Zukunft ist immer!

Regionalveranstaltungen

In Einrichtungen unserer Mitgliedsorganisationen finden im ersten Halbjahr 2024 Regionalveranstaltungen statt. Dabei können junge Menschen, die Angebote der Jugendsozialarbeit wahrnehmen, mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages über ihre Ideen zum Jubiläumsmotto „Zukunft ist immer!“ sprechen. Die Abgeordneten bekommen gleichzeitig die Gelegenheit, die vielfältigen Angebote der Jugendsozialarbeit näher kennenzulernen.

9. Mai in Kiel: Jugendmigrationsdienst, Migration e. V.

"Ihr bewegt die großen Themen unserer Zeit in einer bemerkenswerten Tiefe,“ so Gyde Jensen (FDP) im Rahmen der Regionalveranstaltung zum Jubiläum der BAG EJSA am 9. Mai in Kiel. Junge Frauen, die vom JMD Kiel beraten und begleitet werden, hatten sich Gedanken zum Thema „Zukunft ist immer!“ gemacht und mit der Abgeordneten und weiteren Gästen dazu diskutiert:

  • Was kann gegen die Luftverschmutzung getan werden?
  • Wie kann jungen Menschen soziale Mobilität ermöglicht werden?
  • Wie kann Bildungsgerechtigkeit ermöglicht werden?

Mit ihren Beiträgen machen die jungen Frauen deutlich, dass sie angekommen sind in Deutschland und als Teil dieser Gesellschaft Zukunft mit gestalten. Aber es braucht auch die notwendigen Ressourcen, um Zukunft gestalten zu können. Das gilt für die großen Themen ebenso wie für die Gestaltung des eigenen Lebens. Am Beispiel von Erfolgsgeschichten ehemaliger Klient*innen des JMD, zu denen auch die der teilnehmenden jungen Frauen gehören, wurde einmal mehr deutlich, dass das Angebot der Jugendmigrationsdienste einen relevanten Beitrag für die Integration dieser jungen Menschen leistet.

Deutlich wurde auch, dass sich die jungen Frauen um die Zukunft "ihres" JMD sorgen: "Wenn es der Bund nicht schafft, den Kinder- und Jugendplan zukunftsfähig zu machen - was bedeutet das für die jungen Menschen, die nach uns kommen? Wer unterstützt sie beim Ankommen in einem fremden Land, erklärt ihnen, wie diese Gesellschaft funktioniert und begleitet sie dabei, ihren Weg zu finden?"

Die BAG EJSA nimmt aus Kiel den Auftrag mit, die Belange junger Migrant*innen gegenüber der Bundespolitik deutlich zu machen und die notwendigen Ressourcen einzufordern. In Gyde Jensen hat sie dafür eine engagierte Mitstreiterin im Parlament.

Zukunft. Zukunft? Zunkunft... Zukunft ist immer!

Großen Dank an die jungen Frauen und den JMD Kiel, die diese Veranstaltung ermöglicht haben.

8. Mai in Deizisau: Interkultureller Campus; BruderhausDiakonie

Die zweite von sechs Regionalveranstaltungen, die anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der BAG EJSA durchgeführt werden, fand heute in Deizisau (Nähe Stuttgart) statt.

