2023/ 3 Gender News

BAG EJSA Gender News Oktober 2023

Liebe Leser*innen,

heute erhalten Sie eine neue Ausgabe der Gender News und unsere Pressemitteilung zum Weltmädchen*tag.

Jeden Tag sollte Weltmädchen*tag sein und die Stimmen der Mädchen*, jungen Frauen* und Frauen* hoch gehalten werden. So wie auch die Stimme der Iranerin Narges Mohammadi. Die Journalistin Narges Mohammadi erhält den Friedensnobelpreis 2023 für ihren Einsatz für Menschenrechte, Gleichberechtigung und gegen strukturelle Diskriminierung. Sie kann nur unter enormen persönlichen Risiken seit Jahren für die Rechte der Frauen im Iran einstehen und gegen die patriarchal und staatlich verankerte Unterdrückung kämpfen.

Allen seien segensreiche Feierlichkeiten und Aktionen zum Weltmädchen*tag voller Girl Power, Solidarität und tollen Begegnungen gewünscht.

Ihre Peggy Strahl (Redaktion)

Neues aus der Politik

Mittelkürzungen im Kinder- und Jugendplan ab 2024

Wer heute kürzt, zahlt Morgen drauf...

Die Bundesregierung plant ein Fünftel der Kinder- und Jugendplan Mittel einzusparen. Damit beschneidet sie die Infrastruktur der Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Freiwilligendienste, Migrationsberatung, außerschulischen Bildung und Demokratieförderung. Der Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2024 sieht, statt des dringend notwendigen Aufwuchses, drastische Kürzungen vor. Dies ist eine gravierende politische Fehlentscheidung mit langfristigen Folgen. Die Kürzungen haben auch eine Gleichstellungspolitische Dimension und werden vulnerable Gruppen, Mädchen* und junge Frauen* in prekären Lebenslagen und Ein-Eltern-Familien besonders treffen und diese in ihrer Teilhabe beschneiden.

Mehr dazu findet sich auch schon in unserer Infobrief Sonderausgabe aus 09/2023 oder beispielhaft in einem Interview der Caritas.

Kindergrundsicherung

Verwaltungsreform Kindergrundsicherung

Die Ampelkoalition bemüht sich mit dem Gesetzgebungsprozess zur Kindergrundsicherung an der Reformierung und Bündelung der bisher bestehenden familienpolitischen Leistungen. Jungen Menschen und Familien in Armutslagen soll so der Zugang zu den ihnen zustehenden Sozialleistungen erleichtert werden und alles unter einem Dach beantragbar sein.

Entgegen der Erwartungen können die Hauptziele, die Bekämpfung der kontinuierlich steigenden Kinderarmut und die Gewährleistung gleicher Chancen für alle jungen Menschen, mit der geringen finanziellen Ausstattung kaum erreicht werden und es besteht arger Nachbesserungsbedarf.

Selbstbestimmungsgesetz

Für ein diskriminierungsfreies Selbstbestimmungsgesetz

Viele Paragrafen im aktuellen Entwurf zum Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) stärken Diskriminierung & Misstrauen gegenüber trans*, inter und nicht-binäre Personen. Mit der Petition "Diskriminierung & Misstrauen raus aus dem Selbstbestimmungsgesetz!" machen Fachverbände, Aktivist*innen und Jugendhilfeträger aufmerksam, dass der Gesetzentwurf unbedingt einer Überarbeitung bedarf. Mit Hilfe des regen Interesses und mehreren Tausend Unterschriften sind erneute Gespräche mit der Politik vereinbart worden. Auch die BAG EJSA unterstützt die Kampagne und hat die Petition mitgezeichnet.

Zuständigkeitsverlagerung arbeitsmarktliche Förderung U25 ins SGB III zurückgezogen

Regierung kippt Sparpläne bei Betreuung junger Arbeitsloser

Das Vorhaben, die fachliche Zuständigkeit für die Integration junger Menschen, die auf Leistungen aus dem SGB II angewiesen sind (u25) dem SGB II vollständig zu entziehen und auf das SGB III zu übertragen, um Einsparungen im Bundeshaushalt durch Refinanzierung ähnlicher Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung zu erreichen, wird zurückgezogen. Um für den Bundeshaushalt 900 Millionen Euro einzusparen, sollten Arbeitslose unter 25 Jahren künftig nicht mehr von den Jobcentern, sondern von den Arbeitsagenturen betreut werden. Aufgrund massiven Gegenwindes ist dieses Vorhaben zum Glück gestoppt worden. Die gewachsene Expertise und Infrastruktur darf beibehalten werden.

Leitlinien zur Rolle von Männern und Jungen in der Gleichstellungspolitik und bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen

Europarat verabschiedet ...

Die Kommission für Geschlechtergleichstellung des Europarats hat im Juni 2023 Leitlinien zur Rolle von Männern und Jungen in der Gleichstellungspolitik und bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen verabschiedet. Die Leitlinien empfehlen politische Maßnahmen in unterschiedlichen Feldern und bieten einheitliche Definitionen an. Das Paper ist in englischer Sprache verfasst.

