitende Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert Bereiche wie Arbeit, Bildung, Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe. Gleichzeitig kann KI bestehende Diskriminierungen verstärken – etwa durch voreingenommene Daten oder unkritische Reproduktion sozialer Ungleichheiten. Die Auftaktveranstaltung „FEMINIST FAIR FUTURE“, die im Rahmen der Europäischen Gleichstellungscharta stattfindet, nimmt diese Herausforderungen in den Blick, stellt machtkritische Fragen und diskutiert Lösungsansätze. In Panels, Workshops und kreativen Formaten diskutieren Expert:innen, wie wir KI gerechter gestalten können. Das Programm ist zu finden unter Feminist Fair Future.
Eine Teilnahme an der Veranstaltung vor Ort ist nicht mehr möglich. Die Veranstaltung ist auch per Livestream auf dem YouTube-Kanal der Stadt Frankfurt zu sehen: 9.5., 9:30-17:30 Uhr, youtube.com/live/Km5NJce2VrY.

12.5. Remscheid: Fachtag Adultismus

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: Adultismus – Eine Machtstruktur, die pädagogische Beziehungen prägt.
Adultismus ist eine Diskriminierungsform, die wir alle – vor allem in unserer Kindheit aber womöglich auch danach –schon erlebt haben. 
Erwachsensein gilt als Norm. Ähnlich wie bei anderen Diskriminierungsformen gibt es auch hier etwas, was als normabweichend gilt. Bei Adultismus sind das junge Menschen: 
Es geht also um ein Machtungleichgewicht zwischen erwachsenen und nicht erwachsenen Menschen. Dieses Machtungleichgewicht zeigt sich z. B. durch Gesetze und fehlende politische Mitbestimmung, die junge, minderjährige Menschen konkret betreffen. Adultismus zeigt sich aber auch in Alltagssituationen, in denen Erwachsene für und über Kinder und Jugendliche bestimmen und für sie entscheiden, sei es bei Schlaf- und Medienzeiten, Essen, Taschengeld und der Kleidungswahl.
Adultistisches Verhalten ist zum Beispiel: Wenn die Grenzen eines Kindes nicht respektiert werden, wenn die Gefühle von Kindern nicht ernst genommen und missachtet werden, wenn Kindern Fähigkeiten oder Meinungen abgesprochen werden.

Was bedeutet das für die pädagogische Praxis?, Wie können wir unseren Bildungs- und Schutzauftrag adultismuskritisch gestalten?, Wie kann das Verhältnis zwischen erwachsenen Fachkräften und jungen Menschen (als Expert*innen für ihr eigenes Leben) empowermentorientiert gestaltet werden?
Darüber wollen wir mit euch ins Gespräch kommen und gemeinsam neue Impulse setzen. Wir laden dazu herzlich zu unserem Fachtag „Adultismus“ am 12. Mai 2025 in Remscheid ein.
Preis: 85 EUR (beinhaltet das Rahmenprogramm, die Inputs und einen Workshop) 
Der Fachtag findet in Kooperation mit dem KI Remscheid und NRWeltoffen statt. [mehr Infos]

12.5. Mainz: Buchvorstellung: Wie begegnen wir Rechtsruck und Antifeminismus?

Wie begegnen wir Rechtsruck und Antifeminismus? Buchvorstellung bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau und das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN laden ein zur Buchvorstellung mit anschließendem Gespräch zum Thema „Evangelische Frauen und die Politik: Wie politisch sind evangelische Frauenverbände?“ 
Mit dabei: Christiane Drewello-Merkel, Autorin der Studie „Evangelische Frauenverbände in Nassau-Hessen 1933-1945“, und Antje Schrupp, Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Präsidiumsmitglied der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD). 
„Kinder, Küche, Kirche“: Diese Zuschreibung weiblicher Aufgabenbereiche erlebt angesichts des zunehmenden Antifeminismus und Rechtsruck in einigen Kreisen derzeit ein erschreckendes Comeback. Evangelische Frauenverbände haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten häufig feministische Positionen vertreten, die diesem Klischee entgegentreten und sich zu einer Vielzahl politischer Themen klar positioniert. Im Verlauf ihrer mehr als 120-jährigen Geschichte mussten sich evangelische Frauenvereine stets mit den politischen Rahmenbedingungen ihrer Zeit auseinandersetzen. Eine besondere Herausforderung stellte dabei die Gleichschaltung während des Nationalsozialismus dar. 
Also: Wie politisch sind evangelische Frauen? Um Kontinuitäten und Unterschiede zwischen gestern und heute geht es am Montag, 12. Mai 2025 ab 18.30 Uhr in der gemeinsamen Veranstaltung des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau und dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN. Der Abend findet im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung in Mainz (Albert-Schweitzer-Straße 113-115, 55128 Mainz) statt und ist kostenfrei. 
Zur besseren Planung wird um Anmeldung gebeten unter anmeldung@evangelischefrauen.de.

13.5. online: Sensibilisierung hinsichtl. von Prostitution/Sexarbeit

SELMA-Online-Workshop „Informiert und auf Augenhöhe. Sensibilisierung hinsichtlich von Prostitution/Sexarbeit“
SELMA ist ein überregionales Kooperationsprojekt der Werkstatt PARITÄT. Es wird gemeinsam mit der Aidshilfe Tübingen-Reutlingen (Beratungsstelle PROUT) und Arkade (Beratungsstelle MISA) umgesetzt. Der Workshop am 13. Mai richtet sich an Mitarbeiter*innen des Hilfesystems und der Polizei, medizinisches Fachpersonal, Studierende, Bufdis sowie die interessierte Öffentlichkeit. Ziel des Workshops ist die Förderung eines differenzierten Blicks auf das Thema "Prostitution/Sexarbeit" sowie einer diskriminierungssensiblen und wertschätzenden Haltung gegenüber von Prostituierten/ Sexarbeiter*innen. [weitere Infos]

14.5. FF(M): Theater "Fräulein Müller bitte zum Matriarchat"

14.5., 20 Uhr, Theater: "Fräulein Müller bitte zum Matriarchat", Stalburg Theater, Glauburgstr. 80, Frankfurt.
In der Komödie der Autorin und Regisseurin Katja Lehmann geht es um Themen wie das Gendern, (unbezahlte) Care Arbeit, Gender Pay Gap, Pink Tax und die Frage, warum wir uns an Frauen nur als Schauspielerinnen, Modells oder Popsängerinnen erinnern, aber uns keine vier Wissenschaftlerinnen oder die Mütter des Grundgesetztes einfallen. 
Es werden jedoch auch ernste Themen wie wie Abtreibung, sexuelle Gewalt und Femizid behandelt. [Weitere Infos]

14.5., 24.6., ... online: Ev. Frauen: Zeit für Feminismus

Zeit für Feminismus - Die Evangelischen Frauen in Hannover laden zur digitalen Themenreihe ein
In der monatlichen digitalen Reihe „einfach: feministisch“ der Evangelischen Frauen* in Hannover ist am 14.5. die Autorin Teresa Bücker zu Gast. Ihr Thema: Zeit und Ehrenamt – was hat Zeitgerechtigkeit mit Kirche zu tun? Am 24. Juni ist Katharina von Kellenbach zu Gast, ihr Thema ist überschrieben mit einem Satz von Gisele Pelicot: „Die Scham muss die Seite wechseln.“ Im Fokus stehen Feministische Perspektiven auf kirchliche Schuldstrategien nach sexualisierter Gewalt.
„Einfach: feministisch“ wird einmal im Monat angeboten, im Juli und August ist Sommerpause. 
Anmeldungen unter https://www.formulare-e.de/f/einfach-feministisch 

15.5. online: Familie – ein Ort der Demokratiebildung?

Familie – ein Ort der Demokratiebildung? Digitale Denkwerkstatt der Evangelischen Frauen in Baden
Demokratische Bildung fängt im Kleinen an, dort wo erste Werte erlernt werden, zum Beispiel in der Familie. Fragen nach Gestaltungsspielräumen für Kinder, wie viel Mitspracherecht sie in Familien haben, sind dabei elementar und fordern uns gleichzeitig heraus. Fördern auch Regeln und Vorgaben demokratisches Denken – oder schränken sie es ein? In der Denkwerkstatt tauschen wir uns darüber aus, wie Familie ein Übungsfeld für Respekt, Mitbestimmung und Gleichberechtigung sein kann und wie wir den Demokratiegrad in bestimmten alltäglichen Situationen erhöhen können. Freuen Sie sich auf Impulse und Austausch zur Stärkung demokratischer Werte im Familienalltag.
Termin: Donnerstag, 15.05.2025, 18:00 bis 19:30 Uhr, online; Leitung: Magdalene Leytz, Demokratiebildung, EEB Baden; Annegret Trübenbach-Klie. Anmeldung hier.

16.5. Stuttgart: Fachtag „Gewaltprävention zahlt sich aus“

Landesfrauenrat BW: Fachtag „Gewaltprävention zahlt sich aus“ 
Die Gewaltprävention steht bei diesem Fachtag am 16. Mai des Landesfrauenrats Baden-Württemberg im Mittelpunkt. Gewalt gegen Mädchen und Frauen und eine autokratische Machtverteilung destabilisieren Demokratien. Deshalb möchte sich der Landesfrauenrat mit der Arbeit im Opferschutz und mit Tätern auseinandersetzen, um deren Herausforderungen und sinnvolle Präventionsmaßnahmen erfassen zu können. Er nimmt darüber hinaus die Ergebnisse der Shell-Jugendstudie 2024 auf, nach der junge Frauen grundsätzlich progressiver und optimistischer sind als junge Männer, die in Teilen eher modernisierungsfeindlicher und anfälliger für (Rechts)Populismus eingestuft werden. 
Zei&Ort: Freitag, 16.5., 13-17 Uhr im CVJM-Haus in der Büchsenstraße 37 in 70174 Stuttgart [weitere Infos]

17.5. FF(M): Internat. Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- u. Interfeindlichkeit

17.5., 14-21 Uhr: IDAHOBITA* 2025 - Markt der Vielfalt - Hauptwache Frankfurt 
Ein starkes Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung: Unter dem Motto „In Vielfalt verbunden – durch Liebe vereint“ ruft die Regenbogencrew der AIDS-Hilfe Frankfurt e.V. (AHF) gemeinsam mit zahlreichen Vereinen aus dem Rhein-Main-Gebiet zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit (IDAHOBITA*) auf. Am 17. Mai wird weltweit auf die Diskriminierung und Gewalt aufmerksam gemacht, die queere Menschen bis heute erfahren. Auch in Frankfurt ist dieser Tag ein politisches und gesellschaftliches Statement: für Vielfalt, Solidarität und ein respektvolles Miteinander. [Weitere Infos]

20.5. Online: Kinderrechte als Grundlage für Schule und Unterricht

Im Mai veröffentlicht die Friedrich-Ebert-Stiftung ein Gutachten zur Umsetzung der Kinderrechte in Schule und Unterricht. Die Ergebnisse werden in einer Veranstaltung am 20.05.2025 von 15.00 - 16.30 Uhr online vorgestellt. → Veranstaltungsdetails

20.5. FF(M): Sexualisierte Gewalt u. Missbrauch in diakonischen Einrichtungen

Evangelische Akademie Frankfurt: Missbrauchte Macht? Sexualisierte Gewalt und Missbrauch in diakonischen Einrichtungen.
Gespräch: Seit der Veröffentlichung der Forum-Studie im Januar 2024 steht das Thema sexualisierte Gewalt im Fokus der evangelischen Kirche. Kirchliche Synoden und Mitgliederversammlungen der Diakonie beschäftigen sich seither intensiv mit Fragen der Prävention, Aufklärung und Aufarbeitung. Sie bemühen sich darum, Strukturen und bundesweit einheitliche Regelungen für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie zu schaffen. Wie gehen diakonische Einrichtungen mit dem Vorwurf um, sexualisierter Gewalt in der Vergangenheit nicht genügend Beachtung geschenkt oder diese gar vertuscht zu haben? Welche Maßnahmen zur Aufarbeitung werden getroffen, und wie werden Gewaltpräventionskonzepte in der Praxis umgesetzt? Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, berichtet über die Notwendigkeiten und Herausforderungen bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in diakonischen Einrichtungen des Landes Hessen. Detlev Zander wird diese Sicht aus der Perspektive des Betroffenennetzwerks der Evangelischen Kirche in Deutschland kritisch hinterfragen. Eine Mitarbeiterin des Jugendamts Frankfurt beleuchtet die Fragen, mit welchen Herausforderungen Kinder, Jugendliche und ihre Familien heute konfrontiert sind und welche politischen Maßnahmen notwendig sind, damit Kinder nachhaltig vor Gewalt und Missbrauch geschützt werden.
Die Veranstaltung ist Teil der Akademie-Reihe „Hingeschaut. Sexualisierte Gewalt und Missbrauch in der Evangelischen Kirche“. Weitere Termine sind in Planung. 
Ort& Zeit: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt am Main, 20. Mai, 19–21 Uhr [Mehr Infos/ Zur Anmeldung]

21.5. Online: Ev.Akademie FF: Sport - Geschlecht - Diversität - Fairness im Wettkampf

Evangelische Akademie Frankfurt, Onlineveranstaltung, 21. Mai, 18–20 Uhr: Sport und Geschlecht - Über Diversität und Fairness in Wettkämpfen (Förderer: EKD)
Gespräch: „Gender-Streit um algerische Olympia-Boxerin“ – so betitelte die Deutsche Welle im Sommer 2024 ihren Beitrag zu einer Debatte, die weit über das Schicksal einer algerischen Boxerin hinausgeht. Geschlechtervielfalt ist eine Realität, die lange ausgeblendet wurde. Jetzt ist sie präsent und bekannt – und das stellt die Gesellschaft vor Herausforderungen. Auch der Sport kommt hier an seine bisherigen Grenzen. Wie kann er die Vielfalt der Geschlechter abbilden und gleichzeitig faire und attraktive Wettkämpfe organisieren? Und über welche der zahlreichen Definitionen sprechen wir, wenn von „Geschlecht“ die Rede ist?
[Mehr Infos& Anmeldung]

21.5. online: FUMA-Talk mit dem queer_feminist. Bildungshaus lila_bunt

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW: FUMA & friends-Talk lila_bunt 
In unserer Reihe FUMA & friends sprechen wir regelmäßig mit befreundeten Organisationen über Themen, die uns verbinden. Diesmal im Talk mit Linda Kagerbauer vom queer_feministischen Bildungshaus lila_bunt – Feministische Bildung, Praxis & Utopie e.V.
Das queer-feministische Bildungshaus lila_bunt ist in Zülpich verortet;  ein kollektiv-geführter Betrieb und Teil des Mietshäuser-Syndikates, der vor allem für FLINTA* Personen Fortbildungen, Bildungsurlaube, Seminare, oder Gruppenreisen anbietet mit viel Raum für Vernetzung, Empowerment und Erholung. Dieser Ort mit 45jähriger Geschichte, wird von vielen Menschen gemeinsam verantwortet: Mitarbeitende, ehrenamtliche Supporties und Verbündete. Was sie verbindet: Die Liebe zu diesem einzigartigen Ort.
Doch was bedeutet in diesem Kontext Radikale Herzlichkeit, Community-Care und politische Bildungsarbeit? Welche Erfahrungen in Bezug auf intersektionale und intergenerative Transformationen gilt es zu teilen und warum sind Utopien weiterhin bedeutsam? Es geht um Beteiligung und Beziehung und die Erfahrung, dass ein Raum nicht kleiner wird, nur weil wir ihn teilen. - Im Gespräch: Linda Kagerbauer und Nicola Tofaute. [Anmeldung bis zum 14.5. hier]

21.-22.5. Berlin: BFKM Jahresfachtagung: Häusl. Gewalt u. Gesundheit

21.-22. Mai 2025 | Berlin | BFKM Jahresfachtagung: Häusliche Gewalt und Gesundheit – Männer im Fokus
Die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz lädt am 21. und 22. Mai zur Jahresfachtagung 2025 ins Museum Kesselhaus Herzberge im Osten Berlins ein. Unter dem Titel „Häusliche Gewalt und Gesundheit – Männer im Fokus“ gibt es unter anderem Keynotes von Dr. med. Verena Kolbe (Gewaltopferambulanz Rostock), Traumafachberater Michael Diemer (SKM Bundesverband) oder Prof. Dr. phil. Martin Dinges (ehem. stellv. Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung). Auch ein Markt der Möglichkeiten lädt zum persönlichen, kollegialen Austausch. [Mehr zur Jahresfachtagung]

21.-23.5. Bregenz (Österreich): Mädchen*Impulstage

Die Zukunft gehört uns! Mädchen*Impulstage in Bregenz (Österreich)  
Von 21. bis 23. Mai 2025 finden die legendären mädchen*impulstage in den neuen und barrierefrei zugänglichen Räumlichkeiten des amazoneZENTRUM in Bregenz statt. 
Bei den mädchen*impulstagen 2025 dreht sich drei Tage lang alles um feministische und queere Errungenschaften. Es wird beleuchtet, warum viele Rechte gerade in Gefahr sind und was gemeinsam dagegen unternommen werden kann. Mädchen*, junge Frauen*, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Jugendliche von zehn bis 18 Jahren erwarten Workshops, ein spannendes Rahmenprogramm und eine feine Atmosphäre. [weitere Infos]

22.5. Online-Webtalk: Berufl. Orientierung gendersensibel gestalten

FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW - Gemeinsam stark!: Geschlechterklischees dekonstruieren – Berufliche Orientierung gendersensibel gestalten 
Wie können soziale Konstruktionen von Geschlecht Einfluss auf Entscheidungen und Lebenswege junger Menschen nehmen? Wie können Jugendliche bei der Berufswahl unterstützt werden, damit sie ihr Potenzial entdecken und ihren Weg gehen können? Im Webtalk für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte sowie Berufsberatende werden Daten und Fakten zur Berufswahl präsentiert und Erfahrungen wie Handlungsansätze diskutiert. → Anmeldung zum Webtalk am 22.5., 14:30-16Uhr, online.