Auf dem interkulturellen Campus Deizisau trafen sich 12 junge Menschen mit Fluchtgeschichte zum Austausch mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Sebastian Schäfer (Bündnis 90/Die Grünen) und Herrn Matrohs, Bürgermeister der Kommune Deizisau.
„Zukunft ist immer“. Sie zu gestalten, wird den jungen geflüchteten Menschen aber nicht leicht gemacht.
„Wir brauchen engagierte und motivierte Jugendliche und junge Erwachsene. Wir müssen ihnen Chancen geben und Brücken in die Gesellschaft bauen“, war eines der Anliegen, das der Bundestagsabgeordnete Dr. Sebastian Schäfer herausstellte.
Dass dieser Weg in die Gesellschaft für viele junge Geflüchtete mit Stolpersteinen gepflastert ist, zeigten die jungen Erwachsenen in einer eindrucksvollen Präsentation auf.
ICD-Projektleiter, Maik Vosseler, beschrieb als Integrationshürden, wie mangelnde Angebote und bürokratische Verfahren dazu führen, dass junge Geflüchtete im Abseits stehen und ausgebremst werden.
Der aktuell aufgelegte „Job-Turbo“ erschwert jungen Menschen zusätzlich den Zugang zu Qualifizierung und Ausbildung, berichteten einige aus eigener Erfahrung.
Auch die Debatte über die aktuelle Situation im Gaza-Streifen, aus dem zwei der jungen Teilnehmer stammen, wurde von Herrn MdB Schäfer angenommen und mit den Beteiligten intensiv diskutiert. Dieses aktuelle Thema, die Herausforderungen in der Integration sowie die Erfolgsgeschichten der jungen Menschen, die durch das engagierte Team des ICD, des Jugendmigrationsdienstes und den Mitarbeitenden der BruderhausDiakonie begleitet wurden, führten zu der Verabredung für weiteren Dialog mit MdB Schäfer und Bürgermeister Mathros.

Vielen Dank den jungen Menschen für ihre Bereitschaft zum Austausch, dem Team des ICD für die gute Organisation und dem Vorbereitungsteam unter Mitwirkung der BruderhausDiakonie und des Diakonischen Werkes Württemberg.     

Der ICD ist ein Projekt, das junge Geflüchtete unterstützt, und in der Trägerschaft der Bruderhaus Diakonie umgesetzt wird. 

 

Fotos: Dunja Bernhard/BruderhausDiakonie

17. April in Lübeck: Jugendmigrationsdienst der Gemeindediakonie

Einen wunderbaren Auftakt in dieser Veranstaltungsreihe gab der Jugendmigrationsdienst (JMD) Lübeck. Im Gebäude des Jugendrings inmitten der Altstadt entstand ein intensiver Austausch zwischen verschiedenen jungen Menschen und zwei Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Lübeck. Alle jungen Menschen erzählten von ihren Erlebnissen auf der Flucht nach Deutschland und wie sie nach Lübeck kamen. Wir hörten viele ergreifende Erzählungen, wie sehr junge Menschen, fast Kinder, schwierige Zeiten überstanden haben. Es ging um prekäre Lebenslagen, fehlende Perspektiven, Sprachbarrieren, Schwierigkeiten mit der deutschen Bürokratie, Zwangsehen, Ausbildungsbegleitende Unterstützung, Identitätsklärung ohne Papiere und Finanzen. Der JMD berät bestmöglich in solchen Situationen.

Bruno Hönel von den Grünen und Tim Klüssendorf von der SPD hörten interessiert zu und nehmen einige konkrete Vorschläge mit in ihre parlamentarische Arbeit - z. B. dass Handyverträge nicht mehr telefonisch abgeschlossen werden sollen, um nicht überrumpelt werden zu können (besonders wenn man die Sprache nicht gut spricht), oder gezielte Sprachkurse für Fachvokabular, die Migrant*innen in Ausbildung gebrauchen können. 

Der JMD Lübeck ist ein Beratungsangebot, das sich die Gemeindediakonie Lübeck trotz steigenden Eigenanteils uns unsicherer Perspektiven seit 30 Jahren immer noch leistet. Dörte Eitel, Diakoniepastorin und Geschäftsführerin, stellte gegenüber den Abgeordneten klar, dass in Zeiten steigender Kosten und sinkender Kirchenmittel auch der gutwilligste Träger an seine Grenzen kommt. Sie appelierte an die Bundespolitik, die jungen Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren.

Denn Zukunft ist immer!

Vielen Dank an das JMD Lübeck für ihre tolle Arbeit und an die jungen Menschen, die ihre Geschichten mit uns geteilt und der Deutschlandreise der BAG EJSA einen fulminanten Auftakt beschert haben!