Angebote

Online Fortbildung Berufsausbildung in Teilzeit und Berufsschule in Vollzeit? – Herausforderungen und Lösungsansätze

Das Netzwerk Teilzeitberufsausbildung lädt zum digitalen Netzwerktreffen „Berufsausbildung in Teilzeit und Berufsschule in Vollzeit? – Herausforderungen und Lösungsansätze“ am Freitag, den 10. November 2023, von 09:00-12:30 Uhr ein.

Berufsausbildung in Teilzeit oder Berufsschule in Vollzeit? Dies kann Teilzeitauszubildende vor große Herausforderungen stellen. Im Betrieb erfolgt die Ausbildung in Teilzeit und es besteht mitunter die zusätzliche Möglichkeit, flexible Anfangs- und Endzeiten abzusprechen. Dagegen sind in der Regel an Berufsschulen der Beginn und Ende des Unterrichts fest vorgegeben. Beim Treffen des bundesweiten Netzwerkes Teilzeitberufsausbildung möchten wir uns zur Rolle der Berufsschulen, unseren Erfahrungen, Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen austauschen.

Das bundesweite Netzwerktreffen richtet sich an Personen, die an einem Austausch und einer Vernetzung im Bereich Teilzeitberufsausbildung interessiert sind. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Online-Veranstaltungsreihe: #HealthForYouth- Impulse zur Gesundheitsförderung in der Jugendsozialarbeit

Die Weltgesundheitsorganisation WHO feiert in diesem Jahr unter dem Motto: #HealthForAll – Gesundheit für alle“ ihr 75jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass veröffentlichte der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit eine Podcastreihe, die sich mit der aktuellen psychosozialen Gesundheitssituation von Jugendlichen befasst. In dem Podcast „#HealthForYouth“- Impulse zur Gesundheitsförderung in der Jugendsozialarbeit“ kommen junge Menschen zu Wort, ebenso wie pädagogische Fachkräfte und Expert*innen sowie Psycholog*innen.
Im Anschluss an den Podcast findet in diesem Herbst eine gleichlautende kostenfreie, digitale Dialogreihe statt, zu der wir herzlich einladen. Analog zum Podcast wollen wir in jeder Veranstaltung ein spezifisches Handlungsfeld der Jugendsozialarbeit unter dem Aspekt der Gesundheitsförderung in den Fokus der Diskussion rücken:
23.11.2023, 14:00 - 16:00 Uhr #Health for Youth: Gesundheitsförderung in der schulbezogenen Jugendsozialarbeit
27.11.2023, 14:00 - 16:00 Uhr #Health for Youth: Gesundheitsförderung in der Jugendsozialarbeit am Übergang Schule und Beruf
07.12.2023, 14:00 - 16:00 Uhr #Health for Youth: Gesundheitsförderung in der Mädchensozialarbeit
14.12.2023, 14:00 - 16:00 Uhr #Health for Youth: Gesundheitsförderung in der diskriminierungskritischen Jugendsozialarbeit

Fortbildungsangebot für Mental Health Coaches

Vom 27.11.2023 bis zum 29.11.2023 findet in Fulda ein Fortbildungsangebot für Fachkräfte im Mental Health Coaches Modellvorhaben statt.

Was haben Rassismuserfahrungen und Genderfragen mit mentaler Gesundheit zu tun? Im ersten Teil der Fortbildung soll die Wahrnehmung für Rassismus- und
Diskriminierungserfahrungen geschärft, die Entwicklung eines diskriminierungskritischen Bewusstseins gefördert und die Handlungskompetenz im Umgang mit Vielfalt erweitert werden. Im zweiten Teil wird das Themenfeld Gender und mentale Gesundheit in den Blick genommen.
Hier geht es um die geschlechtsspezifischen Komponenten, die Anforderungen und Belastungen auf die mentale Gesundheit von Schülerinnen und Schülern haben.

Ausschreibungen

E-Learning Kurs: Achtsame Veranstaltungsgestaltung

Um auf Veranstaltungen ein gutes Miteinander und Wohlfühlen Aller mitzudenken, ist der Onlinekurs Achtsame Veranstaltungsgestaltung durch die Akademie und LAG Mädchen*politik BaWü erarbeitet worden. Mit Hilfe von Videos, Texten, Übungen und Aufgaben kann sich jede*r die Thematik selbstständig per E-Learning aneignen.

Stellenausschreibung Referent*in für Jungen*- und Männer*arbeit

Die LAG Jungen*- und Männer*arbeit Baden-Württemberg e.V. ist die landesweite Fachstelle für geschlechter- und diversitätsbezogene pädagogische Arbeit für und mit Jungen* und Männern*. Gesucht wird ein*e Referent*in für Jungen*- und Männer*arbeit mit Erfahrung in öffentlichkeitswirksamer Arbeit, in Pflege der digitalen Auftritte der LAGJM BW, bei der Organisation und Durchführung von analogen & digitalen Fortbildungen, sowie Praxisprojektforschung und Mittelakquise.

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