22.5. Online: Unterstützung für trans* Kinder u. Jugendliche

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V.: “Wir reden mit! - Warum trans* Kinder und Jugendliche ernst genommen und unterstützt werden müssen”
Donnerstag, 22. Mai 2025, 10.00 bis 11.30 Uhr, Online: 
Vorstellung der gleichnamigen Broschüre des Bundesverband Trans* mit den Schwerpunkten: Diskriminierung und Akzeptanz, medizinische Versorgung und ethische Verantwortung, fachliche Perspektiven und Fehlannahmen.
Informationen zur Broschüre hier, Anmeldung zur Online-Veranstaltung hier.
 

23.5. FF(M): Istanbul-Konvention inklusiv umsetzen

Fachtagung des Frauenreferats und der Koordinierungsstelle Istanbul-Konvention der Stadt Frankfurt am Main: "Istanbul-Konvention inklusiv umsetzen: Behinderung und Geschlechtsspezifische Gewalt"
Zielgruppe der Veranstaltung der Koordinierungsstelle Istanbul-Konvention im Frauenreferat sind (angehende) Fachkräfte der Behindertenhilfe und des Hilfesystems bei geschlechtsspezifischer Gewalt, sowie Aktive in Behinderten-Selbstorganisationen und Interessierte.
Termin& Ort: 23.05.2025, 09:30 - 16:30 Uhr, Frankfurter Stiftung für Gehörlose und Schwerhörige, Rothschildallee 16A
[Programm und Anmeldung bis 7.5.]

4.6. Berlin: Fachtag u. politischer Jahresempfang des BFM

Fachtag und politischer Jahresempfang des BFM am 4. Juni ausgebucht 
Extremismus, Antifeminismus und Männlichkeitsbilder – diese Themen stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Fachtags und des anschließenden politischen Jahresempfangs des Bundesforum Männer am 4. Juni 2025 in Berlin. Das Programm zur Veranstaltung "Männlichkeit:en in Extremismus und Antifeminismus" ist jetzt auf der Veranstaltungsseite zu finden. Wir freuen uns auf fachkundige Gäse wie Johanna Niendorf (Else-Frenkel-Brunswik-Institut für Demokratieforschung), Matthias Heider (IDZ – Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft), Engin Karahan (Beirat Alhambra-Gesellschaft und Projektleiter „Crossing the Barriers“ MOSAIK e.V. ), Judith Rahner (Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrats), Markus Theunert (Gesamtleiter männer.ch) und Ferda Ataman (Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung).
Beide Veranstaltungen – Fachtag und Empfang – sind bereits vollständig ausgebucht. - Für alle, die keinen Platz mehr erhalten haben: Es gibt eine Warteliste. → Hier geht's zur BFM Veranstaltungsseite 

4.6. online: Ev. Kirche: §218 in der theologischen Debatte

Der Paragraf 218 in der theologischen Debatte - Vortrag & Gespräch bei der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland
Mittwoch 04.06.2025 19 bis 21 Uhr, Online
Paragraf §218 sendet widersprüchliche Botschaften: Einerseits bestraft Deutschland Abtreibungen, andererseits setzt es die Strafe unter bestimmten Umständen aus. Als das
Gesetz zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen 1995 verabschiedet wurde, galt es als mühsam errungener Kompromiss für den gesellschaftlichen Frieden nach der Wiedervereinigung. Heute regt sich vielerorts Widerstand gegen dieses Gesetz. Welche Überlegungen und Argumente gibt es zu §218 aus christlicher Sicht? Die Theologin Susanne Sengstock stellt Kernfragen vor: von biblischen Traditionen bis zu theologischen Überlegungen.
Kosten: keine
Anmeldung bis: 30.05.2025, unter https://www.frauenarbeit-ekm.de/anmeldeformular/ 

11.6. Magdeburg: LAG Jungen*arbeit

Die LandesArbeitsgemeinschaft Jungen*arbeit Sachsen-Anhalt läd alle Akteur*innen der Jungen*arbeit in Trägern der Kinder- und Jugendhilfe in Sachsen-Anhalt zum Landesarbeitskreis Jungenarbeit am 11. Juni 2025 ein. Im Fokus stehen die politische Ebene, Fachpraxis und Vernetzung. Gemeinsam sollen im fachlichen Austausch Bedarfe analysiert, Strategien entwickelt und Jungenarbeit weitergedacht werden. 
Termin&Ort: 11.6., 10-13Uhr, Rathaus Magdeburg, Alemannzimmer, Alter Markt 6, 39104 Magdeburg.
Anmeldung: bis zum 5. Mai 2025 per Mail an scholz@kgkjh.de

17.6. online: LAG J*M* BW: Konstruktion von (toxischer) Männlichkeit im Hip Hop

17.06., 14:-16:00, Online: Hip-Hop: Kreativität, Postkolonialität, Konstruktion von Männlichkeit 
Die LAG J*M* Baden Württemberg veranstaltet einen online-Vortrag zur Konstruktion von Männlichkeit im Hip Hop mit David Ratzel:
Deutschem Hip-Hop und vor allem deutschem Rap wird oft eine Überbetonung toxischer Männlichkeit nachgesagt. Warum ist das so? Koloniale Erfahrungen und Postkoloniale Strukturen spielen dabei eine wichtige Rolle, nicht nur im US-amerikanischen Rap, sondern gerade auch im deutschen Rap. Vorurteile und Stereotypen, die der Überlegenheitskonstruktion der Kolonisatoren gedient haben, werden nach wie vor reproduziert. Warum passiert das und was für einen Zweck erfüllt das gerade im deutschen Rap? Eben diese Fragen sollen im Vortrag geklärt werden.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung: hier.

ab 20.6. online: KgKJH Dialogforum zu (Anti-)Feminismus in der KJH

Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.: kompetent vernetzt: Digitales Dialogforum 
Neues Online-Format zu aktuellen Herausforderungen geschlechtersensibler Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe. 
In einer Zeit, in der Geschlechterfragen zunehmend in den Fokus rücken und Geschlechtergerechtigkeit sowohl in Frage gestellt als auch angegriffen wird, ist es entscheidend, sich mit den darauf bezogenen aktuellen Herausforderungen und Chancen auseinandersetzen.
In diesem Format möchte das KgKJH gemeinsam mit den Teilnehmenden aktuelle Themen und Fragestellungen erörtern, die für Fachkräfte, Ehrenamtliche und Interessierte in der Kinder- und Jugendhilfe von Bedeutung sind. Es soll ein Raum geschaffen werden, in dem Fachwissen ausgetauscht und mit Mythen sowie Narrativen aufgeräumt wird, in dem Erfahrungen, Ideen und Perspektiven geteilt werden und in dem Methoden für die praktische Arbeit ausprobiert und miteinander geteilt werden.
Der diesjährige Schwerpunkt ist: (Anti-)Feminismus in der Kinder- und Jugendhilfe. 
Mehr Infos& Anmeldung: hier. Eigene Vorschläge können eingebracht werden, Fachkräfte sollen mit diesem Format die Möglichkeit erhalten, eigene aktuellen Bedarfe kundzutun. 
Kommende Termine (je 12:30-14 Uhr):
20.06. Antifeminismus: Fakten und Mythen
29.08. Antifeministische Rhetorik: erkennen und begegnen
10.10. Buchempfehlungen für Fachkräfte der Kinder und Jugendhilfe: Chancengleichheit, Geschlechtergrechtigkeit, Geschlechtersensibilität
28.11. KgKJH Statement zu (Anti-)Feminismus in der Kinder und Jugendhilfe: Einblick und Ausblick

23.6./22.9. online: Austauschräume für J(S)A-Fachkräfte of Color

Digitale Austauschräume: "Pädagogik der Hoffnung – Austausch als Praxis der Zuversicht" des projekt.kollektiv (IDA NRW): Das projekt.kollektiv bietet 2025 themenbasierte online-Austauschräume für migrantische Fachkräfte und Fachkräfte of Color, die im Kontext Flucht und (Post-)Migration mit Jugendlichen arbeiten. 
Jeweils montags um 11:00-13:30 Uhr, online am:
24.03.2025 zum Thema “Empowerment von jungen Menschen mit Fluchterfahrung”
23.06.2025 zum Thema “Über rassistische Diskurse mit Jugendlichen sprechen”
22.09.2025 zum Thema “Globale Kämpfe als Ressource für Solidarität im Alltag” Die Austauschräume bieten die Möglichkeit, sich gegenseitig zu stärken, Impulse für die eigene Praxis mitzunehmen und sich über Erfahrungen im Arbeitskontext auszutauschen. Pädagogische Fachkräfte of Color im Kontext Flucht und (Post-)Migration reflektieren häufig in mehrheitlich weißen Teams ihre Arbeit oder tauschen sich mit Menschen of Color aus, die nicht im Kontext Flucht und (Post-)Migration arbeiten. Daher soll hier die spezifische Erfahrung zentriert werden, mehr Erfahrungswissen mit der Zielgruppe als mit den Kolleg*innen zu teilen. [Weitere Infos unter: IDA-NRW: Veranstaltungsdetails]

 

25.6./19.11. online: Austauschtreffen Trans*inklusive Mädchen*arbeit

Online-Austauschtreffen Trans*inklusive Mädchen*arbeit (TRANS*-JA UND?! des Jugendprojekts vom Bundesverband Trans* e.V., Mi, 25.06.25 und Mi, 19.11.25: 
Als Jugendprojekt TRANS* – JA UND?! wollen wir mit dem Arbeitskreis Trans*inklusive Mädchen*arbeit Akteur*innen und Einrichtungen der Mädchen*arbeit ermutigen und unterstützen, ihre Angebote für trans*, inter und genderqueere Jugendliche zu öffnen und dafür Gelegenheiten für Vernetzung und fachlichen Austausch schaffen. Im Zuge dessen gestalten wir seit 2021 regelmäßige bundesweite Online-Austauschtreffen und Fachveranstaltungen zum Thema Trans*inklusive Mädchen*arbeit. Eingeladen sind alle haupt- und ehrenamtlichen Fachkräfte aus Mädchen*einrichtungen, MINTA*projekten und angrenzenden Arbeitsfeldern, die ihre Angebote trans*sensibel gestalten und damit für trans* Jugendliche öffnen wollen oder die bereits einen Öffnungsprozess angestoßen haben und sich dazu austauschen wollen. Zu den Treffen sind sowohl langjährige Teilnehmer*innen, als auch neue Interessierte herzlich willkommen! Weitere Infos folgen demnächst unter: www.transjaund.de/maedchen_arbeit/

 

26.6. online: Empowerment für BIPoC

Kraftausdrücke – The Power Of Words, Empowerment für BIPoC (Willi-Eichler-Akademie e. V.), 26.6., 18-21Uhr: Diese Workshopreihe ist ein Empowerment-Angebot für BIPoC (Black Indigenous Person of Color: politische Selbstbezeichnung und gesellschaftliche Positionierung für Menschen mit Rassismuserfahrung), wobei die intersektionale Lebensrealität von Menschen beachtet wird. Wir halten diesen Raum gemeinsam, wenn wir unsere Stifte zücken, unsere Stimme erheben und gemeinsam die Magie geschehen lassen. Egal ob ihr schon jahrelange Schreiberfahrung habt, oder euch noch nie damit befasst habt. Alle Level sind willkommen. [Weitere Infos]

30.6. Freiburg: Jungen* in Krisen(-zeiten) – Impulse für die Jungen*arbeit

Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V.: Fachtag Jungen* in Krisen(-zeiten) – Impulse für die Jungen*arbeit:
Kinder und Jugendliche werden heute von tiefgehenden Krisen und neuen Herausforderungen geprägt: Corona-/Gesundheitskrise, grausame Kriege, Umwelt- und Klimaveränderungen… Die Zukunft ist wieder unsicher geworden. Davon sind auch Jungen* und männliche* Jugendliche in ihren individuellen Lebenslagen nicht ausgenommen: Auf der Folie gesellschaftlicher Krisen verstärken sich grundlegende Identitätsfragen und die Infragestellung bisheriger Lebenskonzepte.
Die oft destabilisierende Wirkung kann – insbesondere bei Jungen* – zur Gewalt gegen sich selbst oder andere, aber auch zu psychischen Erkrankungen oder den Rückgriff auf längst überkommene traditionelle Männlichkeitskonzepte führen. Destruktive Bewältigungsmuster bedürfen zukunftsfähiger stabilisierender Antworten. Dazu gehören gesellschaftliche und sozialpädagogische Konzepte sowie Zugänge, die auch geschlechter- und diversitätsbezogene Perspektiven einbeziehen müssen. Diese können Jungen* gute Rahmenbedingungen für ein gesundes gelingendes Aufwachsen geben. Pädagogische Antworten müssen an den aktuellen Lebenslagen und Bedürfnissen der Jungen* und männlichen* Jugendlichen anknüpfen und lebenspraktische Angebote enthalten.
Der Fachtag wird sich mit dem Einfluss von Medien, des politischen Rechtsrucks und von Gesundheitsfaktoren für die Entwicklung von Jungen* befassen. Er wird praktische Hinweise für die gelingende Entwicklung positiver männlicher* Identität(en) herausarbeiten und was Fachkräfte dazu beitragen können. Zielgruppe sind alle Fachkräfte der Jugendhilfe, Jungen*arbeiter*innen, Fachkräfte der OKJA, Schulsozialarbeiter*innen, Jugendsozialarbeiter*innen die in ihrer täglichen Arbeit mit Jungen* arbeiten.
Termin& Ort: 30.6., 9:30-16:30Uhr, Haus der Begegnung Freiburg-Landwasser e.V., Habichtweg 48, 79110 Freiburg; Teilnahmekosten: 65€ (regulär)/ 50€ (ermäßigt). [mehr Infos]

18.-19.9. Halle: Fachtagung rassismuskritsche Jungen*arbeit

Save the date: Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt: Jungen* Fachtagung am 18.09. bis 19.09. in Halle (Saale) 
Die diesjährige Fachtagung "rassismuskritsche Jungen*arbeit" richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Mitarbeitende aus Verwaltung und Politik sowie alle, die in ihrer beruflichen Praxis mit Jungenarbeit, geschlechterreflektierter Pädagogik und rassismuskritischer Arbeit befasst sind.
Unter dem Titel einer ganzheitlichen Betrachtung von Jungen*arbeit werden zentrale Themen wie die Auseinandersetzung mit Rassismus, der Blick auf betroffene Personen sowie die Reflexion von Täterdynamiken in den Fokus gerückt. Gerade im Osten Deutschlands, wo gesellschaftliche Herausforderungen wie Rechtsextremismus und strukturelle Benachteiligungen besondere Relevanz haben, ist eine fundierte fachliche Auseinandersetzung mit diesen Fragen essenziell.
Die Tagung bietet Raum für praxisnahe Workshops, Fachvorträge und Austauschformate, um Wissen weiterzugeben und Fachkräfte in ihrer Arbeit zu stärken. Zudem wird ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm angeboten.

20.9. Dortmund: Vielfalt in d. Tat umsetzen: Armut, Rassismus, Genderungerechtigkeit

Vielfalt in die Tat umsetzen: Armut, Rassismus, Genderungerechtigkeit im Fokus
Armut, Rassismus und Genderungerechtigkeit verstärken sich gegenseitig. Solange sie getrennt behandelt werden, bleibt das Veränderungspotenzial begrenzt. Doch wie können wir sie gemeinsam angehen, um Themen miteinander zu verbinden und unser Engagement gegenseitig zu stärken? Dabei spielt Empathie eine entscheidende Rolle! Diskriminierung funktioniert oft durch mangelnde Empathie. Doch Empathie wirkt nicht nur individuell, sondern strukturell. Sie kann Brücken bauen, neue – auch unerwartete – Bündnisse ermöglichen und Stimmen stärken, die in politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen oft ungehört bleiben. Fachliche Impulse führen in das Thema ein. In anschließenden Experimentierräumen teilen wir Erfahrungen, benennen Leerstellen und suchen gemeinsam nach Wegen, wie wir solidarisch weiterdenken und handeln können. Die Tagung richtet sich an alle in Diakonie und Kirche, die sich intersektional vernetzen und gemeinsam solidarische Lösungen entwickeln wollen – vor Ort oder bis in die Sozialpolitik.
Unsere Tagung am 20. September 2025 in Dortmund lädt ein, Empathie als strukturelle Kraft zu entdecken, neue Bündnisse zu knüpfen und intersektionale Ansätze in Kirche und Diakonie zu stärken. Fachliche Impulse und Experimentierräume bieten Raum, Erfahrungen zu teilen und Lösungen solidarisch weiterzudenken.
Diese Veranstaltung ist die Fortsetzung (Teil 2) der Tagung „Vielfalt in die Tat umsetzen“, die die Evangelischen Frauen in Deutschland 2024 initiiert und ausgerichtet haben – und auch in diesem Jahr sind wir wieder Teil des Projektteams. [Kontakt: alena.hoefer@kircheundgesellschaft.de]

11.11. BFM-Netzwerktreffen Männer-, Jungen-, Väterberatung/-arbeit

Bundesforum Männer e. V. - Interessenverband für Jungen, Männer und Väter: Save the Date – BFM Netzwerktreffen Männerberatung am 11. November 2025 in Frankfurt/Main 
Bereits jetzt weisen wir auf den Termin unseres nächsten Netzwerktreffens Männerberatung hin und starten damit zugleich den Aufruf, Angebote und Ideen für Workshops auf dem Netzwerktreffen einzureichen. Die Veranstaltung wird am 11.11.25 von 10:30-16:30 Uhr in Frankfurt am Main stattfinden. Am Nachmittag bieten wir allen Teilnehmer:innen in 90-minütigen Workshops die Gelegenheit, eigene Projekte, Praxiserfahrungen oder Fragestellungen aus der Männer-, Jungen- oder Väterberatung/-arbeit vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren.
Die Themen sind bewusst offen gehalten – das Netzwerktreffen versteht sich als Raum für kollegialen Austausch, praxisnahe Diskussionen und neue Impulse. Ob bewährte Ansätze oder offene Fragen: Wir freuen uns auf vielfältige Beiträge und lebendige Diskussionen! Weitere Infos folgen in den kommenden Wochen. Vorschläge und Ideen für Workshops richten Sie bitte direkt an kassner@bundsforum-maenner.de und schwerma@bundesforum-maenner.de.  [Mehr Infos]

Angebote der Evangel. Frauen Hessen u. Nassau

Die Evangelischen Frauen Hessen und Nassau:
- Beste Voraussetzungen: Equal Care und gleichberechtigte Elternschaft 
Was macht eine gerechte Aufteilung der Fürsorgearbeit aus? Wie können wir das als Paar gut miteinander gestalten – schon bevor wir uns für oder gegen Kinder entscheiden? Und das dann durchziehen? Unser digitaler Workshop zum Thema gleichberechtigte Elternschaft und Care-Arbeit ist ein praxisorientiertes Angebot, das die Frage „Wie wird die Care-Arbeit für ein potenzielles Kind gestaltet?“ bereits als Teil der Frage „Will ich ein Kind?“ versteht. Wir werden uns über unsere eigenen Vorstellungen klar, machen uns Hürden und Stolpersteine bewusst und entwickeln ganz konkrete Hilfestellungen für eine gerechte Verteilung der Care-Arbeit. 
Der Workshop wird rund zwei Stunden dauern und voraussichtlich im Herbst 2025 stattfinden. 

