Wenn Jugendliche nicht zur Schule gehen …zur Rolle und Funktion von Familien
Wenn Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nicht zur Schule gehen, hat das meist vielfältige Gründe. Schnell versuchen unterschiedliche Akteur*innen „das Problem“ in den Griff zu bekommen. Sowohl zur Prävention vor als auch zur Intervention bei gehäuftem Fehlen im Unterricht haben Schule und Jugendhilfe eine Vielzahl von Konzepten, Strategien und Projekten entwickelt. Jungen Menschen soll so die (Re-) Integration in die Schule gelingen oder es werden alternative Wege zu einem Schulabschluss entwickelt.
Diese Ansätze der Akteur*innen aus Jugendhilfe und Schule haben wir in den vergangenen Jahren mit unterschiedlichen Schwerpunkten in den jährlichen Fachtagungen zum Phänomen „Schulabsentismus“ betrachtet und reflektiert.
Inhalte
In diesem Jahr wollten wir die Rolle und Funktion des unmittelbaren familiären Umfelds junger Menschen, die der Schule fern bleiben, in den Blick nehmen. Folgende Facetten des Themas wurden intensiver beleuchtet:
- Präventive Konzepte durch Partnerschaften mit Familien
- Systemübergreifende Zusammenarbeit von Schule, Jugendhilfe und Familie
- Macht und Ohnmacht in der Zusammenarbeit mit Eltern
- Aufsuchende Familienarbeit
Die Teilnehmer*innen der Online-Fachtagung waren eingeladen, sich mit dem Thema zu unterschiedlichen Schwerpunkten auszutauschen. Sie erhielten Informationen zum aktuellen Forschungsstand, fachlichen Entwicklungen sowie Einblicke in die Praxis der Arbeit mit Eltern und Familien von schulabsenten jungen Menschen. In zwei Workshopphasen hatten die Teilnehmer*innen Gelegenheit, jeweils eines der oben skizzierten Teilthemen intensiver zu bearbeiten. Begegnung und freier Austausch wurde über ein virtuelles Café ermöglicht.
Programm
Begrüßung, Warm-Up und Einstieg in das Tagungsthema (Julia Schad-Heim, IN VIA/BAG KJS und Claudia Seibold, BAG EJSA)
Vortrag: „Schulabsentismus und die Rolle der Eltern“ (Prof. Dr. Heinrich Ricking, Universität Oldenburg) Fragen und Kommentare
Kurzinputs zu den Workshops im Plenum:
- Schulabsentismus vermeiden: Familien stärken durch Erziehungs- und Bildungspartnerschaft (Linda Summer-Schlecht, Diakonie Rosenheim, Jugendhilfe Oberbayern)
- Multifamilientherapie im schulischen Kontext - “Familienschule“ ein Kooperationsmodell von Schule/Jugendhilfe/Familie (Martina Uhlenkamp, IN VIA Quakenbrück)
- Aufsuchende Familienarbeit bei Schulabsentismus - Das Projekt Ready4? (Christian Hering und Stefan Beckenbauer, Diakonisches Werk Augsburg)
- Macht und Ohnmacht in der Zusammenarbeit mit Eltern (Ira Haupenthal, Johanna Neuffer, kit-jugendhilfe, Tübingen)
Workshops
Plenum: Zusammenfassung, Ausblick und Ausklang im virtuellen Café
Die Tagungsdokumentation finden Sie hier als *.pdf-Dokument.