-Podiumsgespräch: Eltern?! Alternative und queere Perspektiven Regenbogen-, Patchwork- und Ein-Eltern-Familien – das Zusammenleben in Familien kann ganz unterschiedlich aussehen. Zum Abschluss unserer Maybe Baby-Reihe wollen wir diese Vielfalt in einem Online-Talk in den Blick nehmen. Was macht Elternschaft aus? Welche Familienmodelle gibt es und wie sieht der ganz konkrete Alltag aus? Das Podiumsgespräch wird voraussichtlich Ende 2025 stattfinden. 

Weitere Informationen, Termine, den druckfrischen Flyer, Anmeldemöglichkeiten zu den Angeboten sowie viele weitere Informationen rund um das Projekt: www.evangelischefrauen.de/maybebaby

5.-6.3.26 Hildesheim: Bundeskongress Schulsozialarbeit

Save the Date: Der Bundeskongress Schulsozialarbeit findet am 05. und 06. März 2026 in Hildesheim (Niedersachsen) statt unter dem Motto „Professionell. Nachhaltig. Zukunftsorientiert“.
Fachkräfte, Forschende und Interessierte können aktiv über die Herausforderungen der Schulsozialarbeit diskutieren, sich Anregungen holen und die Zukunft mitgestalten. Der Kongress wird vier zentrale Themenfelder in den Mittelpunkt stellen, welche für die Schulsozialarbeit von morgen schon heute entscheidend sind: Armut und soziale Gerechtigkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Digitalisierung und Digitalität in der Schulsozialarbeit sowie Professionalität in der Schulsozialarbeit.
Veranstalter*innen: IB, GEW, AWO, IN VIA, BAG EJSA, Kooperationsverbund Schulsozialarbeit, Fachbereichstag Soziale Arbei (FBTS), BAG KJS, LAG Schulsozialarbeit Niedersachsen e.V., HM, Stiftung Universität Hildeheim 2003, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) - Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit Hildesheim.
→ Zur eigenständigen Kongresswebseite und dem Call for Particiation.

6. Publikationen

Buch/ Interview: „Wenn das Patriarchat in Therapie geht“

[28.4.] Interview Katharina Linnepe, Autorin des Buchs „Wenn das Patriarchat in Therapie geht“: Über Therapie-Sprech und die Frage, ob das Patriarchat heilbar ist

Über die Autorin: Katharina Linnepe treiben seit ihrem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie gesellschaftspolitische Themen, vor allem rund um Feminismus und Diversität, beruflich und persönlich um. Als Moderatorin, Podcasterin und Sprecherin stößt sie Dialoge und Diskussionen an, als Comedienne und Content-Creatorin übt sie satirische Gesellschaftskritik.

Zum Interview auf Geschlechtersensible Pädagogik.de, ein Projekt der BAG Jungen*arbeit in Kooperation mit der BAG Mädchen*politik.

Zum Buch: Katharina Linnepe, Wenn das Patriarchat in Therapie geht, Beltz, 978-3-407-86889-3

Studie: Jugendliche erleben online immer häufiger sex. Übergriffe

[25.4.] Sexueller Kindesmissbrauch und Grenzverletzungen im Internet - Studienergebnisse des Kompetenzzentrums Kinderschutz in der Medizin in BW der Klinik für Kinder-​ und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm in Kooperation mit dem Markt-​ und Sozialforschungsinstitut „USUMA“; erchienen im international angesehensten Fachjournal zum Kinderschutz „Child Abuse & Neglect“:
In den vergangenen Jahren sind der onlinebasierte sexuelle Kindesmissbrauch und die Grenzverletzungen zunehmend in den Fokus gerückt. Dazu wurde nun erstmals in Deutschland eine repräsentative Untersuchung zu sexuellen Grenzüberschreitungen und sexualisierter Gewalt, die online im Kindes-​ und Jugendalter stattfand, durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa ein Drittel der jungen Erwachsenen (18 bis 29 Jahre) in ihrer Kindheit davon betroffen waren – und damit mehr als dreimal so viele wie im Bevölkerungsdurchschnitt.
Mit der zunehmenden Mediennutzung im digitalen Raum und der Flut an kaum zu kontrollierenden Inhalten und Angeboten, steigen auch die digitalen Bedrohungen bis hin zu sexuellen Grenzüberschreitungen, mit denen vor allem auch KiJu im Internet konfrontiert werden. Dabei kommen digitale Technologien zum Einsatz, um sexuelle Übergriffe zu initiieren, zu eskalieren oder aufrechtzuerhalten – die Interaktion findet ausschließlich online statt. Das Spektrum an Verhaltensweisen und strafbaren Handlungen ist dabei sehr breit: Von erzwungenem sexualisiertem Material, ungewollter Konfrontation mit pornografischem Material über sexualisierte Kontaktaufnahme über das Internet bis hin zur (ungewollten) Erstellung und Weiterleitung sexualisierten Materials durch Kinder und Jugendliche selbst. Sexualisierte Grenzverletzungen stellen somit eine Form der sexuellen Annäherung dar, die von unangemessenen Versuchen emotionaler oder körperlicher Nähe bis hin zu explizitem sexuellem Kindesmissbrauch führen können.

Bei der repräsentativen Befragung zu onlinebasiertem sexuellem Kindesmissbrauch und Grenzverletzungen wurden von Okt. 2023 bis April 2024 insges. 3.098 Personen befragt. 10,3 % der deutschen Bevölkerung berichten von mind. einem Erlebnis sexualisierten Kindesmissbrauchs oder grenzverletzenden Verhaltens während ihrer Kindheit o. Jugend. Besonders deutlich zeigt sich die Betroffenheit in der Altersgruppe der jungen Erwachsenen von 18 bis 29 Jahren: Hier liegt die Häufigkeit bei 31,6 % – und damit mehr als dreimal so hoch wie im Bevölkerungsdurchschnitt. Darüber hinaus zeigen sich in der digitalen Welt zwischen männlichen (29 %) und weiblichen Betroffenen (34 %) deutlich geringere Unterschiede als bei sexuellem Kindesmissbrauch im Offline-​Kontext. Zu den am häufigsten geschilderten Formen unter jungen Erwachsenen gehören die ungewollte Konfrontation mit pornographischem oder sexualisiertem Material – sog. „Dickpics“ etc. (21,1 %), gefolgt von ungewollten sexualisierten Gesprächen (15 %) sowie ungewollten sexualisierten Fragen (12,1 %). Hinsichtlich des Alters zeichnete sich ein deutlicher Aufwärtstrend ab: Je jüngerdie Befragten waren, desto häufiger berichteten sie von Erfahrungen mit onlinebasiertem sexuellem Kindesmissbrauch und Grenzverletzungen.

Die Studie liefert erstmals fundierte, differenzierte Daten für Deutschland, beleuchtet insbesondere die Altersgruppe der 18- bis 29-​Jährigen und zeigt, dass onlinebasierter sexueller Kindesmissbrauch und Grenzverletzungen ein rasch wachsendes Problem darstellen. 
Die Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, gezielte Präventionsmaßnahmen zur Bewältigung von Online-​Risiken gerade bei Kindern und Jugendlichen zu erarbeiten. Die Vereinten Nationen haben inzwischen die Beendigung von Gewalt gegen Kinder zu einem zentralen Ziel ihrer Agenda 2030 erklärt und in die Nachhaltigkeitsziele aufgenommen. Forschungsleiter begrüßen, dass im Koalitionsvertrag eine Expertenkommission zum Thema Kinder-​ und Jugendschutz in einer digitalen Welt eingesetzt werden soll. Die vorliegende Studie unterstreicht die Notwendigkeit eines zeitgemäßen Kinderschutzes sowohl in analogen als auch in digitalen Räumen und zeigt, dass dieses Thema auch ressortübergreifend behandelt werden muss. [mehr Informationen; siehe auch Radio-Beitrag auf DLF]

IAB-Studie zur aktuellen Entwicklung von Jugendarbeitslosigkeit

[9.4.] Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Mehr als drei Viertel der arbeitslosen Jugendlichen haben keinen Berufsabschluss
Obwohl die Jugendarbeitslosigkeit seit 2010 insgesamt gesunken ist, hat die Quote der arbeitslosen Jugendlichen ohne abgeschlossene Ausbildung zugelegt. Dies ist vor allem in Ostdeutschland, seit der Corona-Krise aber auch im Westen der Fall. Das zeigt eine neue Studie des IAB.
In Westdeutschland waren im Dezember 2024 193.600 Personen im Alter von 15 bis 24 Jahren arbeitslos gemeldet. Die Jugendarbeitslosenquote lag 2024 bei 4,8 % . 76 Prozent dieser Jugendlichen hatten keine abgeschlossene Berufsausbildung. In Ostdeutschland gab es zuletzt 59.300 arbeitslose Jugendliche – das entspricht einer Jugendarbeitslosenquote von 7,6 %. Unter ihnen haben 80 % keinen beruflichen Abschluss.
Gegenüber 2010 fiel die Jugendarbeitslosenquote in Ostdeutschland bis 2024 zwar um 1,7 Prozentpunkte, damals hatte allerdings noch jede*r zweite arbeitslose Jugendliche einen Berufsabschluss. Im Westen blieb die Jugendarbeitslosenquote über die vergangenen Jahre insgesamt stabil. Zwischen 2010 und 2024 stieg sie um 0,2 Prozentpunkte auf nun 4,8 %. Die Arbeitslosenquote von Jugendlichen ohne beruflichen Abschluss stieg seit der Corona-Krise von 2,6 auf 3,6 %. 2010 hatten hier noch 58 Prozent der arbeitslosen Jugendlichen keinen Berufsabschluss. „Im internationalen Vergleich fällt die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland zwar relativ niedrig aus. Jugendliche ohne beruflichen Abschluss haben es aber schwer, Arbeit zu finden“, so IAB-Forscher Holger Seibert.
Zentral für die Höhe der Jugendarbeitslosigkeit ist unter anderem die Lage am regionalen Ausbildungsmarkt, denn wer einer Ausbildung nachgeht, ist währenddessen nicht arbeitslos und hat anschließend mit einem Abschluss bessere Beschäftigungschancen. Hier zeigen sich regional große Unterschiede: Das betriebliche Ausbildungsplatzangebot ist bezogen auf die Schulabgänger*innen  in Ostdeutschland seit Beginn der 2010er Jahre deutlich zurückgegangen: Gab es 2012 noch 80 Lehrstellen auf 100 Schulabgänger*innen, waren es 2023 noch 63. In Westdeutschland besteht seit 2014 hingegen ein umgekehrter Trend: Das Verhältnis ist von 61 zu 100 auf 75 zu 100 im Jahr 2023 angestiegen. Deutschlandweit gibt es große Unterschiede in den Agenturbezirken. Neben Ostdeutschland ist das relative Lehrstellenangebot beispielsweise auch im Ruhrgebiet oder in Südhessen weniger gut. Auffällig ist auch, dass in Regionen, in denen mehr Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen, die Jugendarbeitslosigkeit höher ausfällt. „Die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit muss bereits Aufgabe des allgemeinbildenden Schulsystems sein und nicht allein die der Ausbildungs- und Arbeitsmarktakteure“, so Seibert. Die Studie beruht auf Zahlen der Statistik der Bundesagentur für Arbeit, des Bundesinstituts für Berufsbildung sowie der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Die Jugendarbeitslosenquote bezieht sich auf die Zahl der zivilen Erwerbspersonen im Alter von 15 bis 24 Jahren. → Die Studie ist hier abrufbar.

Studie: Frauen stärken das Handwerk – gegen den Fachkräftemangel

[3.4.] KOFA-Studie: Fachkräftemangel in Handwerksberufen: Frauen sind ein wichtiger Teil der Lösung
Das Handwerk leidet unter Fachkräftemangel und Frauen sind dort immer noch unterrepräsentiert. Doch während die Zahl der Gesellinnen sinkt, gibt es bei den Meisterinnen Beschäftigungszuwachs – besonders in Engpassberufen, wie eine aktuelle KOFA-Studie zeigt. → zur Studie

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen im Auftrag des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) dabei, Fachkräfte zu finden, zu binden und zu qualifizieren.
Ausführliche Analysen und weitere Fakten über die Fachkräftesituation unter: kofa.de/studien 
Newsletter zum Thema Fachkräftemangel: kofa.de/newsletter 

DIW-Studie: starke Kopplung von Schulkompetenzen u. sozialer Herkunft

[2.4.] Schulische Leistung (bzw. spezifisch Sprach- und Mathekompetenzen von Schulanfänger*innen) in Deutschland hängen stärker von der sozialen Herkunft (dem sozioökonomischen Status der Familien) ab als in anderen Ländern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) unter anderem in Kooperation mit der Universität Leipzig. → Weiterlesen

bpb-Schriften: Toxische Weiblichkeit, Corona-Politik-Aufarbeitung (kinderethische Sicht)

[11.3.25] “Nicht systemrelevant Eine Aufarbeitung der Corona-Politik aus kinderethischer Sicht” - von Christoph Schickhardt:
Kinder und Jugendliche litten während der Covid-19-Pandemie nicht nur unter eingeschränkten Freiheitsrechten. Auch ihre Rechte auf Beteiligung, Schutz vor Kindeswohlgefährdung, Bildung, Wohlbefinden und Gesundheit wurden missachtet, so der Medizinethiker Christoph Schickhardt in seiner Analyse der Corona-Politik gegenüber Kindern und Jugendlichen. Als Folge geschlossener Schulen und Kindertagesstätten sowie eingeschränkter Freizeitangebote seien Lernrückstände entstanden und bestehende Ungleichheiten verschärft worden.
Schickhardt stützt sich auf kinderethische Grundsätze und die Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention und sieht den Grund für die Geringschätzung der Kinderrechte während der Pandemie in der fehlenden Vertretung der Altersgruppe in der Politik sowie in einer einseitig auf die elterlichen Abwehrrechte gegenüber dem Staat fokussierten Auslegung des deutschen Grundgesetzes und der Rechtsprechung. Schon vor der Pandemie habe die deutsche Rechtsordnung die staatliche Verantwortung für Kindeswohl und Kinderrechte sowie den Anspruch junger Menschen auf Schutz- und Leistungsrechte vernachlässigt. Gestützt auf aktuelle empirische Studien und angereichert durch Reformvorschläge kritisiert der Autor eindringlich die Situation der Kinderrechte in Deutschland – vor, während und nach der Covid-19-Pandemie. [Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Schriftenreihe, Bd. 11192 - Bestellung 5€+Versand]

[11.3.] Alles überstanden? Ein überfälliges Gespräch zu einer Pandemie, die nicht die letzte gewesen sein wird - von Christian Drosten, Georg Mascolo
Mit dem Abstand mehrerer Jahre seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und der Möglichkeit der Impfung erregt eine Corona-Infektion kaum mehr Aufmerksamkeit. Auch das öffentliche Interesse an einer politischen, medialen oder wissenschaftlichen Aufarbeitung der Pandemie, die in Deutschland bislang fast 200.000 Tote forderte, scheint erlahmt.
Im Dialog schauen der Virologe Christian Drosten und der Journalist Georg Mascolo auf Fragen und Reizthemen, Strategien und Versäumnisse in der Corona-Pandemie. Wodurch und ab wann wurde das Gefahrenpotenzial des Geschehens deutlich? Woher und durch wen wurden Informationen zusammengetragen und verbreitet? Wer traf auf der Basis welcher Fakten und Legitimation Entscheidungen, teils von großer sozialer und ökonomischer Tragweite? Wie stand es um die internationale Solidarität in dieser globalen Krise? Welche Lehren bieten sich mit Blick auf die Art und die Träger öffentlicher Kommunikation an? Wie ließe sich künftig politischen und gesellschaftlichen Instrumentalisierungen und interessegeleiteten Fehlinformationen besser begegnen? Der Dialog zwischen Drosten und Mascolo spart kontroverse Auffassungen nicht aus und beleuchtet so außer dem Selbstverständnis der Akteure in der Krise – aus Politik, Wissenschaft und Medien – indirekt auch das der beiden Gesprächspartner. [bpb, Bonn, Schriftenreihe, Bd. 11166 - Bestellung 5€+Versand]

[7.3.] Toxische Weiblichkeit - von Sophia Fritz
Welchen Anteil haben Frauen am Fortbestehen des Patriarchats und damit an ihrer eigenen Benachteiligung? Sophia Fritz kritisiert, dass die Forderung nach mehr Gleichberechtigung häufig auf eine Verhaltensänderung von Männern abziele, statt dass sich Frauen und nonbinäre Personen mit der Frage auseinandersetzen, wie sie selbst ihre Emanzipation verhinderten.
Mit dem Begriff der toxischen Weiblichkeit stellt Fritz der Unterdrückung, Erniedrigung und Bestrafung von Frauen durch Männer die internalisierte Misogynie gegenüber, die Frauen sich selbst und anderen entgegenbringen können. Fritz stellt die verschiedenen Rollenbilder vor, die im patriarchalen System erwünscht sind – vom „guten Mädchen“, das nirgendwo anecken wolle, bis zur tüchtigen „Powerfrau“, die stets durch die Erfüllung der erwarteten Leistungen überzeuge. Die sich aufopfernde „Mutti“ gehöre ebenso dazu, wie die bemitleidenswerte Frau, die von anderen – vor allem von Männern, unter anderem auch in Beziehungen – zum „Opfer“ gemacht werde. Eigentlich sei es nur die „Bitch“, als letzte Kategorie, die es wage, sich unbeliebt zu machen und soziale Sanktionen zu ertragen, doch viele Frauen lehnten dieses Etikett ab und verharrten, so Fritz´ Befund, lieber unzufrieden in gesellschaftlich akzeptierten Rollen.
Sophia Fritz versucht, diese blockierenden Mechanismen aufzudecken, um die bisher unterdrückten positiven und kreativen Ressourcen weiblicher Prägung herauszuarbeiten. Es gehe um die gemeinsame Gestaltung eines neuen Wertesystems, das die Prinzipien von Belohnung und Bestrafung im Sinne aller Geschlechter überwinde. [bpb, Bonn, Schriftenreihe, Bd. 11174- Bestellung 5€+Versand]

Parität-Broschüre: Geschlechtliche Vielfalt in der KJH

[3/25] Broschüre: Geschlechtliche Vielfalt in der Kinder- und Jugendhilfe
Der Paritätische Gesamtverband hat seine Broschüre zur geschlechtlichen Vielfalt bei Jugendlichen aktualisiert. Die Aktualisierung wurde durch das Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetzes notwendig, das seit November 2024 die Änderung des personenstandsrechtlichen Geschlechtseintrags und des Vornamens regelt. [weitere Infos]

Nationaler Diskriminierungs- u. Rassismusmonitor - engl., einfache& leichte Sprache

[3/25] Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung DeZIM e.V.: Die Auftaktstudie zum Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) „Rassistische Realitäten – Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander?“ aus dem Jahr 2022 ist in drei neuen Fassungen erschienen – für mehr Verständlichkeit, Inklusion und internationale Reichweite.
Für die Studie wurde von April bis August 2021 eine repräsentative computergestützte Telefonumfrage (CATI) durchgeführt. Dabei wurden mehr als 5.000 Personen in Deutschland befragt. Im Unterschied zu den meisten bestehenden Studien wurden nicht nur Angehörige der Mehrheitsbevölkerung rekrutiert, sondern auch verschiedene Gruppen, die potenziell von Rassismus betroffen sind.
Wichtige Studienergebnisse: Rassistische Vorstellungen in Deutschland existieren zwar weiterhin, aber es gibt auch ein breites Bewusstsein für das Problem :
- Zwei Drittel der Menschen in Deutschland sind bereits mit Rassismus in Berührung gekommen – durch eigene Erfahrungen, Beobachtungen oder Berichte aus ihrem Umfeld.
- Mehr als ein Fünftel (22 %) gibt an, selbst Rassismus erlebt zu haben.
- 45 % haben rassistische Vorfälle beobachtet.
- 50 % stimmen der Aussage zu: „Wir leben in einer rassistischen Gesellschaft.“
- 90 % erkennen an, dass es Rassismus in Deutschland gibt.
- 81 % wissen, dass Menschen auch ohne Absicht rassistisch handeln können.
- 65 % nehmen rassistische Diskriminierung in Behörden wahr.
- Fast die Hälfte (49 %) glaubt noch immer an die Existenz menschlicher „Rassen“, obwohl die Wissenschaft das längst widerlegt hat.
- 70 % der Menschen in Deutschland sind bereit, sich auf verschiedene Weise gegen Rassismus zu engagieren.
Zu den Versionen: Englisch, Einfache Sprache, Leichte Sprache.
Weitere Informationen zur Publikation „Rassistische Realitäten – Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander“ finden Sie hier.

 

BEM-Betrifft Mädchen 3/2025

[3/25] BEM HEFT 1/2025 – geschlecht / frühe ° bildung: Die aktuelle Ausgabe der BEM-Betrifft Mädchen widmet sich aus intersektionaler Perspektive der frühen Kindheit(en) von Mädchen*/ MINTA. Die New Social Childhood Studies betrachten Kindheit nicht als feste Lebensphase, sondern als ein wandelbares soziales Phänomen, das historisch und kulturell geprägt sowie durch gesellschaftliche Normen sowie Machtverhältnisse geformt wird. Eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Strukturen ist notwendig, um Kinder als eigenständige, handlungsfähige Subjekte ernst zu nehmen, die aktiv in gesellschaftliche Prozesse eingebunden sind. Die Beiträge untersuchen, wie gesellschaftliche Ungleichheiten und Diskriminierungen – etwa durch Geschlecht, Rassismus, Klassismus und Cis-Heteronormativität – die Lebensrealität von Mädchen*/ MINTA prägen. [Weitere Infos; zur PM]

Buch: Was hat unser Frausein mit Ost u. West zu tun?

[27.2.] Franziska Hauser, Maren Wurster (Hrsg.): Ost*West*frau*
Wie wir wurden, wer wir sind. Eine vielstimmige Anthologie über Ost- und West-Frauen zwischen politischen Systemen, Emanzipation und persönlicher Erfahrung.

Was hat unser Frausein mit Ost und West zu tun? - Vor 35 Jahren scheiterte der erste Ost-West-Frauenkongress. Was hat sich seitdem bewegt? Das Buch „Ost*West*frau“. Wie wir wurden, wer wir sind“ (herausgegeben von Franziska Hauser und Maren Wurster) ist eine vielstimmige und subjektive Erkundung, eine transgenerationale und feministische Momentaufnahme. Von Prägungen und Zuschreibungen handeln diese Texte, erzählt anhand der eigenen Biografie, der eigenen Intimität. Eine Idee, die aus einer Begegnung der ostdeutschen Autorin Franziska Hauser und ihrer westdeutschen Kollegin Maren Wurster entstand. Sie stellten fest, dass nicht jede Ost-Frau emanzipierte Arbeiterin oder Künstlerin war, die problemlos Familie und Job jonglierte, und nicht jede West-Frau den Haushalt schmiss und in stiller Abhängigkeit vom Ehemann die Kinder großzog. Sowieso – „Ost“ und „West“ ist vielschichtig, unsere Lebensentwürfe speisen sich aus mehr als politischen Systemen. Überall finden sich Aufbegehren und widersprüchliche Vielfalt. Und doch geben die Fragen der Anthologie unerwartete literarische Antworten: Wie prägt das Großwerden in verschiedenen Gesellschaftssystemen unsere Sexualität, unsere Mutterschaft, die Liebe? Gibt es böse und gute Kinderstuben? Sind Kind- und Fremdheitserfahrungen politisch? Wie kann Begegnung möglich sein und bleiben Differenzen?
„Ost*West*Frau“ ist am 27. Februar bei der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen, hatt 224 Seiten und kostet 22 Euro.

MDR Kultur, Tino Dallmann: “Die Anthologie von Franziska Hauser und Maren Wurster ist eine vielstimmige und äußerst lesenswerte Momentaufnahme der aktuellen feministischen Debatte.”

Leitfadenreihe: Rassismuskritische Öffnung für Jugendverbände

[10.1.] Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA): Leitfadenreihe - „Schritt für Schritt: Rassismuskritische Öffnung für Jugendverbände“ – IDA startet neue Leitfadenreihe für Jugendverbandler*innen (IDA e.V.): Für alle, die Jugendverbände offener und inklusiver, zugänglicher und sicherer für alle jungen Menschen gestalten möchten, legt das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA) eine neue Leitfadenreihe vor. Mit ihr unterstützt IDA haupt- und ehrenamtlich Aktive in Jugendverbänden und -ringen, ihre Organisation und ihre Angebote so zu entwickeln, dass Rassismus und Antisemitismus besprechbar werden und ihnen vorgebeugt wird. [Weitere Infos]

SVR-Studie: Polit. Teilhabe junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte 

[1/25] Jung und vielfältig, aber noch nicht politisch beteiligt? - Wege zu mehr Partizipation für junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
Der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) hat die Teilhabechancen von 15- bis 35-Jährigen mit Zuwanderungsgeschichte untersucht. Nur 11 Prozent von ihnen sind politisch aktiv gegenüber 40 Prozent bei Gleichaltrigen ohne Zuwanderungsgeschichte. Gestärkt werden könne die Teilhabe durch mehr Vorbilder in der Politik, politische Bildung sowie Antidiskriminierungsarbeit. → SVR-Studie 2025-1

BA-Magazin "abi": Gemeinsam gegen Klischees

[2025] „Gemeinsam gegen Klischees“ – so lautet die neue Ausgabe des Magazins der Bundesagentur für Arbeit. Es will Jugendlichen Mut machen, ihre Berufswahlentscheidungen auf Basis von Interessen und Kompetenzen zu treffen. Rolemodels wie Dachdeckermeisterin Sina und Intensivpfleger Dominik helfen dabei. → zum Heft

Buch: Wie mutige Frauen für Gleichberechtigung in der Politik kämpfen

[2025] Buch: Zu anders für die Macht? - Wie mutige Frauen für Gleichberechtigung in der Politik kämpfen
Herausgeberinnen: Tannaz Falaknaz, Stefanie Lohaus, Cécile Weidhofer.
Endlich verstehen: Warum geht es mit der Gleichberechtigung in der Politik nicht voran?
Warum sind wir nicht längst gleichberechtigt?
Die Gleichberechtigung in der Politik stagniert. Zu wenige Frauen gehen in die Politik oder sind an Entscheidungsprozessen beteiligt. Kommunikationsformen, digitale Hetze, Sexismus, Ellenbogenmentalität, eine intransparente Ämtervergabe und intersektionale Diskriminierung sowie die fehlende Vereinbarkeit von Mandat und Sorgearbeit schrecken ab.
Mandatsträgerinnen und engagierte Frauen analysieren in diesem Sammelband die Probleme und teilen ihre Erfahrungen. Die Autorinnen formulieren eine politische Agenda für mehr Gleichberechtigung und zeigen, wie es anders geht.

Broschüre: Vereinbarkeit geht alle an! Errungenschaften-Problemanzeigen-Good Practice

[2025] Die neue Online-Broschüre des Forschungsinstitut von tifs e.V. zum Thema "Vereinbarkeit geht alle an! Errungenschaften - Problemanzeigen - Good Practice" (April 2025) leistet einen Beitrag zu einer Perspektiverweiterung in der Diskussion um Vereinbarkeit. Dies geschieht sowohl in Bezug auf verschiedenste Zielgruppen und Adressat:innen wie etwa Personen mit Flucht- und Migrationsgeschichte, queere Eltern, Alleinerziehende, Menschen mit einem hohem Bedarf an Selbstsorge und generell neue Lebens- und Familienformen, als auch hinsichtlich der Erweiterung des Arbeitsbegriffs um private Care(Sorge)-Arbeit. 
Neben Analysen und dem Aufzeigen aktueller Herausforderungen mit der (Un-)Vereinbarkeit stellt die Online-Broschüre auch konkrete Beispiele im Sinne von Good Practice vor. [Zur Online-Broschüre (PDF)]

IAB: Chancengleichheit u. berufliche Bildung

[2/24] IAB-Stellungnahme: Chancengleichheit und berufliche Bildung 
Das IAB hat im Rahmen der schriftlichen Anhörung von Sachverständigen der Enquetekommission I „Chancengleichheit in der Bildung“ zum Thema „Chancengleichheit und berufliche Bildung“ zu verschiedenen konkreten Fragen Stellungnahmen abgegeben. Dabei werden unter anderem folgende Fragen behandelt: Wie lassen sich die Potenziale der Berufsbildung für die Integration von Zugewanderten und Geflüchteten besser nutzen? Wie kann ihre Erreichbarkeit gesichert werden? Welche Rolle spielen die Eltern bei der Berufsorientierung? Und was bewirken Rollenvorbilder? → zur IAB-Stellungnahme

Handreichung Mädchen*arbeit

[2024] Mädchen*arbeit in Pankow. Handreichung für Aktive und Neugierige (tivo* - Zentrum für feministische Mädchen*arbeit, Berlin): Die Handreichung will Fachkräfte bei der Entwicklung von Angeboten für Mädchen und junge FLINTA* unterstützen. Sie liefert Hintergrundwissen, vermittelt die Vielfältigkeit feministischer Mädchen*arbeit, setzt Impulse und will Reflexionen anstoßen. Weitere Infos unter: Handreichung — tivo*

Antifeminismus auf dem Weg durch die Institutionen

[10/21] E-Paper der Heinrich-Böll-Stiftung: Antifeminismus auf dem Weg durch die Institutionen - Strategien und maskulistische Netzwerke.
Von Dorothee Beck, Thomas Gesterkamp, Andreas Kemper, Barbara Stiegler und Henning von Bargen.
Männer und Frauen, die antifeministische Positionen vertreten, melden sich seit Mitte der 2000er-Jahre lautstark in der Öffentlichkeit zu Wort. Sie halten die Gleichstellung von Frauen und Männern für längst erreicht und ignorieren andere Geschlechtsidentitäten und Lebensweisen völlig. Ihre wiederholte Klage: Männer seien heute die Benachteiligten. Gerade in den sozialen Medien breitet sich eine tiefsitzende Frauenfeindlichkeit aus und schafft eine toxische Atmosphäre. Mit dem Erstarken der Partei AfD haben antifeministische, maskulistische und männerrechtlerische Positionen zudem im Bundestag ein wirksames Sprachrohr bekommen.
Die Handreichung “Antifeminismus auf dem Weg durch die Institutionen” bietet gleichstellungspolitisch Aktiven zahlreiche Informationen, Kriterien und Leitfragen, mit denen antifeministische Gruppierungen besser eingeordnet und einschätzt werden können. [kostenloser Download

"Gender raus!" 12 Richtigstellungen zu Antifeminismus und Gender-Kritik

[2018] Broschüre (2. aktualisierte Auflage): ‘"Gender raus!" 12 Richtigstellungen zu Antifeminismus und Gender-Kritik’ - Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der es grundsätzlich möglich ist, das eigene Leben auf vielfältige Art und Weise zu gestalten: So ist zum Beispiel gleichgeschlechtliche Liebe weitgehend akzeptiert, Frauen und Männer sind gesetzlich gleichgestellt und können im Prinzip entscheiden, wie sie leben wollen. Allerdings werden diese Errungenschaften von rechtspopulistischen und christlich-fundamentalistischen Kräften, aber auch aus der liberalen Mitte heraus, zunehmend bekämpft oder infrage gestellt. Es gilt, dem etwas entgegenzusetzen und für Freiheit und Selbstbestimmung einzutreten.
Nicht nur die Hetze gegen den Feminismus oder die Kritik an feministischen Anliegen wie Lohngleichheit, Recht auf Abtreibung, sexuelle Selbstbestimmung oder Quoten haben zugenommen. Auch der Begriff „Gender“ selbst ist ein Angriffsziel. „Gender“ ist der englische Fachbegriff für Geschlecht. Gemeint ist jedoch nicht das körperliche, sondern das soziale Geschlecht, also die Art und Weise, wie Menschen Geschlechtsidentität in ihrem Alltag leben. Dies kann jeweils sehr unterschiedlich sein und wird nicht nur durch biologische Faktoren, sondern auch durch Erziehung, Kultur, Ökonomie und Machtstrukturen beeinflusst. „Gender“ zeigt, dass Menschen nicht passiv der Natur ausgeliefert sind, sondern dass ihr Leben auch von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt und sie diese verändern und mitgestalten können.
Gender-Kritik und Anti-Gender-Hetze bilden eine Art Dach, unter dem sich sehr unterschiedliche, teils gegensätzliche Akteur*innen, Organisationen, Parteien, christlich-fundamentalistische Netzwerke wie etwa die Agenda Europe und Gruppierungen bündeln und oft auch gemeinsam agieren und europaweit vernetzt sind. In Deutschland sind das unter anderen die extreme Rechte, die AfD, Pegida, verschiedene Männerrechtsgruppen, christlich-fundamentalistische Netzwerke sowie manche Journalist*innen, Publizist*innen und Wissenschaftler*innen. Gender-Kritik ist auch in der bürgerlichen Mitte verbreitet und generell ein fester Bestandteil öffentlicher Debatten. Nicht zuletzt werden Gender-Theorien und Feminismus auch innerhalb gleichstellungspolitischer, feministischer, wissenschaftlicher und politisch linker bzw. liberaler Kreise kontrovers diskutiert. Es gibt hier keine einheitliche Position. Im Unterschied zu diesen wichtigen Auseinandersetzungen ist jedoch das Ziel von Anti-Gender-Hetze und Antifeminismus nicht, zu debattieren und unterschiedliche Positionen auszuloten. Vielmehr geht es um die Verbreitung falscher Informationen, darum Hass zu schüren und gezielt Feindbilder aufzubauen.
Diese Broschüre trägt einige der falschen Behauptungen zusammen, stellt sie richtig und formuliert auch Gegenargumente. [kostenloser Download]

Digitalcourage e.V.-Publikationen (für digitale Mündigkeit, gegen digitale Gewalt u.a.m.)

Unter dem Motto “Für eine lebenswerte Welt im digitalen Zeitalter.” engagiert sich Digitalcourage e.V. seit 1987 für Grundrechte, Datenschutz und eine lebenswerte Welt im digitalen Zeitalter. “Wir sind technikaffin, doch wir wehren uns dagegen, dass unsere Demokratie „verdatet und verkauft“ wird. Seit 2000 verleihen wir die BigBrotherAwards. Digitalcourage ist gemeinnützig, finanziert sich durch Spenden und lebt von viel freiwilliger Arbeit.”

"In unserer Wissensreihe "kurz&mündig" werden komplexe Themen auf wenigen Seiten im kleinen Format herunter gebrochen, so dass alle sie verstehen können. Immer nach dem Motto: Man muss nicht alles wissen, aber man sollte wissen, wovon man keine Ahnung hat. "kurz&mündig" entsteht als Zusammenarbeit von Digitalcourage und Art d'Ameublement. Wir nennen sie manchmal scherzhaft "Pixi-Bücher für Erwachsene"."

Beispiel-Themen/ Ausgaben:

- Fediverse. So geht Social Media - Raus aus den Hassmedien.
- Stalking, Hass, Kontrolle - Digitale Gewalt erkennen und beenden.
- Digitale Mündigkeit - Eigenverantwortlich im 21. Jahrhundert
- Digitale Selbstverteidigung für Mädchen
- Bodyshaming
- Solidarität im Netz
- Digitale Sicherheit für Frauenhäuser

7. Weitere Meldungen/ Presse / Medien

Verschiedene Informationen& Stimmen zum neuen KoaV

- [30.4.] [Audio] Dlf: Schwarz-Rot - Was bringt die neue Regierung jungen Menschen? (u.a. Themen: Fachkräftemangel, Mietpreisbremse, Deutschlandticket) 
- [11.4.] dbb beamtenbund und tarifunion: Schwarz-rote Koalition - Was bringt der Koalitionsvertrag für die Gleichstellung?: „Viele gute Ideen, jetzt kommt es auf die Umsetzung an.“ So fasste Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, den neuen Koalitionsvertrag zusammen.
- [10.4.] MDR AKTUELL: Neue Bundesregierung Koalitionsvertrag vorgestellt: Migration, Rente und Bürgergeld: CDU, CSU und SPD haben sich in ihren Koalitionsvertrag auf Verschärfungen bei der Migration und auf ein neues Wehrdienstmodell sowie Änderungen beim Bürgergeld geeinigt
- [10.4.] KoaV-Bewertung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) 
- [9.4.] ZDF heute: Von Steuern bis Rente: Das sind die Vorhaben von Schwarz-Rot
- [9.4.] BR24: Koalitionsvertrag steht – das planen Union und SPD
- [9.4.] Legal Tribune Online: Was die neue Bundesregierung plant
- [9.4.] Ärzte-Zeitung: Koalitionsvertrag: Das wollen Union und SPD im Gesundheitswesen ändern.
- [4/25] DBG: Klare Perspektiven für Beschäftigte und Wachstum - Der Koalitionsvertrag enthält vernünftige Pläne, um die Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu sichern. Nun kommt es auf die Umsetzung an. - Der neue KoaV bietet Chancen – weist aber auch offene Baustellen auf. Viele Forderungen der Gewerkschaften wurden endlich aufgegriffen: von der Stärkung der Tarifbindung über Investitionen in die Infrastruktur bis hin zur Absicherung der Rente und Verbesserungen beim bezahlbaren Wohnen.
Hauptforderungen der Gewerkschaften im Koalitionsvertrag: Investitionen im Eiltempo und Reform der Schuldenbremse, Industriestrompreis und Senken der Strompreise, Stärkung der Tarifbindung (Bundestariftreuegesetz), Erhöhung des Mindestlohns, Stabile Rente, Verbesserungen beim bezahlbaren Wohnen.
Doch an vielen Stellen bleibt die neue Regierung zu unentschlossen. Wir fordern mehr Mut und Tempo: eine dauerhafte Sicherung der Rente, echte soziale Gerechtigkeit und eine Steuerpolitik, die endlich auch die Superreichen in die Pflicht nimmt. Wir werden dafür kämpfen, dass die Baustellen nicht liegen bleiben – für eine Zukunft, die allen Beschäftigten zugutekommt!

Armutsbericht der Parität

[29.4.] Die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter. Der Paritätische Wohlfahrtsverband stellt in seinem neuen Armutsbericht fest, dass die Armen in Deutschland zunehmen. 
Schuld sei die Inflation, die sozial Schwache am härtesten treffe, schreibt der Paritätische Wohlfahrtsverband in seinem jährlichen Armutsbericht. Auch die Zahl der Armen sei weiter gestiegen – fast jeder sechste Mensch in Deutschland müsse als arm eingestuft werden. "Arme werden ärmer", resümierte der Verband.
Im vergangenen Jahr habe das mittlere Einkommen von Menschen unter der Armutsgrenze preisbereinigt nur noch bei 921 Euro gelegen, schrieb der Verband. Im Jahr 2020 seien es noch 981 Euro gewesen.
Der Paritätische stufte rund 13 Millionen Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr als arm ein, das waren rund 15,5 Prozent der Bevölkerung. Damit sei die Armutsquote 2024 im Vergleich zu Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte gestiegen. Besonders betroffen seien Alleinerziehende, junge Erwachsene und Rentnerinnen und Rentner – "wobei die Altersarmut stark weiblich geprägt ist". Rund 30 Prozent der Armen besäßen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.
Das Einkommen der Betroffenen reicht laut Paritätischem Wohlfahrtsverband generell nicht aus, "um in angemessener Weise an der Gesellschaft teilhaben zu können". Von den insgesamt rund 13 Mio. Armen lebten demnach 5,2 Mio. sogar "in erheblicher materieller Entbehrung". Das bedeute, sie könnten es sich etwa nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen oder alte Kleidung zu ersetzen. Zu diesem Kreis der besonders Armen zählt der Verband auch 1,1 Mio. Kinder und Jugendliche. Ferner seien 1,2 Mio. Vollzeiterwerbstätige in dieser Gruppierung. Nötig seien deshalb bessere Erwerbseinkommen.
Handlungsbedarf sieht der Paritätische auch in anderen Bereichen. Dazu gehörten die Bekämpfung der Wohn- und Familienarmut, die Stärkung der Rentenversicherung sowie der Ausbau staatlicher Grundsicherung. "Die Kaufkraftverluste der vergangenen Jahre verschärfen die ohnehin schon schwierige finanzielle Lage von Millionen Betroffenen", erklärte Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. “Die neue Bundesregierung muss die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung jetzt ganz oben auf die Agenda setzen.”
Weitere Zahlen brachte Ende vergangenen Jahres der Ex-Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider, bei einem Treffen der Gewerkschaft Verdi ins Spiel. Vor allem die Pandemie habe zum Anstieg der Armutsquote beigetragen. Seit Dezember 2019 seien die Lebenshaltungskosten um 22 % gestiegen. Die Preise für Lebensmittel stiegen sogar um 35 %. Während immer mehr Menschen in die Armut abrutschen, nehme hingegen die Zahl der Milliardäre, so Schneider, weiter zu. Waren es vor Corona noch 109 Milliardäre in Deutschland, sind es inzwischen 246.
Der Bericht zeigt im Vergleich der Bundesländer große regionale Unterschiede: Während in Bayern nur etwa jeder Achte von Armut betroffen ist (11,8 %), ist es in Sachsen-Anhalt mehr als jeder Fünfte (22,3 %) und in Bremen sogar jeder Vierte (25,9 %).
Als positiv bewertet der Verband die weiter steigende Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Im Jahr 2020 habe sie bei 33,2 Mio. gelegen, im Dezember 2024 dann bei fast 35 Mio. Positiv wirkten auch Mindestlohn und Wohngeldreform: Dadurch sei die Zahl der Erwerbsarbeitenden in Armut leicht zurückgegangen. Die Armutsschwelle liegt aktuell laut Paritätischem bei Alleinlebenden bei 1.381 Euro im Monat, für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.900 Euro.
Der Sozialverband VdK sah die Befunde des Armutsberichts als Auftrag an die neue Bundesregierung, Abhilfe zu schaffen. "Gerade von Armut betroffene Menschen leiden am stärksten unter den Folgen der letzten Krisen", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Auf der anderen Seite sei die Zahl der Milliardäre in Deutschland, die in den vergangenen Jahren trotz der Krisen gute Gewinne erzielen konnten, weiter gestiegen, kritisierte sie. Hier müsse die neue Regierung endlich mit einer gerechteren Besteuerung von sehr großen Vermögen und hohen Erbschaften gegensteuern. [Web.de, rbb, Parität]

Artikel zu Diskriminierung, Intergeschlechtlichkeit, Transfeindlichkeit, Antifeminismus

Artikel, Interviews und Vorträge von Andreas Hechler (u.a. tätig in der (Erwachsenen-)Bildung und Jungenarbeit): 
- Interview: das baugerüst (2025): Ebenen der Diskriminierung. Ein Gespräch über Diskriminierung mit Andreas Hechler. In: das baugerüst – Zeitschrift für Jugend- und Bildungsarbeit, Ausgabe 1 Feb. 2025, 77. Jg., S. 30–33.
- Artikel 2024: Intergeschlechtlichkeit. In: Trans*Support (Hg.): Transfeindlichkeit und transspezifische Diskriminierung. Kiel: Eigendruck, S. 10–13.
- 2023: Den Zweifel nähren. Meine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit. In: Boykott Magazin, Nr. 3, Herbst 2023, S. 20–23 (PDF)/ Originalartikel hier.; 
Virile Vollpfosten #3 – Argumente gegen antifeministische Klassiker („Umerziehung, ideologische Experimente und Gewalt – Gender als Wurzel allen Übels“). In: Boykott Magazin, Nr. 3, Herbst 2023, S. 128–132 (PDF).
- 2022: Stichwort 'Intergeschlechtlichkeit'. In: Ehlert, Gudrun / Funk, Heide / Stecklina, Gerd (Hrsg.): Grundbegriffe Soziale Arbeit und Geschlecht. Weinheim: Beltz Juventa, S. 284–288 (2., vollst. überarb. Aufl.); 
Wie berichte ich über die "Dritte Option"? Eine polemische Anleitung für Journalist*innen. In: Haller, Paul / Pertl, Luan / Ponzer, Tinou (Hrsg.): Inter* Pride. Perspektiven aus einer weltweiten Menschenrechtsbewegung. Hiddensee: w_orten & meer, S. 147–157 oder bei Queer.de; Virile Vollpfosten #2 – Argumente gegen antifeministische Klassiker („Gendern ist unästhetisch / falsch / totalitär / bringt nichts / …“). In: Boykott Magazin, Nr. 2, März 2022, S. 120–123 (PDF)
- 2021: Eine Ideologie der Auslöschung. Interdiskriminierung in der extremen Rechten. In: Mader, Esto u.a. (Hrsg.): Trans* und Inter* Studien – Aktuelle Forschungsbeiträge aus dem deutschsprachigen Raum. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot, S. 220–239.
- Vorträge 2024: Von der Freiheit, kein Junge sein zu müssen – Geschlechterreflektierende Neonazismusprävention. Veranstaltungsreihe "Vielfalt unter Druck" von den Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Schleswig-Holstein und der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein; 
Antifeminismus. Zusammen mit Franziska Schutzbach auf dem Panel "Toxische Männlichkeit – Antifeministen im Wahn der Überlegenheit". Tagung "Von Rechten nichts Neues? Rechtsextremismus anno 2024" der Bundeszentrale für politische Bildung vom 28.–29. Februar 2024 in Düsseldorf.

[Audio] Dlf: Stimme eines jungen Menschen zu Generationengerechtigkeit (Rente)

[25.4.] Deutschlandfunk Nova: Generationengerechtigkeit - Mit Vollgas in den Renten-Crash  
Viel einzahlen, wenig rausbekommen: Für junge Menschen ist das aktuelle Rentensystem kein guter Deal. Die Pläne von Union und SPD bringen nur kleine Änderungen, kein guter Deal. Die Pläne von Union und SPD bringen nur kleine Änderungen, keine große Reform. Jonas, 23, findet das ungerecht und sagt, wie es besser gehen könnte.

Tag der lesbischen Sichtbarkeit - LSVD⁺ fordert: Queere Familien gleichstellen!

[25.4] Lesben sichtbar machen – heute und jeden Tag
LSVD⁺: Queere Familien gleichstellen – jetzt!
Am 26.4. ist der Tag der lesbischen Sichtbarkeit. Seit 2008 wird der 26. April als „Día de la Visibilidad Lésbica“ begangen – auch in Deutschland ist dieser Tag ein wichtiger Moment, um lesbische Perspektiven sichtbar zu machen, Solidarität zu zeigen und Diskriminierung zu benennen. Dieses Jahr steht der Tag unter dem internationalen Motto “Regenbogenfamilien”. Anlässlich dieses Tags erklärt Henny Engels aus dem Bundesvorstand des LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt:
Lesbische Frauen sind in ihrer Vielfalt, mit ihren Erfahrungen, Stimmen und Geschichten selbstverständlicher Teil unserer Community. Am Tag der lesbischen Sichtbarkeit geht es darum, lesbisches Leben in all seinen Facetten zu stärken, Räume für Sichtbarkeit zu schaffen und gemeinsam gegen Ausgrenzung einzustehen. Auch im Jahr 2025 ist die volle Gleichberechtigung noch nicht erreicht. Ein drängendes Beispiel struktureller Diskriminierung ist das Abstammungsrecht. 
Während bei heterosexuellen Ehepaaren das Kind bei Geburt automatisch zwei rechtliche Elternteile hat, gilt das für Kinder von zwei Müttern nicht. Ein Kind, das in die Ehe zweier Frauen hineingeboren wird, hat weiterhin ab Geburt nur einen rechtlichen Elternteil. Die andere Mutter muss das eigene Kind aufwändig adoptieren. Diese rechtliche Ungleichbehandlung queerer Familien ist diskriminierend – und sie besteht trotz jahrzehntelanger Kritik der Community und politischer Einigkeit über das Thema weiter fort. Dennoch bleibt der Koalitionsvertrag hinter der gelebten Realität queerer Familien zurück, aber das Kindeswohl wird betont. Eine Reform, die das Wohl des Kindes wirklich in den Mittelpunkt stellt, muss die automatische Elternschaft unabhängig vom Geschlecht ermöglichen – direkt ab Geburt.
Zudem fordern wir: eine rechtliche Anerkennung einvernehmlich gewollter Mehrelternschaften, einen diskriminierungsfreien Zugang zur Reproduktionsmedizin für alle – unabhängig von sexueller Orientierung oder Familienmodell, eine faire Kostenübernahme für Kinderwunschbehandlungen. Wir fordern eine Politik, die sich das ganze Jahr über für Respekt, Anerkennung und Teilhabe einsetzt, statt die Unsichtbarkeit von Lesben zu befördern.

Fachdebatte: Intergeschlechtlichkeit im Personenstandsrecht

[16.4.] Aus dem Magazin von Geschlechtersensible Pädagogik: Ulrike Lembke im Bereich Fachdebatten: Personenstand und Inter*: Anerkennung light?
Wie die Vorstellung “natürlicher Zweigeschlechtlichleit” politische Kämpfe im Personenstandsrecht weiterhin beeinflusst
Intergeschlechtlichkeit ist seit Jahrhunderten ein biologisches und soziales Faktum. Auch in Deutschland wurde seit langem die rechtliche Anerkennung und effektiver Diskriminierungsschutz gefordert. Statt diese konsequent rechtlich umzusetzen, ist das Personenstandsrecht zu einem Schauplatz politischer Kämpfe und ideologischer Auseinandersetzungen über angeblich „natürliche“ Zweigeschlechtlichkeit geworden. Dies geht auf Kosten intergeschlechtlicher Menschen, deren Grund- und Menschenrechte auch nach den letzten Änderungen nicht hinreichend gewahrt sind. […]
Abschnitte im Artikel: Was ist das Personenstandsregister? , Vom binären „männlich“/„weiblich“ zum offenen Geschlechtseintrag , „Divers“ als vierte Option des Geschlechtseintrags, Das Selbstbestimmungsgesetz: Gleichbehandlung von allen TIN*-Personen, Bleibende Hürden: Schutz von persönlichen Daten, Bleibende Hürden: Geschlechtsspezifische Vornamen, Bleibende Hürden: Ehe und Elternschaft, Die größte Hürde: Zweigeschlechtlichkeit statt geschlechtlicher Vielfalt, Politische Kämpfe im Personenstandsrecht

Zur Autorin: Ulrike Lembke ist Freie Rechtswissenschaftlerin und Expertin für rechtliche Geschlechterstudien. Sie hält Vorträge, gibt Fortbildungen, berät Politik und Organisationen und schreibt Gutachten und Bücher zu diversen Themen rund um „Geschlecht und Recht“.

Europa: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Berufswahl überwinden

[15.4.] Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Berufswahl überwinden: Was macht Europa? - CEDEFOP informiert über europäische Initiativen: 
In mehreren europäischen Ländern gibt es Initiativen, um Geschlechterstereotype bei der Berufswahl aufzubrechen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern zu fördern und die Eingliederung in die Berufsbildung und das lebenslange Lernen zu unterstützen. In Deutschland ist dies die Initiative Klischeefrei. Welche weiteren Projekte gibt es in Europa? […]

Das Cedefop (European Centre for he Development of Vocational Training) ist eine Agentur der Europäischen Union. Sie verfolgt das Ziel, die berufliche Aus- und Weiterbildung durch politische Maßnahmen zu verbessern, und nimmt dabei eine Schlüsselrolle bei der europäischen Zusammenarbeit ein. Das Cedefop unterstützt unter anderem Bemühungen, die Berufsbildung zu einem „Motor der Chancengleichheit“ zu machen.
→ zum deutschen Kurz-Artikel: klischee-frei.de, Original-Artikel: Cedefop 27.3. (auf Englisch)

KoaV-Kritik: Rentenpläne in doppelter Hinsicht generationenungerecht

[12.4.] WDR: Koalitionsvertrag von Union und SPD - Kritik an teuren Rentenplänen. [inkl. Video Aktuelle Stunde]
An den Rentenpläne von Union und SPD gibt es Kritik. Was die Pläne vorsehen und welche Auswirkungen sie auf junge Menschen haben.
Die Pläne von Union und SPD für ein stabiles Rentenniveau und bessere Mütterrenten kosten nach Berechnung der Arbeitgeber bis 2031 rund 50 Milliarden Euro. "Der Koalitionsvertrag lässt leider jegliche Anstrengungen vermissen, das Ausgabenwachstum in der Rentenversicherung zu begrenzen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Schon in dieser Wahlperiode drohe ein Anstieg des Rentenbeitragssatzes von heute 18,6 auf mehr als 20 Prozent. Das belastet nicht zuletzt die junge Generation nachhaltig.
Auch der Wirtschaftsweise Prof. Martin Werding geht aufgrund der schwarz-roten Rentenpläne davon aus, dass die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler in den kommenden Jahren deutlich höhere Beträge zahlen müssten. Grundproblem des gesetzlichen Rentensystems ist, dass immer weniger Beschäftigte immer mehr Rentnerinnen und Rentner finanzieren müssen. Der Staat unterstützt die Versicherung daher jährlich in Milliardenhöhe.

Rentenpläne in doppelter Hinsicht generationenungerecht: Die Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm warf Union und SPD vor, die Entscheidung für nötige grundlegende Rentenreformen hinauszuschieben und dies der nächsten Bundesregierung zu überlassen. Die Rentenpläne von Schwarz-Rot seien in doppelter Hinsicht generationen-ungerecht, sagte Grimm dem WDR. Die Jungen belaste man perspektivisch über die Maßen, für sie werde es immer unattraktiver zu arbeiten. Und den Alten schenke man keinen reinen Wein ein. Die These "Die Rente ist sicher" stimme so nicht. Das Rentensystem in seiner derzeitigen Form werde auf Dauer nicht aufrechtzuerhalten sein.

Kritik kam auch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Statt immer höherer Rentenversprechungen seien Lösungen nötig, die für alle Altersgruppen fair seien. Die junge Generation dürfe nicht allein steigende Lasten tragen. "Wir brauchen eine nachhaltige Stärkung kapitalgedeckter Modelle, also der betrieblichen und privaten Altersvorsorge", sagte der stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführer Moritz Schumann unlängst.

Was die Rentenpläne von Union und SPD im Einzelnen vorsehen:
- Rentenniveau: Union und SPD wollen das Rentenniveau gesetzlich bis zum Jahr 2031 bei 48 Prozent absichern. Ihr Ziel: die finanzielle Sicherheit der Rentner gewährleisten. "Die Mehrausgaben, die sich daraus ergeben, gleichen wir mit Steuermitteln aus“, heißt es dazu im Koalitionsvertrag wörtlich.
- Mütterrente: Alle Mütter in Deutschland sollen wegen der Anerkennung der Kindererziehung gleich behandelt werden. Frauen, die ihre Kinder ab 1992 geboren und erzogen haben, erhalten bis 3 Rentenpunkte und maximal 36 Kalendermonate Kindererziehungszeiten als Pflichtbeitragszeiten anerkannt. Hingegen bekommen bislang Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren und erzogen haben, nur bis 2,5 Rentenpunkte und maximal 30 Kalendermonate Erziehungszeiten. Um diese Ungleichbehandlung zu beenden, wollen Union und SPD die Renten der betroffenen Mütter um einen halben Entgeltpunkt erhöhen - sodass alle Mütter 3 Rentenpunkte erhalten.
- Frühstart-Rente: Für jedes Kind in Deutschland zwischen 6 und 18 Jahren, das eine Bildungseinrichtung besucht, soll der Staat monatlich 10 Euro in ein privates Altersvorsorgekonto einzahlen. Ab dem 18. Lebensjahr bis zur Rente können weitere Einzahlungen erfolgen. Die Erträge aus dem Depot sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein. "Das Sparkapital ist vor staatlichem Zugriff geschützt und wird erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze ausgezahlt“, heißt es dazu im Koalitionsvertrag. 
- Aktivrente: Alle, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben und freiwillig weiterarbeiten, erhalten ihr Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei. Das Ziel hierbei: Anreize schaffen, länger im Berufsleben zu bleiben.
- Hinzuverdienstmöglichkeiten: Die Hinzuverdienstmöglichkeiten bei der Hinterbliebenenrente und der Grundsicherung im Alter werden verbessert. So sollen Betroffene die Möglichkeit haben, zusätzliche Einkünfte zu erzielen.
- Selbstständige: Neue Selbstständige, die keinem obligatorischen Alterssicherungssystem wie etwa berufsständische Versorgungseinrichtungen zugeordnet sind, werden in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen. So soll ihre Altersvorsorge gesichert werden.

Was Familien im KoaV versprochen wird

[10.4.] WDR: Was Familien im Koalitionsvertrag von Union und SPD versprochen wird: 
"Familien stehen im Mittelpunkt" - so heißt es am Anfang des neuen Koalitionsvertrags von Union und SPD. Was bedeutet das konkret? 
Die neue schwarz-rote Koalition hat ihre Vorhaben in einem Koalitionsvertrag festgehalten. Der ist allerdings eher als ein Wunschzettel anstatt eines Vertrags zu verstehen: Alle Vorhaben sollen nur dann beschlossen werden, wenn sie finanzierbar sind. 
Im Artikel aufgegriffene Themen: Elterngeld soll erhöht werden, Investitionen in Kitas und Schulen, Steuerentlastungen und Zuschuss für Haushaltshilfen, Kinderzuschlag und Teilhabe-App, Alleinerziehende sollen entlastet werden, Mutterschutz für Selbständige soll kommen, Schwangerschaftsabbrüche, Kindergeld. [Zum gesamten Artikel]

Neuer KoaV: 5 gute Nachrichten für Frauen – und 5 schlechte

[10.4.] Neuer Koalitionsvertrag 5 gute Nachrichten für Frauen – und 5 schlechte.
Nach langen Verhandlungen haben sich SPD und Union auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Die Redaktion der Zeitschrift BRIGITTE hat die aus ihrer Sicht fünf wichtigsten guten (wobei vieles davon unter Finanzierungsvorbehalt) sowie die fünf relevantesten geplanten Neuerungen zusammengefasst – insbesondere für Frauen.
- Positiv: 1. Die Wechseljahre stehen zum ersten Mal im Koalitionsvertrag, 2. Mehr Elterngeld 3. Härtere Strafen für Gewalt an Frauen, 4. Kein Unterhalt? Führerschein weg!, 5. Mehr Support für Gründerinnen.
- Negativ: 1. Schwangerschaftsabbrüche bleiben strafbar, 2. Parität? Fehlanzeige!, 3. Mangelhafte Queerpolitik, 4. Faire Aufteilung von Carearbeit wird erschwert, 5. Das Ehegattensplitting bleibt.  [Zum gesamten Beitrag]

Siehe weiterhin den Artikel: [27.2.] Jetzt erst recht! Wie machen wir weiter, um Demokratie und Frauenrechte zu stärken?
Die AfD hat ihr Ergebnis seit der letzten Bundestagswahl verdoppelt. Aber Aufgeben ist keine Option. Wie machen wir jetzt weiter? Wir haben fünf engagierte Frauen gefragt.
   Das Ergebnis der Bundestagswahl war mehr oder weniger erwartbar, trotzdem macht sich heute vor allem bei Frauen Katerstimmung breit: Die in Teilen rechtsextreme AfD konnte ihr Ergebnis seit der letzten Bundestagswahl tatsächlich verdoppeln. Die Partei bedroht nicht nur unsere Demokratie, sie lehnt auch Maßnahmen ab, die der Gleichberechtigung der Geschlechter dienen – von gendergerechter Sprache bis zur Frauenquote. Der Gender-Pay-Gap wird von der AfD als "Märchen" bezeichnet. 
   Und auch Friedrich Merz, CDU-Kanzler in spe, ist nicht gerade bekannt dafür, sich für Frauenrechte zu engagieren. Unter anderem sprach er sich mehrfach gegen die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und der Abschaffung des Paragraph 218 aus, 2006 stimmte er gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Lediglich ein Sechstel der Frauen sieht ihn laut einer Umfrage von Ipsos aus dem Februar als fähigen Kanzler.
   Wortbeiträge von:
- Pia Lamberty,  40, Sozialpsychologin und Mitbegründerin des Berliner Thinktanks "CeMAS". Die gemeinnützige Organisation bündelt Expertise zu Verschwörungsideologien, Antisemitismus und Rechtsextremismus.: “Sich zu vernetzen und mit anderen zusammenzutun, ist eine wichtige Säule der Resilienz”
- Sally Lisa Starken, Journalistin, beschäftigt sich mit Politik und Female Empowerment. (Buch "Zu Besuch am rechten Rand: Warum Menschen AfD wählen"): “Unsere Demokratie ist ein Prozess, der von uns allen lebt”
- Cordula Weimann, 65, hat die Umweltbewegung "Omas for Future" gegründet: “Wir Frauen unterschätzen, wie wichtig das ist, was wir fühlen”
- Julia Korbik, Journalistin, Speakerin und Autorin mit den Schwerpunkten Feminismus, Politik und Popkultur. In ihrem neuesten Buch "Schwestern. Die Macht des weiblichen Kollektivs" geht es um Schwesterlichkeit als radikale politische Praxis.: “Nur, weil etwas so ist, wie es ist, bedeutet das nicht, dass es so bleiben muss”
- Kristina Lunz, Aktivistin, Bestseller-Autorin und CEO des Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP), das sie 2018 mitbegründete.: "Die Geschichte zeigt uns: Es gibt viele Gründe für Hoffnung". [Zum gesamten Beitrag]

Artikel: Über Antifeminismus im ländlichen Raum

[7.4.] Bundeszentrale für Politische Bildung:
Themen → Politik → Extremismus & Radikalisierung → Rechtsextremismus → InfoPool Rechtsextremismus → Themenschwerpunkte → Antifeminismus:
Abgehängte Männer, bevorteilte Frauen? Über Antifeminismus im ländlichen Raum - Johanna Niendorf*

Antifeministische Einstellungen bedeuten sowohl eine Gefahr für die Rechte von Frauen und queeren Personen als auch für demokratische Aushandlungsprozesse. Ländliche, strukturschwache Regionen können dafür unter Umständen einen spezifischen Nährboden bieten. Warum das so ist, welche Herausforderungen sich daraus ergeben und was dagegen getan werden kann, beleuchtet der hier verlinkte Artikel.

*Johanna Niendorf ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Else-Frenkel-Brunswik-Institut und forscht zu autoritären Dynamiken und Geschlechterverhältnissen. Sie ist Mitherausgeberin des Sammelbands "Antifeminismus und Provinzialität. Zur autoritären Abwehr von Emanzipation".

Artikel: Jungen für SAGE-Berufe u. neue Männlichkeitsbilder gewinnen

[3.4.] Bundesforum Männer (BFM) Fachbeitrag zum Boys'Day 2025: Jungen für SAGE-Berufe und neue Männlichkeitsbilder gewinnen 
Am 3. April 2025 bot der Jungen-Zukunftstag „Boys’Day“ Jungen wieder die Gelegenheit, fernab von Geschlechterklischees Berufe in sozialen, erzieherischen und pflegerischen Bereichen kennenzulernen (sogenannte SAGE-Berufe). Der Aktionstag trägt dazu bei, Berufswahlmuster zu hinterfragen, vielfältige Teams zu fördern und langfristig Fachkräftelücken in diesen Bereichen zu verringern. Anlässlich des Boys'Day hat das BFM einen Fachbeitrag veröffentlicht und beleuchtet darin u.a., wie der Boys’Day dazu beiträgt, Jungen für Sorge-Tätigkeiten zu gewinnen und welche Rolle Unternehmen und Politik dabei spielen können, neue Wege für Jungen und Männer zu ebnen und fürsorgliche Männlichkeiten zu fördern. [zum Fachbeitrag]

Klischeefreie Berufswahl: Positive Entwicklungen

[2.4.] Inititiative Klischee-frei.de: Klischeefreie Berufswahl: Positive Entwicklungen - Mehr Männer im Friseurhandwerk, mehr Frauen im Tischlerberuf.
Noch immer sind viele Ausbildungsberufe geschlechtsspezifisch geprägt – einige werden überwiegend von Männern, andere von Frauen ergriffen. Doch es gibt Bewegung: In einigen Ausbildungsberufen wird das Geschlechterverhältnis ausgeglichener.
Die geschlechtsspezifische Verteilung in Ausbildungsberufen verändert sich allmählich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Girls’ und Boys’ Days am 3. April mitteilt, steigt der Anteil von Männern und Frauen in bislang „untypischen Berufen“.
So haben sich 2023 deutlich mehr Männer für eine Ausbildung im Friseurhandwerk entschieden: Ihr Anteil unter den 6.300 neuen Azubis lag bei 34 Prozent – vor zehn Jahren waren es nur 13 Prozent (bei 10 900 neu Ausbildungsverträgen). Ähnlich zeigt sich die Entwicklung im Lebensmittelhandwerk, wo der Männeranteil unter den neuen Fachverkäufern von 11 Prozent (2013) auf 28 Prozent (2023) stieg.
Parallel dazu wagen immer mehr Frauen den Schritt in traditionell männlich dominierte Berufe. Im Tischlerhandwerk war 2023 bereits ein Fünftel (20 Prozent) der 7.500 neuen Azubis weiblich, während es 2013 nur 11 Prozent (bei  7 600 neuen Ausbildungsverträgen) waren. Auch unter den angehenden Berufskraftfahrerinnen und -fahrern wächst der Frauenanteil: 11 Prozent der neuen Verträge wurden 2023 von Frauen unterzeichnet – ein Anstieg gegenüber 3 Prozent im Jahr 2013.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Geschlechterklischees in der Berufswahl allmählich aufbrechen. Dennoch bleiben viele Berufsfelder weiterhin stark geschlechtsspezifisch geprägt. Besonders in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) stagniert der Frauenanteil noch: 2023 lag er bei 12 Prozent fast unverändert gegenüber 11 Prozent im Jahr 2013.
Daher ist es essenziell, junge Menschen weiterhin über die Vielfalt der Berufswelt aufzuklären und sie gezielt darin zu bestärken, sich bei ihrer Berufswahl nicht vom Geschlecht, sondern von ihren individuellen Talenten und Interessen leiten zu lassen. → zum gesamten Beitrag

[Audio] Geschlechterrollen - toxische Männlichkeit

[4/25] Dlf: 3 tlg-Sende-Reihe zu Geschlechterrollen
- 3.4. Wie weit toxische Männlichkeit verbreitet ist: Gewaltbezogene Männlichkeitsideale und Antifeminismus sind in Deutschland weit verbreitet, auch unter Muslimen, wie der Autor Ahmet Toprak erklärt. Wichtig ist der Blick auf die Wurzeln toxischer Männlichkeit, sagt Demokratieforscherin Fiona Kalkstein.
- 10.4. Was junge Männer für ein gutes Selbstbild brauchen: Das Bild vom „starken Mann“ ist wieder in – nicht nur auf Social Media. Um ungesunde Geschlechterrollen zu reflektieren, braucht es Augenhöhe und den Blick auf erlebte Ausgrenzung, sagen Genderforscher. Wie kann das im Alltag gelingen?
- 10.4. Bonusfolge: Genderforscher: „Wir müssen stärken und kritisieren“

Serie "Adolescence" (zu Online-Radikalisierung v. jungen Männern/Frauenhass)

[4/25] Auf Netflix sorgt die Serie "Adolescence" für einen regelrechten Hype - sie führt dort aktuell die Charts an. Es geht um ein brisantes Thema, nämlich um die Online-Radikalisierung von Jungs und jungen Männern, um toxische Männlichkeit und Misogynie, also Frauenhass, der online für junge Männer in anschlussfähiger Form zu finden ist. - Im Zentrum der Serie steht ein 13-jähriger Junge, der eine Mitschülerin ermordet hat - weil er sich von ihr zurückgesetzt fühlte. Als die Polizei sein Kinderzimmer stürmt, stehen seine Eltern hilflos und fassungslos dabei. Rückblenden zeichnen Jamies Abstieg in die sogenannte Incel-Bewegung nach.

Beim britischen Premierminister Keir Starmer hinterließ die Serie so einen Eindruck, dass die britische Regierung eine Initiative von Netflix unterstützt, die Serie gratis an weiterführenden Schulen im ganzen Land zu zeigen, damit möglichst viele sie sehen könnten. Das könne den Schülerinnen und Schülern helfen, die Auswirkungen von Frauenfeindlichkeit, Gefahren der Online-Radikalisierung und die Bedeutung gesunder Beziehungen besser zu verstehen, teilte das Büro von Starmer am Montag mit.

Die Autoren der Netflix-Serie sagten, dass die Aufnahme der Serie ins Schulprogramm ihre Erwartungen überstiegen habe. "Wir hoffen, dass es dazu führt, dass die Lehrer mit den Schülern sprechen, aber was wir wirklich hoffen ist, dass es dazu führt, dass die Schüler untereinander sprechen", so der Serienautor Jack Thorne. [Tagesschau, WDR]

Interview: stärker verankerte Genderkompetenz im schul. Umfeld nötig

[4/25] Servicestelle der Initiative Klischeefrei: „Es braucht eine viel stärker verankerte Genderkompetenz im schulischen Umfeld“ 
Interview mit Dr. Gisa Stich, Lehrkraft für soziale Arbeit & Management an der iba University of corporate Education und ehemalige Geschäftsführerin Institut für Innovative Bildung (IfiB) 
Warum entscheiden sich Jungen häufiger für handwerkliche Berufe, während Mädchen eher soziale oder pflegerische Wege einschlagen? Diese Frage stellte sich Dr. Gisa Stich in ihrer Dissertation zur Genderkompetenz von Lehrkräften an bayerischen Mittelschulen. → Beitrag lesen 

Interview: digitale Gewalt gegen Frauen

[31.3.] BRIGITTE: "Es kann jede treffen" - 3 Expertinnen klären über digitale Gewalt gegen Frauen auf 
Ein fieser Kommentaren unter einem Post auf Social Media? Identitätsdiebstahl? Stalking? Digitale Gewalt ist vielseitig und beginnt oft im Kleinen, das Ausmaß wird fast immer unterschätzt. - Juliane Chakrabarti: Eine der schlimmsten Formen von digitaler Gewalt ist wohl das Leaken von Adressen –  -
BRIGITTE hat mit drei Expertinnen über die Folgen von Hass und Hetze im Netz gesprochen.

Die Gesprächspartnerinnen:
- Mareike Engels: Seit 2015 ist Mareike Engels Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft. In der Grünen Bürgerschaftsfraktion ist die Politikerin Sprecherin für die Themen Soziales, Frauen und Gleichstellung. Außerdem ist sie Erste Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft und Vorsitzende des Grünen Kreisverbandes in Altona.
- Juliane Chakrabarti: Juliane Chakrabarti ist 2. Vorsitzende des Ichbinhier e.V.. Seit 2017 ist sie Mitglied der gleichnamigen Aktionsgruppe. #Ichbinhier und ich bin hier e.V engagieren sich in verschiedenen Projekten für digitale Zivilcourage und eine bessere Diskussionskultur in den sozialen Medien.
- Katja Kıyan: Katja Kıyan ist Referentin der gemeinnützigen Organisation HateAid, die sich für Menschenrechte im digitalen Raum einsetzt und sich auf gesellschaftlicher wie politischer Ebene gegen digitale Gewalt und ihre Folgen engagiert.

Besprochene Fragen:
- Sind Frauen häufiger von digitaler Gewalt betroffen als Männer?
- Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau Opfer eines Femizids. Spielt digitale Gewalt hier eine Rolle?
- Wie wird man Zielscheibe von digitaler Gewalt?
- Hat das Auswirkungen auf unsere Demokratie?
- Welche Schutzstrukturen gibt es für Politikerinnen? Gibt es Rechtsberatung oder psychologische Betreuung? 
- Was kann ich als Userin tun, wenn ich so einen Shitstorm mitbekomme?
- Liegt die Hauptverantwortung nicht bei den Plattformen, die User*innen vor Hass und Gewalt zu schützen?
[Zum gesamten Beitrag]

Koalitionsverhandlungen: Stärkung des Kampf gegen Kindesmissbrauch gefordert

[29.3.] Koalitionsverhandlungen - Niedersachsen fordert von Union und SPD Stärkung des Kampf gegen Kindesmissbrauch
Mit Blick auf die abschließenden Koalitionsverhandlungen von Union und SPD ab diesem Wochenende hat Niedersachsens Innenministerin Behrens Forderungen im Kampf gegen Sexualverbrechen an Kindern gestellt.
Damit man den Kampf noch effektiver führen könne, solle sich die künftige Regierung auf eine europarechtskonforme Speicherung von IP-Adressen einigen, sagte die SPD-Politikerin. Anschließend müsste sie dann schnell umgesetzt werden.
Die niedersächsische Polizei ist in den vergangenen Tagen im Rahmen einer Aktionswoche mit mehr als 280 Einsatzkräften gegen mutmaßliche Sexualstraftäter vorgegangen. Landeskriminalamtspräsident de Vries erklärte, sexualisierte Gewalt sei eine der traumatischsten und verabscheuungswürdigsten Formen der Kindeswohlgefährdung. Man dürfe nicht zur Normalität übergehen. Alle seien gefordert, Kinder zu schützen und – Zitat – beherzt Taten sexualisierter Gewalt anzuzeigen. [DLF]

Interview: Nach der BTW: Wie geht es weiter mit feministischer Außen- u. Innenpolitik?

[14.3.] medica mondiale e. V. - feministische Frauenrechtsorganisation: Interview: Nach der Bundestagswahl 2025: Wie geht es weiter mit Frauenrechten?
Die Bundestagswahl 2025 ist vorbei, die Koalitionsverhandlungen laufen – doch was bedeutet das für den Einsatz für Frauenrechte und den Kampf gegen sexualisierte Kriegsgewalt? Während weltweit autoritäre und antifeministische Bewegungen erstarken, stehen auch Frauenrechtsorganisationen zunehmend unter Druck. Wie kann die neue Bundesregierung hier gegensteuern? Und welche politischen Verpflichtungen braucht es, um feministische Außen- und Innenpolitik konsequent umzusetzen? 
Zum Interview mit Jeannette Böhme, Referentin für Politik und Menschenrechte bei medica mondiale.

10.-21.3. Bundesforum Männer bei der Sitzung der UN-Frauenrechtskommission

[21.3.] Gleichstellung braucht alle – Rückblick auf die 69. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission
Auch in diesem Jahr nahm das Bundesforum Männer vom 10. bis 21. März 2025 an der Sitzung der UN-Frauenrechtskommission bzw. Commission on the Status of Women teil, um die Perspektiven von Jungen und Männern in die internationale Gleichstellungsdebatte einzubringen. Das Zustandekommen einer gemeinsamen politischen Erklärung der Mitgliedsstaaten ist ein bedeutsames Signal – gerade angesichts zunehmender Polarisierung in Fragen der Geschlechtergerechtigkeit. 
Aus Sicht einer gleichstellungsorientierten Männerpolitik ist besonders begrüßenswert, dass die Rolle von Jungen und Männern als „strategische Partner und Verbündete“ in der Gleichstellungsarbeit in der Erklärung explizite Anerkennung findet. Diese Sichtweise ist essenziell für nachhaltigen Wandel – nicht nur für Frauen und Mädchen, sondern auch für Jungen und Männer selbst. Die Erklärung betont zudem die Notwendigkeit von Maßnahmen, um stereotype Geschlechterrollen und diskriminierende soziale Normen zu überwinden. Dies stellt eine wichtige Grundlage dar, um auch Jungen eine freie Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen, Care-Verantwortung von Vätern anzuerkennen und Männer insgesamt für Gleichstellungspolitik zu gewinnen. → Hier geht's zu unserem Abschlussbericht zur 69. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission 

[Video] HateAid-Reportage zu sexualisierter bildbasierter Gewalt

[4.3.] Mithilfe von Künstlicher Intelligenz können in Sekunden gefälschte Nacktbilder oder Pornovideos erstellt werden. Die Betroffenen fühlen sich hilflos und schämen sich. Eine Reportage von HateAid erzählt ihre Geschichten und klärt auf, was es für besseren Schutz gegen Deepfakes braucht. → Reportage 

Magazin Geschlechtersensible Pädagogik [03/25]

Geschlechtersensible Pädagogik -  Das Magazin für Geschlechtergerechtigkeit - Newsletter März 2025. (Direkt zum Magazin)
- Ines Pohlkamp | Fachdebatten: „Darf ich noch Mädchen sagen?“ Eine Antwort zu einer Irritation im Fachkräftekreis [Lesen]
- Redaktion | Junge Stimmen: „Nein heißt nein, aber ich sage immer ja.“ Junge Stimmen zum Mädchen Sein und geschlechtsspezifischen Druck [Lesen]
- Buch des Monats: Über Vergewaltigungsmythen und die Frage, ob die letzten Jahre uns auch optimistisch stimmen dürfen. [Lesen]
- Beitrag des Monats: Mein Testgelände - Junge Menschen sprechen, wir hören zu: Feministischer Kampftag: „Es interessiert mich nicht mehr, ob mein Feminismus dir unangenehm ist, jeden einzelnen Tag meines Lebens haben Männer unangenehm gemacht.“ Warum unsere Autorin Lina die Frage "Und was ist mit den Männern!?" satt hat. [Lesen]
- Influencer*in des Monats: @_losleben: Lorenz will "a new way of masculinity", ist Feminist und Heimwerker - und macht wirklich lustige Videos. [Zu Instagram]

Geschlechtersensible Pädagogik ist ein Projekt von meinTestgelände und wird getragen von der BAG Jungen*arbeit in Kooperation mit der BAG Mädchen*politik, gefördert vom BMFSFJ.

Konsequenzen v. Kürzungen im JC-Eingliederungsbudget

[3/25] Konsequenzen von Kürzungen im Eingliederungsbudget der Jobcenter
In der aktuellen Ausgabe „Jugendsozialarbeit aktuell“ der Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit NRW werden die Konsequenzen für die Praxis der Jugendberufshilfe und die Herausforderungen für deren Träger und Einrichtungen angesichts der Kürzungen des Eingliederungsbudgets der Jobcenter skizziert. → zum Artikel

Herausforderungen für junge Menschen am Arbeits- u. Ausbildungsmarkt

[03/25] Arbeitsagentur: Berichte: Arbeitsmarkt kompakt | März 2025:
Die aktuellen statistischen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit in „Arbeitsmarkt kompakt“ von März 2025 zeigen: Es gibt viele sog. Unversorgte und viele unbesetzte Ausbildungsstellen, bei genauerer Betrachtung gibt es jedoch mehr Ausbildungssuchende (720.000) als Ausbildungsstellen (685.000). → zum Bericht

bpb-Artikel: Femizide und Gewalt gegen Frauen - Ehrgewalt in Deutschland

Bundeszentrale für Politische Bildung: Themen -> Politik -> Gesellschaft & Zusammenleben -> Gender & Diversität: Femizide und Gewalt gegen Frauen - Ehrgewalt in Deutschland
Text von Dorothee Dienstbühl; Professorin an der Hochschule der Polizei Brandenburg (HPolBB), Lehre im Fach Kriminalistik (BA & MA-Studiengang). Sie ist zertifizierte Präventionsmanagerin für Stalking und Intimpartnergewalt (IPBm) und begleitet seit vielen Jahren ehrenamtlich Frauen, die von häuslicher/sexueller/familiärer Gewalt und Nachstellungen betroffen sind.

Ehrgewalt kann physische und psychische Gewaltformen annehmen. Sie ist eine weltweite Erscheinung, die auch in Deutschland vorkommt. Ehrgewalt gründet auf patriarchalen, tradierten Lebensauffassungen.

Textabschnitte: Das soziale Konstrukt der Ehre als Antrieb für Gewalt, Formen von Ehrgewalt, Besondere Betroffenheit von Frauen, Suizidalität und emotionaler Druck, Unterschied Ehrenmord und Femizid, Bestandsaufnahme, Implikationen für Prävention und Opferschutz, Das Phänomen Paralleljustiz in der Diskussion, Fazit.

Fazit: Ehrgewalt ist eine weltweite Erscheinung, sie ist vielschichtig und facettenreich. Auch in Deutschland nimmt sie ganz unterschiedliche Formen an. Besonders maßgeblich für Gewalttaten im Namen der Ehre sind patriarchale, tradierte Lebensauffassungen, die die religiösen entsprechend ergänzen und somit noch heute Männer und Frauen auf ihre mit starren Geschlechterrollen verbundenen Rechte und Pflichten reduzieren. Veränderte Lebensrealitäten durch technische, aber auch gesellschaftliche Entwicklungen werden dabei nicht nur unberücksichtigt gelassen, sondern auf der persönlichen Einflussebene bekämpft. Den Mitgliedern wird die Freiheit auf ihre individuelle Lebensgestaltung, dem Verwirklichen ganz eigener Träume verwehrt und damit grundgesetzlich verbürgte Rechte, wie das auf freie Partner- und Berufswahl, immer wieder verletzt. Dies zu sehen und sich dem entschlossen entgegenzustellen, ist eine Aufgabe von Politik, Justiz aber auch der ganzen Gesellschaft. Die Düsseldorfer Rechtsanwältin Gülşen Çelebi sieht die Verantwortung vor allem im öffentlichen Umgang, weil jeder, der dieses Problem als eine „Ausnahme“ bezeichne, „die man nicht aufbauschen dürfe, macht sich mitschuldig an der Banalisierung des Leids.“ [Zum Interview] Dabei bedarf es einer Sensibilisierung für das Thema. Der gesellschaftliche Diskurs benötigt eine Korrektur und sollte noch stärker die Opfer und Möglichkeiten für ihren Schutz in den Fokus nehmen.

Neuigkeiten des Europ. Instituts für Gleichstellungsfragen

European Institute for Gender Equality (EIGE): Das Institut soll die EU-Institutionen und Mitgliedstaaten dabei unterstützen, die Gleichstellung der Geschlechter zu verwirklichen und gegen geschlechtsbezogene Diskriminierung (Sexismus) vorzugehen. Es soll für die Politiker*innen Forschungsergebnisse und Informationen sammeln, auswerten und verbreiten.

[25.2.] Pressemitteilung (engl.): Neuester Themenschwerpunkt des Gleichstellungsindex: eine wichtige Mahnung zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen.
Der neuer thematische Schwerpunkt des Gleichstellungsindexes zeigt das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen und den Weg in die Zukunft auf: Gewalt gegen Frauen in der Europäischen Union ist nicht nur ein soziales Problem - sie ist eine Menschenrechtskrise. Laut dem jüngsten Themenschwerpunkt des EIGE zum Gleichstellungsindex 2024 ist geschlechtsspezifische Gewalt in der gesamten EU nach wie vor weit verbreitet, schwerwiegend und wird nicht ausreichend gemeldet. Die EU hat zwar wichtige rechtliche Schritte unternommen, doch der Kampf für echte Fortschritte erfordert dringende Maßnahmen von politischen Entscheidungsträgern, der Zivilgesellschaft und der Öffentlichkeit.
„Gewalt gegen Frauen hat ihre Wurzeln in Kontrolle, Dominanz und Ungleichheit. Als einzige EU-Agentur für Gleichstellungsfragen müssen wir eine führende Rolle bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen übernehmen“, so EIGE-Direktorin Carlien Scheele. 
Zusammen mit der letztjährigen EU-Erhebung über geschlechtsspezifische Gewalt und der Eurobarometer-Umfrage über Geschlechterstereotypen - Gewalt gegen Frauen - steht der thematische Schwerpunkt des EIGE im Mittelpunkt der kommenden Maßnahmen. […]

[25.2.] Publikation (engl.): Gleichstellungsindex 2024: Gewalt gegen Frauen bekämpfen, geschlechtsspezifische Ungleichheiten abbauen:
Die jüngste Ausgabe des Gleichstellungsindex macht deutlich, dass die EU mit einer Vielzahl neuer Herausforderungen zu kämpfen hat, angefangen bei den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels und extremer Wetterereignisse bis hin zu starken geopolitischen Spannungen, der raschen Digitalisierung, unbeständigen politischen Situationen und dem wachsenden politischen Extremismus in der Region. Während solche Phänomene die Aufmerksamkeit der Entscheidungsträger beanspruchen, treten sie nicht nur vor dem Hintergrund langjähriger Gleichstellungsprobleme wie Gewalt gegen Frauen auf, sondern machen die Gleichstellung der Geschlechter auch zu einem wichtigeren und dringlicheren Thema als je zuvor.
Es gibt immer mehr Belege dafür, dass in Krisenzeiten die Gewalt gegen Frauen und Mädchen zunimmt. Die Tatsache, dass Millionen von Frauen in der EU aufgrund ihres Geschlechts nach wie vor schwerwiegenden Formen von Gewalt, einschließlich körperlicher und sexueller Gewalt und Femizid, ausgesetzt sind, ist nach wie vor eine der inakzeptabelsten Formen der Geschlechterungleichheit.
Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Gewalt gegen Frauen in der EU, die ein thematischer Schwerpunkt des Gleichstellungsindex 2024 ist.
Er untersucht die jüngsten rechtlichen und politischen Entwicklungen in der EU und ihren Mitgliedstaaten, stellt die Ergebnisse der EU-Erhebung über geschlechtsspezifische Gewalt vor, enthält eine Analyse des Ausmaßes offengelegter Gewalt gegen Frauen in der EU und untersucht die gesellschaftlichen Einstellungen zu und die öffentliche Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen sowie die Rolle der Medien bei der Sensibilisierung für diese Gewalt.

BTW: Rückschritt mit Blick auf Vielfalt u. Repräsentation

[21.2.] Quelle: Elle; Rubrik: Female Empowerment [Auszüge]: Im Hinblick auf die Repräsentation von Frauen war die Wahl 2025 ein großer Rückschritt, denn der Deutsche Bundestag wird älter und männlicher.
Laut der Internetplattform „Abgeordnetenwatch“ im Auftrag der ARD sinkt der Frauenanteil im Bundestag auf 31,5 Prozent; das sind 4,2 Prozent weniger als bei der letzten Wahl 2021. Insgesamt fehlen 118 weibliche und 181 junge Stimmen, die unsere Gesellschaft besser abbilden könnten.
Warum sinkt der Frauenanteil?: Der Bundestag war schon immer ein sehr männlicher Ort. Obwohl Frauenorganisationen und Politikerinnen ununterbrochen für mehr Beteiligung von Frauen kämpfen, treten wir in Sachen Parität seit 20 Jahren auf der Stelle. Aber nicht mal ein Drittel – so gering war der Frauenanteil lange nicht mehr.
Was ist da los? Haben Frauen keine Lust auf Politik? Im Gegenteil. Wer sich fragt, warum weniger Frauen in den Bundestag einziehen, muss sich nur die Parteien anschauen, die gerade besonders stark in den Umfragen sind: Union und AfD. Das sind nämlich exakt die Parteien mit den wenigsten weiblichen Mitgliedern. Nur 26 Prozent der Unions-Abgeordneten im Bundestag sind Frauen, bei der AfD sind es sogar nur 12 Prozent. Und gerade diese Parteien sind auch für ihre sehr konservative Rollenverteilung und Ablehnung von Frauenquoten bekannt. 
Was bedeutet das für Frauen?: Die Abgeordneten in einem Parlament sollen die Menschen im Land widerspiegeln – mit all ihren Wünschen und Bedürfnissen. So funktioniert Demokratie. In einem Land wie Deutschland, in dem 41.783.535 Männer und 42.885.791 Frauen leben, sollten also mindestens so viele Frauen wie Männer an der Regierung teilhaben. Gleichermaßen sollten die Perspektiven von jungen, queeren und non-binären Menschen in die Entscheidungen mit einfließen, denn genau diese Vielfalt stellt sicher, dass Politik für alle gemacht wird. Und nicht nur für alte weiße Männer.
Deshalb setzen andere europäische Länder auf Regelungen, die Parlamente dazu zwingen, dass Frauen und Männer paritätisch vertreten sind – das heißt 50:50. So liegt der Frauenanteil in den skandinavischen Ländern bei über 40 Prozent, in Island sogar bei 47,6. Aber auch das spanische Parlament wird zu 43 Prozent von Frauen gebildet und unsere Nachbarn in Österreich und Frankreich sind in Sachen Parität ebenfalls deutlich fortschrittlicher als wir. Deutschland kommt im Paritäts-Ranking europäischer Länder erst auf Platz 15, im internationalen Vergleich auf Platz 47. 
Im ARD-Magazin „Panorama“ sagte die CDU-Politikerin Rita Süßmuth über den voraussichtlich sinkenden Frauenanteil im nächsten Bundestag: „Sollte der Frauenanteil im Bundestag weiter sinken, bedeutet das einen Rückschritt für unsere gesamte Gesellschaft. Ein Parlament, das nicht die Realität unseres Landes widerspiegelt, verliert an Glaubwürdigkeit. Zudem ist es ein fatales Signal in einer Zeit, in der Frauenrechte weltweit zunehmend unter Druck geraten.“
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Bereits 2021 ermutigte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel Frauen, sich stärker in die Politik einzumischen. "Es muss weiter daran gearbeitet werden, dass sich Frauen insgesamt mehr zutrauen. Denn selbst, wenn welche da sind, ist es ja nicht so, dass sie zum Beispiel um einen Parteivorsitz rangeln", sagte die CDU-Politikerin der Süddeutschen Zeitung (23.10.21). "Ich kann Frauen nur Mut machen, sich einzumischen. Nur Männer, das passt nicht mehr in die Zeit." Und wenn man eine Volkspartei sein wolle, müsse man der Parität nahekommen und sie wollen.

(Alters-)Armut: Frauen, Eingewanderte& Alleinerziehende am gefährdetsten

[21.2.] Armutsgefährdungsquote von Senioren in Deutschland bis 2024 - Veröffentlicht von Statista Research Department
Im Jahr 2024 galten in Deutschland 19,6 Prozent der Senioren ab 65 Jahren als armutsgefährdet. Damit stieg die Armutsgefährdungsquote bei älteren Menschen um 1,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und auf den höchsten Stand seit 2020.

Was ist die Armutsgefährdungsquote?: Die Armutsgefährdungsquote ist laut Quelle ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut und ist definiert als Anteil der Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von weniger als 60 Prozent des Bundesmedians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung in Privathaushalten (Armutsgrenze bzw. Armutsgefährdungsschwelle). Das Äquivalenzeinkommen ist ein auf der Basis des Haushaltsnettoeinkommens berechnetes bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen je Haushaltsmitglied. Es wird herangezogen, um die Einkommen unterschiedlich großer Haushalte vergleichbar zu machen und ergibt sich aus der Summe der Einkommen aller Haushaltsmitglieder, welche anschließend durch einen Wert dividiert wird, der üblicherweise anhand der "neuen OECD-Äquivalenzskala" bestimmt wird.

Armutsgefährdung in Deutschland im Detail: Die Armutsbedrohung in Deutschland unterscheidet sich auf verschiedenen Ebenen teils deutlich. Regional gesehen ist sie in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland, und in Bremen besonders hoch. Mit Blick auf demographische Faktoren sind ältere Altersgruppen am stärksten armutsgefährdet, Frauen mehr als Männer und Ausländer mehr als Deutsche. Auch die persönliche Lebenslage beeinflusst das Armutsrisiko, das bei Erwerbslosen höher ist als bei Erwerbstätigen, und bei Alleinerziehenden höher als bei Paaren. [https://de.statista.com/]

Studie: Potenziale der ökonomischen Gleichstellung

[2/25] Potenziale der ökonomischen Gleichstellung von Frauen und Männern - Studie mit Handlungsempfehlungen 
Wo stehen wir auf dem Weg zur ökonomischen Gleichstellung? Welche Auswirkungen hat die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf Wirtschaft und Gesellschaft? Diesen Fragen ist die Studie von Prognos „Frauenerwerbstätigkeit, ökonomische Gleichstellung: volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Dimensionen“ im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) nachgegangen. → zur Studie

Handlungsleitfaden: Schutz minderjähriger von Menschenhandel Betroffener

[1/25] Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin gGmbH (IN VIA Berlin): Neuer Handlungsleitfaden zum Schutz von minderjährigen Betroffenen von Menschenhandel in Berlin
Berlin übernimmt eine Vorreiterrolle: In der Hauptstadt gibt es im ersten Bundesland einen Leitfaden zum Schutz Minderjähriger vor Handel und Ausbeutung.
Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz, Sicherheit und ein Leben frei von Gewalt und Ausbeutung. Doch auch in Berlin sind Minderjährige von Menschenhandel und schwerer Ausbeutung betroffen – sei es durch sexuelle Ausbeutung, Zwangsarbeit oder andere Formen der Gewalt. Um Fachkräften und beteiligten Institutionen klare Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben, wurde der Handlungsleitfaden Kinderschutz bei Handel mit und Ausbeutung von Minderjährigen veröffentlicht. 
Dieses praxisnahe und umfassende Dokument wurde unter der Federführung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachberatungsstellen, dem Landeskriminalamt, den Jugendämtern sowie weiteren relevanten Akteuren erarbeitet. Es bietet fundiertes Wissen zu den rechtlichen Grundlagen, hilft bei der Identifikation von Betroffenen und zeigt konkrete Schritte für Kinderschutzverfahren auf. - Daher dürfte er in den grundsätzlichen Teilen (abgesehen von den konkret auf Berlin bezogenen Informationen zu Strukturen und Ansprechpartner*innen) auch für Akteur*innen in anderen Bundesländern interssant sein.  

Dokumentarfilm: „Ein Tag ohne Frauen“

Dokumentarfilm: „Ein Tag ohne Frauen“ (Island, USA 2024, Pamela Hogan, polyfilm, 70 Min., Kinostart: 7.3.25) 
Als 90 Prozent der isländischen Frauen an einem Herbstmorgen im Jahr 1975 ihre Arbeit niederlegten und ihre Häuser verließen, weil sie sich weigerten zu arbeiten, zu kochen oder sich um die Kinder zu kümmern, brachten sie ihr Land zum Stillstand und katapultierten Island zum „besten Ort der Welt, um eine Frau zu sein“. Der Film erscheint pünktlich zum 50. Jahrestag des Streiks im Jahr 2025 und regt mit seiner Botschaft über die kollektive Kraft der Frauen, ihre Gesellschaft zu verändern, dazu an, das Mögliche neu zu denken.

Demokratie und Geschlechtergleichstellung in Europa

Informationen der Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa:
Schwerpunkttehmen: Gesellschaftspolitik → Ideen für gerechte Gesellschaften in Europa:

Das Dossier “Zusammen sind sie stark: Demokratie und Geschlechtergleichstellung in Europa” widmet sich ausführlich mit Publikationen den folgenden Fragen: Was hat Geschlechtergleichstellung mit Demokratie zu tun? Warum ist ein intersektionales Verständnis von Geschlechtergleichstellung demokratischer? Und was passiert in der Europäischen Union, um Geschlechtergleichstellung und Demokratie zu fördern? 

In einem weiteren Abschnitt geht es um die politischen Leitlinien der EU-Kommission 2019–2024. Hier prägte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Begriff "Union der Gleichheit". Anhand eines intersektionalen Ansatzes wurden hier Strategien und Maßnahmen eingeführt, um strukturelle Diskriminierung und gesellschaftlich vorherrschende Stereotype abzubauen. Allen Menschen sollte es so ermöglicht werden, gleiche Chancen zu haben, um ihre Vorstellungen und Lebensentwürfe verwirklichen zu können. Und dies unabhängig von Geschlechtrassistischer Zuschreibung oder ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität
Die Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter und die Strategie für die Gleichstellung von LGBTIQ-Personen setzen diese Idee konkret um. Beide Strategien gelten für die Jahre 2020 bis 2025.

In einem anderen Abschnitt wird auf die Anti-Gender-Bewegung in Europa und in diesem Kontext insgesamt auf die hiervon ausgehende Gefahr für Demokratie und Menschenrechte eingegangen: Bewegungen, die gegen die Gleichstellung der Geschlechter und sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte mobilisieren, sind in den letzten Jahren europaweit erstarkt. Damit zeigt sich auch eine zunehmend transnational organisierte und finanzierte eigenständige Anti-Gender-Bewegung, die die Rechte von Frauen* und LGBTIQ*-Personen angreift. So werden auch Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit gefährdet. Dies zeigt sich nicht nur lokal, regional oder national, sondern europaweit, wo sich Bündnisse transnational organisieren und versuchen, grundlegende Werte der Europäischen Union zu untergraben und bereits bestehenden Konsens rückgängig zu machen. …

Die Beobachtungsstelle ist ein Projekt am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziert.

[Video] bpb: Tipps für digitale gendersensible Bildung

Bundeszentrale für politische Bildung: In der Werkstatt-Videoreihe “Bildungshacks” der bpb dreht sich alles um digitale und zeitgemäße Lehrmethoden in der Schule und der außerschulischen Bildung. Jeden Monat beantwortet Filli Montag gemeinsam mit Expertinnen und Experten Fragen der Werkstatt-Community – praxisnah und verständlich.

[24.6.23] 19. Folge: 2023 gibt es noch immer einen "Digital Gender Gap". Wie können Mädchen und junge Frauen für einen selbstbewussten Umgang mit digitaler Technik bestärkt werden?
An der Digitalisierung haben nicht alle gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen teil. Der Begriff "Digital Gender Gap" umschreibt die digitale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Noch immer sind Frauen auch in digitalen, technischen und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern unterrepräsentiert - lediglich 16 Prozent aller Beschäftigten im Digitalbereich sind weiblich. Im Zusammenhang mit digitaler Bildung stellt sich also die Frage, wie Mädchen und junge Frauen für einen selbstbewussten Umgang mit digitaler Technik bestärkt werden können. Gast-Expertin in dieser Folge: Fachreferentin für Jugend Medienschutz Sophie Reimers.

Links aus der Folge: 
- “Gesellschaft der Vielfalt”
- Digitaler Girls‘Day und Boys‘Day: Notlösung oder Chance?
- Medienscouts: Medienkompetenzvermittlung auf Augenhöhe

[Video] bpb: Tipps für digitale Extremismusprävention

Bundeszentrale für politische Bildung: In der Werkstatt-Videoreihe “Bildungshacks” der bpb dreht sich alles um digitale und zeitgemäße Lehrmethoden in der Schule und der außerschulischen Bildung. Jeden Monat beantwortet Filli Montag gemeinsam mit Expertinnen und Experten Fragen der Werkstatt-Community – praxisnah und verständlich.

[18.3.22.] In der 15. Folge der Bildungshacks geht es um die Themen Online-Radikalisierung und Grundlagen und Tipps der Extremismusprävention bei Jugendlichen. Es wird gesprochen über Chancen und Möglichkeiten der Präventionsarbeit im Netz und die Rolle von Selbstwirksamkeit in diesem Kontext. Gast-Experte ist Dr. Götz Nordbruch, Islam- und Sozialwissenschaftler, Mitbegründer und Co-Geschäftsführer von Ufuq e.V. Nordbruch war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut de Recherches et d’Etudes sur le Mondes Arabes et Musulmans (IREMAM) in Aix-en-Provence und am Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut – für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig tätig. Von 2008-2011 war er Assistenzprofessor am Centre for Contemporary Middle East Studies der Süddänischen Universität Odense.

Links aus der Folge:
- Y-Kollektiv Recherche zu salafistischen Influencern auf TikTok
- Jugendschutz.net-Report zu Rechtsextremismus und Gaming
- Tweet von Marina Weisband zum Thema Terror und Vokabular über Netzphänomene
- Website des Ufuq e.V.
- Broschüre "Mit Memes gegen Islamismus" von Ufuq.de für das Projekt Bildmachen

8. Stellenanzeigen

Berlin o. Freiburg: In VIA Projektleitung (Themen Diskriminierung/ digitale Gewalt)

Für IN VIA Deutschland sucht wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Projektleitung in den Themenfeldern Diskriminierung und Gewalt im digitalen Raum in Teilzeit (50-70%), mit Dienstsitz in der Verbandszentrale Freiburg oder Berlin, befristet bis zum 30.9.26, eine Verlängerung wird angestrebt.
Sie übernehmen die Leitung des Projekts "Gegen Diskriminierung! Sensibel - solidarisch - stark". Das im August 2024 begonnene Projekt unterstützt bundesweit Fachkräfte und Mitgliedseinrichtungen dabei, diskriminierungskritische Ansätze, Handlungsstrategien und Perspektiven (weiter) zu entwickeln. Zudem sind Sie als Leitung des neuen Projekts zu Gewalt gegen Mädchen und Frauen im Netz tätig, dessen Umsetzung Sie von Beginn mitgestalten können. 
Als Leitung bringen Sie die verbandlichen Prozesse in Bezug auf die Projektschwerpunkte konzeptionell und strategisch voran. Die Arbeit in den Projekten erfolgt in Abstimmung mit der Bundesreferentin Frauensozialarbeit und Migration. [Zur Ausschreibung]

Dortmund: Offene Jugendarbeit mit queeren Jugendlichen

Dachverband der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transidentenvereine und -initiativen in Dortmund e.V. - sunrise Jugendtreff& Beratung: Stellenausschreibung: 
Hilfskraft (10 Stunden) für die Offene Jugendarbeit mit queeren Jugendlichen (Sunrise, Dortmund): Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine pädagogische Hilfskraft für die Offene Jugendarbeit mit LSBPATINQ+ Jugendlichen 10 Std./Woche (Minijob) - befristet bis Ende des Jahres. [Weitere Infos]

FF(M): interkulturelles Beratungszentrum für Migrantinnen

Frauenrecht ist Menschenrecht e.V. (FIM) - ein interkulturelles Beratungszentrum für Migrantinnen und ihre Familien in Frankfurt am Main –  sucht Verstärkung:
Ab September 2025 eine*n Mitarbeiter*in für die Leitung des Bereichs Finanzen und Fördermittelmanagement (w/m/d).
Bewerbungen per Mail bis 31. Mai 2025 an: Encarni Ramírez Vega (encarni.ramirez@fim-beratungszentrum.de).

FF(M): Mädchen*haus Psychologin*/Pädagogin*/ Sozialpädagogin*

Das FeM Mädchen*haus sucht zum 15.09.2025 eine  Psychologin*/Pädagogin*/ Sozialpädagogin* (Dipl./BA/MA) für die Beratungsstelle (befristet auf 18 Monate). 
Um Bewerbungen per Mail an beratung@fem-maedchenhaus.de wird gebeten bis zum 4.5. [Weitere Infos]

Freiburg: IN VIA Vorstand/Vorständin

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V. ist als Bundesverband ein Zusammenschluss von 30 Orts-, Diözesan- und Landesverbänden. Die Schwerpunkte liegen im Bereich der Mädchen- und Frauensozialarbeit, der Jugendsozialarbeit und der Bahnhofsmission. IN VIA steht für Teilhabe und Empowerment. Seit mehr als 125 Jahren befähigen wir junge Menschen, insbesondere Mädchen und Frauen, zu einem selbstbestimmten und gelingenden Leben.

Für IN VIA Deutschland suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Vorstand/Vorständin (w/d/m) in Teilzeit (80%), mit Dienstsitz in Freiburg. Der/die Vorstand/Vorständin verantwortet die finanzielle und organisatorische Aufstellung und Entwicklung des Verbandes sowie die Leitung der Geschäftsstelle in Freiburg mit 13 Angestellten im Tandem mit der Vorstandskollegin (Schwerpunkt Strategie). Die Bewerbungsfrist endet am 25. Mai 2025. [Zur Stellenausschreibung

Heidelberg: Psychologische/sozialarbeiterische Mitarbeiter*in

PLUS Rhein-Neckar e. V. sucht eine Psychologische/sozialarbeiterische Mitarbeiter*in (w/m/d) 
Bei PLUS Rhein-Neckar e.V. wird ab dem 15. Mai eine Stelle in Heidelberg frei: 60 % für eine*n (werdende*n) Psycholog*in/Sozialpädagog*in/Sozialarbeiter*in (m/w/d/-)für die LSBTIAQ+ Beratung, Organisation von (Fach-)Veranstaltungen und Bildungsangeboten (Fachkräfte- und Schulworkshops), Projektarbeit, Gremien- und Netzwerkarbeit. Bewerbungsfrist 3. Mai. [weiterlesen]

Köln: Student. Hilfskraft für Geschäftsstelle Queeres Netzwerk NRW

Stellenausschreibung - Studentische Hilfskraft für die Geschäftsstelle des Queeren Netzwerks NRW in Köln: Das Queere Netzwerk NRW ist der landesweite Fach- und Dachverband der LSBTIAQ*-Selbsthilfe mit mehr als 90 Mitgliedsgruppen aus ganz NRW. Wir bieten Vernetzung, Bildung, Beratung und Empowerment zu Themen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt für Nordrhein-Westfalen. Aktiv in der Jugend- und Bildungsarbeit, im (intersektionalen) Empowerment, der Selbsthilfe und gemeinsam mit weiteren Kooperationspartner*innen derzeit Aufbau der Meldestelle Queerfeindlichkeit. Über Veranstaltungen wie den CSD-Empfang Köln, der Preisverleihung Couragierte Lesben (CouLe) oder dem Gedenken am 27. Januar werden Sichtbarkeit und Räume für queere Themen in NRW geschaffen. Gesucht wird ab sofort oder später eine engagierte Studentische Hilfskraft für die Geschäftsstelle in Köln (d/w/m/offen, 10 Wochenstunden). Die Stelle ist vorerst bis zum 31.12.2025 befristet. Eine Weiterbeschäftigung ist bei entsprechenden Fördermittelzusagen gewünscht und angestrebt. [Weitere Infos]

Köln: Sozialpädagogin für Offene Mädchenarbeit

LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. sucht ab sofort eine Sozialpädagogin für die Offene Mädchenarbeit im Mädchenzentrum I in Köln-Mülheim: Für die Bereiche Offene Mädchen*arbeit, Aufsuchende Mädchen*arbeit und Übergang Schule/Beruf werden ab sofort Pädagog*innen zur Ergänzung des Teams gesucht. Bewerbungen bitte per Mail an: bewerbungen@lobby-fuer-maedchen.de. Informationen über den Träger unter www.lobby-fuer-maedchen.de. [Weitere Infos]

Wuppertal: Initiative für Demokratie u. Toleranz e.V. (gegen Antifeminismus)

Zur Verstärkung des Teams sucht die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V. zum 01.07.2025 eine*n neue*n Mitarbeiter*in für das Projekt Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen: Die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V. wurde im Jahr 2001 gegründet und setzt seitdem Projekte im Bereich Demokratieförderung und Präventionsarbeit im Kontext Rechtsextremismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit um. Dabei arbeitet die Wuppertaler Initiative eng mit der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus NRW, dem MKJFGFI in NRW und dem Ressort Zuwanderung und Integration der Stadt Wuppertal zusammen. Neben der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, den Partnerschaften für Demokratie und NRWeltoffen ist seit 2022 Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen Teil der Wuppertaler Initiative. [Weitere Infos]

Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)
Wagenburgstraße 26-28
70184 Stuttgart

Tel.: 0711/16489-0
Email: mail@bagejsa.de

Verantwortlich für die BAG EJSA Gender_News:
Christiane Weidner
Tel.: 030 28395314

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